Ostproblem und öffentliche Meinung

Trotz der schlimmen Erfahrungen der Vorkriegs- und KriegSzeit wird von den maßgebenden Kreisen die Macht der öffentlichen Meinung noch immer unterschätzt. Die Behand­lung der Ostfragen bietet das typische und zugleich tragische Beispiel dafür. Es ist zwar eine Erklärung, aber keine Ent­schuldigung, wenn man behauptet, erst nach Lösung der Nhcinlandfrage die übrigens nur halb gelöst wurde hätte man sich dem Osten zuwcnden können.

Die öffentliche Meinung in Deutschland ist ungenügend, die im Ausland gar nicht darüber unterrichtet, ivas eigent­lich in Danzig, im Korridor selbst und in Ostpreußen vor sich geht und welch ungeheuren Schaden die Versäumnisse der letzten zehn Jahre angerichtet haben. Man weiß nicht und es sieht geradezu so aus, als hätte man cs nicht wissen sol­len, daß die Gefahr der völligen Abschnürung des ge­samten deutschen Gebietes östlich der Oder, nicht etwa nur östlich der Weichsel, so unmittelbar droht wie die dauernde Polonisierung des politisch bereits abgeschnittcnen Obcr- schlcsien.

Kommt es je zu ernsthaften Verhandlungen über die Grenzreguliernng im Osten, sei es im Rahmen des Völker­bundes oder unmittelbar mit Polen allein, so wird der deut­schen Regierung der Rückhalt einer starken öffentlichen Mei­nung fehlen. In Polen aber hat man heute durch eine ziel- bewußte, systematische und skrupellose Propaganda das ganze Volk begeistert, nicht nur für die Erhaltung des Kor­ridors, sondern auch für die Besitzergreifung des gesamten Gebietes östlich der Oder überhaupt. Was die Revanche- Idee für Frankreich im Kampf um die angeblichVerlore­nen Provinzen" Elsaß-Lothringen bedeutete, das ist für Po­len jetzt die Idee einer Wiedergewinnung des angeblich pol­nischen Landes östlich der Oder.

Der Historiker mag über solchen Wahnwitz lächeln. Er hat auch die Legende von denVerlorenen Provinzen" nicht ernst genommen, bis sie für Deutschland verloren waren. Das Ge­fährliche ist nicht die Lüge, die man wissenschaftlich leicht widerlegen kann, sondern die gewaltige Macht der öffent­lichen Meinung des polnischen Volkes, das an die Lüge so unerschütterlich glaubt wie das französische Volk an seine Legende vom ursprünglich französischen Elsaß.

Wie stark demnach die Stellung Polens bei künftigen Verhandlungen sein wirb, darauf kann man erfahrungs­müßig aus der Vergangenheit schließen. Wo immer deutsche Vcrhandlungsträger nur als Beamte, d. h. wesentlich in der Eigenschaft isolierter Individuen mit den Befehlen des Grü­nen Tisches, auftreten mußten, haben sie das politische Ziel verloren. Denn ihre Gegner hatten den Vorteil, daß sie den Gesamtwillen ihrer Völker aussprechen konnten. Die öffent­liche Meinung, ob natürlich gewachsen oder künstlich gezüch­tet, gab die letzte Entscheidung.

Das ist im Verlauf des Krieges und Friedensder ver­paßten Gelegenheiten" die Tragik des deutschen Volkes ge­wesen. So wurde der Dawesvertrag abgeschlossen, ohne daß ihn das Volk begriff, und als es zu begreifen anfing, kam es mit seinen Protesten zu spät. Der Vorgang wiederholte sich bei der zweiten Gelegenheit zurLiquidierung des Krieges".

Die Haager Konferenz fand das deutsche Volk wieder nicht genügend darüber aufgeklärt, welches die Auswirkungen des Neuen Planes" sein würden. Wieder mußte es seine Ver« treter einen Wechsel unterschreiben lassen, für den keine Deckung vorhanden, und wieder hinkte ein machtloser Pro­test nach. Die Amerikaner, deren Namen mit den beiden Plänen" verknüpft sind, waren Deutschland wohl gesinnt. Hätten die deutschen Vertreter das moralische Rückgrat be­sessen, das nur die öffentliche Meimcng des eigenen Volkes geben kann, so wäre schon der Dawesplan günstiger ausge­fallen, und der Ionngplan hätte wirklich das Tor zur Be­freiung Deutschlands und damit zur Befriedung Europas geöffnet.

