Württemberg und Baden
Donnerstag, 23. Januar 1969
Polizei hob umfangreiches Diebeslager aus
Wert rund 200 000 Mark / Drei Ganoven testgenommen / Entsicherte Pistole in der Tasche
Heilbronn - Nürnberg kommt voran
Neue Autobahn soll 1970 bis Schwabach bei Öhringen befahrbar sein
Nürtingen (dpa). Diebesgut im Wert von etwa 200 000 Mark stellte die Nürtinger Polizei in der Nacht zum Mittwoch in überraschendem Zugriff in einem Bandenlager in Oberboihingen (Kreis Nürtingen) sicher. Auch die aus drei Mann bestehende Diebesbande konnte ausgehoben werden. Der erste wurde Dienstagabend bei einem Einbruch in Reutlingen auf frischer Tat gefaßt. Bei seiner Vernehmung plauderte er aus, daß sich das Hauptquartier der Bande in einer Scheune in Oberboihingen befinde und daß seine beiden Komplicen, die in Reutlingen flüchten konnten, aus Nürtingen stammen. Er erwähnte auch, daß beide im Gebrauch von Schußwaffen nicht zimperlich seien.
Die Scheune in Oberboihingen wurde noch in der Nacht von der Polizei umstellt und prompt fuhr gegen 1.15 Uhr ein junger Mann mit einer Taxe vor und verschwand in dem Bau.
Offenbar hörte er etwas, als sich der Polizeikordon enger um die Scheune zusammenzog.
Er schaute noch einmal zum Scheunentor heraus und im gleichen Augenblick griffen die schwer bewaffneten Beamten so rasch zu, daß der Mann nicht mehr an Gegenwehr denken konnte.
Seine Durchsuchung förderte eine durchgeladene und entsicherte Pistole vom Kaliber neun Millimeter zutage. Der Festgenommene entpuppte sich als der aus Potsdam stammende, 26 Jahre alte Rudolf Kloss, der im Oktober letzten Jahres aus der Landesstrafanstalt Rottenburg entwichen war. Er trug falsche Papiere bei sich und gab sich der Polizei gegenüber zunächst als Student aus.
Wenig später hatten auch die vor der Wohnung des mutmaßlichen dritten Täters postierten Polizeibeamten Erfolg.
Der Wohnungsinhaber kam auch hier mit der Taxe. Als er sah, daß die Polizei auf ihn wartete, nahm er Reißaus, konnte aber nach kurzer Verfolgung gestellt, i Jahre alten Reutlinger Rainer Bischof. Auch entwaffnet und festgenommen werden. Bei j er hatte in Rottenburg gesessen, diesem Mann handelt es sich um den 27 I Bei der Durchsuchung des Bandenhaupt-
Der „Rummel“ bringt dem Staat viel Geld
Schausteller sind zuversichtlicher geworden / Kiesinger bei den „Fahrenden“
Für 200 000 Mark Beute gefunden: Blick in das Diebeslager.
Göppingen (NWZ). Zwar nicht ohne Sorgen, aber doch mit größerer Zuversicht als in den letzten Jahren sieht der Landesverband Baden-Württemberg des Reisegewerbes und der Schausteller der Zukunft entgegen. Wie der Präsident des Verbandes, Walter Weitmann, gestern abend in Göppingen in einer Pressekonferenz anläßlich des heute beginnenden 16. Verbandstags des Gewerbes sagte, sind die Schausteller und die Angehörigen des Reisegewerbes vor allem erleichtert über das im vergangenen Jahr nach sechsjährigem Ringen in Kraft getretene Gesetz zum Schutz der Jahrmärkte, Messen und Volksfeste.
Dieses Gesetz untersagt den Städten und Gemeinden eigene Entscheidungen über Veränderungen des Marktrechts. Weitmann wies darauf hin, daß in Baden-Württemberg, wo es jetzt noch etwa 600 Jahrmärkte und Messen gibt, in den letzten Jahren etwa 35 Jahr-
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Jugendhilfe stärker betonen
Stuttgart (dpa). Für einen eigenen Sachbereich „Jugendhilfe“ und konkretere Aussagen über ihre Stellung ■ und Aufgaben im Landesentwicklungsplan und der Zentrale- Orte-Denkschrift setzt sich der Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Hohenzollern ein. In einer in Stuttgart veröffentlichten Stellungnahme zu den beiden Plänen, die heute dem Innenminister übergeben wird, heißt es, die Entwicklungsziele des Landesentwicklungsplanes in den Bereichen „Bildungswesen“ und „Soziale Einrichtungen“ würden der gesellschaftspolitischen Bedeutung der Jugendhilfe nicht gerecht. Nach Ansicht des Landeswohlfahrtsverbandes darf Bildung nicht nur unter den Aspekten von Wirtschaft, Beruf und Schule gesehen werden, wie dies im Landesentwicklungsplan vorwiegend geschehe. Der junge Mensch müsse umfassend in der modernen Welt gebildet werden.
