Seite 4 — Nr. 277

Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"

Montag, 25. November 1929,

Sportrundschau! vom Sonntag

Fugball.

Süddeutschlands Schlußkämpfe um die einzelnen Eruppen- meisterschaften versprechen wirklich interessant zu werden. Am Sonntag hat die Gruppe Saar auch ihren Meister, F. L. Pi r- masens ermittelt, so dag damit nach der Frankfurter Ein­tracht ein zweiter von den 8 Teilnehmern nominiert ist. Auch die Spielvereinigg. Fürth in Nordbayern dürfte nunmehr ziemlich sicher als Meister feststehen, nachdem ihr schärfter Kon­kurrent, der FL. Nürnberg, gegen Bayern Hof eine weitere Niederlage erlitten hat.

Im Bezirk

Württemberg-Baden

wird dagegen die Ermittlung der beiden Gruppenmeister noch eine geraume Weile dauern, da gerade das Stuttgarter Spiel eine kaum erwartete Ueberraschung gezeitigt hat. Die Spiele in Württemberg endigten:

V. f. V. Stuttgart — Germania Brötzingen 6:2 FC. Virkenfeld — V. f. R. Heilbronn 5:4 Die torreichen Ergebnite sind wohl in der Hauptsache den Bodenverhältnissen zuzuschreiben, die eine ganz andere Einstel­lung der Mannschaften hinsichtlich ihrer Spielweise erforderten, dabei kam der Verein am besten weg, der sich den veränderten Verhältniten richt anzupassen verstand.

Gruppe Württemberg.

V. f. V. Stuttgart Germania Brötzingen Union Bückingen BfN. Heilbronn F.C. Virkenfeld FC. Pforzheim Stuttgarter Kickers Stuttgarter Sportfreunde

Da in Stuttgart so ziemlich alle Kreisligaspiele ausfielen, wurde dem großen Bezirksligaspiel auf dem Wasen zwischen

B. f. V. Stuttgart — Germania Brötzingen 8:2 (2:0).

das allermeiste Interesse entgegengebracht. Mindestens eben so groß natürlich von Seiten der Pforzheimer Fußballgemeinde, die per Bahn und improvisierten Omnibussen nach Stuttgart geeilt war, um ihrer Mannschaft einen starken Rückhalt zu ge­ben. Aus dem Staunen kamen allerdings die Brötzinger An­hänger wohl kaum heraus, als sie sahen, daß hier ein zäher und verbissener Gegner bereitstand, der sich nicht so leicht von seiner Absicht, sein Geschick selbst in die Hand zu nehmen, ab­bringen lieg. Der Boden sagte allerdings den schwereren Bröt­zinger Gestalten nicht so zu. Daß die Niederlage aber so hoch ausfiel, haben die Brötzinger in erster Linie ihrer eingeschla-

Sp.

gew.

une.

verl.

Tore

P.

13

9

0

4

33:20

18

11

6

2

3

22:17

14

11

6

2

3

17:15

14

12

5

3

4

21:21

13

11

3

3

5

26:32

9

12

2

5

5

21:22

9

10

4

0

6

17:15

8

10

2

1

7

13:22

5

aenen falschen Taktik, die wenig Anpassungsvermögen an die Bodenverhältnisse verriet, zuzuschreiben.

Weitere Spielergebnisse:

Wacker-München - 1860 München 1:1

B. f. R. Fürth -- F. B. Würzbung 3:1 Bayern Hof — FL. Nürnberg 2:0'

Phönix Ludwigshafen — V. f. R. Mannheim 2:6 F. C. Pirmasens — V. f. R. Kaiserslautern 9:6 Borussia Neunkirchen Saar 65 Saarbrücken 5:1 In Chemnitz fand eine Begegnung der mitteldeutschen Vsr- bandself mit einer dänischen Hrovinzmannschaft statt, die aber für die Dänen recht unrühmlich ausfiel. Dem sonst spielstarken dänischen Sport ist durch 11:1 Niederlage in Chemnitz nicht ge­dient worden.

Dresden: Dresdener Sportklub - Spielvereinigung Fürth 6:3 Kreisliga. Kreis Cannstatt.

