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Ragolder TagblattDer Gesellschafter"

Sichtet habe. Diese Annahme kann jedoch in dieser All­gemeinheit nach den getroffenen Feststellungen nicht als genügend begründet angesehen werden Weder die spätere Benutzung der Dienste Ehrhardts, noch das Unterlassen eines Borgehens während des Strafverfahrens, noch die Aus­zahlung von Pensionsgebührnissen reichen dazu aus, anzu­nehmen, daß es gegen Treu und Glauben verstößt, wenn das Reich noch Schadenersatzansprüche gegen ihn geltend macht.

Das neue österreichische Kabinett

Wien. 2. Dez. Wie aus parlamentarischen Kreisen ver­lautet, haben die Perhandlungen zwischen den Christlich-So­zialen und dem Schoberblock zu einer grundsätzlichen Eini­gung geführt. Der Heinmtblock dürfte in dem neuen Ka- birrett nicht vertreten sein. Die Mitgliederliste soll lauten: Bundeskanzler Dr. Enders, Vizekanzler und Innen­minister Schober, Handel Heinl, Unterricht Czernak, Ackerbau Thal er, Heeresminister Naugoin, Finanzen Winkler. Das Justizministerium wird veraussichtlich einem Großdeutschen zufallen. Für das Außenministerium wird Seipel genannt und st" das Ministerium für soziale Vernichtung der Christl.-Soziale Drexel.

Rücktritt Tardieus?

Paris, 2. Dez. Es scheint, daß der Ou st r ic - S k a n. dal für das Kabinett Tardieu verhängnisvoll werden wird. Ueberall spricht man von dem bevorstehenden Rücktritt Tardieus. Im Kabinett selbst sollen scharfe Meinung». Verschiedenheiten bestehen. Der Handelsminister Flandin und der Minister für öffentliche Arbeiten, Pernot, sollen bereits ihren Rücktritt angekündigt haben. Auch der erst dieser Tage an Stelle des Oustric-Manns Peret zum Justiz, minister ernannte Cheron will wegen seiner Meinungs­verschiedenheiten mit dem Arbeitsminister Laval sein Amt wieder niederlegen. DerPopulaire" fragt, ob Tar- dieu freiwillig zurücktreten oder ob er sich am Donnerstag vom Senat stürzen lassen wolle, wo die starke Opposition eine Anfrage über die allgemeine Politik der Regierung eingebracht hat. Auch der Staatspräsident Doumergue soll den Rücktritt Tardieus wünschen.

Württemberg

Stuttgart, 2. Dezember 1930.

Am den Vertrag der Stadt Stuttgart mit der Stutt­garter handelshos AG. Die Innere Abteilung des Stadt­rats befaßte sich mit der Verlängerung des Vertrags der Stadt mit der Stuttgarter Handelshof A.G., Ausstellungs­und Tagungsstelle, um weitere fünf Jahre, und zwar vom 1. Januar 1932 bis 31. Dezember 1936. Die Stuttgarter Handelshof A.G., der außer der Stadt Stuttgart, die 48 v. H. des Kapitals besitzt, der Verein Württ. Industrieller, die Handels-, Handwerks- und Landwirffchaftskammer, der Verein für Fremdenverkehr und andere interessierte Kreise in und außerhalb Stuttgarts angehören, hat nach dem Ver­trag von 1927 das städtische Ausstellungsgelände und die städtischen Ausstellungsbauten (Stadthalle, Gewerbehalle, Ausstellungshallen am Jnterimstheaterplatz u. a, zum Zweck der Durchführung und Förderung von Ausstellungen, Ta­gungen und ähnlichen Veranstaltungen von der Stadt Stutt­gart mietweise überlassen bekommen. Aus dem Ueberschuß, den di« Handelshof AG. erzielt, sind 50 o. H. der Stadt als Miete abzuführen. Es wurde beschlossen, die Angelegen­heit an den Stadtrat zur endgültigen Entscheidung zu überweisen.

