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Wirtschaft

Freitag, 3. Januar 1969

Die alte Leier

Schonend bereitet das Bundesernährungs­ministerium die Verbraucher darauf vor, daß sie im Jahre 1969 mit steigenden Preisen für Lebensmittel rechnen müßten. Nachdem 1968 der Preisindex für Emährungsgüter um 1,7 Prozent niedriger gelegen habe als 1967, sei für 1969 eine umgekehrte Tendenz zu erwarten: Bei einer Reihe von Agrarpreisen, vor allem für Schweinefleisch, sei bereits jetzt ein Anstieg zu bemerken, der im Laufe des neuen Jahres noch schärfer werden dürfte.

Ob die Rechnung des Ernährungsministe- riums aufgeht, steht dahin. Fast gleichzeitig hat nämlich eine große Einkaufsgenossen­schaft des Lebensmittelhandels festgestellt, eine stattliche Reihe von Lebensmitteln, darunter Honig, Hülsenfrüchte, Trocken­früchte, Tee, Gewürze, Reis, Fischkonser­ven und Kakao, könnten dank westdeutscher Import- und ausländischer Exporterleichte­rungen bis zu 12 Prozent billiger werden.

Die harte Konkurrenz auf dem Lebens­mittelsektor dürfte also auch 1969 andauern. Das Bundesernährungsministerium sollte aber endlich einmal Konsequenzen ziehen und neue Wege gehen. Seine eigenen Be­rechnungen sagen ihm, daß der Verbrauch an Lebensmitteln im gleichen Maße zurück­geht, wie der Preis steigt. Warum also wird immer wieder der Versuch gemacht, die Verbraucher zu ihrem Nachteil an hohe Preise zu gewöhnen, statt die Landwirt­schaft weiter zu modernisieren und rationa­lisieren, um so die westdeutschen (und EWG-)Preise dem Weltniveau anzupassen?

H. Schneider

Industrie zwischen Vertrauen und Skepsis

Landesverbandsvorsitzender Dr. Klingele spricht von zwei Ungewißheiten: Absicherungsgesetz und Mitbestimmung

Stuttgart (VWD). Das Vertrauen in eine stetige wirtschaftliche Entwicklung habe weiter zugenommen, stellte der Vorsitzende des Landesverbandes der baden-württem­bergischen Industrie (Stuttgart), Dr. Werner F. Klingele, in einer gestern vom Süd­deutschen Rundfunk gesendeten Betrachtung über die Aussichten der industriellen Wirtschaft des Landes fest. Bei der Industrie wirke sich das, wie er weiter sagte, in langfristigen Investitionen aus, während der Konsument wieder mehr kaufe im Ver­trauen darauf, daß sein Einkommen auch in der Zukunft erhalten bleibe.

In dieser Situation seien nun aber andere Probleme aufgetreten, erklärte Dr. Klingele weiter. Bei einer verstärkten Nachfrage des Auslandes nach deutschen Erzeugnissen und einem stabilen Preisniveau im Inland stie­gen im Ausland die Preise. Dadurch habe sich der Export ausgeweitet, was die Han­delsbilanzen immer stärker zugunsten der Bundesrepublik verändert habe. Die daraus resultierenden Maßnahmen dürften, wie Dr. Klingele betonte, der exportintensiven deut­schen Wirtschaft ein Jahr voller Ungewiß­heiten bescheren, zumal ein Rückgang der Exporte sofort die Binnenkonjunktur beein­trächtigen würde. Die Diskussion über die Ursachen, die bei den abwertungsreifen Nachbarländern zu Fehlentwicklungen führ­ten, meint Dr. Klingele, habe deutlich ge­zeigt, daß in diesen Ländern die Gesetze der Marktwirtschaft nicht ernst genommen wor­den seien. Die Entwicklung im Bundesgebiet dagegen gebe den besten Beweis für den Er­folg einer konsequenten Marktwirtschaft.

