KREISNACHRICHT
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Unabhängige Tageszeitung und Amtsblatt für die Stadt und den Kreis Calw
Gegründet 1826 / Nr. 3
Samstag, 4. Januar 1969
Einzelpreis 30 Pfennig 2 H 2033 A
Libanon führt Wehrpflicht ein
Weltweiter Appell zur Abwendung eines neuen Weltkrieges / Keine Hinwendung zu Moskau Yier-Mächte-Treffen und Araber-Gipfelkonferenz unwahrscheinlich / Israel rekrutiert Frauen
Beirut/Paris (AP/dpa). Die Regierung von Libanon, dessen internationaler Zivilflugplatz Beirut kürzlich Schauplatz eines israelischen Vergeltungsschlages war, hat gestern weitere Konsequenzen aus der verschärften Lage in Nahost gezogen und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht angekündigt. Außen- und Verteidigungsminister Hussein Uweini, der dies auf einer Pressekonferenz bekanntgab, drückte die ernste Besorgnis aus, daß Israel einen dritten Weltkrieg auslösen könnte und appellierte an alle Staaten, sich für die Abwendung dieser Gefahr einzusetzen. Infolge der jüngsten Ereignisse werden nach seinen Worten die Verteidigungseinrichtungen an
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DAS AMERIKANISCHE RAUMSCHIFF APOLLO 8, mit dem die Astronauten Bor- man, Lovell und Anders an Weihnachten den Mond zehnmal umflogen, ist an seine „Geburtsstätte“, in die Werke der North American Rockwell in Downey, Kalifornien, zurückgebracht worden, wo es zwei Monate lang auf „Herz und Nieren“ untersucht werden soll. Ein Sprecher der Firma meinte: „Das Raumschiff sieht so gut aus, daß es gleich wieder fliegen könnte.“ Es wird vermutet, daß das Mondschiff später einen Platz in einem Museum finden wird. (AP-Photofax)
der Südgrenze Libanons verstärkt.
Nachdrücklich dementiert wurden von Uweini Presseberichte, wonach die libanesische Regierung Einheiten' der sowjetischen Mittelmeerflotte zu einem Besuch- eingeladen habe. Diese Frage sei überhaupt nicht zur Sprache gebracht worden, und es lägen auch keinerlei Ersuchen der Sowjetunion oder der USA vor, Flotteneinheiten das Anlaufen eines libanesischen Hafens zu gestatten, sagte der Minister. Aufgrund diesbezüglicher Zeitungsmeldungen war schon der Eindruck entstanden, daß sich Libanon näher nach Moskau hinwenden und seine traditionelle pro-westliche Haltung aufgeben würde.
Unterdessen erklärte der sowjetische Flottenadmiral Wladimir Kasatnow in der Zeitung „Moskowskaja Prawda“, die Anwesenheit sowjetischer Kriegsschiffe im Mittelmeer liege „im Interesse der arabischen Staaten, die das Opfer israelischer Aggression sind“. Die „Extremisten in Tel Aviv“ seien 1967 zu ihrem Krieg gegen die arabischen Länder durch die Anwesenheit der amerikanischen sechsten Flotte im Mittelmeer ermutigt worden.
Die Aussichten, daß es zu einer Vier- Mächte-Konferenz oder einem arabischen Gipfeltreffen über die Beilegung der Nahost- Krise kommen wird, scheinen weitgehend dahingeschwunden zu sein. Frankreich ist, wie Außenminister Debre gestern vor dem Kabinett sagte, weiter der Ansicht, daß die vier Großmächte im Weltsicherheitsrat auf
Wegen des Erscheinungsfestes (6. Januar) erscheint unsere nächste Ausgabe erst am Dienstag, 7. Januar 1969.
Rusk fordert verstärkte Friedensbemühungen
Washington (dpa). Der amerikanische Außenminister Rusk hat gestern verstärkte Bemühungen der Araber, der Israelis und der vier Großmächte verlangt, um eine friedliche Regelung der nahöstlichen Probleme näher zu bringen. Zugleich warnte er auf einer Pressekonferenz in Washington davor, daß ein Zusammenbruch der jetzigen Ordnung im Nahen Osten für alle Völker dieses Raumes katastrophale Auswirkungen haben müßte.
