Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag» 17. Januar 1S3Ü

Freitag, 17. Januar 1930

Seite 3 Nr. 13

-Palast abgebrannt. Am Mittwoch ren Uraniatheater in Budapest, das nfilmpalast umgebaut wird und als iffnet werden sollte, ein Brand aus. rde durch das Feuer zerstört.

gsschiff gestrandet. Das englisch« ' " (30 000 To. Wasserverdrängung) hrt im Hafen von Malta aus Felsen >er bemühen sich, das Schiff abzu-

bereits gemeldet, bei Gibraltar mii ferEnrichetta" zusammenstieß, ist 'Adriatic". Er ist bald nach den. i. Die Besatzung wurde von der nen, die die Fahrt nach Gibraltar

N

der Besatzungszeit

i für die Separatisten machte die Eutenbergverlag, der dis Separa- mländer" und die lostrennerischen n französische Hut genommen wor- eparatist unter persönlichem Schuß Freibrief zum Räubern und Plün- ar ja der Hauptsitz der Eeparati- ntag 1923 unter dem Schutz eines henden marokkanischen Regiments dgebung in der Festhalle abhiel- itag (30. September 1923) in Düs­panzerwagen, Infanterie und Ka- »lizei entwaffnet und sie den ent- überlassen hatten, folgte in Kob­ertag! Am 22. Oktober waren die im Schutz der Dunkelheit in Kob- keinen Zeiten schlimmere Rauf- Üegelagerer in seinen Mauern ge- des Separatistenhäuptlings in die eichen zu einem Kampf der unbe- ;en die fremden Eindringlinge, die en, daß 47 dieser Hochverräter in barmherzigen Brüder eingeliefert iter dem Schutz der Franzosen die sahnenmast der preußischen Regie- Wutschrei den Massen der wehrlo­stürmten die Franzosen mit gefäll- e Wüstensöhne Marokkos mit an­schweren Sklavenpeitschen gegen zer. Derweil gelang es dem be- ier bei der Verhandlung im Rat- : Separatisten zu erreichen. Aber enden Tag ausgewiesen. Koblenz gszustand gestellt, die Polizei ent- ;ten die Separatisten Rathaus, Widerstand solltein Blut er- von verirrtem Janhagel begingen r in Menschengestalt, plünderten ibten die Orden verstorbener Krie- l870 und 1871. Die Empörung des e von Arbeitern und Bauern der oalds, die außerhalb des besetzten ret mit Jagdgewehren, Floberts, ten, standen am 17. November ^ kampfbereit am Aegidienberg. Polizeibeamte, Lehrer, Ingenieure Macht fand statt. Schützenfeuer Werk und die Fäuste wütender ollendeten das Strafgericht an den in den Dörfern der Umgegend ge- :r als die Landsknechtscharen des ". Diese Niederlage und ein Krach it führten zur Auflösung der z" und dem Ende der Verbrecher- rn.

>achung und Beschneidung durch die ftige Jahrtausendfeier Uetz das )er rheinischen Stadt mächtig auf­esse an Einschränkungen, Maulkör- wten in der Zeit der französischen müssen, was für Zustände in den Magern geherrscht haben, wieviele Deutsche in ihrer eigenen Woh- v, die schamlosen Ueberfälle von und Zivilpersonen auf Mädchen, )ie furchtbarste Bluttat, die seit oblenz von einem einzelnen Mord­war vor dem heiligen Abend sich ausführlich von einem erzäh- schaudernd miterlebte.

rnzosen mit kecker Stirn erklärt: dat im Rheinland". Demgegen- wr:Wir sahen Neger vom Se­en Marokkaner, algerische Schut­en hier gelbe, schlitzäugige Ana- >agassen u. andere gelbe, braune ms des lieben Herrgott^, TiLr-- e Schandtaten, die BlllteF frMT' ung, die den Ankläger oft unter artierungslast, die bis zu 1400(!) rhmte, die 700 schweren Ueber- Sachbeschädigungen, Beleidrgun- die Namen der 32 Todesopfer >as schildert ausführlich und mit das 128 Seiten starke, von La­rs Koblenzer General-Anzeigers Jahre in Fesseln. Die Leidens- Seoöllerung während der Be- tige Schrift, die nur 70 L kostet, er aus der Zeit des Rückzuges er Amerikanerherrschaft, der Se- bzug der Franzosen. Die letzten chtigen Befreiungsfeier am deut- nnung in den fähnengeschmückten der neuen Freiheit sollen uns ahnung sein. Haben wir Mitge- ifjährigen Fesselung und Knecht- den wiedergewonnenen befreiten ausgestanden haben, durch dop- ichkeit. Sie warten auf uns und

