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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag, 13. Dc-emLcr 1029

Zweck liege m ver Zukuns t, das sei entscheidend, auch , für die Beamten. j

Ministerialdirektor Dr. Badt führt in seiner Erwiderung aus: Um eine bloße Kritik der Vergangenheit handle es sich bei 8 4 nicht.

Der Vorsitzende, Reichsgerichtspräsident Dr. B u m k e. wies darauf bin, daß zwischen den beiden Parteien schon eine große Annäherung festzustellen sei. Es handle sich nicht mehr darum, die preußische Regierung zur p o - litische »Verantwortung zu ziehen, sondern nur noch um eine Auslegung von Verfassungsbe- stimmungen. Wenn die preußische Regierung noch einen Schritt weiter enlgegenkommen und eine positive Errlärung abgeben würde, daß auch für die Zukunft wegen der bloßen Einzeichnung in die Listen kein Verfahren gegen Beamte eingeleitet werden solle, so könnte sich eine Entscheidung des Slaatsgerichtc-Hc'o erübrigen.

Ser Sklarek-Skmidak

Me Sklareks im Krankenhaus. Die Brüder Willy und Leo Sklarek sind aus dem Untersuchungsgefängnis ins Krankenhaus verbracht worden Sie sollen bei der Nachricht vom Tod ihres Freundes SchalldachNervenzusammen­brüche' erlitten haben Auch Max Sklarek befindet sich im Krankenhaus, wo er auf seinen .geistigen Zustand' unter­sucht wird.

Dieser Tage wurde der Weinkeller der Sklareks, rund 3000 Flaschen feinster alter Rheinweine, Burgunder, französische Schaumweine und Kognak versteigert.

Bor dem Untersuchungsausschuß des preußischen Land­tags gab der Direktor der Berliner Stadtbank, Schmidt, zu, daß an die Sklareks von der Bank etwa 10^ Millionen Mark ausbezahlt worden seien. Die Sklareks haben ihm Pelze geschenkt und für ihn auf den Rennplätzen gewettet. Das Jagdhaus der Sklareks war ihm und seiner Familie je­weils am Wochenende und für den Sommeraufenthalt offen. Als er dann am 1. Oktober 1929 sein eigenes Haus bezog, haben ihm die Sklareks ein silbernes Kaffeeservice geschenkt. Auf die Frage, wohin di« großen Gelder geflossen seien, gab Schmidt an, die Sklareks hätten sie für Lieferungen an das Reichsbanner Schwarzrotgold und zur Fi' nanzierung von .Abzahlungsgeschäften' für An­gestellte großer Firmen (siehe Kleiderliste) benötigt.

Die Haftbefehle gegen die Stadträte Gabel und Degner sind aufrechterhalten worden. Wegen starken Tat- und Fluchtverdachts kann Gäbe! nur gegen eine Sicherheitsleistung von 5000 Mk. und Degner gegen eine solche von 15 000 Mark aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Beide haben sich täglich bei der Polizei zu melden.

Es wurde ferner festgestellt, daß von den Revisoren die Sk arek-Kredite seit Jahren beanstandet werden sind, daß Schmidt sie aber zum Schweigen gebracht hat.

Württemberg

Stuttgart, 18. Dezember.

Beförderung. Das Staatsministerium hat den Regie­rungsrat Dr. Hermann bei der Württ. Gesandtschaft in Berlin zum Oberregierungsrat der Gruppe 2 befördert.

Au» dem Finanzausschuß. In der heutigen Sitzung stan­den Eingaben bezüglich Förderung des Wohnungsbaus und Auchebung d«r Wohnungszwangswirtschaft zur Beratung. Präsident Dr. Aichele machte Angaben über die all­gemein« Lage aus dem Baumarkt. Sie sei nicht günstig: die Finanzierung der Neubauten werde immer schwieriger. In Württemberg sei das Bild noch erfreulicher als anders­wo. Die Wokra konnte im Jahr 1929 noch 8000 Bauunter­nehmen mit etwa 24,3 Millionen bezuschussen, wovon aller­dings ungefähr 1011 Millionen für Bauten des kommen­den Jahrs in Rechnung zu nehmen sind. Im allgemeinen feien die Baulustigen vorsichtiger geworden als früher. Die Finanzlage der Wokra sei gesund. Der Schuldenstand be­trage 95 Millionen RM. Kurzfristige Kredite seien in mäßigem Umfang in Anspruch genommen. Die von der Wokra ausgegebenen Pfandbriefe notieren zu gutem Kurs. Zins- und Kapitalverluste seien in verschwindendem Maß zu verzeichnen. Zur Verbilligung der Hypothekenzinsen der Kreditnehmer opfere die Wokra jährlich 8900 000 RM.

