Serie 2 — Nr. 9
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Montag» 13. Lanuar 1938 Seite 3 — Nr. 9
Württemberg
Stuttgart, 12. Januar.
ep. Steigender Fugang zvm Sku-imn der evang. Theo-
logie. Wie wir erfahren, haben sich zum diesjährigen Landexamen im Februar, dem bekannten Aufnahmeexamen von den höheren Schulen in die niederen evangelisch-theologischen Seminare, 107 Teilnehmer gemeldet. Das mag als ein erfreuliches Zeichen für den steigenden Zugang zum theologischen Studium gewertet werden.
Drei Millionen für Nokskandsarbeiten. Zwecks sofortiger Inangriffnahme von Notstandsarbeiten in größerem Umfang hat das Stadtschultheißenamt Stuttgart einen Antrag ausgearbeitetet, der zur Zeit in den Abteilungen behandelt wird. Es fordert darin die Vorausgenehmigung zur Verwendung von rund drei Millionen Mark.
Vorerst keine Verschmelzung der Schwarzwaldvereine.
Nach einer Mitteilung des Verwaltungsausschusses des Badischen Schwarzwaldoereins sind die auf den Zusammenschluß gerichteten Verhandlungen des Badischen und Würt- tembergischen Schwarzwaldvereins aufs erste als gescheitert zu betrachten, da das durch eine gemischte Kommission ausgearbeitete Gemeinschaftsstatut von der außerordentlichen Hauptversammlung des Württ. Schwarzwaldvereins einstimmig abgelehnt wurde. Der badische Verein überläßt es nun dem württembergischen, zu einem ihm geeignet erscheinenden Zeitpunkt etwaige neue Verhandlungen über die Verschmelzungsfrage anzuregen.
Unterschlagung aus Not. Ein 42jähriger Kanzleihilfsarbeiter beim Polizeipräsidium in Stuttgart war durch jahrelange Krankheit seiner Frau in Not geraten und vergriff sich an vereinnahmten öffentlichen Geldern. Er hatte zuvor versucht, vom Innenministerium eine Notstands- veihilfe zu bekommen, die ihm aber nicht gewährt werden konnte, weil er in staatsrechtlichem Sinn kein Beamter war. In der Zeit von 214 Jahren veruntreute er 20l>0 Mark. Das Erweiterte Schöffengericht verurteilte ihn, da er strafrechtlich Beamter sei, zu der gesetzlichen Mindeststrafe von einem Jahr Zuchthaus und 100' Mark Geldstrafe. Der Vertreter der Anklage hatte sogar 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus beantragt. , ^
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Aus dem Lande
Heilbronn a. N.» 12. Januar. Nicht ans Ziel gekommen. Am Freitag nachmittag fuhr zum ersten Male nach zehnjähriger Unterbrechung der Schleppschiffahrt nek- karaufwärts ein mit Kohlen beladener Schleppzug nach Lauffen. In der Horkheimer Schleuse mußten die beiden Schiffe des Zugs nacheinander durchgeschleust werden, da diese Schleuse nur eine Länge von 47 Meter aufweist, während die beiden Schiffe allein schon je 40 und 45 Meter Länge hatten. Kurz vor Lauffen lief der Schleppzug auf Grund, da der Wasserstand an der betreffenden Stelle 125 Zentimeter betrug, welchen Tiefgang das geschleppte Kohlenschiff auch hatte. So kam der Schleppzug nach dreistündiger Fahrt nicht ans Ziel, die Lauffener Zement-Werke, für die die Ladung bestimmt war. Er konnte erst gestern (Samstag) morgen wieder flott gemacht werden.
Baihingen a. F.» 12. Januar. Geländetausch. Die Bierbrauerei Leicht hat unter dem zwischen ihren Anlagen an der Hauptstraße liegenden Teil der Schafstraße ausgedehnte Kelleranlagen angelegt und gegen 70 Stahltanks mit einem Fassungsvermögen von 2,4 Millionen Liter eingebaut. Die Firma beabsichtigt, auch den Oberbau der Straße in ihr Areal einzugliedern, was allerdings das Eingehen der Schafstraße zur Folge hat. Wie wertvoll das Gelände der Brauerei Leicht ist, geht daraus hervor, daß sie der Gemeinde als Kompensation etwa 1)4 Morgen Baugelände in der Nähe des Freibads und ein Aufgeld von etwa 10 000 Mark anbietet. Auch tritt sie den nötigen, teilweise überbauten Grund und Boden für die ortsbauplanmäßige Durchführung der Wirthstraße ab und stellt der Gemeinde ihre Eisseen am Freibad mit mehreren Morgen Gelände zur Nutznießung zur Verfügung. Nach Lage der Sache dürfte die Gemeinde auf daS Angebot eingehen.
