Montag, 20. Januar 1969
CALWER KREISNACHRICHTEN
Seite 11
Herzlichen Glückwunsch
Der „Nagolder Anzeiger“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 20. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Nagold. Adolphine Schmid geb. Pohl, Gertrud- Teufel-Altenheim, wird heute 73 Jahre alt.
Haiterbach. Karl Rapp, Mühlebesitzer, kann heute seinen 72. Geburtstag feiern.
Emmingen. Katharine Betsch geb. Müller kann heute auf 71 Lebensjahre zurückblicken.
Goldene Hochzeit
Paul Schilling und Ehefrau Marie geb. Henneberg, Am Königshof 1, hönnen heute das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Am 20. Januar 1919 haben sie in Crimmitschau, Bezirk Karl-Marx- Stadt/Sachsen, die Ehe geschlossen. Die Heimatzeitung „Kreisnachrichten“ (Nagolder Anzeiger) entbieten dem Jubelpaar zu seinem Ehrentag die herzlichsten Glückwünsche, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft.
Strafsitzung des Amtsgerichts
Morgen findet wieder ab 7.30 Uhr eine öffent- lidie Strafsitzung des Amtsgerichts Nagold statt. Zur Verhandlung kommen folgende Delikte: Übertretung der Straßenverkehrsordnung (5), Überladung, Unterhaltspflichtverletzung, fahrlässige Körperverletzung (2), Trunkenheit im Straßenverkehr (2) und Betrug.
Gaststätte heimgesucht
Ein jugoslawischer Gastarbeiter stieg in der Nacht zum 19. 1. 69 nach Einschlagen eines Fensters in eine Gaststätte in Nagold ein und stahl Lebensmittel, Spirituosen, eine Uhr u. a. im Wert von ca. 150 DM. Die Spirituosen verkonsu- mierte er umgehend. Er wurde noch in derselben Nacht ermittelt und vorläufig festgenommen. In seinem Besitz fand die Polizei noch einen Fotoapparat und ein Kofferradio, die ebenfalls aus einem Diebstahl herrühren dürften.
Mittwochgesellschaft war in Bad Teinach
Mit 120 Teilnehmern konnte die Fahrt der Nagolder Mittwochgesellschaft nach Bad Teinach gemacht werden. Das Wetter war der Gesellschaft wieder hold. Dabei führte die Ausfahrt durch das Nagoldtal bis zum Abzweig nach Bemeck und von dort durch das Köllbachtal nach Aich- halden. Je mehr die Busse auf diesem Streckenabschnitt an Höhe gewannen, um so mehr wurde man wieder in eine schöne Schneelandschaft versetzt. Als man hinter Aichhalden die Höhe vom „Kemenmüsse“ erreicht hatte, entstieg man den Bussen zu einem Spaziergang, der bis kurz vor Hofstett durch den Wald führte. Da sich auf diesem Sträßchen fast kein Verkehr abwickelt, konnte man ungestört bei guter Unterhaltung noch die Lungen mit einer zuträglichen Luft versorgen. Als man vor Hofstett aus dem Wald trat, konnte man noch eine schöne Fernsicht auf die nähere Umgebung und bis auf die Schwäbische Alb genießen.
Im Ort stiegen dann die Teilnehmer in den Bus, die nicht die ganze Wegstrecke zurücklegen wollten. Die Unentwegten setzten noch den Spaziergang bis kurz vor Neuweiler fort und in voller Zufriedenheit über das geleistete Pensum bestieg man den letzten Bus, um durch Neuweiler, Ober-
ZEITUNGSLESER WISSEN MEHR
kollwangen nach Bad Teinach zum Bad-Hotel zu gelangen. Dort fand man sich wieder in den gastlichen Räumen zusammen. Viele Teilnehmer benutzten den Aufenthalt noch zu einem Rundgang im Ort. Zur festgelegten Zeit war wieder Aufbruch zur Heimfahrt, wobei der Gesang auch noch auf seine Rechnung kam. Die nächste Ausfahrt führt zur Krippenausstellung nach Hausen im Killertal und bietet ein schönes Erlebnis, das allen Teilnehmern wieder in guter Erinnerung bleiben wird.
