itwoch, 20. August 1830

chtoieh markt. Zufuhr: n, 10 Kälber, 346 Schweine. Farren 1. 54, 2. 52, 3. 50, 5761, 2. 5356, Kälber 6971, 3. 69-71, 4. 6S

-900, Ochsen 400-800, Kal- eh 200400. Ravens- iers 180-280. Kalbeln 340

chweine 2535. Läufer 5S

30 37, Läufer 5567. Läufer 5«)95. Ravens- Saulgau: Ferkel 3040 «A. erstenfeld: Milchschweine 25

31 44, Mutterschweine 165 2035 ,/i.

12.5012.75, Roggen 7.60, Veizen 14, Roggen 8.20. eu 9.50-10.50. Weizen alt 8.75, neu 9, Sommergerste eu 8.408.95. Saulgaur : Haber 9. Tuttlingen:

. Urach: Dinkel 11-12, >n 15.50. Kernen 11.50

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r Hochdruck. Im Norden sen nordwärts zu wandern freitag zwar zeitweilig He­rr zu erwarten ist.

> Jahre, Freud eu­er, geb. Fischer, Frucht- jre alt, Rohrdorf,

Seiten einschließlich der rndwirtschaft" und die

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Nr. 194 Gegründet 1827 Donnerstag, den 21. August 1930 Fernsprecher Nr 2 g 104. Jahrgang

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17 Zeilen

-Genf, 26. August. Der Völkerbund hat nach seinen Satzungen unter seinen obersten Wichten den Schuh der Minderheiten übernommen. Das Generalsekretariat des Völkerbunds hat es nun, als ob es sich schämte, in seinem im vorigen Monat ausgegebenon Jahresbericht 1929/30 die Minderheitenfrage bzw. deren Behandlung mil dreiZeilen abgetan, und im «Amtlichen Journal" kommt noch ein Nachtrag von 17 schreibe siebzehn Zeilen. Und darin steht nur, daß in dem Zeitraum vom 13. Juni 1929 bis zum 31. Mai 1930 57 Bittschriften und Beschwer­den der Minderheiten beim Generalsekretariar eingelaufen sind- Davon wurden 26 als «unwürdig" befunden; 31 wurden zwar zur «Prüfung" zugelassen, aber nur 14 ge­langten in den Dreierausschuß für die Minderheiten. Keine einzige dieser Beschwerden konnte bis vor den Völkerbunds­cat gelangen! ^

Dieser amtliche Bericht spricht für sich selbst. Er beweis zum soundsovielten Male, wie gleichgültig, pflichtvergessen, !a feindlich der Völkerbund der Not der Minderheiten gegenübersteht.

Radikale Aenderung des englischen Finanzgesetzer

zur Bestreitung der Arbeilslosenkosken

müht sich dennoch, ihn dafür zu gewinnen, indem man ihm vorstellt, durch einen solchen allgemeinen Finanzzoll könne am einfachsten der erfolgreichen Werbung der Konservativen für Schutzzölle das Wasser abgegraben und die Lebensdauer der Arbeiterregierung verlängert werden. Denn es sei nicht zu bestreiten, daß die Konservativen angesichts der sich ver­schlimmernden Wirtschaftslage mit ihrer Schutzzollwerbung immer mehr Anklang finden. Andernfalls werde die Staats­kasse im nächsten Jahre vor einem riesigen Fehlbetrag stehen.

Die Regierung getraut sich aber nicht, so weitreichende Pläne auf die eigene Verantwortung zu nehmen, und sie be­müht sich daher, sich die Unterstützung der Liberalen in ir­gend einer Form zu sichern.

Es ist nicht ohne Interesse, daß die Gewerkschaften und die Arbeiterpartei in England in der Finanznot des Landes einen Plan aufgreifen, der nichts anderes ist als der Hugen- berssche Vorschlag nur daß der englische Plan in der höhe der Finanzzölle und in der Erfassung der den Zollzu­schlägen zu unterwerfenden Waren noch viel weiter geht als Hugenberg und daß er sich trotzdem nur auf die Deckung der Arbeikslosenkosien beschränkt, während Hugenbergs Aus­gleichszölle Bounglribuk und Arbeitslostgkeitskosten betreffen.

