Montag. 26. Mai Igz«
örand. Der Mann namens mnte im Bett samt einem Liebenzell brach am 30. Mai m schreckliches Donnerwetter der Diakonus daselbst, Job 1 -nter sich die Kanzeltreppe >er in dem Chor unterhalb Nachdem man ihnen einen he bald wieder zu sich. Eine > in der Stadt Blaubeuren rberge zum Ochsen und es Winter dieses Jahres be-
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Hugenberg gegen
Berlin, 26. Mai. W.T.B. meldet: Dei einer Kundgebung der Deurschnationalen Volkspartei in Debrsck (Niederelbe) hielt der Parteiführer Dr. Hugenberg eins Rede, in der er u. a. ausführte: Unseren Freunden im Lande möchte ich zurusen: „Laßt Euch von Berlin nicht imponieren! Nehmt nicht alles ernst, was sich dort abspielt! Bedenkt immer, daß die Großstadt nervös ist! Die guten Nerven sind ans dem Lande. Es kommt daraus an, daß die guten Nervendes Landes der deutschen Politik wieder Kraft und Stetigkeit geben. Laßt euch nichr aus eurer Anwartschaft auf Einfluß und Zukunft verdrängen! Ihr seid immer noch der lebende und wachsende Teil des Volks. Berlin würde im Lauf der Jahrzehnte wieder ein Dorf werden, wenn ihr eure Kinder nicht immer von neuem nach Berlin schicktet. Was da in Berlin um den Deutschen.Reichstag und in den Fraktionen vor sich geht, ist nicht das Leben Deutschlands. Gewiß muß man acht haben, denn es sind dadurch dem lebendigen Deutschland schon allzu viele Wunden geschlagen worden. Aber heute sind wir in einer Entwicklung, die den Bankerott des deutschen Partei- und Porkamestts- s >1 st e m s immer stärker hervortreten läßt, in der ' die Stimmung rings im Land auch bei dem Großstädter sich immer stärker zuspitzt auf eine Bewegung „Los von diesem Parte i- und Parlamentssyste m" Die F ü h- rung dieser Bewegung haben m i r und wollen sie behalten.
Neueste Nachrichten
Stegerwald über die Kapitalflucht
Kiel, 26. Mai. Auf dem Parteitag des Zentrums in Schleswig-Holstein führte Reichsarbeitsminister Steger- wald u. a. aus: In den nächsten Monaten dürfe das deutsche Volk die Nerven nicht verlieren. Die nächste Zeit werde sehr schwer sein. Er hoffe aber, daß man den Ueber- gang zu neuer Wirtschaftsbelebung in nicht zu ferner Zeit wieder finden werde, wenn die erste °Iounganleihe erledigt und die planmäßige Umschuldung der-Ge- meinden durchgeführt sei. In der Zeit der ungeheuren Kapitalverknappung für langfristige Anleihen befinden sich etwa acht Milliarden Mark deutsches Geld im Ausland, überwiegend in der Schweiz. Dieser Kapitalflucht fei mit innerstaatlichen Gesetzen nicht beizu. kommen, das Kapital lasse sich eben nicht zwangsweise ist
einem Land festhalten. Das Kapitol fürchte die hohen Steuern in Deutschland und eine neue Inflation, was übrigens eine unbegründete Befürchtung sei. Wenn man das Kapital im Land zurückbehalten und das geflüchtete wenig-, stens zum Teil wieder hereinziehen wolle, so müsse mau Las Vertrauen zur deutschen Staatsführung wi e d e r h e r st e l l e n. Die Regierung und der Reichstag haben daher in den nächsten Monaten die undankbare Ausgabe, TNassenverbcauchsskeuecn zu erhöhen und Steuern, die die Kapitalflucht verursacht haben, abzubauen. An diesem eisernen Zwang werde keine Regierung und keine Koalition mehr vorbei kommen. Denn man müsse sich darüber klar sein, daß die Kapitalflucht unmittelbar die Arbeitslosigkeit vermehre.