Mit großem Nachdruck wies Dr. Klingele

In Frankreich wird vieles teurer

Mit Jahresbeginn wurden Steuererhöhungen wirksam / Autofahrer hart betroffen

Paris (AP). Für die Franzosen hat das neue Jahr mit einer vom Staat bescherten Verteuerung der Lebenshaltung begonnen. Die nahezu auf allen Gütern liegende Mehr­wertsteuer und andere Steuern wurden zur Deckung der großen Einnahmenlücke im Staatshaushalt und zur Abschöpfung des währungsbedrohenden Übermaßes an Kauf­kraft heraufgesetzt.

Hart getroffen werden die Kraftfahrer, die Preise für Neuwagen steigen infolge der Steuererhöhungen um 5,8 Prozent und des­gleichen erhöht sich auch der Benzinpreis ein weiteres Mal auf 1,13 Francs (93 Pfen­nig). In ähnlichem Ausmaß wie die Perso-

Rindfleisch wird teurer

Bonn (dpa). Die Hausfrauen müssen damit rechnen, daß Rindfleisch in diesem Jahr um zwei bis drei Prozent teurer wird. Wie das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung, das mit dem Bundesernährungsministerium zusammenarbeitet, gestern mitteilte, wird sich die rückläufige Preislinie bei Rind­fleisch in diesem Jäh? nicht mehr förtSdtzen. Der Angebotszuwachs durch Inlandserzeu­gung und EinfiArpn werde höchstens zwei bis drei Prozent betragen, während die Nachfrage der Verbraucher wegen der stei­genden Einkommen um mindestens fünf Prozent höher liegen werde. Rinderschmor­fleisch ohne Knochen wird nach Berechnung des Kontaktbüros in diesem Jahr im Bun­desdurchschnitt je Kilo etwa 9,65 DM kosten gegenüber 9,45 DM im Vorjahr. 1968 haben die Verbraucher im Bundesgebiet für Rind­fleisch rund 8,4 Mrd. DM ausgegeben.

Mehrwertsteuer auch in Schweden

Stockholm (VWD). Schweden ist am 1. Ja­nuar als zweites skandinavisches Land Dänemark vollzog diesen Schritt schon 1967 zur Mehrwertbesteuerung übergegangen. Der Steuersatz wird wie bei der bisherigen Umsatzsteuer 11,11 Prozent des Preises eines Produktes oder einer Dienstleistung abzüg­lich der bereits hierin enthaltenen Steuer betragen. Anders als bisher werden jetzt je­doch praktisch sämtliche Umsätze besteuert, gegenüber bisher nur rund zwei Dritteln. Hinzu kommt, daß die neue Mehrwertsteuer im Gegensatz zur alten Umsatzsteuer beim Export abzugsfähig ist. Hiervon verspricht man sich, wie in Stockholm betont wurde, eine erhebliche Ankurbelung der Exporte des Landes.

nenwagen werden auch Fernseh-, Rund­funk- und andere elektrische Haushaltsgerä­te und Fotobedarf mehrbelastet. Sogenannte Luxusgüter wie Pelze und Juwelen ver­teuern sich noch in stärkerem Umfang.

Nur um zwei Prozent mehrbelastet wer­den Arzneimittel. Die Verteuerung für einige andere Gebrauchsgüter des privaten Bedarfs und Lebensmittel beläuft sich auf ein bis anderthalb Prozent. Für eine Reihe von Dienstleistungen beträgt der Steigerungssatz 2,6 Prozent.

