, 1K. Dezember 192g

t. Schon nicht mehr so ingen hin und wieder verschlossenen Fenster, : und mehr in die draußen nur föhnar- isen, Aechzen, Stöhnen lerstemmenden reißend n Barometerstand von ich kaum mehr schlies- mreißer in den Schau- ies Engelshaar u. sil- e Traulichkeit in die ine Märchenwelt ist's nsüchtigen und freudi- ) schauen und schauen, t mehr heraus und a, es gibt auch viele eit nichts spüren und M und in sich nicht :ragen, nicht Einkehr id sie. Andere gibt es enmüden Augen, die er auch sie sollen fiih- n hohes, ewiges Licht iun wollen wir klop- er Stunde des Wun­der Vorweihnachtszeit

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> sand sich eine große l, um in Schriftver- ng des Kirchenchors ^stunde mit besondr­er nun gerade einmal dieser Stelle die . . .

es S.D.N.

ren. Diese Jugend­besonderen Anklang, ;n, Weihnachten, dem etlichen Feier den fa- Zu gleicher Zeit mit f in den Löwenlicht­st besucht waren, der

>en ist. Wir haben nicht zuviel gesagt, en" dieses Filmwer- ergreifenden drama- een Naturaufnahmen birgswelt, die schwie- len steilsten Wänden mit eigenen Augen ält diese Aufnahmen ganz schön aber . . . eine Kunst für sich, ästet wird. Wer den dem ist, wie es im bends um 8.15 Uhr

lbends hin und uns­er begegnet nicht sel- nden Jungmädchen­jungen Damen her­wirken, wo man in e. . . .

sschirle Nagold

; Schöpferinnen der In den mit vie- m Räumen herrschte n und Treiben das ie und ihre Leistun- s zu sehen! Die ein- ldnähens, der des 1. eiten in Weißzeug chrtenHerrenhemden, -chule, nach dem den bei Fleiß und Auf- Kelche Wohltat war egten Arbeiten die l, Hohlsäume, Fe- bewundern zu kön- dabei der Wert und rdarbeit gegenüber weien klar erkennt- ediegenen Schönheit d Gesellenstücke wa- mgehenden Meister- hritte in dem er- ndernäherei" zeigte rchen wie modernen Schule auf der Höhe Wir wünschen ihr Md, den tüchtigen ws Wirken an ihr

Kolk zu einer Frage er wichtig für unser eute von noch nicht s auch verständlich, nchalb der Parteien r behandelt werden hr im Traubensaal einleitenden Wor- rtt. Bauernbundes,

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ndes aus: Wir le­tz ich habe mir das vählt, weil beides n man auf der lin- garnicht so schlecht ie dauernd sich stei- 1,2 Millionen nach n ansteigen wird, iterstützung aufge- effen, der Erwerbs- ) die Steuerzahler, oerden müssen. Die sw. stehen nur auf neue Steuern, die

Seite 3 Nr. 285

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 16. Dezember 1928

Konkurse nehmen erschreckend zu, in der Landwirtschaft wie in der Geschäftswelt sieht es wackelig aus, Elend und zunehmende Verschuldung, wo man hinsieht. Gewarnt werden muß vor allzu großen Kapitalaufnahmen, da die Verzinsung nicht mehr aufgebracht werden kann. In 7ls Jahren z. V. verdoppelt sich mit Zins und Zinseszinsen eine Schuld. Die Eesamtverschuldung im Jahre 1924 be­trug 2,5 Milliarden, heute beträgt sie 17 Milliarden und wenn wir so weiter wirtschaften, haben wir 1934 37 Mil­liarden Schulden. Dies ist der Weg zur Verarmung des Volkes, die beispiellos sein wird.

Im folgenden geht nun der Redner auf die einzelnen Verträge ein, auf Versailles, London, Locarno usw., auf die Fehler, die bei den Verhandlungen gemacht worden sind und schließlich auf die ungeheuren Gefahren, wenn der Poungplan unterschrieben wird.