Isgerspiegel

Bom Reichswehrministerium wird das Gerücht, der Ches der Heeresleitung, General Heye, habe sein Abschiedsgesuch eingereicht. und Generalmajor v. Hammerstein sei zu seinem Nachfolger bestimmt, für unbegründet erklärt.

Die persische Regierung hat es abgelehnk, gemeinsam mil der Türkei militärisch gegen die Kurden auf persischem Ge biek vorzugehen. Der neue türkiche Gesandte für Persien, Khosgo Bes. ist in Teheran eingetroffen.

>ende Äenderung der Kreditverhältnisse 3. Im Interesse der Landwirtschaft muß sie Auslands- lieferungen in die Hände bekommen. Mit bloßen Zöllen ist,nichts zu erreichen. Wir brauchen autonome Zölle und Einfuhrverbote. Die Krönung der bisherigen falschen Politik sei die Regierung Brüning. Sie bedeutete die Entlassung der Sozialdemokratie aus der Verantwortung. Mit wechselnden Mehrheiten ist es ohnehin im nächsten Reichstag vorbei. Es wird insbeson­dere nicht möglich sein, daß die Mittelparteien irgendein« Regierung allein bilden können. Wir müssen heraus ans demSowohl als auch"; wir müssen wieder zu Venz »Entweder oder',.

London, 20. Aug. Im Schatzamt fand eine zweistündige Besprechung des Schatzkanzlers Snowden und eines wei­teren Ministers mit Len Liberalen Lloyd George unk Lord Lothian, bekannter unser seinem früheren Rainer Kerr, statt. Die Arbeiterregierung ist zu der Ueberzeu- gung gekommen, daß die wachsenden Lasten der Arbeits. losigkect nicht mehr getragen werden können und daß «ine radikale Aenderung des gegenwärtigen Fl. nzsystems nötig sei. Die englische Arbeitslosenversicherung schuldet nämlich dem Schatzamt bereits 60 Millionen Pfund Sterling (1200 Millionen Mark). Es bestehen zwei Pläne. Nach dem einen, den Schatzminister Snowden befürwortet, soll die wöchentliche Unterstützung um 2 Schilling (2 Mark) auf den Kopf.der Bevölkerung herabgesetzt werden. Dieser Plan stößt aber auf den Widerstand der Gewerkschaften und der Arbeiterwähler. Der andere Vorschlag, der von der Ar­beiterpartei ernstlich erwogen wird, besteht in der Einfüh­rung eines allgemeinen Finanzzolls von 10 v. H. auf alle Fertigwaren und Halbfabrikate. Von diesem Plan will aber der Freihändler Snowden nichts willen. Seine Partei be-

Aus der Wahlbewegung

Widerstände

DieDeutsche Tageszeitung" erhebt erneut dev Ruf nach Sammlung, um eine zuverlässige agrarische Macht­position wieder aufzurichten. Der Ruf ist als eine Mahnung , an den vom Präsidenten des Reichslandbunds Hepp (der j «früher der D.Vp- angehörte, geführten, ausgesprochen berufs­ständisch gerichteten Flügel der Landvolkpartei zu betrachten, der einem engeren Zusammenschluß mit der Konservativen Volkspartei Treviranus-Wesharp widerstrebt.

Inwieweit die Staats Partei sich an den Ab­machungen beteiligen will, ist noch unbekannt. In diesen Kreisen erblickt man das Haupthindernis in der beruss- ständischen Richtung der Wirtschasts- und der Landvolk- partei. Doch wäre immerhin ein Beitritt znm Burgfrieden möglich, so daß die vier Gruppen auf gegenseitige Bekämp­fung in den WaUen möglichst verzichten würden.

Bürgerliche Einheitsliste in Braunschweig

Braunschweig, 20. August. Die Bestrebungen zur Bil­dung eines Bürgerblocks zur bevorstehenden Landtags­wahl in Braunschweig mit Einheitsliste sind zum Abschluß gekommen. Der gemeinsame Wahlaufruf, der zum Kampj gegen den Marxismus auffordert, ist von folgenden Parteien und Vereinigungen unterzeichnet: Christlich-natio­nale Bauern- und Landvolkpartei, Deutschnativnale Volks­partei, Deutsche Volkspartei, Zentrumspartei, Braunschwei­gischer Landbund, Bürgerbund, Bereinigter Mittelstand, Braunschweigischer Landesverband landwirtschaftlicher Ver­eine E.V., Landesverband braunschweigischer Hausftauen- vereine.

