Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

Seite 3 Nr. 2

Freitag, 3. Januar 193Ü

chen) gegenüber 43 im Vorjahr; getraut wurden 18 Paare, davon sind 9 nach auswärts verzogen gegen­über dem Vorjahr ein weniger von 7 Trauungen; kirch­lich beerdigt wurden 42 Eemeindeglieder, darunter 8 Kinder gegenüber dem Vorjahr 4 Beerdigungen mehr.

. Statistik der kathol. Gesamtpfarrei.

Im Jahr 1929 wurden getauft: 14 (1928: 12) Kinder, die hlg. Kommunion empfingen 3 (3) Kinder, getraut wurden 3 (2) Paare und beerdigt 3 (3) Personen.

Dienstnachrichten

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei llnterjettingen, Dek. Herrenberg, dem Pfar­rer Pfisterer in Laufen a. K., Dek. Gaildorf übertragen worden.

Aus dem Schwarzwald".

Die 12. Ausgabe der Blätter des Württ. Schwarzwald­vereins aus dem Jahre 1929 bringt uns den Schluß des AufsatzesAuf aussichtsreichen Höhen des nördlichen Schwarzwaldes" und führt uns im Bild zu der Schwan­nerwarte, an den Pionierturm auf den Schliffkopf, zu der Röschenschanze bei der Zuflucht, zu der Schutzhülle auf der Teufelsmühle und schließlich an die Moserwaldturm- hütte. Wie alljährlich so liegt der Dezemberausgabe ein Inhaltsverzeichnis der gesamten Jahresausgabe bei. Weiterhin finden wir: Wintersonne über dem Christophs­tal, Kloster Kirchberg, sowie etwas vom Werben, aus den Ortsgruppen, von den Vereinsehrenzeichen und eine üb­liche Fortsetzung des Mitgliederverzeichnisses.

Walddorf, 2. Jan. Kirchenstatistik. Getauft wurden im Jahr 1929 7, konfimiert 8 Kinder; getraut wurden 3 Paare. Gestorben sind 16 Personen.

Untertalheim, 3. Jan. Aus dem Kirchenregister. Das Jahr 1929 brachte: Geburten 11 (1928: 11); Eheschließun­gen 9 (ö), und Sterbefälle 8 (8).

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Unterlengenhardt, 3. Dez. Brand. In der Nacht zum Mittwoch brach im Gastyof zum Adler ein Brand aus, der das gesamte Anwesen in Trümmer legte. Die Feuer­wehren von Unter- und Oberlengenhardt und die Neuen- Lürger Motorspritze arbeiteten an der Brandstätte. Ueber die, Entstehungsursache des Feuers ist Näheres nicht be­kannt. Gasthofbesitzer Schönhardt, welcher sich zur­zeit im Bezirkskrankenhaus Calw befindet, ist versichert.

Calmbach OA. Neuenbürg, 1. Jan. Wildschwein- jagd. Im Staatswald Abt. Eiberg traf Forstmeister Schauwecker ein Rudel Wildschweine an. Er erlegte ein »lies Tier im Gewicht von etwa ISO Pfund; auch ein Junges wurde angeichnssen und wird noch gesucht.

Aus aller Welt

72 Personen ums Leben gekommen.

London, 2. Jan. Durch einen Brand, der in einem Lichtspielhaus in Tays ey in Schottland ausbrach, kamen über 7V Personen» darunter meist Kinder, ums Leben.

Ueber das furchtbare Unglück in dem schottischen Städt­chen Paisley (bei Glasgow) wird noch berichtet: Das Feuer brach am Dienstag um 1.30 Uhr nachmittags während einer Kinoaufführung für Kinder in der Vorführungszelle aus. Ein Filmstreifen war in Brand geraten und der Qualm verbreitete sich rasch im Zuschauerräum. Die Kinder dräng­ten zu den Türen und hier entstanden ganze Knäuel von Niedergetretenen. Obgleich helfende Polizei und Zivilisten, die auf Leitern durch die Hoffenster eingestiegen waren und sich in den Saal hinabließen, alsbald zur Stelle waren, war bas Unglück nicht mehr abzuwenden. Die Kinder hatte ein wahnsinniger Schrecken erfaßt und nur mit Mühe konnten ndch einige hundert herausgezogen werden. Eine eigent­liche Feuersgefahr bestand nicht, da es dem Vorführer gelungen war, den brennenden Film zum Fenster hinauszuwerfen. Die Gesamtzahl der Opfer wird amtlich auf 72 angegeben, 37 Kinder befinden sich in ärztlicher Be­handlung.

