samstag, 28. N ovember 1 S 3 K
Erlöse zwischen 90 und 10S Proz. zielt.
ler Deutschlands. Der Verband w in 180 Vereinen rund 170 000 id 28. November seinen 30. Ver» tsche Viehhandel setzt jährlich Lieh um. In wenigen Jahren wird rsorgung ganz unabhängig vom icht wurde ein einheitliches tz gefordert, das die Kosten des ern und dem Reich auferlege, ng warnte demgegenüber vor Seuchenbekämpfung in Deutsch- s vorbildlich anerkannt sei. Die ite Maul- und Klauen- troffenen Maßnahmen nur eina 000 in früheren Jahren. Direk- ich gegen die geplanten neuen die eine Mehrbelastung non 2,7 -rregierungsrat Dr. Schulz er- notgedrungen einige Tarife er» aenausfälle anszugleichen. Der erband seit dessen Gründung lei» >den Vorstandsmitglieder wurden
ler
i-wächt sich allmählich ab. Für- noch zeitweilig bedecktes, aber
-Monteur, 61 Jahre. Her- Sophie Schittenhelm, geb. alt, Freuden st adt — , geb. Morhardt (seither in annsweiler.
umfaßt 10 Seiten
Zimmer des rube" ein
>end _
mit Vortrag von Herrn aiiriwald über
d Berufsberatung»
Wtglieder sowie alle Jnteres- iesuch freundiichst ein.
rrftand: Hermann Kapp.
von
rr, BucstkuncilunZs
galN
7
evtl, geteilt auf 1. Hypothek oder 2. Hypothek an- zulegen. Anfragen an die Gesch. Stelle des Blattes unter Nr. 1553 erbeten.
bei
6. V. Lstsvr
^^^^/kleilagen „Feierstunden"
Mit den i>> „Unsere HeiiX
ssDie Mode vom Tage"
Bezugspreise: Monatl. einschließl. Tra'ger- lohn 7tt 1.60; Einzelnummer 10 Pfennig. Erscheint an jedem Werktage» Verbreitetste Zeitung Im Oberamts-Bezirk » Schriftleitung, Druck und Verlag von G. W. Zaiser (Inh. Karl Zaiser) Nagold, Marktstraße 14
KenDbLranrlsdbzLEKUWsLS
Mit der landwirtschaftlichen Wochenbeilage: „Haus-, Garten- und Landwirtschaft"
Anzeigenpreise: 1 spaltige Äorgis-Zeile oder deren Vaum20 ^,Familien-AnzeigenlS ^ Reklamezeile 60 Sammel-Anzeigen so»/o Aufschlag » Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telefon. Aufträge und Ehiffre- Anzeigen wird keine Gewähr übernommen
Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. — In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Postsch.Kto. Stuttgart 5118
Nr. 281 Gegründet 1827 Montag, den 1. Dezember 1930 Fernsprecher Nr 29 104. Jahrgang
Im Vorbereitenden Abrüstungsausschuß In Genf haben sich die Geister klar und deutlich geschieden. Die Verhandlung war am 27. November an dem Hauptbollwerk angelangt, das die Franzosen zum dauernden Schutz ihrer militärischen Uebermacht gegenüber Deutschland in den Abrüstungsentwurf eingebaut haben wollen. Der Ausschuß soll beschließen, daß die bexeiks bestehenden Abrüstungsver- pstichtungen, also die Entwaffnung Deutschlands und seiner früheren Bundesgenossen, durch die etwaigen Beschlüsse der künftigen Abrüstungskonferenz nicht berührt werden können. So war auf Antrag Frankreichs schon im Jahre 1927 bei der ersten Lesung des Entwurfs beschlossen worden, wobei Deutschland einen grundsätzlichen Vorbehalt anmeldete. Jetzt bei der zweiten Lesung hat der englische Vertreter, Lord Ce eil, in kaltblütiger Verleugnung der Haltung, die der englische Minister' des Aeußern, Henderson, vor wenigen Wochen eingenommen hat. jenen Antrag, der inzwischen Artikel L s des Entwurfs geworden ist, aufs neue befürwortet, und der französische Vertreter hat ihn dahin verschärft, daß die Aufrechterhaltung der bestehenden Verträge die Vorbedingung für das Inkrafttreten eines Abrüstungs- abkommens bilden müsse. Ein deutscher Antrag auf Streichung des Artikels ist gegen die Stimmen Deutschlands, des Rätebundes. Italiens, der Türkei und Bulgariens abgelehnt worden, und es besteht kein Zweifel, daß die Ausschußmehrheit den Artikel in den endgültigen Entwurf, welcher der Abrüstungskonferenz zugehen soll, einstigen wird. Graf Bernstorff hat darauf erklärt, daß er keinen Entwurf mit diesem Artikel unterzeichnen werde; er werde vielmehr d-e Einfügung des Artikels zum Anlaß nehmen, den ganzer: Entwurf abzulehnen.