Die 700-Jahrfeier der Stadt Stuttgart. In einer Denk­schrift der Stuttgarter Handelshof AG an den Stuttgarter Stadtrat wird empfohlen, die 700-Jahrfeier der Stadt Stutt­gart in das Jahr 1932 oder 1933 zu verlegen, nachdem Stadtarchivar Dr. Stenzel festgestellt hatte, daß die 700- Jahrseier der Stadt trotz ihrer ersten urkundlichen Erwäh­nung im Jahr 1229 nicht an ein bestimmtes Jahr gebunden sei. Wenn der vom Deutschen Auslandinstitut Stuttgart dem Oberbürgermeister für eine etwaige 700-Jahrfeier der Stadt oorgeschlageneWeltschwabentag" zur Tat werden sollte, würde sich unter Berücksichtigung einer angemessenen Vorbereitungszeit das Jahr 1933 als geeignet für die 700- Jahrfeier der Stadt ergeben. In demselben Jahr findet in Stuttgart auch das 15. Deutsche Turnfest statt. Nach der Denkschrift finden in den nächsten Jahren noch folgende Veranstaltungen in Stuttgart statt: Im Jahr 1931: Früh- jahrsausstelluna der Stuttgarter Sezession, Ausstellung der Juryfreien Kunstlervereinigung, Briefmarkenausstellung, Frühjahrs- und Herbsttextilmesse, 4. Süddeutsche Nahrungs­mittel- und Gastwirtsmesse, Jubiläumsausstellung des Württ. Obstbauvereins. Im Jahr 1932 findet eine Aus­stellung für LeibesübungenDer Mensch und der Sport" statt. Geplant ist weiter Stuttgart und Württemberg in dem internationalen VeranstaltungsrahmenDie neue Zeit" 1982 in Köln a. Rh. einzubeziehen.

Versehungsordnung für die höheren Schulen. Das Kulk- ministerium hat neue Bestimmungen über Versetzung inner­halb der öffentlichen höheren Schulen des Landes getroffen. Eine weitere Verordnung trifft Bestimmungen über die Schulaufsicht in den privaten Erziehungsanstalten.

Champigny-Gedenkfeier. Die 60. Wiederkehr der Ruh­mestage würtlembergischer Truppen im Krieg 1870/71 wurde am Montag abend im vollbesetzten großen Stadtgarkensaal durch eine den Zeitumständen entsprechend schlichte Feier gewürdigt. Veranstalter waren der Offizierverein, der Be­zirkskriegerverband, die Arbeitsgemeinschaft der Regiments­vereine und der Frontkämpferbund.

Vom Tage. Beim Ueberschreiten der Fahrbahn in der Eberhardstraße ist eine 71 3. a. Frau von einem Rad­fahrer angefahren und umgeworfen worden. Sie erlitt nicht unbedeutende Verletzungen, die ihre Verbringung nach dem Katharinenhospital notwendig machten. Nachmittags fuhr in der Rheinlandstraße bei der Funkerkaserne der Len­ker eines Kraftrads auf ein Pferdefuhrwerk auf. Der Mo­torradfahrer sowie dessen Beifahrer wurden verletzt. Im städt. Bieh- und Schlachthof in Gaisburg wurde ein 41 I. a. Mann von einem Stier erfaßt und zur Seite geworfen. Der Verunglückte wurde in das Karl-Oloa-Krankenbou« ver- bracht.

Beschlagnahme der Süddeutschen Arbeiterzeitung. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Die Nummer 281 der Südd. Arbeiterzeitung vom 2. Dezember 1930 ist durch Be­schluß des Amtsgerichts Siutigart I vom gleichen Tag wegen Vergehens im Sinn des 8 111 des Reichsstrafgesetzbuchs be­schlagnahmt worden.

Aus Stadt

___ Mittwoch, 3. D ezember igZg

und Land

Nagold, den 3. Dezember 1930.