Ganz besonders groß ist die Gefahr der Umwandlung der politischen Schuld in eine private, wodurch deutscher Grund und Boden, deutsche Unternehmungen, überhaupt alles in die Hände unserer Feinde ausgeliefert wird und wir nur noch für die anderen schuften dürfen. Wenn wir als ein einiges Volk zusammenstehen würden, dann hätte der Feind Achtung und Respekt vor uns, dann würde er uns niemals das zumuten, was er im Poungplan von uns verlangt. Wir müssen am nächsten Sonntag für das deut­sche Freiheitsgesetz stimmen, ob es durchgeht oder nicht, vielmehr um der Welt zu zeigen, daß das deutsche Volk in einem großen Teil nicht mehr bereit ist, die Sklaven­fesseln zu tragen und um unsere Pflicht uns selbst und un- ^ seren Nachkommen gegenüber getan zu haben.

Bauernnot! An Gottes Hilfe hat es in den letzten Jah­ren nicht gefehlt. Gemangelt hat es an der menschlichen Unterstützung. Die ungeheure Einfuhr, die so große Geld­summen nach dem Ausland fliehen läßt, hat bei uns eine Absatzkrise und schlechte Preise hervorgerufen, die ein ren­tables Bewirtschaften der deutschen Güter nicht mehr zu­lassen. Wir brauchen eine deutsche Wirtschaftspolitik, die deutsche Arbeit schützt. Hinzu kommt noch die Tatsache, daß die Bauernarbeit nicht wie andere gewertet wird. Die von verschiedenen Seiten gemalte Umstellungsmöglichkeit in der Landwirtschaft ist nicht durchführbar (Abschaffung des Getreidebaues und Einführung der Nur-Biehzucht u. ä.) und würde zu unhaltbaren Mißständen führen. Der deutsche Bauernstand mutz von der Regierung und dem Volke unterstützt werden in seinen Bestrebungen und in seiner Arbeit, denn wenn das Reich sich nicht mehr auf einen gesunden, arbeitsfreudigen Bauernstand stützen kann, dann geht es zugrunde. Wir müssen an unseren ho­hen Zielen arbeiten und wirken, wir dürfen keine Lau­heit aufkommen lasten und dürfen nicht verzweifeln. Letz­ten Endes wird die Wellgeschichte nicht von Menschen ge­macht, sondern von einem, der über uns allen steht und ich hoffe, daß das deutsche Volk eines Tages diese Hilfe erfahren und aus Not und Elend wieder zur Sonne em- porgeführt wird.

In der sich anschließenden Diskussion wies Landwirt Dürr-Sulz nochmals auf das verfassungswidrige Gebaren der Regierung beim Volksbegehren hin, Sägewerksbesitzer Theurer-Nagold sprach als Vorsitzender der Vürger- partei, Ortsgruppe Nagold, und als Miteinberufer der Versammlung nachträgliche Begrüßungsworte und er­zählte schließlich von seinen persönlichen Eindrücken aus Riga über die Rückkehr der deutschstämmigen Bauern aus Rußland. Genau so, wie es diesen fleißigen, arbeitssamen Bauern geht, so könne es bei der Annahme des Poung- planes dermaleinst unseren deutschen Bauern gehen, daß sie von fremder Knute getrieben ihre Heimat verlassen müssen, wenn sie ihre Steuern nicht bezahlen könnten, wahrlich ein warnendes Bild, das gar zu leicht eine Pa­rallele mit unseren heutigen Verhältnissen ziehen läßt. Weiterhin sprach noch Landwirt R ö h m-Sulz. In allen Worten kam der Wille zur Eintragung für das deutsche Freiheitsgesetz zumm Ausdruck und die Aufforderung, daß man in seinem Bekanntenkreis und, wo es sei, werben solle für den Freiheitsgedanken des Volkes im Freiheits- i gesetz. Wir sollten uns zusammenschließen zu einer Macht, i nicht gegeneinander stehen, sondern Hand in Hand fürs

Vaterland! _

Postalisches

Ueber die Weihnachtszeit wird der Schalter- und Zustell­dienst beim hiesigen Postamt und den zugeteilten Postagenturen folgendermaßen geregelt:

Am Sonntag, den 22. Dezember, werden ausnahmsweise Pakete jeder Art während der Schalterstunde von 1112 Uhr ! angenommen.

