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Wirtschaft
Freitag, 3. Januar 1969
Die alte Leier
Schonend bereitet das Bundesernährungsministerium die Verbraucher darauf vor, daß sie im Jahre 1969 mit steigenden Preisen für Lebensmittel rechnen müßten. Nachdem 1968 der Preisindex für Emährungsgüter um 1,7 Prozent niedriger gelegen habe als 1967, sei für 1969 eine umgekehrte Tendenz zu erwarten: Bei einer Reihe von Agrarpreisen, vor allem für Schweinefleisch, sei bereits jetzt ein Anstieg zu bemerken, der im Laufe des neuen Jahres noch schärfer werden dürfte.
Ob die Rechnung des Ernährungsministe- riums aufgeht, steht dahin. Fast gleichzeitig hat nämlich eine große Einkaufsgenossenschaft des Lebensmittelhandels festgestellt, eine stattliche Reihe von Lebensmitteln, darunter Honig, Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Tee, Gewürze, Reis, Fischkonserven und Kakao, könnten dank westdeutscher Import- und ausländischer Exporterleichterungen bis zu 12 Prozent billiger werden.
Die harte Konkurrenz auf dem Lebensmittelsektor dürfte also auch 1969 andauern. Das Bundesernährungsministerium sollte aber endlich einmal Konsequenzen ziehen und neue Wege gehen. Seine eigenen Berechnungen sagen ihm, daß der Verbrauch an Lebensmitteln im gleichen Maße zurückgeht, wie der Preis steigt. Warum also wird immer wieder der Versuch gemacht, die Verbraucher zu ihrem Nachteil an hohe Preise zu gewöhnen, statt die Landwirtschaft weiter zu modernisieren und rationalisieren, um so die westdeutschen (und EWG-)Preise dem Weltniveau anzupassen?
H. Schneider
Industrie zwischen Vertrauen und Skepsis
Landesverbandsvorsitzender Dr. Klingele spricht von zwei Ungewißheiten: Absicherungsgesetz und Mitbestimmung
Stuttgart (VWD). Das Vertrauen in eine stetige wirtschaftliche Entwicklung habe weiter zugenommen, stellte der Vorsitzende des Landesverbandes der baden-württembergischen Industrie (Stuttgart), Dr. Werner F. Klingele, in einer gestern vom Süddeutschen Rundfunk gesendeten Betrachtung über die Aussichten der industriellen Wirtschaft des Landes fest. Bei der Industrie wirke sich das, wie er weiter sagte, in langfristigen Investitionen aus, während der Konsument wieder mehr kaufe im Vertrauen darauf, daß sein Einkommen auch in der Zukunft erhalten bleibe.
In dieser Situation seien nun aber andere Probleme aufgetreten, erklärte Dr. Klingele weiter. Bei einer verstärkten Nachfrage des Auslandes nach deutschen Erzeugnissen und einem stabilen Preisniveau im Inland stiegen im Ausland die Preise. Dadurch habe sich der Export ausgeweitet, was die Handelsbilanzen immer stärker zugunsten der Bundesrepublik verändert habe. Die daraus resultierenden Maßnahmen dürften, wie Dr. Klingele betonte, der exportintensiven deutschen Wirtschaft ein Jahr voller Ungewißheiten bescheren, zumal ein Rückgang der Exporte sofort die Binnenkonjunktur beeinträchtigen würde. Die Diskussion über die Ursachen, die bei den abwertungsreifen Nachbarländern zu Fehlentwicklungen führten, meint Dr. Klingele, habe deutlich gezeigt, daß in diesen Ländern die Gesetze der Marktwirtschaft nicht ernst genommen worden seien. Die Entwicklung im Bundesgebiet dagegen gebe den besten Beweis für den Erfolg einer konsequenten Marktwirtschaft.
Mit großem Nachdruck wies Dr. Klingele
In Frankreich wird vieles teurer
Mit Jahresbeginn wurden Steuererhöhungen wirksam / Autofahrer hart betroffen
Paris (AP). Für die Franzosen hat das neue Jahr mit einer vom Staat bescherten Verteuerung der Lebenshaltung begonnen. Die nahezu auf allen Gütern liegende Mehrwertsteuer und andere Steuern wurden zur Deckung der großen Einnahmenlücke im Staatshaushalt und zur Abschöpfung des währungsbedrohenden Übermaßes an Kaufkraft heraufgesetzt.
