Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 14. Januar 1930.

Dienstag, 14. Januar 1930.

Seite 3 Nr. 10

nahmen für Die Landwirsschafl

r. In der Thronrede bei der Er- Reichstoges werden verschiedene- sserung der schwierigen Lage der ist angekündigt. So soll bei der ein bestimmter Teil schwedischen werden: der Zoll auf gewisse aus- aird erhöht. Ferner werden Vor- e Reform des Meiereiwesens, die ) anderen Erzeugnissen, über eine tverhültnisse, Staatsbeiträge zur ) usw. Die Einkommen- und Ver- i. H. herabgesetzt werden.

ckeile in Rußland

In Dnjepropetrowsk wurden vier zum Tode verurteilt, weil sie an- zerkrieges, der bekanntlich seit zebn > rote Parteigänger umgebracht wurden dreizehn Teilnehmer einer ßbäuerlichen, mit Petljura Ver- risationen erschossen. In Urjupinsk urden sechs großbäuerliche.Ter-

Weiterung

>altp!an weise eine sparsame Ge- rf? zur Landessteuerordnung, zum r Lehrerbildung könne dis Volks­geeignete Vsrhandlunggrundlagen den Tendenzen einer verschärften Tniwurf zum Schulgesetz sei eine unehmen Die Volksschule könne Achtung des Staats und der Gs- chtete sodann über die Verhand- v Partei bezüglich eines gemein- Regierungseintri t t. Er- Fühlungnahme einen Erfolg ge- Berhandlungen beteiligten Zerren lich zum gemeinsamen Eintritt in

tung" berichtet, bei dem Beschluß i, sich zum gemeinsamen Eintritt a die Regierung bereit zu erklären, akratischen Partei der bürgerlich n durch die Abgg. Bruckmann e starke Opposition, die Me Abgg. Fischer anführten, den Sieg weiteren Mitteilung der Süd­heine sich bei der Aussichtslosigkeit ei Ministerstellen gegebenenfalls rm und einer Ministerialdirektor­wird vom Generalsekretariat der gegengstreten. Ein Antrag, daß tei mit einem Ministerialdirektor desausschuß der Deutschen Volks-

i eine Gesamtbürgerliche Front in

lingen, 13. Jan. Ein U h u a u f- r Zeit fand ein Arbeiter in den i kranken, völlig erschöpften Uhu Reutlingen nahm sich des seltenen nun schon mehrere Tage, so daß mzubringen. Ob es sich um einen r verirrten Uhu handelt, konnte den.

n t e r s ch l a g u n g e n. Wie die gart mitteilt, sind beim Bahnhof u n g s w i d r i g k e i t e n in der in Kassenabmangel von 3600 Mk. sehlbetrag ist gedeckt. Gegen den r und den Kassendienstleiter. d!e worden sind, ist das gerichtliche üsziplinarverfahren eingeleitet.

>r Silberhochzeit. Am 1. April ; Cannstatt, Untertürkheim und inden des Oberamts Cannstatt, rtürkheim und Hedelfingen, 1928 tuttgart sich vereinigten. Ob für tädtische Gedenkfeier vorgesehen Oie Cannstatter Zeitung wünscht, dlich die Schnellbahnverbindung »erde.

n höherer Schulen in eine Lehr- des. Eine Bekanntmachung des >esacst: Die Unterrichtsverwaltun- Pendes vereinbart: Schüler, die i einer höheren Lehranstalt eines chranstalt eines andern Landes ch des Uebergangs nicht ungün- ls diejenigen Schüler, die inner­er höheren Schule in eine anders

Kokainschieber gefaßt, i, zwei Schweizer und ein Singe- ainschmuggel festgenommen. Nach n und des Tatbestandes wurden gesetzt.

3. Jan. Der Gendarmen- 1927 wurde in Ebersbach bei irm Hörmann von dem Hilfs- iver erschossen. Der Mörder Zeit ergriffen werden und hatte ericht Kempten zu verantworten, nicht der Hofbauer, sondern er leiden als Zeugen vernommenen hinauszuhelfen: der Angeklagte ihr Bruder seiseit 20 Jahren lteihe von Zeugen erkannte aber wieder als den Täter Hofbauer, r. Metzger vom Chemischen ; nach, daß die bei dem ermor- le Kugel nur aus der dem Mör- rpistole abgefeuert worden sein lrteilte Hofbauer zu 12 Jahren Ehrverlust. , .

