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Nagolder TagSlatt «Der Gesellschafter'
Freitag, 24. Oktober 193g
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damit unsere Reparationen decken zu können. Wir müßten nach wie vor pumpen, um das große Loch zu verstopfen. Deshalb mußten wir ja wieder den ungeheuren „Ueber- brückungskredit" im Ausland aufnehmen. Auch übersieht man, daß die verminderte Einfuhr — denn die tatsächliche Ausfuhrzunahme ist nach wie vor gering — auf Rechnung unserer verminderten Kaufkraft, also unserer Verarmung, und des f sissturzes auf dem Weltmarkt zu seßen ist. Auch stecken in jener Milliarde Ausfuhrüberschüsse R e - parationssachliefer ungen mit 521 Mill., RM„ so daß ein tatsächlicher Ausfuhrüberschuß von nur 460 Millionen übrig bleibt. -
Unter diesen Umständen gewinnt der Hugenbergsche Vorschlag einer Reparationsabgabe erhöhte Bedeutung, der nun von der deutschnationalen Reichstagsfraktion als förmlicher Antrag im Reichstag eingebracht worden Ut, der aber vielfach noch für eine Unmöglichkeit gehalten wird. Man denkt dabei unwillkürlich an Helfserichs Vorschlag für die Schaffung der Rentenmark. Auch damals hieß es: „Unmöglich!"
Zu dem Lohnkampf der Berliner Metallarbeiter gab der Bundesausschuß der Freien Gewerkschaften. die fast 5 Millionen Mitglieder zählen, am 14. Oktober eine Erklärung ab, in der man u. a. die bemerkenswerten Worte liest: „Es steht fest, daß die Milliarden, die Deutschland an seine Gläubiger zahlt, nicht nur Ursache der ungeheuren Arbeitslosigkeit in Deutschland, sondern auch der Störungen in der Weltwirtschaft sind." Sonst hörte man es anders: „Die Reparationen gingen die Arbeiter nichts an: die „reichen Leute" müßten sie zahlen. Lloyd George sagte am 26. Juli 1029 im englischen Unterhaus: „Deutschland kann nach den Zahlungsplänen nur erfüllen, wenn es die Löhne seiner Arbeiter niedrig hält " Und der bekannte schwedische Wirtschaftler Cassel äußerte schon am 10. September 1924: „Es ist ein furchtbarer Jrrttrm, sich vorzustellen, daß die Zahlungen durchgeführt werden können auf Kosten der „reichen Leute" in Deutschland . . . Das Erwachen aus diesem Irrtum wird sehr unangenehm werden. Die deutschen Arbeiter werden erfahren, daß die systematische Aussaugung der deutschen Volkswirtschaft vor allem ste selbst treffen wird." Es ist erfreulich, daß die berufsmäßige Vertretung der Arbeiterschaft, der Gewerkschaftsbund nun auch der Anfickt sich angeschlossen hat. die von allen unvoreingenommenen Wirtschaftlern und Politikern seit Jahren immer entschiedener vertreten wird. lck.