Ltahlhelmlag in Hannover
Alle Deutsche gegen das rote Preußen
Hannover, 26. Mai. Im Rahmen der Landesverbandstagung des Stahlhelms fand am Sonntag nachmittag in der Stadthalle eine große Kundgebung statt. Bundes- fuhrer Seldte. stürmisch begrüßt, wies darauf hin, daß das Jahr 1930 anscheinend politisch sehr bewegt sein werde.
des Reichs gelte jetzt der Kampf; der Stahlhelm solle das Instrument lein, der Freiheit den Weg zu bereiten. Auch in Niedersachsen sei die Unzufriedenheit groß; es wolle nicht von dem roten Berlin regiert sein. Nicht „Los von Preußen", sondern „Al'e Deutsche gegen das rote Preußen" müsse 8ie Losung sein. Das Ganze müsse aber fest Zusammenhalten; Uneinigkeit und Zersplitterung würden sich nur unsere Zunutze machen. Das rote Berlin-Preußen hat den Stahlhelm im Rheinland und Westfalen verboten. Aber wenn die Regierung dem Stahlhelm den Rhein nicht frei? machen will für den nächsten Frontsoldatentag in Koblenz, so werden wir ihn nach Hannover verlegen. (Stürmischer Beifall.) Wir fühlen uns als Frontsoldaten, als die künftigen Rsichsverweser. die ihren Nachkommen ein des- Ieres und starkes Reich hinterlassen wollen.
Kabinett Brüning
rung der Pre u ß e nkvalition zwisä>sn Zentrum und Sozialdemokraten nahe auf den Leib gerückt. Der ganze Sinn der Vorgänge der letzten Monate war: Auch in den Fraktionen de: Zentrums wie in allen anderen ringen heute,
. dank unserem Vorstoß mit dem Volksbegehren, verschiedene Strömungen miteinander. Derjenige Teil des Zentrums, der „den Feind noch immer auf der rechten Seite" sieht (Dr. Wirth), hat nun auf der ganzen Linie einen Angriff auf die Rechte unternommen, um sie zu zerklüften und sich selbst Luft zu machen. In Berlin wird das zusammengebraute Gewitter nockJ eine Weile weitergrollen, im Land aber sieht man schon ein Stück blauen Himmels.
Wir wollen Deutschlands Landwirtschaft und Wirtschaft helfen und Lebenshaltung und Lebensr-iuim des deutschen Arbeiters bessern. Aber nicht mit Kontinuität der Handelspolitik", d. h. Fortsetzung der bisherigen grund-verfehlten Handelspolitik und Annahme des polnischen Handelsvertrags, wie das Kabinett Brüning. De in wir wissen, daß eine vollständige Aenderunq unserer Handelspolitik die erste Voraussetzung für einen neuen Aufschwung von Landwirtschaft und Wirtschaft und für die Rettung des Ostens ist. Man sollte nicht glauben, daß es Leuts gibt, die nun diese Reichsregierung als eine „antimarxisti,che" verehren. Nein, es handelt sich einstweilen lediglich um ein parteipolitisches Manöver zur Rettung der Linken und der Mitte, zur Verwischung von Schuld und Sühne, zur weiteren Vernebelung des von diesen Parteien mit dem Toungplan beschenkten Volks.