Aus Stadt und Land !

Nagold, den 14. Januar 1930. !

Am Baume des Lebens wachsen zwei süße Früchte: der -

Nektar der Poesie und der Umgang mit edeln Menschen.

, Indisch.

Die Reichsbahn wirbt durch Höflichkeit

Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesell­schaft hat an die Reichsbahndirektion eine sehr erfreuliche Bekanntmachung gerichtet. Es wird darin den Reichsbahn­stellen nahegelegt, denDienst am Kunden" zu pflegen und nicht nur im persönlichen Verkehr mit den Reisenden, sondern auch in allen Anschlägen und Bekanntmachungen einengewinnenden und damit für die Reichsbahn wer­benden Ton" anzuschlagen. Vor allem soll mit den vielen Verbotsstellen aufgeräumt und der Ausdruckverboten" überhaupt möglichst vermieden werden.Die Reichsbahn sel­ber gibt in ihrem Erlasse ihren Beamten einige Musterbei­spiele höflicher Wendungen bekannt. Stattverboten" wird, so schreibt sie, meist die weniger schroffe Formnicht gestattet" ausreichen. Es kann auchkein Eintritt" oder es wird höflich gebeten, rechts an die Schalter heranzutre- ten" heißen. Es genüge auch schon,Bitte rechts gehen" an das Schild zu schreiben. Ferner können nach Ansicht der Reichsbahn viele der bisher üblichen Anschläge künftig ganz wegfallen, weil sie Selbstverständlichkeiten enthalten: Anschläge überhaupt zu vermeiden, ist immer die ideale Lösung". Die Hauptverwaltung bittet die Reichsbahndirek­tionen, ihr bis Ende Februar 1930 zu berichten, welche Anschläge unentbehrlich sind und eine zeitgemäße Fassung erhalten sollen. j

Singwoche -

Walddorf, 14. Jan. Vom 22. bis 27. Jan. wird Dr > A. Seifert eine Abendsingwoche in Walddorf abhalten j wozu alle aus der Umgegend eingeladen sind, denen an i der Veredlung und Hebung unseres Singens gelegen ist Dr. Seifert, der schon nahezu 100 solcherSingwochen" in j Württemberg veranstaltet hat, versteht es, die Teilnehmer > mit wachsender Begeisterung in das neue Singen einzu- § führen. Was ist die Aufgabe dieser Singwochen?Gebt! dem Volke sein Lied wieder, und ihr habt ihm seine Seele j wiedergeben" (Rosegger), undLaßt mich die Lieder eines i Volkes machen, und ich erreiche mehr, als der, der die Ee- ! setze macht" (Henry Ford). Diese beiden Aussprüche sagen, § worauf es ankommt: Das Lied zum Ausdruck dessen zu . machen, was die Menschen zu allen Zeiten im Innersten ^ bewegt hat. Wir müssen die Bedeutung wieder erkennen ' lernen, die das Singen für unser ganzes Volk, für jedej wahre Gemeinschaft und auch für jeden Einzelnen von uns ; hat. Die Singwochen wollen dazu beitragen, das Singen j wieder in seine früheren Rechte einzusetzen. Neue Sing- sreude, neues Singenkönnen wollen sie uns schenken, und ^ Kirche, Schule, Familie und Vereinen neue Anregung ge- : ben. Hier wird nicht nur gesungen um der Musik willen, ! sondern die Musik soll allen Weckerin und Verkünderin j eines Höheren sein. Das echte Singen ist Mittel und Weg ! zur Erhaltung und Erneuerung des deutschen Volkstums j und soll mithelfen, inneres Leben zu wecken und zu näh- j ren. In diesen Singwochen wird ernst genommene Chor- § arbeit getrieben, die das edle geistliche und weltliche Lied j des 14. bis 18 Jahrhunderts pflegt. Das alte Volkslied j wird aus seinen verschütteten Schächten hervorgeholt, weil ! es wertvoller und lebenstiefer ist, als das Liedgut des ! letzten Jahrhunderts. Es ergeht sich nicht in sentimenta­len Natur- und Heimatstimmungen, sondern besingt die Größe Gottes in Natur, Geschichte und Menschenleben. Das alte geistliche Lied stellt nicht den Menschen mit seinem re­ligiösen Gefühlen, Erlebnissen oder frommen Vorsätzen in den Mittelpunkt, sondern es zeugt von Gottes über alles Begreifen und Erleben erhabenem Werk in Jesus Chri­stus. Das Glaubensgut der Reformation und der Pietis- ^ mus wurde einst weithin durch das Lied verbreitet. Das § Singen ist für den Menschen, was der Sommerregen für > das ausgedörrte Erdreich ist. Es hat etwas Lösendes, Lok- ! kerndes, Oeffnendes, zumal wenn so gesungen wird, wie es ! die Leiter dieser Singwochen erstreben, im Sinne Luthers! daß die Noten den Text lebendig machen". Wer Lust und ! Freude hat, an dieser Singwoche teilzunehmen, Sänger und Sängerinnen, alt und jung, möge sich bei seinem Ortspfarrer dazu anmelden. Der Beitrag für die ganze Woche beträgt 2 RM. Bei genügender Beteiligung wird für Autoverbindung gesorgt. *

