Nontag» 27. Oktober 1930

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Mit de» landwirtschaftliche» Wochendeilage: »Hnn«-, »arten» »ad Laadwirtschnft«

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Telegr.-Adresi«: Gesellschafter Ragold. In Fällen -Sherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung «der Rückzahlung de, Bezugspreises. PosstchKto. Stuttgart »IIS

Nr. 282

Gegründet 1827

Dienstag, den 28. Oktober 193V

Neue dunkle Machenschaften

Berlin, 27. Okt. Die Londoner Geschäftswelt wird derzeit mit Postkarten aus Deutschland beschickt, auf denen in an­reißerischer Weise Stimmung gegen die Dawesanleihe (800 Will. Mk.) und die neue Pounganleihe (525 Mill. Mk.) Stimmung gemacht wird. Den Engländern wird geraten, ihren Besitz an diesen Anleihen zu verkaufen, denn Deutsch­land werde keine Tribute mehr beizahlen, wenn die National­sozialisten zur Regierung kämen. Diese Umtriebe, die in London tatsächlich wieder Beunruhigung verursacht haben, gehen von denselben dunklen Elementen aus, die nach den letzten Reichstagswahlen die Gerüchte von dem angeblichen Rechtsputsch in Umlauf gesetzt und dadurch Deutschland einen Kursverlust von einigen hundert Millionen herbeigeführt

haben. Es läge im allgemeinen deutschen Interesse, den Ur­hebern dieser Vrunnenvergiftungen endlich das Handwerk zu legen.

Lockerung des Uniformverbots in Bayern

München, 27. Okt. Das bayerische Innenministerium hat die Bezirkspoliz^behörden ermächtigt, das geschlossene Auf­treten uniformierter Abteilungen von politischen Verbänden an Leichenbegängnissen, Denkmalweihen usw. zu gestatten. Ministerpräsident Dr. Held hatte in dieser Angelegenheit eine Aussprache mit den Führern des Stahlhelms und der Vater­ländischen Verbände.

As SchlWetter-WN in MWsthnl

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Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks fuhren Ret­tungsmannschaften ein, die zunächst 5 Verletzte bergen konnten. Aber die Hitze und die stark entwickelten giftigen Schwaden der Schlagwetter (Gase, die sich in den Kohlen­gängen bilden und die durch die Luftpumpen zum größten Teil abgezogen werden, so daß sie für gewöhnlich keine Gefahr für die Bergleute bedeuten) erschwerten das Vor­dringen ungemein, obgleich die Rettungsmannschaften mit Sauerstoffapparaten ausgerüstet sind. Da aber das zu Bruch gegangene Gestein sehr tief liegt, waren die auf dem Rücken getragenen Apparate nur hinderlich und liefen Gefahr, be­schädigt zu werden. So mußte man zunächst hauptsächlich daran denken, möglichst viel frische Luft in den Schacht zu pumpen. Abends 6 Uhr wurde der erste Tote ans Tageslicht gebracht. Um 10 Uhr waren es deren 19, bis Sonntag nach­mittag waren 84 Tote geborgen; von den 5 Schwerverletzten starben 4. 16 Mann waren leichter verletzt.

Es war schwer, über das Unglück Genaueres zu erfah­ren, da die französische Grubenverwaltung jede Auskunft verweigerte. Von den Bergleuten erfuhr man, daß 778 Mann in den Schacht eingefahren waren. Die große Mehr­zahl konnte sich durch schwadenfreie Gänge retten, doch wur­den 110 Mann vermißt. Die Unglücksstelle liegt in einer Tiefe von 600 Meter. Di« erste Angabe, daß das Unglück durch die Explosion einer Benzollokomotive herbeigefiihrt worden sei, hat sich als unbegründet herausgestellt, da noch der Versicherung der Grubenverwaltung nur Preßluftloko­motiven verwendet werden. Die Temperatur in dem Stollen betrug nach der Angabe der Verwaltung normal 2628 Grad Celsius, der Schlagwettergehalt sei nicht ungewöhnlich und nicht explosibel gewesen.