Der Polenverkrag. Die Abgeordneten Dr. Hölscher und Dr. Wider (B.P.) haben folgende Kleine Anfrage an das Staatsministerium gerichtet: Nach den bisherigen Pressemeldungen gibt der von dem derzeitigen deutschen Gesandten in Warschau, Rauscher, abgeschlossene Polen­vertrag wertvolle deutsche Rechte und sichere Ansprüche preis, schädigt die deutsche Minderheit in Polen und ladet Deutsch, tand noch über die Noungoerpflichtungen hinaus schwere und untragbare Lasten, wie die Entschädigung der von Polen geschädigten Deutschen, auf. Dazu kommt die schwere wirt­schaftliche Schädigung lebenswichtiger Teile der deutschen Volkswirtschaft, die von dem Vertrag mit Sicherheit zu er^ warten ist.

Ist das Staatsministerium bereit, mit aller Entschieden­heit gegen einen solchen Vertrag Stellung zu ehmen? Schrift­liche Änwort genügt.

Me Höhere Bauschule in Stuttgart wird im Winter­halbjahr 1929/30 von 461 Schülern besucht. Davon sind 418 Württemberger.

Einmaliges Erscheinen desSchwab. Merkur". Vom 1. Januar 1930 ab werden das Morgen- und das Abend­blatt des Schwäbischen Merkur zusammengelegt zu einer jeden Werktag am Spätnachmittag erscheinenden Ausgabe.

Gmünd» 18. Dez. Auflösung der Landwirt- chaftlichen Bezugs- und A b s a h g e n o s s e n- chaft. Der Geschäfts- und Rechnungsschaftsbericht der Landwirtschaftlichen Bezugs» und Abfahgenossenschaft Gmünd ergab bei einem Mitgliederstand von 1184 einen Ah­mangel von rund 18 000 -K, weshalb die außerordentliche Generalversammlung die Auflösung der Genossenschaft be­schloß. Das Lagerhaus mit der gesamten Einrichtung wurde auf 1. Januar 1930 an die Kaufstelle Stuttgart zum Preise von 35 000 abgegeben, die damit die Beipflichtung zur Wetterführung des Betriebs als höhere Organisafion über­nimmt. Die Anlieferung von Vieh an die landwirtschaftlich» Viehverwertung wird für die Zukunft der Landwirtschaft­liche Bezirksverein besorgen, dem zu diesem Zweck die Ak­tien der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossen- fchaft kostenlos übertragen werden. ^

Poppenwetter OA. Ludwigsburg. 18. Dez. Tödlicher Ausgang. Bei einem Gewitter ging der 80 I. a. Christian Hild in sektie Scheuer, um einen Laden zuzu­machen. Auf dem Rückweg stürzte er durch das Garbenloch auf die Tenne, so daß er starb.

Urach. 18. Dez. Traurige ^ >tschaft. In diesen Tagen kam von Brasilien die Nach: daß der vor wenigen

Monaten nach dort ausgewanderte Sohn des Verwalters Schradin hier beim Baden einem Herzschlag erlegen ist. Der erst 26 I. a. Mann wurde eine Woche, ehe er die deutsche Heimat verließ, in der Amanduskirche in Urach getraut.

Reutlingen. 18. Dez. EinHochhaus. Der Gemeinde- rat genehmigte die Erstellung eines Hochhauses am Albtor- platz. Das Hochhaus bekommt eine Höhe von 29 Meier mit Parterre und 7 Stockwerken. Da es sich um eine kleine Grundfläche handelt, wird das Haus wie ein Turm wirken. Das Projekt kam in enger Fühlung mit dem Landesamt für Denkmalschutz zustande.

Tübingen. 18. Dez. Ehrung. Dr. H. Geiger, Pro­fessor der Physik an der Universität Tübingen, wurde oon der Royal-Society in London für die Entdeckung und Aus­arbeitung von Methoden zur Zählung von Alpha- und Beta­strahlen die Hughes-Medaille verliehen.