Zwerenberg, 13. Jan. Schülerabend. Im Gasthaus zum Ochsen" wurde letzten Samstag nachmittag von der Win­terschule Calw unter Führung von Herrn Landwirtschafts­lehrer Pfetsch ein Schülerabend abgehalten, welcher von hier und aus den Nachbarorten zahlreich besucht war. Nachdem drei Schüler Vorträge gehalten hatten: 1. über Geflügelzucht, 2. Neuanlage und Düngung der Wiesen, 3. Die natürlichen Düngemittel, folgte auf diese in freier Diskussion eine sehr rege Aussprache. Die Schlllerabende sollen dazu geschaffen sein, dem Landmann auf die ver- fchiedensten Fragen Auskunft zu geben, und ihm auf diesem und jenem Gebiet Vor- und Nachteile zu zeigen. Freilich können bei der Landwirtschaft trotz intensiver Wirtschaft, in der heurigen schweren Zeit oft wenig erfreuliche Ergeb­nisse gezeitigt werden, aber dennoch, so vermahnte derRed- ner zum Schluß, soll jeder, trotz der Wirtschaftsnot, von der auch noch manch anderer Stand, besonders auch viel vom Gewerbe nicht ausgeschlossen sind, treu zur Scholle, zur ganzen Sache und auch zur Schule halten. Auf dieses folg­ten von den Schülern noch mehrere Gedichte und Gesangs- vorträge.

Letzte Nachrichten

Berliner Pressestimmen zur Haager Bombe

Berlin, 14. Jan. Die Vorgänge, die sich aus der Ver­öffentlichung der Bedingungen Dr. Schachts für die Betei­ligung an der BIZ. ergeben haben, werden von den. Ber­liner Blattern in ausführlichen Meldungen aus dem Haag wredergeben. Ueber das Vorgehen des Reichsbankpräsiden- «t..dieGermania": Der Kampf gegen den Rerchsbankprasidenten werde von Regierung und Par­teien, nicht von den Haager Delegierten geführt werden müssen Aber es rft begreiflich, daß die Delegierten sich un- 1er dre>en Umstanden vom Reichsbankprästdenlen distan- ziert haben und nicht einen Entschluß gutheißen, der in letzter Stunde das schwierige Einigungswerk aufs Spiel setze. Sollte es wirklich Schachts ehrliche Ueberzeugung

sein, daß der Dawesplan besser als sein eigenes Werk in der jetzigen Form sei, so solle er es offen sagen und man werde mit ihm reden können. Aber ein Versteckspiel im Haag enthebe der Möglichkeit, über seine Absichten nicht etwa über seine Gründe Klarheit zu verlangen. Das Blatt glaubt, daß Schacht diesmal den Bogen über­spannt habe, und daß diesmal nicht er der Sieger sein werde.

DieDAZ." hält es für ausgeschlossen, daß es gelin­gen könnte, eine private deutsche Bankengruppe aufzustel­len, die anstelle der Reichsbank treten könnte. Auf jeden Fall hätte im Haag der Versuch gemacht werden müssen, den Sprung, den Dr. Schacht darstellte, politisch auszuspie­len und weitere Verfälschungen des Poungplanes zu ver­hüten.

Auch derBörsenkurier,, hält es für geradezu ausge­schlossen, daß gegen den Willen der Reichsbank eine an­dere Bankengruppe zur Ausführung des so stark gewandel­ten Poungplans sich betätigen würde. Das Blatt findet es außerdem erstaunlich, daß die deutsche Delegation die die­sen Brief längst kenne, der auch vom Reichskabinett be­reits besprochen worden sei, sich auf einmal so überrascht sehe und nicht längst Schritte unternommen habe, um mit dem Reichsbankpräsidenten sich zu verständigen.

