Seite 4 Nr. 121

Nagolder TagdlattDer Gesellschafter

Montag, 26. Mai 193V

Letzte Nachrichten

Beginn der Räumung von Worms

Worms, 25. Mai. Der Abzug der französichen Truppen hat begonnen. Der erste Transport hat gestern die Stadt ver­lassen, der nächste geht morgen ab, ein dritter ist für Mittwoch angesagt.

Der Düsseldorfer Massenmörder gefaßt

Am 14. Mai war abends im Grafenberger Wald bei Düsseldorf wieder ein Dienstmädchen gewürgt und yer- gewaltigt worden. Sie teilte das Erlebnis einer Freundin brieflich mit, der Brief gelangte aber durch irrige Anschrift in andere Hände und der Empfänger übergab ihn der Po­lizei. Dieser gelang es, als Täter den Arbeiter Peter Kür­ten, geboren am 26. Mai 1883 in Mülheim a. Rhein, zu ermitteln und festzunehmen. Kürten wurde dem Mädchen gegenübergestellt und legte schließlich ein Geständnis ab Ein anderes Mädchen, das schon früher einmal fast zu Tode gewürgt worden war, erkannte Kürten sofort wieder. Auch diese Tat gestand er ein. Außerdem legte er über verschie- dene Fälle Geständnisse ab, die noch weiter untersucht werden

Die Verhaftung des Düsseldorfer Massenmörders

Düsseldorf, 26. Mai. Ueber die Person und die Ver­haftung ves Düsseldorfer Mörders erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Arbeiter Peter Kürtens bewohnte seit mehre ren Jahren im Hause Weltmänner Straße 7t mit seiner Frau ein möbliertes Mansardenzimmer. Seine Frau, mit der er seil einiger Zeit in Streit lebte, verdiente den Hauptteil des Lebens­unterhalts. Mit Hilfe der am 14. Mai überfallenen Haus angestellten gelang es. wie bereits gemeldet, der Kriminalpolizei, die Wohnung Kürtens zu ermitteln, die seit Donnerstag über­wacht wurde. Kürtens war aber weder am Donnerstag noch am Freitag anwesend, auch Frau Kürtens war nicht im Hause. Am Freitag nachmittag wurde dann die Wohnung geöffnet

und durchsucht. Wie festgestellt wurde, wollte sich Kürtens an, Samstag mit seiner Frau an der Rochuskirche treffen. Dieses Zusammentreffen führte dann zu seiner Verhaftung. Als der Täter an dem genannten Ort erschien und aus seine ihn er­wartende Frau zuging, wurde er von mehreren Kriminalbeamten umzingelt, gefesselt, nach Waffen durchsuckt und nach dem Polizeipräsidium abgeführt, wo sogleich in Anwesenheit des Polizeipräsidenten Langels und des Generalstaatsanwalts Neuer­burg die ersten Vernehmungen stattsanden.

Der Katholische Priestermangel. Nach der letzten Zäh­lung für 1927 treffen in der Diözese Köln auf 1 Seelsorger 1731 Seelen, in Breslau 1962 Seelen, in Münster 1507, in Limburg 1493, in Meißen 1443, in Trier 1380, Pader­born 1361, Ermland 1343, Osnabrück 1314, Schneidemühl 1264, Olmüh 1262, Hildesheim 1059, Fulda 996. In der Diözese Mainz entfielen auf 1 Priester 1339 Seelen, in Speyer 1346, in Bamberg 1202, München-Freising 1201, Freiburg 1120, Eichstätt 668, Augsburg 779, Passau 859, Würzburg 940, Regensburg 991, Rottenburg 887. In Frankreich ist bekanntlich der Priestermangel sehr groß: dort sind über 4400 Pfarreien ganz verwaist und in '5000 bis 6000 Pfarreien ist wenigstens noch 1 Priester vorhanden.