Graf Bernstorff hat dem ganzen deutschen Volk aus der Seele gesprochen. Dcuischland strebt nicht nach einer Aufrüstung für sich, aber gerade deshalb kann es nur eine Abrüstung gelten lassen, die einen Rüstungsausgleich zwischen ihm und den Siegerstaaten herbeiführt und damit die notwendigste Voraussetzung seiner Sicherheit erfüllt, die jetzt durch die militärische Uebermacht seiner Nachbarn aufs schwerste gefährdet ist. Eine Abrüstung, die grundsätzlich dieses Mißverhältnis unangetastet läßt, ist für uns wertlos, und man hätte uns nicht vor sechs Jahren zu den Abrüstungsarbeiten einzuladen brauchen, wenn man für sich selbst nur einige scheinbare Zugeständnisse an die Völkerbundsatzung machen, die Rechksungleichheik aber verewigen wollte. Glaubt man in- Ernst, daß wir unsere Unterschrift dazu hergeben würden, noch einmal die Eniwaffnungs- bestimmungen des Versailler Vertrags zu unterzeichnen? Ja, noch mehr, eine Auslegung dieses Vertrags anzuerkennen, deren Rechtmäßigkeit wir bisher immer bestritten haben? „Der Irrtum des Grafen Bernstorff", schrieb der „Temps" schon im Jahr 1927 mit bezeichnendem Zynismus, „besteht darin, daß er nicht versteht, daß es zwischen Deutschland und den andern Staaken keine Gleichheit des Rechts und der Tatsachen geben kann, denn die andern haben volle Handlungsfreiheit, während das Reich ats Folge seiner Niederlage durch einen Vertrag, den keine internationale Konferenz außer Kraft sehen oder ändern kann, entwaffnet ist. Das ist die Mauer, an der alle Anstrengungen der Deutschen zerschellen werden." Diese Auffassung hat Tar- dieu in seiner letzten Rede noch durch die Behauptung übersteigert, daß die Verträge nur Deutschland, aber nicht den Siegerstaaten die Verpflichtung zur Abrüstung auferlegten; für sich selbst hätten die Sieger nur eine „Möglichkeit" der Abrüstung zugestanden.
Dr. Eurtius hat Tardieu geantwortet, daß seine Ansicht von der Abrüstung den Bestand des Völkerbunds und aller andern Friedenssicherungen aufs schwerste gefährdet, da diele alle auf Gleichberechtigung der Völker und Vertragsteilhabe'' beruhen. Was von der Ansicht Tardieus gilt, gilt auch von dr.. Klausel, der am 27. November die Mehrheit in Gens zugestimmt hat. Wenn die Franzosen ihre Haltung nicht ändern, so kann es sehr wohl dahin kommen, daß ari> der „Mauer" des Friedensvertrags, di« der „Temps" uns drohend vorhält, der ganze Völkerbund zerschellt.
Gröner über die Abrüstung
Berlin, 30. Nov. Dem Chefredakteur des WTB. erklärte Reichswehrminister Gröner:
Die Zahl der jetzt unter Waffen stehenden Männer — unter Ausschluß der Mittelmächte — hat sich allein in Europa um nahezu 500 000 Mann erhöht. Deutschland und seine ehemaligen Verbündeten haben allein abgerüstet. 6 Millionen Gewehre und Karabiner, 130 000 Maschinengewehre, 60 000 Geschütze, 15 700 Flugzeuge, 27 700 Flugzeugmotoren, 547 Flugzeughallen, 30 Luftschiffhallen und eine in die Hundete von Millionen gehende Zahl von Munition aller Art wurden zerstört oder ausgeliefert. Sämtliche modernen Waffen, schwere Geschütze. Tanks.