Hart getroffen werden die Kraftfahrer, die Preise für Neuwagen steigen infolge der Steuererhöhungen um 5,8 Prozent und desgleichen erhöht sich auch der Benzinpreis ein weiteres Mal auf 1,13 Francs (93 Pfennig). In ähnlichem Ausmaß wie die Perso-
Rindfleisch wird teurer
Bonn (dpa). Die Hausfrauen müssen damit rechnen, daß Rindfleisch in diesem Jahr um zwei bis drei Prozent teurer wird. Wie das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung, das mit dem Bundesernährungsministerium zusammenarbeitet, gestern mitteilte, wird sich die rückläufige Preislinie bei Rindfleisch in diesem Jäh? nicht mehr förtSdtzen. Der Angebotszuwachs durch Inlandserzeugung und EinfiArpn werde höchstens zwei bis drei Prozent betragen, während die Nachfrage der Verbraucher wegen der steigenden Einkommen um mindestens fünf Prozent höher liegen werde. Rinderschmorfleisch ohne Knochen wird nach Berechnung des Kontaktbüros in diesem Jahr im Bundesdurchschnitt je Kilo etwa 9,65 DM kosten gegenüber 9,45 DM im Vorjahr. 1968 haben die Verbraucher im Bundesgebiet für Rindfleisch rund 8,4 Mrd. DM ausgegeben.
Mehrwertsteuer auch in Schweden
Stockholm (VWD). Schweden ist am 1. Januar als zweites skandinavisches Land — Dänemark vollzog diesen Schritt schon 1967 — zur Mehrwertbesteuerung übergegangen. Der Steuersatz wird wie bei der bisherigen Umsatzsteuer 11,11 Prozent des Preises eines Produktes oder einer Dienstleistung abzüglich der bereits hierin enthaltenen Steuer betragen. Anders als bisher werden jetzt jedoch praktisch sämtliche Umsätze besteuert, gegenüber bisher nur rund zwei Dritteln. Hinzu kommt, daß die neue Mehrwertsteuer im Gegensatz zur alten Umsatzsteuer beim Export abzugsfähig ist. Hiervon verspricht man sich, wie in Stockholm betont wurde, eine erhebliche Ankurbelung der Exporte des Landes.
nenwagen werden auch Fernseh-, Rundfunk- und andere elektrische Haushaltsgeräte und Fotobedarf mehrbelastet. Sogenannte Luxusgüter wie Pelze und Juwelen verteuern sich noch in stärkerem Umfang.
„Nur“ um zwei Prozent mehrbelastet werden Arzneimittel. Die Verteuerung für einige andere Gebrauchsgüter des privaten Bedarfs und Lebensmittel beläuft sich auf ein bis anderthalb Prozent. Für eine Reihe von Dienstleistungen beträgt der Steigerungssatz 2,6 Prozent.
Die Wohnraumsteuer in Paris steigt um nicht weniger als 26,5 Prozent. Die Müllabfuhrgebühren in der französischen Hauptstadt werden um 23 bis 28 Prozent erhöht. Die Beförderung eines Normalbriefes innerhalb Frankreichs kostet jetzt 40 Centimes (35 Pfennig) statt bisher 30 Centimes.
weiter darauf hin, daß außer von der Problematik dirigistischer Maßnahmen im internationalen Warenaustausch die wirtschaftlichen Aussichten davon abhängen, daß im eigenen Lande weder wirtschafts- noch sozialpolitische Experimente betrieben werden, die, wie er meinte, „unsere mit allen Chancen einer gesunden stetigen Entwicklung versehene Volkswirtschaft erheblich beeinträchtigen müßten“. Durch die sogar schon als Gesetzentwurf formulierten und unter dem Sammelbegriff „Demokrati
sierung der Wirtschaft“ erhobenen Forderungen werde die unternehmerische Initiative und damit einer der Aktivposten, die die Marktwirtschaft sichern, aufs Spiel gesetzt.