märkte und Messen aufgegeben und rund 60 oft an die Peripherie verlegt wurden, was zu Umsatzeinbußen bis zu vier Fünfteln führte. Weitmann wies darauf hin, daß an den neuen Bestimmungen schon die Verlegung der beiden großen Gmünder Jahrmärkte aus dem Zentrum an die Peripherie gescheitert ist.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Reisegewerbes und der Schaustellerbetriebe, bei deren Göppinger Verbandstag am Samstag auch Bundeskanzler Kiesinger sprechen wird, unterstrich Präsident Weitmann mit dem Hinweis, daß die 250 000 Betriebe im Bundesgebiet im Jahre 1967 einen Umsatz von 12 Milliarden DM erzielten, drei Milliarden DM mehr als der Steinkohlebergbau, und daß das Gewerbe 1,2 Milliarden DM Steuer zahlte. Größte Jahrmarktsattraktionen sind nach wie vor die rund 400 000 DM kostenden Auto-Scooter. Kinderkarussells kosten zwischen 100 000 DM und 120 000 DM, Achterbahnen zwischen 600 000 DM und knapp einer Million DM.
Stuttgart (dpa). Die Landesversicherungsanstalt Württemberg hat von 1957 bis 1967 ihre Aufwendungen für Gesundheitsmaßnahmen mehr als verdreifacht. 1957 wurden rund 29,8 Millionen Mark, 1967 rund 113,5 Millionen Mark dafür ausgegeben. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Bericht über das Geschäftsjahr 1967 hervor.
Im gleichen Zeitraum, heißt es in dem Bericht, habe sich dagegen die Zahl der Anträge nur von rund 26 000 auf knapp 52 000 erhöht. Hierin werde das Bestreben der LVA deutlich, ihre Leistungen auf dem Gebiet der Gesundheitsmaßnahmell zu spezialisieren und zu qualifizieren. Im Berichtsjahr 1967 ist die Zahl der Anträge auf rund 52 000 zu-
In der Scheune bei Oberboihingen festgenommen: Bandenmitglied Rudolf Kloss.
(Drahtbilder dpa)
quartiers fand die Polizei einen gestohlenen Lastwagen mit Hamburger Kennzeichen, einen ebenfalls gestohlenen Opel Kapitän, mehrere Farbfernsehgeräte, Musiktruhen, Stereo-Anlagen, Koffer mit Anzügen, zwei Aktentaschen mit zum Teil wertvollem Schmuck (ca. 120 000 DM), etwa 100 neue Autoreifen, Spirituosen, Wein und vieles andere.
Wieder Hobby-Ausstellung
Stuttgart. Unter dem Motto „Betagte schaffen Schönes“ veranstaltet auch in diesem Jahr das Landeswohlfahrtswerk für Baden-Württemberg in seinem Sitzungssaal, Falkertstr. 29, vom 10. bis 15. März .1969 eine Hobby-Ausstellung für ältere Menschen. Alle über 65jährigen Männer und Frauen (Rentner und Pensionäre ab 60. J) mit Wohnsitz in Baden-Württemberg können sich mit’Liebhaberarbeiten an der Ausstellung beteiligen. Allerdings wird vorausgesetzt, daß es sich nicht um Gegenstände handelt, die aufgrund beruflicher Kenntnisse und Fertigkeiten hergestellt wurden. Die einfallreichsten und am sorgfältigsten ausgeführten Stücke werden ausgezeichnet. Anmeldungen erbittet ab sofort das Landeswohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, 7000 Stuttgart 1, Falkertstr. 29, Telefon 62 30 41.
