Programmatische Erklärungen Macdonalds
TU. London, 8. Okt. Ans der Jahrestagnng der Arbeiterpartei in Llandudno erklärte der englische Ministerpräsident Macöonald: In der auswärtigen Politik habe die Arbeiterregiernng zur Lösung internationaler Probleme beigetragen, die zwar noH nicht erledigt seien, aber erledigt werden müßten, wenn man Frieden auf Erden haben wolle. Die Arbeitslosigkeit habe jetzt internationalen Charakter, wc l alb auch eine Lösung znm großen Teil nur auf internatwatem Weg gefunden werden könne. Das Zoll- friedensabkommen sei von der englischen Negierung nur Unterzeichnet worden, um weitere Verhandlungen möglich zu machen. Sollten diese Verhandlungen nicht erfolgreich sein, so würde sich die englische Regierung weitere Schritte Vorbehalten, zu denen sie durch die ablehnende Haltung anderer Nationen gegenüber einer fortschrittlichen Bewegung gezwungen sei. Das Kohlengesetz würde in vollem Umfange durchgeführt.
Sir Oswald Mosley, der bekanntlich vor einigen Monaten aus der Regierung ausgetreten ist, forderte eine genaue Prüfung seiner Vorschläge zur Behebung der Arbeitslosigkeit. Zum Schutze des heimischen Marktes gegen das Dumping von Waren, die von anderen europäischen Ländern unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen erzeugt würden, verlangte er die Einsetzung von Einfuhrausschüssen, die jeweils die Einfuhrbewilligung erteilen müßten.
Die Nichterfüllung der Memelabmachungen
TU. Berlin, 8. Okt. Zu den Pressemeldungen über die Nichterfüllung der Verpflichtungen, die Litauen in Genf nicht nur dem deutschen Reich, sondern auch dem Völkerbund gegenüber bezügl. des Memelgebietes übernommen hat, wird von zuständiger Stelle erklärt, daß von den drei Punkten, deren Durchführung Litauen versprochen habe, bisher nur einer und zwar die Ersetzung des Wahlkreiskommissars Simonaitis durchgeführt worden sei. Die Forderungen auf Versammlungs- und Pressefreiheit, sowie auf Ersetzung der beiden litauischen LanbcSdirektoren durch Deutsche seien noch nicht erfüllt worden. Die Reichsregierung dränge bei der litauischen Regierung darauf, daß noch vor der Wahl am 10. Oktober die beiden Forderungen erfüllt würden.
Leider aber dürfte, falls Litauen sich jetzt noch dazu bereit finden sollte, die Erfüllung der Forderungen für die Wichten zu spät kommen.
Preußens Haushalt für 1931
TU. Berlin, 8. Okt. Ueber den preußischen Haushalt für 1931 macht der demokratische „Berliner Börsen-Courier" einige interessante Mitteilungen. Darnach werde auch in Preußen im kommenden Jahre eine Ausgabensenkung in großem Maß st ab zur Durchführung gelangen. Der preußische Ftnanzminister habe eine Anweisung an die Ressorts herausgehen lassen, in der es heiß«, daß es in der gegenwärtigen schweren Zeit nur einen einzigen die Gesunderhaltung der Staatsfinanzen gewährleistenden Weg gebe: Der Umfang der Ausgaben sei nach dem Umfang der Einnahmen zu bemessen. Es sei nicht möglich, die Steuereinnahmen durch weitere Anspannung der Steuern zu steigern. Es bliebe nur übrig, die Ausgaben zu senken. Bet der Haushaltsaufstellung für 1931 würden deshalb die Ansätze der Ministerialzulage» -er Nichtruhegehaltsfähigen Aufwandsentschädigungen, der nebenamtlichen Vergütungen, der Prüfungsvergütungen, der Unterstützungen und Notstandsbethilfen eine Herabsetzung erfahren. Die Aufwandsentschädigungen für die Staatsminister werden von 8000 auf 4800 Mark, die der Staatssekretäre von 4000 auf 2400 Mark, die der Oberpräsidenten von 3000 auf 2040 Mark, di« des Berliner Polizeipräsidenten von 2400 auf 1800 Mark herabgesetzt. Auch die Aufwandsentschädigungen der Regierungspräsidenten und der Landrät« würden eine Herabsetzung erfahren. Die Fonds für Umzugskosten und Lehrmittel seien um 10 v. H. zu kür-
vir lirbin vsn Äsllerölngen.