Risikobereitschaft und Initiative im Wettbewerb bei freier Entscheidung zu investieren, zu produzieren und dabei auf optimale Weise mit möglichst geringen Kosten das Beste zu leisten, böten auch die beste Garantie für die Verbraucher und damit die gesamte Bevölkerung, deren Hauptinteresse es sei, daß ihr Bedarf bei möglichst geringem Aufwand an Kapital und Arbeitsleistung und somit bei einer möglichst geringen Gegenleistung ihrerseits befriedigt wird. Alles was die unternehmerische Aufgabe, Motor der Marktwirtschaft zu sein, einzuschränken geeignet ist, solle deshalb vermieden werden, erklärte Dr. Klingele abschließend.
Überfüllte Flughäfen drücken Gewinne
Die amerikanische Zivilluftfahrt hat 1968 drei Milliarden Dollar investiert
New York (AP). Die amerikanische Zivilluftfahrt hat im abgelaufenen Jahr 1968 ihren Flugzeugpark gewaltig ausgebaut und modernisiert. Mit einem Kostenaufwand von mehr als drei Mrd. Dollar wurden 450 neue Düsenverkehrsflugzeuge angeschafft oder bestellt. Das Personal wurde um 30 000 Angestellte vermehrt. Die amerikanischen Fluggesellschaften beschäftigen nunmehr 300 000 Personen. An Löhnen und Gehältern werden jährlich mehr als 2,8 Mrd. Dollar ausgezahlt.
Die Anschaffung einer modernen Flotte von Superjets, die in den kommenden Jahren in Dienst gestellt werden, größere Kapitalinvestitionen für Bodeneinrichtungen sowie kostspielige Flugplanverzögerungen infolge überfüllter Flughäfen und verstopfter Luftstraßen haben die Gewinnspannen heruntergedrückt. Obwohl die 12 größten amerikanischen Fluggesellschaften in dem am 30. September beendeten Geschäftsjahr ihre Betriebseinnahmen um zehn Prozent auf über 6,7 Mrd. Dollar steigern konnten, ging der Reingewinn von 412 Mill. Dollar im Geschäftsjahr 1967 auf 295 Mill. Dollar im Geschäftsjahr 1968 zurück.
Im Spätjahr 1969 wird die gigantische Bö- ing 747 'in Dienst gestellt. Der Superj et kann 360 Fluggäste befördern und um zehn Pro-
N ahos-t-V ersicherungspr ämien erhöht
London (AP). Die Londoner Versicherer haben am Neujahrstag für Lieferungen in den Nahen Osten per Schiff die Versicherungsprämien gegen das Kriegsrisiko verfünffacht. Wie ein Sprecher des Instituts der Londoner Underwriters mitteilte, gelten die erhöhten Sätze von sieben Shilling six Pence (3,60 DM) für je 100 Pfund (960 DM) Warenwert als Folge des israelischen Angriffs auf den Flughafen Beirut. Die erhöhten Kriegsrisikoprämien gelten für Lieferungen von und nach Israel, Ägypten, Jordanien, Libanon, Sudan, Syrien und dem saudiarabischen Häfen am Roten Meer. Für Luftfracht wurden die Prämien ebenfalls erhöht. Auch für den Transport von Waren auf Schiffen der genannten Länder gelten höhere Sätze. Über neue Tarife für die Versicherung der Transportmittel selbst ist noch keine Entscheidung gefallen.
Sowjets unterbieten Frachtraten
London (dpa). Die sowjetische Handelsmarine unterbietet die allgemeinen Frachtraten zwischen 15 und 70 Prozent, berichtete der Präsident der britischen Schiffahrts-Kammer (Chamber of Shipping) in London. In dem Jahresrückblick der Versicherungsgesellschaft Lloyds teilte Lord Geddes mit, daß die Sowjets auf gewissen Schiffahrtsrouten offensichtlich ohne Profit fahren, um westlichen Reedereien die Aufträge wegzunehmen. Auf der Route nach Südamerika würden die Raten um 40 bis 70 Prozent unterboten, während auf dem Weg zwischen Australien und Europa die Kosten der sowjetischen
Marine um 15 bis 25 Prozent niedriger seien. Eine Verständigung mit den Sowjets über die Festlegung der geltenden Frachtraten sei nahezu unmöglich, da die kommunistischen Reedereien völlig andere „Handelspraktiken“ hätten. Die internationalen Schifffahrtskammern, die 65 Prozent der Handelsschiffahrt vertreten, seien über die Lage sehr besorgt.
