8. 14. Dezember 1328.

Seite 3 Nr. 284

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Samstag, 14. Dezember 1929.

tenmusik) eines alten ita- ien. Und da wir gerade vir alle können, besonders ) e noch Gelegenheit genug, )en beiden Chorälen »Vom nmmel" wird sie Gerhards soll mein Herze springen. >er uns alle, auch den Ent­erleichtern und heben!

Zeitung!

»en Lebens ist die Zeitung leworden. Zu keiner Zeit zu Weihnachten. Täglich tuhl sitzend, lesen, was es am billigsten dabei weg- >on Auslage zu Auslage, n, um stch zu orienlieren. diese Arbcir übernommen m Ueberblick über die Ein- ttel nicht benützt, schadet

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enthalten:

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Uenhard :

Skizze -

ter dem Weihnachtsbaum man

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Dezember

)ezember 1929 über den och nachzuiragen: ckaufsstellen, wie Buden n, zählen ar^h die Wa- ind Genuhmittelabteilun- rkaufsstellen der Kon- > >öfe und der Hausier- !

überwiegend Lebens- igarren) oder Blumen Uhr abends geöffnet sein, j

die Apotheken, der j mit Weihnachtsbäumen. i i-undSchankwirt- in diesen am Heiligen m Gäste zum Genuß j >en dürfen. Nach Laden- ! rirtschaften, wie auch in e n, waren an Käufer

n Ladenschluß am snung an diesem Tag. nzelnen Arten von Ver­roht Zuwiderhandlungen > e beträgt nach dem Ge- en vom 6. Februar 1924 sige Zuwiderhandlung j

cstehende Weihnachtsfest. !

Zolksentsche'ld

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itscheid vom 22. Dezem- und zwar nach folgen­langte Entwurf eines - ; deutschen Volkes" Ge­llem

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n Betreten des Abstim- ettel und den amtlichen ! den Wahlverschlag oder i dort den Stimmzettel '

timmen will, setzt ein l Kreis unter dem Wort

stimmen will, setzt ein > r Kreis unter dem Wort ^

t der Abstimmende den oder am Npbentisch, in i

rgibt den Umschlag samt ^

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nde geschrieben und hat >en. Im besonderen be- »er geräumten 2. Zone: chmuck, die Hissung der

hn achtsfeiern!

nge Rerhe von WeihnachtS- ezirk muffen wir uns auch ! Berichterstattung hierüber her die Vereine, Verbände kurz zu fassende Rbhand- ungen zuzustellen, die wir st bearbeitet veröffentlichen z deS Berichts sollte jedoch er Veranstaltung erfolgen. Die Schriftleitung.

deutschen Reichsflagge, Verladen der französischen Truppen auf dem Eüterbahnhof in Koblenz Mosel. Auf der letz­ten Seite wird uns von schmackhaften Dingen erzählt.

»

Anterjettingeu, 13 Dez. Lebensmüde. Ein noch junger Mann von hier nahm sich in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag aus uns unbekannten Gründen das Leben. Den töd­lichen Schuß brachte er sich mit einem erst neuerdings gekauften Revolver bei.

Calw, 13. Dez. Sturmschaden. Bei dem starken Sturm, der gestern abend in unserer Stadt herrschte, löste sich in der Altburger-Straße eine größere Schornsteinplatte von erheblichem Gewicht und stürzte auf die Straße. Zum Glück war der Ver­kehrgerade gering, sonst hätte ein schweres Unglück geschehen können.

Pforzheim» l 3. Dez. Der Mtlchhof t» Pforzheim ge­nehmigt. Der Bürgerausschuß genehmigte die Errichtung eines Milchhofes. Dieser wird von einer zu gründenden Milchversor­gung Pforzheim G. m. b. H. betrieben werden. Die Gesellschaft erhält einen städt. Lagerplatz an der Erbprinzenstraße zur Er­stellung des Milchhofes. Die Anlage kommt aus 600000 RMk. So hat Pforzheim feinen lange gehegten Plan verwirklicht, und die Bevölkerung wird der Stadtverwaltung Pforzheim dankbar sein, von nun an nur noch gereinigte und entkeimte Milch zu erhalten.