Bor 2W Jahren. Vom Jahr 1730 berichten die Chro­nisten, daß das Augsburgifche Konfessionsjubiläum im gan­zen Herzgtum Württemberg auf das feierlichste celebriert und begangen worden ist. Zu Tübingen wurden in allen Fakultäten Doktorpromotionen oorgenommen. In dem Mo­nat Martio fiel zu Hornberg, einer kleinen Stadt im Schwarzwald an der Gutach, württembergischen Besitzes, ein entsetzlicher Schnee, worauf bald ein anhaltender Regen folgte mit einem warmen Wind, daß der Schnee zumal ab­ging und ein großes Gewässer verursachte. In dem Gutacher Tal wurden etliche Häuser und die Brücke zerstört. Die Ge­walt des Wassers nahm auch die Toten aus den Gräbern- mit sich und setzte die Kirche in Gefahr, so daß man auf dem Rathaus den Gottesdienst halten mußte. Zu Kusterdingen kam ein Haus von dem Licht, das der Mann, der ins Bett

! ging, vrennen Uetz, in vollen Brand. Der Mann namens I Adam Knobloch verbrannte im Bett samt einem

Mädchen von zwei Jahren. Zu Liebenzell brach am 30. Mai unter der Nachmittagspredigt ein schreckliches Donnerwetter aus, schlug in die Kirche, daß der Diakonus daselbst, Joh. Theodor Wendehut, nicht nur hinter sich die Kanzeltreppe hinunter, sondern auch 3 Männer in dem Chor unterhalb der Orgelbühne zu Boden fielen. Nachdem man ihnen einen starken Anstrich gegeben, kamen sie bald wieder zu sich. Eine große Brunst kam aus 12. Juni in der Stadt Blaubeuren nahe bei dem Markt in der Herberge zum Ochsen und es brannten 12 Gebäude ab. Der Winter dieses Jahres be­schwerte die Leute mit Brust- und Flußkrankheiten in und außer Deutschlands lehr heftig. Die frühzeitig eingefallene Kälte in dem Spätling schien den völliaen Herbstsegen hin- wegzunehmen, doch erfolgte noch gut Wetter, so daß nickst alles verdorben wurde. Man hatte hingegen eine reiche Fruchternte und wurde auch viel Kraut, Obst und andere Feldfrüchte eingesammelt. ^

Mercedes-Benz schenkt dem Papst ein Auko. Der Ver- treter der Mercedes-Benz-Werke, Nibel, übergab am Freitag dem Papst einen Mercedes-Benz-Galawagen, an dem die Ingenieure und die Arbeiterschaft fast ein 1 Jahr gearbeitr? hatten. Der Wagen ist vom Typ Nürburg und besitzt acht Zylinder zu 80 PS. Er ist außen dunkel gehalten und innen im Stil alter Galakarossen mit rotem Velour ausgeschlagsn. An Stelle der Rücksitze hat er einen Thronsessel in italienischem Barok und zwei Sitze für die Begleitung. Nach- dem der Papst seine Bewunderung über das Meisterwerk ausgesprochen hatte, unternahm er mit dem neuen Wagen eine Fahrt durch die vatikanischen Gärten.

Gestorbene: Andreas Zieste, Straßenwart a. D., 59 Jahre alt, Aach Georg Mutz, Waldhüter, 66 I., V e s e n f e l d.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite«.

AW."

Morgen Dienstag, 27. Mai, abends präzis >/49 Uhr wird unsere Gemeinschaft von Bruder Chr. Moser aus Kniebis im Bereinshaus besucht. Die Glieder der Gemein­schaft mit ihren Angehörigen und besonders auch die Jugend find herzlich eingeladen. Der leitende Bruder.

Am Himmelfahrtsfest, den 29. Mai 193V»

nachmittags^ Uhr, findet in der Kirche in Mötziugenein 1912

Miffionsfeft.

Redner sind: Missionar Schmid (Goldküste)

, Maut he (China).