Rusk forderte die Araber und Israelis sowie alle Großmächte auf, von sich aus alles zu tun, um die jetzige Entwicklung zur Gewaltanwendung umzukehren und durch neue Bemühungen um den Frieden zu ersetzen. „Wir fordern die arabischen Regierungen zu der Erkenntnis auf, daß sie alles tun müssen, um die Terroristentätigkeit zu behindern. Wir fordern Israel zu der Erkenntnis auf, daß eine Politik der übertriebenen Vergeltung nicht den Frieden herbeiführen kann, den Israel zweifellos wünscht“, erklärte Rusk.
Kein Treffen Bonn—Paris?
Paris/Bonn (dpa). Paris und Bonn haben bisher noch keinen Termin für das Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger vereinbaren können, das für Februar vorgesehen ist. Die bisher von beiden Seiten vorgeschlagenen Termine paßten nicht in die Terminkalender der beiden Hauptstädte.
In gut unterrichteten Kreisen Bonns werden diese Schwierigkeiten jedoch nicht auf politische Motive zurückgeführt, vor allem glaubt man nicht daran, daß die Gespräche in der sogenannten „großen französisch-sowjetischen Kommission“, die gestern nachmittag in Paris begannen, damit in Zusammenhang gebracht werden müssen. In diesen Kreisen wurde versichert, die Bundesregierung sei bisher eingehend über die jüngste Entwicklung der französisch-sowjetischen Beziehungen von Paris unterrichtet worden und erwarte auch eine Unterrichtung über die Ergebnisse der Gespräche zwischen dem französischen Außenminister Michel Debre und dem stellvertretenden sowjetischen Ministerpräsidenten Wladimir Kirillin. Zur Vorbereitung der deutsch-französischen Konsultation, die in Paris stattfinden soll, ist eine Aussprache zwischen Bundesaußenminister Willy Brandt und seinem französischen Kollegen Michel Debre für die nächste Zeit nicht ausgeschlossen. Aber auch dafür steht noch kein Termin fest.
eine Lösung hinarbeiten sollen. Informationsminister Le Theule fügte hinzu, er glaube nicht, daß es zu einem Vier-Mächte- Treffen kommen werde.
Auch das von König Hussein von Jordanien vorgeschlagene Gipfelgespräch der arabischen Staaten hat nach Angaben unterrichteter Kreise der Arabischen Liga wenig Aussicht auf Verwirklichung. Der ägyptische Staatspräsident Nasser hat zwar seine Zustimmung zu erkennen gegeben, doch lehnen andere Mitglieder der Liga, wie Saudi-Ara-
T e 1 Aviv (AP). Im Hinblick auf die jüngsten Zwischenfälle an der israelisch-libanesischen Grenze hat der israelische Verteidigungsminister Mosche Dayan gestern eine neue Warnung an den Libanon gerichtet. Israel werde allen von libanesischem Gebiet aus gegen israelische Orte geführten Angriffen ein Ende bereiten, sagte Dayan gegenüber der israelischen Zeitung „Maa- riv“.
Der Verteidigungsminister war am Donnerstagabend zusammen mit dem Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, Generalleutnant Haim Bar-Lev, in die Stadt Kiryat Shmoneh an der israelisch-libanesischen Grenze gekommen, nachdem dort drei Raketen eingeschlagen waren, die angeblich von libanesischem Gebiet aus abgeschossen wurden. Dayan sagte, die gegenwärtige Situation, in der die Stadt Kiryat Shmoneh Ziel von „El-Fatah“-Saboteuren sei, müsse ein Ende finden.
Nach Angaben der israelischen Streitkräfte schossen israelische Einheiten nach dem Raketenangriff mit Granatwerfern auf libanesisches Gebiet zurück, von wo aus das Feuer von libanesischen Truppenteilen erwidert wurde. Bei dem Angriff am Donnerstag wurde in der Stadt niemand verletzt.