Hans Bay Bundestagskandidat der SPD
Mit großer Mehrheit gewählt - Wahlkreiskonferenz mit Bundesminister Dr. Eppler
Pfalzgrafenweiler/Calw/Freudenstadt/Horb. Hans Bay heißt der Bundestagskandidat der SPD im Wahlkreis 195 Calw-Freudenstadt-Horb. Mit überwältigender Mehrheit gaben die Delegierten aus den drei Landkreisen in der Wahlkreiskonferenz, die am Samstagnachmittag im Hotel „Schwanen“ in Pfalzgrafen weder stattfand, dem 55jährigen Heilpraktiker aus Calw den Vorzug vor seinem Gegenbewerber Wolfgang Löffke aus Ergenzingen. 47 der insgesamt 53 anwesenden Delegierten stimmten für Bay, fünf für Löffke, eine Stimme war ungültig. An der Wahlkreiskonferenz nahmen auch der bisherige SPD-Abgeordnete unseres Wahlkreises, der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Dr. Erhard Eppler, Landtagsabgeordneter Hermann Groß (Birkenfeld) sowie als Gäste Landrat Günter Pfeiffer und die Landräte der Kreise Freudenstadt und Horb teil.
Die Lebensdaten und der politische Werdegang von Hans Bay sind im Kreis Calw weitgehend bekannt. Wir haben darüber bereits auch in unserer Samstag-Ausgabe im Zusammenhang mit der Vorstellung der beiden SPD-Bewerber in Nagold ausführlich berichtet. Hier nodi einmal in Kürze das Wichtigste: Hans Bay wurde 1913 als Sohn deutscher Eltern in Australien geboren, und kam 1920 in die württembergische Heimat seiner Eltern zurück. 1939 eröffnete er in Calw eine Praxis als Heilpraktiker, die er heute nodi betreibt. Im zweiten Weltkrieg war er an der West- und Ostfront eingesetzt und kehrte 1948 aus sowjetisdier Gefangenschaft nach Calw zurück. Nach dem Krieg trat er zunächst in die GVP ein und stieß nadi deren Auflösung zur SPD. Seit 1959 ist er Kreisvorsitzender der SPD im Kreis Calw und seit 1964 Landesobmann des evangelischen Männerwerks in Württemberg. In den Jahren 1960—1961 war er bereits einmal einige Zeit Bundestagsabgeordneter, nachdem er für den verstorbenen Abgeordneten Maier aus Freiburg nachgerückt war.
Es sei schwer, meinte Bay am Samstag in Pfalzgrafenweiler, in diesem Wahlkreis zu kandidieren, da Erhard Eppler hier neue Maßstätbe gesetzt habe. Er sei sich der Last und Bürde, die mit einer Kandidatur Zusammenhängen, vollauf bewußt und werde sich Mühe geben, dieser großen Verantwortung gerecht zu werden. Alle Parteifreunde bat er, ihn bei dieser Aufgabe zu unterstützen. In der politischen Arbeit liege heute sein Hauptinteresse auf sozialem Gebiet und auf dem Sektor des Gesundheitswesens. Außerdem wolle er sich im Falle seiner Wahl in Bonn auf die Agrarpolitik und auf Verbraucherfragen konzentrieren.
In einer anschließenden Pressekonferenz gab Bundesminister Dr. Eppler eine kurze Stellungnahme zu der Wahl von Hans Bay als Bundestagskandidat ab und legte nochmals — wie schon vor einiger Zeit in einer Pressekonferenz im Hotel „Post“ in Nagold — die Gründe dar, die ihn dazu
bewogen haben, nicht mehr in unserem Wahlkreis zu kandidieren. Er glaube, daß die Wahl von Hans Bay eine gute Wahl gewesen sei und es sei erstaunlich, daß sein Name in Bonn aus seiner relativ kurzen Tätigkeit dort in den Jahren 1960 und 1961 noch nicht vergessen sei. In den acht Jahren, die er, Eppler, selbst in Bonn, sei, habe er immer wieder davon gehört. Er sei sicher, daß Hans Bay eine Bereicherung für das Parlament darstellen werde, und das nicht nur auf gesundheitspolitischem Sektor. Hans Bay sei im Wahlkreis immer der ruhende Pol der SPD gewesen und habe die moralische Autorität besessen, auch persönliche Gegensätze auszutragen. Auch Landtagsabgeordneter Groß unterstrich diese Ausführungen und meinte, mit Hans Bay als Kandidat könne die SPD mit Zuversicht in den Wahlkampf gehen.