Die Stadtverwaltung hat für die Hinterbliebenen 20 000 Mark bewilligt und eine öffentliche Sammlung in die Wege geleitet. Der Innenminister hat einen Sachverständigen­ausschuß zur Untersuchung des Unglücks nach Paisley ge­sandt. Es sollen schärfere Polizeivorschriften namentlich hin­sichtlich der Einführung von feuersicheren Filmzellen ge­troffen, wie letztere in Deutschland und in andern Ländern schon lange Vorschrift sind.

Wir wolln det Kind mal schaukeln". Am Sylvester­abend wurde der übliche Scherz in Berlin etwas weit ge­trieben. U. a. sah man zahlreiche Männlein in weibli­chen Kostümen, natürlich mangelte es auch nicht an Frauen in Hosen. Einen tollen Streich spielten Burschen den Insassen eines Privatautos in der Friedrichstraße. Das Auto wurde angehalten.Wir wollen det Kind mal schaukeln" hieß es dann. Der Wagen wurde zur Erheite­rung aller in die Höhe gehoben und von den Bierkut­schern so lange geschaukelt, bis die Insassen seekrank wur­den und um Hilfe riefen. Als Schupo nahte, verschwan­den die Athleten in der Menge, die sich prächtig amüsierte und alles auslachte, die nicht mitmachten.

Heye Generaloberst. Der Chef der Heeresleitung, Ge- veral der Znf. H eye, ist am Neujahrskag zum General­oberst befördert worden.

Der Siemens-Ring, die von Werner Siemens gestiftete Auszeichnung, wurde dem Prof. Dr. Junkers in Dessau zuerkannt. Den Ring haben bisher erhalten Karl v. Linde, Auer, v. Welsbach, Robert Bosch und Oskar v. Miller.

Ein Geheimrat vermißt. Seit letzten Samstag wird oer Konsul und Geheimrat im Auswärtigen Amt in Ber­lin, Georg Becker, vermißt.

Strafantrag des Reichspräsidenten. Der Reichspräsident hat wegen einer im ..Angriff", dem Berliner Blatt der Na- erschienenen Artikel .Lebt Hindenburg leiter Göbbels"gKllu^" verantwortlichen Schrift-

. Papageienkrankheit. Auch in Altona bei Hamburg wur- E von Psittakofis festgestellt, von denen einer tödlich verlief. Sie sollen von drei Papageien verbreitet worden sein, die kürzlich aus Südamerika eingeführt wurden. - Berlin bringen täglich Hunderte von Papageien-

vesitzern ihre Tiere zu den beamteten Stellen und Tier­ärzten, um sie untersuchen zu lassen. Der Berliner Tier­garten, der jährlich mehrere hundert Papageien aus Afrika und Brasilien einführk, hat in den vielen Jahren noch keinen einzigen Fall von Psittakofis erlebt, obgleich alle neu ein­geführten Tiere, nicht nur die Papageien, in einem beson­deren Haus je vier Wochen lang auf ihren Gesundheits­zustand überwacht werden.

Oslotrocken". D"s norwegische Weinmonopol hat be­schlossen, den Wirtschaften eine feste Vergütung für alkohol­haltige Getränke zu geben, anstatt des bisherigen Gewinns am Verkauf. Die Wirte haben diese Regelung äbgelehnt und vorgezogen, dann lieber ganz auf den Ausschank solcher Ge­tränke zu verzichten. Nur einige Gaststätten außerhalb der Hauptstadt und die militärischen Vereine haben sich mit dem neuen System einverstanden erklärt. Von Januar 1930 an wird es also in den Gastwirtschaften von Oslo keine alkoho­lischen Getränke mehr geben.

Lin Opfer der hockersieuer. In Gotha sollte, wie kürz­lich berichtet wurde, eine Hockersieuer eingeführt wer­den. Das hat aber in der ehrsamen Stadt einen richtigen Aufruhe erregt, der sich namentlich gegen den Oberbürger­meister Dr. Scheffler richtete, der der ..Vater des Ge­dankens" sein soll. Dr. Scheffler, der im 49. Lebensjahr steht, hat beim Gemeinderat beantragt, ihn zum 1. April 1930 zu pensionieren.