Aus aller Welt

Bom Neichsehrenmal hört man auch wieder etwas. Reichsminister Severing teilt mit, er beabsichtige, der Frage der Errichtung eines Neichsehrenmals nunmehr weitere Folge zu geben, nachdem sämtliche Gebiete des Westen s, die dafür nach den Vorschlägen in Frage kommen, von fremder Besetzung befreit seien. Gegen die Errichtung des Ehrenmals am Rhesn haben bekanntlich die alten Soldaten entschieden Widerspruch erhoben mit der Be­gründung, daß nicht nur an der Westfront, sondern ebenso­sehr an der Ost- und Südfront gekämpft worden sei. Das allgemeine Ehrenmal dürfe daher nicht an diese oder jene Front gesetzt, sondern müsse in das Herz Deutschlands, in Las schöne Thüringen verlegt werden. Außerdem sei der Rhein schon reich an Mälern.

Einstellung des Bildfunks. Die Funkstunde AG., Ber­lin, hat sich entschlossen, am 20. Dezember die Bildfunk­sendungen einzustellen. Obgleich durch den bisherigen Be­trieb bewiesen ist, daß mit Hilfe der Fultograph-Geräte eine einwandfreie Ilebertragung von Bildern auf drahtlosem Weg möglich ist, haben die Bildfunksendungen bei den Funkteil­nehmern wenig Interesse gefunden.

Schwerer Bauunfall. Beim Bau des Schluchseewerkes im südlichen Bauabschnitt bei Schwarzabruck (Baden) rutschte eine schwebende Arbeitsbühne aus den Haltebecken und stürzte in einen 8 Meter tiefen Schacht. Vier Arbeiter wurden schwer verletzt, einer von ihnen ist bereits gestorben.

Schwerer Sturz. In Bruchsal stürzte der im 90. Le­bensjahr stehende Dekan Eduard Schäfer, als er aus sei­nem Zimmer trat, um den Gang zur Kirche anzutreten, so unglücklich vornüber die Stufen der Treppe hinab, daß er bewußtlos mit einer großen Kopfwunde und einer kleineren Wunde an der Schläfe aufgefunden wurde.

Unwetter über Südbayern. Am Donnerstag tobte meh­rere Stunden lang ein Föhnsturm über ganz Südbayern, der besonders in den Waldungen großen Schaden anrichtete. Am Abend entluden sich Wintergewitter. Der Donaudamp­ferIsar" wurde bei Straubing an das Ufer geworfen und schwer beschädigt.

Die Nährmittebfabrik Zapf in Zell am Harmersbach (Baden) wurde bei einem Gewitter, das am Donnerstag abend über Oberbaden und die Seegegend zog, vom Blitz getroffen und eingeäschert. Ein weiterer Blitzschlag traf die Hochspannungsleitung des Kraftwerks Laufenberg. Zahl­reiche Städte des ^badischen Bodenseegebiets, wie Singen, Radolfzell usw. waren infolgedessen ohne Strom.

Im Riesengebirge gingen am Donnerstag nachmittag Wintergewitter nieder. Im Hochgebirge trat Schneefall ein, der noch am Freitag andauerte. Der heftige Wind hat starke Verwehungen hervorgerufen.

Sturmschäden in Hamburg. Auf der Werft von Blohm u. Voß hat sich anscheinend infolge des Sturms die Kai­mauer in einer Länge von etwa 75 Meter gesenkt.

Sturm im Nordseegebiet. Durch den heftigen Sturm, >er am Donnerstag nachmittag und am Abend im Nord» eegebiet wütete, wurde in Cuxhaven ein Teil der am Mas­er liegenden Straßen überschwemmt. Auch die Rettungs­tation ist überflutet. In der Nähe des Elbfeuerschiffs 3 ind über 25 Seeschiffe aller Größen vor Anker gegangen, die sich teilweise in Seenot befinden. Ein französischer Dampfer, der sich vom Anker losgerissen hatte, wurde von 2 Schleppern in Sicherheit gebracht, ebenso ein englischer Dampfer. Der Eiderdeich im Schwader Koog ist gebrochen. Etwa 5060 Meter Deich sind im Wasser verschwunden. Sämtliche Ländereien dieser Gegend stehen unter Wasser. Die Bewohner von Ievenberg können ihre Gehöfte nicht verlassen. Weitere Deichbrüche wurden bis jetzt verhindert.