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Wie Freud und Leid doch oft so nahe beieinander sind! Bor einer Woche war ganz Aachen und das untere Rheinland in freudiger Feststimmung über den Besuch desver- ehrten Reichspräsidenten v. Hindenburg — wenige Tage darauf erschüttert uns die Kunde eines Gruben-Unglücks, wie es Deutschland noch selten betroffen Kat. Am Dienstag, morgens 7.30 Uhr, erfolgte auf der Grube Anna2inAlsdorfbei Aachen eine furchtbare Explosion. Wie ein Büß aus heiterem Himmel wirkte die Meldung. Der Tod hat furchtbare Ernte gehalten. Ein großer Teil des Werks liegt in Trümmern. Geist und Technik mußten wieder, wie so oft in dem Unglücksjahr 1930, erfahren, wie eng die Grenzen des menschlichen Könnens gezogen sind, wenn es gilt, die Natur und ihre Gewalten zu beherrschen. Im Berawerksbetrieb, wo die technische Entwicklung im letzten Jahrzehnt so starke Fortschritte gemacht hat und die Sicherheitsmaßnahmen einen hohen Grad der Vollkommenheit erreicht haben, stößt man durch salibe Unglücksfülle immer wieder auf die Erkenntnis, daß es doch noch Dinae gibt, die nicht oder nur wenig ergründet sind und die Ursache furchtbarer Katastrophen werden können, lieber die Ursache des Unglücks in Alsdorf hat man bis jetzt nur Vermutungen gehört, man weiß noch nickst einmal. ob die erste Eristosion sich oben oder unten ereignete. Sind außer den 251 Toten und 100 Verletzten nach weitere Tote oder Lebende drunten im Schoß der Erde? Rätsel über Rätsel. Tiefe Trauer herrscht im ganzen Reich. Das ganze Volk steht an der Bahre der toten Knappen mit den Gefühlen stärkster Anteilnahme.
Neueste Nachrichten
Wechsel auch im Berliner Polizeipräsidium
Berlin, 23. Okt. Die Blätter berichten, der Berliner Polizeipräsident Zörgiebel solle Regierungspräsident in einer preußischen Ostprovinz und der frühere Innenminister Grzesiriskn wieder Polizeipräsident von Berlin werden.
Der Geheimstock der Bundesbahnen
l Wien, 23. Okt. Die Zuflüsse zu dem berüchtigten Geheim- I stock der österreichischen Bundesbahnen sollen in der Hauptsache aus einer Zahlung eines großen reichsdeutsch en Kohlen Werks herrühren dafür, daß ein für dieses Werk ungünstiger Lieferungsoertrag mit den Bundesbahnen gestrichen wurde, ein anderer Teil soll, wie der „Köln. Zeitung" gemeldet wird, aus Preisnachlässen stammen, die andere Lieferanten gegenüber den amtlichen Kartellpreisen den Bundesbahnen einräumten.
Die österreichischen Erzbischöfe und Bischöfe haben einen Hirtenbrief erlassen, in dem die katholische Bevölkerung aufgefordert wird, bei den bevorstehenden Wahlen nur wahrhaft christlichen und kirchentreuen Männern ihre Stimmen zu geben.
Ein französischer Flieger aus Rußland ausgewiesen
Moskau, 23. Okt. Der französische Flieger Langenron, der vor einigen Tagen bei Bychow unweit Orscha eine Notlandung vornehmen mußte, ist aus der Sowjetunion ausgewiesen worden, weil er ohne Erlaubnis die Sowjetgrenze überflogen hatte.
Württemberg
Sluklgark, 23. Oktober.
Die tage des Arbeiksmarkls. Nach dem Bericht des Landesarbeitsamts standen am 15. Oktober in Unterstützung von der Arbeitslosenversicherung 83913 Personen, in der K r i s e n u n t e r st ü tz u n g 20 583 Personen. Dis Gesamtzahl der Unterstützten stieg um 3882 Personen oder um 3,9 v. H. von 100 614 aus 104 493 Personen (87 514 Männer, 16 982 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 42 472 gegen 39 644 und aus Baden 62 024 gegen 60 970 am 30. September 1930. Im Gesamtbezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland kamen am 15. Okt. 1930 auf 1000 Einwohner 20,8 Hauptunterstützungsempfänger gegen 9,4 zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Vom Sonsulakswesen. Dem zum Luxemburgischen Wahl- Konsul in Stuttgart ernannten Herrn Euchar Nehmann ist mit Zustimmung der württ. Staatsregierung im Namen des Reichs das Exequatur erteilt worden.
Gegen den Volksschul-Abbau. Unter dem 17. Oktober haben die sämtlichen Lehrer- und Lehrerinnen-Vereine eine Eingabe an das Kultministerium gerichtet, um ihre Bedenken gegen eine nochmalige Durchführung von Sparmaßnahmen bei der Volksschule vorzubringen.
