Freitag, S. Januar 1969
CALWER KREISNACHRICHTEN
Seite 11
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Herzlichen Glückwunsch
Der „Nagolder Anzeiger“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 4., 5. und 6. Januar Geburtstag feiern können und wünscht ihnen auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Nagold. Karl Falk, Postbetriebswart a. D., Ho- henberger Straße 36, wird heute 91 Jahre alt. Emma Kömpf geb. Künlen, Pilgerruhe, kann morgen auf 83 Lebensjahre zurückblicken. Am Montag wird Paul Hanke, Theodor-Heuss-Straße 22, 72 Jahre, und Elise Luz, Haiterbacher Straße 1, 76 Jahre alt.
Iselshausen. Martin Arndt, Haldenstraße 14, wird heute 71 Jahre alt.
Wildberg. Alfred Fruhnert, Schillerstraße 18, wird heute 70 Jahre, und Rosine Böhler, Kirhstra- ße 5, 74 Jahre alt. Am Montag kann Friedrich Reichert, Altersheim, den 78., und Friedrich Schä- diinger, Kochsteige 19, ebenfalls den 78. Geburtstag begehen.
Haiterbadi. Rosa Mittelbach geb. Matz wird heute 71 Jahre, Karoline Stöffler morgen 84 Jahre und Karl Helber, Uhrmacher, am Montag 71 Jahre alt.
Emmingen. Martha Wagner kann am morgigen Sonntag ihren 76. Geburtstag feiern.
Nagolder Mittwochgesellschaft
Zum Jahresschluß traf man sich am Montag zu einer familiären, recht gemütlichen Unterhaltung in den gastlichen Räumen des Hotels „Post“, die bis auf den letzten Platz belegt waren. Dabei gab
ZEITUNGSLESER WISSEN MEHR
es einen regen Gedankenaustausch, da doch manches wieder zu berichten war. Man konnte auch feststellen, wie rasch das Jahr 1968 durch die allwöchentlich am Mittwoch durchgeführten Ausflüge vorüberzog. Mit Gesangseinlagen wurde der Nachmittag zu einem schönen Ereignis. So wird der Jahresschluß für die Mittwochgesellschaft nun zu einem traditionellen Treffen in der „Post“. Willy Letsche sprach noch zum Jahresschluß und übermittelte die besten Wünsche zum Jahreswechsel. Die nächste Fahrt führt am kommenden Mittwoch nach Kälberbronn zum Gasthof „Schwanen“. Sie ist mit einem Spaziergang durch eine schöne Schneelandschaft verbunden.
Zur Albfahrt des Schwarzwaldvereins
Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß der Omnibus pünktlich um 9.45 Uhr am Busbahnhof abfährt; zum Einsteigen steht er um 9.30 Uhr bereit. Alle Interessenten werden gebeten, sich bei der Drogerie Letsche anzumelden. Die Nichtwanderer wird es interessieren, daß sie auch den Kombühl, der von der Salmendinger Kapelle gekrönt wird, besteigen können. Der Omnibus wird bis an den Fuß des leicht zu besteigenden Kegelberges herangeleitet werden.
Jugendkantorei Nagold beginnt
Die Probe der Jugendkantorei Nagold findet zum erstenmal am 11. Januar um 15 Uhr im Musiksaal der Lembergschule statt. Es sollten sich möglichst alle Sängerinnen und Sänger einfinden, um die Termine und die Beförderungsfrage zu besprechen.
Die Stadtkapelle lädt ein
Heute um 20 Uhr ist in der Stadthalle der große alljährliche Konzert- und Unterhaltungsabend der Nagolder Stadtkapelle unter der Leitung von Musikdirektor Ketter. Geboten wird moderne und unterhaltende Blasmusik, auch kommt eine große Tombola zur Verlosung. Nach Abschluß des offiziellen Teils spielt ein Tanzensemble der Stadtkapelle. Bürgermeister Breitling bittet die Bevölkerung um recht zahlreichen Besuch.