Auf die Nachricht von dem Unglück strömten die An­gehörigen der Bergleute herbei, um sich nach ihrem Schicksal zu erkundigen. Herzzerreißende Szenen spielten sich ab, wenn-einer der Toten von den Seinen erkannt wurde. Die anderen warteten mit tränenden Augen und stummer Ver­zweiflung. Immer mehr Todesopfer wurden heraufgebracht und zunächst in Reihen auf Stroh gebettet, bis sie eingesargt werden können. Die Leichen sehen fürchterlich aus. Am Mittwoch vormittag 9 Uhr wird eine Trauerfeier ab­gehalten, worauf die Toten in ihre Heimatorte befördert werden. .

Eines der ersten Beileidstelegramme an die Leitung der Maybachgrube traf vom Reichspräsiden­ten von Hindenburg ein. Reichsarbeitsminister Stegerwald, der noch an der Unglücksstelle in Alsdorf weilte, sandte von dort ein Telegramm. Weitere Beileids­telegramme gingen ein namens der Reichsregierung von Minister Curtius und Briand. Die Regierungskömmis­sion des Saargebiets sprach den Rettungsmannschaften ihre Anerkennung aus und stellte für die von dem Unglück be­troffenen Familien 200 000 Franken zur Verfügung

Bis jetzt sind 86 Tote zu Tage gebracht, zwei Bergleute liegen noch unter den Trümmern, drei werden vermißt.

Außerdem sind vier Schwerverletzte gestorben. 16 wurde« leichter verletzt.

Es kann als feststehend angesehen werden, daß es sich am eine Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion handelt.

Das Maybach-Revier bei Saarbrücken wurde schön öfter» von Schlagwetterexplosionen heimgesucht, letztmals im Jahr 1907 (23. Januar Grube Reder 148 Tote). Am 16. März 1907 verloren im Mathildenschacht bei St. Johann durch Bruch des Förderseils 22 Bergleute das Leben.

Spende des Reichspräsidenten

Der Herr Reichspräsident hat für die Opfer der Berg- werkskatasttophe auf Grube Maybach ebenfalls, wie für Alsdorf, einen Betrag von 10 000 Mark aus seinem Dispo­sitionsfonds bewilligt.

Für die Opfer von Alsdorf

Aachen, 27. Okt. Die Spenden für di« Bergwerksopfer von Alsdorf laufen sehr reichlich ein. Eine ganze Anzahl von Blättern veröffentlicht lange Geberlisten, teilweise (Köln. Ztg.) schon über 100 000 Mark. Die Gruben im hollän­dischen Nachbarbezirk haben 10 000 Mark gespendet.

Wie bekannt wird, hat der UnternehmerverbandAr- b e d" 150 000 Mark für die Hinterbliebenen gespendet, der Esch.weiler Bergwerksverein 100 000 Mark und verwandte Konzerne weitere 50 000 Mark. Bei der K r e i s- sparkasse Aachen sind bis jetzt für die Opfer des Als- dorfer Unglücks 770 500 Mark eingegangen. Nicht darin enthalten ist die Sammlung durch die Aachener Zeitungen. Die Beamten der Kreisverwaltung, der Kreissparkasss und des Wasserwerks des Landkreises Aachen haben zu­gunsten der Hinterbliebenen für die Dauer von drei Monaten auf 2)4 bis 10 Proz. ihres Gehalts verzichtet.

P ap st P i us XI. hat durch den Nuntius in Berlin den Familien der Verunglückten Bergleute in Alsdors 10 00Y Mark überweisen lassen.