Der äußere Erfolg wenn es auch nur ein halber war, den die Rheinlandränmnng immerhin darstellt, wurde nur möglich, weil der Mein von jeher im Herzen deS deutschen Volkes gelebt hat. Die öffentliche Meinung brauchte also gar nicht erst geweckt zu werden. Und das ver­stand und achtete auch das feindliche Ausland. Man darf wohl sagen, daß die Wechselwirkung zwischen öffentlicher Meinung im In- und Anslande hier zum Erfolg geführt hat.

Wie steht es nun mit der Ostfrage? Kann das bisher Versäumte nachgeholt werden? Was ein immer noch gro­ßes Volk, wie das deutsche, will, kann es auch, wo es sich um klares Recht handelt. Polen hat in wenigen Jahre» nicht nur zu Hause, sondern auch im Ausland für sein« keineswegs gerechten, alles Maß überschreitenden Ansprüche Stimmung zu machen verstanden, vor allem in den Ver­einigten Staaten. Denn Polen weiß, daß Amerika das letzte Wort zu sprechen hat, wenn es einmal zu der großen euro­päischen Auseinandersetzung kommt.

Auch Deutschland müßte sich darüber klar sein. Doch, von einzelnen Versuchen wohlmeinender Schriftsteller abgesehen, geschieht so gut wie nichts, die Wirkung der polnischen Pro­paganda zu bekämpfen, geschweige denn positiv für das Recht Deutschlands Verständnis zu wecken. Der Durchschnittsame­rikaner wird Ser polnischen Hypnose noch leichter erliegen, als ihr Woodrow Wilson während der Frieöensverhandlun» gen erlegen ist wenn von deutscher Seite keine Gegenwir­kung ausgeübt wird.

Diese Gegenwirkung muß in großzügiger Weise einge- leitet und so systematisch, so umfassend, so zäh und unermttd- lich weitergeführt werden, wie es die alliierte Propaganda vor dem Kriege gemacht hat und znm Teil immer noch tut. Polen ist an der Arbeit. Das amerikanische Volk, das einen gesunden Sinn für Recht und Unrecht besitzt, kann aber sehr wohl zu dem Verständnis dafür gebracht werden, das Deutschland ohne sein Ostgebiet nicht lebensfähig ist.

Daß es sich beim Korridor um Leben und Tod des deut­schen Volkes handelt, muß das deutsche Volk vor allem selbst wissen und fühlen. Und die öffentliche Meinung Deutsch­lands wird die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staa­ten so weit beeinflussen können, daß sich eine Wiederholung der schmählichen Vorgänge in Versailles, London und Haag bei der zukünftigen Friedenskonferenz vermeiden läßt.

Das Problem der Handelspolitik im englischen Weltreich

TU. London, 10. Okt. Die Ministerpräsidenten des engli­schen Weltreiches erörterten die Lage, die sich aus den bis­herigen Verhandlungen der Neichskonferenz über eine ein­heitliche Reichs-Handelspolitik ergeben hat. Angesichts der Meinungsverschiedenheiten wurde beschlossen, die Erörte­rungen zu vertagen.

Eine Kabinettssttzung befaßte sich eingehend mit den Schwierigkeiten, die durch die eindeutigen Forderungen der Dominien nach einem Vorzugszollsystem innerhalb des Weltreiches entstanden sind. Die Entwicklung wird in allen politischen Kreisen, namentlich bet den Politikern der Oppo­sition, sehr genau verfolgt.

Baldwin greift ein.