Im Verlauf der Woche war Kiryat Shmoneh schon zweimal von libanesischem Gebiet aus mit Raketen beschossen worden. Dabei
Tirschenreuth (dpa). Bei der Verfolgung zweier vermutlich aus der DDR stammender Flüchtlinge haben mehrere Soldaten der CSSR-Grenztruppen gestern morgen die deutsch-tschechische Grenze im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth überschritten. Nach einem blutigen Kampf wurden die beiden Flüchtlinge von den CSSR-Soldaten überwältigt und auf tschechoslowakisches Gebiet zurückgebracht.
Die bayerischen Grenzbehörden haben noch gestern gegen den Zwischenfall offiziell protestiert. Bei einem Treffen zwischen bayerischen Grenzbeauftragten mit tschechoslowakischen Grenzoffizieren sprachen die Tsche- choslowaken nach Mitteilung des Zollgrenz
bien, die Maghreb-Staaten und Syrien, aus unterschiedlichen Gründen eine solche Konferenz zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab.
Der einflußreiche Chefredakteur der halbamtlichen Kairoer Zeitung „Al Ahram“, Heykal, vertrat indessen in einem Artikel gestern die Ansicht, daß es für das Nahost- Problem keine rein friedliche Lösung geben kann. Auch eine politische Lösung würde nur durch militärischen Druck auf Israel zu erreichendem.
Noch in diesem Monat wird Israel mehrere hundert Frauen einberufen. Wie General Shmuel Eyal gestern auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv mitteilte, sollen sie als weibliche Hilfspolizei eingesetzt werden und vor allem die israelischen Hauptstädte gegen Sabotageakte schützen.
Die Lage im Nahen Osten war auch Gesprächsthema einer Unterredung, die der französische Staatssekretär am Quai d’Orsay, Herve Alphand, gestern nachmittag im französischen Außenministerium mit dem sowjetischen Botschafter Valerian Sorin hatte.
kamen drei Israelis ums Leben. Der Feuerwechsel war der erste israelisch-libanesische Zwischenfall dieser Art seit dem israelischen Kommandounternehmen, bei dem am Samstag vergangener Woche auf dem Zivilflughafen von Beirut 13 arabische Verkehrsma- sehinen zerstört worden waren.
Jordanien erhält britische Luftabwehr-Raketen
London (AP). Jordanien wird demnächst von Großbritannien Boden-Luft-Raketen vom Typ „Tigercat“ (Tigerkatze) erhalten, die nach Ansicht britischer Luftfahrtkreise das jordanische Verteidigungssystem gegen israelische Luftangriffe erheblich verstärken dürften. Die Lieferung der zweistufigen Lenkrakete, die eine Reichweite von etwa fünf Kilometern hat, wurde jetzt von der Herstellerfirma in Belfast bekanntgegeben. Die Anzahl der zu liefernden Raketen wurde von der Firma nicht mitgeteilt. Die Lieferung erfolgt auf Grund eines im vergangenen Jahr Unterzeichneten Vertrages. Die britische Regierung, die grundsätzlich für ein vollständiges Waffenembargo im Nahost- Raum ist, hat dem Vernehmen nach die Raketenlieferung an Jordanien gebilligt, da es sich bei den „Tigercats“ eindeutig um eine Verteidigungswaffe handle.
dienstes ihr Bedauern aus und versicherten, daß sich ein derartiger Vorfall nicht wiederholen werde.