Eine halbe Stunde nach Beendigung der Trauerfeier in Alsdors. als noch etwa 100 Särge inmitten der Angehörigen und einer großen Zahl sonstiger Trauernden aus der Erd« standen, .erschien plötzlich ein Trupp junger Kommunisten aus Palenberg. Einer dieser Leute schwang sich auf di« Rednerkanzel und hielt ein« kommunistische Ansprache. Die wenigen auf dem Friedhof noch verbliebenen Polizeibeamten konnten nichts ausrichten.

Rach dem Bericht der Verwaltung der Annagrube ia Alsdorf si^d bis jetzt 259 Tote und 16 Verletzte festgeftellt. Es sei jedoch zu befürchten, daß unter den Gesleinsmassen und unter den Trümmern des Verwaltungsgebäudes noch weitere Tote liegen.

Neueste Nachrichten

Stettin. 27. Okt. Auf dem Parteitag der Deutschnatio­nalen Volkspartei in Stettin führte Dr. Hugenberg in einer Rede aus: Das WortDeutschland erwache" haben wir der der Gründung des Alldeutschen Verbands 1890 beim Abschluß des deutsch-englischen Vertrags (durch den der wertvolle Besitz von Sansibar und Witu in Ostafrika gegen das damals noch englische Helgoland eingetauscht wurde --- ein Tausch einer Hose gegen einen Hosenknopf, wie Bismarck ihn nannte) den Volksgenossen zugerusen. Aus der Nichtachtunng des Warnrufs sind Weltkrieg und Not entstanden. 1924 beim Dawesplan wollte das Volk erwachen Parlaments- und parlamentarischer Parteigesit haben es verhindert. Die Wahlen vom 14. September 1930 haben aber erwiesen, daß auch mit Wahlen und Parlament ein neues nationales Deutschland, das Dritte Reich, er­kämpft werden könne. Die national gerichteten Parteien werden sich zusammenschlleßen müssen; der noch fehlende Rest werde durch ein ehrliches Bündnis mit dem Zentrum oder durch neue Wahlen hinzugewonnen. Es müsse aber dafür gesorgt werden, daß die Möglichkeit eines wirklichen antimarxistischen Umschwungs nicht wieder durch parlamentarische Leimruten des Zen­trums verspielt werde, wie letzthin durch Treviranus. West­arp und Schiele. Um die wirkliche Freiheitsbewegung in Deutschland nicht siegen zu lassen, werde der Marxismus wieder so tun, als treibe er selbst Freiheitspol-itik. So könne man jetzt sehen, wie Leute und Parteien, die seiner, zeit mit Feuer und Flamme für den Dawes- und Boung- plan eingetreten seien, heute von derNotwendigkeit einer Revision" sprechen. Das amtliche Deutschland wolle keine Revision, das Auslandbietetsieihmjetztan. Man werde versuchen, das ehrliche Revisionsbegehren an­ders zu frisieren; es werde kein ehrliches Angebot mehr sein, sondern in Wahrheit der dritte Tribut­plan. Diejenigen Kräfte des Auslands, die diesen Weg gehen möchten, wollen daher nicht mit einem nationalen Deutschland über diese beabsichtigte Schein-Revision verhan­deln, sondern sie wollen das sozialistisch-parlamentarische Deutschland retten. Das national-erwachende Deutschland müsse auf der Hut sein.

Schießerei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten

Dortmund, 27. Okt. Zwischen zwei Zügen von National­sozialisten unck Kommunisten, die von Parteiversamm­lungen zurückkehrten, kam es am Freitag abend zu einer Schießerei. Zehn Kommunisten wurden durch Schüsse ver­letzt. Einer von ihnen ist in der Nacht gestorben. Sechs weitere wurden schwer und drei andere leicht verletzt,

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Starke Errequng in Finnland

Helsinkttors, 27. Okt. Die Verhaftung des Generalstabs­chefs Ballen ins und anderer Offiziere hat im ganzen Laub eine starke Erregung hervorgerufen. Die Regierung hat die GarNison in Helsingfors verstärkt. Wie verlautet, wollten die Offiziere verhindern, daß der jetzige Minister­präsident Svinhufvud zum Staatspräsidenten gemacht werde, der dann den früheren Präsidenten Stahlberg als Ministerpräsidenten berufen hätte, um die Abwicklung der Lappo-Bewegung durchzuführen.