TV. Obereßlingen - V. f. R. Gaisburg 0:1 N. f. R. Aalen — Sportfreunde Eßlingen 3:9 Sportverein Schorndorf — F. V. Mettingen 3:4 Normannia Gmünd - Sportverein Gablenberg 2:1 F.V. llnterkochen — Stuttgarter Sportklub auf später ver­legt.

Komg-Marthausen in Berlin

Bei dem Flug von Bremen nach Berlin mußte der sunge Weltflieger Freiherr v. König-Warthausen bei Lever­sen infolge Nebels notlanden. Nachdem er sein Flugzeug „Hünefeld" in Sicherheit gebracht hatte, fuhr er im Auto nach Berlin, wo der Deutsche Luftfahrtverband, der Aero-Club von Deutschland und der Ring der deutschen Flieger in den Kroll- Sülen ihm zu Ehren einen Begrühungsabend veranstaltet hatten. Er machte sich um 7 Uhr abends auf den Weg; man rechnete, daß er um 1 Uhr nachts in Berlin eintreffen würde. Nachdem die meisten Gäste des Festabends den Festsaal verlassen hatten und nur noch etwa 100 Personen anwesend waren, erschien plötz­lich zur Ueberraschung aller Freiherr von König im Auto. Man trug ihn unter brausenden Hochrufen in den Saal und schmückte ihn mit einem Lorbeerkranz. Direktor K l e m m - Böblingen, dessen Kleinflugzeug der junge Pilot bei seiner Weltreise geflogen hatte, überreichte ihm ein silbernes Tadlet, auf dem die ganze Fahrtlinie eingraviert ist. Man sang das Deutschlandlied und nachdem noch ein junger Flieger gesprochen hatte, verließen auch die letzten Gäste den Festsaal.

Frhr. o. König hat mit seinem Weltflua den Hindenburg- preis erobert.

Hanse! uns verkehr

Die deuksch-polnische Roggeneinigung

Zwischen den Verbänden der Getreideausfuhrhändler in Deutsch­land und Polen sind in Posen Verhandlungen ausgenommen wor­den, um einen gegenseitigen Wettbewerb auszuschalten in der Weise, daß für jeden Teil eine bestimmte Ausfuhrmenge ein­schließlich der Ausfuhr der Erzeugerverbände zugeteilt werden soll. Bis Ende des laufenden Jahrs soll es sich um eine Aus­fuhr von 30 000 Tonnen Roggen, 35000 Tonnen Gerste und 15 000 Tonnen Hafer unter Zubilligung der Getreideausfuhr­prämie handeln. Auch für Weizen und Mehl sind gewisse Men­gen vorgesehen. Unklarheit besteht darüber, ob hierbei die Be­stände eingeschlossen sind, die auf den polnischen Wasserwegen und Grenzstellen in Erwartung der polnischen Ausfuhrprämien ange­sammelt worden sind. Die Aussicht auf diese Prämien hat in den letzten Wochen ein merkliches Anziehen der Getreidepreise an der Posener Börse zur Folge gehabt.

20prozeniige Steigerung der Brandschäden

Die bei Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft privater Feuer­versicherungsanstalten in Deutschland im Oktober 1929 ent­standenen Schäden betragen insgesamt 11,9 Mill. Mk. Im glei­chen Monat des Vorjahrs betrugen die angefallenen Schäden 9,2 Mill. Mk. und in 1927 10,7 Mill. Mk. Die Gesamtsumme der vom Januar bis einschl. Oktober entstandenen Schäden be­trägt 123,3 Mill. Mk. gegenüber einer Summe von 101,6 Mill. Mk. im Vorjahr und 78,8 Mill. Mk. in 1927.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 8.50.

berliner Geldmarkt. 23. Nov. Tagesgeld 7-9, Monatsgeld 8,5—10, Warenwechsel 7,375 v. H.

