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SO o. H. gestiegen; er betrug 1925 11,7, 1926 13,6 1927 15, 1928 17 und 1929 16,9 Milliarden Mark. Die entsprechende Reihe ergab sich auch für das Reich, das in diesen Zahlen nicht mit enthalten ist.

Daß wir uns an der Grenze der Steuerkraft befinden, zeigt das ständige Absinken der Steuererträge, das für 1930 um 1143 Millionen gegenüber dem Soll herunter­geschützt ist. Und wenn von bisher 869 000 einkommensteuer­pflichtigen Landwirten nach einer kleinen Steuererleichterung durch die Notverordnung noch 43 000 Steuerpflichtige übrig bleiben, so sagt das mehr als genug. Für 1931 wird der Rerchsbedarf niedriger veranschlagt als in den beiden Vor­jahren. Wird aber die Wirklichkeit diesen Voranschlag be­stätigen? Oder müssen wir damit rechnen, daß die Aus­gaben noch größer oder die Steuereingänge noch kleiner werden? Das sind Fragen, die heute uns alle angehen.

- Die durchkreuzte Roggenslützung

Berlin. 4. Dez. Die R o g g e n st ü tz u n g des Reichs- ernährungsministers Schiele ist bekanntlich trotz der auf- gewendeten Reichsmittel vollständig fehlg s schla­ge n. Die Landwirtschaft gibt dem Staatssekretär im Reichsernährungsministerrum Dr. Baade (Soz.) und den Spekulationen des Getrerdehandels die Schuld. Die deutsch- nationale Fraktion hat nun im Reichstag einen Antrag eingebracht, in dem die Einsetzung eines Untersu­chung sausschuss es verlangt wird. Der Ausschuß soll u. a. prüfen: inwieweit die Verträge, die zwischen dem Reich und der Tetreideindustrie- und Kommifsions-A.-G. (GJC.) oder der Deutschen Getreidehandelsgesellschaft <DGH.) oder -wischen beiden untereinander den Grundsätzen eines ordentlichen und ehrbaren Kaufmanns" entsprechen; in- wieweit mühelose Gewinne zum Schaden der deut- chen Landwirtschaft erzielt wurden und inwieweit Reichs- teilen oder in Reichsstellen tätige Personen die Erziehung olcher mühelosen Gewinne geduldet oder- b egünstigt haben; wie hoch die Kosten der Reichsstellen für ihre ge­schäftliche Betätigung bis heute waren und welche. Ver­wendung die Mttel im einzelnen gefunden haben. Eins Vorlage der BUanzen der GJC. und der DGH. soll zur Prüfung der Angaben angesordert werden.

Sleinwürse aus das polnische Konsulat ln Hamburg

Hamburg, 4. Dez. Von unbekannten Tätern wurden gestern abend einige Fensterscheiben am Hanse des polnischen Konsulats in Hamburg durch Steinwürfe zertrümmert. Bür­germeister Roß hat dem polnischen Konsulat sogleich das Bedauern des Senats und des Staatsanwalts für auswär­tig« Angelegenheiten über den Vorfall übermittelt.

Die Wafsensunde in Jäschkowitz

Breslau, 4. Dez. Die Polizei schränkt ihren Bericht über oie gemeldete Beschlagnahme von Waffen bei National­sozialisten auf dem Gutshof Jäschkowitz dahin ein, daß bei den Nationalsozialisten selbst keine Waffen gefunden worden seien. Auf dem Gut wurden beschlagnahmt acht Militärgewehre und Karabiner, 2 Jagdgewehre, 3 Tesching, 21 Revolver und Pistolen, 77 Dolche und Seitengewehre, 36 Totschläger und Gummiknüppel, 85 Spaten, 580' Stück Gewehrpatronen, 3 Stielhandgranaten, 3 Uebungshand- granaten, 362 Stück Pistolen- und Revolvermunition, 2 Leuchtpistolen und etwa 100 Stahlhelme.

Hitler tadelt das Jaschkowiher Unternehmen

Berlin, 4. Dez. Zu den Waffenfunden in Jäschkowitz be­richtet die DAZ., Adolf Hitler habe aus Berlin folgendes Telegramm gesandt: Der seit langem bestehende Beschluß der politischen Leitung der Partei, jeden rücksichtslos aus der Partei zu entfernen, der ungesetzliche Mittel im politi­schen Kampf anwenbet, wird auch in diesem Falle zur An­wendung gebracht werden.