E

Trondhjem will seinen alten Namen wieder haben. Im vorigen Jahr hat der norwegische Landtag mit geringer Mehrheit willkürlich beschlossen, daß die Stadt Trondhjem künftig Nidaros heißen solle. In dem am 13. Januar eröffneten Landtag wurde nun von den Abgeordneten Trondhjems der Antrag eingebracht, daß nach dem ein­mütigen Willen der Bewohner die Stadt den willkürlich ge­änderten neuen Namen verwerfe und den alten Namen ver­lange. Der frühere Landtagsbeschluß sei ein unzulässiger schwerer Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Stadt gewesen.

Aeberfall auf einen bayerischen Landkagsabgeordneken.

In Koburg wurde in der Nacht zum Mittwoch der bayerische Landtagsabgeordnste Klingler (Soz.) auf dem Weg nach seiner Wohnung von zwei Personen überfallen und mit einem harten Gegenstand derart mißhandelt, daß er vor­übergehend besinnungslos zusammenbrach und sich später in ärztliche Behandlung begeben mußte. Es wird angenom­men, daß der Ueberfall einen politischen Hintergrund hat. Die Täter konnten bisher noch nicht ermittelt werden.

Familienkragödie. Aus wirtschaftlichen Sorgen hat der in Zittau (Sachsen) lebende Fregattenkapitän a. 2. Hilde­brandt sich und seine Frau erschossen.

Beim Holzfällen erschlagen. Bormittags war in den Waldungen auf der Gemarkung Nonstetten (Baden) der 32 Jahre alte Landwirt und Holzhauer Karl Bach von Nonstetten mit anderen Waldarbeitern mit Holzfällen be­schäftigt. Ein abgesägter Baumstamm, der im Fallen war, schlug an einem anderen Baum den Gipfel ab, der rasch in die Tiefe stürzte und Bach auf die linke Kopfseite traf. Da- durch wurde ihm die linke Schädeldecke eingeschlagen, sodaß der Tod alsbald eintrat.

Falschmünzer. In Wernigerode am Harz wurde eine vollständig eingerichtete Falschmünzerwerkstatt zur Her­stellung falscher Zweimarkstücke entdeckt. Der wegen Falsch­münzerei vorbestrafte Schlosser Rädisch und ein Händler namens Weidemann wurden verhaftet.

Lokomokivenzusammenstoß. Auf dem Bahnhof in Jünke­rath (Rhpr.) stießen nachts zwei Lokomotiven zusammen. Ein Lokomotivführer und ein Heizer wurden lebensgefähr­lich verletzt.

Papageienkrankheit. In Düsseldorf ist eine ältere Dame, deren Papagei vor einigen Tagen verendet war, an Psitta- kosis gestorben. Auch ihre Schwester ist erkrankt.

Grubenunglück. Durch Erdstöße, die am Mittwoch in einem großen Teil Oberschlesiens fühlbar wayßn, sind auf der Heinitz-Grube der Deutschen Giesche-Gesellschaft bei Beuchen einige Strecken eingestürzt. Mehrere Arbeiter wur­den verschüttet; davon wurden vier getötet, zwei verletzt.

Ein polnischer Denkmalschänder stellt sich. In Bogut- schütz (Polnisch-Oberschlesien) war kürzlich ein Dynamitan­schlag gegen das Denkmal der polnischen Aufständischen ver­übt worden. Die Tat wurde denheimtückischen Deutschen" zugeschrieben. Nun hat sich der Haupttäter, ein Pole, der deutschen Polizei in Beuten gestellt. Bon Polen wird seine Auslieferung verlangt, «

Letzte Nachrichten

Schießerei im Osten Berlins.