Der Westrand der lJnsel Sylt ist stark gefährdet. Die Brandung ist so stark, daß sogar bei tiefster Ebbe die Wogen bis zu dem hochgelegenen bekannten Gasthaus'Wünschmann in Westerland hinausjchlugen und ein Motorbobt weit in die Dünen geworfen wurde. Nördlich des Kliffendes bei Kämpen ist der in den Dünen gelegene Unterstand ins Wasser gefallest. Das Kliffende selbst ist stark beschädigt. Besitztum, das vor 10 Jahren noch inmitten der Insel lag, liegt heute hart am Strand und Gischt stürzt darüber hin­weg. Bei der drohenden Verschärfung des Sturmes muß man für diese schmälste flache Einschnürung der Insel größte Besorgnis haben.

Vier Mörder in Hast. In Sachen des Raubmordes an einem Kassenboten in Delmenhorst (Oldenburg) vor 16 Jah­ren, wegen dessen, wie berichtet, Unschuldige 12 Jahre im Zuchthaus sitzen mußten, sind kürzlich in Bremen die Ar­beiter Möhrke und Martin verhaftet worden. Auf Grund ihres Geständnisses sind nun weiter der Arbeiter Hirth aus Geisenheim (Baden) und der Flaschner Hein- rich Seekamp, der seit Jahren kommunistischer St-wdtrat in Offendach a. M. ist, verhaftet worden.

Die Giftmischerinnen von Tiszakürt

Vor dem Gerichtshof in Szolnok an der Theiß (Ungarn) begann am 13. Dezember der Prozeß gegen 36 Frauen der Dörfer Tiszakürt und Nagyrev wegen Giftmords.

Nach der Anklage haben sie 50 Personen durch Arsenik ver­giftet. Das Gift wurde ihnen durch zwei Hebammen ver­schafft, damit die Frauen ihre Ehemänner beseitigen und Liebhaber heiraten konnten oder um sich durch den Tod von Verwandten in deren Erbe zu setzen. Der Anfang der Giftmorde liegt gute zehn Jahre zurück, aber erst vor einigen Monaten wurden auf Grund einer anonymen Anzeige eine Reihe von Verstorbenen ausgegraben. Nach und nach wurden immer mehr Frauen des Giftmords überführt und der Staatsanwaltschaft überliefert. Angeklagt waren ur­sprünglich 41 Frauen: 5 haben sich inzwischen selbst das Leben genommen, darunter die beiden Hebammen. Im Verhandlungssaal ist eine große Zahl von Pressever­tretern, auch aus dem Ausland, z. B. aus Deutschland, anwesend. Die Hauptangeklagte, die 65jährige Frau Lipka. hat nicht weniger als vier Giftmorde auf dem Gewissen.

Großes Aufsehen machte die Mitteilung des Gerichtsvor­sitzenden, daß bei der Leichenöffnung eines erst in den letz­ten Tagen verstorbenen Ehemannes an einen, dritten Ort ebenfalls Arsenik als Todesursache festgestellt worden sei. Seine Frau wurde verhaftet.

Letzte Nachrichten

Die Besprechungen mit den Parteiführern dauern «och an

Berlin, 14. Dez. Die Besprechungen des Reichskabinetts mit den Führern der Regierungsparteien begannen kurz nach ll Uhr nachts und dauerten um l Uhr morgens nock an. Man schließt daraus, daß noch nicht alle Brücken abgebrochen sind und ein neuer Weg zur Verständigung gesucht wird.

Verständigung der Parteiführer mit der Regierung

Berlin, 14. Dez. Die Besprechung der Parteiführer mit dem Reichskabinett war gegen V-2 Uhr beendet. Ueber das Ergebnis der Besprechung wurde bekannt, daß eine Annäherung unter den Parteien stattgefunden hat Man glaubt, daß eiue Formel gefunden ist, auf deren Boden die Regterungs Parteien gemeinsam treten können. Die Parteiführer haben zugesagt, sich für die Annahme dieser Formel bei ihren Fraktionen einzusetzen. An dem Sofortprogramm wird, wie die Telegraphenunion hört, unverändert festgehalten. Auch auf das Finanzprogramm wird in der Vertrauensformel Bezug genommen. Inhalt und Form der Vertrauensformel selbst sind bisher nicht bekannt. Eine Kabinettsitzung fand nach der Partei­führerbesprechung nicht mehr statt. Die Fraktionen der Re­gierungsparteien werden sofort am Samstag vormittag zusam­mentreten, um zu der neuen Lage Stellung zu nehmen.