Wer nur für sich selbst lebt, nimmt andern Menschen den Platz weg

Dezember

Winterliches Dunkel, Arbeitsruhe auf dem Land, der bedeutsame Tennin der Sonnenwende haben uns von alters her dem Dezember feinen Charakter gegeben. Es war Zeit genug. Feste zu feiern. Der Dezember ist, im Grund ge­nommen, noch immer das, was er schon zu den Zeiten unserer Vorväter war. Weihnachten, diezwölf heiligen Nächte", die Andreasnacht, die vom November in den De­zember überleitet, der Nikolaustag und Silvester gehen in die ältesten Zeiten unseres Volkstums zurück, wenn sie auch längst umgebildet und einen anderen Inhalt erhalten haben. Karl der Große wollte den Uebergang zum Christentum be­schleunigen und nannte den DezemberHeilagmanoth", und Regiomontanus, der 1475 vom Papst Sixtus IV. zur Ver­besserung des Kalenders nach Rom berufen wurde, schlug den NamenChristmonc-t" vor; aber diese und ands"?

deutsche Bezeichnungen haben sich nicht erhalten, was um Io bedauerlicher ist, als die aus dem Lateinischen stamm ad n Namen sachlich gar nicht zutreffen. (Dezember heißt: zehnter Monat.) Im Lauf der Jahrhunderte sind immer neue F st- und Lostage hinzugekommen. Die bekanntesten sind: St Barbara (am 4 ), die Schutzpatronin der Bergleute und Artilleristen, St. Nikolaus (6.), der uralte Kindsrbeschsrungs- tag. Im Mittelpunkt aber steht natürlich das Weihnachtsfest

Nach dem Hundertjährigen Kalender soll das Wetter im Dezember vom 1. bis 4. mittelmäßig sein, am 5 Regen und Schnee bringen, dann sich bis zum 8. aufheit-rn' am 9 warm sein, am 10. starker Regen fallen. Am 11. gibt'-, hsrrliches Wetter, am 12. ist's trüb, am 13. regnet's, vom 14. bis zum 18. ist's trüb, am 20. hell mit Eis, vom 21 bis 29. mittelmäßig gut und kalt, mitunter ett-cis Schnee, am 3b hell und kalt und am 31. neblig und trüb.

Dienstnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat übertragen: eine Ge- werbeschulratsstelle an der Gewerbeschule in Neuen­bürg dem Eewerbeschulassessor Adolf Reile daselbst; je

Leonberg» 2. Dez. Sprengstoffdiebstahl beim Bahnbau. Beim Bahnbau wurde eine Meng» Spreng­stoff gestohlen. Im Zusammenhang damit wurden letzte Woche in Leonberg Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Wie man hört, sind die Verhafteten wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Reutlingen, 2. Dez. Ein Haus wird gehoben. Das zweistöckige Häuschen in der Kanzleistraße, neben dem Geschäftshaus des Konsum- und Sparvereins, wird gehoben. Mit 14 Winden hatte sich der Bauunternehmer an die Arbeit gemacht und heute morgen war das ganze Gebäude bereits um 1,45 Meter in die Höhe gehoben. Schwere eichene Balken stützen das Häuschen, das von einer großen Anzahl von quer gelegten Holzbalken getragen wird. Die Firma Albert Messing, Metzgereigerätschaften, hat das Anwesen um 6000 Mark von Metzgermeisterswitwe Epple erworben.

Rottweil, 2. Dez. Im Auto an geschossen. Wie wir gestern berichteten, wurde am Samstag beim Posten 140 ein Stuttgarter Ingenieur, der 33 I. a. Wilhelm Götz, der sich auf einer Geschäftsreise befand und in Doncmeschin- gen die 23 I. a. Frida Krebser von GaMngen (Baden) in seinem Auto mitgenommen hatte, von hinten angeschossen. Wie nun gemeldet wird, hat die mitfahrende Krebser die Kugel aus einem Walzenrevoiver abgeseuert. Der Beweg­grund zur Tat ist noch nicht einwandfrei erwiesen. Das Mädchen gibt an, sie habe auf den Herrn geschossen, um entfliehen zu können, da der Herr sie mit dem Auto gegen ihren Willen in Richtung Tuttlingen fuhr. Ob diese An­gabe den Taffachen entspricht, wird angezweifelt werden müssen, da das Vorhandensein des Revolvers anderen Mo­tiven entspringen dürfte.