Die Börse am Donnerstag
Zu Beginn des neuen Jahres war die Haltung an den deutschen Aktienmärkten freundlich. Nach ruhiger und lustloser Eröffnung zogen die Notierungen im Verlauf bei belebterem Geschäft auf Teilgebieten an. Als Käufer traten institutionelle Anleger und der Berufshandel auf. Kaufempfehlungen verschiedener Börseninformationsdienste brachten Maschinenbau- und Autoaktien, vor allem BMW (plus 20), in den Mittelpunkt des Geschehens. Die meisten übrigen Werte dieses Marktbereiches verbesserten sich bis zu zehn Punkt bzw. sechs DM. Am Montanmarkt standen Rheinstahl im Vordergrund. Das Papier zog auf 130 an. Bankwerte wurden bis zu fünf DM höher umgesetzt, während sich die vernachlässigten Chemie- und Elektropapiere nach knapp gehalter Eröffnung mit Gewinnen bis zu einer Mark begnügten. In den Lokalbereichen kam es zu einigen Sonderbewegungen in Spezialwerten. Zu den Favoriten zählten Degussa, Glanzstoff, Schultheiß und Varta. Rentenmärkte ruhig. Das Angebot in öffentlichen Anleihen und Industrieobligationen fand zu unveränderten Kursen Aufnahme. DM-Auslandsanleihen tendierten etwas freundlicher.
Westdeutsche Metallnotierungen vom 2. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 114,80; Zink 119,22; Zinn 1274—1287. Berechnungspreise der Verarbeiter Elektrolytkupfer 472—477; Aluminium 232—234 Blei in Kabeln 107—108; Messing MS 58 326 Messing MS 63 371—372.
Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank
Tendenz: Freundlich
Dtv
Stuttgarter Kurte Aktien DM (pro Stock)
AEG-Telef.
Alle Rent. D. Allianz Leben Allianz Vers. BASF Bayer
Commerzbank Daimler-Benz Deutsche Bank Dresdner Bank Dyckerhoff St. Heidel. Zement Hoechst
Kaofhof
Lufthansa
Metallges.
Neckermann
Rhein Hyp.
Seherin«
Siemens
VEW
■Wlntershall Württ Feuer
Aktien (Prozent)
Ackerm. GSrk. BMW
Baumw. Onterh. Bembent JP Bekula
Bleich Uhlneen Brauer Cluss Brauer Wulle Calwer Decken Casella DLW
Feinm. Jetter Gelsenk Berüb. GHH
Hesser Masch. Hoescb Hohner Rolzmann HOtte Oberb.
IG P Llouls I. W. Karlsruhe
16
16 — 16.— 18.— 10 .—
6.50 8 — 9
8 + 2 8 — 8
8 — 10 .— 16 0
9 — 6
8.50
9.50 8 —
6.50 7—
16—
10 + 2 12
5
9*/. 11 + 1 0 15 15
4 19 14 13
6
12
12
6
5
18 + 2 2 0 0
30. 12. 68
2. 1. 69
253.20 b
253.50
220 b
224
980 b
960
1190b
1178
240.80 b
239.50
203.90 b
202.40
277 b
277.50
416 b
412.40
337 b
340
302 b
304
185 b
189.50
347 b
349
262.40 b
269.80
343.50 b
344
78.90 b
79
365 b
368
166 b
165
315
320
375 b
376
298 b
295
375 b
188.50
209.10 b
209
770
777
222 b
227
565 b
610
217
217
—
354
217.75 b
215
178
184
503
510
675
675
170.50
170
—
545
470 b
475
277 b
280
232.50 b
231
374
370
505
508
141 b
139
185
185
684.50 b
698
—
111
3.15
315
162 b
163
Dlv
Ke Bletleheim 0 Karstadt St. 18 KHD 6
K18ckner-Werke 5+2 Knöcke! & Schm 3 Kolb & Schttle 15 Kollm & Jourd. 16 Kraftw Altw. 14 Krupp Vorz. 10 Mannesmann 7 MAN St 18
Masch Weine. 15 MOAG
Neckarwerke NSU
Ostertae Preußae RWE St RWE Vorz.
Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Hellbronn 20 Schub & Salz 15 Sdiulthelss Schw Zellst.
