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Nagoldcr TagblattDer Gesellschafter"

dienst aus und übernimmt eine grotze Stellung in der In­dustrie.

Schrieben war in den letzten elf Jahren der einzige wirklich fachmännische Reichsfinanzminister. Als solcher be­trieb er eine vorsichtige, weitschauende Finanzpolitik und legte einen Grundstock von einigen hundert Millionen an. der dem deutschen Kredit namentlich im Ausland sehr zu statten kam. Sein Nachfolger Reinhold brauchte den Grundstock der Reichskasse aber alsbald auf und verminderte unnötigerweise die Umsatzsteuer, von der bekannllich die All­gemeinheit keinen Vorteil, das Reich aber einen Ausfall von einigen hundert Millionen hatte. So wurde der Grund gelegt zu den dauernden Finanznöten, so daß heute der Abmangel der Reichskasse so groß ist wie der Schlieben- sche Vorrat.

Vertrauenserklärung für Hugenberg

Heidelberg, 22. Dez. Die Landestagung des Deutsch­nationalen Arbeiterbunds und die Vertrauensmänner des 22. Wahlkreises haben dem Parteiführer Dr. Hugenberg in einer Entschließung unter stürmischem Beifall einstimmig das vollste Vertrauen ausgesprochen.

Preußen spart

Berlin, 22. Dez. Im Zusammenhang mik der ernsten Lage der Reichsfinanzen haben im preußischen Finanz­ministerium Beratungen über weitere Kürzungen der Staats­ausgaben stattgefunden. Bor allem sollen die nicht dringend nötigen Bauten zurückgestellt werden.

Das Druckmittel Snowdens

Paris, 22. Dez. DerPetit Parisien" behauptet, der englische Schatzkanzler Snowden habe die Frage der Sanktionen im Poungplan aufgeworfen, um auf Deutsch­land für die Annahme des Abkommens über dasbeschlag- nahmte deutsche Eigentum einen Druck auszu­üben. Durch dieses Abkommen soll bekanntlich Deutsch­land auf die Rückgabe der Liquidationsüberschüsse von 280 Millionen Goldmark verzichten.

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Der frühere Staatspräsident Emil Loubet ist im Alter von 91 Jahren in Paris gestorben. Loubet war Präsident in den Jahren 1899 bis 1906. Der Panamaskandal hat ihn zu Fall gebracht, als er mehrere Freunde, die in den Milliardenbetrug stark verwickelt waren, zu schützen ver­suchte. . . )

Das 50jährige Prieslerjubiläum des Papstes

Rom, 22. Dez. An seinem gestrigen 50jährigen Pr'iester- jubiläum zelebrierte Papst Pius XI. im Vatikan um 9.30 Uhr eine Messe, an der der päpstliche Hofstaat, die Kar- dinäle, Bischöfe. Prälaten und das diplomatische Korps teil- nahmen. In St. Earlo, der Kirche, in der Pius XI. seine erste Messe las, fand nachmittags 4 Uhr eine große Feier­lichkeit zur Einrichtung des neuen Papstaltars statt.

Die Sühne von Ciudad Real

Madrid, 22. Dez. Das oberste Kriegsgericht hat im Pro­zeß der Meuterei von Ciudad Real 28 Offiziere zu Ge­fängnis verurteilt, die übrigen freigesprochen. Ein Oberst er­hielt 20 Jahre, andere Stabsoffiziere 10 und elf Hauptleute und Leutnants von 6 bis zu 1 Jahr abwärts. Das Gericht beabsichtigt, der Regierung die Begnadigung dieser Offiziere vorzuschlagen.

Englische Salven auf afrikanische Eingeborene

London, 22. Dez. Bei Unruhen in N i g e r i a, die wegen der Entwertung der Erzeugnisse der Eingeborenen, na­mentlich der Kokosnüsse, entstanden, wurden englische Truppen der westafrikanischen Garnisonen nach O p o b o, etwa 200 Kilometer östlich der Nigermündung, zum Schutz der dortigen englischen Oelfabriken entsandt. Die Truppen feuerten gegen die Eingeborenen Salven ab, durch die 20 Eingeborene getötet und einige hundert verwundet wurden. Die englischen Truppen hatten keine Verluste.

Deutschland hat man die Kolonien geraubt, angeblich weil die Deutschen die Eingeborenen schlecht behandelt hät­ten. Die englische Behandlung ist aber zweifellos viel hu­maner.