Dorfhelferinnen sind Angestellte
Stuttgart/Kassel (dpa). Die vom „Katholischen Dorfhelferinnenwerk für Württemberg e. V.“ (Stuttgart) beschäftigten Dorfhelferinnen sind keine Hausmägde, sondern eigenverantwortliche Vertreterinnen der Bäuerinnen, die mit Aufgaben leitender und überwachender Art betraut werden. Sie sind daher nach dem Angestelltenversicherungsgesetz als Angestellte einzustufen. Das hat jetzt der 3. Senat des Bundessozialgerichts in Kassel entschieden. Die Dorfhelferinnen werden seit 1961 vom Dorfhelferinnen-Werk im „fliegenden Einsatz“ in bäuerlichen Betrieben verwendet. Sie erhalten ihre Vergütungen nach dem Bundesangestelltentarif, soziale Versicherungsbeiträge müssen zur Angestelltenversicherung entrichtet werden. (Aktz.: 3 RK 58/66).
rückgegangen. Als Grund dafür gibt die LVA die abgeschwächte Wirtschaftsentwicklung an. Mit besonderer Befriedigung wird der weitere Rückgang der Anträge wegen Tuberkulose um 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. 1967 wurden nur noch 3358 Anträge gestellt. Ähnliche Erfolge wie in der Bekämpfung der Tuberkulose hofft die LVA jetzt bei der Früherkennung und Frühbehandlung von Krebserkrankungen zu erzielen. Zu den weiteren Maßnahmen auf dem Gesundheitssektor gehören verstärkte Anstrengungen bei der Rehabilitation der Arbeitnehmer und eine enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. So plant die LVA in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm ein Institut zu Sozialmedizin.
Stuttgart/Nürnberg (dpa). Der Bau der Autobahn zwischen Heilbronn und Nürnberg macht Fortschritte. Nachdem das Weinsberger Kreuz fertiggestellt worden ist, wird jetzt an der Strecke von Weinsberg bis Schwabach bei Öhringen gearbeitet. Nach Mitteilung des baden-württembergischen Innenministeriums ist damit zu rechnen, daß diese Strecke bis Mitte 1970 befahren werden kann. 1971/72 dürfte das Teilstück bis zur Bundesstraße 19 dem Verkehr übergeben werden. Der Anschluß bis zur bayerischen Grenze wird nach den bisherigen Planungen 1973/74 hergestellt sein. Die rund 70 Kilometer lange Strecke wird Baukosten in Höhe von 350 bis 400 Mill. Mark erfordern.
Karlsruhe (dpa). Internationales Interesse hat das im Kernforschungszentrum Karlsruhe verfolgte Projekt der „instrumentierten Spaltstoff-Flußkontrolle“ gefunden. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der „Gesellschaft für Kernforschung mbH“ hervor.
Das Projekt dient der Entwicklung von Verfahren und Geräten zur Überwachung der Spaltstoffmengen und Anlagen für die friedliche Kernenergienutzung. Erste praktische Versuche hätten bereits die Brauchbar-
Sigmaringen (dpa). Das Innenministerium bearbeitet zur Zeit weit mehr als 3000 Stellungnahmen und Änderungsanträge zum Landesentwicklungsplan und zur Denkschrift über die Zentralen Orte. Beide Entwürfe sollen an Hand dieser Unterlagen in diesem Jahr überarbeitet werden.
Mit den so verbeserten Entwürfen will das Innenministerium in die einzelnen Landschaften gehen und die Beteiligten hören. Innenminister Krause will dabei versu-
ERSTES PROGRAMM 16.35 Tagesschau. 16.40 Ich wünsch’ mir was. Mit Hilde Nocker und Kater Mikesch (Kinderstunde). 17.20 Paquito oder die Welt von unten (in Farbe). Eine Inselgeschichte (Kinderstunde). 17.55 Tagesschau. 20.00 Tagesschau mit Wetterkarte. 20.15 Gerechtigkeit für Selvin (in Farbe). Ein Fernsehfilm nach einer Erzählung von Karel Capek. Regie: Jiri Weiß. 21.25 Kontraste. Ein Magazin aus der Reihe „Ost und West“.
22.10 Tagesschau mit Kommentar und Wetterkarte. 22.30 Physiognomie des Verbrechens (2). Bericht eines Scheckbetrügers. 23.15 Tagesschau.
REGIONALPROGRAMM 18.05 Rocambole. 18.40 Abendschau Baden-Württemberg. 19.10 Sandmännchen. Kai. 19.20 Sag’ die Wahrheit! 19.54 Nachirchten aus Baden-Württemberg.
ZWEITES PROGRAMM 9.30 Heute im Parlament bis ca. 13.00 öffentliches Hearing des Innenausschusses zum Thema Sport. Übertragung aus Bonn. 17.25 Wintersport-Wetter. 17.30 Nachrichten — Wetter. 17.35 18 ... 20... nur nicht passen. Skat und Musik. 18.05 Die Drehscheibe. 18.40 Alles unter einem Dach. Wie man jemand los wird.