Stet Hofbräu SBI Kuchen SQdd Zucker Thyssenhütte VEBA Ver Filz VW
Württ Bank Württ Cattun Wflrtt Elektr Württ Hyno WMF St WMF Vorz Württ Zement 14 Zelss Ikon 10 Zellst Waldh. 6 Zwe Ludwlesb 0
Frankfurter Kurse AG f Verkehr 15 BBC 18
Chemie Verw. 11 Conti Gummi 11
8
14 5 15+4 7
15 15
0
12
10
20
12
15 5
18
8
11
0
20
16 0
19
18
16
16
30. 12. 68
2. 1. 69
185
185
860
850
279
283
133.50
131
132
130
450 b
454
448
450
395 b
388
157
157
147.25
146
493
505
'321 b
323
226
230.50
660 b
675
400 b
400
565
565
205 b
202.50
492 b
494
492 b
485
124
130
376.50
380
160
163
390
395
220 b
220
—
516
217 b
218
695 b
690
150 b
158
520 b
520
177 b
177
330.25
337
90
90
521 b
519.50
565
565
55 50 b
55
440 b
445
620
630
465 b
465
437 b
437
450 b
460
190
195
220
220
150
150
351 b
355
520
510
424 b
_
235.50
237
Dlv.
19
14
13 16
14
15 14 19
Geldkurse, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).
Degussa Demae Glanzstoff Grün & Bilfing Kali Chemie Linde Löwenbräu VARTA
Auslands-Aktien
AAC(oSt) R 1.30
Fiat Lire 95—
Ford 5 2.40
Gen. Mot. $ 3 80
IBM $ 2.60
ITT S 1.55
Mach. Boll FF 0 Montedison Lire 65.— Olivetti Lire 85 —
Philips hfl 4.50 Robeco hfl 9 60 Royal Dutch hfl 6 85 Shell TT sh 1/6
Steyr öS 11 —
Unilever hfl 4.67
Wandel-Obligationen
6.5 AEG 66
5.5 BASP 64
5 5 Farben Bayer 65
6.5 Hoechster F 67
6 5 Scherina 66 5 5 Siemens 64
5 0 Dte Texaco 66
Rentenwerte
5.5 Bundesreobl. 59
6 dal 63/1
7 dal 66
6 Bundesbahn 65
7 Bundesbahn 67
6 Bundespost 62
7 dal 67
6 Bad -Wflrtt. 63
7 dal 65/1!
5 75 St Stat 62 7 W Hypo S 92
6 W Kredltv R 66
7 W Lakra R 42
30. 12. 68
2. 1. 69
747 b
750
319.50 b
320
565
579
407
398
412
415
458
454.50
920
920
685 b
690
335 b
355
—
19.25
211
214
317 b
318
1289 b
1270
231 b
232
72 b
72
6.65 b
6.71
20.50
20.50
181 b
182.20
284.50 b
284.50
203.25
202.50
139 b
140.25
146.50
145.50
105.75
105.50
116.50 b
112.25
150.25
151
211 b
212.50
127.50
129.25
113.75
113.50
100.25
100.25
99.875
99.875
103.75
103.75
100.125
100.25
103.625
103.625
99.25
99.25
103.75
103.75
100.25
100.125
103 b
102.875
96.25 b
96.25
102.25
102.25
94.25
94.50
100.50
102.50
Dlv
6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5 + 1 Bosch 59
Investmentwerte
Inlandszertifikate
Adifonds Adiropa Adiverba Aaefra Akkumula Allfonds Analo Dutch Arideka Atlanticfonds Brauereifonds Concentra Dekafonds Dt. Rentenfonds Europa I Fondak Fon'dis Fondra iii-Fonds Industrla Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl Tresora Unifonds Auslandszertifikate
Austrofonds DM 2 — Eurlnvest DM 2 43
3—
2 90 2.40 1.25
2.20
3 50
2 40 2.60
2.50 2— 2.20
7.50
4— 2.30 2 60 5.70 5.70 3.80 6—
4.50
3 75
2 80 2 20
Eurunion Soaelux ValeuroD Untvers P Chase Sei Dollar Pund Dreyfua FOP
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DM 4 57 DM — DM 2 53 sf 3 50
$
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30. 12. 68
97.125 98.875 98.75 b
50.20
54.60
52.30
26.50 82.80
30.20 123.20
45.90
37.90 60—
36.60
40.50 103 70
60— 40.50 42 60 92 — 159.25 67 60 88
117 60
66.20
66.30
44.60 59.20 31,40
42 — 79.20 147.80 60.15 86.40 130 16 14.30
27.12 6.29 10 22
10.82
17.83
2. 1. 69 97.50 98.375
50.40 54.90
52.70
82.80
30.30 123.90
46.50 37.80 60.-
36.70
40.70
103.80
60.40
40.60
42.60 92.20
159.55
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117.80
66.50
44.30
59.40
31.50
79.60 148.20 60 — 89.70 130.25
10.35
18.32
10.60
zent schneller fliegen als die gegenwärtigen Düsenriesen. In Sicht sind auch Airbusse — die Douglas-McDonald DC-10S und die Lockheed L-1011S, die 250 Fluggäste bei Geschwindigkeiten von 960 kmh befördern können. Ein Konstruktionsentwurf der Bö- ing für ein überschallschnelles Düsentransportflugzeug dürfte erst in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre einsatzbereit sein'.