Deckenverpuh stürzt auf Kirchenbefucher. Während des Gottesdienstes in der katholischen Stadtpforrkirche in Lim­burg (Lahn) löste sich ein Teil des Verputzes von dem 20 Meter hohen Deckengewölbe und stürzte auf die Kirchen­besucher. Zwei derselben wurden schwer, mehrere andere leicht verletzt. Die schwersten Stück, fielen glücklicherweise aus die Bänke, die stark beschädigt wurden.

Der Bruder des Papstes gestorben. In Rom ist der Bruder des Papstes, Graf Fermo Ratti, in der Nacht zum 1. Januar plötzlich gestorben. Der Verstorbene stand im Alter von 66 Jahren. Er war früher Kaufmann und wurde von Pius XI. in den Grafenstand erhoben.

Die Kronprinzessin von Holland Ehrendoktor. Der Senat der Universität von Leyden hat der Kronprinzessin Juliana anläßlich des Abschlusses ihrer Unioersitätsstudien den Titel eines Ehrendoktors der philosophischen Fakultät verliehen. Die Prinzessin hat in voriger Woche in der Leydener Uni­versität ihre letzte Prüfung in Völkerkunde abgelegt.

Ein 87jähriger Tenor. Der Kaufmann Dirk Broder - sen auf Sylt feierte am 1. Januar sein öOjähriges Jubiläum als Mitglied des Westerländer Männergesangvereins, den er mitbegründet hat. Trotz seiner 87 Jahre singt er heute noch mühelos ersten Tenor, auch in Solopartien.

Der Pairschnb in England. Zum Neujahrstag sind lechs neue Lord ernannt worden, darunter zwei Mitglieder der Arbeiterpartei (Ponsonby und Aman). Unter den in den Adelsstand Erhobenen, die nun auf den Titel Sir An­spruch haben, befinden sich der Kapellmeister Bantok aus Birmingham und der Sekretär des englischen Fuhball- verbands, Wall.

Englische Rettungsboote haben im Jahr 1929 im ganzen 32 Schiffe und 363 Menschenleben gerettet. In den Stür­men der vorigen Woche sind die Boote lllmal ausgefahren, am 7. Dezember, einem der schlimmsten Sturmtage, lörnal.

Verkehr mit Propellerschlitten. Zwischen Tschsbokssary an der Wolga (Hauptstadt der Tschuwaschen-Sowjetrepüblik) und der nächsten, 85 Kilometer entfernten Station an der Bahnlinie MoskauKasan soll der erste regelmäßige Ver­kehr auf Propellerschlitten eingerichtet werden.

Eine kommunistische Zeitung in London. Am 1. Januar erschien in London zum erstenmal die kommunistische Zei­tungDaily Worker". Das Blatt will die Arbeiterregierung bekämpfen und für die revolutionäre Unabhängigkeit der Kolonien eintreten.

Jugend von heute. In Düsseldorf kam ein löjähriger Schüler vomSyloestervergnügen" erst am Mittag des Neujahrstags nach Haus und wurde darob von der Mutter zurechtgewiesen. Im Aerger sprang er aus dem Fenster des dritten Stocks auf die Straße, wo er tot liegen blieb.

Flugzeugabsturz. In Amerillo (Texas) ist ein Flugzeug abgestürzt. Der Führer und vier Fahrgäste fanden den Tod.

Ein amerikanischer Getreidespeicher abgebrannt. In der Malzfabrik Albert Schwill u. Co. in Chicago brach Feuer aus, das einen siebenstöckigen Speicher samt 175 000 Zent­nern Getreide im Wert von einer Million Dollar vernichtete. Das Gebäude selbst hatte einen Wert von einer halben Mil­lion Dollar. Das Feuer ergriff auch die Speicher der Co­lumbia Grain u. Co. und der Advance Meiling Co., von denen jeder 7500 Zentner Getreide enthielt; auch diese Spei­cher brannten zum Teil ab. Bei dem Brand wurden 20 Feuerwehrleute und Arbeiter zum Teil schwer verletzt.

