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Seite 2 — Nr. 304
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 30. Dezember 1930
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gln nermine von Württemberg wurde yeu'.s nachmittag im Ludwigsburger Schloß, an der Seite ihres 1888 verstorbenen Gemahls, des Herzogs Maximilian von Württemberg beigesetzt. An der Beisetzung, di? im engsten Kreise erfolgte, nahmen Herzog Albrecht von Württemberg und andere Mitglieder des Hauses Württemberg teil.
Vom Daum abgeschnikten. In Len Alleen nach Kornwestheim geriet am Mittwoch mittag ein Händlerehepaar aus Cannstatt in Streit. Der Ehemann nahm sich die Sachs so zu Herzen, daß er seinem Leben ein Ende zu machen beschloß und sich unter den Augen seiner Frau in einem Baumacker neben der Straße aufhängte. Zwei Passanten, von der neben dem Wagen stehenden Ehegattin darauf aufmerksam gemacht, schnitten den Lebensmüden ab, worauf bas Paar nach erfolgreichen Wiederbelebungsversuchen seine Fahrt svrtsetzen konnte.
Aeuerbach, 29. Dez. Brand. In der Scheuer des Fuhrunternehmers und Landwirts Lindacher in der Mühlstraße brach am Samstag nachmittag Feuer aus. Die Scheuer und der Stall sind vollständig ausgebrannt. Das Großvieh konnte gerettet werden. Einige Wagen sind mitverbrannt.
Fettbach, 28. Dez. Ins Knie geschossen. Am ^ristfest nachmittag gerieten in der Nähe der Straße nach Rommelshausen zwei junge Leute in Streitigkeiten, weil ver eine davon verdächtigt wurde, einen Grasrain in Brand ll^skßt zu haben. Aus diesem Anlaß schoß der Jüngere dem Netteren mit einer Flobertpistole ins Knie und verletzte ihn derart, daß seine Einlieferung ms Krankenhaus nötig wurde.
Renningen DA. Leonberg, 29. Dez. Durch beide Bein« geschossen. Am 2. Weihnachtsfeiertag wurde nach einem Wortwechsel in einer hiesigen Wirtschaft dem Wilhelm Dittus von hier von einem Einwohner durch beide Beine geschossen. Nach Anlegung eines Notverbandes mußte der Verletzte ins Bezirkskrankenhaus verbracht werden.
Backnang. 29. Dez. RätselhafteTodesursache. Am Samstag früh waren zwei Arbeiter damit beschäftigt, an dem schon im Innern ausgebauten Kesselhause der Lederfabrik K. Kaeß eine eiserne Leiter hinaufzuziehen. Als diese Leiter auf dem ersten Umgang des Kessels ausgestellt war stieg einer der Leute zum zweiten Stackwerk empor. Währenddessen fiel plötzlich der noch untenstehende 22jährige Anton Traub um und war nach wenigen Minuten verschieden. Der Fall bedarf der ärztlichen Klärung, da niemand den Vorgang beobachtet hatte.
Reuhausen DA. Urach, 29. Dez. Grabdenkmal von Fritz Fla d. Zu einer erhebenden Erinnerungsstunde gestaltete sich am Samstag die Enthüllung des Grabdenkmals des vor einem Jahr verstorbenen Borstandes des Neckar-Neuffen-Gausängerbunds und früheren Landtagsabgeordneten Fritz Flad.
Aixheim OA. Spaichingen, 29. Dez. Bubenstück. Dem Oberlehrer Riedmüller hier wurden von einem gemeinen Buben von seinen vier zahmen Rehen drei vergiftet.
Ertingen OA. Riedlingen, 29. Dez. Stiftungen. Generaldirektor Nuber in Ueberkingen hat für die Liebfrauenkirche 1000 Mark für die Einrichtung der elektrischen Beleuchtung gestiftet. Ferner hat er seiner Heimatkirche weitere 1000 Mark zur Erweiterung und Verbesserung ihrer Orgel geschenkt.