Berlin, 17. Jan. Wie Berliner Blätter berichten, kam es am Donnerstag abend in der Boxhagenerstratze im Osten Berlins zu einer Schießerei, in deren Verlauf ein Mann schwer verletzt und mehrere Personen leicht ver­wundet wurden. Nach den bisherigen Ermittlungen scheint es sich um einen Zusammenstoß zwischen Nationalsoziali­sten und Kommunisten zu handeln, die aus verschiedenen Versammlungen kamen und plötzlich aufeinanderstietzen. Als das Ueberfallkommando von den Bewohnern der Straße alarmiert, erschien stoben die feindlichen Grup­pen auseinander, sodaß Verhaftungen zunächst nicht vor­genommen werden konnten. Die Polizei sperrte nach Mit­ternacht einige Straßen ab, um die Täter zu fassen. Umzüge und Versammlungen unter freiem Himmel in Preußen verboten.

Berlin, 17. Jan. Der amtliche preußische Pressedienst meldet:

Der preußische Minister des Innern Grzesinski hat durch einen Runderlaß an alle Polizeibehörden Umzüge und Versammlungen unter freiem Himmel in ganz Preus- sen verboten. Der Runderlaß des Ministers hat folgenden Wortlaut:Die in der Verfassung gewährleistete Ver­sammlungsfreiheit ist in den letzten Tagen und Wochen von radikalen Organisationen zu schweren Störungen der öffentlichen Sicherheit mißbraucht worden. Die Vorgänge haben gezeigt, daß Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel unter den bestehenden Verhältnissen eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit bedeu­ten. Auf Grund des Art. 123, Abs. 2 der Reichsverfassung werden daher alle Versammlungen unter freiem Himmel» einschließlich aller Umzüge für das Gebiet des Freistaates Preußen, bis auf weiteres verboten. Von dem Verbot werden nicht betroffen gewöhnliche Leichenbegängnisse, die keinerlei demonstrativen Charakter tragen, die herge­brachten Umzüge der Hochzeitsgesellschaften, kirchliche Prozessionen, Wallfahrten und Bittgänge.

Ausnahmen von dem Verbot behalte ich mir im Ein­zelfalle vor, soweit es sich um Veranstaltungen handelt, die nicht nur unbedenklich, sondern auch im öffentlichen Interesse erwünscht sind. Derartige Anträge um Genehmi­gung von Ausnahmen sind bei den Ortspolizeibehörden zu stellen und mir von den Regierungspräsidenten mit ihrer Stellungnahme vorzulegen. Anträge, auf die diese Voraussetzungen nicht zutreffen, haben die Regierungsprä­sidenten in meinem Namen ablehnend zu bescheiden.

Gegen Versuche, ungeachtet des Verbots, Versammlun­gen unter freiem Himmel oder Umzüge zu veranstalten; ersuche ich mit allen zur Verfügung stehenden polizeilichen Mitteln rücksichtslos einzuschreiten".

Zum Beschluß der Sozialdemkratie gegen Schacht.

- 17 J^. Der Beschluß tzes Vorstandes der so-

Mldemokratischen Reichstagsfraktion wird von einer Reihe Berliner Blätter besprochen. Von allen wird als bedeutsam hervorgehoben, daß Reichskanzler Müller und Rerchsarbertsminister Wissell an der Sitzung teilgenom­men haben. DieGermania" hält es nicht nur für einen Fehler, sondern auch aus währungspolitischen Grün­den für gefährlich, das Amt des Reichsbankpräsidenten zu politisieren. DieBörsenzeitung" sagt, die Beteiligung des Reichskanzlers und des Reichsarbeitsministers an der soz.dem. Vorstandssitzung sei nur geeignet, die Bedeutung I

dieses Vorstoßes zu unterstreichen. Seine politisch-parla­mentarischen Folgen müßten zu einer Regierungskrise führen, falls Dr. Moldenhauer zu seinen Haager Erklä­rungen stehe, wonach er sein Verbleiben im Amte von der Unversehrtheit der Autonomie der Reichsbank abhängig machen will. Davon abgesehen sei es für alle Kreise der Wirtschaft einfach unvorstellbar, daß die DVP. in den bevorstehenden, nicht nur für Dr. Schacht, sondern für das gesamte Bürgertum entscheidungsschweren Parteikämpfen den Reichsbankpräsidenten im Stiche lassen könnte. Die Konsequenzen, die gezogen werden müßten, und mit de­nen nicht lange gezaudert werden dürfte, ergeben sich wohl von selbst: Sofortige Einberufung der. Reichstagsfraktion der DVP. und sofortige Beantwortung des soz. dem. Be­schlusses durch einen entsprechenden Eegenbeschluß. Der Vorwärts" erläutert in langen Ausführungen den Be­schluß des Parteivorstandes und schreibt: Die Frage der Entfernung Schachts von dem Posten des Reichsbankprä- sideckten bleibe auf der politischen Tagesordnung.