Die Wohnraumsteuer in Paris steigt um nicht weniger als 26,5 Prozent. Die Müllab­fuhrgebühren in der französischen Haupt­stadt werden um 23 bis 28 Prozent erhöht. Die Beförderung eines Normalbriefes inner­halb Frankreichs kostet jetzt 40 Centimes (35 Pfennig) statt bisher 30 Centimes.

weiter darauf hin, daß außer von der Pro­blematik dirigistischer Maßnahmen im in­ternationalen Warenaustausch die wirt­schaftlichen Aussichten davon abhängen, daß im eigenen Lande weder wirtschafts- noch sozialpolitische Experimente betrieben werden, die, wie er meinte,unsere mit al­len Chancen einer gesunden stetigen Ent­wicklung versehene Volkswirtschaft erheb­lich beeinträchtigen müßten. Durch die so­gar schon als Gesetzentwurf formulierten und unter dem SammelbegriffDemokrati­

sierung der Wirtschaft erhobenen Forde­rungen werde die unternehmerische Initiati­ve und damit einer der Aktivposten, die die Marktwirtschaft sichern, aufs Spiel gesetzt.

Risikobereitschaft und Initiative im Wett­bewerb bei freier Entscheidung zu investie­ren, zu produzieren und dabei auf optimale Weise mit möglichst geringen Kosten das Beste zu leisten, böten auch die beste Ga­rantie für die Verbraucher und damit die gesamte Bevölkerung, deren Hauptinteresse es sei, daß ihr Bedarf bei möglichst gerin­gem Aufwand an Kapital und Arbeitslei­stung und somit bei einer möglichst gerin­gen Gegenleistung ihrerseits befriedigt wird. Alles was die unternehmerische Aufgabe, Motor der Marktwirtschaft zu sein, einzu­schränken geeignet ist, solle deshalb vermie­den werden, erklärte Dr. Klingele abschlie­ßend.

Überfüllte Flughäfen drücken Gewinne

Die amerikanische Zivilluftfahrt hat 1968 drei Milliarden Dollar investiert

New York (AP). Die amerikanische Zivil­luftfahrt hat im abgelaufenen Jahr 1968 ih­ren Flugzeugpark gewaltig ausgebaut und modernisiert. Mit einem Kostenaufwand von mehr als drei Mrd. Dollar wurden 450 neue Düsenverkehrsflugzeuge angeschafft oder bestellt. Das Personal wurde um 30 000 An­gestellte vermehrt. Die amerikanischen Fluggesellschaften beschäftigen nunmehr 300 000 Personen. An Löhnen und Gehältern werden jährlich mehr als 2,8 Mrd. Dollar ausgezahlt.

Die Anschaffung einer modernen Flotte von Superjets, die in den kommenden Jah­ren in Dienst gestellt werden, größere Kapi­talinvestitionen für Bodeneinrichtungen so­wie kostspielige Flugplanverzögerungen in­folge überfüllter Flughäfen und verstopfter Luftstraßen haben die Gewinnspannen her­untergedrückt. Obwohl die 12 größten ame­rikanischen Fluggesellschaften in dem am 30. September beendeten Geschäftsjahr ihre Betriebseinnahmen um zehn Prozent auf über 6,7 Mrd. Dollar steigern konnten, ging der Reingewinn von 412 Mill. Dollar im Ge­schäftsjahr 1967 auf 295 Mill. Dollar im Ge­schäftsjahr 1968 zurück.

Im Spätjahr 1969 wird die gigantische- ing 747 'in Dienst gestellt. Der Superj et kann 360 Fluggäste befördern und um zehn Pro-

N ahos-t-V ersicherungspr ämien erhöht

London (AP). Die Londoner Versicherer haben am Neujahrstag für Lieferungen in den Nahen Osten per Schiff die Versiche­rungsprämien gegen das Kriegsrisiko ver­fünffacht. Wie ein Sprecher des Instituts der Londoner Underwriters mitteilte, gelten die erhöhten Sätze von sieben Shilling six Pen­ce (3,60 DM) für je 100 Pfund (960 DM) Wa­renwert als Folge des israelischen Angriffs auf den Flughafen Beirut. Die erhöhten Kriegsrisikoprämien gelten für Lieferungen von und nach Israel, Ägypten, Jordanien, Libanon, Sudan, Syrien und dem saudiara­bischen Häfen am Roten Meer. Für Luft­fracht wurden die Prämien ebenfalls erhöht. Auch für den Transport von Waren auf Schiffen der genannten Länder gelten höhe­re Sätze. Über neue Tarife für die Versiche­rung der Transportmittel selbst ist noch kei­ne Entscheidung gefallen.