Nach tschechoslowakischen Angaben sollen die beiden Flüchtlinge bei ihrem Fluchtversuch einen CSSR-Grenzsoldaten entwaffnet, niedergeschlagen und auf deutsches, Gebiet geschleppt haben. Dies sei von zwei anderen CSSR-Soldaten beobachtet worden, die ihrem Kameraden über die Grenze hinweg zu Hilfe geeilt seien. In einem Handgemenge hätten sie die beiden Flüchtlinge überwältigt, wobei der mitgeführte Wachhund nicht nur diese, sondern auch die Soldaten gebissen habe. Einer der Grenzsoldaten sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Apollo 9 auf der Startrampe
Kap Kennedy (AP). Die 110 Meter hohe Saturn-5-Rakete mit dem Raumschiff Apollo 9 an ihrer Spitze ist gestern auf Kap Kennedy von der Montagehalle auf die Startrampe gebracht worden. Damit ist die erste wichtigste Vorbereitung für den Start abgeschlossen, der am 28. Februar erfolgen und das Raumschiff mit den Astronauten James McDivitt, David Scott und Russell Schweickart für zehn Tage in eine Erdumlaufbahn schicken soll. Hauptzweck der nächsten Apollomission ist die Erprobung der mitgeführten Mondlandefähre, die zu ausgedehnten An- und Ablegemanövem benutzt werden soll. Mit dieser Fähre sollen später bei dem Unternehmen Apollo 11 zwei Astronauten zur Mondoberfläche vorstoßen.
Französisch-sowjetische Gespräche in Paris eröffnet
Paris (dpa). Die politische Bedeutung der französisch-sowjetischen Gespräche, die gestern in Paris begann, ist von der französischen Regierung nachdrücklich unterstrichen worden. Kurz bevor die sogenannte „Große Kommission“ beider Länder zur Erörterung der technischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit am Quai d’Orsay zusammentrat, erklärte sich die französische Regierung bereit, mit Moskau weiterhin zusammenzuarbeiten, betonte jedoch gleichzeitig das Recht auf Selbstbestimmung der Völker.
Tschechischer Nationalrat verschiebt Wahl
Prag (AP). Der tschechische Nationalrat hat gestern mitgeteilt, daß er seine 75 Vertreter für die Nationalitätenkammer der Bundesversammlung entgegen den bisherigen Erwartungen auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag noch nicht wählen werde. Diplomatische Kreise in Prag sehen in dieser Ankündigung einen Schachzug mit dem Ziel, die Konstituierung der Bundesversammlung hinauszuschieben, bis die Zusage vorliegt, daß der Tscheche Josef Smrkovsky zu ihrem Präsidenten gewählt wird. Der slowakische erste KP-Sekretär Gustav Husak hatte verlangt, daß ein Slowake Präsident des Bundesparlaments werde. Volkskammer und Nationalitätenkammer sollen noch diesen Monat einen gemeinsamen Präsidenten wählen. Der slowakische Nationalrat hat seine 75 Vertreter für die Nationalitätenkammer bereits benannt
US-Düsenflugzeug entführt
Havanna (dpa). Eine Düsenmaschine der amerikanischen Luftfahrtgesellschaft „East- em Airlines“ ist in der Nacht zum Freitag mit 148 Menschen an Bord nach Kuba entführt worden. Wie später mitgeteilt wurde, hat ein Farbiger unter der Drohung, ein als Geisel benutztes zweijähriges Kind zu erschießen, den Piloten zur Landung in Havanna gezwungen.
Das Flugzeug war auf der Reise von New York nach Miami im amerikanischen Bundesstaat Florida. Die Entführung wurde bekannt, als der Pilot über Funk den Flughafen in Jacksonville (Florida) wissen ließ: „Ich fliege nach Kuba“. Die 138 Passagiere der Maschine wurden von den kubanischen Behörden versorgt, während sie auf zwei Sondermaschinen warteten, die sie nach Miami bringen sollten. Die zehnköpfige Besatzung hat die entführte Maschine noch gestern in die Vereinigten Staaten zurückgeflogen.
Wieder Politik gemacht?
Von Hans W illauer
Am Dreikönigstag 1968 hat der frischgeborene Star der Freien Demokraten, Professor Dahrendorf, gemahnt: „Es ist höchste Zeit, daß bei uns wieder Politik gemacht wird.“ Es war ein Wort, das ankam, denn es entsprach genau dem Empfinden weiter Kreise der Bevölkerung unseres Landes. Inzwischen ist ein Jahr vergangen. Die Frage am Vortag des Dreikönigstreffens der FDP von 1969 ist daher berechtigt: Wurde in den vergangenen 12 Monaten tatsächlich (zumindest was die FDP anbelangt) wieder Politik gemacht?