Ravensburg. 29. Dez. Gefängnisstrafe für einen Kraftfahrer. Der 22 I. a. Mechaniker Georg Mayer von Biber ach, wegen Fahrens ohne Fürherschein bereits zweimal und einmal wegen Sachbeschädigung eines Fahrzeugs bestraft, hatte sich durch eine Urkundenfälschung einen Führerschein einer höheren Klasse verschafft und in angetrunkenem Zustand eine mehrstündige Probefahrt durch die engen Straßen von Biberach gemacht, wobei er einen Motorradfahrer umstieß und 10 Meter mitschleifte. Mayer hatte nicht abgeblendet, die Bremse war nicht in Ordnung und zur Erzielung einer höheren Geschwindigkeit hatte Mayer den Regulator ausgeschaltet. Mayer wurde nun vom Schöffengericht zu 2 Monaten und 5 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Führerschein ist Mayer auf 3)4 Jahre entzogen worden.
Tettnang, 29. Dez. Jagdfrevel. Ein lediger Arbeiter aus Tettnang wurde im Staatswald von Förster
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O rr, s IN VON 1!S6 8 O in O s t s c (Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung 7)
„Sie wissen doch genau, daß ich in meiner Wohnung einzelne Herren nicht empfange. Auch Herrn Lüdeking nicht."
„Gewiß, gnädiges Fräulein, der Herr gab aber an, Ihnen persönlich etwas überreichen zu müssen".
Vergliot Warren legte das Buch, in dem sie gelesen hatte, aus der Hand. In ihren Augen blitzte es auf — halb ärgerlich, halb triumphierend. Sie überlegte kühl und sachlich:
„Lüdeking kann ich nur wegschicken, wenn es dann aus sein soll". Fügte laut hinzu: „Bitten Sie den Herrn ins Wohnzimmer".
Sie wartete, bis draußen die Tür ging. Trat vom Balkon ins angrenzende Schlafzimmer. Prüfend stand sie vor dem Spiegel, nahm sich viel Zeit dazu. Das matte Weiß des hochgeschlossenen Tuchkleides wirkte gut zu den frischen Farben ihres Teints und umschloß die hohe, fast üppige Gestalt knapp und eng. Ihre langen, spitzen Finger suchten nach dem geschliffenen Flakon „Mille fleures". Flüchtig benäßte, die Frau damit Hände und Gesicht, dessen Eigenart in den ein wenig schrägegestellten, mandelförmigen Augen und den schöngeschwungenen Brauen lag. Der etwas breite Mund war wie eine feine, dünne Schnittwunde.
Es mochten zehn Minuten vergangen sein, bis sie endlich mit einem gewinnenden Lächeln dem wartenden Manne entgegenging.
„Sie bringen mir etwas, Vernt! Ich bin sehr neugierig".
Lüdeking trank die außerordentliche Schönheit des vor ihm stehenden Geschöpfes mit wachen, brennenden Sinnen.
Möhrle ertappt, als er eine Schlinge nachsah. Schon seit vier Wochen wurde bemerkt, daß sich ein Unberufener im Jagdgebiet zu schaffen machte. Bei der Durchsuchung des Wilderers wurde ihm ein zerlegbares Jagdgewehr sowie Munition abgenommen. In seiner Wohnung wurde Wildbret. Munition usw. gefunden.
Pforzheim. 29. Dez. Böser Streich. Im Kämpfel- üachtal zwischen Ersingen—Bilfingen—Stein (bei Pfo^- heim) warfen Unbekannte nachts einen an der Brüdte fest- gebundenen Draht mit einem am anderen Ende festgemachten Stein über die nahe 20 OOO-Volt-Starkstromleitung, wodurch in den angeschlossenen Lichtleitungen Störungen und Kurzschlüsse eintraten. Die Steine, an denen der Draht festgemacht war, zerglühten und zerfielen zum Teil. Hätte irgend jemand die Stelle in der Nacht betreten, wäre sicherer Tod die Folge gewesen. Den Urhebern des Bubenstreichs ist man auf der Spur.
Pforzheim, 29. Dez. Tödlicher Zusammenstoß. Am Samstag nachmittag stieß in Brötzingen der verheiratete 29 I. a. Mechaniker Emil Bach in ziemlich rascher Fahrt mit seinem Motorrad auf das Personenauto eines Beamten. Der Motorradfahrer wurde am Kopf furchtbar zugerichtet. Das Sanitätsauto brachte den blutüberströmten Verunglückten noch nach dem städtischen Krankenhaus. Er starb aber schon unterwegs. .