23 Roman von BaKtan-Etumpf.
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Otto Wolferdingen sah immer noch sein höchstes Frauenideal in Herta und Anneliese ließ ihn bei dem Glauben. Eie kämpfte nicht mehr gegen die Frau, von deren Falschheit sie überzeugt war. seit sie wußte, die geringsten Aufregungen brachten den Vater an den Rand des Grabes. Mochte der Vater in Gottes Namen sein Scheinglück behalten. sie fand ja bald Ersatz für das. was sie hier entbehrte bei Achim. Und wenn sie die anmaßende und quälende Art Hertas nicht mehr aushielt, dann floh sie zu Onkel und Tante Meerfeld, dort bei diesen gütigen, liebevollen Menschen holte sie sich neue Kraft für die ja nur noch kurze Zeit ihres Aufenthalts im Vaterhause.
Achim Breitenfels weilte gern bei Anneliese und ihrem Vater. Es ging von dem lieblichen Mädchen ein holder Zauber aus, der ihm den Glauben an reine Frauen zu- rückgab. Durch Annelieses sanftes Wesen, das von ihrem edlen Herzen sprach, genas er mehr und mehr von der Leidenschaft, die ihn zu Herta zog. Mit ihrer gleichbleibenden Güte wuchs sie ihm mehr und mehr ans Herz und er stellte oft zwischen ihr und Herta Vergleiche an. Ta bemerkte er zum ersten Male, welch stolze Schönheit seine Braut war, sie hatte nichts von der koketten Gefallsucht Hertas an sich.
Seit seiner letzten Unterredung mit Frau von Wolferdingen erging es ihm oft seltsam. Wenn er bei Anne- liefe und ihrem Vater sich befand, hatte der sinnverwirrende, betörende Zauber Hertas keine Macht über ihn. Er blieb ruhig und kalt, wenn ihre heißen schwarzen Augen die seinen in wilder Leidenschaft suchten. Sie sich ort rw iieben ilur und leine Braut. da brachte
z«n, die Reisekosten um 6 Prozent gegenüber 1930. All« übrigen sachlichen Ausgaben seien um 5 Proz. zu kürzen. Trotzdem rechne man in Preußen mit einem Fehlbetrag von rund 13» Millionen Mark, der sich aus 82 Millionen Minderertrag der Ueberschußverwaltung, 23 Millionen Zuschuß für die Hoheitsverwaltnngen, 8 Millionen Mehrbedarf für die Staatsschulden und 17,6 Millionen Fehlbetrag für 1920 zusammensetze.
Hindenburqs Rheinlandsreise
T11. Berlin, 8. Okt. Für die Reise des Reichspräsidenten nach Aachen und Trier ist folgende Zeiteinteilung vorgesehen: Der Reichspräsident wird am Freitag, den 10. Oktober, 10.14 Uhr, in Aachen cintreffen und am Bahnhof durch die ^Spitzen der Reichs- und Staatsbehörden. nie den Oberbürgermeister der Stadt Aachen empfangen, werden. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt begibt sich der Reichspräsident in das Rathaus, wo im Kaisersaal ein Festakt stattfindet. An diesen Festakt schließt sich eine Kundgebung der Bevölkerung vor dem Rathaus. Für den Nachmittag ist eine Huldigung der Aachener Sportjugend im Stadion vorgesehen, der eine Rundfahrt durch den Aachener Wald folgen wird. Tann wird der Reichspräsident den Dom besuchen und abends als Gast der Stadt im neuen Kurhaus an einem Ellen teilw'hmcn.