Talheim OA. Tuttlingen, 13. Jan. Im Tod vereint. Johannes Irion, Alt-Feldschüh, verschied im Alter von 86 Jahren; am selben Abend, drei Stunden später, folgte ihm seine Ehfrau Brigitte geb. Schweizer im Alter von 83 Jahren im Tod nach. Der Ehegatte und seine zweite Frau lebten 39 Jahre in friedlicher Ehe zusammen.
Ravensburg, 12. Januar. Einbruch ins Arbeitsamt. Wohl in der Annahme, im Kassenschrank des Arbeitsamts wegen der am Freitag zur Auszahlung kommenden Arbeitslosenunterstützungsgelder ziemlich Geld vorzufinden, wurde in der Nacht auf Freitag ein Einbruch in den Räumen des Arbeitsamts ausgeführt. In das Kassenzimmer drang der Täter nach gewaltsamer Oeffnung der verschlossenen Türe ein. Die Oeffnung des Kassenschrankes mit einem falschen Schlüssel gelang ihm nicht. Auch der Versuch, den Kassenschrank von unten her mittels eines Bohrers zu öffnen, mißlang. Dagegen gelang dem Dieb die Oeffnung zweier kleiner Blechkassetten, in denen die Portokassen verwahrt waren. Deren Inhalt mit 21 <N, meistens Briefmarken, nahm er an sich. Ferner ließ er eine eiserne Geldkassette, die leer war, in der er aber Geld vermutete, mitlaufen. Der entstandene Schaden ist durch Versicherung gedecket. Die Nachforschung nach dem Täter ist im Gang.
Reutlingen. 12. Jan. B e t r i e b s e i n s ch r ä n k u n g. Infolge der schlimmen allgemeinen Wirtschaftslage sieht sich eine hiesige Maschinenfabrik genötigt, vorläufig 22 Arbeiter zu entlassen. Weitere Kündigungen sind in Aussicht genommen.
Gasfernleitung. Die Gasfernleitung nach Wannweil, die sich seit einigen Wochen im Bau befindet, dürste in etwa 14 Tagen beendet sein Die Strecke ist insgesamt 2100 Meter lang. Von ihr sind bis jetzt 1400 Meter gelegt.
Geislingen a. El.» 12. Jan. Ehrliche Burschen Drei hiesige Schüler fanden am Stöttener Berg eine Brieftasche mit einem namhaften Geldbetrag. Sie liefen spornstreichs zur Polizeiwache und lieferten den Fund ab.
Von der bayerischen Grenze, 12. Jan. Schwer bestrafter Leichtsinn. Der 15jährige Sohn des Autogeschäftsinhabers Keßlinger von IIlertissen fuhr mit einem Motorrad unberechtigterweise und ohne Wissen des Besitzers in raschem Tempo die Staatsstraße gegen Bellenberg zu, verlor die Herrschaft über die starke Maschine und rannte gegen einen Baum. Der Knabe blieb mit einem Schädelbruch schwer verletzt am'Platze, das Motorrad wurde stark beschädigt.
Villingen im Schwarzwald, 12. Jan. Stets frische Brötchen. Ingenieur Fr. Winkler hat nach langjährigen Versuchen ein Verfahren erfunden, das auf sehr einfache Meise ermöglichen soll, Brötchen auf Tage hinaus vollkommen hackfrisch zu erhalten.
Singen a. H., 12. Januar. Eine dunkle Angelegenheit. Letzten Sonntag früh wurde in Hinter- zarken bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Hinterzarten der 48 Jahre alte Ignaz Ruf von Oehningen Amt Konstanz tot aufgefundrn. Man vermutete, daß Auf das Opfer eines Unglücksfalls geworden ist. Jetzt sind jedoch Verdachtsmomente aufgetreten, die als wahrscheinlich erscheinen lassen, daß Ruf selbst den Tod gesucht hat. In diesem Zusammenhang verhaftete die Gendarmerie Singen einen verheirateten Mann aus Friedingen, der in ddm dringenden Verdacht steht. Auf durch skrupellose Manipulationen in den Tod getrieben zu haben. Der Verhaftete soll dem Ruf durch Versprechungen aller Art sein Vermögen ahgenommen haben. Er brachte Ruf sogar so weit, daß dieser fein erspartes Geld auf der Kasse abhoh und dem Verhafteten aushändigte.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 13. Januar 1930. Was hilft das Glück, wenn's niemanv mit uns teilt? Ein einsam Glück ist eine schwere Last! Ehr. D. Grabbe.