Nur geringer Sachschaden
Am Donnerstag streiften sich gegen 12 Uhr in der Haiterbacher Straße, in der Kurve beim Viadukt, zwei Pkw im Begegnungsverkehr, wobei geringer Sachschaden entstanden ist.
Gelungener Unterhaltungsabend
Walddorf. Wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit, hatten auch diesmal wieder Musik-, Sport- und Gesangverein zu ihrem gemeinsamen Unterhaltungsabend in die Tum- und Festhalle auf den zweiten Weihnachtsfeiertag eingeladen. Unter den Klängen der Musikkapelle wurde der Abend eingeleitet. Vorsitzender Bühler vom Sportverein begrüßte die so zahlreich erschienenen Gäste von hier und auswärts mit herzlichen Worten und versprach, daß wieder alles auf seine Rechnung kommen werde. Die Halle war auch diesmal wieder bis auf den letzten Platz besetzt.
Es folgten zwei Chöre vom Männergesangverein und dann das mit Spannung erwartete und nun schon seit einiger Zeit einstudierte Theaterstück in vier Akten: „Der Knecht vom Eichenhof“. Die Laienspielgruppe gab ihr Bestes und konnte viel Beifall ernten. Im Anschluß spielte die Musikkapelle zu m Tanz auf, wobei auch die Älteren zu ihrem Recht kamen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß dieser Unterhaltungsabend am 5. Januar 1969 mit dem gesamten Programm wiederholt wird.
| Die Filmtheater zeigen
Krone-Lichtspiele Nagold
„Fünf gegen Casablanca“ — Die unendliche Weite der Sahara ist der faszinierende Schauplatz des farbigen Constantin-Abenteuerfilms „Fünf gegen Casablanca“. Ein deutscher Kommandotrapp ist beauftragt, während der Konferenz von Casablanca ein Attentat auf Churchill und Roosevelt zu verüben. Die Soldaten springen zu diesem Zweck in der nordafrikanischen Wüste mit Fallschirmen ab. Der Marsch, den sie auf Geheimwegen zurücklegen, wird zum dramatischen Kampf gegen die tödlichen Tücken der Sahara und gegen feindliche Geheimagenten. Unter der Regie von Umberto Lenzi spielen unter anderen Ken Clark, Horst Frank, Carl Hintermann und Jeanne Valerie die Hauptrollen. — Montag und Dienstag.
Grüner-Baum-Lichtspiele
„Heubodengeflüster“ — Seine erste Filmrolle spielt der beliebte Starkomiker und Schallplatten- Millionär Herbert Hisel in dem Lisa-Farbfilm „Heubodengeflüster“, mit dem viele bekannte Komiker zur Kasse bitten. — Heute und morgen.
Hochbetrieb im Mindersbacher,Skiparadies 4
Erstmals nach vier Jahren wieder Jugend-Skiveranstaltungen- Initiator Erich Strähle
Mindersbach. Nach vierjähriger Pause gab es zum Jahreswechsel wieder einmal genügend Schnee im Mindersbacher „Skiparadies“ und schon herrschte beinahe Hochbetrieb im Ebhauser Tal. Zu denen, die sich am meisten über dieses nachträgliche Weihnachtsgeschenk von Petrus freuten, gehörte natürlich der Mindersbacher Malermeister Erich Strähle, der schon längst darauf wartete, seine jahrelang „mangels Masse“ ausgefallenen Jugend-Skiveranstaltungen wieder fortsetzen zu können.
So fand dann auch am Neujahrstag als Auftakt der hoffentlich nicht allzu kurzen diesjährigen Wintersportsaison ein Probespringen für Jugend und Anfänger auf der Mindersbacher Sprungschanze statt, das bereits recht guten Anklang fand.