Sowjets unterbieten Frachtraten

London (dpa). Die sowjetische Handelsma­rine unterbietet die allgemeinen Frachtraten zwischen 15 und 70 Prozent, berichtete der Präsident der britischen Schiffahrts-Kam­mer (Chamber of Shipping) in London. In dem Jahresrückblick der Versicherungsge­sellschaft Lloyds teilte Lord Geddes mit, daß die Sowjets auf gewissen Schiffahrtsrouten offensichtlich ohne Profit fahren, um westli­chen Reedereien die Aufträge wegzunehmen. Auf der Route nach Südamerika würden die Raten um 40 bis 70 Prozent unterboten, während auf dem Weg zwischen Australien und Europa die Kosten der sowjetischen

Marine um 15 bis 25 Prozent niedriger seien. Eine Verständigung mit den Sowjets über die Festlegung der geltenden Frachtraten sei nahezu unmöglich, da die kommunistischen Reedereien völlig andereHandelsprakti­ken hätten. Die internationalen Schiff­fahrtskammern, die 65 Prozent der Handels­schiffahrt vertreten, seien über die Lage sehr besorgt.

Die Börse am Donnerstag

Zu Beginn des neuen Jahres war die Hal­tung an den deutschen Aktienmärkten freund­lich. Nach ruhiger und lustloser Eröffnung zo­gen die Notierungen im Verlauf bei belebterem Geschäft auf Teilgebieten an. Als Käufer tra­ten institutionelle Anleger und der Berufshan­del auf. Kaufempfehlungen verschiedener Bör­seninformationsdienste brachten Maschinen­bau- und Autoaktien, vor allem BMW (plus 20), in den Mittelpunkt des Geschehens. Die meisten übrigen Werte dieses Marktbereiches verbesserten sich bis zu zehn Punkt bzw. sechs DM. Am Montanmarkt standen Rheinstahl im Vordergrund. Das Papier zog auf 130 an. Bankwerte wurden bis zu fünf DM höher um­gesetzt, während sich die vernachlässigten Chemie- und Elektropapiere nach knapp ge­halter Eröffnung mit Gewinnen bis zu einer Mark begnügten. In den Lokalbereichen kam es zu einigen Sonderbewegungen in Spezial­werten. Zu den Favoriten zählten Degussa, Glanzstoff, Schultheiß und Varta. Rentenmärk­te ruhig. Das Angebot in öffentlichen Anleihen und Industrieobligationen fand zu unveränder­ten Kursen Aufnahme. DM-Auslandsanleihen tendierten etwas freundlicher.

Westdeutsche Metallnotierungen vom 2. 1. 69 (DM je 100 kg): Blei 114,80; Zink 119,22; Zinn 12741287. Berechnungspreise der Verarbeiter Elektrolytkupfer 472477; Aluminium 232234 Blei in Kabeln 107108; Messing MS 58 326 Messing MS 63 371372.

Wertpapierbörse Mitgeteilt von der Württembergischen Bank

Tendenz: Freundlich

Dtv

Stuttgarter Kurte Aktien DM (pro Stock)

AEG-Telef.

Alle Rent. D. Allianz Leben Allianz Vers. BASF Bayer

Commerzbank Daimler-Benz Deutsche Bank Dresdner Bank Dyckerhoff St. Heidel. Zement Hoechst

Kaofhof

Lufthansa

Metallges.

Neckermann

Rhein Hyp.