DieDeutsche Tageszeitung" bedauert, daß die deutsche Delegation und der Reichsbankpräsident vor den Augen des Auslandes hier in offener Fehde lebten. Das hätte vermieden werden können. Die Hoffnungen, sich schließlich doch noch mit Schacht zu einigen, würden im Regierungs­lager aber noch nicht ganz aufgegeben. Auf der anderen Seite sind scharfmacherische Kreise am Werke, den Zwi­schenfall auszubeuten, um den mißliebigen und gefährli­chen Reichsbankpräsidenten aus dem Sattel zu heben.

DerLokalanzeiger" sagt, das Vorgehen Schachts be­deute ein hartes Verdammungsurteil für die Ünterwer- fungspolitik der Reichsregierung. DasBerliner Tagebl." fchreibt, es müsse mit aller Entschiedenheit Einspruch da­gegen erhoben werden, daß der Präsident der Deutschen Reichsbank sich wiederum in die deutsche Außenpolitik ein­zumischen beginne, noch dazu mit Forderungen, die im jet­zigen Stadium völlig aussichtslos und anscheinend nur dazu bestimmt seien, ihn als den starken Mann erscheinen zu lassen, der mit der Faust auf den Tisch schlage.

DieBossische Zeitung" meint, daß infolge des Vor­stoßes Schachts eine Aenderung des Reichsbankgesetzes, die der Regierung eine weif: stärkere Einflußnahme als bisher einräume, zum mindesten nicht mehr auf Schwierigkeiten bei den vier anwesenden Eläubigervertretern Stoßen würde. Nach demVorwärts" werden jetzt Anträge für die Abänderung des Reichsbankstatuts erwogen dahin­gehend, daß in das neue Statut der Reichsbank eine Be­stimmung ausgenommen wird, wonach die Mitwirkung an der Bank für Internationale Zahlungen zu den Aufga­ben und Pflichten der Reichsbank gehört; ferner eine Be­stimmung, wonach der Präsident der Reichsbank abberufen werden kann, wenn er die Statuten der Reichsbank ver­letzt.

Das Schiff der Rationen. Ein Beweis, welches Ver­trauen der Deutschen Seeschiffahrt entgegengebracht wird, ist die Tatsache, daß sich an Bord des Loyd-Schnelldampfers Bremen" auf der Reise am 3. Januar ab Bremen nach Neuyork unter den zahlreichen Fahrgästen Vertreter von 26 Nationen befanden.

Reue Kältewelle in Amerika. Eine furchtbare Kälte­welle, verbunden mit eisigen Stürmen und schweren Schnee­fällen, sucht den Westen der Vereinigten Staaten zum zweitenmal in diesem Winter heim. Bisher hat der Wetter­sturz über 30 Todesopfer gefordert, während Hunderte von Personen Verletzungen und Erfrierungen aller Art erlitten hoben und Sachschaden entstanden ist. In weiten Bezirken ist jeder Verkehr durch Schneeverwehungen unterbunden, und besonders im Fellengebirge, wo 20 bis 30 Grad Kälte herrschen, werden die Wege erst wieder im Frühjahr benutz­bar werden. Die meisten Todesfälle sind im Nordwesten zu verzeichnen, wo heftige, schneidende Winde den Aufenthalt >:n Freien geradezu unerträglich machen.

Der

bekannte Iagdzekchn« zAdakber! Meckel, Rlünchen-Zreimcm» Alnftrierte seren wese» No«»a»

Vililgrst tiudert»» ««« Hein» Alfred »»» ApErU» mit dessen Abdruck mir bald beqdm«.

Spiel und Sport

lleberraschung in Untertalheim!

llntertalheim Eärtringen 4:1, Halbz. 2:0.