Jsny, 2. Dez. Ertrunken Spätfrühling Enttäuschte Radiohörer. Nach erstlich erfolglosen Versuchen wurde heute die Leiche eines 21Ljährigen Knaben des Maurers Bücher hier aus dem Achfluß gezogen. Das Kind war von Spielkameraden ins Wasser gestoßen worden. Letztere sprangen, als sie gewahr wurden, welchen Verlaus ihr vermeintlicher Scherz nahm, davon und überließen den Knaben seinem Schicksal. Auch bei uns im Allgäu herrscht zurzeit völlige Frühlingsstimmung, was der Landmann keineswegs gerne sieht. Große Enttäuschung herrscht in den Kreisen der Radiofreunde des Allgäus darüber, daß der neue Mühlacker Sender bei uns nur ganz mangelhaft zu hören ist, so daß die großen Erwartungen, die auf ihn gesetzt wurden, sich keineswegs verwirklichen. Hoffentlich gelingt es, die Schäden zu beheben.

Tailfingen OA. Balingen, 2. Dez. Diphtherie. Zur­zeit tritt unter den hiesigen Kindern die Diphtherie in ver­stärktem Maß auf. Das Bürgermeisteramt hat die Schlie­ßung der Kleinkinderschule bis auf weiteres verfügt.

Tuttlingen. 2. Dez. Wertvolle Stiftung. Im Frühjahr 1929 wurde beim Bahnbau in Wurmlingen ein großer Alamannensriedhos angeschnitten. Bei dieser Ge­legenheit deckte das Landesamt für Denkmalpflege 75 Gräber auf, deren Beigaben, die üblichen Waffen, in die stattlichen Sammlungen nach Stuttgart kamen. Die Funde aus dem hinter dem abgetragenen Bahnwärterhaus ge­legenen Grab Nr. 68 wurden dem Tuttlinger Heimat­museum überwiesen.

Alm, 2. Dez. Garnison-Museum. Ein auswär­tiger Teilnehmer am kürzlich hier abgehaltenen Regiments- fest der schweren Artillerie machte die bemerkenswerte An­regung, im Zeughaus oder Kornhaus oder Büchsenstadel ein Garnison-Museum einzurichten, in dem Uniformen, Ausrüstungsstücke, Bilder, Krisgstrophäen und dergl., die im Lauf der Zeit in der Versenkung verschwinden, auf­bewahrt werden könnten. Eine Fülle von Material, das heute verstreut bei den verschiedenen Traditionstruppen lagert, könnte vereinigt und gesammelt werden.

Alm, 2. Dez. Betrügereien. Mit einem außer Kurs gesetzten Hundertmarkschein hat ein 40 I. a. Mann Be­trügereien begangen. Die Sache wurde rasch entdeckt und ihm das ergaunerte Geld wieder abgenommen.

Taschen- und Ladendiebe. Politischer Haß. Bei der Ueberw-achung des Wochenmarkts wurde einem Taschendieb eine Geldbörse mit erheblichem Inhalt, die er einer Marktbesucherin aus der Manteltasche gestoh­len hatte, abgenvmmen. Der Mann wurde in Haft ge­nommen. Als Ladendieb betätigte sich ein 17 I. a. Bursche von hier. Der Dieb ist ermittelt. In letzter Nacht haben mehrere junge Burschen in einer Wirtschaft nach Aus-

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einandersetzungen mit Angehörigen einer anderen Partei -die Fensterscheiben der Wirtschaft ertrümmert. Dis Täter , sind ermittelt.

! Altheim OA. Ulm, 2. Dez. Wo ein Aas ist, da ! sammeln sich die Raben. Ueber den Wäldern süd- ! sich von Altheim konnte man letzte Woche große Raben- ! schwärme kreisen sehen. Die Tiere sammelten sich hier um ! die zahlreichen durch den Sturm am 23. November getöteten ! Rehe und besorgten die Arbeit der Aasgeier.

! Aulendorf, 2. Dez. Diasporatag. Am Montag, den j 8. Dezember findet hier wie alljährlich der Diasporatag" statt, ! der die Evangelischen in Oberschwaben, hauptsächlich aus j den Kirchenbezirken Ulm, Biberach und Ravensburg in ! großer Zahl zusammenführc. Kirchenpräsident l). Wurm hat sein Erscheinen zugesagt. Den Hauptvorirag wird ^ Pfarrer Pfisterer vom Ev. Volk-bund in Suittgarr halten überChristentum und Antichristentum im Kampf um die Familie".