Als seine beiden großen Ziele nannte Hans Bay nochmals abschließend den Ausbau der Demokratie und, die Sicherung des Friedens. In der Pressekonferenz klang am Rande auch an, daß die SPD diesmal in der Wahlwerbung neue Wege gehen werde.
HANS BAY
Neuerungen beim Nagolder Alpenverein
Vierteljahresplan wird ausgegeben — Jahreshauptversammlung im Hotel „Post“
Nagold. Zu ihrer Jahreshauptversammlung hatte die Ortsgruppe Nagold des Deutschen Alpenvereines am Samstagabend ihre Freunde und Mitglieder ins Hotel „Post“ eingeladen. Der erste Vorsitzende Theo Lipinski konnte in seiner Begrüßung eine recht stattliche Anzahl von Besuchern willkommen heißen.
Im Anschluß an die Begrüßung gab der zweite Vorsitzende Jörg Welker den Jahresbericht über das Jahr 1968. Er sagte, das vergangene Jahr sei sehr erfolgreich gewesen. Von den sechzehn geplanten Veranstaltungen, Kletter- und Wander-
KK-Anlage wird ausgebaut
Mitgliederversammlung der Schützengilde Altensteig — Im Mai Stadtmeisterschaften
Altensteig. Zu der am Mittwoch im Schützenhaus stattgefundenen Mitgliederversammlung konnte Vorsitzender H. Faistenhammer die sehr zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder begrüßen. Anschließend gab er einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1968, das beim Schützenverein sehr ruhig verlaufen ist. Dafür wird 1969 Sehr viel Arbeit bringen. Das nächstliegende wäre das vereinsinteme Preisschießen, das am Mittwoch, dem 22. bzw. 29. Januar ausgeschossen wird. Der Austragungsmodus wurde, mit Ausnahme des Königschusses, beibehalten. Die Preise, die am 1. 2. beim Familienabend in der „Traube“ zur Verleihung kommen, werden von den beteiligten Schützen gespendet. Königsmedaille und Ehrenpreis stiftet der Verein.
Der vollständige Innenausbau der KK-Anlage wurde als dringender Punkt auf die Tagesordnung genommen. In diesem Zusammenhang erwähnte der Vorsitzende, daß die Arbeiten bis Anfang Mai abgeschlossen sein müßten, um einen reibungslosen Ablauf der Stadtmeisterschaften zu gewährleisten. Ein genauer Termin der diesjährigen Veranstaltung, die vor zwei Jahren von mehr als 20 Vereinen und Institutionen, von über 300 Beteiligten besucht war, wird vom Ausschuß noch festgelegt. Den zahllosen Interessenten an dieser Veranstaltung kann mit Sicherheit nur der Monat Mai als Austragungszeitpunkt genannt werden. Um einen noch besseren Ablauf zu ga
rantieren, wird der Verein noch ein Luftgewehr kaufen.
Einen ausführlichen Bericht über das abgelaufene Jahr gab Schriftführer H. Schüler. Aus seinen Angaben konnte man mit Genugtuung entnehmen, daß der Verein das Schießen mit befreundeten Clubs intensiviert hat, was sich bereits jetzt durch gute Ergebnisse beider Mannschaften auszahlt. Nach der Kassenprüfung durch J. Erhard und K. Bertsch konnte Hauptkassierer R. Fetzer für seine tadellose Arbeit entlastet werden. Der Bestand sei zwar etwas angegriffen, doch habe man 1968 auch viel im Schützenhaus investiert. Nach der Behandlung von verschiedenen kleineren Punkten in bezug auf die Stadtmeisterschaften wurde die Versammlung durch H. Faistenhammer beendet.
Solisten aus unserem Land
In der Sendung „Solisten aus unserem Land“ am Mittwoch, 22. Januar, um 16.30 Uhr (I. Programm) singt der in Reudern bei Nürtingen lebende Bariton Rainer Mattes Lieder von Hans Pfitzner und Gustav Mahler. Am Klavier begleitet ihn Wolfgang Raichle. Im zweiten Teil der Sendung spielt das Stuttgarter Klavier-Duo Lieselotte Gierth/Gerd Lohmeyer „Six epigraphes anti- ques“ von Claude Debussy.