Japanische Vorstellung in Moskau

Tokio. 22. Dez. Der japanische Botschafter in Moskau hat die Aufmerksamkeit der Sowjetregierung auf die Tat­sache gelenkt, daß bei der. Beschießung von Mandfchuli eine Japanerin ums Leben gekommen sei und mehrere japa­nische Angestellte der südmandschurischen Eisenbahn verletzt worden seien. Die Sowjetregierung hat hierauf mitgeteilt, daß sie bereit sei. Schadenersatz zu leisten, wenn die Ver­antwortlichkeit der russischen Truppen nachgewiesen werde.

Doppelt ist äer QenuK mit 5^>bert, cker knacken ist vor Lntrünckung gesckütrt, cker Xtern rein l

In äpotlmlcen und v-oxerien KKI. 1.2S n. 70 pfjk.

Württemberg

Stuttgart, 22. Dez. Der Goldene Sonntag. Der Verkehr am heutigen Sonntag war geradezu ungeheuer. In den Hauptgeschäftsstraßen, vom Bahnhof nicht zu reden, war kaum durchzukommen. Für die Geschäftsleute dürfte der Sonntag großenteils wirklich einGoldener" gewor­den sein.

Welzheim, 22. Dez. Verhaftung des Brand­stifters derLaufenmühle. Die Entstehungsurjache des Brands in der Laufenmühle ist ziemlich rasch aufgeklärt worden. Als Brandstifterin wurde das in der Lauien- mühle beschäftigte 16jährige Dienstmädchen Anna Stroh - maier von Klaffenbach ermittelt. Wahrscheinlich hatte sie den Brand gelegt, um andere Vergehen dadurch zu ver­decken. Sie gibt zwar an, daß sie den Brand gelegt habe, damit sie ihr Dienstverhältnis mit der Laufenmühle lösen könne. Man kam der Brandstifterin insofern auf die Spur» als sie Aeußerungen machte, die andere Personen belastete. Auch die Tatsache, daß sie ihre Wäsche und Kleider gut ver­packt im Hühnerstall verwahrte, lenkte den Verdacht der Brandstiftung auf sie. Daß sie zwar mit ihrer schrecklichen Tat kein Leben gefährden wollte, geht daraus hervor, in­dem sie einige im Bühnenraum befindliche junge Kätzchen vorher in Sicherheit brachte.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 23. Dezember 1929.

Einer sieht dem anderen ins Fenster, einer speit dem ande­ren vor die Tür. Aber jeder erhält seinen Sarg für sich; wir kommen alle noch einmal tot von der Welt.

Borweihnachtszeit

Nun ist Weihnachten ganz nahe gerückt. Weihnacht! ein Zauberwort wie selten eines so rein, so heilig. Die Härte schmilzt in seiner Wärme, des Alters Last eilt zum Traumland jüngster Jugend, dem reifen Menschen wird Urältestes wach im Kreise des Völkerlebens und mischt sich mystisch-innig mit Christlich-Kirchlichem. Ein Fest des Volkes, dann ein Fest der Kirche. Und davor liegt eine Zeit, in der sich der Mensch freut, immer und immer wie­der auf die gnadenbringende Weihnachtszeit. Auch der Ge­schäftsmann sehnt solche Großkampftage herbei, um manche stille Tage, Wochen und Monate wieder gut zu machen. Gestern war nun der bewußtegoldene" Sonntag, die Pforte zum Weihnachtsfest, der uns hineinträgt in die Weihnachtswoche und die Erwartungen aufs Höchste spannt. Die lichtdurchfluteten Geschäfte lockten mit ihren Auslagen, wirkten anziehend auf die die Straßen durch­eilenden Menschen, riefen und winkten und manch guter Vorsatz, in Anbetracht des mageren Geldbeutels sparsam mit Weihnachtsgeschenken umzugehen, wurde wieder Uber den Haufen geworfen. Nun, es ist ja nur einmal Weih­nachten im Jahr und die Freude, schenken zu können, ist gar etwas zu Schönes. Ob nun die Hoffnungen der Ge­schäftswelt erfüllt wurden, mag eine andere Frage sein. Der Verkehr war allerdings lebhaft auf den Straßen, die Geschäfte hatten schließlich auch immer zu tun, doch haben die größeren Einkäufe gefehlt. Nun muß aber das Heute und Morgen noch Vorbeigehen, ehe ein endgültiges Urteil gefällt werden kann.