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Siemens

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Aktien (Prozent)

Ackerm. GSrk. BMW

Baumw. Onterh. Bembent JP Bekula

Bleich Uhlneen Brauer Cluss Brauer Wulle Calwer Decken Casella DLW

Feinm. Jetter Gelsenk Berüb. GHH

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K18ckner-Werke 5+2 Knöcke! & Schm 3 Kolb & Schttle 15 Kollm & Jourd. 16 Kraftw Altw. 14 Krupp Vorz. 10 Mannesmann 7 MAN St 18

Masch Weine. 15 MOAG

Neckarwerke NSU

Ostertae Preußae RWE St RWE Vorz.

Rheinstahl Salamander Salzdetfurth Salz Hellbronn 20 Schub & Salz 15 Sdiulthelss Schw Zellst.

Stet Hofbräu SBI Kuchen SQdd Zucker Thyssenhütte VEBA Ver Filz VW

Württ Bank Württ Cattun Wflrtt Elektr Württ Hyno WMF St WMF Vorz Württ Zement 14 Zelss Ikon 10 Zellst Waldh. 6 Zwe Ludwlesb 0

Frankfurter Kurse AG f Verkehr 15 BBC 18

Chemie Verw. 11 Conti Gummi 11

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235.50

237

Dlv.

19

14

13 16

14

15 14 19

Geldkurse, wenn nicht anders bezeichnet (ohne Gewähr).

Degussa Demae Glanzstoff Grün & Bilfing Kali Chemie Linde Löwenbräu VARTA

Auslands-Aktien

AAC(oSt) R 1.30

Fiat Lire 95

Ford 5 2.40

Gen. Mot. $ 3 80

IBM $ 2.60

ITT S 1.55

Mach. Boll FF 0 Montedison Lire 65. Olivetti Lire 85

Philips hfl 4.50 Robeco hfl 9 60 Royal Dutch hfl 6 85 Shell TT sh 1/6

Steyr öS 11

Unilever hfl 4.67

Wandel-Obligationen

6.5 AEG 66

5.5 BASP 64

5 5 Farben Bayer 65

6.5 Hoechster F 67

6 5 Scherina 66 5 5 Siemens 64

5 0 Dte Texaco 66

Rentenwerte

5.5 Bundesreobl. 59

6 dal 63/1

7 dal 66

6 Bundesbahn 65

7 Bundesbahn 67

6 Bundespost 62

7 dal 67

6 Bad -Wflrtt. 63

7 dal 65/1!

5 75 St Stat 62 7 W Hypo S 92

6 W Kredltv R 66

7 W Lakra R 42

30. 12. 68

2. 1. 69

747 b

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319.50 b

320

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685 b

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72

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116.50 b

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6 Badenwerk 64 6 EVS 63 5 + 1 Bosch 59

Investmentwerte

Inlandszertifikate

Adifonds Adiropa Adiverba Aaefra Akkumula Allfonds Analo Dutch Arideka Atlanticfonds Brauereifonds Concentra Dekafonds Dt. Rentenfonds Europa I Fondak Fon'dis Fondra iii-Fonds Industrla Inrenta Intervest Investa Thesaurus Transatl Tresora Unifonds Auslandszertifikate

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10.35

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zent schneller fliegen als die gegenwärtigen Düsenriesen. In Sicht sind auch Airbusse die Douglas-McDonald DC-10S und die Lockheed L-1011S, die 250 Fluggäste bei Ge­schwindigkeiten von 960 kmh befördern können. Ein Konstruktionsentwurf der- ing für ein überschallschnelles Düsentrans­portflugzeug dürfte erst in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre einsatzbereit sein'.

Welt-Kaffee-Abkommen in Kraft

New York (AP). Das internationale Kaf­fee-Abkommen von 1968 ist jetzt mit der Hinterlegung der Ratifikationsurkunden durch Finnland in Kraft getreten. Das fünf Jahre laufende Abkommen, das das alte von 1962 ersetzt, sucht einen angemessenen Aus­gleich zwischen Angebot und Nachfrage zu gewährleisten, indem der Kaffeerat Produk­tionsziele und Exporte der Erzeugerländer festlegt und auch die Importquoten der Ver­braucherländer für Einfuhren aus Nichtmit­gliedstaaten festsetzt.