Luftschiffe usw. mußten abgeliefert werden. Alle Festungen im Westen sind geschleift. Für die Ostfestungen ist mit Ausnahme von Königsberg jede Geschützausstattung und jeder weitere Ausbau verboten. Frankreich besitzt 3 Luftdivision ?'' mit etwa 1600 Flugzeugen und den 1172 schweren Geschütze. Unter den Augen der Kontrollkommission sind 10 000 Fabrikbetriebe zerstört oder so umgestellt worden, daß die Herstellung von Kriegsmaterial unmöglich ist. 609 vollständrge Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemqcht. Allein bei den „Deutschen Werken" wurden 15 000 Maschinen vernichtet. Wie kann das deutsche Heer die französische Sicherheit bedrohen, wenn es nur 288 Feldgeschütze
den 2700 leichten und schweren Geschützen Frankreichs gegenüberstellen kann? Frankreich hat im letzten Jahr 14,2 Milliarden Frcs., also dreimal soviel für seine Landesver- 'eidigung aufgewendet wie Deutschland. Das deutsche Heer mit 100 000 Mann steht im Westen dem französischen und belgischen Heer mit 740 000 aktiven Soldaten gegenüber. Polen und die Tschechoslowakei haben 540 000 aktive Soldaten, davon 74 000 Berufssoldaten. Außerdem können unsere Nachbarn 8 Millionen in ein- und zweijähriger Dienstzeit ausgebildete Reserven einsetzen, während Deutschland jede Möglichkeit genommen ist, seine Bevölkerung irgendwie militärisch auszubilden. Das Bedürfnis nach nationaler Sicherheit ist berechtigt und in der Völkerbundssatzung verankert. Dem unerträglichen Mißverhältnis der Rüstungen innerhalb Europas muß ein Ende gemacht werden.
Woerorduling in SW - Re NSDAP, verlangt RenWhlev
Berlin, 30. Nov. Die Sozialdemokratie hak ihre Stellungnahme zum Finanzprogramm am Freitag abend dem Reichskanzler schriftlich bekannkgegeben. Me Antwort ist nicht so ausgefallen, wie der Kanzler erwartet hakte, daß nämlich das Finanzprogramm mit Hilfe der Sozialdemokratie von einer Reichskaosmehrhcik angenommen werden konnte. Das Neichskabinekt hak daher beschlo'sen, das Programm auf dem Weg der Notverordnung durchzuführen.
Die Notverordnung soll am Sonntag ausgearbeitet und sofort dem Reichspräsidenten zur Unterschrift vorgelegt werden, worauf sie am Montag oder Dienstag veröffentlicht würde. Der Reichskanzler verhandelte am Samstag wieder mit den Fraktionsführern. Die Besprechungen hattsn den Zweck, zu verhindern, daß im Reichstag wieder eine Mehrheit für die Ablehnung der Notverordnung zustande komme, wie es bei der Notverordnung vom Juli der Fall war. Um daher die Sozialdemokratie, auf die es in erster Linie ankommt, nicht in die Opposition zu drängen, soll auf die sozialdemokratischen Wünsche in einer Ergänzungsverordnung weitestgehend Rücksicht genommen werden, wie der Reichskanzler bereits mit dem preußischen Ministerpräsidenten Braun abgesprochen hak. Die neue Rotverordnüng, die später dann ebenfalls dem Hauptausschuß des Reichstags zugeleitet wird, würde somit nach der Meinung des Reichskabinetts Aussicht auf Billigung durch eine Ausschußmehrheit haben.
Straffer in München
München, 30. Nov. Im Münchener Zirkus erklärte gestern abend Gregor Straffer über die Zeit der NSDAP, beim Reichstagszufammentritt als Bevollmächtigter der Partei offiziell:
Wir waren nach dem 14. September bereit, eine Rechtskoalition cinzugehen, obwohl wir in einer Koalition nur den Bruchteil unseres Programms hätten verwirklichen können. Aber wir verlangten solche Posten, auf denen wir auch arbeiten können (Reichsinnenministerium, Reichswehrministerium). Jetzt sei man nicht mehr bereit, in eine Regierung hineinzugehen. Man übernehme nicht
Feuer auf Do L
Lissabon, 3V. Nov. Der linke Flügel des Flugschiffes Do X ist vollkommen verbrannt. Das Feuer wurde von der Besatzung des Flugschiffcs mit Unterstützung von Angehörigen portugiesischen Scefliegerkorps gelöscht.