Der Reichsbankpräsident Schacht habe sich als Neben­regierung etabliert, und den Staat, dem er zu dienen habe, bloßgestellt.

Soir" gegen militärische Sanktionsunternehmungen.

Paris, 17. Jan. Zur Regelung der Sanktionsfrage schreibt derSoir": Die im Haag vereinbarte Fassung be­deutet nicht einen Erfolg, sondern einen Mißerfolg für die Vertreter militärischer Unternehmungen. Wenn eine französische Regierung, falls Deutschland nicht zahlen sollte, Truppen ins Rheinland entsenden würde, würde sie kurzerhand eine Kriegshandlung begehen. Sie würde von vornherein wissen, daß sie nirgends in Europa, nicht einmal bei den eigenen Alliierten, Unterstützung fände. Die Vernunft hat schließlich den Sieg davongetragen, zum mindesten in dem Abkommensentwurf. Diejenigen, die dieses Abkommen so auslegen, daß es sich die Wieder­besetzung rechtfertigen, täuschen sich und sind die größten Feinde des Friedens.

Der Eindruck in Polen.Zahlen oder neu besetzen".

Warschau, 17. Jan. Die polnische Abendpresse verzeich­net mit großer Genugtuung, daß Tardieu im Haag auf der ganzen Linie gesiegt habe.Die Alternative für Deutsch­land sei jetzt:Zahlen 'oder neu ^besetzen".

Die Einberufung des Reichstags ist auf 23. Januar vor­gesehen: der Aeltestenrak wurde auf 18. Januar einberufen.

Die Unterzeichnung des Schlußprokokokls der zweiten Haager Konferenz, der 25. großen Konferenz seit dem Waffenstillstand, soll am Samstag vorgenommen werden.

Die amerikanische Presse bezeichnet die Haager Sank- kionsformel als eine Niederlage Deutschlands, die Lage Deutschlands sei wesentlich verschlechtert.

Der Völkerbundsrak in »Genf hak am Donnerstag seine 58. Tagung mit einer kleinen Feier der zehnten Wiederkehr der Eröffnung der ersten Ratstagung geschlossen.

In verschiedenen deutschen Städten kam es in den letzten Tagen bei Straßenkundgebungen Arbeitsloser zu scharfen Zusammenstößen mit der Polizei. In Chemnitz gab es vier Tote, 15 Schwerverletzte und viele Leichtverletzte. Auch zahl- reiche Polizeibeamle wurden durch Schüsse, Skeinwürfe ufw. verletzt. Im Zusammenhang damit wurden viele kommu­nistische Führer verhaftet.

Auf den Samoainseln haben die Unruhen unter den an sich sehr friedfertigen, aber durch die neuseeländischen Be- drückungen aufgebrachten Eingeborenen weiter um sich ge­griffen. Die neuseeländische Regierung hak Militär nach Apia gesandt. Die Eingeborenen der Westküste haben sich in den Busch geflüchtet.

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DerZauber des deutschen Waldes webt in unserem neuen Roman. Feinsinnige» gütige Menschen sind die handelnden Personen. Wir freuen uns, unseren Lesern mit dem neuen spannendenWerlr H. A. v. Byerns.Wildgras Hubertus" einen Roman von höchster Dualität zu bieten. Wir beginnen heute mit dem Abdruck dieses st'in- smuigeuLiedes-unü Iagdroniano

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300 Kilometer Skundengeschwindigkeik. Dem französischen Flieger Detroyst gelang es am Sonntag, die Strecke Paris Brüssel in 55 Minuten zurückzulegen, was einer Stunden­geschwindigkeit von 300 Kilometern gleichkommt.