Mietlast wachst

Mietbelastung

in mittleren4-Personen- Arbeitnehmertiaushalten

..Verbrauchsausgaben

Einen Ärger wird es im Jahre 1969 so gut wie gewiß geben: Mietärger. Der Sachver­ständigenrat rechnet z. B. in seinem Gutach­ten über die Wirtschaftsentwicklung 1969 mit zehn Prozent Steigerung der Mietpreise. Dieser Satz geht erheblich über den gleich­zeitig vorhergesagten Anstieg des privaten Verbrauchs um 7,5 Prozent hinaus. Das be­deutet, die Mietlast wird abermals schwerer, wird wiederum einen größeren Teil vom Haushaltsgeld beanspruchen. Damit setzt sich ein Prozeß fort, der sich schon längere Zeit sehr gut an den Haushaltsausgaben der statistischenNormalfamilie (Vater und Mutter, zwei Kinder, der Vater ist Arbeit­nehmer und Alleinverdiener mit mittlerem Einkommen) ablesen läßt. Seit 1962 steigt nämlich der Anteil der Mieten an den ge­samten Verbrauchsausgaben zunächst lang­sam und dann immer schneller. 1952 bean­spruchte die Miete im Durchschnitt jede zehnte Mark von den Verbrauchsausgaben, 1968 hingegen schon jede siebte Mark. Das ist der Preis, den die Mieter für das Ende der Wohnungsbewirtschaftung zahlen müs­sen. Gerechterweise muß allerdings hinzuge­fügt werden, daß die Mietpreise insbesonde­re für Altbauten viele Jahrzehnte hindurch von Staats wegen auf einem Niveau festge­halten worden waren, das dem Anstieg der Preise für Reparaturen und Erneuerungen längst nicht mehr entsprach.

Baumwolle Hof erhöht Beteiligung in Uhingen

Stuttgart (VWD). Die neue Baumwollspin­nerei und Weberei Hof in Hof/Saale hat ihre Beteiligung an der Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Uhingen AG in Uhingen/ Württ. auf rund 25 Prozent aufgerundet. Das Hofer Unternehmen, das keine spezielle Aus­rüstung besitze, ist, wie verlautet, schon seit langem mit der Bleicherei Uhingen freund­schaftlich verbunden und sei auch deren größ­ter Kunde geworden. Die Erhöhung der Betei­ligung der neuen Baumwolle Hof in Uhingen dürfte somit im Interesse einer noch engeren Verbindung zu einem Unternehmen der Textil­ausrüstung gelegen haben.

Der Umsatz derBleicherei Uhingen, die der­zeit etwa 450 Arbeitskräfte beschäftigt, ist, wie weiter zu hören war, 1968 um rund 20 Prozent auf etwa 22 Mill. DM gestiegen. Es sei zu er­

warten, daß nach zwei dividendenlosen Jahren für 1968 wieder eine Ausschüttung erfolgen kann. Die Aussichten für das Jahr 1969, in dem die Bleicherei Uhingen ihr hundertjähriges Firmenjubiläum begehen kann, könnten zuver­sichtlich beurteilt werden.

Die Firmengruppe der neue Baumwolle Hof, an deren Grundkapital von zehn Mill. DM die bayerische Staatsbank und die bayerische Hy­potheken- und Wechselbank mit zusammen mehr als 60 Prozent beteiligt sind, repräsentie­re, wie ergänzend zu hören war, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften Feinspinnerei Hof GmbH, Spinnerei Nördlingen KG und Süddeutsche Webstoffgesellschaft mbH, alle in Hof, sowie neue Textil-Gesellschaft Münchberg mbH in Münchberg ein Umsatzvolumen von annähernd 100 Mill. DM jährlich.