Am 24. Dezember werden die Postschalter um 16 Uhr geschlossen. Die zweite Briefzustellung in Nagold findet an diesem Tag im Anschluß an die Miltagszüge um 14.30 Uhr statt.

Am 28. Dezember (Christfest) werden sowohl in den Orts- als auch in den Landzustellbezirken Briefsendungen und Pakete zugestellt, während am 28. Dezember nur Eilsendungen abgetragen werden, der übrige Zustelldienst aber vollständig ruht.

Die Nachmillagskursfahrt Beseuseld - Atteusteig

wird vom 15. Dezember ds. Js. ab wieder zu den früheren Zeiten 12.30 ab Besenfeld

! 13.55 an Alrensteig Postamt

14.40 an Altensteig Bahnhof

i ausgeführt.

' Dienftnachrichten.

Staatsanwalt Helmut Zech in Ravensburg ist seinem . Ansuchen gemäß auf die Amtsrichterstelle Nagold z. Zt. in Vertretung besetzt durch Assessor Spahr versetzt worden.

Wildbad, 14. Dez. Starker Besuch. Wildbad hatte ln der Kurzeit 1929 eine Höchstziffer von 23 000 Besuchern. Doch war der jeweilige Aufenthalt der Gäste bedeutend kür- zer als früher. Die Monate Mai und Juni brachten außer­gewöhnlich schlechten Besuch; erst die Monate Juli, August «nd September boten Ausgleich.

Letzte Nachrichten

Thälmann kündigt die

Errichtung einer deutschen Sowjetrepublik an Berlin, 16. Dez. Am Sonntag vormittag sollte im Zir­kus Busch die feierliche Aufnahme der angeblich über 1000 Mitglieder der Kommunistischen Partei stattfinden. Trotz der großen kommunistischen Propaganda für diese Veranstaltung wieS das weite Zirkusrund große Lücken auf. Im Mittel­punkt der Veranstaltung stand eine große Rede Thälmanns, der über den Joungplan, Sowjetrußland und die Errichtung einer deutschen Sowjetrepublik stand. Thälmanns Rede erreichte der »Welt am Montag* zufolge ihren Höhepunkt, als er auf

die zweite Revolution in Deutschland zu sprechen kam. Er kündigt für die nächsten Wochen eine straffe Organisierung der Wirtschaftskämpfe durch die kommunistische Partei zur Be­kämpfung der Generaloffensioe der Großbourgeoisie* an. Er prophezeite dann im Verfolg dieser Wirtschaftskämpfe den nahen Zeitpunkt der Errichtung einer deutschen Sowjetrepublik. Nach­dem er diesen Zukunftstraum noch durch Einzelheiten ergänzt hatte, rief er die Versammelten zur Mitarbeit auf, die Zukunft dieser deutschen Sowjetrepublik nach Kräften stärken und sichern zu helfen.

* * »

Schalldach vom Schlag getroffen. Während einer Ver­nehmung des in den Sklarek-Skandal verwickelten Berliner Obermagistratsrats Schalldach sank er, von einem Herz­schlag getroffen, tot zu Boden.

ep. Erdrosselung der deutschen Schulen in Südslawien. Wie derDeutsche" meldet, sind die deutschen Minderheiten­kreise in Südslawien von dem nunmehr veröffentlichten V o l k s s ch u l g e s e tz" sehr enttäuscht, denn es hat die offenkundige Tendenz, die deutschen Schulen in Südslawien zu vernichten. Nach den Bestimmungen des Gesetzes gibt es keine deutschen Schulen mehr. Nicht nur die Neu­errichtung von Privatschulen wird verboten, sondern auch die Weiterführung der bestehenden nur bei An­gleichung an das neue Volksschulgesetz binnen 4 Monaten geduldet. Es werden hinfort nur Parallelklassen zu den Staatsschulen für die Minderheiten zugelassen, und zwar nur für die ersten 4 Volksschuljahre, wenn 30, ausnahms­weise 25 Kinder vorhanden sind. In diesen ersten Schul­klassen wird in der Muttersprache unterrichtet, wobei aber die Staatssprache Pflichtgegenstand ist.