Zehnte Baugeldzuteilung bei der Oeffenklichen Bausparkasse der Städl. Sparkasse Stuttgart. Am 20. Oktober fand im großen Sitzungssaal des Rathauses die zehnte Baugeldzuteilung der Oeffentlichen Bausparkasse der Städt. Sparkasse statt, bei der an 53 Vaufparer 578 000 RM. zugeteill werden konnten. Seit Bestehen der Oeffentlichen Bausparkasse, also seit 1. April 1928, haben 303 Bausparer zusammen 3 251000 RM. zugeteilt erhalten. Die nächste Zuteilung findet im Januar 1931 statt.
Frauenmission. Die Basler Frauenmission verpflichtete Fräulein Hedwig Uhlmann von Alfdorf (Württ.) als Krankenschwester nach Afrika, die Lehrerin Frl. Elisabeth Ackermann von Vaihingen a. F. nach Afrika, und Frl Luise Junginger von Stuttgart für eine Fcauenarbeits- schule in Borneo.
Stuttgart, 23 Ott. Der Reichssparkommijsar D r. Sümisch, der bekanntlich die Verwaltung der Stadt Stuttgart durchprüfen soll, ist noch nicht singetroffen. Er sandte an seiner Stelle einige Beamte. Am Montag zwei und ein paar Tage später nochmal zwei. Einen Ministerialdirektor und auch einige Techniker. Die Herren haben ihre Arbeit in vollem Umfang ausgenommen und bereits mit dem Besuch von städt. Aemtern und Einrichtungen begonnen.
Iusammenkreffen ehemaliger Saniläker. Angehörige der ehemaligen Sanitätskompagnie 1 (31) XIII. (Württ.) AK, treffen sich zu einem gemütlichen Wiedersehen in Stuttgari am Sonntag, den 16. November 1930, vorm. 10 Uhr, im Saal des Parkrestaurants Silberburg.
Spenden für Alsdorf. Die Zentralleitung für Wokst tätigkeit in Württemberg, Stuttgart, Falkertstraße 29, ist bereit, Spenden für die Hinterbliebenen der durch das Grubenunglück in Alsdorf ums Leben gekommenen Berg, leute und für die Verletzten entgegenzunehmen. Die Gaber können, beim Kassenamt der Zentralleitunq abgegeben odei unter Angabe des Zwecks auf das Postscheckkonto Stuttgart Nr. 2825 überwiesen werden.
Vom Landeslheaker. Die Aufführung der Komödie «Schatten über Hartem" im Landeslheaker begegnet immer noch starkem Widerspruch. In der Aufführung am Mittwoch wurde wieder viel gepfiffen und gejohlt und der zweite Teil des Stücks mußte größtenteils bei Licht gespielt werden. Nach der Aufführung kam es vor dem Theater zu Auseinandersetzungen, doch genügte die Aufforderung der Polizei zum Weitergehen, um weitere Mißhelligkeiten zu verhindern.
Vom Vater erstochen. Der als gewalttätiger Mensch bekannte 50jährige Hilfsarbeiter Konrad Ruß von Dettingen OA. Kirchheim fing am Sonntag, den 29. Juni ohne Anlaß wieder einen Streit mit seinem 25jährigen Sohn Friedrich an und versetzte ihm mit einem dolchartigen Messer einen Stich in den Unterleib. Der Sohn starb nach einigen Tagen an den schweren Verletzungen. Das Schwurgericht verurteilte den Rohling zu 7 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust.