19.10 Das kleine Fernsehspiel. Abschied. 19.45 Heute. Anschließend der Wetterbericht. 20.15 Tausendundeine Nacht (in Farbe). Orientalischer Bilderbogen von Karlheinz Bieber. 1. Die Geschichte von Maruf dem Schuhflicker. Regie Karlheinz Bieber. Anschließend Kurznachrichten. 21.15 Eruption in Musik. Mit The Volcanics aus Neuseeland. 21.45 Bilanz. 22.30 Nachrichten — Wetter. Anschließend Wintersport-Wetter. 22.45 Heute im Parlament, öffentliches Hearing des Innenausschusses zum Thema Sport. Fortsetzung der Übertragung vom Nachmittag und ' Zusammenfassung.
Auf bayerischer Seite laufen in diesem Jahr die Bauarbeiten auf dem fünf Kilometer langen Stück von Schwabach bei Nürnberg in Richtung Heilbronn in vollem Umfang an. Mit der Fertigstellung ist 1971 zu rechnen. Spätestens Anfang 1970 wird mit dem Bau einer 22 Kilometer langen Strecke bis Ansbach begonnen, die 1974 beendet werden soll. Das letzte Teilstück bis zur baden-württembergischen Grenze dürfte 1975/ 76 dem Verkehr übergeben werden. Für die 73 Kilometer lange bayerische Strecke der neuen Autobahn wird mit Baukosten in Höhe von rund 250 Millionen Mark gerechnet.
keit der im Kernforschungszentrum erarbeiteten Konzepte erwiesen, heißt es in dem Bericht. Die Entwicklung laufe in enger Fühlungnahme mit internationalen Organisationen sowie in- und ausländischen Regierungsstellen. Mit großer Aufmerksamkeit werden auch die Arbeiten an einem in Karlsruhe entwickelten neuen Verfahren zur Isotopentrennung, dem Trenndüsenverfahren, beobachtet. Nach dem zufriedenstellenden Betrieb einer zehnstufigen Laboranlage ist jetzt der Bau einer kompletten Einzelstufe in der für die Produktion vorgesehenen Originalgröße in Angriff genommen werden.
chen, soweit es ihm möglich ist, bei allen Veranstaltungen selber anwesend zu sein. Diese Eröffnung machte Oberbaudirektor Langhahn vom Innenministerium jetzt bei der Jahreversammlung der Planungsgemeinschaft Neckar/Alb in Gammertingen (Kreis Sigmaringen). Als Leiter der Versammlung zeigte sich der Tübinger Oberbürgermeister Dr. Gmelin mit der Arbeit der Planungsgemeinschaft im vergangenen Jahr sehr zufrieden. Es sei vor allem gelungen, der Bevölkerung klarzumachen, was man machen könne und was unmöglich ist. Das ganze Vorhaben der Landesplanung sei mit Leben erfüllt worden, besonders auch durch die vielfältige Kritik an den beiden Entwürfen. Kritik an den Entwürfen enthält auch eine umfangreiche Stellungnahme der Planungsgemeinschaft selbst zum Landesentwicklungsplan und zur Denkschrift über die Zentralen Orte. Sie empfiehlt vor allem, nur drei Gruppen von Zentralorten aufzustellen und die Festlegungen in der unteren Gruppe der regionalen Planung in Selbstverwaltung zu überlassen.
Scheckdieb gefaßt
Rastatt (dpa). Beim Versuch, einen gestohlenen Scheck über 680 Mark einzulösen, wurde in einer Rastatter Bankfiliale ein 28jähriger Polsterer aus Stuttgart-Botnang von der Kriminalpolizei festgenommen. Den Scheck hatte der Polsterer zusammen mit anderen Formularen verschiedener Stuttgarter Banken in der Nacht zum Dienstag bei einem Einbruch in einem Stuttgarter Verlag erbeutet. Der Täter war am Dienstag mit der Bahn von Stuttgart nach Rastatt gefahren, um den Scheck einzulösen.
Räuber erbeuteten 6000 Mark
Villingen (dpa). 6000 Mark haben zwei junge Männer bei einem Raubüberfall in einer Villinger Kohlenhandlung erbeutet. Zur Zeit des Überfalls war nur eine 25 Jahre alte Angestellte im Büro des Geschäfts in der Villinger Innenstadt. Nach ihren Angaben wurde sie von den Tätern mit Klappmessern bedroht und gezwungen, ihnen den Inhalt der Kasse zu übergeben. Von den Räubern, die etwa 20 Jahre alt waren, fehlt bisher jede Spur.