Nachdem der Schnee mittags noch rationiert war, viele der Stammgäste bei den Mindersbacher
SO SCHWUNGVOLL ging es bei der Mindersbacher Ski-Veranstaltung abwärts.
Autn.: Hollaender
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Veranstaltungen noch im Urlaub weilten und der Winter ohnehin erst angefangen hat, war die Beteiligung bei den Springern befriedigend und bei den Zuschauern sogar gut.
Die keineswegs leicht zu springende Schanze — man mußte sich hier den Gegebenheiten des Geländes anpassen — die im übrigen von Erich Strähle selbst gebaut wurde, wurde zunächst von der anwesenden Jugend recht skeptisch betrachtet, so daß dem 54jährigen recht vielseitigen
Amateursportler nichts anderes übrigblieb, als den Anfang zu machen. Die Sache endete, wie auch bei den kleinen und großen Nachfolgern, zunächst mit einem einfachen Salto, aber es dauerte nicht lange, und die etwa 10—18jährigen Nachwuchsspringer hatten den Bogen raus. Den ersten gestandenen Sprang lieferte der Rotfeldener Radrennfahrer Martin Ungericht gleich beim ersten Versuch überhaupt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Den nächsten Sprang stand der Mindersbacher Nachwuchsläufer Brassat, der, wie Ungericht, schon manche Siegerurkunde bei diesen Veranstaltungen kassieren konnte und besonders auch die beiden jüngsten Springer erhielten manchen Beifall. Sie kamen aus Holzbronn und ließen sich auch nicht stören, wenn es mal eine Bauchlandung gab. Aus Rotfelden konnte E. Strähle zudem noch weitere „alte Bekannte“ begrüßen und zollte besonders einem „Neuling“ großes Lob, der am Tag zuvor seine Sprangski erhalten hatte und mit diesen gleich seinen allerersten Sprang überhaupt in guter Haltung überstand.
Während sich die Skispringer zahlenmäßig noch etwas zurückhaltend zeigten, gingen direkt nach
Beginn des ersten Schneefalles bereits zahlreiche Anfragen ein, ob auch die Skikurse wieder aufgenommen werden. Selbstverständlich werden die angehenden Skihasen auch hier nicht enttäuscht und nur aus beruflichen Gründen mußte E. Strähle die Kurse um einige Tage verschieben. Näheres wird bekanntgegeben. Die sportlichen Wettkämpfe werden natürlich in verschiedenen Altersklassen in den einzelnen Disziplinen durchgeführt, und für die Sieger gibt es schöne Urkunden.
Jetzt heißt es nur noch den Daumen drücken, daß Petras sich einmal ein wenig nachsichtiger zeigt und auch den Wintersportlem in unserem Gebiet eine Chance einräumt.
Wie gestern von E. Strähle zu erfahren war, ist, falls der Schnee liegenbleibt, für Sonntag zunächst noch kein Springen geplant. Um 10 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einem Langlauf und ab 14 Uhr werden Abfahrtsläufe durchgeführt. Startnummern werden ab 9.30 Uhr am „Bären“ au gegeben und die Meldungen sollen am besten telefonisch unter Nagold (0 74 52) 6 18 an Erich Strähle erfolgen. Da der Veranstalter natürlich einen Ueberblick braucht, ob genügend Beteiligte vorhanden sind, wird dringend um rechtzeitige Anmeldung gebeten; bei Meldungen am Start wird eine Nachgebühr erhoben. Bei nächster passender Gelegenheit soll dann speziell ein Springen veranstaltet werden.
100 Jahre Methodistengemeinde
Im oberen Waldach- und Nagoldtal — Morgen Feierstunde in Walddorf
Walddorf. Zur 100-Jahr-Feier der Methodistengemeinde Walddorf wird uns geschrieben: In der Silvesternacht von 1868/69 geschah es, daß ein Laienprediger nach Walddorf gerufen wurde, um dort im Hause eines Abraham Dietsch einen Silvestergottesdienst zu halten. Dies war für Walddorf der Anfang einer religiösen Erweckung, die von Herrenberg und Freudenstadt her ihre wesentlichen Impulse erhielt und vielen Hunderten zum Segen werden sollte.