Der Kandidat der FDP: Kurt Schindele
In der Wahlkreiskonferenz in Nagold am Freitag gewählt - Vertreter der jungen Generation
Nagold/Calw/Freudenstadt/Horb. Die Delegierten der Wahlkreiskonferenz der Freien Demokratischen Partei wählten am Freitag abend in Nagold Kurt Schindele aus Baiersbronn zu ihrem Kandidaten für die Bundestagswahl im Herbst dieses Jahres. 37 der insgesamt 52 Delegierten aus den Kreisen Calw, Freudenstadt und Horb gaben Kurt Schindele ihre Stimme, 15 Stimmen fielen auf den Gegenbewerber Dr. Wolfgang Jäger aus Bad Liebenzell. Die Wahl von Schindele kann als Überraschung gewertet werden, da sich die FDP-Kreisversammlung Calw, deren Delegierte in der Wahlkreiskonferenz die Mehrheit stellen, im November vorigen Jahres in Wildbad — wir hatten seinerzeit ausführlich darüber berichtet — auf Dr. Jäger geeinigt hatten. Offensichtlich haben sich jedoch, wie das Wahlergebnis vom Freitag zeigt, in der Zwischenzeit neue Gesichtspunkte ergeben. Auch haben sich die Bemühungen der FDP, den Bundesbankpräsidenten Dr. Blessing für die Kandidatur in unserem Wahlkreis zu gewinnen, zerschlagen, da Blessing weiterhin in seinem Amt bleiben wird.
Kurt Schindele wurde am 14. 7. 1937 in Merklingen (Kreis Leonberg) geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Oberschule absolvierte er 2 Semester Höhere Handelsschule an der Spöhrer- sdiule in Calw. Drei Jahre Lehre als Sanitär- Kaufmann schlossen sich an. Seit 1958 wohnt Schindele in Baiersbronn, wo er eine Niederlassung seines elterlichen Betriebs mit Stammsitz in Merklingen und einer weiteren Niederlassung in Pforzheim gründete. Er ist Geschäftsführer dieser Filiale und Teilhaber der Gesamtfirma. Zusammen mit seinen Mitarbeitern ist es ihm gelungen, den Baiersbronner Betrieb in den vergangenen zehn Jahren zu einem bedeutenden Unternehmen seiner Branche zu entwickeln.
Soviel zum beruflichen Werdegang Kurt Schin- deles; nun ein paar Worte zu seiner Arbeit in der FDP: Er ist seit 1962 Mitglied des Ortsvereins Freudenstadt. Zwei Gründe seien es gewesen, so sagte er am Freitag abend in der Wahlkreiskonferenz, die ihn dazu bewogen haben, sich für die FDP zu entschließen: Einmal sei er der Meinung, daß junge Leute heute mehr denn je aufgerufen sind, sich politisch zu informieren und sich auch aktiv in einer politischen Partei zu betätigen. Zum andern sei er von Haus aus liberal erzogen worden. Schon während seiner Ausbildung habe er sich mit liberalem Gedankengut befaßt und sei schon damals überzeugt gewesen, daß die FDP als einzige der staatstragenden Parteien in der Lage sei, auch wirklich liberale politische Vorstellungen zu entwickeln.
Schon als relativ junges Mitglied hatte Kurt Schindele Gelegenheit, aktiv in der Partei mitzuarbeiten. Nach kurzer Mitgliedschaft wurde er zum Delegierten des Kreises Freudenstadt gewählt. Seit zwei Jahren ist er stellvertretender Kreisvorsitzender und seit kurzem auch Kreisgeschäftsführer.
Zu seinen politischen Vorstellungen führte Schindele aus, daß er sich im Falle seiner Wahl vor allem für eine gesunde Wirtschafts-und Sozialpolitik einsetzen wolle. In der Wirtschaftspolitik
KURT SCHINDELE.
Aufn.: Hollaender
liege ihm besonders eine Festigung des Mittelstandes und der freiberuflich Tätigen am Herzen. In der Sozialpolitik möchte er seine Vorstellungen nicht unter „rechts“ oder „links“ einord- nen. Als junger Arbeitgeber setze er sich für ausgewogene Sozialleistungen ein, die auch im Verhältnis zur Produktivität stehen.
Der Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Calw, MdL Walter Ableiter (Wildbad), forderte die Delegierten auf, dem gewählten Kandidaten zur Seite zu stehen und ihn in dem voraussichtlich härter denn je geführten Wahlkampf in jeder erdenklichen Weise zu unterstützen. Als Vorsitzender der Wahlkreiskonferenz für die Dauer bis zur Bundestagswahl wurde der Freudenstädter Kreisvorsitzende Dr. Stoßberg gewählt, zu seinem Stellvertreter Dr. Jäger. Außerdem wurde ein Organisationsausschuß, dem Delegierte aus allen drei Kreisen angehören, ins Leben gerufen.