Die Parteileitung in Berlin teilt mit:

Seit dem Verbot der Ortsgruppe Breslau sind auch alle Sturmabteilungen aufgelöst worden, so daß es sich in Jäsch­kowitz also nicht um eine Sturmabteilung handeln kann. Bei den Festgenommenen soll es sich um Mitglieder ver­schiedener nationaler Verbände handeln. Auch eine Anzahl früherer nationalsozialistischer SA.-Leute solle sich unter den Festgenommenen befinden, jedoch niemand der vor der Auf­lösung der Ortsgruppe Breslau der NSDAP, in führender Stellung gestanden hat.

Studentenwahlen an der Universität Breslau

Breslau, 4. Dez. Bei den Wahlen für die Vertretung der freien Studentenschaft wurden 2011 Stimmen ab­gegeben, von denen 15 ungültig waren. Es erhielten die Nationalsozialisten 1402 Stimmen und 22 Sitze, die nationalen Studenten (Korporationen) 433 Stimmen mit 7 Sitzen und die Nationale Einheitsliste (Studentische Selbstverwaltung) 122 Stimmen mit 2 Sitzen. Auf die Christlichnationalen entfielen 29 Stimmen, sie erhielten keinen Sitz. Die katholischen Verbindungen stimmten nicht ab.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 5. Dezember 1930.

Es ist die höchste Probe der Selbständigkeit, daß einer

sich über sich selbst die Wahrheit sagen kann.

Dienstnachrichten.

Die Ergänzungsprüfung auf Grund der Verordnung des Kultministeriums vom 15. 10. 1929 haben u. a. er­standen-

1. im Lateinischen: Lehrer Paul Rhein in Horb; 2. im Englischen: Hauptlehrer Max Bracher in Schmieh OA. Calw; 3. im Französischen: Lehrer Emil Gläser in Freudenstadt.

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Feldrennach, Dek. Neuenbürg, dem 2. Etadt- pfarrer Losch in Waldenburg, Dekanat Oehringen über­tragen worden.

Die Bewerberinnen um die erledigte Fachlehrstelle für Handarbeit an der Volksschule in Alten steig haben sich bis 20. Dezember ds. Js. beim Evang. Oberschulrat zu melden.

Vom Rathaus

Eemeinderatssitzung vom 3. Dezember 1S3V.

Anwesend: Der Vors., Bürgermeister Maier und 9 Stadträte. Abwesend: Die Stadträte Raas, Schrae- der, Stikel, Häußler, Strenger, Jlg und Weitbrecht, entschuldigt.

Nagokder TagblattDer Gesellschafter«

s Vor Eintritt in die Tagesordnung weist der Vor- > sitzende darauf hin, daß am 1. Dezember ds. Js. die neue j Gemeindeordnung in Kraft getreten sei. Die Vollzugsver- j fügung sei zwar noch nicht erschienen und es müsse das Ge­setz eben ohne dieselbe in Wirksamkeit gesetzt werden. Im großen und ganzen seien Verfassung und Verwaltung der Gemeinden und ihrer Einrichtungen dieselben wie bisher. Das Einkollegialsystem, das sich bewährt habe, sei geblie­ben und das Kollegium heißt auch künftigEemeinderat". Die Eemeinderatsmitglieder führen in den Städten die Amtsbezeichnung Stadträte. Aus dem Etadtschultheiß ist der Bürgermeister geworden und das Stadtschultheißen­amt heißt künftig Bürgermeisteramt. Die wichtigsten Be­stimmungen der neuen Eemeindeordnung, soweit sie spez. den Eemeinderat berühren, werden durchgesprochen. In den nächsten 3 Monaten wird die neue Zahl der Stadt­räte beschlossen. Aus der kurzen Sitzung ist noch folgen­des mitzuteilen:

Ein Erlaß des Innenministeriums vom 28. vorigen Monats macht auf die neue Amtsbezeichnung der Ortsvor­steher und darauf aufmerksam, daß das Landeswappen in den Dienststempeln der Gemeinden und Amtskörperschaf- nicht mehr geführt werden dürfe. In Nagold wird von je­her das Ortswappen verwendet. Die Alarmanlage der Weckerlinie wurde geprüft und in Orundnung gefunden. Der Vorstand der Landesversicherungsanstalt Württem­berg hat als Leichenschauer für das Genesungsheim Bad Röthenbach den Anstaltsarzt Dr. med. Stähle hier, auf­gestellt, der zugleich mit der Ausstellung von Ausweisen über die vorschriftsmäßig erfolgte Einsargung der Leichen betraut wurde. Kenntnis genommen wurde ferner von dem Kassenbericht der Stadtpflege für den Monat Novem­ber und von einem Vertrag der Forstverwaltung über den Verkauf von weißtannenen Lhristbäumen aus Durchfor­stungen. Ein städt. Holzhauer bittet um die übliche Ehrengabe für 25jährige ununterbrochene Dienstzeit im Stadtwald Da die Dienstzeit vor dem Kriege eine mehr­jährige Unterbrechung erlitten hat, wird der Eintritt der erreichten Dienstzeit aus Billigkeitsgründen auf 1. Oktober 1932 festgesetzt. Am 4. Juni 1931 fällt der Viehmarkt auf das Fronleichnamsfest. Er wird deshalb auf Montag. 1. Juni 1931 vorverlegt. Für den neuen Stadtplan ist von den Schulen und von hiesigen Geschäften noch Nach­frage vorhanden. Es werden noch 200 Stücke nachbestellt. Die Sammlung für die Stadtgeschichte hat mit den Bestel­lungen für die Schulen und den notwendigen Bedarf für die Stadt selbst zu Eeschenkzwecken usw. rund 700 Stück er­geben. Zu dem verbilligten Subskriptionspreis können nur noch ganz kurze Zeit Bestellungen bei der Vuchhandlg.Z a i- ser gemacht werden, da das Werk in nächster Zeit er­scheint. Es wird dringend geraten, dies noch nachzuholen. Die Firma Adolf Gropp, Fischzuchtanstalt in Rohrdorf

hat die Stadtgemeinde wegen angeblicher Schädigung ihrer Fischwasser in der Nagold durch die vom Stadtbau­amt vorgenommene Reinigung des Flußbetts auf Scha­denersatz in Höhe von 5 900 R°ll. beim Landgericht Tü­bingen verklagt. Die Klage wird der Haftpflicht der Stadt­gemeinde übergeben.

Mitgeteilt wird noch von Seiten des Forstmeisters, daß der letzte Sturm auch in den Stadtwaldungen erheblichen Schaden angerichtet hat; heimgesucht ist besonders die Winterhalde und das Mittlerbergle. Der Schaden wird aus etwa 2 000 Festmeter geschätzt.

Dekreturen und Schätzungen bildeten den Schluß der Sitzung.

Morgen ist NiLlastag

Wir Alten sehen dem Nikolaustag ebenso gern entgegen wie die Jungen. Leider ist aber der Nikolausabend durch so mancherlei Eeschmackslosigkeiten fast zum Narrenspiel profomiert worden. Es wirkt abstoßend, wenn junge Leute inKostümen" daherspringen, die in gar keiner Weise dem Sinn der alten Sitte entsprechen. Eine andere Unsitte. Hinter oft recht geschmackvollenKloosen" stürmt lärmend und johlend eine Kinderschar daher, die im Vor­aus jede Möglichkeit ausschließt, diesen Zaubermännern den nötigen kindlich gläubigen Respekt verschaffen zu hel­fen. Die Kinder gehören zu solcher Stunde weg von der Straße, ebenso sollten unpassendeKloose" von selbst sich nicht sehen lassen. Uns ist Nikolaus noch ein Stück lieber Kindheitserinnerung, eine uralte, schöne Tradition, eine Sitte, die richtig angewendet auch ein Erziehungsmittel sein kann.

Das Schweigen im Walde­heißt der Eroßfilm, den die Löwenlichtspiele von heute bis Sonntag bringen. Wilhelm Dieter! e (der beliebte Darsteller des Harro inDie Heilige und ihr Narr") spielt die männliche Hauptrolle. Nina Marsa, Petta Frederick und Franz Neuner sind seine Gegenspieler. Dieser Film wurde nach dem gleichnamigen Roman von Ludwig Eanghofer gedreht. Außer diesem Eroß-Film zei­gen die Löwenlichtspiele noch dieNeueste Wochenschau", den Mühlacker Großsender im Bild und dazu noch ein Lustspiel.

Kundgebung des DDA.