In den frühen Morgenstunden des Samstag <11. Oktober) wird der Reichspräsident über Düren und Euskirchen nach Trier weiter reisen. Sowohl in Düren wie in Euskirchen ist ein kurzer Aufenthalt vorgesehen, währenddessen der Reichspräsident eine Begrüßungsknndgebung der Bevölkerung entgegennehmen wird. Um 11.37 Uhr wird der Reichspräsident in Trier cintreffen und auf dem Bahnhof durch den Oberbürgermeister, sowie die Chefs der Reichs- und Staatsbehörden empfangen werden. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt begibt sich der Reichspräsident zur Sportanlage, wo zu Ehren des Reichspräsidenten eine B'grü- ßungskundgebung stattfindet. Der Regierungspräsident und der Oberbürgermeister werden den Reichspräsidenten durch Ansprachen begrüßen. Der Reichspräsident wird ihnen antworten. Mittags ist der Reichspräsident Gall der Stadt bei einem Frühstück in den städtischen Hospizien. Am Nachmittag des Samstages wird der Reichspräsident sich mit dem Kraftwagen über Bernkastel nach Wengerohr beg-ben. In den auf dieser Fahrt berührten Ortschaften wirb die Bevölkerung den Reichspräsidenten begrüßen. Von Wengerohr ans tritt der Reichspräsident am Abend mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug die Rückreise an.
Kleine politische Nachrichten
Freie Berufe und Gewerbesteuer. Der Hauptausschutz des Prcuß. Landtages beschäftigte sich mit einem Antrag, der die Anrechnung der Gewerbesteuer der freien Berufe als Werbungskosten bei den Vorauszahlungen wünschte. Die Mehrheit des Ausschusses stellte sich auf den Standpunkt, baß zunächst eine Neuregelung der Einkommensteuer, insbesondere der sog. Vorauszahlungen, vorgenommen werben müsse. Ein Aufschlag auf die Honorarsorderungen der Rechtsanwälte und Aerzte infolge der Gewerbesteuer wurde für unzulässig erklärt.
Frauenstimmen gegen de« Krieg. Die Vertreterinnen von 6 großen internationalen Frauenorganisationen richteten soeben in Genf im Namen von über 46 Millionen Frauen in 56 Ländern der Erde an die Staatsmänner der ganzen Welt einen Appell, in dem sie gegen die erschreckende Tendenz zunehmender materieller und geistiger Rüstung zu einem neuen Kriege Protest erheben. Sie verlangen von den Staatsmännern, die durch den Willen der Völker gewählt sind, daß sie sich ihrer Aufgabe gewachsen zeigen und ihre ganze Kraft und nationale Ehre für die strikte Beachtung und unbedingte Achtung des Kellogg-Paktes einsetzten.
Generalstreik -er französische» Grubenarbeiter. Die seit einigen Tagen zwischen den Grubenarbeitern einerseits und den Bergwerksverwaltungen andererseits geführten Verhandlungen über die Gewährung eines bezahlten Urlaubes an die Bergarbeiter haben zu keinem Ergebnis geführt. Die Arbeiter haben daher ihre Drohung wahr gemacht und sind
in einen 24stünöigen Generalstreik getreten, dem sich sämt. liche Grubenarbeiter sowohl der nördlichen Kohlengebiete wie auch der von St. Eticnne, Toulouse, Lyon usw. angeschlossen haben.
Pilsudski Spitzenkandidat des Regiernngsvlockes. Der
polnische RcgierungSblock hat dem Generalwahlkommissar die Staatsliste für die bevorstehenden Wahlen überreicht die von Marschall Pilsudski geführt wird. Das Regierungsblatt „Kurier Czerwony" erklärt hierzu, daß Marfchall Pilsudski zum erstenmal seinen Namen für den Wahlkampf hergebe. Damit komme den Sejmwahlen der Charakter einer Volksabstimmung für Pilsudski zu.