Arabischer Staatenbund

Jerusalem, 27. Okt. Der Ministerpräsident des Iraks erklärte nach einer Agenrärmeldung aus Bagdad, di« ira­kische Regierung arbeite einen Plan zur Errichtung eines einem arabischen Saatenbund ähnlichen Gebildes aus, das 'den Irak, Transjordanien, Nedsch und den Hedschas um­fassen solle. Der Minister wolle den Vorschlag persönlich den arabischen Hauptstädten überbringen, um so den Grundstein des Staatenbundes zu legen.

Württemberg

Kircheneinweihung in Hedelfingen

ep. Unter großer Beteiligung wurde am Sonntag die neue evangelische Kirche in Hedelfingen eingeweiht. Zahl­reiche Gäste hatten sich eingefunden, darunter Kirchenpräsi­dent v. Wurm, der Präsident des Landeskirchentags, Ge­neralstaatsanwalt a. D. Dr. Rücker, Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager. Dekan K ü b l e r°Cannstatt und Pfarrer Schnaufer-Schmiden, der Bezirksabgeordnete des Landeskirchentags. Dem wehmütigen Charakter des Ab­schieds von der alten Kirche gab Stadtpfarrer Gschwend in bewegten Worten Ausdruck. Auf dem Vorplatz der neuen Kirche übergab Architekt Trüdinger mit Dankesworten an alle, di« beim Bau mitaewirkt hatten, den Schlüssel

Fernsprecher Nr 2g 104. JuhrANNg

Tagesspiesel

Die Reichs- und die preußische Skaaksregiernng haben be­schlossen. Einladungen gesellschaftlicher Art nur in besonde­ren Fällen anzunehmen und die eigenen gesellschaftlichen Veranstaltungen auf das unerläßliche Maß zu beschränken. Alle kreise werden aufgefordert, angesichts des Ernstes der Zeit ihrerseits die Veranstaltungen «inzuschränken und von öffentliche, Festlichkeiten möglichst abzusehen.

Reichskanzler Brüning hatte eine längere Unterredung mit dem preußischen Ministerpräsidenten Braun.

Reichsinnenmiuifier Dr. Wirlh hat den Ministerialdirek­tor Dr. Spieker beauftragt, den geistigen Strömungen ra­dikaler Parteien, besonders der Nationalsozialisten, nachzu­spüren.

Stadtpfarrer Dr. Schairer, der noch einer kurzen Er« widerung die Kirche öffnete. In dem liturgisch ausqestatteten Festgottesdienst sprach Dekan Kübler das Weihegebet. Dann hielt Stadcvfarrer Dr. Schairer die Festpredigt. Kirckenpräsident l). Wurm überbrachte die Segenswünsch« der Landeskirche. Inmitten des Lärms von Arbeit und Ver­gnügen" und anaesichts der dunklen Schatten, die sich über unser ganzes Volksleben legen, sei es doppelt nötig, daß die Botschaft von Christus erschalle als eine Mahnuna zur Selbstbesinnung und ein Aufruf zu frohem Glauben und tatkräftiger Liebe. Die Zeit der idyllisch beschaulichen Kirch­lichkeit sei vorbei. Am Schluß des Gottesdienstes erfolgt« eine Taufe, worauf der frühere Ortsgeistliche von Hedel­fingen. Stadtpfarrer V e i l - Jlsholen, das Schlußgebet Grach. Nachmittags fand ein liturailcher Kinderaottesdienst statt und den Ausklana bildete abends ein Kirchenkonzert des Liederkranzes Hedelfingen.