Handel und Verkehr

34,3 Milliarden Mark Umsatz

Im dritten Vierteljahr 1929 sind die aus dem Auf- kommen an Umsatzsteuer errechneten Umsätze gegenüber dem zweiten Vierteljahr auf 34,34, d. h. um nicht ganz 1,5 Milliarden RM. oder j 4,54 Prozent gestrigen. Auch verglichen mit dem 3. Vierteljahr 192?

ist eine geringe Erhöhung des Güterumschlags zu verzeichnen. Der Höchststand des Jahrs 1928 (4. Vierteljahr) wurde jedoch noch nicht erreicht. Die größte Umsatz st eigerung gegenüber dem 2. Vierteljahr 1929 weist nach Erhebungen des Stat. Reichsamts wohl auf grund des Verkaufs der Ernte die Landessinanz- bezirke mit starkem landwirtschaftlichen Ein­schlag auf. Oldenburg (fast 19 Prozent), Nürnberg, Königsberg, Mecklenburg-Lübeck und Stettin. Auch in den Landesfinanzamts­bezirken Köln, Karlsruhe und Hannover hat sich der Umsatz merk­lich belebt. Etwas weniger stark ist die Umsatzzunahme im Landes­finanzbezirk Stuttgart (5,59 Prozent); der Umsatz betrug hier 1,51 Milliarden Mark.

Der Dezembertribuk. Nach dem Bericht des Dawesagenten be­fanden sich am 31. Dezember 0 . I. in seinen Händen 74,03 Mil­lionen Goldmarkzahlungen nach dem Dawesplan und 327,46 Mill. Reichsmark nach dem Haager Protokoll.

Die Deutsche Renlenbank hatte am 31. Dezember 1929 einen Bestand an Rentenbriefen von rund 900 Mill. Rentenmarkt. Die Darlehen an das Reich betragen 550,6 Mill. RM., die Forderung an die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt 13,14 Mill. Im öffent­lichen Verkehr befanden sich am 31. Dezember Rentenbankscheine in Höhe von 410,28 Mill., im Besitz der Reichsbank 70,08 Mill. Rentenmark. Die Gewinnreserve betrug 44,52 Mill. Getilgt wurden bis jetzt insgesamt Rentenbankscheine im Betrag von 1599,81 Mill. Rentenmark. Die Belastung der deutschen Landwirt­schaft zugunsten der Rentenbank beträgt 2000 Mill. Mk.

Die Niederländische Bank hat ihren Wechseldiskont von 4,5 auf 4 v. H. herabgesetzt. '

Die lleberfremduug. Nach den Erhebungen und Schätzungen des Instituts für Konjunkturforschung hat die Beteiligung aus­ländischen Kapitals an Unternehmungen der Industrie üsw. in Deutschland im Jahr 1929 wiederum eine Vermehrung um etwa 350 Millionen Mark erfahren.

Die Emaillierwerk A.-G. Fulda ist mit einer hollän­dischen Firma eine Bindung eingeqangen.

Die am 30. Januar in Kraft tretende Erhöhung des Gekreide- zolls (für Roggen 9, Weizen 9,50 Mark) wirkt sich vorerst nur auf die Einfuhr aus denjenigen Ländern aus, mit denen Deutsch­land nicht im Handelsvertraqsoerhältnis mit Meistbegünstigung steht. Das sind Polen, Australien und Kanada. Allgemein erhält die Zollerhöhunq ihre Wirksamkeit erst nach Ratifikation des neuen deutsch-schwedischen Handelsabkom­mens oder spätestens nach Ablauf der Kündigungsfrist für den alten deutsch-schwedischen Handelsvertrag am 15. Februar 1930-

Gekreidemonopol in der Tschechoslowakei. Wie die Prager Presse meldet, befindet sich unter den von der tschechoslowakischen Re­gierung zur wirksamen Bekämpfung der Agrarkrise geplanten Maßnahmen die Einführung eines Getreideeinfuhr­monopols. Der Grundgedanke dieses Plans sieht die Gründung einer besonderen Einfuhrgesellschaft mit Monopolcharak­ter vor. Das Aktienkapital der Gesellschaft ist noch nicht festge­setzt doch spricht man von 120 Millionen Kronen (rund 15 Mill. Mk.), 51 v. H. würden der Staat, 49 v. H. die beteiligten Korpo­rationen einzahlen. Das wichtigste Recht der Gesellschaft soll darin bestehen, die Verkaufspreise, vornehmlich für Weizen und Roggen, festzusetzen.