Aus Stadt und Land
Nagold, den 30. Dezember 1930. Dem deutschen Bürger zu helfen, ist ein undankbar Geschäft. — So es ihm gut geht, weist er jedes Ansinnen, an der Zukunft bauen zu helfen, wie eine beleidigende Zumutung von sich. — Geht es ihm infolge dies schlechter, dann jammert er, daß ihm seine Kräfte nicht erlauben, an der Besserung mitzutun. — Und so überläßt er es stets Anderen, seine Zukunft zu bestimmen.
Volkhart: Alte Wahrheiten.
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Bittende Kinder — dankbare Erwachsene
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Vor meinem Fenster spielen ein paar Kinder. Zarte Stimmchen dringen zu mir herein. Das kindliche Geplauder ist wie liebliche Musik. Da ruft eins von ihnen am Nachbarhaus hinauf: „Mutter, wirf mir meinen Ball herunter!" Seltsam, irgend etwas befremdet mich. Ich weiß aber erst was, als die kleine Stimme sehr energisch wiederholt: „Du sollst mir doch meinen Ball zuwerfen!" Nun höre ich kritischer als bisher den spielenden Kindern zu. Sie bauen im Sand. Sie legen Gärtchen an. Eines ist dabei auf das Entgegenkommen des andern angewiesen, braucht einmal eine Schaufel, dann ein paar Blümchen, dann einen Wimpel usw. „Gib mir dies, hol mir das!" klingt's bestimmt fordernd, trotz der weichen kindlichen Stimmen zu mir herein. Nicht ein einziges Mal höre ich Üabei das liebenswürdige, freundliche „bitte", so daß ich schließlich durch den Mißton zwischen kindlicher Anmut und herrischem Fordern aufs unangenehmste berührt mein Fenster zumache.
Wie kommt's daß diese Kinder nicht bitten können? Zufällig kenne ich die Eltern, wie man sich von Garten zu Garten kennt. Nie noch, daß ich ein „bitte" von ihnen gehört hätte. Weder untereinander, noch den Kindern oder Fremden gegenüber ist bei ihnen diese, das Verhältnis von Mensch zu Mensch adelnde Form spürbar in die Erscheinung getreten. In einem Ton, der eine gefühlsarme, herrschsüchtige Gesinnung ausdrückt, klingt es zu uns herüber: „Tu das, hol dies, gib her usw." Und wie die Alten summen, so zwitschern nun schon lustig die Jungen. Auch wenn solche Eltern von ihren Kindern ein höfliches, artiges „bitte" verlangen würden, so könnte das nicht viel mehr erzielen als einen oberflächlichen Firnis, weil das elterliche Beispiel nachhaltiger für die Entwicklung der Kinder ist als belehrende Erziehungsversuche.
Seither hellhörig geworden, höre ich auch in den anderen Nachbargarten hinüber. Dort balgen und necken sich Kinder aller Altersstufen in frischer, gesunder Jugendart. Wenn sie aber etwas voneinander wollen, so steht jedem
! Satz voran ein geradezu selbstverständliches „bitte". Das I haben sie so von den Eltern übernommen, und was jetzt j vielleicht noch zum Teil Gewohnheit sein mag, wird durch i der Eltern Beispiel angeregt allmählich zur Gesinnung und ! damit zum wertvollen Lebensgut. „Gelt, Bubi," kann's ! durch das Gebüsch zu mir herüberklingen, du holst mir bitte meinen Fingerhut im Haus", oder „Bürschchen, bitte, geh mal und sage Berta, sie möchte zu mir kommen. Sag aber schön bitte dazu".
Eine solche Erziehung, gestützt auf das Tun der Eltern, schafft Gewohnheiten, die durch nichts mehr auszurotten sein werden. Kinder, die bitten können, sind aber auch dankbare Kinder. Ihr Bitten bringt ihnen nahe, daß ihnen an sich nichts zusteht; das macht sie bescheiden und macht sie dankbar für alles, was ihnen zuteil wird. Wirklich gebildete Menschen können selbst um Kleinigkeiten bitten. Halbbildung und Unbildung dagegen fordert und stellt Ansprüche. Drum lehren die Eltern, die ihren Kindern Herzensbildung mit ins Leben geben wollen, sie früh schon das Bitte-sagen.