Warum kamen die Methodisten, warum kam eine Erweckungsbewegung nach Walddorf? So und anders mögen die Kommentare lauten, die in Rückbesinnung auf dieses Ereignis forschend oder ärgerlich und vielleicht auch bewundernd von dieser Erweckungsbewegung reden.
„Die Methodisten“, so urteilt ein Superintendent der Ev. Landeskirchen der damaligen Zeit, „waren seinerzeit, und sind es vermutlich noch,
Neuer Arbeitsplan des VBW
Erscheint in den nächsten Tagen — Tendenz zur Erwachsenenbildung
Nagold. Der Veranstaltung- und Arbeitsplan des Volksbildungswerks Nagold für Januar bis August 1969, der in den nächsten Tagen erscheint, enthält neben einer Reihe von Einzelveranstaltungen auch sehr viele Arbeitsgemeinschaften und (Kurse. Die-Tendenz, auf diese Weise die Erwachsenenbildung verstärkt zu fördern, ist unverkennbar. Da die Anmeldetermine für die Kurse zum Teil sehr knapp sind, veröffentlichen wir nachstehend das Kursprogramm. Wir werden auch noch über die Einzelveranstaltungen berichten.
1. Literarische Arbeitsgemeinschaft mit Prof. Dr. H. Renz. Beginn Mitte Januar.
2. Englisch mit Oberstudienrat Haeger (Aufbaugymnasium, Lehrsaal 1): Fortgeschrittene, Kurs 4 nach Sandwichmethode, Beginn 14. 1. um 19.30 Uhr. Bei genügender Beteiligung beginnt der Kurs 2 am 13. 1. um 19.30 Uhr.
3. Französisch mit Studienrat R. Klein. Der Anfängerkurs wird am 16. 1. fortgesetzt. Dazu können sich auch Teilnehmer des Anfängerkurses vom Herbst 1967 melden (bis Donnerstag, 16. 1., bei Studienrat Klein im Gymnasium, Weißes Schulhaus). Bei genügender Beteiligung kann auch der Kurs der Oberstufe fortgeführt werden. Meldung bis 13. 1. beim Kursleiter.
4. Tschechisch mit Frau Annemarie Fiebig. Anmeldung bei der Kursleiterin (Telefon 72 62).
5. Russisch mit Frau Nora Renz. Anmeldungen bei der Kursleiterin (Telefon 4 41).
6. Raumgestaltung mit Innenarchitekt und Gewerbeschulrat i. R. Fr. Lingner: „Wie richte ich meine Wohnung ein?“ Drei Abende zu je eineinhalb Stunden. Beginn 15. 1. um 20 Uhr im Aufbaugymnasium. Anmeldungen bei der Geschäftsstelle (Telefon 70 61) bis 14. 1.
7. Bastelkurs I mit Frau Anke Siegel: „Wir fertigen Silberdrahtketten an“. Sechs Abende, Beginn am 14. 1. um 20 Uhr im Roten Schulhaus. Anmeldungen bis 13. 1. bei der Geschäftsstelle.
8. Bastelkurs II: „Was können wir mit kleinen
Vom Fundamt Nagold
Im Dezember 1968 beim Fundamt abgegebene Fundsachen, die vom Verlierer nicht abgeholt wurden: 1 Werkzeugtasche, 1 Vierfarbenstift, 1 Paar Kinderhandschuhe, 1 Paar Herrenhandschuhe, 2 Paar Damenhandschuhe, 1 Gliederarmband, 1 Feuerzeug, 1 Herrenfahrrad, 1 Einkaufskorb, 1 Geldbörse mit Inhalt, 1 Damenstockschirm, 1 Damenknirps, 1 Brille, offenes Geld, einzelne Schlüssel, einzelne Handschuhe.