Tübingen. 18. Dez. Diebischer Student. Seit Beginn des Wintersemesters kamen im Umkleideraum der Univsrsitätsturnhalle zahlreiche Gelddiebstähle vor. Die Kriminalpolizei richtete schließlich einen Ueberwachungsdienst ein, durch den der stud. phil. Josef Thiel als Täter fest- gestellt werden konnte. Im ganzen handelt es sich um einen Betrag von etwa 270 Mark, die Geschädigten konnten aber ihren Verlust zurückerhalten. Die Angelegenheit wird oon der Staatsanwaltschaft weiter verfolgt.

Brandstiftung. Das Schwurgericht hat den 48 I a. Zimmermann und Wirt Wilhelm Mayer von Salmbach OA. Neuenbürg wegen Anstiftung zur Brandstiftung zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust: seinen 17 I. a. Sohn Max Mayer wegen Brandstiftung und Versicherungsbetrug zu 8 Monaten Gefängnis mit 5jähriger Strafaussetzung verurteilt.

Trossingen OA. Tuttlingen, 18. Dez. Transport eines massiven Hauses. Eine kleine Verkaufsfiliale einer Metzgerei sollte in dem 2^ Kilometer entfernten Schura aufgestellt werden. Es handelte sich um ein massives Häuschen von 5'X: 3^ Meter. Es wurde auf ein Balken­lager gerollt, das mit Ketten zwischen Radgestellen auf- gehüngt war. Die Zugkraft lieferte eine Motorwalze. Der Transport gelang nach Ueberwindung mancher Hindernisse, besonders an Straßenkreuzungen, ganz gut ynd stellt eine beachtliche Leistung eines Handwerkmeisters dar.

Ehingen, 18. Dez. Steinzeitfund. Vor einiger Zeit wurde durch einen Schüler unterhalb der Ruine Rech­tenstein ein Steinbeil gesunden. Bis jetzt wurden Steinbeile nur in den Moorsiedlungen im Federseegebiet gefunden. Jedoch hat das Rechtensteiner einen anderen Typ, es ist aus sehr hartem, schwarzem Hornstein gefertigt, der aus den Alpen stammt. Die glänzende Politur läßt darauf schließen, daß es nicht benutzt wurde. Er ist somit als ein sogenannter Streusund zu betrachten, der gelegentlich ver­loren ging. Seine Entstehungszeit fällt in das Jahr 4000 öder 3000 v. Ehr.; sein Alter beträgt somit 5000 bis 6000 Jahre.

Alkshausen OA. Saulgau, 18. Dez. Ein Tobsüch­tiger. In einer hiesigen Wirtschaft zog dieser Tage abends ein angeheiterter Gast ohne jeglichen Grund einen Revolver aus der Tasche, bedrohte die anwesenden Gäste und rief: Heute erschieße ich noch 6 Mann und wenn ich 10 Jahre ins Zuchthaus komme. Der Mann, der tobte und bereits mit der Demolierung der Haustüre begonnen hatte, wurde durch den herbeigerufenen Oberlandjäger abgeführt. Im Ortsarrest setzte er sein Toben fort und beschädigte die Fenster und den Ofen, so daß er gefesselt werden mußte. Einige Tage später abends erschien der Mann m einer hiesigen Wirtschaft und bekam, als er Bier getrunken hatte, einen Tobsuchtsanfall, so daß er wieder in den Ortsarrest und am folgenden Tage in eine Heilanstalt verbracht wer­den mußte.

Don der bayerischen Grenze. 18. Dez. Brandstif­tung aus Rache. Der 53 Jahre alte Dienstknecht Kaisinger aus Großaitingen, der das Anwesen seines Dienstherrn, des Gutsbesitzers Schmelcher in Rain, aus Rache in Brand gesteckt hat, wodurch Schmelcher einen Schaden von 100 000 -R erlitt, wurde vom Schwurgericht Neuburg zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Vom bayerischen Attgäu, 18. Dez. PolitischeSchlä- erei. Schneefall mit Verkehrsstörungen, n der Nacht zum Sonntag hielt die Ortsgruppe der Kom­munistischen Partei in Memmingen im Rabenkeller eine Ver­sammlung ab, zu der wach Nationalsozialisten erschienen waren. Im Verlauf der Aussprache kam es zu stürmischem Widerspruch, der in eine Schlägerei ausartete, wobei alles, was nicht niet- und nagelfest war, zusammengeschlagen wurde. Ein Polizeiaufgebot mußte die Versammlung n»>t- lösen und den Saal, sowie die Umgebung der Wirtschaft räumen. Im Allgäu hat heftiges Schneetreiben eingesetzt. Die Temperatur ist rasch um 10 Grad gesunken. An ver­schiedenen Orten sind infolge der Schneelast die Telephon­drähte gebrochen. Der Mittagsschnellzug MünchenKemp­ten blieb infolge Maschinenschadens bei Aitrang im Schnee stecken. Von dort wurde er mit einer Hilfsmaschine über die Steigung nach Günzach gebracht und traf mit zwei Stun­den Verspätung in Kempten ein.