Verwegener Raubüberfall. In der Nacht zum 13. September drangen der 28jährige, zuletzt in Cannstatt wohnhafte verheiratete Modellschrsiner Christian Hsubach von Regensburg und der 30jährige verheiratete Kaufmann Anton Kirchhöfer von Stuttgart in die Wohnung eines alleinstehenden älteren Landwirts in Oellingen OA. Kirchheim ein. Sie knebelten den im Bett liegenden Mann und raubten 570 Mark. Das Erweiterte Schöffengericht ver- i urteilte den Heubach, der noch zwei weitere Diebstähle ver- ? übt hatte, zu 4 Jahren 2 Monaten, den Kirchhöfer zu 4 Jahren Gefängnis und beide zu je 3 Jahren Ehrverlust.
Ehingen a D. 23. Okt. Todesfall. Gestern früh starb Rektor a. D. Sauter in Neuhausen a. F., wo er bei seiner dort verheirateten Tochter zur Erholung weilte im Alter von 77 Jahren. Der Verstorbene kam 1902 als Lehrer nach Ehingen, wo er 1918 zum Rektor ernann! rv«>!rde. Seine Pensionierung erfolgte 1924.
Tettnang, 23. Okt. Kinderlähmung. Das drei- s jährige Töchterchen des Kasseninspektors Färber erkrankte ! - unter merkwürdigen Umständen. Der Kinderarzt stellte ! ! spinale Kinderlähmung fest, da die rechte Seite und die > Zunge gelähmt sind.
Laupheim, 23. Okt. Der Fassadenkletterer gefaßt. Der Einbrecher in das Oberamtssparkassengebäude konnte nunmehr dingfest gemacht werden. Es handelt sich um den 20jährigen Andreas Scheuermann aus Ansbach in Bayern, der eine Zeitlang iher beschäftigt war, aber inzwischen entlassen worden ist.
Rokkweil. 23. Okt. MitdemKopfdurchsSchau- fenster. Ein hiesiges Dienstmädchen fuhr nachmittags mit dem Fahrrad gegen ein Schaufenster des Schuhhauses St. Villinger. Die Scheibe wurde zertrümmert und das Mädchen blieb mit dem Kopf und der rechten Schulter in der Scheibe stecken. Es erlitt nicht unbedeutende Verletzungen.
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(Nachdruck verboten).
(Fortsetzung 47)
Die Namen der Zeugen wurden verlesen, dann ermahnte sie der Vorsitzende, ihre Aussagen bestimmt, eindeutig, ohne Voreingenommenheit und der Wahrheit gemäß zu machen. Sie würden diese Aussagen zu beschwören haben. Er belehrte sie über die Bedeutung des Schwures und die Folgen der Eidesverletzung, dann entließ er sie wieder mit dem Bemerken, daß sie in der eben verlesenen Reihenfolge einzeln in den Saal gerufen werden würden.
Nach diesem Auftakte trat lautlose Stille ein. Klar und deutlich schwang die Stimme des Vorsitzenden im Raum, als er die Anklage gegen Friedrich Karl Sohr wegen vorsätzlicher Brandstiftung erhob.
Aller Augen ruhten auf Sohr. — Straff aufgerichtet und ebenso klar und deutlich wie der Vorsitzende gab er Antwort. Ohne jede Befangenheit schilderte er die Vorgänge am Erntedankfeste. Er beschönigte nichts und übertrieb nichts, wie ihm die Dinge in Erinnerung waren, so erzählte er sie. Dann schloß er:
„Wie ihr Urteil auch ausfallen mag, meine Herren, ich werde es zu tragen wissen. Als Bestrafung aber werde ich das Urteil nie auffassen können, weil die Bestrafung eine Sühne bedeutet oder doch anstrebt und diese eine Schuld voraussetzt. Die Schuld aber liegt nicht bei mir".
Seine Worte und die Art, wie er sie sagte, machten sichtlichen Eindruck. Die Geschworenen sahen sich an, im Zuhörerraum tuschelte man und der Staatsanwalt spielte mit dem Bleistift. Er bemühte sich, ihn auf die Spitze zu stellen.