Das Mannheimer Naiionalkhealer bleibk bestehen. Der Mannheimer Bürgerausschuß bewilligte den Voranschlag des Mannheimer Nationaltheaters mit einem jährlichen Betriebs­zuschuß von 1,1 Million Mark auf die Dauer von drei Jah­ren. Der Bürgerausschuß hatte in der früheren Sitzung die Forderung abgelehnt, so daß das Nationaltheater hätte ge­schlossen werden müssen.

Rückkehr derEmden". Nach einjähriger Weltfahrt ist der deutsche KreuzerEmden" am Freitag nachmittag wie­der in seinen Heimathafen Wilhelmshaven eingelaufen, wo er von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge stürmisch begrüßt wurde.

Berliner kinderbelustigungen. Das Jugend- und Wohl­fahrtsamt, Abteilung Jugendpflege, in Berlin-Weißensee lud am 5. Dezember d. I. die Kinder zu einer Vorstellung eines Kasperltheaters in einer Bezirksschule ein. In der Vorstellung wurde den Kindern vom Kasperle u. a. gesagt: Wenn man kein Geld zu einer Reise um die Welt hat, soll man sich das Geldenglisch kaufen", d. h. stehlen. Von der Arbeit sei noch keiner reich geworden. DiePfasfen" sam­meln das Geld für sich und verbrauchen es auch für sich. Kasperle schlägt dann einer AnzahlPfaffen" die Köpfe ab und führt mit seiner Frau eine Szene im Nachthemd auf. Zum Schluß wird noch gebetet:Vater unser, d:r in: stinkst im Himmel" usw. Im preußischen Landtag ist über den Skandal eine Anfrage eingebracht worden. Bei dieser ArtKindererziehung" ist es allerdings kein Wunder, wenn die Rarmat- und Sklarek-Skandale wie Pilze aus der Erde schießen.

Sklarek-Beleidigungsprozesse. Der Schriftleiter Firle von derRoten Fahne" wurde wegen Beleidigung der so­zialistischen Berliner Stadtverordneten Flatau, Bublitz und Krille zusammen zu 1500 Mark Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis verurteilt. Firle hatte in Zusammenhang mit der SklarekschenKleiderliste" scharfe Angriffe gegen die drei Kläger gerichtet.

Spiel und Sport

Fußball.

S. V. Nagold 1 Vaiersbronn 1, 6:0 (2:) Ecken 6:6.

S. V. Nagold 1 Vaiersbronn 1, 6:6 (2:6) Ecken 6:6. genuber, die gehalten, was man sich von ihr versprochen hatte. Es war eine Kampftruppe, welche durch ihre faire Spielweise unbedingt imponieren mußte und man kann sagen, daß sie diese Niederlage nicht verdient hatten. Allein N. war sich seiner Lage auch bewußt und taten, was sie konnten, denn an erster Stelle in der Tabelle wollten sie doch bleiben. N. hatte an der Hintermannschaft von Vaiersbronn ein festes Bollwerk über­wältigen müssen, dagegen hatten sie die schußfreudigen Stür­mer. Die Spielleitung lag in den Händen von Herrn Höckele, Ilnterreichenbach, welcher durchaus befriedigen konnte.