Wo aber die Familienglieder tagsüber einem außerhäuslichen Beruf nachgehen, wo die Interessen sich zersplittern, da ist den Eltern die Aufgabe nicht so leicht gemacht, die Ihrigen zusammenzuhalten. Vor allem ist aber ja die Mutter dazu berufen, einem Nichtausgefülltsein der Abende, der freien Mittage und Sonntage entgegenzuarbeiten und so die Jagd nach Zerstreuung und Vergnügen von vornherein zu unterbinden. Wenn sie nur einmal Bereitwilligkeit dazu aufbringt und Frische und Gesammelt- heit, dann ist schon viel gewonnen! Dann ist die Vorbedingung für gemeinsame' Feier- und Erholungsstunden schon gegeben. Das zweite aber muß sein, daß sie eine gute Unterhaltung zustande bringt, sei's an Sommer- abenden auf der Haus- oder Gartenbank, sei's drinnen in der Stube. Rechte Erholungsstunden müssen wir der Familie geben. Es ist von nicht zu unterschätzendem Wert, der Jugend Altbewährtes reizvoll und lieb zu machen. Vielleicht bereitet man sich in aller Stille seinen Familiensonntag oder die Abendstunden vor, unauffällig, so, daß es niemand merkt, und das Traulich-Selbstverständliche gewahrt bleibt. Man holt dann etwa wie zufällig eine Mappe mit Bildern, schöne Ansichtskarten oder ein Spiel herbei, und der Anknüpfungspunkt zu frohem erwärmendem Plaudern ist schon gegeben. Nachbarschaft und Klatsch schalten sich dabei von selbst aus. — Oder man sammelt die Stimmen zu einem fröhlichen Lied, läßt jede in der Familie vertretene musikalische Kunstfertigkeit dem Kreis zu Gehör kommen, läßt ein männliches Familienglied vorlesen, während die weiblichen irgend eine Handarbeit vornehmen. Und man läßt dabei — das ist das Wichtigste — austauchende Gedanken zum Wort kommen. Denn die aufhorchende und sich äußernde Jugend anzuhören und unmerklich zu leiten, ist wesentlicher als der Stoff selbst. Er soll auch dazu dienen, einem gemeinsamen Gespräch eine wertvolle Richtung zu geben.
Diese Kunst ist für die Jugend bedeutungsvoller, als eine gelehrte Mutter zu besitzen, der über aller Gelehrsamkeit der warme Herzton unmerklich beeinflussenden Plau- derns abhanden gekommen ist. Es ist undenkbar, daß Kinder, einer solch belebten Häuslichkeit und Familienpflege entsprossen, in Vereine aller Art streben und dadurch den Zusammenhang der Familie lockern. Allerdings gehört der Vater mit in eine solche Gemeinsamkeit hinein. Er darf nicht nur abseits sitzen, rauchen und alles billigen, was geschieht. Nein, auch er muß sich unterhaltend und unterweisend mit betätigen, dann erst ist der Kreis der Familie geschlossen und gerundet.
Oberjettingen, 29. Dez. Jahres-Nückblick. Bei einer > flüchtigen Rückschau am Schluß des Jahres, ist es wohl ! am Platze, einiges zu streifen und zu veröffentlichen. Trotz der wirtschaftlich schweren Zeit war die Bautätigkeit im ? vergangenen Sommer eine mittelmäßig rege. Neben ver- l schiedenen Neubauten, sind auch eine Anzahl älterer Häu- ! ser umgebaut, andere ausgebessert und instandgesetzt wor- s den. Unter den Neubauten fällt das Auge wohl am mei- s sten auf ein Gebäude an der Straße Oberjettingen. Er ist ' das „Weiße Haus von Oberjettingen", ähnlich wie das , weiße Haus zu Washington. Mitten aus den Vaumfeldern ' heraus erhebt es sich. Der Erbauer hatte die Absicht, ein
„Nein, ich bringe nichts und muß deshalb um Verzeih- , ung bitten, Vergliot. Ich weiß, daß Sie sonst niemanden ! empfangen —" j
„Dann verstehe ich nicht, warum Sie gekommen sind", ! versetzte die Frau kühl. j
„Es gelang mir nicht, eine Telephonverbindung herzustellen", log Bernt. Vergliot Warren lachte. Jenes Lachen, das verrückt machen konnte. Lautlos, mit geschlossenen Augen und vibrierenden Körper.
„Ich will einmal glauben, daß Sie nicht plump lügen können — schon weil ich mich heut so bodenlos langweile".