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Ochsenhandel mit dem Metermaß. In einer Gemeinde bei Tauberbischofsheim (Baden) wollte ein Landwirt einen Ochsen verkaufen. Da ihm der Betrag von 600 Mark zu wenig war, kam er auf die Idee, den Verkauf nach Metern vorzunehmen, wobei für den Meter 200 Mark festgesetzt wurden. Der Händler war mit dieser Art Verkauf einver­standen, nicht aber damit, daß der Landwirt beim Messen auch den Schwanz mit einbezog. So kam nur eine Länge von 2)4 Metern heraus, und der Bauer mußte seinen Ochsen mit Verlust abgeben.

Der sprechende Brief. In Heidelberg erhielt ein Ehepaar, dessen einziger Sohn sich in England befindet, zu Weih­nachten aus London eine Grammophonplatte übersandt, worauf der Sohn seine Weihnachtswünsche mündlich zum Ausdruck gebracht hatte. Es war eine hübsche Ueberraschung für die Angehörigen, als sie plötzlich unter dem Weihnachts­baum die Stimme des in der Ferne weilenden Sohns hören konnten. Die Platten werden in einem Londoner Waren­haus, wo man sie selbst besprechen kann, zum Preis von einem Schilling (1,10 Mark) abgegeben. Sie bestehen aus einer dünnen Aluminiumscheibe und geben klanglaut die Stimme wieder. Ein solchersprechender Brief" kostet also kaum mehr als ein Einschreibebrief von London hierher.

Letzte Nachrichten

Am Freitag nachmittag Konferenzbeginn.

Haag, 3. Jan. Wie das Eeneralsekretariat der Kon­ferenz nunmehr amtlich mitteilt, wird die zweite Haa­

ger Konferenz am Freitag nachmittag 17 Uhr in der Ab­geordnetenkammer des Binnenhofs mit einer öffentlichen Sitzung eröffnet werden. Um 15 Uhr findet eine private Zusammenkunft der Abordnungen statt, in der die Ta­gesordnung und das weitere Ärbeitsprogramm festgelegt werden sollen.

Eine Sanktions-Formel wird gesucht.

Paris, 3. Jan. Wie der Pariser Vertreter der Tele- graphen-Union erfährt, werden die in Paris begonne­nen Bestechungen in der sogenannten Sanktionsfrage im Haag zum endgültigen Abschluß gebracht werden. Es han­delt sich lediglich darum, eine Formulierung für die nach dem Poungplan bereits feststehenden Tatsache zu finden, daß nach dem Inkrafttreten dieses Planes von Sanktio­nen nicht mehr die Rede sein könne.

DerTemps" kündigt ein Haager Diktat für Deutschland an.

Paris, 3. Jan. Die französische Abordnung ist am Donnerstag mittag nach dem Haag abgereist und hat da­mit das schwere Gebiet der französischen Außenpolitik auf die Hauptstadt Hollands verlegt. Mit überraschendem im Grund aber in solchen Fällen gewohntem Zweck­optimismus äußert sich die französische Presse zu dem Beginn der Verhandlungen. DerTemps" begründet den Optimismus damit, daß die zweite Haager Konferenz im Gegensatz zur ersten sorgfältig vorbereitet wurde. Da­mals sei es unmöglich gewesen, eine Einigung zwischen den Gläubigerstaaten und Deutschland durchzusetzen. In den letzten Tagen hat es dagegen der französische Mini­sterpräsident Tardieu verstanden, die Vertreter der alli­ierten Mächte zu einer Einheitsfront zusammenzuschweis- sen. Von ihrem Willen werde Deutschland sich freiwillig in das unabänderliche fügen müssen. Auch auf die Rege­lung der Ostreparationsfrage werde die Haltung der Al­liierten nicht ohne Einfluß bleiben. Ein besonders gutes Vorzeichen sei in dem Fernbleiben Dr. Schachts zu er­blicken. Sein Vorgehen gegen den deutschen Finanzmini­ster Hilferding hat die schlimmsten Befürchtungen über seine Absichten für die zweite Haager Konferenz gestärkt, doch hat die Reichsregierung mit der Ausschaltung Schachts den Beweis erbracht, daß sie einer endgültigen Regelung nichts in den Wege legen wolle.

Schon wieder ein Eisenbahnanschlag in Braunschweig.

Der achte innerhalb zweier Monate.