„Wir werden Schuld oder Nichtschuld ergründen, dazu sind wir eben zusammengekommen", sagte der Vorsitzende, sah dann auf einen vor sich liegenden Zettel, auf dem er sich Stichworte gemacht zu haben schien und fuhr fort: „Sie sagen, daß Sie spazieren gegangen seien. Ist Ihnen da jemand begegnet?"
„Nein".
„Diese Frage ist vom Eemeindevorstand Kröber bei Ihrer ersten Vernehmung schon an Sie gerichtet worden. Damals war Ihnen diese Frage offenbar unangenehm".
„Wie jede andere Frage auch".
„Warum?"
„Weil ich nicht wußte, auf was die Befragung hinauslief. Wenn man mir damals gesagt hätte, daß ein Verdacht bestünde, hätte ich die Gegenfrage, ob ich antworten müsse, nicht getan".
„Und wie war das nun auf dem Kadenschen Hofe? Dort sollen Sie sich sehr auffällig benommen haben".
„Ich wüßte nicht inwiefern und müßte schon um kon- grete Angaben bitten, wenn eine Antwort von mir er- i wartet wird."
„Sie sollen mit den Händen in den Taschen tatenlos zugesehen haben, wie alle anderen arbeiteten. Stimmt das?"
„Teilweise".
„Wollen Sie sich nicht näher äußern?"
„Meine Arbeit war getan. Was noch zu tun war, mußte ich vorerst anderen überlasten".
„Welche Arbeit war getan?"
„Ich hatte die Ställe geräumt und das Vieh in den benachbarten Gärten untergebracht. Am Löschen habe ich zunächst nicht beteiligt, weil da schon zwanzig Menschen zu viel waren".
„Wieso denn zuviel? Beim Helfen können doch nie genug Hände da sein".
„Es gibt zweierlei Hände, Herr Vorsitzender, berufene und unberufene. Die einen helfen, die anderen stören und von denen, die stören, waren an jenem Tage, wie gesagt, vierzig überflüssig. Insgesamt waren vier Wehren am Platze. Die Kommandeure waren außerstande, die Wehrleute richtig einsetzen zu können, weil sie die anwesenden Zivilpersonen wie von allen guten Geistern verlassen gebärdeten. Ich habe noch nie ein so wildes Durcheinander gesehen wie an diesem Tage" .
„Dann haben Sie aber doch eingegriffen?"
„Ja".
„Was veranlaßte Sie dazu?"
„Frau Kaden bat mich darum".
„So. — Und was sagte Frau Kaden zu Ihnen?"
Sohr hob bedauernd die Schultern. „Frau Kadens Worte", sagte er, „waren für mich bestimmt, nicht für die Oeffentlichkeit".
„Soll ich das so verstehen, daß Sie die Auskunft verweigern?"
„Jawohl".
„Es wird nämlich behauptet, daß Ihnen Frau Kaden das Gewissen geweckt habe".
Da lächelte Sohr: „Es wird vermutlich heute noch mehr behauptet werden", antwortete er.
„Ist die Behauptung: „Um die Baracke ist es nicht schade", auch nur eine Behauptung?"
„Nein, durchaus nicht".
„Diese Aeußerung getan zu haben, geben Sie also zu?"
„Ja, nur möchte ich bitten, daß auch die Einschränkung Erwähnung findet, die ich zu gleicher Zeit tat."
„Welche denn?"
„Ich habe gesagt, man solle die Baracke, um die es nicht schade sei, brennen lassen, wenn man das Ganze retten wolle".
„Wem gegenüber haben Sie diese Aeußerungen getan?"
„Frau Kaden gegenüber. Schultheiß und Gendarm müssen sie gehört haben, denn einer von beiden sagte: „Sehr gut."
„Wir werden noch Gelegenheit haben, beide Herren zu hören. — Am Tatorte sind nun dieses Feuerzeug —" er zeigte auf den Tisch zu seinen Füßen — „und diese Brieftasche gefunden worden. Kennen Sie die?"