krauchenwies in Hohen;., 18. Dez. Wiedergefun­den. Der als vermißt gemeldete 17jährige Schneiderlehr- ling Josef Schreiber wurde in Stuttgart ermitttelt.

Der Erbacher Prozeß

Ulm, 18. Dez. Nach dem Staatsanwalt sprach der Ver­teidiger des Angeklagten Dehner, Rechtsanwalt Dr. M a n n- Ulm. Er betonte, man müsse bei dem Prozeß die Zett­verhältnisse, in denen die Handlungen begangen wurden, ins Auge fassen. Dehner habe lange Jahre hindurch in der Gemeinde Vortreffliches geleistet. Die Inflationszeit mit ihren Erscheinungen sei ihm aber zum Verhängnis gewor­den. Er wollte feiner Gemeind« wirtschaftliche Vorteil« ver­schaffen, um die Steuerkrast zu schonen. Die Inflation habe einen demoralisierenden Einfluß ausgeübt. Dehner habe nicht den geringsten finanziellen Vorteil gehabt. Man habe zwar Dehner gewarnt, aber niemand könnt« ihm den Weg zeigen, um aus dieser Sach« wieder herauszukommen.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 19. Dezember 1929.

Gottesfürchtig sein Schicksal tragen, verschlossen nach innen, entschlossen nach nutzen: das gibt dem Leben Weihs, das ist Mannesart.

Etwas vom weihnachtlichen Schenken

Je näher der Weihnachtsabend rückt, desto mehr be­schäftigen sich die Menschen mit der Ueberiegung, was sic schenken und wohl auch damit, was sie geschenkt bekommen, denn ein großer Reiz und Zauber des Weihnachtsfestes be­ruht doch auf der Freude an dem gegenseitigen Nehmen und Geben als Ausdruck eines Zeichens des Verbün­de n s e i n s. In der inneren Bedeutung des Festes lieg! der Gehalt der jubelnden Freude: es gibt noch ein Auf­wärts aus seelischer und körperlicher Not durch das Licht der Liebe. Dieser Gefühlsinhalt macht auch die sonst Her­zens- und Lebensharten weich und fähig, auch an ander- Menschen zu denken.

Der Gemütswert des Schenkens und Veschenktwerdens zu Weihnachten steigt aus dem Urempfinden der Mensch­heit, des Wunsches, nicht verloren zu gehen in der Welt. Es ist ein seelisches Empfinden, das sich materiell ausdrückt. Deshalb kommt es beim Schenken wi« beim Nehmen nicht auf dasWas" an. sondern auf dasWie". Gewiß hat ein reiches Geschenk seine praktische Bedeutung, aber es wird arm, wenn es nicht den tieferen Gehalt des Weih­nachtsgedankens aufzeigt. Und ein armes Geschenk kann reich sein, wenn es das menschliche Gefühl der Liebe und Verbundensein im engeren Sinne ausdrückt. Nicht in dem Was", aber in demWie" drückt sich die Kultur der Seele aus, zeigt sich der Mensch, wi« er wirklich ist: seine eigene innere Wertung.

Der Gemütswert drückt sich auch in der Umkleidung des Geheimnisvollen aus, das schon wochenlang vor dem Fest wirkt und die Ueberraschung will. Es ist derselbe Ausdruck, der in dem Versteckenspielen der Mutter mit dem Kind lebt, also zweier Menschen, die aufs engste verbunden sind und sich nicht entbehren können. Auch Weihnachten ein Verstecken und die Ueberraschung zum Zeichen: ich bin für dich und du für mich vorhanden. Deshalb sind die selbst hergestellten Geschenke für den Nachdenklichsten die rührend­sten, denn sie enthalten nicht eine flüchtige Gefühlswallung, sondern ein Gedenken, das durch die Dauer der Beschäfti­gung sich in seiner Tiefe und Stärke aufzeigt.

Dienftnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat den Amtsrichter Era­seck in Neuenbürg zum Amtsgerichtsrat aus seiner bis­herigen Stelle ernannt.