Braunschweig, 3. Jan. Am Donnerstag nachmittag wurde auf den Zug Braunschweig-Eifhorn zwischen dem Vorortbahnhof Querum und dem Bahnhof Wenden kurz hinter dem Querumer Wald wiederum ein Anschlag ver­übt. Es ist dies der achte innerhalb von zwei Monaten. Nachdem die Täter vergeblich versucht hatten, die in der Nähe des Tatorts stehenden Warnungstafeln, die mit schweren Eisenschienen fest in der Erde verankert sind, umzureißen und auf die Schienen zu legen, hatten sie von einer in der Nähe befindlichen Brücke einen Sockel aus Stein im Gewicht von etwa einem Zentner losgeschlagen und auf die Schienen gelegt. Der von Wenden nach Braunschweig fahrende Zug hatte dieses Hindernis mit dem Schienenräumer etwa 30 Meter weit mitgeschleift und langsam zermalmt. Von den Tätern fehlt jede Spur. Trotz des eifrigen Zusammenarbeitens der Kriminalpoli­zei mit der Bahnschutzpolizei der Reichsbahndirektion Magdeburg, die seit Wochen in Braunschweig zusammen­gezogen ist, und von der etwa 80 Beamte täglich zu je­der Zeit das Gebiet der Braunschweiger Bahnen ab­streifen, ist es noch nicht gelungen, einen der Täter fest­zustellen oder irgendwelche Anhaltspunkte zu bekommen.

Spiel und Sport

Wünsche der deutschen Leibesübungen Me 193«

Einigung von Turnen und Sport.

Von Staatsminister a. D. Dominicas, Erster Vor­sitzender der Deutschen Turnerschaft.

Mein dringlichster Wunsch für das Jahr 1930 geht da­hin, die unfruchtbare und unerquickliche Streiterei zwischen den Turn- und Sportverbänden, insbesondere denen, die auf gleicher weltanschaulicher Grundlage stehen, aus dem Wege zu räumen, um auf diese Weise der deutschen Turn- und Sportbewegung zu der einheitlichen und machtvollen Organisation zu verhelfen, deren sie zur Wahrnehmung ihrer großen vaterländischen Bestimmungen gegenüber den Regierungen und Parlamenten aller Art dringend bedarf.

Erziehung zum gemeinschaftsfrohen Staatsbürger." Von Rechtsanwalt F. P. Lang-München, Erster Vor­sitzender der Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik.

Die Erfolge der Deutschen Sportbehörde fürLeichtathletik und ihrer Verbände in der Leicht­athletik. dem Handball und den Sommerspielen in den vergangenen Jahren sind anerkannt. DieListe der 30 B este n" bringt für jeden Laien ein anschauliches Bild. Der Dreißigste von heute ist ebenso gut wie der Zehntbeste einige Jahre vorher. Die Länderkämpfe dieses Jah­res übertrafen in ihrer Bewertung alles bisher Dage­wesene. Auch im fernsten Osten, in Japan und China, trugen unsere Leichtathleten den deutschen Adler zum

Trotzdem bleiben Wünsche offen. Zunächst der eine große, daß Sport und Leibesübungen als wirklich aner­kanntes und notwendig empfundenes Kulturmittel im deut­schen Volke Eingang finden. Die Erkenntnis der Be­hörden und des deutschen Volkes um die Wesenheit des Sportgedankens ist noch nicht vorhanden. Das Jnein- anderfließen von Sport und geistig kultureller Lebens­weise läßt noch auf sich warten.

Ehrlicher Wunsch nach Zusammenwirken."

Von Dr. H. Eeisow - Mainkur, Vorsitzender des Deut­schen Schwimm-Verbandes.

Als Vorsitzender des Deutschen Schwimm-Verbandes erwarte ich von dem kommenden Jahr 1930 eine geistige Und seelische Vertiefung des deutschen Sportgedankens. Als praktische Auswirkung möge die tiefere Erkenntnis, daß der Sport eine seelische Kraft ist und seine Quelle nicht tn angloamerikanischem Wesen, sondern in der deutschen Volksseele zu suchen ist, eine innigere Zusammen-! vrbeit des deutschen Sportes mit dem deut«! fchen Turnen herbeiführen. Der ehrliche Wunsch z») diesem Zusammenwirken ist allgemeine deutsche Sehnsucht!