Untertalheim ist zum erstenmal in den Verbandsspielen komplett zur Stelle. Gleich zum Anfang legt Eärtringen mächtig los. Untertalheim spielte heute wieder A-Klasse. Ist Minuten nach Anspiel saust der Ball zum erstenmal in die linke Torecke. Angriff auf Angriff rollt auf das Unter- talheimer Tor, doch die Verteidiger stehen in alter Form und befördern die Bälle durch weite Schläge dem Sturm zu. Halblinks spielt den Ball seinem Linksaußen zu, dieser

bugsierte den Ball zum zweiten mal über die Torlinie. Gleich nach der Pause geht der Kampf von neuem los. Jetzt gilts hüben oder drüben, aber Untertalheim ist auf der Hut. Schon nach 3 Minuten ist es wiederum der Rechts­außen, der den dritten Treffer wieder unhaltbar einschloß. Eärtringen bekennt sich noch nicht geschlagen u. nach 20Mi- nuten konnten die Gäste ihren verdienten Ehrentreffer buchen. Nach dem 4. Treffer ist Eärtringen geschlagen. Sie hielten bloß noch den Ansturm von Untertalheim zurück.

Lin Skisprung von 75 Meier. Beim Skispringen in Pontre- sina erzielte der Norweger Badrutt einen Sprung von 75 Meter, kam aber dabei zu Fall. Unter 41 Bewerbern blieb der Schweizer Mühlbauer Sieger mit zwei Sprüngen von 65 und 50 Meter.

Auf dem Weg zur Einigung im deutschen Spork. Am Sonn­tag fand in Berlin eine Besprechung zwischen Vertretern der Deutschen Turnerschaft (D.T.), der Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik (DSB.) und des Deutschen Fußball-Bundes (D F B.) statt, in der eine weitgehende Uebereinstimmung in den grund­sätzlichen Anschauungen festgestellt wurde. Engste Zusammen- aroeit soll sobald als möglich bewirkt werden. Die Besprechungen sollen am 15. und 16. März fortgesetzt werben.

Fortsetzung siehe Seite 5.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 13. Jan. 4,185 G., 4,193 B.

Dt. Abl.-Anl. 49.80.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 7.25.

Berliner Geldmarkk, 13. Jan. Tagesgeld 5,57,5 v. H, Mo- nats 8,239,5 v. H.

A^re Ermäßigung des pcivatdiskonts. Der Privatdiskont ist für beide Sichten auf 6,375 v. H. ermäßigt worden.

Die Golddiskonlbank hat im Anschluß an die Senkung des Reichsbankdiskonts ihren Diskontsatz von 6 auf 5,5 o. H. ermäßigt.

Die Schweiz als reichstes Land Europas. Während vor dem Krieg Paris und Berlin die beiden großenGläubigerplätze" Europas waren, ist die Bedeutung der kleinen europäischen sog. Ueberschußstaaten, der Schweiz. Hollands und Schwedens, für den Finanzmarkt erheblich gewachsen. Zürich dürste mit Amsterdam jetzt im Verhältnis als der stärkste Vsrmögensverwalter des Kon­tinents anzusehen sein. Obschon die Schweiz unter allen Ländern Europas das an Produktionskräften ärmste ist, wenig Fruchtboden, keine Kohle und keine Mineralien besitzt, ist seine Bevölkerung, wenn man den auf jeden einzelnen Schweizer entfallenden Ver­mögensbetrag in Betracht zieht, die verhältnismäßig reichste in Europa und wahrscheinlich sogar reicher als die Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Der Gegensatz der Schweizer Entwicklung zu den Verhältnissen der Nachbarländer, insbesondere Oesterreichs wird durch einen Vergleich der Entwicklung der Schweizer und der Wiener Großbanken deutlich: Das Eigenkavital der Wiener Großbanken sank von 700 Millionen Schw. Franken im Jahr 1913 auf 240 Millionen im Jahr 1928, die Bilanzsumme in der- selben Zeit von 3150 Millionen auf 2100 Millionen Schw. Fran- ken: im gleichen Zeitraum vermehrte sich das Eigenkapital' der Schweizer Großbanken von 505 auf 1029 Millionen Schweizer Franken und die Bilanzsumme stieg von 2621 auf 7161 Millionen!

Ilmstellung bei Daimler-Benz. Mit Genehmigung des badi­schen Landeskommissärs hat die Firma Daimler-Benz die Abteilung Automatendreherei in Mannheim stillgelegt. Es ist in Aussicht genommen, die Abteilung dem Konstruktionsbüro in Un­tertürkheim unmittelbar anzugliedern. Die in der Abteilung be­schäftigten Arbeiter wurden zu einem Teil auf das Werk ver­teilt, zum anderen gekündigt.