Seit vielen Jahren wirkten gestern Abend wieder ein­mal der VDA. durch die Seminaristengruppe des Vereins für das Deutschtum im Ausland an der Oeffentlichkeit. Es war eine Freude, die jungen Menschen, des Ernstes ihrer Arbeit bewußt, spielen, singen, deklamieren, reden und dirigieren zu sehen. Leider war der Seminarsaal von Seiten der ebenfalls eingeladenen Nagolder Bevölkerung sehr schwach besetzt und es ist bald kein Wunder, wenn der so oft beklagte Abstand zwischen Seminar und Bevölkerung immer noch größer wird. Wenn die Bevölkerung an der Arbeit des Seminars kein Interesse findet, so kann man umgekehrt auch verstehen, wenn das Seminar wirtschaft­lich uninteressiert nach der Gegenseite wird. Doch lieber hierüber keine Polemik, sie möchte nichts Erfreuliches brin­gen, besser zurück zu der schlichten Veranstaltung der Se­minarjugend. Zunächst trug das ungefähr 20 Mann starke Seminarorchester unter exakter Stabführung des Semina-

Die

Berkaufsgeschäfte

sind am

! Sonntag von 11-4 Uhr geöffnet

____Freitag, 5. Dezember Mg

risten Schmid (Kl. V) Allegro und Andante aus der Militärsymphonie von Haydn vor. Auch die beiden wohl­gelungenen Vorträge des SeminarchoresAlles schweige" undBrüder reicht die Hand zum Bunde" standen unter der Leitung des Seminaristen Schmid. Nach Gedichten die die deutsche Muttersprache verherrlichten und an den Glau­ben an Deutschlands Zukunft mahnten, sowie nach einem Marsch zu vier Händen von Schubert hielt Seminarist Eoldschmidt (Abiturienten!!.) eine kurze Ansprach- und beonte dabei, daß der Abend ein erneutes Bekenntnis zum Deutschtum ablegen solle. Grenzen würden wohl die vielen Deutschen in den Nachbarländern von uns trennen weil Grenzen Staaten trennen, aber Grenzen könnten niemals ein Volk scheiden und Volksgemeinschaft sei Schicksalsgemeinschaft. Eine Schicksalsgemeinschaft müsse zwischen dem 100 Millionenvolk innerhalb und außerhalb der Grenzen bestehen, so nur könnte den bedrängten Deutschen in West und Ost, in Nord und Süd und über dem Meere, deren Verhältnisse in der Nachkriegszeit im­mer schwieriger geworden wären, geholfen werden, nur so besitzen Gebiete, die auf jahrhunderte altes Deutschtum zurückblicken können und nun mit allen Mitteln entdeutscht werden sollen, die Kraft, deutsch zu bleiben. Ueberall rege sich heute noch deutsches Leben und überall sehe man tap­feres Ringen um die Erhaltung des Deutschtums, Doch dürfe man darunter nicht nur Pflege der Sprache, Stütz­ung der Schule usw. verstehen, all diese Faktoren stützen den deutschen Geist jenseits der Grenzen und dieser Geist helfe dem deutschen Handel und Wandel den Weg bah­nen. Jeder Deutsche sollte es als seine vornehmste Pflicht erachten, dem wichtigsten deutschen Verein, dem Verein für das Deutschtum im Ausland anzugehören. Durch den Vor­trag einiger Sprechchöre (Denksprüche am Rathaus zu Eger) und dem Deutschlandlied fand der Abend seinen Abschluß.

Kampfhähne

Am Mittwoch kam es zwischen einem Jselshäuser und einem Nagolder Bürger nach einem Wortgefecht zu Tät­lichkeiten. wobei der Nagolder mit dem Spazierstock des andern Bekanntschaft machte. Dieser nicht faul, nahm den Stock ab und verwandelte den Passiven in den Aktiven. Darauf glaubte jedoch der Jselshäuser die Zeit für seinen Revolver als gekommen und setzte ihn dem andern auf die Brust, der aber aus dieser etwas peinlichen Situation Zu­flucht im Arbeitsamt suchte. Die dazu kommende Polizei machte diesem Intermezzo ein Ende. Wehgetan hat sich niemand dabei, es sei denn, daß durch das viele Geschimpfte die . . . ausgefranzt wurden.

Calw, 4. Dez. Zunehmende Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen nimmt bedauerlicherweise auch in der Stadt immer mehr zu. Von der Arbeitslosigkeit werden viele Calwer Arbeitnehmer betroffen, und zwar nicht nur hier, sondern auch in der Umgebung, in Orten, deren Be­wohner schon Jahre lang in der Stadt Arbeit gefunden hatten. Wie man hört, soll die Zigarrenfabrik Ende des Monats geschlossen werden. Damit werden sämtliche Ar­beiter und Arbeiterinnen arbeitslos. Es ist zu hoffen, daß nach Erledigung der Tabaksteuernovelle die Wieder­aufnahme des Betriebes sich vollziehen lassen wird. In einem andern großen Betrieb wurde etwa 90 Arbeitern gekündigt. Darunter befinden sich Arbeiter mit hohen Be- schäftigungsjahren.