Der goldene Sonntag hatte auch im politischen Leben eine besondere Bedeutung. An ihm sollte sich das deutsche Volk entscheiden, ob es gewillt ist, die für uns durch den Poungplan geschmiedeten Fesseln sich anlegen zu lassen. Die Ergebnisse im Nagolder Bezirk sind im Verhältnis zu den Eintragungen zum Volksbegehren im November als durchweg günstig zu bezeichnen, aus ihnen sprechen die im­mer größer werdende Notlage des Volkes, die zunehmende Mißwirtschaft da und dort und nicht minder das terrori­stische Gebaren der Regierung gegen die Beamtenschaft. Im Nagolder Bezirk haben sich 41 Proz. der Stimmberech­tigten eingetragen, und zwar 40 Proz. für die Annahme des Freiheitsgesetzes. Beim Volksbegehren zeichneten sich nur 24 Proz. der Stimmberechtigten ein, also hiergegen eine Zunahme von 40 Proz. Bei den Land- und Reichs­tagswahlen im Mai 1928 vereinigten die Parteien, die heute für das Freiheitsgesetz werben, die Deutschnatio­nalen, die N. S. D. A. P., der Völkische Block und der Bauernbund ca. 32 Proz. der Stimmberechtigten auf ihre Wahllisten. Hier ist also nicht minder eine wesentliche Zunahme der nationalen Front zu bemerken. Die Be­zirksliste hat nun folgendes Bild: ^

3a-

Stimm.

Nein

Stimm.

Ungült.

Stimm.

Stimm-

berecht.

El«rrag.

rum

BoUs-

beaebren

Naqold . .

909

17

3

2509

710

Altensteig-Stadt

258

7

3

>635

>71

Altensteig-Dorf

. . .

43

2

131

38

Beihingen . .

. » .

109

1

2

171

j55

Berneck . . .

. . .

18

3

222

23

Beuren . . .

58

2

95

k8

Bösingen . .

. . .

126

308

51

Ebershardt. .

. . .

138

4

8

227

65

Ebhausen . .

262

8

7

830

117

Effringen . .

. . .

186

461

70

Egenhausen. .

. . .

171

2

432

28

Emmingen . .

. . .

144

2

1

381

65

Enztal . . .

» . .

30

1

1

298

18

Ettmannsweiler

IOI

1

170

84

Fünfbronn . .

. . .

49

177

26

Garrweiler. .

62

91

22

Gauqenwald .

. .

83

90

82.

Eültlingen . .

274

5

4

58,

179

Haiterbach m. Altnuifra

415

4

959

144

Jselshausen. .

» . .

124

2

275

84

Mindersbach .

. . »

112

184

40

Oberschwandorf

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120

3

277

48

Odertalheim .

. . .

167

2

1

325

85

Pfrondorf . .

. . .

86

173

10

Robrdorf . .

, . »

202

2

418

93

Rotfelden . .

. .

189

2

1

334

117

Schietingen. .

. . .

101

1

178

66

Schönbronn. .

. . .

164

1

282

90

Simmersfeld .

. . .

238

4

1

313

247

Spielberg . .

. . .

>07

2

337

30

Sulz ....

. . .

474

5

2

587

382

Ueberberg . .

. . .

113

243

89

llnterschwandorf

. . .

10

2

60

Untertalheim .

. . »

97

8

435

31

Walddors m. Monharüt

126

2

490

41

Wart ....

115

3

1

238

60

Wenden . . .

84

1

118

70

Wildberg . .

. . .

318

6

1

830

2S2

6383

S8

43

15865

3811

Während überall da, wo Menschen beieinander sind, Kampf, Streit, Mißgunst herrschen, ist draußen in der Na­tur der winterliche Frieden eingezogen. Durch die dunkeln, ernsten Tannenwälder geht ein lichtes, freundliches Schim­mern, Millionen und aber Millionen von Sternchen glit­zern im Sonnenschein von den Aesten, Stämmen und von der ruhenden Erde und gespenstisch, nein, geheimnisvoll­imposant schaut die vom blassen Mondlicht umschmeichelte Natur zu uns auf und bringt für kurze Zeit herrlichen Frieden in unser Herz:

Schneeeinsamkeit . .