Litauen sabotiert die Genfer Memelabmachunge«. Auf Grund der von der litauischen gnd der deutschen Regierung in Genf getroffenen Vereinbarungen sollte di« Umgestaltung des aus Litauern zusammengesetzten Direktoriums des Memelgebiets Unverzüglich erfolgen. Im Gegensatz hierzu erklärt jedoch der Präsident des Direktoriums Neysgis, daß niemand das Direktorium zum Rücktritt zwingen könne. Dieses fährt fort, sich in memelfeindlichem Sinne zu betätigen. Im ganzen Memelgcbiet ist man über das den Genfer Abmachungen Hohn sprechende Verhalten der litauischen Gewalthaber auf das äußerste empört.
Faschistischer Lehrer bei Görz ermordet. Ein neuer politischer Moröanschlag läßt die Spannung im Nordosten Italiens wieder steigen. In der Nähe von Görz wurde der 35- jührig« Lehrer und ehemalige Milizoffizier Sottosanti in dem Augenblick, als er abends sein Haus betrat, vor den Augen seiner Frau hinterrücks erschossen. Der Lehrer war überzeugter Faschist. Da er keine persönlichen Feinde hatte, nimmt man an, daß es sich um «inen politischen Anschlag handelt.
Wahle« in Finnland. Nach vorläufigen Schätzungen wird bas nengewählte finnländische Parlament folgenden Bestand aufweisen: Sozialdemokraten 71 Abgeordnete (bisher 60), Agrarpartei 57 s59), Konservative Sammlungspartei 40 s28), Schwedische Volkspartei und Schwedische Linie 22 <24), Fortschrittspartei 9 <7). Hieraus ergibt sich, daß trotz der Lappo- bewegung die Sozialdemokratie einen beträchtlichen Zuwachs erhalten hat.
Unruhen in Lissabon. Nach einer Meldung aus Lissabon ist «s anläßlich der Feier -es 20jährigen Bestehens der Republik verschiedentlich zu Unruhen gekommen, die sich gegen die Diktatur richteten. Die Polizei mußte von der Waffe Gebrauch machen, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Die Regierung stellt in einer Erklärung fest, baß die Gegner der Diktatur eine Revolution vorbereiteten. Di« Behörden hätten jedoch alle Maßnahmen getroffen.
Kleinkrieg der russische« Bauer« gegen die Kollektivierung. Wie aus Moskau gemeldet wird, haben die Sowjetbehörden besondere Maßnahmen zur Bekämpfung des Kleinkrieges getroffen, den die verzweifelten Bauern gegen die Kollektivierung und gegen die Führer der Kommunisten im Dorf führen. Am Montag wurden 6 Fälle festgestellt, in denen Bauern Kommunisten getötet haben, die Propaganda für die Kollektivwirtschaft betrieben hatten. In Krasnodar wurde ein kommunistischer Propagandaredner in ein HauS eingesperrt und das Haus nieöergebrannt.
Gowjetrnssischer „Studienausschuß" in Ellis Island fest, gesetzt. Die Mitglieder eines sowjetrussischen Studienausschusses, die unter Führung der Neuyorker sowjetrusfischen Handelsvertretung eine Reise durch die Vereinigten Staaten zu unternehmen beabsichtigten, sind an Bord der „Majestic" in Neuyork eingetrofsen. Da die amerikanischen Einwanderungsbehörden jedoch den Verdacht hegen, daß die Sowjet- rusien sich in Amerika propagandistisch betätigen wollen, ist der gesamte Studienausschuß einstweilen auf ElliS Island untergebracht worden.
A«sfuhreria«b»is für Heltumgas? Aus Anlaß der Katastrophe des englischen Luftschiffes K 101 sind, wie verlautet, bei der Washingtoner Regierung Schritte unternommen worden, um die Ausfuhr des Heliumgases, die bisher verboten ist, zu erreichen. Die World fordert in einem Leitartikel unter der Ueberschrift „Liefert ihnen Helium*, baß in Frie- denszeiten bas Heliummonopol aufgegeben und die Ausfuhr nach Deutschland und England erlaubt wirb.
er es fertig, sie zu übersehen und sich dem Freihern zu > widmen. Nur höchst selten flackerte seine Leidenschaft zu ihr in ihm empor und da genügte ein Blick auf den kranken. gelähmten Mann, um ihm seine Selbstbeherrschung zurückzugeben.