Es ladet herzlich ein

Der Kirchengemeinderal.

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Einladung!

Der Schriftleiter von Ludendorffs Bolkswarte

Herr Hans Kurth

spricht am

Dienstag, -es 27. Mai in Nagold» SWs zm Lölven" Mer San!)

und am

Mitim-, den 28. Mai in Mldderg

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je abends 8 Ahr über:

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Mindersbach, den 24. Mai

Trauer-Anzeige.

Schmerzerfüllt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die Mitteilung, daß unser lieber Sohn und Bruder

Gottlieb Lutz

Schriftsetzer

nach langem, schwerem Leiden im Alter von 27 Jahren heute nachmittag im Be­zirkskrankenhaus Nagold sanft verschie­den ist.

Um stille Teilnahme bitten die trauernden Eltern:

' Friedrich Lutz und Frau Katharine geb. Ruß mit ihren Kindern.

Beerdigung Dienstag, mittags 2 Uhr in Mindersbach.

Schönbronn» 24. Mai 1930

vsnkssgung.

Für die vielen Beweise herzlicher An­teilnahme während der Leidenszeit meiner lieben Frau

Maria Maier

geb. Schaible

besonders für die zahlreiche Begleitung zum Friedhof von hier und answärts, spreche ich meinen herzlichsten Dank aus. Der trauernde Gatte

Johannes Maier

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Nr. 122

Hugeri

Derlm. 26. Mai. W gobung der Deurschnatio (Niederelbe) hielt der Par Rede, in der er u. a. cii Lande möchte ich zurusev nicht imponieren! dort abspieii! Bedenkt im Die guten Nerven sind a-

an, daß die g u t e n N e r

Politik wieder Kraft und aus eurer Anwartschaft a gen! Ihr seid immer noä des Volks. Berlin ' der ein Dorf werden, rm von neuem nach Berlin sc Deutschen Reichstag und ist nicht das Leben man acht haben, denn Deutschland schon allzu v Aber heute sind wir in ei,

: rott des deutschen

s y st e m s immer stärker Sümmung rings im La' l immer stärker zuspitzt aus i sein Parte i- und P a ! rung dieser Bewegung halten.

Wir hoben mit Voll scheid mitten in die Ei chen. Innenpolitisch und

Neueste

Steqerwald ü!

Kiel, 26. Mai. Auf Schleswig-Holstein führte waid u. a. aus: In d deutsche Volk die Nerven werde sehr schwer sein. E Hang zu neuer Wirtschaft wieder finden werde, wen erledigt und die planmäs meinden durchgesührt Kapitalverknappung für l etwa acht Milliard im Ausland, überwie, Kapitalflucht sei mit inn kommen, das Kapital las

einem Land festhalten. Steuer» in Deutschland u gens eine unbegründete - Kapital im Land zurückbe stens zum Teil wieder l

Las Vertrauen zur,

wiederherstellen. .

Haben daher in den nächst

gäbe, TNassenverbrauchssic die Kapitalflucht verursaä

eisernen Zwang werde kl tion mehr vorbei kommei klar sein, daß die Kapital 1 osigkeit vermehre.

Stahlhelml

Alle Deutsche g

Hannover, 26. Mai. > tagung des Stahlheln in der Stadthalle eine gr j sichrer Seldte, stürmisck

! das Jahr 1930 anscheinen!

! Dem Aufbau desR«

s Stahlhelm solle das Jnstr

! Weg zu bereiten. Auch 1

! zufriedenheit groß; es woll

regiert sein. NichtLos Deutsche gegen das s Losung sein. Das Ganze

Uneinigkeit und Zerspliti ! Feinde zunutze machen. 1

i Stahlhelm im Rheinland

wenn die Regierung dem machen will für den nächs so werden wir ihn nach L scher Beifall.) Wir fühle: künftigen Reichsverweser, jeres und starkes Reich