Die Antwort auf diese Frage fällt schwer, weder ein schroffes „Nein“ noch ein uneingeschränktes „Ja“ wäre richtig. Selbst wer der politischen Linie der Freien Demokraten kritisch gegenübersteht, muß eingestehen, die Partei hatte es als Opposition aus Gründen, die in ihr und auch außerhalb liegen, schwer. Noch heute sind die Landespolitiker der Partei belastet durch die Vorgänge bei der Regierungsbildung im Frühsommer 1968. Nicht ohne eigene Schuld. Das Büd, das die FDP in diesen Wochen bot, gab oft genug Anlaß zum Kopf schütteln. Wollen die Freien Demokraten — als Opposition — wirklich Politik machen, müssen sie sich deshalb als erstes vom Trauma der Koalitionsbildung 1968 befreien. Mag ihnen noch so übel mitgespielt worden sein, die FDP-Leute wissen doch aus eigener Erfahrung und Praxis, wie es in der Politik auf und zu geht. Lamentieren hilft da nicht weiter.
Die Ausgangsposition für die Opposition ist nämlich trotz allem gut Noch nie war die Einsicht, Neues wagen zu müssen, noch nie die Bereitschaft, die alten Wege zu verlassen, größer. Allerdings waren auch die politisch interessierten Bürger noch nie so kritisch. Dem Schöpfer der Forderung, wieder Politik zu machen, wurde wie selten zuvor einem Neuling in der Landespolitik ein derart hoher Kredit im voraus eingeräumt selten wurde jedoch dieser Kredit so schnell für andere Zwecke umgemünzt Professor Dahrendorf wurde doch wohl ursprünglich kaum auf den Schild der Landespolitik gehoben, bloß um sich dadurch schneller und aussichtsreicher in die bundespolitische Arena katapultieren zu lassen. Solches Verhalten ist wenig geeignet, politisches Vertrauen zu gewinnen. Die FDP ist sicherlich über diese Entwicklung nicht glücklich, muß sich indes wohl oder übel damit abfinden, daß ihr „Senkrechtstarter“ sie im Lande nicht zu einem neuen Höhenflug mitreißen wird.
Dabei will sich die FDP gerade im Jahr der Bundestagswahl keineswegs aufs Abfinden einstellen. Sie will angreifen, einen „permanenten Wahlkampf“ führen und „alte Zöpfe“ abschneiden. Die Überzeugung der Freien Demokraten, dem Liberalismus falle eine große Aufgabe und eine bessere Chance als je in der demokratischen Entwicklung der Bundesrepublik zu, hat viel für sich. Man mag über die Große Koalition in Bonn und Stuttgart denken wie man will, eine zu Alternativen fähige Opposition wäre von unbestreitbarem Nutzen. Daß dieser Satz in der Möglichkeitsform steht, hat seine Ursache nicht bloß in der Kleinheit der Partei. Es hat im vergangenen Jahr an überzeugenden Vorschlägen gefehlt. Ein erster Schritt zur Schaffung klarer Verhältnisse wäre es, wenn zum Beispiel auf dem Dreikönigstreffen der Bundesvorsitzende der FDP klipp und klar sagen würde, welchem Kandidaten die Freien Demokraten bei der Bundespräsidentenwahl ihre Stimme geben werden. Solche Klarheit könnte ein Beweis dafür sein, daß die Forderung, „wieder Politik zu machen“, mehr als eine gelungene Formulierung darstellt
„Welche Ferienreisen haben Sie anzubieten — mit der Bahn?“
(Daily Express, Zeichnung: Cummings)
Arabischer Raketenangriff
Dayan warnt den Libanon / Stadt Kiryat Shmoneh erneut beschossen
Flucht in den Westen gescheitert
CSSR-Soldaten überwältigten DDR-Flüchtlinge auf bayerischem Gebiet
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