Welt-Kaffee-Abkommen in Kraft
New York (AP). Das internationale Kaffee-Abkommen von 1968 ist jetzt mit der Hinterlegung der Ratifikationsurkunden durch Finnland in Kraft getreten. Das fünf Jahre laufende Abkommen, das das alte von 1962 ersetzt, sucht einen angemessenen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage zu gewährleisten, indem der Kaffeerat Produktionsziele und Exporte der Erzeugerländer festlegt und auch die Importquoten der Verbraucherländer für Einfuhren aus Nichtmitgliedstaaten festsetzt.
Mietlast wachst
Mietbelastung
in mittleren4-Personen- Arbeitnehmertiaushalten
..Verbrauchsausgaben
Einen Ärger wird es im Jahre 1969 so gut wie gewiß geben: Mietärger. Der Sachverständigenrat rechnet z. B. in seinem Gutachten über die Wirtschaftsentwicklung 1969 mit zehn Prozent Steigerung der Mietpreise. Dieser Satz geht erheblich über den gleichzeitig vorhergesagten Anstieg des privaten Verbrauchs um 7,5 Prozent hinaus. Das bedeutet, die Mietlast wird abermals schwerer, wird wiederum einen größeren Teil vom Haushaltsgeld beanspruchen. Damit setzt sich ein Prozeß fort, der sich schon längere Zeit sehr gut an den Haushaltsausgaben der statistischen „Normalfamilie“ (Vater und Mutter, zwei Kinder, der Vater ist Arbeitnehmer und Alleinverdiener mit mittlerem Einkommen) ablesen läßt. Seit 1962 steigt nämlich der Anteil der Mieten an den gesamten Verbrauchsausgaben zunächst langsam und dann immer schneller. 1952 beanspruchte die Miete im Durchschnitt jede zehnte Mark von den Verbrauchsausgaben, 1968 hingegen schon jede siebte Mark. Das ist der Preis, den die Mieter für das Ende der Wohnungsbewirtschaftung zahlen müssen. Gerechterweise muß allerdings hinzugefügt werden, daß die Mietpreise insbesondere für Altbauten viele Jahrzehnte hindurch von Staats wegen auf einem Niveau festgehalten worden waren, das dem Anstieg der Preise für Reparaturen und Erneuerungen längst nicht mehr entsprach.
Baumwolle Hof erhöht Beteiligung in Uhingen
Stuttgart (VWD). Die neue Baumwollspinnerei und Weberei Hof in Hof/Saale hat ihre Beteiligung an der Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Uhingen AG in Uhingen/ Württ. auf rund 25 Prozent aufgerundet. Das Hofer Unternehmen, das keine spezielle Ausrüstung besitze, ist, wie verlautet, schon seit langem mit der Bleicherei Uhingen freundschaftlich verbunden und sei auch deren größter Kunde geworden. Die Erhöhung der Beteiligung der neuen Baumwolle Hof in Uhingen dürfte somit im Interesse einer noch engeren Verbindung zu einem Unternehmen der Textilausrüstung gelegen haben.