Kindern basteln?“ Vier Abende; Anmeldungen bis 3. 3.
9. Autopannenkurs mit Walter Bueble. Vier Abende, Beginn am 15. 1. um 19.30 Uhr in der Kfz-Werkstatt, Neuwiesenweg. Anmeldungen bis 14. 1, bei der Geschäftsstelle.
10. Kurzkochkurs mit Frau Paula Hummel für Frauen (Fortgeschrittene) über fünf Abende. Beginn Mitte Februar, Anmeldungen bei der Geschäftsstelle bis 15. 2.
11. Kochkurs für Männer (Fortgeschrittene) mit Frau Hummel über fünf Abende. Beginn Mitte Februar, Anmeldungen bis 15. 2. bei der Geschäftsstelle.
12. Zeichnen: Einführung in die verschiedenen Techniken unter der Leitung von Frau Anne- 20 Uhr im Zeichensaal des Gymnasiums.
13. Gymnastik für Frauen: Jeden Dienstag um marie Fiebig. Acht Abende, Beginn am 21. 1. um 20 Uhr in der Turnhalle (Stadthalle).
14. Jugendmusikwettbewerb: geplant im Frühjahr für junge Leute, die ein Instrument spielen und glauben, einen gewissen Leistungsstand erreicht zu haben. Jeder Jugendliche und Erwachsene kann sich melden; er muß Musik ausschließlich als Liebhberei, nicht als Gelderwerb betreiben. Zugelassen sind Instrumente und gesangliche Vorträge in jeder Stilart (Solo oder in beliebiger Gruppierung). Für die besten Leistungen gibt es Preise. Erforderlich ist schriftliche Anmeldung mit Angabe des Alters und der Art der Darbietung bis 31. 1. bei der Geschäftsstelle, Waldeckweg 2.
die Reaktion gegen Kaltsinnigkeit und Gleichgültigkeit im Kirchenleben, im religiösen Wandel .. .“ Damit ist dem Anliegen der Methodisten, oder wie sie sich heute nennen, der Ev.-methodi- stischen Kirche, der rechte Ausdruck, die rechte Beurteilung gegeben worden. „Sie wollten nichts anderes sein als eine Erweckungs- und Gemeinschaftsbewegung innerhalb einer verweltlichten Staatskirche und eines sittlich verwilderten Volkes“, urteilt ein anderer landeskirchlicher Pfarrer und Historiker.
Das Kommen der Methodisten bzw. das Herbeigerufenwerden der erwecklichen Verkündiger, denn diese drängten sich niemals auf, sie wurden immer schon gerufen, entspringt also der tiefen religiösen und sittlichen Not unseres Volkes in der Mitte des letzten Jahrhunderts.
Seit jenen Jahren hat sich nun auf dem Gebiet des religiösen und erwecklichen Lebens viel ereignet. Zunächst errangen diese Gruppen gläubiger Leute für sich und andere ähnliche Gruppen die Versammlungsfreiheit. Zum zweiten führten sie, wie der Kirchengeschichtler Lehmann feststellt, die lutherische Reformation weiter, indem sie das Individualprinzip der Gemeinden zu neuem Leben erweckten und eine bewegte, wirklich reformierte Kirche schufen mit weltweiten Missionsbestrebungen, verbunden mit einer praktischen Moral, einem entschiedenen christlichen Lebenswandel für den einzelnen.