Letzte Nachrichten

Das Rücktrittsgesuch Dr. Bredts.

Berlin, 5. Dez. Der Mißtrauensantrag der Wirtschafts­partei gegen das Eesamtkabinett und die Schwierigkeiten mit der Bayrischen Volkspartei bildeten, wie das Berliner Tageblatt berichtet, den Gegenstand einer Ministerbespre­chung, während der gestrigen Reichstagssitzung. Der Reichs­kanzler beabsichtigt, im Laufe des heutigen Tages dem Reichspräsidenten Vortrag zu halten und ihn im Einver­ständnis mit den Ministerkollegen vorzuschlagen, das Rück­trittsgesuch des Justizministers Bredt zu genehmigen.

Der Reichskanzler hatte gestern nachmittag auch Be­sprechungen mit Vertretern der Bayrischen Volkspartei, die dem Zweck dienten, die Differenzen über das Steuer­vereinfachungsgesetz und über die Gestaltung der auf die Landwirtschaft bezüglichen Teile dieses Gesetzes beizule­gen. Später hielt die Bayr. Volkspartei eine Fraktions­sitzung ab, die noch zu keiner Beschlußfassung führte; die Beratungen sollen fortgesetzt werden. An einer gleichzeitig stattfindenden Fraktionssitzung des Zentrums nahm wie­der der Reichskanzler teil.

Maschinengewehre bei den Kommunisten entdeckt.

Berlin, 5. Dez. In Wasserburg (Oberbayern) hat die Polizei, dem Lokalanzeiger zufolge, Haussuchungen bei Kommunisten vorgenommen und dabei im Holzschuppen eines Kommuniftenführers in einer Kiste verpackt vier schwere Maschinengewehre mit sämtlichem Zubehör be­schlagnahmt. Der Kommunist hat sich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen.

Politische Zusammenstöße in Cassel. 1 Polizeibeamter durch Messerstiche verletzt.

Cassel, 5. Dez. Donnerstag abend kam es in der Casse- ler Altstadt zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Reichsbannerleuten. Eine Propagandagruppe des Reichsbanners marschierte mit Musik gegen 7 Uhr durch die Druselgasse, als gerade eine kommunistische Erwerbslo­senkundgebung ihr Ende erreicht hatte. Die Teilnehmer an dieser Kundgebung drängten die Reichsbannerleute durch die Druselgasse auf den Druselplatz, wo es zu wüsten Beschimpfungen und Streitigkeiten kam. Einem Neichsban- nermann wurden Propagandazettel aus der Hand gerissen. Ein Schupobeamter, der den Bedrängten zu Hilfe eilte, wurde von der Menge angegriffen. Ein weiterer Polizei­beamter erhielt einen Messerstich durch die Oberlippe. Der bald eintreffenden Verstärkung der Schutzpolizei gelang es dann, in kurzer Zeit die Menge abzudrängen. Der Messer­stecher konnte in dem allgemeinen Tumult entkommen.

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Kabin>

Paris, 5. Dez. Die über die von der radi einfache Tagesordnung Minderheit geraten. T

Handel

Stand der Saaten in

Landesdurchschnitt (1 ^ tel, 4 gleich gering, 5 gl Vormonat 2,9), Winterdi oder Weizen 2,7 (2,8), t <2,7). Der Monat Nov jedoch wie der vorange> fchlagsreich. Di« Bestellu auf nahen Böden, noch Len. Die erst in den l noch nicht beurteilt werder »in allgemeinen befriedige mäuse macht sich immer i Schaden ist nicht unbetrc

Sperr

Das Reichsfinanzminis Notverordnung vom 1. l teres an die einzelnen si nicht mehr als 80 v. H. k ligen Firmen bezogenen dürfen, damit einer zu Handels und Kundschaft r und Steuererhöhungen > haben aber die Menge und da neue (erhöhte) Ba von diesen Firmen infolg versandt werden.

Da der September e im Tabakgeschäft ist, so Abschnürung des »in Fünftel des nor sicht aus Weihnächte Zunächst aber ist das Gt fürchten den Verlust ihre dis erhöhten Steuerb