Baldwin hat die Gelegenheit, die sich ans den Erörterun­gen der Reichskonferenz über die Vorzugszölle ergeben hat, sofort tnnerpolitisch wahrgenommen. Die Reden der Domi- nien-Minister, so heißt es in einer Veröffentlichung Bald- wins, seien die wichtigsten Erklärungen in der Geschichte der Weltreichsverhandlungen. Er bedauere aufs ttesste, daß die britische Regierung auf dieser Konferenz nicht die Wege ge­wiesen habe. Die Konservative Partei unterschreibe vollin­haltlich das Programm über die Frage der Vorzugszölle, das in dem Angebot des kanadischen Premierministers enthalten sei. Die Politik des Reichssreihandcls sei zum Tode verur­teilt, da sie anßerhalb des Bereichs der praktische« Möglich­keiten liege. Die Konservative Partei werde sofort Vor­schläge herausbringen, um den Grundsatz der Vvrzngsbe- hanblung in die Tat umzusetzen und sie werde ihn auch bald nach den Wahlen dem Volke vorlegen.

Niederlage des Ministers Thomas.

Die Parteikonferenz in Llandudno nahm die Neuwahl zum Vollzugsausschuß der Arbeiterpartei vor. Dabei erlitt der Minister Thomas, der früher mit der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit betraut war, eine schwere Niederlage. Er wurde nicht wiedergewählt. Dagegen gewann Sir Os­wald Moöley, der seinerzeit aus der Negierung wegen der Nichtannahme seiner Arbeitslosenpläne ausgeschieden war, einen Sitz.

Deutscher Gewerksschaftsbund und Regierungsprogramm

TU. Berlin, 10 . Okt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat in einer Vorstanüssitzung zum Negierungsprogramm Stel­lung genommen und eine Entschließung gefaßt, in der es «. a. heißt:

Das Regierungsprogramm und seine Begründung hat in weitesten Arbeitgeberkreisen Stimmungen und Erwar­tungen ausgelöst, gegen die wir uns aufs schärfste wenden. Der Deutsche Gewerkschaftsbunö verlangt eine gerechte La- stcnverteilung und wendet sich nachdrücklich gegen die jetzt allgemein einsetzenden Bestrebungen auf weitere Herab­setzung der Lebenshaltung der arbeitnehmenden Volksschichten. Die Arbeitnehmer haben seither die größten Opfer für die Gesundung der Wirtschaft gebracht. Den lei­tenden Gedanken der Begründung des Regtcrungspro- gramms, daß die Höhe der Gehälter und Löhne sowie der Soziallasten der auch von uns gewünschten Erhaltung einer leistungsfähigen Wirtschaft hemmend im Wege stehen, hält der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes für abwegig. Zu dieser Haltung fühlt sich der Vorstand um so mehr ver­pflichtet, als das Negierungsprogramm zu dem notwendigen Preisabbau eine entschiedene Stellungnahme vermissen läßt. Die Neuregelung der Wohnungswirtschaft wird in der angekündigten Form abgelehnt. Endlich bringt der Vorstand noch zum Ausdruck, daß zur Milderung der Weltkrise auch Abmachungen aus internationalem Gebiete notwendig sind.

Kleine politische Nachrichten

Douinergue über FrankreichsPazifismus". Staatspräsi­dent Doumergue hielt in Brest eine Rede, in der er erklärte, Frankreich sei pazifistisch und habe keine beunruhigenden Hintergedanken. In Anbetracht des zweimaligen grausamen Einfalles in weniger als einem halben Jahrhundert sei es nur natürlich, wenn Frankreich unter Sicherheit eine solide und unbestreitbare Wirtschaft für den Frieden verstehe. Die Organisation des französischen Heeres, ein ausgesprochenes Bertcidigungssystem, bedeute keine Gefahr für andere Län­der i?). Im Vergleich zur Vorkriegsstärke habe Frankreich sein Heer stark herabgesetzt, und man könne ihm nicht den Vorwurf machen, in der Abrüstung rückständig zu sein <?).

Tie Vrsestig/.ngsarbeltr» an der französischen Ostgrenze. Kriegsminister Maginot setzte seine Besichtignirgsreisc an der französischen Ostgrenze fort. Er zeigte sich über den Stand der Befestigungsanlagen äußerst befriedigt. Es ist beabsich­tigt, noch 10 000 italienische Arbeiter anzuwerben, um die Arbeiten zu beschleunigen.