Neues Forschungsinstitut für die Landwirtschaft. In Glies­marode bei Braunschweig wurde am 11. Januar das neuerrichtete Forschungsinstitut zur Bekämpfung der Rostkrankheit und der Frostschäden unserer Kulturpflanzen eröffnet. Das Institut ist gemeinsam von der Biologischen Reichsanstalt in Berlin-Dahlem und dem Botanischen Institut der Technischen Hochschule in Braunschweig errichtet. Das Institut hat die Auf­gabe, durch Mitarbeit in der deutschen Pflanzenzucht bezw. Er­forschung und Bekämpfung der Schäden zur Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung beizutragen. Durch die Ge- treiderostkrankheit und Frostschäden wird die deutsche Landwirt­schaft jährlich um Hunderte von Millionen Mark gebracht.

Deutsche Zuchtschweine für Südslawien. Auf einer Besprechung der Deutschen Genossenschaft in Südslawien, in Neusatz, wurde beschlossen, zur Hebung der Schweinezucht Zuchtschweine aus Deutschland einzuführen.

Verstaatlichung der Viehzucht in Rußland. Die Sowjetregierung hat die Verstaatlichung der Viehzucht und der Fleischversoraung angeordnet. Das allgemeine Schlachten wird verboten; die Vieh­züchter dürfen ihr Vieh nur an die staatlichen Aufkäufer zu oor- geschriebenen Zwangspreisen abgeben. Zuwiderhandlungen wer­den unter Umständen mit dem Tod bestraft.

Märkte

Viehpreise. Hall: Ochsen 580, Kühe 330680, Jungvieh 200 bis 500. Ravensburg: Anstellrinder 200380, Anstelltiere 200 bis 380, Kalbeln 380600

Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 3748. Vernhausen a. F.: Läufer 60120, Milchschweine 3547. Besigheim: Milch­schweine 3545, Läufer 75. Crailsheim: Läufer 6075, Milch- schweine 4560. Giengen a. Br.: Saugschweine 4051, Läu­fer 6586. Großbottwar: Milchschweine 3141, Läufer 70. Jlshofen: Milchschweine 4056. Aünzelsau: Milchschweine 3555. TNunderkingen: Mutterschweine 240300, Läufer 70, Milchschweine 3550. Oehringen: Milchschweine 3747. Rottweil: Milchschweine 3745. Spaichingen: Milchschweine 3547. Vaihingen a. L.: Milchschweine 3750. Ravensburg- Ferkel 4055, Läufer 6570. Saulgau: Ferkel 4350, Läufer 65 ^ d. St.

Monalspserdemarkt Skuttgark, 13. Jan. Dem Stuttgarter Pferde­markt vom 13. Januar waren 143 Tiere zugeführt, wovon etwa 30 Stück verkauft wurden. Preise für ganz schwere Pferde 18002200, für mittelschwere 12001500 und für leichtere 500800 RM.

Fruchkpreise. Balingen: Haber 8.50. Erolzheim: Kernen 11.5012.70, Dinkel 8.50, Weizen 11.50, Haber 7.507.60. Giengen a. Br.: Roggen 9.109.25, Gerste 99.20, Haber 7.20, Weizen 1212.50. Tübingen: Weizen 12.20-12.50, Dinkel 8.70, Roggen 10, Gerste 9.3010, Haber 88.50. Ravens­burg: Besen 9.25, Weizen 11.9012.60. Roggen 9.7510, Gerste 9.5<st-9.90, Haber alt 9.259.50, neu 7.908.25. Saulgau- Gerste 8.809.10, Roggen 9, Dinkel 9.20-9.40, Weizen 12. Reuklingen: Weizen 1213, Dinkel 99.50. Gerste 9.501050, Haber 7.50-8.70. Urach: Weizen 1313.20, Mischling 10.50, Roggen 10.40, Gerste 9.5010, Haber 7.808.30. Ulm: Kernen 13. Weizen 12.2012.70, Gerste 9. Haber 7.708.10 -4t d. Ztr.

richtenstein OA. Reutlingen, 13. Jan. Teures Holz. Bei einem Holzverkauf vom Förstamt Lichtsnstein wurden für Flä­chenlose bis zu 500 v. H. des Anschlags gesteigert.

Welker für Mittwoch und Donnerstag:

Infolge von D-piesjionseinslüssen ist für Mittwoch und Donnerstag immer noch zeitweilig bedecktes, unbeständiges Wet­ter zu erwarten.

Die heutige Nummer umfaßt K Seiten, einschließlich Die Mode vom Tage".

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