Wenn das die Ziele der Methodisten damals waren, und wenn sie diese Ziele zum Teil nun auch verwirklicht haben, was ist ihre Aufgabe heute? Nun, zum ersten ist bekannt, daß es an erwecklichem geistlichem Leben noch nie Ueber- schuß gegeben hat. Daher ist auch heute noch ihre vordringliche Aufgabe die der Mission, in all ihren Aeußerungen wie z. B. Evangelisation, Verbreitung von Literatur, Mission des gedruckten Wortes, Schulung zur Lebenshilfe auf der Grundlage des Wortes der Bibel. Daneben werden die karitativen und diakonischen Aufgaben nicht versäumt. „Alle Werke der rettenden Liebe finden wir im Keime schon bei den Methodisten“, so urteilt ein landeskirchlicher Historiker und verweist dabei auf Gefängnisseelsorge, Armenpflege, Krankenpflege, Kinderfürsorge, Kindersonntagsschulen, Altenbetreuung und die heute noch nach me- thodistischen Grundsätzen betriebenen, angesehenen Werke der Stadtmissionen.
Diese Aufgaben, von Leuten wahrgenommen, die es ernst meinen mit ihrem Glauben, stehen auch heute noch vor uns und weisen uns den Weg zu Glauben und Dienst.
Morgen, Sonntag, wird Zeltmissionar Gustav Bolay in einer besonderen Veranstaltung in der Festhalle in Walddorf um 14 Uhr zu den Fragen und Aufgaben, die uns am Anfang eines zweiten Jahrhunderts erwecklicher Arbeit gestellt sind, Antwort geben.
Gutes Sängerjahr in Wildberg
Familienfest beim Liederkranz — Spürbare Leistungssteigerung
Wildberg. Ein Sängerjahr ging zu Ende. In Anlehnung an die geleistete Arbeit innerhalb des Vereins veranstaltete der Liederkranz Wildberg sein traditionelles Familienfest in der Stadthalle Wildberg. Zahlreiche Proben, Konzerte und Ständchen haben die Sänger absolviert; fürwahr, es war ein gutes Sängerjahr. Die Interpretation der zahlreichen Vorträge hat innerhalb des vergangenen Jahres eine spürbare Leistungssteigerung erfahren, schien es auch manchmal, daß man bei der Auswahl der Lieder im konservativen Denken steckengeblieben ist. Die Anpassung an das etwas modernere Lied hat noch nicht stattgefunden.
Mit „Grüß Gott mit hellem Klang“ hieß man an diesem Abend die zahlreichen Gäste herzlich
willkommen. 1. Vorsitzender Eugen Hörrmann sprach in seinem Graß wort seine Freude über den zahlreichen Besuch der Familienfeier aus. Für die geleistete Arbeit für die Sängerei sprach er allen Vereinsmitgliedem sowie dem Dirigenten Kurt Kärcher, dem man einen Geschenkkorb überreichte, seinen herzlichsten Dank aus.
In dem sich anschließenden Konzert brachte die Vortragsfolge etwas „vom Lied“, „vom Wald“ und „von der Liebe“.
Nach der Pause führten die Laienschauspieler des Vereins den schwäbischen Schwank „DT Sängerschorsch“ auf. Nach diesem heiteren Spiel schloß sich ein gemütlicher Teil mit Tanz und Unterhaltung an.
Und am Sonntag um 13.45 Uhr: „Fuzzy, der Teufelskerl“ - Rauchende Pistolen, kühnster Einsatz, verwegener Männer und ... Fuzzy, der unübertroffen komische Westmann, der dem rasanten Geschehen köstliche Glanzlichter des Humors aufsetzt. Tolle Abenteuer voll spannenden Geschehens werden abgelöst von der umwerfenden Komik und dem Galgenhumor des sich aus turbulenten Situationen elegant herauswindenden Lieblings aller Westemfreunde.