Koch abgesägt?

Der bisherige Führer der Demokratischen Partei im Reich, Dr. Koch, ist weder in Berlin aufgestellt noch auf die Reichsliste "gesetzt worden, er würde also im neuen Reichs­tag voraussichtlich nicht mehr erscheinen. Die parlamen­tarische Führung der Staatspartei geht nun auf den Reichs­finanzminister Dietrich und den preußischen Finanz­minister Höpker-Aschoff über.

Der Parteivorfiand hat heute darüber beraten, ob Koch nicht doch aus die KeichÄiste gesetzt werden solle.

Die Preistreibereien für Lebensmittel in Newyork

London, 20. August.Daily Telegraph" meldet aus Neuyork: Bei der amtlichen Untersuchuna der zu hohen Le­bensmittelpreise in Neuyork bei der Dürre erklärten meh­rere als Zeugen vernommene Kleinhändler, daß sie von un­bekannten Männern unter Drohungen aufgefordert worden seien, Ankäufe von Milch, Butter, Eiern und anderen Le­bensmitteln bei gewissen Großhändlern zu unterlassen, da deren Preise zu niedrig seien. Händler, dis diese Verwar­nung unbeachtet ließen, erklärten, ihre Kraftwagenführer seien von Bandenmitgliedern überfallen worden, die die Gummireifen der Autos zerschnitten und die Waren ver­nichtet hätten. Einige Milchhändler sagten aus, daß sie vor einer Woche durch Todesdrohungen gezwungen worden seien, einen Dollar mehr für sede 10-Gallonentonne (4,5 Liter) Milch zu bezahlen.

Einer Exchangemeldung aus Chikago zufolge gab der Po­lizeidirektor von Evanston (Illinois), der Heimatstadt des Generals Dawes, zu, daß er von demErpresserkönig" Jack Zuta Destechungsgelder angenommen habe.

Hugenberg über die Krise

Dekmold, 20. August. In einer großen Versammlung der Deutsch-ationalen Volkspartei führte Dr. Hugenberg u. a. aus: Mit der Deutschnationalen Volkspartei, wie sie jetzt besteh-, wäre die Feuersbrunst zu löschen, die Deutsch­land ergriffen habe. Die bisher abseits stehende Jugend habe neue Stoßkraft in die Partei hineingetragen. Ein halbes Jahr nach der Annahme des Doungplans sei bereits die von der DNVP. vorhergesagte Noungkrise eingetreten, die zugleich eine Parlamentskrise sei, eine Krise des Partei- und Parlamentssystems, das in Deutschland seit der Revolution regierte. Die Landwirt, schaft sei da; erste und schlimmste Opfer dieser kata­strophalen Entwicklung geworden. Eine Opposition, die nicht mit allen Mitteln gegen die Unfähigkeit vorgehe, diese zu meistern, mache sich lächerlich und sei ohne Kraft. Für die Landwirtschaft sind drei Punkte zu fordern: 1. Im Kampf gegen die Kartelle und Syndikate braucht auch die Landwirtschaft eine eigene, große, besondere Wirt- schaftsorganisation unter eigener Selbst- v e r w a l t u n g, für die die Rentenbank Zentralinstitut sein muß. 2. Die deutsche Landwirtschaft braucht eine durchgrei-

Rücktritt des

München, 20. August. Das Kabinett Held hak henke, nachdem der Landtag den sozialdemokratischen Antrag, die Schlachtsleuer-Rolverordnung abzulehnen, mit 62 gegen 58 Stimmen angenonunen hatte, seinen Rücktritt erklärt.

In der Sitzung hatte Finanzminister Dr. Schmelz!« erklärt, der Fehlbetrag im Staatshaushalt werde da­durch, daß sich die allgemeine Wirtschaftslage inzwischen weiter verschlechtert habe und die Steuern nicht in der er­warteten Höhe eingehen, noch über die angenommenen 22 Millionen erheblich hinausgehen.