Noch keine endgültige Lösung für WCM

Stuttgart (VWD). Die Verwaltung der Würt­tembergischen Cattunmanufaktur (WCM), Hei­denheim/Brenz, ist offenbar weiter um einen Verkauf der Gesamtanlagen bemüht. Ein Li­quidationsbeschluß ist in der Tagesordnung zur 100. ordentlichen Hauptversammlung des Un­ternehmens am 12. Februar jedenfalls nicht vorgesehen. Die Verkaufsverhandlungen gin­gen, wie aus dem Unternehmen verlautet, wei­ter, ohne daß sich bisher eine endgültige Lö­sung abzeichne. Immerhin sei es dem Unterneh­men 1967/68 (30. 6.) gelungen, einen nenneswer- ten Überschuß aus Verkauf und Vermietung (ein Teil der Fabrikationsräume ist an ver­schiedene Firmen zu Lagerzwecken vermietet) zu erzielen und die Bankschulden weiter abzu­bauen.

Die Gesamtverbindlichkeiten waren bereits 1966/67 von rund 20 Mill. DM auf rund 5 Mill. DM und, wie in der letzten Hauptversammlung im Februar 1968 gesagt wurde, anschließend weiter, darunter die Bankschulden von 3,5 Mill. DM auf 1,6 Mill. DM, reduziert worden. Der bevorstehenden Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzverlust wieder neu vorzutragen. Außerdem schlägt die Verwaltung vor, den Aufsichtsrat zu verkleinern. Zur Wiederwahl sind der bisherige Vorsitzer, Wal­ter Ronge, Bayreuth, und der bisherige stell­vertretende Vorsitzer, Dr. Walter Silbermann, Augsburg, vorgeschlagen. Hauptaktionär mit etwa 75 Prozent Beteiligung am Grundkapital der WCM von 7,65 Mill. DM ist die Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bayreuth.

Die deufsche FIAT hatte 1968 ein Rekordjahr

Heilbronn (dpa). Ein Verkaufs-Rekordjahr war 1968 für die deutsche Fiat Aktiengesell­schaft in Heilbronn. Wie die deutsche Fiat AG gestern mitteilte, wurden in den zwölf Mona­ten mit 120 000 Fahrzeugen 19,4 Prozent mehr Wagen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkauft (100 483 Fahrzeuge). Erstmals in der rund 45jährigen Geschichte des Heilbronner Unternehmens konnte der 100 000. Wagen be­reits im Oktober ausgeliefert werden. Vor­standsmitglied Dr. Giuseppe Bonelle erklärte dazu, daß weitere 10 00015 000 Einheiten hät­ten verkauft werden können, wenn die Liefe­rungen aus Turin nicht ausgeblieben wären. Den großen Fiat-Erfolg in Deutschland führt Dr. Bonelli auf eine marktgerechte Modellpoli­tik und den intensiven Ausbau des Händler­netzes zurück.

Die 850er-Modellreihe war nach Angaben des Unternehmens 1968 am erfolgreichsten. Von den angebotenen 850 N, 850 Idroconvert, 850 Special, 850 Sport Coupe und 850 Sport Spider wurden insgesamt rund 42 000 (1967: 25 923) Einheiten verkauft. Das sind 62 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein 11 700 Ausführungen 850 Sport Coupes (1967 : 5936) kamen davon neu auf den Markt. An zweiter Stelle steht die 124er- Modellreihe mit ihren Varianten Limousine, Kombi, Sport Coupe und Sport Spider. Hier­von wurden insgesamt 32 350 (1967 : 36 316) Fahrzeuge abgesetzt. Die dritte Position nimmt der Fiat 125 mit insgesamt rund 25 300 Verkäu­fen ein. Der Wagen kam im Juli 1967 neu auf 36 860 Einheiten abgesetzt. Verkauft wurden 26 860 Einheiten abgesetzt. Verkauft wurden außerdem 1968 unter anderem: 6800 Fiat 500, 7200 Fiat Jagst 2, 4500 Fiat 1100 und 1800 leichte Nutzfahrzeuge der Typen Fiat 600 T, 238 und 241.