Der Zeppelin in Rio
Verstimmung in Rio de Janeiro
Viele Tausende warteten in der Nacht zum Sonntag auf den Straßen und aus den Dächern von Rio de Janeiro auf die Ankunft des Luftschiffs „Gras Zeppelin". In der Nacht hatte ein Regen eingesetzt und so blieb es unbemerkt, daß der Zeppelin gegen Mitternacht über Rio kam. Allerdings flog er an der brasilianischen Hauptstadt vorbei und machte im Landinnern eine Schleisensa-Hrt nach Santo s, Sao Paulo und Santa Cruz zu den deutschen Kolonien. Plötzlich ertönten früh 6.32 Uhr (gegen 10 Uhr vorm. MEZ.) die Sirenen der Seeschiffe und Fabriken und im Nu war ganz Rio auf den Beinen. Geleitet von Marine- und Heeresslugzeugen, erschien das Luftschiff über dem berühmten „Zuckerhutberg" am Hafen, dem Wahrzeichen Rios. Das Wetter war wieder hell und warm. In kurzer Zeit war der Flugplatz schwarz von Menschen. In etwa 200 Meter Höhe umkreiste das Luftschiff, von der Menschenmenge stürmisch bejubelt, den Flugplatz. Um 7.45 Uhr Ortszeit fielen die ersten Landüngstaue, um von den eifrigen Händen der aufgeregten Landungsmannschasten ergriffen zu werden. Die Absperrung wurde streng durchgesührt. Die volle Freigabe des Platzes war glücklicherweise nicht ausgesührt worden. Zunächst begaben sich die Zoll- und Marin-ebehörde zur ErlediZung der üblichen Förmlichkeiten an Bord. Darauf erschien der Empsangsausschuß der Stadt mit Oberbürgermeister Prado, einigen Regierungsvertretern, der deutsche Gesandte Knipp ing, der Botschafter der Vereinigten Staaten, Morgan, der spanische Gesandte und andere, um die Insassen des Luftschiffs zu begrüßen. Dabei ereignete sich ein unangenehmer Zwischenfall. Als eine Gesellschaft anderer hervorragender Persönlichkeiten sich dem Luftschiff näherte, wurde sie von den Offizieren des Luftschiffs Zurückgewiesen. Der Irrtum klärte sich jedoch bald auf.
Das Luftschiss blieb etwa 1'>4 Stunden am Ankermast. Als die Taue gelöst wurden, waren die Zufahrtsstraßen noch immer von anrückenden Gefährten aller Art überfüllt. Dr. Eckener sind von allen Seiten in Brasilien große
Narienwerder, 26. Mai. Am 24. Mai abends 9 Uhr sind zwei polnische Grenzbeamte, ein Offizier und ein Unteroffizier, die unbefugt die deutsche Grenze überschritten hatten, in das etwa 25 Meter von der Grenze entfernt stehende, um diese Zeit unbesetzte deutsche Paßhäuschcn bei Neunhöfen im Kreise Marienwerder eingedrungen. Als ein deutscher Beamter in das deutsche Paßhäuschen hinein wollte und die Tür öffnete, erhielt er sofort einen Revol- oerschuß, der ihn an der linken Hand leicht verletzte. Der- üeutsche Beamte machte jetzt auch von seiner Schußwaffe Gebrauch und brachte dem polnischen Unteroffizier einen Bauchschuß bei. Der angeschossene deutsche Beamte erhielt darauf noch drei weitere Revolverschüsse, d-e ihn aber nur leicht verletzten. Inzwischen drangen weitere deutsche Beamte in das Paßhäuschen ein und entwasfneten
Tagessviegel
Reichspräsident v, Hindenburg empfing am Montag den Skaatskommifsar zur Stützung des ostpreußischen Gütermarktes, Rönneburg, zum Vortrag.
Der Reichsinnenminister Dr. Wirth hak in der Frage der thüringischen Schulgebekeverordnung die Entscheidung des Staatsgerichlshofs angerufen.
Bei der Beratung des Haushalts des Auswärtigen Amt» im Reichskagsausschuß stellte der Berichterstatter v. Areytag- Loringhoven fest, daß die kosten des Auswärtigen Amt« mit 63 Millionen Mark diejenigen anderer Länder weit übertreffen, zum Beispiel die Ausgaben Englands um 128 v. h., Frankreichs um 175 v. H. Roch größer sei der Unterschied Italien und Spanien gegenüber. Das rühre von der deutschen Ueberbefttzung von Beamten her. Die Zahl der der Diplomaken betrage in Frankreich 123, in England 126, in Deutschland 192.
Der Reichsausschuß der Demokratischen Partei hat in seiner Tagung in Halle dem Parkeivorsitzenden Dr. koch da» volle Vertrauen ausgesprochen.