Der Umsatz der ‘Bleicherei Uhingen, die derzeit etwa 450 Arbeitskräfte beschäftigt, ist, wie weiter zu hören war, 1968 um rund 20 Prozent auf etwa 22 Mill. DM gestiegen. Es sei zu er
warten, daß nach zwei dividendenlosen Jahren für 1968 wieder eine Ausschüttung erfolgen kann. Die Aussichten für das Jahr 1969, in dem die Bleicherei Uhingen ihr hundertjähriges Firmenjubiläum begehen kann, könnten zuversichtlich beurteilt werden.
Die Firmengruppe der neue Baumwolle Hof, an deren Grundkapital von zehn Mill. DM die bayerische Staatsbank und die bayerische Hypotheken- und Wechselbank mit zusammen mehr als 60 Prozent beteiligt sind, repräsentiere, wie ergänzend zu hören war, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften Feinspinnerei Hof GmbH, Spinnerei Nördlingen KG und Süddeutsche Webstoffgesellschaft mbH, alle in Hof, sowie neue Textil-Gesellschaft Münchberg mbH in Münchberg ein Umsatzvolumen von annähernd 100 Mill. DM jährlich.
Noch keine endgültige Lösung für WCM
Stuttgart (VWD). Die Verwaltung der Württembergischen Cattunmanufaktur (WCM), Heidenheim/Brenz, ist offenbar weiter um einen Verkauf der Gesamtanlagen bemüht. Ein Liquidationsbeschluß ist in der Tagesordnung zur 100. ordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens am 12. Februar jedenfalls nicht vorgesehen. Die Verkaufsverhandlungen gingen, wie aus dem Unternehmen verlautet, weiter, ohne daß sich bisher eine endgültige Lösung abzeichne. Immerhin sei es dem Unternehmen 1967/68 (30. 6.) gelungen, einen nenneswer- ten Überschuß aus Verkauf und Vermietung (ein Teil der Fabrikationsräume ist an verschiedene Firmen zu Lagerzwecken vermietet) zu erzielen und die Bankschulden weiter abzubauen.
Die Gesamtverbindlichkeiten waren bereits 1966/67 von rund 20 Mill. DM auf rund 5 Mill. DM und, wie in der letzten Hauptversammlung im Februar 1968 gesagt wurde, anschließend weiter, darunter die Bankschulden von 3,5 Mill. DM auf 1,6 Mill. DM, reduziert worden. Der bevorstehenden Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzverlust wieder neu vorzutragen. Außerdem schlägt die Verwaltung vor, den Aufsichtsrat zu verkleinern. Zur Wiederwahl sind der bisherige Vorsitzer, Walter Ronge, Bayreuth, und der bisherige stellvertretende Vorsitzer, Dr. Walter Silbermann, Augsburg, vorgeschlagen. Hauptaktionär mit etwa 75 Prozent Beteiligung am Grundkapital der WCM von 7,65 Mill. DM ist die Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bayreuth.
Die deufsche FIAT hatte 1968 ein Rekordjahr
Heilbronn (dpa). Ein Verkaufs-Rekordjahr war 1968 für die deutsche Fiat Aktiengesellschaft in Heilbronn. Wie die deutsche Fiat AG gestern mitteilte, wurden in den zwölf Monaten mit 120 000 Fahrzeugen 19,4 Prozent mehr Wagen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkauft (100 483 Fahrzeuge). Erstmals in der rund 45jährigen Geschichte des Heilbronner Unternehmens konnte der 100 000. Wagen bereits im Oktober ausgeliefert werden. Vorstandsmitglied Dr. Giuseppe Bonelle erklärte dazu, daß weitere 10 000—15 000 Einheiten hätten verkauft werden können, wenn die Lieferungen aus Turin nicht ausgeblieben wären. Den großen Fiat-Erfolg in Deutschland führt Dr. Bonelli auf eine marktgerechte Modellpolitik und den intensiven Ausbau des Händlernetzes zurück.