N. hat Anspiel, es entwickelt sich ein gutes Tempo, aber auch etwas Nervosität ist bei den Spielern zu beobachten: Eine Zeit lang ist das Spiel ziemlich offen und kann nicht gleich feststellen, wie es ausgehen wird, bis die Nagolder Mannschaft eine totsichere Torgelegenheit verpaßt und nun angefeuert wird, was den Erfolg hat, in der 10. Minute in Führung zu kommen. In der Folge wird ein situationsreiches Spiel vorge- sührt, wo beiderseits Aussicht vorhanden ist, das Ergebnis zu ändern. B. gelingt es, bis zur Pause S Ecken für sich zu buchen, jedoch ohne Erfolg, während es für N. nur 1 Ecke reicht- aber die Torzahl nach 22 Min. auf zwei erhöhen kann. Zehn Minu­ten vor Halbzeit winkt für V. das Ehrentor indem N. einen Elfmeter verschuldet. Dem sieht Nagolds Torhüter mit Ruhe entgegen und hält ihn auch tadellos. Der Kampf geht weiter, welcher auch nach Seitenwechsel anhält. Nach einer Vier­telstunde verbessert Nagold das Ergebnis auf 3:0 und nach weiteren S Minuten sendet der Rechtsaußen zum 3. mal das Leder in B's. Netz. Nun wird N. immer gefährlicher, behält das Spiel in der Hand, erbeutet nach kurzer Zeit einen weite­ren Treffer und mit einem Eigentor von B. ist das Endergeb­nis festgestellt.

S. B. Nagold 3 Mötzingen 1, 7:0 (5:6).

Nagold ist besser in Form als die Gäste, spielt durchweg überlegen, befleißigt sich eines besseren Zusammenspieles als sonst und kann bis Halbzeit 5 Tore erzielen, worunter ein Elfmeter. Eine weitere Erhöhung der Torzahl will M. ver­meiden, es kommt ein ausgeglicheneres Spiel zustande. Ein zweiter Elfmeter für M. wird verwandelt, der aber gut von M's Torwart hätte gehalten werden können. Das Tempo läßt etwas nach, N. erreicht noch 5 Min. vor Schluß das 7. Tor, während M. bei diesem sehr anständigen Spiel leer ausaing. Der Schiedsrichter hat gut geleitet. IN.

Handball

T. V. Nagold 2 T. V. Altensteig 1. 3:2.

Bei obigem Spiel wurde den Handballfreunden Naaold's und Umgebung eine ungeahnte Ueberraschung zu teil. Wenn auch die zweite Mannschaft des T. V. N. schon einmal ganz un­erwartete Ergebnisse erringen konnte, so wäre es dgch niemand eingefallen, für heute einen Sieg gegen die spielstarke Alten­steiger Mannschaft zu prophezeien, gegen die sogar die erste Mannschaft die ersten zwei Punkte verlor, die ihr seit Einfüh­rung der Pflichtspiele im Unteren Schwarzwald-Nagoldgau

überhaupt entgangen sind. Für die Altensteiger ist das Er­gebnis um so schmerzlicher, als ihnen durch unglückliche Um­stände schon einmal in dieser Runde zwei Punkte verloren gin­gen und auch ein Sieg in dem noch bevorstehenden Spiel ge­gen Nagold 1 sie nicht mehr an die Spitze der Tabelle brin­gen kann. Aber Nagolds 2. hat verdient gewonnen und den Sieg nur mit Aufopferung jedes Einzelnen unter harter Ar­beit erringen können. Der Spielverlauf ist folgender:

Altensteig spielt an und ist merklich erstaunt, einen Gegner vorzufinden, der in zähem Angriffswillen zeigt, daß er nicht gesonnen ist, sich ohne weiteres eine größere Anzahl Tore auf­diktieren zu lagen. In verteiltem Feldspiel suchen die Spieler gegenseitig nach schwachen Stellen, die die Naaolder auch bald in der Läuferreihe der Gäste entdecken. Eine Reihe von schar­fen Angriffen wird eingeleitet und in der 20. Minute fällt oas erste Tor für Nagold. Altensteig ist sichtlich von einer solch unerwarteten Sache überrascht und gibt nun ein Tempo an, dem Nagold 2 nur mit Aufbietung aller Kräfte folgen kann. Ein Angriff um den andern wird von Altensteig vors Nagolder Tor getragen, denen aber der Torwart, der sich in wahrhaft glänzender Verfassung befindet, ein erfolgloses Ende bereitet. Erst kurz vor Halbzeit kann Altensteig durch einen unhaltbar eingesandten Strafwurf ausgleichen. 4:1 gehts in die Pause. Nach Wiederanspiel drängt Altensteig weiter sehr stark und beherrscht längere Zeit das Spielfeld. Doch die Na­golder sind zäh. Jetzt, da ein Sieg im Bereich der Möglichkeit liegt, gibt jeder auch das letzte her und sieht auch bald seine Anstrengungen durch einen zweiten Erfolg belohnt. Nach die­sem Wendepunkt des Spiels wird Altensteig etwas nervös, vollends noch, als wenige Minuten später Nagold sein drittes Tor buchen lann. Nun setzt ein scharfer Endspurt ein. Alten­steig will retten, was noch möglich ist, Nagold aber sich den Sieg nicht entwinden lassen upd geht daher mehr in Verteidi­gung über, an der der Torwart hervorragenden Anteil hat. In der letzten Minute erhält Altensteig noch ein zweites Tor. das vom Schiedsrichter gegeben wird, trotzdem dasselbe nicht einwandfrei beurteilt werden kann. Kurz darauf beendet der Schlußpfiff des im allgemeinen befriedigenden Schiedsrichters ein Spiel, das deutlich zeigt, wie aufopferungsvolle Hingabe jedes einzelnen Spielers auch einer weniger geübten Männ- fchaft den Sieg erringen kann.

TV. Nagold 1 TV. Ebhausen 3:6.

Konnte man im vorhergehenden Spiel die Vertreter Na- gold's in heißem, raschem Kampf sehen, so führten diesmal die Einheimischen ein ruhiges, die lleberlegenheit betonendes Spiel vor. Ebhausen stellte eine sehr sympathische, körperlich wohl schwächere, aber dafür äußerst flinke Mannschaft ins Feld, oie ebenso wie vorher Nagolds zweite alle Energie da­rein setzt, ehrenvoll abzuschneiden. Die sicheren Angriffe der Nagolder werden von den flinken Gästen geschickt bekämpft, so daß trotz aller Bemühungen die Nagolder keine Erfolge sehen lassen können. Dies lag nicht zum wenigsten an dem wirklich guten Ebhauser Torhüter, an dem die Mannschaft einen sicheren Rückhalt hat. Erst zwei Minuten vor der Pause kommt Nagold mit einem guten Schuß in Führung. Nach Wiederanspiel kommt Nagold rasch vor und schießt das zweite Tor, dem nach einigen Minuten das Dritte folgt. Aber trotz der deutlichen lleberlegenheit Nagolds sieht man bei den Gä­sten keine Spur von Entmutigung, im Gegenteil mit immer mehr Eifer und Aufopferung geht Ebhausen ins Spiel, das sich in der Hauptsache vor dem Ebhauser Tor bewegt. Immer rascher folgen sich die Angriffe der Naaolder, Schuß um Schuß geht aufs Tor, aber entweder viel zu hoch, oder vom Ebhauser Torwart glänzend abgewiesen. Ueberhaupt trägt der Torwart der Gäste den Hauptverdienst daran, daß die Torzahl so ver­hältnismäßig niedrig ausgefallen ist. Wenn auch geschlagen, aber ehrenvoll verliefen die Gäste den Platz und ein Ehrentor hätten sie ehrlich verdient gehabt.

Der Stand der Tabelle der oberen Gaurunde ist heute folgender:

Nagold 1 Alrensteig Wildberg Nagold 2 Ebhausen Rohrdorf

Sp. gew. une. verl. 8 7 1

8 6 2

8 3 4 1

8 3 5

8 2 5 1

8 2 6

Tore

40:10

27:11

21:20

14:32

17:17

S:3S

P.