Ehrungen zuteil geworden. Der Brasilische Touring-Club hat ihm eine silberne Medaille zur Erinnerung an den Südamerikaslug überreicht. Vom Brasilischen Aeroklub ist er gum Ehrenmitglied ernannt worden, und die Brasilische Landgesellschaft hat ihm zwei Millionen Quadratmeter Land in der Nähe von Bananal im Staat Sao Paulo als Geschenk angeboten und ihn um die Erlaubnis gebeten, dieses Gelände „Commanüante Eckener" taufen zu dürfen. Daneben sind Eckener Tausende von brieflichen und telegraphischen Glückwünschen übermittelt worden. In riesigen Mengen werden Zeppelinmarken a-bgesetzt; allein in Rio sind Marken im Wert von 200 000 Milreis (über 100 000 Mark) verkauft worden. Die vier Zeppelin« fahrgäste, die das Luftschiff hier besteigen sollten, nämlich die zwei Amerikaner Leeds und Durrell und die beiden Brasilier Boucas und Hering, sind noch vor Ankunft des Zeppelin mit einem Condor-Flugzeug, das auch gleichzeitig die Postsendungen mitnahm, nach Pernambuco geflogen, da man nicht mit Bestimmtheit mit einer Landung des Luftschiffes rechnet«.
Trotzdem dürfte das Ergebnis des Besuchs in Rio nicht ganz nach Wunsch sein. Die Ankunft ist viel zu oft verschoben worden. Der Besuch, der nur eineinhalb Stunden dauerte, war zukurz. Noch lange, nachdem der Zeppelin den Augen entschwunden war, waren noch Hunderte von Kraftwagen und Omnibussen auf dem Weg zum Flugplatz. Der Abflug war auf 12 Uhr mittags Ortszeit angesagt worden, er erfolgt« aber schon gegen 9 Uhr. Rio schimpfte und war mißgestimmt.
Das Luftschiff nahm seinen Weg nordwärts über Ma- cahe und Kap Sao Thome.
Das Luftschiff ist am Montag früh 8.25 Uhr Ortsz;it (12.15 Uhr mittags MEZ.) wieder in Pernambuco eingetroffen. Der Stadtrat erklärte den Tag zum Orisse iertäg. Die Schulen und Geschäfte bleiben geschlossen.
„Gras Zeppelin" wird am Dienstag zum Weiterflug nach Havanna starten und dort kurzen Aufenthalt zur Proviantaufnahme nehmen. Von Havanna aus wird der „Graf Zeppelin" über die Bahamas-Jnseln nach Lakehurst fliegen. Dr Eckener gedenkt, am 9. Juni wieder in Deutschland zu sein.
Württemberg
Stuttgart, 26. Mai. Berich! des Landesarbeitsamts. Am 15. Mai 1930 standen in der ver- sicherm^smäßigen A r b e l t s losenunterstühung 72114, in der K ri s e n u n t e r st üh u n g 15104 Personen. Di» Gesamtzahl der Unterstützten fiel ln der Zeit vom 1. bis 15. Mai um 5698 Personen oder um 6,1 v. H. von S291S aut 87 218 Personen: davon kamen aus Württemberg
die beiden Polen. Die Tür des Paßhäuschens wurde van der Seite her durch weitere polnische Beamte, die ebenfalls die Grenze unbefugt überschritten hatten, unter Feuer gehalten, so daß die deutschen Beamten gezwungen waren, den Rückzug zum Polizeigebäude in Nenn- köfen durch ein Fenster anzutreten, das der polnischen Grenze und damit der Schußrichtung abgewandt war. Aus wem Nückzugweg sind die deutschen Beamten weiterhin von den polnischen Beamten beschossen worden. Der verletzte polnische Unteroffizier ist inzwischen g e - storben. Es ist ausdrücklich festzustellen, daß keiner der deutschen Beamten die deutsch-polnische Grenze überjckiritten hat; im Gegenteil ist keiner von ihnen näher als 25 Meter an die Grenze herangekommen.
Wir heben mit Volksbegehren und Volksentscheid mitten in die Eiterbeule Demschlanös Hineingesta- chen. Innenpolitisch sind wir dem Zftl der Erlibutte-
Deutfch'polnischer Grenzzwischenfall