Der Fleischverbrauch in Deutschland. Seit wr Inflation steigt der Fleischverbrauch in Deutschland stetig und hat im Jahr 1923 den Durchschnittsverbrauch von 1913 schon um 6 Prozent über- stiegen. Erfreulich ist es, festzustellen, daß der Mehrverbrauch dem inländischen Produktionsmarkt zugute kommt, da die Einfuhr von Fleischwaren von 207 000 Tonnen im Jahr 1927 auf 150 000 To. im Jahr 1928 zurückgegangen ist. Die Einfuhr der lebenden Tiere, die bis 1927 anstieg. ging 1928 von einem Wert von 170 Millio­nen RM. auf 145 Millionen RM. gleichfalls zurück, während die Einfuhr von lebendem Vieh vor dem Krieg (1913) 322 Millionen Mark kostete, also zweieinhalb mal so viej wie heute.

»

Wechselseitige Brandhilfe zwischen Württemberg und Baden. Die Verwultungskommission der württ. Zentralkasse zur Förde­rung des Feuerlöschwesens beabfichtiat die Einleitung von Ver­handlungen wegen wechselseitiger Brandhilfe zwischen Württemberg und Baden. Augenblicklich finden bereits Besprechungen statt. Nach den zu treffenden Vereinbarungen soll weder für die persönlichen Dienste noch für die Kosten der Hin- und Rückbeförderung der Löschgeräte eine Entschädigung verlangt oder gewährt werden.

Konkurse: Rudolf.Schläffer, Kaufmann in Stuttgart, Ein- heitspreis-Schuhhaus. Martin Fleck, Landwirt in Westgarts- hausen. 1. Georg Böhmer, Landwirt und Hausmstzger in Enzweihingen: 2. seine Ehefrau Berta Böhmer, geb. Kn oll, da­selbst. Kommanditgesellschaft Ganter, Omnibus­verkehr SchorndorfWelzheim in Schorndorf.

Märkte

Sluttgarker Schlachkviehmarkk, 16. Jan. Dem heutigen Markt im Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 7 Ochsen, 1 Bullen, 49 Jungbullen, 100 Jungrinder, 4 Kühe, 260 Kälber, 392 Schweine, 1 Schafe. Davon blieben unverkauft: 5 Ochsen, 5 Jungbullen, 60 Jungrinder. Verlauf des Marktes: Großvieh und Kälber schleppend, Großvieh Ueberstand, Schweine ruhig.

Ochsen: ausge mästet oollsleilchlg fleischig

Bullen:

aurgemästet

vollsleischig

fleischig

Jungrinder:

auszemästet oollfleischig fleischig gering genährt

Kühe:

ausgemästet

vollfleischig

16 1.

14 r.

Kühe:

16. 1.

14 1.

52-54

fleischig

2328

2328

45-49

gering genährt

1722

1723

Kälber:

feinste Mast- und

4850

4951

beste Sa ugkälber

74-80

79-82

4447

4648

mittt. Mast, und

41-43

4345

gute Saugkälber

64-72

68-75

geringe Kälber

55-62

55-64

5164

52-55

Schweine;

45-40

45-50

über 800 Psd

8586

8586

41-44

42-44

240-300 Pfd.

8486

8485

200240 Pfd.

8485

83-85

160200 Pfd.

80-82

81-83

120160 Pfd.

78-80

38-42

unter 120 Pst».

78-80

30-36

Sauen

64-73

65-78

Schweinepreise. Backnang: Milchschweine 4655. Biberach: Läufer 75420, Milchschweine 4255. Ellwangen: Läufer 65 bis 75, Milchschweine 4555. Obersontheim: Milchschweine 4560. Rottweil: Milchschweine 3752, Läufer 75. Spai- chingen: Milchschweine 3540. Wangen i. A.: Ferkel 4550 Frachtpreise: Biberach: Weizen 12.2012.30, Roggen 9.50 bis 9.60, Gerste 8.409, Haber 78. Ellwangen: Weizen 12.80, Roggen 9.309.50, Gerste 9-10, Hafer 88.50. Wangen i. A.: Haber 8.509.50, Gerste 910, Weizen 1213 »tk.

Wetter für Samstag und Sonntag:

Die Luftdruckverteilung läßt auch für Samstag und Sonntag zeitweilig bedecktes unbeständiges Wetter erwarten.

Gestorbene: Gustav Burkhardt, Glasmacher, 55 Jahre alt, Freuden st adt Wilhelmine Dosier, geb Kneißler, 86J., Foutenhofen Margarethe Böckle, geb. Haug Wwe., 76 I., V a i h i n g e mH e r r e n b e r g Friedrich Bauer, Wa-gner, 60 Jahre, Tailfingen.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.