Nebenregicrung in Bombay? In e'n-r Bekanntmachung haben die Kongreßführer in Bombay die b absichtigte Errich­tung einer Nebenrcgierung angekündigt. Ein erster Versuch soll mit Kongreßgcrichtshöfen gemacht werden, vor denen sowohl zivile wie kriminelle Fälle verhandelt weiden sollen.

Bisher ISO Kommunisten in Han au hingerichiet. In Hankau wurden weitere 14 Kommunisten hingerichiet. Unter ihnen befinden sich zwei Schulknaben im Alter von 14 und 17 Jahren. Seit der Eroberung von Tschangtscha wurden bis­her etwa rund 150 Kommunisten in Hanlan hingerichtet. Die Untersuchung über die Tätigkeit der Kommunisten wird fie­berhaft fortgesetzt.

Bekämpft die dkdcitslosi^keit!

Dreivicrt.l Millionen Arbeitslose könnten beschäftig! werden!

Der Schutzvercin für Handel und Gewerbe e. V. Mün­ch.n hat kürzlich einen Aufruf erlassen, der weiteste Ver­breitung verdient. In ihm wird auf die volkswirtschaftlich ka astro,'ha!en Folgen des deutschen Erbübels hingewiesen, c> s, was vom Ausland kommt, für besser zu halten als Lce eigenen Erzeugnisse. Trotzdem uns die Not zur äußer­

sten Sparsamkeit zwingen müßte, sind mir der größte Kunde geworden für amerikanische Bananen, kalifornische Früchte, spanische und italienische Orangen, ausländische Gemüse und Weine, französische Parfümerien, Luxus-und Toilettenartikel, Pariser Modewaren, englische Tuche, Hüte usw. Dabet be­findet sich die deutsche Landwirtschaft in größter Notlage. Sie weiß Milch, Käse, Butter, Eier nicht unterzubrtngen. Zn gleicher Zeit werden von denselben Produkten für eine Milliarde Mark vom Ausland eingeführt. In derselben stets wachsenden Notlage befindet sich die deutsche Industrie. Im­mer mehr Betriebe, die sich bisher mit den größten Opfern noch erhalten haben, müssen geschlossen und weitere Arbeiter und Angestellte entlassen werden, denn das Ausland behin­dert in steigendem Maße die Einfuhr. So zeigen die neuen amerikanischen Zollgesetze derartig hohe Sätze, daß die deut­sche Ausfuhr auf Las höchste gefährdet ist. Italien ist darin vorangegangen, und andere Staaten sind im Begriffe, nach­zufolgen.

Wir Deutschen aber kaufen unbekümmert um alles dies ruhig weiter unnötige Anslandsprodukte, anstatt vom Aus­land zu lernen, wie man die einheimischen Produkte schützen soll. So hat z. B. das japanische Handelsministerium eine Liste von 217 Artikeln aller Branchen ausgestellt, die künftig nur in Japan selbst gekauft werden sollen. Man hofft, ans diese Weise für 600 Millionen Mark weniger ausländische Waren einführen zu müssen. Man sieht dort eine solche Maß­nahme der Regierung als eine Selbstverständlichkeit an und richtet sich auch bei seinen Einkäufen darnach, während bei uns die Waren aus dem Ausland sein müssen, um als be­gehrenswert zu gelten, wenn auch deutsche Produkte von mindestens gleich guter Art vorhanden sind oder wenn gar, was bei vielen Waren der Fall ist, die vermeintlich auslän­dischen Waren tatsächlich in Deutschland hergestellt und nur nach Frankreich oder England verschickt werden, um dort mit dom ausländischen Herkunstsstempel versehen zu werden. Wir beziehen vom Ausland täglich für: 668 000 NM. Bana­nen, Orangen, Südfrüchte, 180 000 RM. Südweine, 1680 000 Reichsmark Butter und Käse, 1220 000 NM. Weizen, 770 000 Reichsmark Eier, ferner 324 000 NM. französ. Parfümerien nsw., 26S 000 RM. Kunstseide, 160 000 NM. amerikanische Kraftfahrzeuge, 82 000 NM. französ. und englische Kleider, Hüte usw., 00 000 NM. Glaswaren, 75 000 NM. Uhren.