Im Anschluß an die Wahlen hielt MdB Hermann Saarn (Wildbad) vor den Delegierten ein aufschlußreiches Referat über die außenpolitisdie Situation der Bundesrepublik, an das sich noch eine rege Diskussion anschloß.
Bald rückstrahlene Nummernschilder?
In Ergänzung zu einem ADAC-Forschungsauf- trag über den Sicherheitswert von reflektierenden Kennzeichen werden in einem Großversuch des ADAC ab 9. Januar im Raum Idar-Oberstein für zunächst drei Monate 1000 Kraftfahrer mit sol- dien rückstrahlenden Nummernsdiildem an ihren Autos unterwegs sein. Sowohl die Kennzeichen- Tester als auch andere Kraftfahrer werden nach Abschluß der Aktion unter anderem befragt, ob man beispielsweise unbeleuchtet abgestellte Fahrzeuge mit reflektierenden Kennzeichen nachts besser erkennt, oder ob man im nächtlichen Straßenverkehr die Entfernung zu soldien Fahrzeugen mit rückstrahlenden Kennzeidien besser schätzen kann. Vom Ergebnis dieses Großversuchs wird es der ADAC abhängig machen, ob er sich für die baldige Zulassung von reflektierenden Nummernschildern in der Bundesrepublik einsetzen wird. Ein Versuch in den USA, wo wie in England und Frankreich reflektierende Kennzeichen zugelassen sind, hat ergeben, daß durch diese zusätzliche Sicherung des Fahrzeugs die nächtlichen Auffahr- unfälle um 70 Prozent zurückgegangen sind.
touren sind fünfzehn durchgeführt worden. Nachdem Jörg Welker über die einzenlen Touren berichtet hatte, ging er auf die Neuerungen ein, die der Verein eingeführt hat. Um den Mitgliedern ein regelmäßiges Zusammentreffen zu ermöglichen, werde der Verein an jedem 1. Mittwoch des Monats zum Stammtisch ins Hotel „Post“ ein- laden. Eine weitere Neuerung sei die Ausgabe eines Vierteljahresplanes. Dieser Vierteljahresplan soll die Mitglieder genauer über die einzelnen Programmpunkte informieren. Die Vorstandschaft verspreche sich davon eine noch regere Teilnahme an den einzelnen Kletter- und Wandertouren. Nachdem Jörg Welker auf das Jahresprogramm von 1969, das insgesamt sieben Touren vorsieht, eingegangen war, bedankte er sich beim Vorsitzenden Lipinski, beim Ausschuß und besonders bei den Wanderführem Heußler und Walter für die Vereinsarbeit.
Dem Kassenbericht des Vereinskassierers Willi Rusch folgte die Wahl der Vorstandschaft und des Ausschusses. Unter der Leitung von Architekt und Stadtrat Heiner Heuser wurden die bisherige Vorstandschaft und der Ausschuß in ihren Ämtern bestätigt. Mit dieser Wahl war der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung abgeschlossen.
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ALTENSTEIG
Wir gratulieren
Das „Sdiwarzwald-Edro“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 20. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Simmersfeld. Magdalena Schmid geb. Kalm- bach wird heute 76 Jahre alt.
Egenhausen. Friedrike Hammer kann heute auf 74 Lebensjahre zurückblicken.
Viehzuchtverein tagt in Wildberg
Die Jahresversammlung des Viehzuchtvereins Nagold findet am Mittwoch, dem 5. Februar 1969, um 13 Uhr im Hotel „Schwarzwald“ in Wildberg statt, mit Vorträgen von Dr. Hauser, Diplomlandwirt beim Raiffeisenkraftfutterwerk Stuttgart, über „Neue Entwicklungen in den Produktions- und Vermarktungsformen der tierischen Veredlung“, und Zuchtleiter und Oberregierungsrat Stolz mit einem Tätigkeitsbericht des Zudrtverbands und über allgemeine Züchterfragen.
Nachwuchskräfte für den höheren Postdienst
Die Deutsche Bundespost stellt zum 2. Juni 1969 wieder Nachwuchskräfte für den höheren Postdienst ein. Die Bewerber müssen die Große Juristische Staatsprüfung abgelegt haben. Bewerbungsgesuche sind bei der für den Wohnort zuständigen Oberpostdirektion einzureichen. Bewerbungsschlußtermin ist der 27. Januar.