Dienstnachrichten
Der Herr Staatspräsident hat den Regierungsrat Dr. Walter Schmid beim Oberamt Neuenbürg seinem Ansuchen entsprechend auf die erledigte Regierungsratstelle beim Oberamt Calw versetzt.
Aprilwetter im Januar und seine Folgen
Samstag abend: Puuh solch ein Regenwetter! — Sonntag früh? Juchheißa, es schneit! Ein Blick aus das Thermometer zeigte leooch gar dato, oaß oie Freude uoer ein zünftiges «chneewetter nicht lange anyaUen dürfte. Und richtig: Dre Schneewolten waren gar oalo vertrieben, und lachender Sonnenschein srand über dem all. Lediglich an Nord- und vor den Sonnenstrahlen geschützten Hängen und Winkeln blieb eine dünne Schneedecke, die die Jugend am Nachmittag und Abend bei etwas einsetzendem Frost mit ihren gar fix hervorgeholten Schlitten zum mehr oder weniger genugreichen Rodeln benutzten. Dann tam die Nacht! Ein Föhnsturm von außerordentlicher Stärke fegte über oie Berge und durch die Daler und lichtere sicherlich wieder, vor allem aber in den Forsten großen Schaben an. Dabei stieg das Thermometer auf 5 Grad über Rull und heute morgen war die leiseHoffnung auf einen Wintersport nährende weiße Pracht hinweggeweht. Dieser Winter mit seiner fehlenden Kälte läßt nun schon in der Natur alles zum neuen Werden Heranreisen, sodatz bei einem evtl, doch noch einsetzenden Kalterückschlag sicherlich großes Unheil angerichtet würde. Nachteile entspringen auch für die Konfektionsgeschäfte, Schuhwarenhändler etc., die ihre Winier- dieses frühlingsähnliche Wetter nicht minder unangenehm, waren kaum absetzen können und den Kohlenhändlern ist "Dem inen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall!" Freuen werden sich die Verbraucher, die in dieser Hinsicht Ausgaben ersparen, unsere alten Leutchen, denen ein strenger Winter auch in einer warmen Stube gar sehr zusetzt und schließlich die Bauleitung der Kreutzertalkorrektion, die aus diese Art und Weise ihre Arbeiten fortsetzen kann.
Welch nachteilige Auswirkungen der milde Winter für die für den Wintersport in Frage kommenden Gegenden des Schwarzwaldes hat, lesen wir von einem Mitarbeiter des „Grenzers". Er schreibt in seinen Ausführungen, die auch unsere Leserschaft interessieren dürften, u. a.:
Nachdem der Schwarzwald zu Ende des ersten Januardrittels so gut wie schneefrei geworden ist. hat ein großer Teil selbst unentwegter Winterfportler und Kurfremder die Höhenkurorte und BergqafthLse verlassen. Jetzt stehen die bekanntesten Wintersporthotels im Hochschwarzwald bald fast halb oder zum Teil ganz leer und es sind Ausnahmen, die sich gegenwärtig eines befriedigenden Besuches rühmen können. Den Winterhotels entstehen also derzeit erhebliche Ausfälle von Einnahmen, die sie für den Januar erhofft haben. Diese Tatsache trifft eine große Zahl von den mehr oder weniger auf Winterbetrieb eingerichteten und eingestellten Kurhäusern um so härter, als auch zwischen Weihnachten und Neujahr infolge der Witterungsungunst ein Defizit zu verzeichnen war, zumal damals viele angemeldete Gäste in letzter Minute ihre Bestellung zurückzogen und etliche holländische, schweizerische, skandinavische und englische Fremden, die sich für diese Zeit bei guten Schneeverhältnissen angesagt hatten, überhaupt nicht eintrazen. Je länger die unwinterliche Witterung dauert, desto erheblicher beginnen sich die Schäden auszuwirken: denn die Hotelbesitzer müssen nach wie vor ein großes Personal unterhalten, das kaum beschäftigt werden kann; anderseits besteht die Gefahr, daß von den vor- gesorgten winterlichen Vorräten manche zugrunde gehen. Da derzeit die Unmöglichkeit besteht. Skisport auszullben, mittel. Die fahrplanmäßigen Wintersportzllge nach den Ge- so fällt auch der Sonntags-Passantenverkehr im Gebirge vielfach aus, desgleichen vermißt man den erhofften Fremdenzustrom zu den vorgesehenen wintersportlichen Konkurrenzen, da letztere nunmehr bis auf weiteres verschoben werden müssen.