Ein gutes Jahr
Pforzheim (dpa). Mit „nur“ sieben Verkehrstoten im Jahr 1968 verzeichnet der Pforzheimer Verkehrszug der Autobahnpolizei auf seinem rund 30 km langen Autobahnabschnitt einen absoluten Tiefstand. Im Jahre 1967 waren auf der Autobahn bei Pforzheim 17 Menschen ums Leben gekommen. Der „Rekord“ liegt bei 34 tödlich Verunglückten im Jahre 1956. Den auffallend starken Rückgang an Verkehrstoten steht jedoch eine wadisende Gesamtzahl der Verkehrsunfälle gegenüber. 1968 waren es 890 Unfälle mit 104 Schwerverletzten.
113 Millionen für die Gesundheit
Landesversicherungsanstalt Württemberg legt Geschäftsbericht für 1967 vor
Karlsruher Kernforscher „auf Draht“
Neue und bedeutende Entwicklungen finden internationales Interesse
Landesentwicklungsplan wird überarbeitet
Schon mehr als 3000 Stellungnahmen und Änderungsanträge
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Bußgeld bei Verkehrssündern
Am 1. Januar ist das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr in Kraft getreten. Dieses Gesetz — auch Bußgeld-Gesetz genannt — unterscheidet zwischen Verstößen und Ordnungswidrigkeiten. Bei Verstößen bitten die Polizeibeamten auf der Straße bis in Höhe von 20 Mark direkt zur Kasse. (Verwarnung) Die schwerer wiegenden Ordnungswidrigkeiten werden von der Bußgeldstelle (Amt für öffentliche Ordnung) abgewickelt.
Für das Inkasso auf der Straße führen die Polizeibeamten einen Katalog bei sich. Wir veröffentlichen hier diesen Katalog mit der Bezeichnung Katalog I in vollem Umfang.
Unter dem Titel Katalog II finden Sie die Bußgeldbeträge, die bei Ordnungswidrigkeiten erhoben werden. Diese Beträge liegen noch nicht endgültig fest, die nachstehend angegebenen Zahlen sind nur Richtwerte.
Der Buchstabe F hinter einem Betrag bedeutet, daß bei der genannten Ordnungswidrigkeit Fahrverbot zwischen eins und drei Monaten nach Ermessen festgesetzt werden kann.
Achtung: Der Bußgeldkatalog ist im Gegendruck fortgesetzt — geht also auf der nächsten Seite weiter. Ausschneiden und an den Spaltenlinien falten. Er paßt so in Ihre Brieftasche.
Katalog I
I. Verstöße gegen die StVO
Verbotenes Halten ohne Verkehrsbehinderung
5 DM
Verbotenes Halten mit Verkehrsbehinderung
10 DM
Parken auf Gehweg ohne Verkehrsbehinderung
5 DM
Parken auf Gehweg mit Verkehrsbehinderung
10 DM
Überschreiten der Parkzeit bis zu 60 Minuten
5 DM
Überschreiten der Parkzeit um mehr als 60 Minuten
10 DM
Verbotenes Parken in anderen
Fällen als Nr. 3 — 6
ohne Verkehrsbehinderung
10 DM
Verbotenes Parken in anderen
Fällen als Nr. 3 — 6
mit Verkehrsbehinderung
Mangelhafte Sicherung des Fahrzeugs beim Verlassen
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot auf Autobahnen
Falsches Einbiegen, Abbiegen oder Wenden ohne Gefährdung anderer
Behindern der Schienenfahrzeuge
Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit um nicht mehr als 10 km/h
Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit um mehr als 10 bis 15 km/h
Unterlassene oder fehlerhafte Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers
Nichtabblenden
Mißbräuchliche Benutzung von Nebelscheinwerfern
Mißbrauch von Warnzeichen Unvorschriftsmäßige Beladung
II. Verstöße gegen die StVZO
Nichtmitführen von Ausweispapieren 5 DM Verstoß gegen Meldepflichten 10 DM
Mangelhaftes Ausfüllen des Kraftfahzeug- oder Anhängerscheins bei Prüfungs-, Probe- und
Uberführungsfahrten 10 DM
Überschreitung der Anmeldefrist zur Hauptuntersuchung bis zu 4 Monaten 20 DM
Überschreitung der zulässigen
Gewichte, Achs- und Anhängelasten
bis zu 10 Prozent 20 DM
Fehlende Angabe der zulässigen
Lasten und Gewichte 2 DM
Mangelhafte Scheibenwischer 2 DM
Fehlende Unterlegkeile 10 DM
Übermäßige Abgas- oder
Geräuschentwicklung 20 DM
Unvorschriftsmäßige
Beleuchtungseinrichtung 10 DM
Fehlende oder mangelhafte
Warneinrichtung zur Sicherung
haltender Fahrzeuge 10 DM