Ein wundervoller Sommermorgen war angebrochen, als Achim Breitenfels durch den Park von Wolferdingen schritt, um seinen Schwiegervater aufzusuchen. Ter Frei- Herr befand sich auf einer kleinen Anhöhe, seinem Lieblingsplatze, von wo er das Leben der Landstraße überblicken konnte. Es standen außer seinem Rollstuhle noch Tische und Stühle da. die davon sprachen, daß be, schönem Wetter die Bewohner des Gutes sich viel dort aufhielten. Wolferdingen erwartete seinen zukünftigen Schwiegersohn, um allerhand Geschäftliches mit ihm zu verabreden. Er hatte Anneliese deshalb m daß Haus geschickt, um mit Achim ungestört zu sein — dennoch sollte ihre Unterredung einen Zeugen haben.
Herta, viel zu mißtrauisch, um die beiden Männer allein zu lasten, folgte ihm auf Umwegen. Sie hatte Angst, es könne sich etwas während des Gesprächs ereig- nen, und dann — ihre brennende Sehnsucht, ihre leidenschaftliche Liebe, die sie fast nicht mehr beherrschen konnte, verlangte ein ungestörtes Zusammentreffen mit dem geliebten Mann. In einer dichten Gebüschgruppe versteckt, lag sie auf den Knien, um kein Wort von den Sprechenden zu verlieren. Wenn Achim sich von dem Gatten trennte, konnte sie ein Alleinsein mit ihm herbeiführen, Anneliese war genügend mit Aufträgen beschäftigt, sie würde sie nicht stören.
Hertas Mißtrauen war nicht berechtigt, es waren langwierige Beratungen über das Gut Breitenfels und seine Lasten, die die beiden abhielten und für sie unendlich langweilig. Es interessierte sie gar nicht, was in Breitenfels nottat und sie überlegte schon, ob es nicht bes-
r war, nach Hause zurückzutehren und eine andere Ge- genheit, Achim zu sprechen, abzupasten. Tie Knie Merzten sie und sie wollte sich gerade von ihrer unbe- lemen Stellung erheben, als die Unterhaltung eine lendung nahm, die sie aufhorchen ließ. Sie kroch noch ehr in sich zusammen und lauschte mit fieberhaft n Pulsen.
„Mein lieber Vater", sagte Baron Achim soeben, „nun rben wir meine Lage und alles Geschäftliche besprochen ad bin ich froh um deine Hilfe, mit der ich Breitenfels jeder auf die Höhe bringen kann. Jetzt habe ich noch ne dringende Bitte an dich zu richten, die du mir unts* len Umständen erfüllen mußt."
Ter Freiherr sah ihn überrascht an und m seine ugen trat ein mißtrauisches Forschen.
„Eine Bitte soll ich dir gewähren, Achim? Wenn
> meiner Macht steht, gewiß — aber deine Einleitung ist
> seltsam. Willst du dich nicht naher erklären?"
„Toch. Vater — du sollst mick nicht mißverstehen und
lles wissen, ich glaube, du wirst dann mein sonderbares Lesen begreifen. Als Anneliese noch em Kind war. liebte h eine schöne Frau so leidenschaftlich, wie mein Herz icht wieder lieben kann, denn solche heiße Liebe empfin- et man nur einmal im Leben. Halt. Papa — du mußt icht auffahren, was für Anneliese in meinem Herzen ibt. ist anders — eine tiefe, innige Zuneigung, die fürs anze Leben anhält. Sie ist wie eine sanfte Stille nach roßem Sturm, die unendlich wohltut und beglückt. Uno uch Anneliese liebt mich, darum soll mich nichts mehr on ihr trennen. Sie soll bei mir eine wahre Heimat indcn, aus der sie niemand verdrängen kann, und des- alb bitte ich dich, lieber Vater, streicbe von den sechs Lochen vier und gib mir Anneliese schon in vierzehn lagen zur Frau.