Der sozialdemokratische Antrag, der den Abbau der Staatsbeiträge für die kath. Kirche fordert, wurde ab- ge lehnt. Der Antrag der Bayer. Volkspartei, die Aus­gaben des außerordentlichen Haushalts bis zum Jahr 193Z um insgesamt 10 Millionen zu kürzen, wurde einstimmig angenommen. Von der Deurschnationalen Volkspartei rr»>rdc

Neueste Nachrichten

Ein preußischer Bürgermeister des Amts enthoben

Berlin, 20. August. Der preußische Innenminister Hai den Bürgermeister Ehrich von Bassum in Hannover (bei Bremen) des Amts enthoben und ein Strafverfahren ein» geleitet, weil Ehrich gegen die Verfügung der preußischen Regierung, daß kein Beamter der Nationalsozialistischen oder Kommu'-rWschen Partei angehören dürfe, Anspruch erhöbe» batte.

Die Entdeutschung in der Tschechoslowakei

Prag, 20. August. Dieser Tage ist eine politisch-geschicht­liche Maßnahme, wie sie in ihrer Art größer in Europa kaum jemals durchgeführt worden sein dürfte, zum Abschluß ge­langt. Es handelt sich um denfreiwilligen" Vergleich zwi­schen dem Bodenamt, dem Fürsten Liechtenstein und dem Deutschen Ritterorden. Durch diesrsst willige" Vereinbarung entfällt nunmehr die behördlich^ Enteignung. Die Privateigentümer haben noch irme« halb dieses Jahrs die gesamten Waldgebiete und dazu Bo­denflächen an den Staat beziehungsweise Gemeinden, Ko, lonisationsgesellschaften, tschechische Legionärsgenossenschaf- ten usw. abzutreten. Bei der vor mehreren Jahren ab­geschlossenen erstenfreiwilligen" Vereinbarung, wobei hauptsächtlich Ackerboden in Betracht kam, wurden 70 00k Hektar abgetreten. Die neue Vereinbarung betrifft weiten 40 000 Hektar. Danach dürften dem Fürsten Liechtenstein i« der Republik noch ungefähr 50 000 Hektar verbleiben. Del Wri. der abgetretenen Vodenfläche ans Forsten beträgt un­gefähr 1,5 Milliarden Kronen (rund 190 Millionen Mark)s Der Deutsche Ritterorden muß von 21 OM Hektar, die er iS der Republik besaß, ungefähr 9 Hektar abtreten, was einem Wert von M OOO Kronen entspricht.

Weit wichtiger noch als die materielle und die finanzielle Seite ist die p dl i t i s ch e. Man weiß, daß dieForstreform" hauptsächlich dazu dienen soll, die deutschen Randge­biete zu tschechisieren. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, wenn die deutsche Bevölkerung der Randgebiet- den geschilderten Vorgang und seine Auswirkungen mit gro­ßer Besorgnis betrachtet. Man spricht davon, daß im Fall Liechtenstein die englische Regierun g durch Vermitt-

Kabinetts Held

ein Antrag eingebracht, die Aufwändsentschädigungen der Landtagsabgeordneten zu kürzen.

Eparerlatz der bayerischen Regierung

München, 20. August. Die Staatsministerien haben einen Erlaß an die Behörden hinausgegeben, der bestimmt, daß die 4m Staatshaushaltplan vorgesehenen Ausgaben nur in­soweit in Anspruch genommen werden dürfen, als es zm ordnungsmäßigen Führung der Staatsverwaltung für das lausende Aabr unbedingt erforderlich ist. Es dürfen nml nachweisbar unvermeidliche Ausgaben gemacht werden. --imle, die zur Anweisung von Zahlungen ermächtigt sinh sollen genau prüfen, ob di« Ausgaben nicht vermieden odäl zurückgestellt werden können. Die staatlichen Einnahm» dagegen sollen rechtzeitig ohne Verzug betgetrieben Stundungen vermieden werden, wenn «S fich mn nichtM» lungswillige Schuldner handelt.