Neben den Winterkurorten und Höhenhotels erleiden indessen auch Eisenbahn, Reichspost und private Autounternehmer beträchtliche Ausfälle infolge der gänzlich unerwartet geringen Beanspruchung der Verkehrs- birgsgegenden sind durchweg nur schwach besetzt. Die beabsichtigte Einschaltung von Wintersportsonderzügen durch die Reichsbahndirektion mußte ob der Wetteranormalität bis heute unterbleiben. Das bisher der Reichseisenbahn und der Reichspost entstandene Defizit dürste selbst ein unerwarteter schneereicher Nachwinter kaum mehr ausglei- chen.
Mangel an beständiger Kälte trägt auch die Schuld daran, daß es den Höhenhotelbesitzern bis heute noch nicht gelungen ist, sich ihre „natürlichen" Eisvorräte zu schaffen, denn die sogenannten „Eisfabriken" und Berieselungsanlagen, die sich bald bei jedem größeren Hotel im Schwarzwald befinden, konnten bisher nicht ausreichend in Betrieb genommen werden: die Ansätze zur Eiszapfenbildung sind meist wieder rasch buchstäblich „zu Wasser" geworden.
Einen ganz besonders schweren Schlag erleidet die ge-
,amre AZinrersportwelt durch das Anhalten der müden Witterung. Nunmehr steht es fest, daß zahlreiche für Anfang und Mitte Januar im Schwarzwald vorgesehene Skiwettläufe und Rodelrennen, sowie mehrere Skisprungläufe einer Verschiebung aus bestimmte Termine verfallen: mehr als zwanzig für den nächsten Sonntag ge- piante örtliche Skigauwettläufe müssen abgesagt werden: außerdem verhindert der Schneemangel das ausreichende gauneren für etwaige spätere Skikonkurrenzen. Und solild die Schneearmut nur noch kurze Zeit Vorhalten, so ist ein wahres „Tohuwabohu" im wintersportlichen Terminkalender unvermeidlich.
Dom Larrdw. Bezirksverein
Am Samstag Nachmittag kamen in „Hirsch" in Ebhau- sen der Vorstand des Vereins, die Obmänner und die beim landw. Bezirksfest in vorderer Linie tätigen Herren zu einer Sitzung zusammen. Vorstand Kleiner begrüßte mit herzlichen Worten die Versammlung, vor allem aber auch den Direktor des Mehverwertungsverbandes, Direktor Eemmerich, und den Vertreter des Landw. Haupt- verbandes, Dipl.-Landwirt Pfisterer. Der Vereinsbeitrag wurde laut Beschluß aus der bisherigen Höhe belassen. Der Hauptpunkt der Tagesordnung war die Rechnungslegung über das Vezirksfest. Hieraus war für die Lotterie ein Reingewinn von 518,93 Ni und für das Fest ein solcher von 1122,96 Ni zu ersehen, somit ein G e- samtreingewinn von 1614,89 Nt. Aus diesem Betrag wurde, wie schon in einem Bericht über eine Vorstandssitzung bekanntgegeben, den Vereinen für die Festwagen ein Zuschuß übermittelt, weiter ist ein Ausflug nach Hohenheim geplant und schließlich bekamen die in dieser Versammlung Anwesenden einen Gutschein über 3 Mark, der gar bald eine Verwandlung in eine lukullische Metzelsuppe und entsprechenden guten Stoff durchmachte. — Nunmehr sprach Direktor Eemmerich, Stuttgart Uber die Belange der Viehwirtschaft und beleuchtete insbesondere die Absatznot, die aus der Ileberproduktion entspränge und die hierzu notwendigen Umstellungen in Bezug auf Viehhaltung, Qualitätserzeugung und Warenangebot. Um das Warenangebot einheitlich zu gestalten, d. h. eine Einheitsfront der Verkäufer dem einheitlichen Vorgehen der Käufer und den Konsumvereinen als Großaufkäufer entgegenzustellen, dazu sei die Viehverwertung Stuttgart geschaffen, die für Transportbeschädigungen und Schlachtschäden aufkommen zu einem geringen Provisionssatz den Verkauf am Stuttgarter Markt zu den bestmöglichsten Bedingungen übernimmt. Die vom Viehverwertungsverband berechneten Unkosten betragen ungefähr 2,2 Prozent außer den Transportkosten und den üblichen Schlachthofgebühren. Es schloß sich vor allem über Viehhaltung eine lebhafte Diskussion an, die u. a. von Dr. Metzger, Eemeindepfleger Calmbach und Oekonomie- rat Haecker bestritten wurde. Dipl.