Die Bewerber um die erledigte Regierungsratstelle beim Oberamt Calw haben sich binnen 8 Tagen bei die­sem Oberamt zu melden.

Der Winter ist wirklich im Anmarsch

Allem Anschein nach will der am Samstag beginnende Winter doch seinem Namen Ehre machen. So sank heute nacht das Thermometer auf 12 Grad Celsius unter Null. Die Schneeberichte (s. diese) sind für die Weihnachtszeit sehr viel versprechend.

Grotzlautsprecher in Nagold

Morgen, Freitag von 10.3011.30 Uhr wird einfah­render Geselle", ein Redner mit mächtiger Stimme, unsere Stadt besuchen. Seine Sprache ist so kräftig, daß er in 3 Kilometer Entfernung sogar noch zu vernehmen ist. Die­ser Wanderredner ist ein Großlautsprecher-Auto­mobil von Siemens L Halste in Berlin, das bei gros­sen Veranstaltungen und Massenversammlungen öfter auftritt. Es führt außer einem Großlautsprecher, der trich­terlos ist, eine Mikrophon zum Besprechen, eine Verstär­keranlage und die zugehörigen Stromerzeugungsanlagen mit sich. Das Mikrophon kann im Innern des Automo­bils, in der sog.Sprechkabine", ausgestellt werden. Will jedoch der Redner draußen auf einer Tribüne sprechen, so stellt man das Mikrophon vor ihm aus, und den Laut­sprecher, der sonst auf dein Wagendache sitzt, bringt man auf einem mitgeführten Gerüst in der Nähe des Autos an. Bespricht nun der Redner das Mikrophon, so werden die Sprechströme im angeschlossenen Verstärker so ver­stärkt, daß der Großlautsprecher, der sogen.Riesen­bla t t h a l l e r", die Worte kräftig und vor allen Din­gen klangtreu wiedergibt. Doch auch Rundfunkdarbietun- gen u. Schallplattenmusik werden gut übertragen. (Siehe Anzeige.)

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Altensteig, 18. Dez. Zinsloses Vaugeld, Welch starke Fortschritte die zinslose Bewegung macht, in der die Deutsche Baugemeinschaft Leipzig führt, er­läuterte in einem Bortrag hier ein Herr Elben aus Reutlingen. Tausende von Mitgliedern gehörten zur zins­losen Baugemeinschaft. Die Wartezeit sei infolge des aus­gezeichneten Tarifs und durch Wegfall des Zinses sehr kurz, die Einzahlungen dazu sehr niedrig, z. B. bei 10 000 Mark Darlehen nur 11 im Monat. Im Januar sollen auch Aufklärungsvorträge im Nagoldtal gehalten wer­den. (U. E. nach sind diese Aussichten zu schön, um wahr zu sein. Wir sind auf die Vorträge mit ihren Beweisfüh­rungen für die Existenzmöglichkeit eines solchen Unter­nehmens wirklich gespannt. D. Schr.)

Neuenbürg, 18. Dez. Helferinnenkurs. Im Bezirkskran­kenhaus wurde gestern die Schlußprüfung des vor 8 Wo­chen begonnenen zweiten Helferinnenkurses vorgenom­men. An dem von Oberarzt Dr. Olshausen geleiteten Kurs nahmen Heuer 13 junge Damen teil, die sämtlich durchhielten. Am Schluß der Prüfung konnte Landrat Lempp die erfreuliche Mitteilung machen, daß sämtliche Schülerinnen die Prüfung mit der Note Gut bestanden haben.

Freudenstadt, 18. Dez. Weitere Schneefällc. Am gestri- ! gen Tag sind bei Frosttemperatur von 0 bis minus 1 ! Grad weitere Schneefälle eingetreten, so daß nun eine '.hübsche Schneedecke vorhanden ist von zirka 10 Zentime- s ter, die bereits den Wintersport ermöglicht. Der Kien- ! berg hat noch mehr von dem weißen Segen abbekom- j men, dort ist die Schneehülle reichlich 15 Zentimeter tief, j Im Murgtal melden Baiersbronn und Schön- I münzach, sowie die abseitigen Hochtäler- und Bergbe- ! reiche bis zu 10 Zent, geschlossenen Schnee und3 Grad j Kälte. Ab 700 Meter aufwärts besteht die Möglichkeit I zur Ausübung des Wintersportes. Zwieselberg meldet