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20. Januar 1919: Freiwillige Feuerwehr Altensteig. Am kommenden Sonntag um halb acht rük- ken sämtliche vier Kompagnien zur Übung aus. Das Kommando.
„Mister Sicher“ vor Polizisten
Pforzheim. In den letzten Tagen referierte Regierungsrat Manfred Geppert, der Leiter der Aktion „Nr. Sicher“, vor 60 Polizeibeamten der Polizeidirektion Pforzheim über die Aktion, die am 1. Januar angelaufen ist. In der kommenden Woche wird er einen weiteren Vortrag vor noch einmal 60 Beamten halten. Die Polizisten verfolgten mit großer Aufmerksamkeit die Ausführungen von „Mister Sicher“ und diskutierten eifrig mit ihm. Nach Schluß der Veranstaltung meldeten sich spontan eine ganze Anzahl von Beamten als Referenten, die nun im Laufe der kommenden Monate bei den verschiedenartigsten Veranstaltungen eingesetzt werden sollen. Die Beamten zeigten sich vor allen Dingen auch den Bemühungen von Geppert sehr aufgeschlossen, die Polizisten mit Kameras auszurüsten, um bei Unfällen wirkungsvoller arbeiten zu können.
Feste feiern - schön und billig
Ruth Braun vom Württembergischen Verein der Freundinnen — Erquickliches Thema
Altensteig. Zum Beginn der Zusammenkünfte hat der Verein der Freundinnen junger Mädchen ein sehr verheißungsvolles Thema auf das Programm gesetzt: „Feste feiern in Haus und Familie“. Mit diesem und anderen in einem festgesetzten Zeitplan vorgesehenen Themen soll miteinander versucht werden, als Christen in Familie und Gemeinde den Platz auszufüllen. Für die erste Veranstaltung dieser Art hatte sich am vergangenen Mittwochnachmittag in der „Traube“ die Landesvorsitzende, Frau Ruth Braun aus Stuttgart, zur Verfügung gestellt.
Als einen „verlängerten Arm“ bezeichnete die Stuttgarter Pfarrersfrau die Gruppe der Altensteiger Mitglieder, sie meinte damit einen wichtigen Teil des Hauptvereins, der fern des Zentrums Stuttgart eine nützliche Stütze ist. Zum Thema des Tages gewandt, beantwortete sie aus ihrer Erfahrung als Mutter die Grundsatzfrage „Sind Feste überhaupt wichtig?“ überaus einleuchtend. Außer den regulären Anlässen, der im Kalender feststehenden und der Familienfeste, bieten sich immer wieder einmal Anlässe und Feiern, zu einer Pause vom harten Alltag an, so sagte Frau Braun. Man müsse die Gelegenheit beim Schopf packen und auch einmal außer der Reihe miteinander des Lebens froh werden. Es sei viel weniger von Bedeutung, was und wieviel auf dem Festtisch stehe, als der Schatz der Erinnerungen, den Kinder aus der Gestaltung über die Entwicklung bis später in die eigene Familie mitnähmen.
Ein Leben ohne Feste sei wie' eine längere Wegstrecke ohne Einkehr. Das Leben brau- die Erfrischungen. Das Aufschwingen, sich einen Ruck geben zur Improvisation, lohne sich, ebenso die mit Bedacht und Ideen vorbereiteten
Feste, die man auf sich zukommen sehe. Das Geschick, wie die Tischordnung zusammengestellt sei, spiele eine ebenso große Rolle wie das Programm, das von den Gastgebern mehr oder weniger festgesetzt, schlechthin aus dem Ärmel geschüttelt werde. Man müsse sich stets der Zusammensetzung des Gästekreises anpassen. — Die von Frau Braun gegebenen Anregungen wurden praktisch vorgeführt, man staunte über die große Wirkung mit kleinen Mitteln. Wichtig sei die Anwendung am richtigen Platz, schließlich auch das Verfahren nach dem Grundsatz „in der Kürze liegt die Würze“. Bei Diavorführungen sollten die Gäste nicht allzusehr mit solchen Aufnahmen übersättigt werden, die nur fremdem Erlebnisbereich nahesiehen. Sdiadhafter Überfluß sei hauptsächlich im Essen und Trinken. Schließlich sei das gute Ende des Festefeiems für die entsprechend schöne Erinnerung der Maßstab des Erfolges. Wie kurz oder lang der Schlußpunkt unter das Festefeiem gesetzt werde, sei gleichfalls von nicht geringer Bedeutung. ASD
Herzog Christoph und die Landstände
Herzog Christoph gilt im allgemeinen als der große Reformer der weltlichen und geistlichen Dinge im Herzogtum Württemberg. In der Sendung des Südwestfunk-Landesstudios Tübingen am Freitag, 24. Januar, um 19.30 Uhr (II. Programm) untersucht Walter Grube die Beziehungen zwischen Christoph und den Landesständen. Auch unter diesem Herzog gab es mancherlei Auseinandersetzungen um die Rechte der ständischen Versammlung und über die Auslegung des vielgerühmten Tübinger Vertrags.