W hrend also die von der ganzen Welt wegen ihrer O-ualttätslcistnngen bestaunte und gefürchtete deutsche In­dustrie noilcidct und Millionen deutscher Arbeiter erwerbs­los sind, leisten wir Deutsche uns den Luxus joder die Ge­dankenlosigkeit?), für etwa 3,8 Milliarden NM. Lebensmittel und für 2.6 Milliarden Fertigwaren ans dem Ausland ein­zuführen. Wenn diese Einfuhr was leicht möglich wäre, ohne daß irgendwer dabei ernstlich entbehren müßte nur um ein Drittel reduziert würde, so könnte dafür 750 000 Ar­beitern und Angestellten Beschäftigung gegeben werden, well

die inländische Produktion sich sofort Hebt, wenn anstatt Auslandserzeugnissen deutsche Fertigwaren und Lebensmit­tel verlangt und gekauft werden.

Aus aller Welt

Todesopfer eines AutobusuuglückS.

Ans Gummersbach wird berichtet: In Oberbrül bei Watdbröl ereignete sich ein schweres Autobusunglück. Der Anhänger eines Postautobus, mit dem Mitglieder eines Frauenveretns von einem Ausflug »urückkehrten, geriet auf -er glatten Straße ins Schleudern, prallte gegen eine» Baum und stürzte um. Zwei Frauen fanden dabet den Tod. Siebe» Frauen wurden schwer verletzt. Die ein« Tote ist Mutter von 11 Kindern.

Fischerboot mit drei Insasse« anf der Ostsee gekentert.

Der in diesen Tagen herrschende schwere Sturm hat anf der Ostsee drei Opfer gefordert. Der schon betagte Fischer Alfred Kottmann aus Zingst war mit seinem Fischerboot auf die See zum Fischfang gesegelt. Er Hatte an Bord seinen verheirateten Sohn und seinen Bruder. Da das Boot nicht zurttckkehrte, suchte man die Küste ab und fand das gestran­dete Fahrzeug in der Nähe von Prerow. In ihm fand man die Leiche des alten Kottmann. Von den beiden anderen fehlt noch jede Spur. Man vermutet, baß auch sie den Tod in den Wellen gefunden haben. Der junge Kottmann hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder.

DieBremen" bricht eigene« Rekord.

DieBremen" hat ihren früheren Atlantikrekorb um sechs Minuten unterboten. Sie brauchte zur Ozeanüberquerung 4 Tage, 17 Stunden, 18 Minuten, hat jedoch den Rekord der Europa" noch nicht geschlagen.

Drei Arbeiter und vier Ps-rde von Erbmasse« verschüttet.

In einer Sandgrube bei Lemberg rutschten während der Arbeit große Erbmassen ab und begruben drei Arbeiter so- wie zwei Wagen mit vier Pferden unter sich. Bis jetzt konnte trotz größter Anstrengungen nur ein Arbeiter in hossnungs- losem Zustande geborgen werden. Da sich noch weitere Erd­mengen im Nutschen befinden, wird an der Rettung der übri­gen Arbeiter und der Pferde gezweifelt.

Verschmähte Liebe a«f Korsika.

Ein Dorf in unmittelbarer Nähe von Bastia auf Korsika nmr der Schauplatz eines blutigen Eifersuchtsdramas, wie eS sich wohl selten abgespielt haben dürfte. Ein junges Mäd­chen, das von ihrem Liebhaber verlassen worden war, hatte ihn zu einem Revolverduell herausgefordert, das in den frühen Morgenstunden auf einem außerhalb des Dorfes ge­legenen Felde ausgetragen wurde. Auf 20 Schritt Entfer­nung feuerten beide einige Schüsse ab. Während der jung« Mann tödlich getroffen znsammenbrach, starb bas junge Mädchen bereits wenige Stunden später an den erlittenen Verletzungen.