Ravensburg, 2. Dez. Totschlag. Das Schwurgericht hat den 37 I. a. verh. Landwirt Wilhelm Ries in Füra- moos OA. Biberach wegen eines Verb echens des Totschlags und eines Vergehens gegen das Schußwaffengsietz zu 3 Jahren 3 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Nies hat am 24. August den 25 I. a. ledigen Disnstknccht Jakob Bögel durch zwei Schüsse, die Bauch und Lunge trafen, getötet Ries ist zweimal wegen Körperverletzung vorbestraft. Er behauptete, der Tat sei ein Streit vorausgegangen und er habe aus Notwehr gehandelt, fand dam't aber keinen E'au- ben, da er schon von zu Haus mit dem geladenen Revolver weggrganaen mar

Vaihingen a. A.. 2. Dez. G e f ä h r l i ck e r F u n d. Auf einer Wanderung durch den Wald fanden Vaihinger Knaben eine gut erhaltene Granate. Der Fund wurde auf der hiesigen Polizeiwache abgegeben.

Heilbronn, 2. Dez. Schreckliches Unglück. Heule früh kam die 17jährige Sofie Wenninger aus Weinsbsrg, als sie auf dem Karlstorbahnhof aus dem noch in Bewegung befindlichen Arbeiterzug, und auch noch in verkehrter Rich­tung (nach rückwärts), ausstieg, zu Fall und wurde unter den Wagen geschleudert. Sie wurde von den Rädern fest­geklemmt, so daß erst der Zug verschoben werden mußte, ehe man die Unglückliche aus ihrer schrecklichen Lage be­freien konnte. Es wird ihr wahrscheinlich ein Bein abge­nommen werden müssen.

Nenbronn OA. Aalen, 2. Dez. Nächtlicher Ue b er­füll. Ende letzter Woche wurde ein hiesiger älterer Bürger, der nachts auf dem Heimweg von Hohenstadt war, zwischen Hohenstadt und der Kellerwirtschaft aus dem Hinterhalt mit Steinen beworfen und dabei ins Gesicht getroffen, so daß er ohnmächtig zu Boden stürzte, während der Täter die Flucht ergriff. Der Ueberfallene erlitt neben sonstigen Ber- , letzungen auch einen Kieferbruch. Der Verletzte hat den Täter in der Person eines in Hohenstadt wohnhaften Bur­schen, der als Raufbold bekannt und bei der Allgemeinheit gefürchtet ist, erkannt.

Ellwangen, 2. Dez. Versuchter Totschlag. Das Schwurgericht hat den 52 I. a. Taglöhner Richard H o lz- ner von Schloßberg OA. Neresheim, der am 29. Septem­ber 1930 anläßlich feiner Festnahme wegen groben Unfugs und Ruhestörung durch den staatlichen Polizeiwachtmeister Staig er diesem Widerstand geleistet und ihm hiebei mit einem spitzen Messer einen Stich in den Leib versetzt hatte, wegen eines Verbrechens des versuchten Totschlags und eines Vergehens des Widerstands zu der Gefängnisstrafe von 2 Jahren 6 Monaten verurteilt.

Von der bayrischen Grenze, 2. Dez. Ein Meuchel­mord vor 9 Jahren. Am zweiten Dezember jährte es sich zum neunten Mal, daß der Jäger und Kaufmann Eti­ler von Mödingen im Wald meuchlings durch zwei Re­volverkugeln getötet und in ein Dickicht geschleift wurde. Alle seither angestellten Erhebungen blieben ohne Erfolg. Inzwischen wurde an der Stelle ein Marterl angebracht. Dieses wurde vor einigen Jahren mit Bleistiftnotizen, daß der Täter zurzeit in Mödingen sei und keine Reue zecge- versehen. Tie Tafel wurde von der Staatsanwaltschaft 'Neu- Ulm beschlagnahmt und befindet sich in Gewahrsam.