Der Mann griff nach ihren Händen, die sie ihm sofort entzog. Es war ein Spiel, das ihn stets von neuem reizte. Daß diese Frau ihm nie unterlag, in keinem Wort, keiner Gebärde! Trotz der freien und unbekümmerten Art, mit der die Norwegerin sich gab.
„Mein Wagen wartet und im Elbkurhaus am Blan- keneser Strand gibts einen wundervollen 21er. Wenn Sie es wünschen, rufe ich noch ein paar Freunde, ich tät es ungern, Vergliot —
„Nein, Lüdeking. Mich locken ihre Freunde nicht und das Elbkurhaus auch nicht. Ich bin lustmüde. Aber —", sie strich mit zwei, drei Fingern über die Aufschläge seines kurzen Jacketts. Schwieg.
„Aber —" drängte der Mann.
„Eine Einladung zum Abendessen nähme ich allenfalls an, Bernt, wo es kühl ist. Der Sommer macht müde — ich sehne mich heim in meinen Winter —"
Lüdeking lenkte überredend zum Ziel:
„Der Ratsweinkeller, Vergliot —"
„Ja und dann irgendwohin auf einen eisgekühlten Manhattan —"
Bernt Lüdeking sah ihr lächelnd in die schillernden Puppillen. Er kannte ihre Schwächen, in denen das Weib in ihr über alle und auch über ihn am stärksten war. Sie war wie ein Troll ihrer nordischen Heimat, immer gegenwärtig in vielfacher Gestalt. Seine Hände schoben sich sachte vor, faßten nach ihren Schultern.
Vergliot Warren wich zurück:
„Ich ziehe mich um, warten Sie hier auf mich". Und schon an der Tür, wandte sie sich um:
> „Was schreibt Ihre Frau, Vernt?"
> „Agnete?" Sein Mund verzog sich spöttisch. „Sie sollten das lassen, Vergliot".
„Warum fragt sie mich das?" grübelte er. Warnt sie damit oder — Diese Frau, die vor wenigen Monaten erst aus dem Süden gekommen war, die kleine, zum Verkauf stehende Villa am Schwanenwik bezogen hatte, blieb ihm noch heute ein Rätsel. Ihre Lebensumstände interessierten ihn nicht, sie schien vermögend zu sein und ohne jede Familienverbindungen. Er hatte sie im Norwegischen Klub zum Nationaltag am 17. Mai kennengelernt, viel mit ihr getanzt und sie geigen hören. Hinreißend und seltsam geigen hören! Sybille Westerkamp hatte ihm verstohlen zugeraunt:
„Man friert dabei, Bernt, und doch ist es große Kunst —" Hin und wieder hatte er sie getroffen, war immer mehr in ihren Bann geraten, vor allem, seit Agnete weg war. Was das mit seiner Frau zu tun hatte? Er liebte sie und dachte nicht daran, ihr weh zu tun, sie war die süßeste Annehmlichkeit seines Lebens; dies mit Vergliot war etwas, womit sie sich abfinden würde. Agnetes selbstverständliche und frauliche Hingabe, ihre fast anbetende Liebe entzückte ihn immer wieder. — Vergliot Warren war herb und voller Geheimnisse. —
„Nun, so versonnen, mein Freund?" Bernt Lüdeking stand schweratmend auf. Vergliot trug ein meergrünes, weichfließendes Seidenkleid. Schultern und Rücken waren entblößt, das dichte, kupferbraune Haar in schwerem Nak- kenknoten zusammengehalten. Schimmernd weiß hob sich der volle Hals vom Grün des Gewandes ab. Die kostbare Perlenkette zitterte leicht vom Schlag des Herzens.
Als Bernt Lüdeking ihr in den leichten Sommerpelz half, hatte er Mühe, seine Erregung zu verbergen. Hinter zusammengepreßten Lippen knirschte er mit den Zähnen. Vergliot freute sich. Je mehr er sich zusammenriß. desto länger blieb ihr dieses Spiel. Und das Spiel mit diesem Manne lohnte sich.
Zwei Stunden später sprang Schäfer, der Chauffeur, die Stigen der kleinen Eärtnerwohnung hinunter. Draus- sen hupte es, kurz, hastig.
„Herrgott, die Gnädige!" murmelte er, als er den beschmutzten Tourenwagen vor dem geschlossenen Portal stehen sah. Er öffnete die Flügel und langsam glitt der Wagen über Helle Gartenwege.
— (Fortsetzung folgt).
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