Krankenpflegekurs in Simmersfeld
Was tun, wenn das Kind krank ist? — Richtige Kranken- und Altenpflege
Simmersfeld. Ab Ende Januar führt die evangelische Kirchengemeinde Simmersfeld in Zusammenarbeit mit Kräften vom Kreiskrankenhaus Freudenstadt einen Kurs in häuslicher Krankenpflege und Erster Hilfe durch, der für jeden in Simmersfeld und Umgebung offensteht. Zweimal in der Woche werden abwechselnd Dr. Bauer und Oberschwester Elisabeth Spieth vom Freudenstädter Krankenhaus die Teilnehmer in sachkundiger Hauskrankenpflege unterrichten. Wie nötig eine solche Ausbildung werden kann, hat manche Familie im letzten Vierteljahr gespürt, seit Simmersfeld nach dem Weggang der beliebten Schwester Anna Kappler ohne Diakonisse ist. Bekanntlich ist die Wiederbesetzung der Diakonissenstation in Frage gestellt. Aber auch wenn später wieder eine Krankenschwester am Ort sein sollte, ist man am besten gestellt, wenn möglichst viele ihre Kenntnisse und ihr Können in den praktischen Übungen erweitern, die im Verlauf des Seminars durchgeführt werden.
Wenn irgend jemand in der Familie bettlägerig wird, gibt es viel Umstände. Man möchte es recht machen, aber — soll man es so oder so machen? Der Arzt hat meist wenig Zeit, so daß man ihn kaum mit Fragen aufhalten kann. Oft fällt einem erst, wenn er fort ist, ein, was man den Arzt alles noch fragen wollte. Und so ist die Zeit der Krankheit immer wieder auch eine Zeit der Unsicherheit für den Pflegenden. Dem kann man weithin abhelfen durch Dazulemen in einem solchen
Pflegekurs. Hier werden nun all die grundlegenden Pflegefragen durchgesprochen und mit praktischen Übungen geklärt, die an einem Bett stattfinden, das im Übungsraum aufgestellt ist. Auch so mancher zeitraubenden Umständlichkeit wird hier ein Ende gemacht, weil erfahrene Schwestern zeigen, wie man zielbewußt und fachgeredit das Nötige am Krankenbett unternimmt, anstatt mit unsicherem „Ich-weiß-nicht wie?“ auch den Kranken unruhig zu machen. Der Erfolg der ärztlichen Krankenbehandlung kann wirksam unterstützt werden durch fachgerechte Maßnahmen und Kenntnisse am Krankenbett. Die Themen der Arztabende reichen von einem Überblick über die Kreislauferkrankungen über Hitzschlag, Schlaganfall und Bewußtlosigkeit bis hin zu den Alterskrankheiten. Schwester Elisabeth wird sich mehr mit den praktischen Dingen befassen, angefangen von der Einrichtung des Krankenzimmers und Krankenbetts über Beobachtungsmerkmale für den Zustand des Kranken und Durchführung der ärztlidi verordneten Maßnahmen bis hin zur Pflege Sterbender.
Die Kursreihe beginnt am Dienstag, 21. Januar, mit einem Einführungsabend von Pfarrer Röger, der über die besondere Lage des Kranken und pflegebedürftigen alten Menschen sprechen wird. Die Abende werden von 19.45 bis 21.30 Uhr im Rudolf-Büttner-Haus gehalten und sich dienstags und mittwochs über etwa zwei Monate erstrek- ken. Anmeldungen können erfolgen im Pfarramt Simmersfeld oder beim Kurs.