Vom bayerischen Allgäu, 2. Dez. Eine Gemss als Haustier. Unfälle. Im heurigen Frühjahr machte ein Hauswart der Reichswehr in Geilender g eine Tour ans den Hirschberg. Er fand eine Gemskitze in einer Wasserpsütze liegen. Da das Tier dem Verenden nahe war, nahm er es nach Hause und pflegte es. Das Tierchen, das sehr gur gedieh, wurde ganz zahm und begleitet nun seinen Herrn aus Schritt und Tritt, auch bis nach Hindelang. Es bleibt, wenn sein Lebensretter Einkäufe macht, inzwischen vor den Geschäftshäusern stehen. Es gehört wohl zu den größten Seltenheiten, daß eine Gemse sich so sehr an dis Menschen gewöhnt. In Kottern wurde eine Dienst« magd von einer störrischen Kuh angefallen und schwer ver­letzt. Auf dem Weg zur Schule wurde das siebenjährige! Mädchen des Waldarbeiters Pflüger in Wörishofen von einem schnell fahrenden Auto angefahren, aus diel Seite geworfen und am Hinterkops schwer verletzt. Dev Fahrer fuhr unbekümmert weiter, die Autonoummer ist je« doch festgestellt.

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eine Gewerbeöberlehrers Alpirsbach dem Hi selbst; in Dornstett ker daselbst, ferner eil werbeschule in Nagol wald daselbst.

Der Herr Staatspräl stelle an der evang. Vi Calw dem Lehrer Georg bach OA. Gerabronn dei pingen OA. Herrenberg

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Am morgigen Dann staltet die seit kurzem g< eins für das Deutschtu, einen Werbeabend, zu d herzlichst eingeladen ist. Orchester (Andante unk phonie von Haydn) « Marsch zu 4 Hände, spräche Sprechchor: ! von Felix Dahn C Die Arbeit unserer E Anerkennung und Föri Grunde ganz besonder: Haltung aus der Vevöl erführe.

HMerversammlung. Adolf Hitlers am 7. De Plätze der Stadthalle a Riesenzelt längst ausve, dem ganzen Land noch schiedenen Ortschaften d Einwohnerschaft angem statt er Wasen ein den, so daß auch dort Tausende fast so gut hi Halle oder im Zelt.

Die Bedeutung der

Die Steuerkarte hat erh des Steuerabzugs, und nur empfohlen werden Steuerkarte für 1931 z ersten Lohnzahlung für yeber zu übergeben. 3 Steuerkarte nicht vorg geber 10 v. H. vom keinen Anspruch aus E v. H. und dem, was a karte nur hätte einbeh v. H. vom -vollen Arbei einbehalten worden m Reichsabgaben-ordnung, Steuerbeträge erstattet

Unterjettingen, 2.

Ernst tönten heute ui über unserem Dorf, w Wege in die Heimat d> Katharine NietI riger Wirksamkeit an i marsheim OA. Marba großer Anteilnahme hi ventszeit, da sie sich in und Freude ihrem mit voller Hingabe au Weihnachtszeit hinwie; dort zu freuen, da We nicht getrübt werden, im neuen Jahr ihren Heimat ihren Lebensa Gemeinde Ottmarshei, mit welch tiefer Dank! ster zurückblickt, beweis chen Worte, die Herr Niederlegung eines K glied des Mädchenve gründerin Schwester § Abschied und legte letz tor des Mutterhauses! gerne man sie noch in hätte und wie sie jede: ruf gerecht zu werden, nach dem Lhorgesang i unterm heimatlichen I den sie ausgestreut hat von ihr heißt:Ihre i

Calw, 2. Dez. Bra wurde durch einen He Hause des Mehlhändü befindlichen Laden de, Brand entdeckt, der no teilung der Weckerlinic leitung hatte Bezirks in dem Laden lagern) Rauch unbrauchbar ge: die Entstehungsursache glücklicher Umstand be sterläden des Geschäfts Brand zeitig bemerkt r

Oberlegenhardt, 2. 3 tag fand unter Leitun Vorsteherwahl statt. D Wirt in Oberlengenha, tig abgegebenen Stimr

Engelsbrand, 2. De abend kurz vor 10 Uhi mietung Lutz durch ei sonenwagen ein Brand annahm, jedoch von d< den konnte. Dem Feue stuhl der Scheuer, in i sehr stark beschädigt w stark ein kleinerer Om

Eutingen, 2. Dez. 2 tag, den 28. November abhängenden Leitungs! den beläuft sich auf 16 schuldhaften Teil an d