-Landwirt Pfisterer führte aus, daß Produktionssteigerung und Qualitätsverbesserung wohl anzustreben seien, daß aber dann auch die landw. Produkte in höherem Maße denn bisher durch die Zölle geschützt werden müßten. In interessantem Vortrag wußte der Referent die Erfolge aus zollpolitischem Gebiet klarzulegen und er versicherte, daß der Landw. Hauptverband alles einsetzen werde, um die ungenügenden augenblicklichen Verhältnisse zu verbessern. Notwendig sei dabei aber, daß der Verband die Treue und Mitarbeit eines jeden einzelnen erfahren müsse. — Reicher Beifall bedankte die beiden Redner für ihre der kurzen Zeit entsprechenden umfassenden Ausführungen.
Altenfeier des Evangelischen Dolksbundes
So viel wir wissen, was es gestern das 6. mal, daß wir die lieben Alten aus unserer Gemeinde, ca. 160 Personen, zu einem gemütlichen und erhebenden Zusammensein ins Vereinshaus einladen durften. Gerne, manche vielleicht zögernd, folgten sie unserem Ruf und zogen alle wohlbefriedigt und innerlich beglückt wieder in ihre stillen Stübchen, manche sogar per Auto. Ebensowenig wie die freundlichen Autolenker erwarten diejenigen, welche den lieben Alten durch ermunterndes Wort oder Musik oder sonst durch Herrichtung und Schmücken des Saals, Bereitung des guten Festkaffees und Stellung der ca. 30 Hefekränze dienen durften, besondere Anerkennung und Belohnung in der Qeffentlichkeit. Gerne aber lassen wir die einzelnen Darbietungen des so rasch und schön verlaufenen Beisammenseins nocheinmal in uns lebendig werden. Munter stimmten die Alten ein in das Lob Gottes, das den Anfang machte, lauschten den „süßen, heiligen Akkorden" Händel- scher Musik und der Violine Locken, ließen sich von Herrn Dekan hineinführen in erbauliche Gedanken über Zeit und Ewigkeit, über dis Jugend, die im Alter steckt, so daß ewige Jugend, nicht nur trübes Abnehmen und Vergehen unser im Alter werden kann. Werden wir doch „einst im Licht erkennen, was wir auf Erden dunkel sahen", lieber alle Not der Zeit hilft hinweg der fröhliche und zuversichtliche Glaube, wie er aus Bachs Kantatensatz so lebendig heraustönte: „Der Herr ist noch und nimmer nicht von seinem Volk geschieden. Er bleibet ihre Zuversicht, ihr Segen, Heil und Frieden. Mit Mutterhänden leitet Er die Seinen stetig hin und her. Gebt unsrem Gott die Ehre". — Erheiternd wirkte das nette schwäbische Stück das nun gespielt wurde, von dem Mißgeschick des alten Großvaters, der Pfeife vergißt und Hut verwechselt, schließlich aber doch noch ans Ziel kommt. Da lachten die Alten bei den gelungenen schwäbischen Ausdrücken so recht herzlich mit und frohe Jugend strahlte wieder aus ihren sonst so stillen Zügen. Nun stimmten sie auch wacker ein in das ewig schöne Heimatlied: „Im schönsten Wiesengrunde". Der Sprache der Töne ließ Herr Stadtpfarrer noch ein Schlußwort folgen und einige Verse von „Befiehl Du deine Wege", beschlossen die Feier. Auf's Wiedersehen übers Jahr, so Gott will. Kfr.