„Ja, sie gehören mir."
Im Zuhörerraum entstand eine Bewegung. Man reckte die Köpfe und stieß sich gegenseitig an. Auch die Geschworenen horchten interessant auf.
„Sie sehen die beiden Dinge ja gar nicht an", sagte der Vorsitzende, „wie können Sie da sagen, daß sie Ihnen gehören".
„Sie sind mir zum Uebelwerden oft vorgelegt worden."
„Feuerzeug und Brieftasche haben Sie wohl auf dem Brandplatz verloren?"
„Nein".
„Wie kommen sie denn dahin?"
„Das weiß ich nicht".
„Sie haben auch keine Erklärung dafür?"
„Doch! Nur hat die Erklärung wenig oder gar keinen Zweck, weil ich sie zur Zeit noch nicht glaubhaft machen kann".
Im Saale herrschte eine atemlose Spannung und der Vorsitzende drängte: „Wir möchten die Erklärung gern hören. Ob sie Zweck hat, wird sich zeigen".
„Nun denn", sagte Sohr, „Brieftasche und Feuerzeug sind mir gestohlen worden".
„Gestohlen?"
„Ja und von einem Dritten dorthin gelegt worden, wo sie gefunden wurden".
Fortsetzunr folgt.
Aus Stc
Manche schimpf ihnen einfällt, daß
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Ein graues Gespenst die fröhlichen Reiher
Es sprühen die Essei Es schaffen die Geist
Der Pflug zieht Fu Wir alle stehen in
Ein trotziges Hoffen „Das graue Gespens
And fester nur packt wenn das graue Ge
Mit eisernem Wille» nach dem neidischen
Zu bannen das gro fein knöcherner Han
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Unter der Ueber bringt „Die Hilfe" foi ner sucht Lehrling mit geböte an ..." — ,Z Expedition und Vuchhi trobranche. Bedingung: oder Oberrealschule. A nisten und erstklassigei findet Stellung als Li denbedienung ist zu w schriften an . . ."
Wahrlich, wir mack Dichter und Denker" a Kraft und Geld wird forderungen verpufft!
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Alsdorf. 23. Okt. der Grubenkata nerstag mittag ! nenimmer noch a Das Revier 10 räumt sein.
Die Zahl der Verlei 30 sind so schwer verl krankt, daß es fraglich können. Mer der Ung Toten liegen in lange: frischem Tannengrün a
Am Samstag vorn Alsdorf in einem 8
Durch Anschlag wui die Leute der unterird Teil wieder beschäftigt Weisung, sich auf Gru bei der Markenkontroll
Explosion
Nach den neuesten (tätigen, daß es keine : dern eine solche von o vor dem Unglück warei wagen Dynamit angefc daß diese Wenge nicht i kammern des Schacht- an der Oberfläche am sich entzundere. Diese ! Wucht der Explosion a den Schacht stand, we leute sind der Ansicht, namitentzündung in d Oberfläche gehabt. Eil Türen unten im Schaä nach innen singe mit dem Rücken am E aus in die Gänge hine
Im Laufe des Vor: ter an eine Stelle, wo eisernen Wänden der l werk), zwischen den di schiedsgrüße mit Kre! Gruppe einzelne Phas ausgezeichnet. Unter a Len, aber wir können noch? Gas im Schach langsamen Todes: um dann wird sie von Str Uhr folgt die letzte In mehr! 25 Knappen sta Gastod.
Zur ersten Hilfeleis kreises Aachen 20 000 dinal Dr. Schulte-: von Trier 500 Ma kirchenrat Berli telegramm 5000 Mark Konsistorium in
Aus dem Ausla reiche amtliche und p gen. Holland hat schaft gesandt, die a: Arbeiten sich hervorra
Für
Die Knappschaftsbe keilt mit: Um den f Verfügung zu stellen, Leistungen der Reichs» der Knappschaftsberuf betrüge ausgezahlt.