14

12

7

6

5

4

Handel und Verkehr

Eine Krise in Ser russischen Agrarpolitik

Erschreckender Rückgang des Viehbestandes

Die Hauptverwaltung der Kollektivwirtschaften in Moskau er­teilte strengste Anweisungen zur Erhaltung des Viehbestandes, der in den letzten zwei Jahren infolge der Steuerpolitik und Kollek­tivierung der Bauernwirtschaften erschreckend zurückgegangen ist, so daß die Zunahme der Fleischkrise unbedingt sicher ist. Zum erstenmal wird zugegeben, daß die Bauernschaft in letzter Zeit allgemein sich ihres Viehes entledigte, bevor sie in die kommu­nistischen Kollektivwirtschaften eintrat, und daß auch die Mitglie­der solcher Kollektivwirtschaften Vieb und Futter veräußern. Es wird verfügt, daß die Wirtschaften ohne Vieh einen um den Preis des veräußerten Viehs höheren Kollektivbeitrag einzubrwgen ha­ben, ja sogar von der Kollektivierung ausgeschlossen werden kön­nen. Das Schlachten und der Verkauf von Jungvieh wird als Verbrechen bezeichnet. Gleichzeitig wird zugegeben, daß häufig Saatgut in Kollektivwirtschaften verzehrt wird. Die Verfügung weist darauf hin. daß !m Frühjahr aus dem Staatsfonds kein neues Saatgut gegeben werde.

Die Deutsche Automobilbank, die Teilzahlungsgeschäfte von Kraftfahrzeugen finanziert, hatte im Geschäftsjahr 1928/20 (31. März) einen Verlust von 2.25 Millionen ohne die Abwick­lungskosten.

Syndikatsbestrebungen in der Hahrrad-Zndustrie. Am 13. d. M. kand in Leivlla eine Versammlung deutscher Fahrradkabrikanten statt. Man kam überein, daß die Bildung eines deutschen Fahrrad- fyndikals (Verkaufsgemeinschaft) wohl der einzige Weg sei, um auf eine Gesundung der Verhältnisse zu kommen. Es wurde eine Kommission beauftragt, vor allem mit den außenstehenden Firmen in Verbindung zu treten.

Papierfabrik Raithelhuber u. Eo., G. m. b. h Heilbronn. Das gerichtliche Vergleichsverfahren ist abgeschlossen und der vorgeschla­gene Vergleich bestätigt worden. Die Großgläubiger haben G. m. b. H.-Anteile übernommen. Es ist gelungen, die Mehrheit der An­teile an eine kapitalkräftige Gruppe zu verkaufen, so daß der F o rt- bestand des Unternehmens garantiert ist.

llmwandlnng der Firma Jöpprih in eine Aktiengesellschaft. Die Firma Gebrüder Zöppritz bestätigt, daß die Weiterführung der Ge­sellschaft in Form einer Aktiengesellschaft mit 2 Millionen Mark Kapital beabsichtigt ist. Sofort nach dem Zustadenkommen der neuen Firma ist statt der bisherigen Belegschaft von etwa 400 Mann eine solche von 6700 Mann vorgesehen. Die Schuhstoffabteilung soll neben der Wolldeckenherstellung beibehalten werden. s

Ueber die Bad. Holzwerkzeugfabrik A.-G. vorm. Mainzer u. Co. in Bade-Oos ist das Vergleichsverfahren eröffnet worden.

Zahlungseinstellungen. Di« AllgemeineSvar-undVor- schußkasse G. m. b. H. in Kassel und die seit 1881 bestehende Bank Gebr. Zahn in Kasset haben die Zahlungen eingestellt. Die Banken sind teilweise durch den Krach der Bank Fiorino u. Sichel in Mitleidenschaft gezogen. Namentlich aber di« andauern­den Zurückforderungen der Einlagen der Kundschaft, deren Ver­trauen durch di« schweren Depotverletzungen bei Fiorino u. Sichel erschüttert ist, die Banken genötigt, di« Schalter zu schließen. Ber- luste für di« Kundschaft sollen nicht entstehen.

Die Schraubenfirma E.A.Stelzner in Berlin ist mit 700 000 -<l Schulden (280000 Aktiva) zahlungsunfähig geworden.

Die Hauptsächlich mit Brasilien arbeitende Hamburger Ausfuhr-