DorstSndeversammlung des Vezirkskrieger- verbandes Nagold
Man schreibt uns:
Der Vözirksobmann eröffnet um 2.15 Uhr die 36. Vorständeversammlung mit herzlichen Begrüßungsworten. Verlesen der Anwesenheitsliste ergibt das Fehlen von Bo- singen Spielberg, Ueberberg und Wart. Es folgt die Verlesung des Protokolls und des Kassenberichts durch den Kassier: eine längere Debatte über die Sterbekasse schließt sich an. Dem Kassier und Schriftführer wird Entlastung erteilt Die Ehrung der Verstorbenen wird durch Erhebung von den Sitzen bezeugt. Der Schießleiter des Bezirks ^erstattet Bericht über die verschiedenen Schießen. Zwei Ehrenurkunden werden verliehen für Sulz und Effringen. Es werden als Delegierte für den Bundestag bestimmt: Vezirksobmann R a af, als Ersetzender Grüne r und Wieland, als Ersetzender Frey. Eültlingen stellt den
Antrag auf Aufnahme i nach längerer Debatte z Wreden, Gabel und teren wird bestimmt, das der Sterbekasse sind, ihre ständeversammlung mitll tuale Berechnung von dl stellt den Antrag auf Ge Mitglieder des Bezirksm Kamerad Schüttle sie des Eintrittsgeldes zu de eine rege Debatte, die d Pfennig festgesetzt wird, tenst eig auf Ablehnu wird mit großer Mehrhe gertag hat eingegeben: ! Pfrondorf, Schietingen u Wort, wird aber im gro Abstimmung selbst hat «
7, Rotfelden 2, Pfrondoi Eültlingen ist somi Kamerad W e i ck-Verneck und zum M.jührigen Ju spricht dem Bezirksobma den besten Dank aus für obmann schließt nach rec mit den Worten des Dm
Einstellung von Lehr
Wie uns die Handwe: ausschuß für das Buchdr bezirk Reutlingen beschl. Jugendliche, die das Bu am 25. Januar d. ^ meldeformulare hiezu kö ausschusses für das Buch, besitzer Hutzler in Rev Meldung hat bis späte erfolgen. Die Angehörig« kanntlich nach der gelte tet vor Einstellung eine! sen die Eignungsprüfung
Lützenhardt. 13. Jan. bemühen sich die aus dem Hardt stammenden Erben ii jcken oder Reinhardtschen um das Erbe. Bislang leii der deutschen Erben sind n abstchngen, unter der MH kannten Schriftstellers Osc goren die eant. Regierung mögens anzustrengen resp. London stattgesundenen Pi welcher die deutschen Erbei mögensansprüche betrogen schemungsfest fand nun in eine Versammlung dl Referenten sprachen der O C. Pnius. Benedikt Pfcnn Engelbert Wittich Cannstai sie oie bis jetzt gewonnen« Oscar C. Pfaus durch sei zielte und die alle Hoffrn Erben zu ihrem Rechte gel« nannte u. a. einstimmig L ralbevollmächtigten und B vollmächtigten für Deutsch von Material, Unterzeichn von sämtlichen anwesenden laufene Versammlung in s
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Ein Maffenkreffen frc nehmer beabsichtigt das 2 Spätsommer 1930 am Ch zu veranstalten, vorausg rung die Genehmigung « ranen sich beteiligen.
Das Jahrhundert de< Denkmal des Apothekers (1783—1841) in Einbort unter Kranzniederlegung Sertürner hat das Morp Opiums, als schmerzstille in die Medizin eingefi'ihr Handel und eroberte sich
Wieder Eisenbahnans tona-Kiel wurden a Anschläge verübt, um Zü dem Schwellen über die § eingeklemmt wurden. 2! mersdorf und Ascheberg neu gelegt. Die Tatorte l sofortigen Nachforschung' der Kriminalpolizei sind Regierungspräsident von der Täter eine Belohnur
Ein Bild aus der Gr< auf der Resperbahn in l riger Mann Brillantrim raffte er 10 Ringe zusar inhaber verfolgte den Di ihm eine Tracht Prügel, arbeiter und Frauen er; Verprügelten und hieben sich die Frauen besonder- Dieb entwischen, er wurd und verhaftet. Es ist ein koch. Bei ihm wurden k schiedene Wertgegenstand falls von Einbrüchen fta noch 8 sichergestellt werd
Verbot der Personen!» tschechoslowakische Ministe gen der zahlreichen Unfäll kraftrvagen ausnahmslos
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ansgebrochen. Bis jetzt ! Behandlung.
Amerikanische Getreid land (Ohio) brach in den pany ein Brand aus, in K Million Dollar befand stört. Der Gesamtschader lar geschäht. Die sich b war so stark, daß das Eis der Brandstätte entfernt li