„Tampeko“ — Die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges lieferte für Roman- und Film- Autoren unerschöpfliche Stoffmöglichkeiten. Der amerikanische Westemfilm beschäftigte sich jahrzehntelang mit den Helden dieses Krieges, er füllte die Kinokassen auf der ganzen Welt. Inzwischen hielt die bewegte Vergangenheit der Staaten auch in den europäischen Filmateliers Einzug. Vor allem die italienischen Produzenten machten der amerikanischen Vormachtstellung eine beachtliche Konkurrenz. „Tampeko“ ist ein neuer Film dieser beliebten Welle. Ein Film, der nicht nur rüde Demonstrationen von Grausamkeiten sein will, sondern der wieder Anschluß sucht an die klassische Westem-Tradition. In der Hauptrolle Europas Westemstar Nr. 1: Guiliano Gemma. — Montag und Dienstag.
DER LIEDERKRANZ WILDBERG und sein 1. Vorsitzender bei der Begrüßungsansprache.
Aufn.: Pissarek
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ALTENSTEIG
Wir gratulieren
Das „Schwarzwald-Echo“ gratuliert allen Jubi- laren, die am 4., 5. und 6. Januar Geburtstag feiern können, und wünscht ihnen auch für die kommenden Lebensjahre alles Gute.
Altensteig. Hermann Wölpper, Egenhauser Straße, wird heute 77 Jahre alt.
Wart. Johannes Großmann, früherer Straßen- wart, Calwer Straße 66, kann heute seinen 76. Geburtstag feiern.
Berneck. Karoline Fioratto wird am morgigen Sonntag 88 Jahre alt, und Elisabeth Bauer kann am Montag ihren 72. Geburtstag feiern.
Weihnachts- und Altenfeier
Morgen, Sonntag, findet ab 20 Uhr im „Grünen Baum“ die Weihnachtsfeier der Arbeiterwohlfahrt Altensteig statt, zu der allp Mitglieder und Freunde herzlich eingeladen sind. Alle über 70jährigen und die alleinstehenden Mitbürger der Stadt sind zu der am Erscheinungsfest (6. Januar) ebenfalls im „Grünen Baum“ stattfindenden Altenfeier eingeladen.
Festversammlung in Walddorf
In einer Festversammlung, morgen, Sonntag, 14 Uhr, in der Festhalle in Walddorf, spricht Zeltmissionar Gustav Bolay, auch bekannt durch seine Rundfunkmission, anläßlich des lOOjähri- gen Jubiläums der Methodistengemeinde Walddorf. Zusteigemöglichkeiten in Zubringerbus bestehen in Altensteig, Marktplatz, um 13.30 Uhr und in Egenhausen um 13.40 Uhr.
Beachtliche Fortschritte
Die Reitabteilung hatte auf Silvester ihre Mitglieder sowie alle Freunde des Reitsports zu einem Silvesterspringen eingeladen. In Anbetracht der kalten Witterung war man von der Zahl der Zuschauer angenehm überrascht. Es war nicht Sinn der Veranstaltung, mit großen sportlichen „Leistungen“ aufzuwarten. Vielmehr sollte gezeigt werden, daß in der Reitabteilung etwas getan wird und daß Fortschritte erzielt wurden. Dies zeigte sich u. a. in der Bewältigung beachtlicher Hindernisse beim Springen, und zwar von Reitern, die teilweise erst seit einem halben Jahr im Sattel sitzen. Bei manchem der Zuschauer mag wohl der Entschluß gereift sein, sich der Reitabteilung anzuschließen.
Bei Glühwein und Berliner Pfannkuchen traf man sich abschließend in einem der Ställe, der mit Tischen und Bänken dazu hergerichtet war. Die teilweise dort belassenen Pferde ergatterten sich manches Stück Zucker oder Berliner und tragen damit viel zu der guten Stimmung bei. Den Zuschauern sei auch an dieser Stelle für ihr Interesse herzlich gedankt. Die Reitabteilung wird sich auch in Zukunft bemühen, bei den geplanten Veranstaltungen ihre Anhänger nicht zu enttäuschen.