Die Erklärungen der Oppositionsparteien im Reichstag

Berlin, 14. Dez. In der Reichstagssthung am Freitag nahmen bei der Besprechung der Erklärung der Reichsregierung außer den Vertretern der Regierungsparteien auch Vertreter der Oppositionsparteien dos Wort. Ter kommunistische Abge­ordnete Dr. Neubauer erklärte, die Regierung sei unter dem Zwang der Peitsche des Trust-Kapitals vor den Reichstag ge- und an die Spitze dieses Raubzuges habe sich der sozial­demokratische Reichskanzler mit seinen drei Ministerkollegen gestellt Abg. Straffer (Nat.Soz.) nannte die Erklärung des Reichskanzlers eine Konkurserklärung des deutschen Reiches. Bislang sei der Ertrag deutscher Arbeit immer nur in die Geld­schränke internationaler Finanzjuden abgeliefert worden. Abg. Dr. Quaatz (DN.) wies darauf bin, daß der Reichskanzler noch vor einem Jahr jeden als Landesverräter bezeichnet habe, der vom Staatsbankrott gesprochen habe.

Die Vorgänge der letzten 24 Stunden bewiesen, daß dieses System innerlich schon längst ausgehöhlt sei. Nicht um einen Kassenfehlbetrag handelte es sich, sondern um einen organischen Fehlbetrag.

Vom Reichsbankpräsidenten, dem derReichskanzlerseinBefrem- den ausgesprochen habe, hänge es ab, ob der Finanzminister am 1. Januar die Beamtengebälter und Arbeiterlöhne noch zahlen könne. Mit besonderer Schärfe wandte sich der Redner gegen den jetzigen Außenminister, der als Wirtschafts minister an England und Belgien Millionen ausgeliefert habe und der nun auch die Freundschaft Polens zu erreichen suche. Für die Christl.»nat. Bauernpartei sprach der Abg. Lübel der Reichsregierung das Mißtrauen aus. Er kritisierte besonders die Verträge mit Polen.

Eine Regierung, die solche Verträge abschließe, wäre in jeder anderen Lage zum Teufel gejagt worden. Die deutschuationale Arbeitsgemeinschaft begrüßte durch den Abg. Lindeiner- Wildan das Vorgehen des Reichsbankpräsidenten, das verdienst­voll gewesen sei. Die Arbeitsgemeinschaft distanziere sich von der Verantwortung nicht dadurch, daß sie etwa erkläre, dieser Staat sei nicht ihr Staat. Auch dieser Redner versagte der Regierung das Vertrauen.

Pacellis Abschiedsgrüße von der Grenze.

Berlin, 14. Dez. Der scheidende Nuntius Pacelli hat aus Kufstein folgendes Telegramm an den Reichspräsidenten gerichtet: »Bevor ich den Boden des Deutschen Reiches verlasse, ist es mir ein Herzensbedürfnis, Ew. Exzellenz und der hohen Reichs­regierung in dankbarer Verehrung ergebenste Abschiedsgrüße zu übersenden und Sie und das gesamte deutsche Volk meines treuen und danernden Gedenkens zu versichern, (gez.) Pacelli.

Württ. Landeskhealer

Großes Haus: 17. Dez. Theatergemeinde C 47: ll Sizilianische Vesper (7.3010.30). 18. F. 46: Salo: (7.309.15). 19. B. 48: Margarethe (7.3010.45)

21. In neuer Inszenierung: Brüderlein fein. Die Puppe

fee (7 309.45). 22. Rigoletto (7.309.45). 25. Lohe grin (6.30-10.30). ^ "

Kleines HauS: 15. Dez. Aschenbrödel (46.15). °"dere Seite (7.3010.15). 16. Theatergemein A 46: Napoleon oder die hundert Tage (8 bis gegen 10.1

20. D 47: Die andere Seite (810.45). 21 E 4 Sind wir dos nicht alle? (Lustspiel in 3 Akten von Freder Lonsdale) 810.15. 22. Aschenbrödel (4-6.15).