Die Wälder schlafen,

Und alle Stunden sind des Schweigens schwer.

Die Nacht hebt ihre blassen Hände

Ein Kelch, in den die Sterne sinken

Und dürstet nach des Himmels Herrlichkeit.

Ein Stern glüht milde überm Wald . .

In tiefer Nacht

Erwachen singend alle Bronnen.

Du lauschst und lächelst allem Leid.

Aus tiefem Grund der urgeheimen Nächte,

Die Gottes Wunder leise raunen.

Blüht Liebe ewig in die Welt.

Montag, 23. Tczc.nLcr 1023

Der scharfe Nord und Nordostwind der letzten Tage, der uns in der Samstag-Sonntag-Nacht 17 Grad unter Null brachte, ist still geworden, dafür kam ein etwas milderer Südwind auf, der mit schneeverheißenden Wolken den Himmel überzog. Wir wollen uns alle freuen, wenn das Weihnachtsfest ein richtiggehendes, zünftigesweißes" wird. Die Jugend und die Sportwelt, durch deren Reihen schon seit Tagen ein hoffnungsvolles Raunen geht, wird ihm freudig entgegenjubeln. Die Kälte hatte aber auch bereits ihr Gutes geschaffen: die Eisbahn. Am Samstag Abend schon war sie zur Benützung freigegeben, doch kann man nicht sagen, daß der Ansturm nicht bewältigt werden konnte. Der ArbeitergesangvereinFrohsinn" hielt am Samstag Abend seine wie immer gut besuchte und trefflich aufgezogene Weihnachtsfeier ab, ebenso wie ge­stern abend die N. S. D. A. P., zu der der bekannte U- Boots-Kommandant von Jagow zu Besuch gekommen war, um ihnen von Weihnachten an Bord eines Kriegsschiffes zu erzählen. Bereits am Vormittag hatte diese Partei mit ihrer Musikkapelle und Pfeiferkorps einen Propa­gandamarsch durch die Straßen der Stadt unternommen und anschließend eine Kundgebung gegen den Poungplan. bei der Herr Eemeinderat PH. Bätzner sprach, veran­staltet.

Und nun noch eine Nacht, dann flammen die Kerzen des Weihnachtsbaumes auf, uns Liebe, Friede und Freude zu verkünden und uns für Stunden zurückführend in das wundervolle Gefühl des Eeborgenseins durch die Familie und zur Einkehr des eigenen Jchs.

Mostablaß. Vom Chem. Untersuchungsamt der Stadl Stuttgart wird uns geschrieben: Zur normalen Behandlung der Obstmostgetränke gehört das Ablassen derselben von der Hefe. Dies ist jetzt vorzunehmen. Wird die Hefe nicht ent- fernt, so gedeihen auf den Zersetzungsprodukten der Hefc- zellen diejenigen Bakterien, die die gesunde Säure dieser Getränke zerstören. Infolge des Säureabbaus können die Getränke dann beim Stehen an der Luft schwarz werden. Vorsorglicherweise wäre kurz vor dem Ablassen eine Schwef- lung der Getränke mit Kaliumpyrosulfit, 5 Gramm pro Hektoliter, zu empfehlen.

Pfrondorf, 22. Dez. Jubiläum. Am Samstag, 21. Dez., feierte unser Ortsvorsteher, Herr Schultheiß Vetter, sei­nen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlaß versammelten sich Eemeinderat, Ortsschulrat und Kirchengemeinderat im festlich geschmückten Rathauszimmer zu einer Festsitzung. In verschiedenen Ansprachen wurde zum Ausdruck ge­bracht, daß der Jubilar sein verantwortungsvolles Amt seit 16 Jahren mit Gewissenhaftigkeit geführt und stets das Wohl der Gemeinde im Auge hatte. Zum Zeichen des Dankes wurde ihm seitens der Gemeinde ein sinniges Ge­schenk überreicht. In bewegten Worten dankte Herr Schultheiß Vetter für die ihm erwiesene Ehrung. Bei dem sich anschließenden Eeburtstagsschoppen trugen der hiesige Liederkranz und die vereinigten Musikkapellen Wildberg- Pfrondorf zur Verschönerung des Abends bei. Ein beson­deres Geburtstagsgeschenk wurde dem Jubilar insofern zuteil, daß sich während der offiziellen Geburtstagsfeier der Storch ausgerechnet gerade auf des Herrn Schultheis- sen Dach setzte und eine gesunde Enkelin zurückließ. Möge es Herrn Schultheiß Vetter vergönnt sein, noch einen ru­higen und sonnigen Lebensabend im Kreise seiner Kin­der und Enkelkinder zu genießen.