Wie die Fiat AG weiter mitteilte, beginnt Anfang 1969 die Auslieferung des neuen Fiat 124 Special, der zum Preis von 6793,20 DM an- geboten wird. Der Fiat 125 Special, dessen Preis noch nicht bekannt ist, kommt im Febru­ar 1969 auf den Markt. Mit diesen beiden Neu­heiten und den bekannten Modellen hofft die deutsche Fiat Aktiengesellschaft, trotz des im­mer härter werdenden Konkurrenzkampfes 1969 die Verkäufe erneut steigern zu können.

Mannesmann übernimmt Maschinen-Geisel

Düsseldorf (VWD). Die Mannesmann AG (Düsseldorf) übernahm sämtliche Anteile an der Maschinenfabrik Rudolf Geisel (Mannheim), einem der führenden Unternehmen auf dem

Gebiet der Förder- und Lagertechnik. Der Jahresumsatz von Geisel beläuft sich nach An­gaben von Mannesmann auf rund 40 Mill. DM. Er konnte in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt werden. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei rund 800. Für Mannesmann bedeutet das Geisel-Programm eine wesentliche Aus­weitung seiner eigenen Tätigkeit auf dem Ge­biet der Förder- und Lagertechnik, die von der Mannesmann Industrietechnik GmbH als Pla- nungs- und Vertriebsgesellschaft wahrgenom­men wird. Für Geisel eröffnet die Zugehörig­keit zum Mannesmann-Konzern zusätzliche Möglichkeiten, seine Marktposition im In- und Ausland weiter auszubauen.

Wasag-Chemie verkauft Guano-Beteiligung

Essen (AP). Die Wasag-Chemie AG Essen, deren Kapital von 15 Mill. DM zu 80 Prozent der Bohlen-Industrie GmbH, Glinde bei Ham­burg, und damit den beiden Krupp-Brüdern Bertold und Harald von Bohlen und Haibach gehört, hat ihre 41prozentige Beteiligung von nominal 6,9 Mill. DM am Kapital der Guano- Werke AG, Hamburg, (60,8 Mill. DM) an die Hauptaktionärin der Guano-Werke, die Wintershall AG Kassel, verkauft. Wie das Es­sener Unternehmen in einem Aktionärsbrief mitteilte, erzielte es für das Guano-Paket einen Verkaufskurs von 255 Prozent gleich 17,5 Mill. DM. Wintershall ist nunmehr zu über 90 Prozent an den Guanowerken beteiligt.

Allianz Leben meldet Rekordzugang

München (VWD). Die Allianz Lebensver- sicherungs-AG (Stuttgart) kann im Jahre 1968 einen Rekordzugang von 450 000 Versicherun­gen mit einer Versicherungssumme von rund sechs Milliarden DM verzeichnen. In diesem Neugeschäft sind nach Mitteilung der Allianz allein mehr als 30 000 Versicherungen zur Be­freiung von der erweiterten Versicherungs­pflicht der Angestellten enthalten. Auch ohne die Befreiungsversicherungen ergibt sich im normalen Neugeschäft noch eine Steigerung von rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtbestand der Allianz-Leben hat Ende 1968 eine Versicherungssumme von 28,2 (Vorjahr 24,2) Mrd. DM erreicht, die Beitrags­einnahme beträgt rund 1,1 Mrd. (989 Mill.) DM. Die Gesellschaft wird für alle in 1969 und 1970 ablaufenden Kapitalversicherungen, neben der laufenden Gewinnbeteiligung, eine zusätzliche Schluß-Dividende von vier Prozent der Ver­sicherungssummen ausschütten.