22. Katharina Knie (7.309.45). 23. A 47: Sind v das nicht alle? (810.15). 25. Aschenbrödel (46.3

25. Ein- wir das nicht alle (7.309.45).

Haus des Deutschtums. 18. Dez. Zweite Beranstaltu für den Württ. Theaterbund: .Di« Oper in der Kulturkris Bortrag (810).

(bg^gMühlacker: 22. Dez. Die Regimentstoch

Spiel und Sport

Handball

Zwei interessante Spiele werden morgen auf dem Spielplatz am Kleb ausgetragen. Um 1 Uhr hat Nagolds 2. Mannschaft gegen den stärksten Gegner, Altensteig I., anzutreten und wird sich alle Mühe geben müssen, um ehrenvoll zu bestehen. Um 2» Uhr steht die 1. Mannschaft den Gästen aus Ebhausen gegenüber, die stch in letzter Zeit zu einer sehr achtbaren Mannschast entwickelt haben.

Fußball.

Am letzten Sonntag wurde Unterreichenbachs 1. Elf überraschenderweise leicht mit 8:0 Toren geschlagen. Der morgige Gegner der Sportvereins Elf auf hiesigem Platze, der V. f. B. Baiersbronn, durch dieses Resultat aufmerk­sam gemacht, wird sein Vorhaben, nicht auch so überrum­pelt zu werden, durchsetzen können, wenn unsere Mann­schaft nicht gleich energisch ins Zeug geht. Baiersbronn ist eine Kampfmannschaft, die vor Spielende kein Spiel verloren gibt. Immerhin erhoffen wir einen weiteren Sieg. Spielbeginn 2.30 Uhr. Um 12.45 Uhr stehen sich Na­golds 3. Elf und die 1. von Mötzingen im V-Kl.-Spiel ge­genüber. ff.

Handel und Verkehr

Die Einnahmen der Reichsanstall für Arbeitslosenunterstützung vetrugen im Oktober 81,99, die Ausgaben 79-59 Mill. Mk., da­von 8,72 Mill. Verwaltungskosten. Am 1. November war noch ein Restbestand von rund 2,4 Mill. Mk. vorhanden, der aber inzwischen aufgezehrt ist. Die Fehlbeträge für November sind noch nicht bekannt, sie werden namentlich im Dezember b«- deutend sein.

Die Berliner Stadkanleihe von 15 Mill. Dollar begegnet bei der Reichsberatungsstelle erheblichen Bedenken. Die mehr­tägigen Verhandlungen haben noch nicht zur Genehmigung geführt.

Das Haar in den Rußlandgeschästen. Wie bereits gemeldet,! kann die mit 15 Mill. Mark Kapital gegründete englische Lena- Goldfelder-Gesellschaft zur Ausbeutung von Gold-, Eisen- und Kupferlagern in Sibirien in diesem Jahr weder eine Dividende verteilen, noch die 8prozentigen Schuldverschreibungen verzinsen, obgleich an den sibirischen Werken kein Pfennig abgeschrieben worden ist. Vielmehr hat sich eine Schuldenlast von 8,2 Mill. Mark angehäuft. Die veröffentlichte Jahresabrechnung (bis 30. Noo. 1929) zeigt das Bild einer zerrütteten Finanzlage. Die Gesellschaft hat wiederholt mit amerikanischen Finanzgruppen wegen Beteiligung verhandelt, doch hat man in Neuyork wenig Neigung, weitere Millionen für die russische Wirtschaft zu opfern. Rußland hat allein den Nutzen von derKonzession", da von der Ausbeute der Erzlager ein bestimmter Teil an Rußland ab- zulietern ist, ohne daß Rußland die geringsten Unkosten hätte; ferner mußte die englische Gesellschaft Straßen, Bahnen, Ver­waltung?- und Arbeiterwohnhäuser bauen, die Betriebsanlagen errichten und die Gehälter und Löhne bezahlen.

Reichsverband deutscher Prival-Bausparkassen" errichtet. In einer Versammlung der Vertreter von vorerst 16 großen deutschen Privat-Bausparkasseiz wurde u. a. die Begründung einesReich s- verbands deutscher Privat-Bausparkassen" be­schlossen.