Rodeln innerhalb des Stadtgebiets
Es besteht Veranlassung, nochmals darauf hinzuweisen, daß das Rodeln und Skilaufen auf den öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen innerhalb des Stadtgebiets verboten ist. Zum Rodeln wurden lediglich freigegeben: 1. die Hohenbergstraße — von der evang. Stadtkirche bis zur Einmündung in die Gartenstraße. 2. der Ueberber- ger Weg — vom Grenzweg beim Hochbehälter bis zur Einmündung des Hessenteichwegs und 3. der Seltengraben — von der Seltengrabenbrücke bis zur Einmündung in die Schloßbergstraße und von da die Schloßbergstraße entlang bis zur Einmündung in den Postplatz. Die Rodelstrecken sind für den Durchgangsverkehr gesperrt. Da das Rodeln auf eigene Gefahr erfolgt, wird vor unvorsichtigem Fahren gewarnt.
Räum- und Streupflicht beachten
Nach den Schneefällen in der vergangenen Woche hat sich gezeigt, daß nicht alle Straßenanlieger in ausreichendem Maße ihrer Räum- und Streupflicht nachkommen. Die Stadtverwaltung macht daher nochmals darauf aufmerksam, daß alle Anlieger verpflichtet sind, innerhalb der geschlossenen Ortslage die an ihren Grundstük- ken entlang führenden Gehwege bzw. Straßenränder sowie die Verbindungstreppen vom Schnee zu räumen und zu streuen. Das Bürgermeisteramt bittet dringend, diese Vorschriften auch im eigenen Interesse zu beachten.
Verlegung der Müllabfuhr
Am Montag, dem 6. Januar, kann wegen des Erscheinungsfestes keine Müllabfuhr stattfinden. Sie wird auf Dienstag, den 7. Januar, verlegt.
Theaterring Altensteig/Pforzheim
Der Theaterring Altensteig/Pforzheim besucht am morgigen Sonntag, 5. Januar, im Stadttheater Pforzheim das Schauspiel Emilia Galotti von G. E. Lessing. In prägnanter, dialektisch zügig fortschreitender Sprache wird das absolutistische Regime in seiner Unmoral bloßgestellt, die Idee der Reinheit und Tugend auf der Folie düsterer Intrige sichtbar gemacht. „Bürgerliche Liebe" und „Höfische Kabale“ stehen sich erstmalig auf der deutschen Bühne gegenüber. Gezeigt wird die Verführbarkeit durch die Mäht, und hierin besitzt dieses Stück seine aufregende Aktualität. — Abfahrt wie üblih um 13 Uhr auf dem Postplatz.
Lohnsteuerkarten 1969
Die restlichen Lohnsteuerkarten für das Jahr 1969 liegen beim Bürgermeisteramt, Zimmer 7, zur Abholung bereit.
Vereinsanzeiger
VfL Altensteig, Abteilung Fußball: Die aktiven Mannshaften nehmen am heutigen Samstag das Training wieder auf. Treffpunkt um 15 Uhr am Altensteiger Sportplatz zur Abfahrt nah Ueberberg (Ausweihplatz). Bei shlehter Witterung' wird das Training in der Turnhalle abgehalten. Um vollzähliges Ersheinen aller Spieler der ersten und zweiten Mannshaft und der A- Jugend wird gebeten. Das erste Verbandsspiel im neuen Jahr findet am 12. 1. in Ueberberg gegen Rotfelden statt.
Schützengilde Altensteig e. V.: Am Sonntag, 5. Januar, und am kommenden Mittwoch letzte Trainingsmöglihkeit vor den Wettkämpfen am 12. Januar.
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4. Januar 1919: Am nächsten Mittwoch von morgens 8 Uhr ab haben wir wieder im Gasthof z. Traube in Altensteig einen großen, frischen Transport erstklassige, hohträhtige Kalbinnen, junge trächtige Kühe und Milhkühe zum Verkauf, wozu Liebhaber freundl. einladet Max Zümdorfer.