Die 850er-Modellreihe war nach Angaben des Unternehmens 1968 am erfolgreichsten. Von den angebotenen 850 N, 850 Idroconvert, 850 Special, 850 Sport Coupe und 850 Sport Spider wurden insgesamt rund 42 000 (1967: 25 923) Einheiten verkauft. Das sind 62 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein 11 700 Ausführungen 850 Sport Coupes (1967 : 5936) kamen davon neu auf den Markt. An zweiter Stelle steht die 124er- Modellreihe mit ihren Varianten Limousine, Kombi, Sport Coupe und Sport Spider. Hiervon wurden insgesamt 32 350 (1967 : 36 316) Fahrzeuge abgesetzt. Die dritte Position nimmt der Fiat 125 mit insgesamt rund 25 300 Verkäufen ein. Der Wagen kam im Juli 1967 neu auf 36 860 Einheiten abgesetzt. Verkauft wurden 26 860 Einheiten abgesetzt. Verkauft wurden außerdem 1968 unter anderem: 6800 Fiat 500, 7200 Fiat Jagst 2, 4500 Fiat 1100 und 1800 leichte Nutzfahrzeuge der Typen Fiat 600 T, 238 und 241.
Wie die Fiat AG weiter mitteilte, beginnt Anfang 1969 die Auslieferung des neuen Fiat 124 Special, der zum Preis von 6793,20 DM an- geboten wird. Der Fiat 125 Special, dessen Preis noch nicht bekannt ist, kommt im Februar 1969 auf den Markt. Mit diesen beiden Neuheiten und den bekannten Modellen hofft die deutsche Fiat Aktiengesellschaft, trotz des immer härter werdenden Konkurrenzkampfes 1969 die Verkäufe erneut steigern zu können.
Mannesmann übernimmt Maschinen-Geisel
Düsseldorf (VWD). Die Mannesmann AG (Düsseldorf) übernahm sämtliche Anteile an der Maschinenfabrik Rudolf Geisel (Mannheim), einem der führenden Unternehmen auf dem
Gebiet der Förder- und Lagertechnik. Der Jahresumsatz von Geisel beläuft sich nach Angaben von Mannesmann auf rund 40 Mill. DM. Er konnte in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt werden. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei rund 800. Für Mannesmann bedeutet das Geisel-Programm eine wesentliche Ausweitung seiner eigenen Tätigkeit auf dem Gebiet der Förder- und Lagertechnik, die von der Mannesmann Industrietechnik GmbH als Pla- nungs- und Vertriebsgesellschaft wahrgenommen wird. Für Geisel eröffnet die Zugehörigkeit zum Mannesmann-Konzern zusätzliche Möglichkeiten, seine Marktposition im In- und Ausland weiter auszubauen.
Wasag-Chemie verkauft Guano-Beteiligung
Essen (AP). Die Wasag-Chemie AG Essen, deren Kapital von 15 Mill. DM zu 80 Prozent der Bohlen-Industrie GmbH, Glinde bei Hamburg, und damit den beiden Krupp-Brüdern Bertold und Harald von Bohlen und Haibach gehört, hat ihre 41prozentige Beteiligung von nominal 6,9 Mill. DM am Kapital der Guano- Werke AG, Hamburg, (60,8 Mill. DM) an die Hauptaktionärin der Guano-Werke, die Wintershall AG Kassel, verkauft. Wie das Essener Unternehmen in einem Aktionärsbrief mitteilte, erzielte es für das Guano-Paket einen Verkaufskurs von 255 Prozent gleich 17,5 Mill. DM. Wintershall ist nunmehr zu über 90 Prozent an den Guanowerken beteiligt.
Allianz Leben meldet Rekordzugang
München (VWD). Die Allianz Lebensver- sicherungs-AG (Stuttgart) kann im Jahre 1968 einen Rekordzugang von 450 000 Versicherungen mit einer Versicherungssumme von rund sechs Milliarden DM verzeichnen. In diesem Neugeschäft sind nach Mitteilung der Allianz allein mehr als 30 000 Versicherungen zur Befreiung von der erweiterten Versicherungspflicht der Angestellten enthalten. Auch ohne die Befreiungsversicherungen ergibt sich im normalen Neugeschäft noch eine Steigerung von rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtbestand der Allianz-Leben hat Ende 1968 eine Versicherungssumme von 28,2 (Vorjahr 24,2) Mrd. DM erreicht, die Beitragseinnahme beträgt rund 1,1 Mrd. (989 Mill.) DM. Die Gesellschaft wird für alle in 1969 und 1970 ablaufenden Kapitalversicherungen, neben der laufenden Gewinnbeteiligung, eine zusätzliche Schluß-Dividende von vier Prozent der Versicherungssummen ausschütten.