Eine genossenschaftliche Vereinigungwürtt. Landesverband tandw. Genossenschaften e. V. in Stuttgart". In einer am Don­nerstag im Stadtgartensaal in Stuttgart unter dem Vorsitz von Lberregierungsrat Maier abyehaltenen ao. Verbandsversamm­lung des Verbands landw. Genossenschaften in Württemberg wurde die Vereinigung des Verbands der Raiffeisen-Genos­senschaften inHohenzollern und den angrenzenden Ge­bieten von Baden und Württemberg zu Sigmaringen mit dem Verband landw. Genossenschaften in Württem­berg, Sitz in Stuttgart, beschlossen. Der Verband hat seinen Na­men inWürtt. Landesverband landwirtschaft­licher Genossenschaften e. V. in Stuttgart" geändert,

Saisonmätzige Belebung der Pforzheimer Schmuckworenindu- strle. Für die Edelmetall- und Schmuckwarenindu­strie ist die Berichtsperiode September bis November 1929 ge­kennzeichnet durch die alljährlich in dieser Jahreszeit eintretende saisonmäßig bedingte Belebung des Geschäftsgangs und Beschäf­tigungsgrads. Im Absatz konnten die Verkaufspreise im großen und ganzen gehalten werden. Die Zahlungsweise hat sich weiter verschlechtert. Der Wettbewerb des Auslands macht sich auf dem Weltmarkt wie auch auf dem beimischen Markt mit starker Ver­minderung des Interesses für Qualitätsware zunehmend bemerk­bar. Der in der Berichtsperiode im ganzen erzielte Umsatz ist da­her dem Wert nach, namentlich auf dem heimischen Markt, erheb­lich hinter dem des Vorjahres zurückgeblieben und hat der Meng» nach ihn wohl nur in einzelnen Artikeln erreicht oder übertroffen.

Konkurse: Emmy Steinhikber, Witwe, ohne Beruf, Stutt- gart, Alexanderstrabe 23. Abdon Glöckler, Kaufmann in Ulm.

Vergleichsverfahren: Firma Geschwister Hechinger. Kommanditgesellschaft. Hotel und PensionSonne" in Herrenalb. Friedrich Bienz, Kaufmann in Herrenalb.

Zahlungseinstellung. Die Zuckerfabrik Förster u. Eie. kn Neuhof (Schlesien) und die seit 54 Jahren bestehende Papier­fabrik Gebr. Hack in Köln haben die Zahlungen eingestellt.

AutoUnte Poppenweiler-Marbach. Das Gesuch des Posthal­ters Rob. Zeiher, Poppenweiler, auf der Strecke Poppen­weil er Marbach einen Auto-Omnibusverkehr einzurichten, ist vom Innenministerium genehmigt worden.

Viehpreise. Mengen: Ochsen 590-700, Kühe 359-589, Kalb- innen 389560, Jungvieh 180399. Nagold: Ochsen 515560, Stiere 420435, Kühe 252175, Rinder und trächtige Kalbinnm 319620, Schmalvieh 185298

Schweineprekse. Winnenden: Milchschweine 3019. Been­hausen a. Läufer 59100. Milchschweine 3910. Ereglingen: Milchschweine 2535. Gaildorf: Milchschweine 2542. Mengen: Milchschweine 2537. Nagold: Milchschweine 25 bi« 35, Läufer 3767

Frachtpreise. Winnenden: Welzen 11.8912.19, Hafer 7.40 bis 7.60, Dinkel 8.408.59, Roggen 1919.89. Gerste 9.4919 Mart der Zenter.

Winnenden, 12. Dez. Obstmarkt. Tafelobst 912, Quitt«« L10 ^ d. Ztr. Letzter Obstmarkt 18. Dezember.

Detter

Infolge der nördlichen Depression ist für Sonntag und Man» kag weiterhin unbeständiges, auch zu vereinzelten Niederschläge» geneigtes Wetter zu erwarten.

Beilagen-Hinweis.

Unserer heutigen Nummer liegt ein farbiger Prospekt betr. Kayser-Nähmaschinen, deren Vertretung in Händen der Firma Wilhelm Schweikle, Mechan. Werkstiitte, Na­gold ist, bei, den wir der Beachtung unseres Leserkreises bestens empfehlen.

Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten hiezu die illustrierte BeilageFeierstunden"

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