Wildberg, 20. Dez. Bei der Lokalausstellung in Wild­berg erhielten folgende Züchter Preise: Truthühner: Roller z. Schwane Wildberg 1. Pr., Ernst Deuble, Eült- lingen 2. Pr., Andreas Sautter, Wildberg 3. Pr., Gerda 'Faul, Wildberg 3. Pr. Gänse: Fritz Schächinger, Wild­berg, 1., 2. und 3. Pr. Hühner: Robert Geißelmann 1. Pr.. Roller z. Schwane 2. Pr. und 4 3. Pr., Otto Selb, Eültlingen 2. und 3. Pr., Ernst Deuble, Eültlingen 3. Pr., Karl Link, Trölleshof 3. Pr., Andreas Sautter, Wildberg, 2. und 2 3. Pr.. Gerda Faul, Wildberg, 3. Preis, Ja­kob Wörner, Wildberg 3. Pr., Fritz Proß, Kaufmann 3. Preis. Kaninchen: Joh. Schwarz, Wildberg 1. Preis, Heinr. Warther, Wildberg 2. und 3. Pr.. Eugen Straub, Wildberg 2 2. Pr., Karl Kalmbach, Wildberg 2. Pr., Simon Dengler, Wildberg 2. und 3. Pr., Paul Pfost, Wildberg 3. Pr. Bei der Eauausstellung in Lie­benzell erhielten folgende Wildberger Züchter Preise: Kaninchen: Joh. Schwarz, 1. Ehrenpreis., Eugen Straub 1. und 3. Preis, Karl Kalmbach 2. und 3. Preis, Simon Dengler, 3. Preis.

Walddorf, 23. Dez. Am Wundstarrkrampf gestorben ist gestern mittag im Nagolder Bezirkskrankenhaus, wo­hin er am Samstag eingeliefert wurde, der 53 Jahre alte Bauer Christian Walz von hier. Walz hatte sich in ver­gangener Woche beim Zapfenbrechen mit einem Steig­eisen am Fuß verletzt, legte jedoch dieser Verwundung keinen Wert bei und ging jeden Tag seiner Arbeit im Walde nach. Erst' am Freitag machten sich Anzeichen einer schweren Lähmung bemerkbar und der sofort hinzu­gezogene Arzt stellte Wundstarrkrampf fest, und ordnete zugleich die Ileberführung in das Krankenhaus an. Der schwerbetroffenen Familie wendet sich allgemeine herzliche Teilnahme zu.

Calw, 20. Dez. Weihnachtsbeihilfe der Stadt Calw für Erwerbslose. Der Gemeinderat der Stadt Calw hat in seiner gestrigen Sitzung der Fürsorgeabteilung einen Betrag von 600 zugewiesen mit der Bestimmung, die­sen zu Weihnachten an hiesige bedürftige Erwerbslose zur Verteilung zu bringen,' insbesondere sollen erwerbs­lose Familienväter bedacht werden.

Vollmaringen OA. Horb, 22. Dez. EineKranken­schwester" mitRevolvern und Autoschildern. Vor einigen Tagen wurde auf der Straße gegen Herren­berg unser Tierarzt von einer Rote-Kreuzschwester angehal­ten» die im Auto mitfahren wollte. Der Arzt ließ sie ein­steigen. Auf einmal merkte er» daß sein Fahrgast ein Mann und als Rote-Kreuzschwester verkleidet war. DieSchwe­ster" hatte einen kleinen Handkoffer bei sich. Der Arzt ließ ein Schriftstück zum Auto hinausfliegen, hielt an und bat die Schwester", das Schriftstück zu holen. Während der Fahr­gast vom Auto weg war, fuhr der Arzt in raschem Tempo nach Herrenberg. Di« Polizei öffnete den Handkoffer und fand darin zwei Revolver, einen Anzug und Nummern­schilder für Autos. Die Polizei ist auf der Suche nach der geheimnisvollen .Krankenschwester'.