Lissabon, 30. Nov. (Bon unserem an Bord des Do X befindlichen Sondberichterstatter). Der Brand am Do X ist nicht im Hilfsmaschinenraum, sondern durch Funkenflug aus dem Auspuff an der Dose entstanden. Die Funken flogen auf die obere Tragfläche und setzten die Stoss- bespannung des Vackbordfliigels in Brand. Alle wesentlichen Teile des Flugschiffes sind unversehrt geblieben. Die Ersatzteile für die Reparatur sind vorrätig und die Reparatur kann auf der Unterseebootstation in Lissabon oor- genommen werden. Sie dürfte 2—3 Wochen in Anspruch nehmen. Der Flug wird fortgesetzt. Die Beschädigungen haben auf den geplanten Transozeanflug keinen Einfluß. Die Löschung des Brandes erfolgte ausschließlich mit Bordmitteln und allein durch die Besatzung. Als die Feuerwehr und die Marine anrückten, war der Brand bereits gelöscht.
Lissabon, 30 Nov. (Von unserem Sonderberichterstatter an Bord des Do X Copyright Wolffs Telegraphen Büro).
die Verantwortung unter dem Schutz der Anonymität. Die Koalition, die zuerst die Notverordnungen verkünde und dann eventuell an die Nationalsozialisten herantrete, weil die Sozialdemokratie nicht mehr mitmachen wolle, käme nicht in Frage. Die Nationalsozialisten verlangten Neuwahlen. Die Neuwahl des Reichstages sei die Voraussetzung einer Regierungsbeteiligung der NSDAP., sie müsse 'sich nicht auf das Reich beschränken, sondern auch auf Preußen ausdehnen.
Hitler über den nationalsozialistischen Gedanken
Bremen, 30. Nov. Zn einer Wahlversammlung für di« bremischen Bürgerschaftswahlen sprach hier Adolf Hitler. Heute sehe ein großer Teil der Politiker die Rettung in der Lösung von Tagesfragen, während der Keim des Verfalls bereits im deutschen Bolkskörpe" arbeite. Die drohende Katastrophe liege in der Krankheit, nicht der Wirtschaft, sondern des politischen Lebens. Nur'unter den Fittichen politischer Kraft könne die Wirtschaft gedeihen. 3m Kampf um die Begriff Nationalismus und Sozialismus sei das Reich zerrieben und gestürzt worden. Erst jetzt durch die große Rot lern« auch der Proletarier begreifen, daß sein Leben gebunden sei nicht an eine Klasse, sondern an das Leben der Nation. Jetzt sei wiederum der Zeitpunkt da, wo die Entscheidungsfrage gestellt werde: Sind wir noch ein Bolk,'sollen wir als Bolk wieder gemeinsam in Erscheinung treten, oder uns auf ewig in Klasseninteressen spalten? .Die Aufgabe der nationalsozialistischen Bewegung bestehe lediglich darin, daß wir aufhören, uns als Marxi» sten oder als patriotische Bürger zu fühlen, denn keine dieser beiden Richtungen sei stark genug, die ander« zu überwinden und in sich oufzunehmen. Es müsse eins Brücke gefunden werden, die die beiden Lager Natio« nalismus und Sozialismus miteinander verbindet. Wenn irgend jemand die neue Basis finden könne, so sei es der Frontsoldat. Wenn Generale und Offiziere vers igten» dann werde der Musketier zum Träger des neuen Deutschtums werden.
Der Brand der gestern nachmittag um 14.30 Uhr an Bord des Flugschiffes Do X ausbrach, ergriff die Flügelhaut des linken Flügels. Es gelang, die gefüllten Benzinbehälter in der Flügelnase und die Motoren selbst vor Feuerschaden zu sichern. Beschädigt wurde lediglich die Haut des Vackbordfliigels. Keiner der Hauptkonstruktionsteile des Flügels wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die drei Holme sind vollständig intakt geblieben, ebenso das Triebwerk und die Flügelnase. Die Instandsetzung des Flügels kann in kurzer Frist erfolgen. Bon Friedrichshasen und Altenrhein wurden sofort Ersatzteile angefordert, ebenso die nötigen Mannschaften. Bei den Transportverhältnissen können diese in 10 Tagen hier sein, sodaß der Do X in 3—4 Wochen wieder flugklar sein wird. Die Besatzung bleibt in Lissabon, die Passagiere reisen ab. Sofort nach der Instandsetzung wird das Flugschiff den Flug fortsetzen. Die Güte der Konstruktion hat sich bei diesem Brande erwiesen.
Auszeichnung des Kommandanten des Do X.
Hamburg, 30. Nov. Die hiesige Seewarte hat dem Kommandanten des Do X, Kapitän Fr. Christiansen, die silberne Seewartemedaille verliehen.
Klarheit in Gens