Die Reichseinnahmen betragen im Oktober (in Millionen RM.) an Besitz- und Verkehrssteuern 805,8, an Zöllen und Verbrauchs­abgaben 220,6 und im ganzen 1035,4. Für die Zeit vom 1. April ^'-.Oktober 1929 stellten sich die entsprechenden Summen auf 3907/2 bezw 1673,5, insgesamt also auf 5580,7. Im Oktober sind die Vorauszahlungen aus die Einkommen- und Körperschafts­steuer fällig. '

Deutschlands Zuckererzeugung. Nach amtlichen Feststellungen haben die deutschen Zuckerfabriken im Oktober 74,92 Mill. Zentner rohe Rüben auf Zucker verarbeitet, gegen 74,85 bezw. 67,54 Mill. Zentner im Oktober der beiden Vorjahre. Aus diesen Rüben sind (in Rohwert errechnet) 10,93 Mill. Zentner Zucker erzeugt wor­den, gegen 10,77 bezw. 9,05 Mill. Zentner im Oktober 1928 bezw. 1927. Seit Beginn des Betriebsjahrs, in den beiden Monaten September und Oktober 1929, betrug die deutsche Gesamterzeugung an Zucker (in Rohwert ausgedrückt) 10,96 Mill. Ztr., gegen 10,82 bezw. 9,07 und 10,16 Mill. Ztr. in den entsprechenden beiden Monaten der drei vorangegangenen Betriebsjahre. Die Haupt­erzeugung bringt der Monat November.

,, ^"isprozenttge Zuckerausfuhrquote. Der Verwaltunasmis. ^"^m^.^reimgung ^ deutschen Rübenzuckerfabriken hat für das Betriebsiahr 1929/30 eine Ausfuhrmenge von zunächst ^ Prozent der Erzeugung festgesetzt und sich Vorbehalten, zu diese, erneut Stellung zu nehmen, sobald die statistischen Unter-

-m° -»»-„Mg.

Der Versuch der Einführung von TNaultieren ln Deutschland scheint sich nicht bewährt zu haben. Eine in Pommern eingerichtete Maultierzüchterei (Kveuzung von Pferd und Esel) ist wieder aufgegeben worden.

Zahlungseinstellung. Die Vogtländische Kreditbank AG. in Plauen hat die Zahlungen eingestellt. Geschädigt sind in der Hauptsache kleine Leute.

Die Schürzenfabrik Schimowski u. Co. in Berlin hat die Zahlungen eingestellt.

In dem Zusammenbruch der Bankfirma Bäßler u. Hilbrich in Koburg beträgt die Ueberschuldung etwa 800 000 Mark.

^ Märkte

^uttgarker Obst- und Gemüsegroßmarkl. 23. Nov. Cdelävfst

T"'.,,^^blapfel 10—18, Mostäpfel 5—5,5, Tafelbirnen 14_25

^Een 8-10, Walnüsse 35-45, Kartoffeln 2.70-3.20, salat 4—15, Endiviensalat 4-10, Wirsing (Köhlkraut) 6—8. Fil-

6—7. Rotkraut 9—10, Blumen- ^0—' Rosenkohl 15—25, rote Rüben 6—8, gelbe Rüben 6-6, Karotten runde 1 Bund 5—12, Zwiebel 6—8, Gurken 1 Auch 40—70, Rettiche 5—10, Monatsrettiche 1 Bund ^tTselleriei Stuck 6-20, Tomaten 20-30, Schwarzwur- RübenO^S 14—18, Kopfkohlraben 1 Stück 4—8, weiße-

io Aostobstmarkk auf dem Nordbahnhof. Seit 15. November sind 19 Wagen neu zugefuhrt, und zwar aus Preußen 11, Hessen 4. Württemberg 2, Baden 1, Niederlande 1. Nach auswärts sind gegangen. Preis waggonweise für 10000 Kg. 800 bis 850 im Kleinverkauf 4.40—4.70 der Zentner,

Fruchtschranne Nagold.

Mart! am 23. November 1929.

Verkauft:

20,50 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. 11.00—I3.S0

7,50 „ Roggen „ , „ „ 11.00—1150

4,06 , Gerste .... 10.00

8,86 , Haber » » » » 8.50

Handel gedrückt, zurückhaltend. Alter und neuer Weizen ca. 30 Ztr., sowie einige Ztr. Gerste sind noch aufgestellt in der Schrannenhalle.

Nächster Fruchtmark! am Samstag, den 30. November 1929.

Gestorbene: Katharine Zinser Wwe. geb. Ivos, 76 I., Her­renberg / Martin Stopper alt, 72 I., Bai­fingen. Christian Stall. 14 I. Edelweiler.

' Welker für Dienstag:

Der Hochdruck im Osten besteht ungeschwächt fort, ebenso di« Depression im Westen. Für Dienstag ist zwar zeitweilig bedecktes, aber immer noch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

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Stadtgemeinde Nagold.

Bekanntmachung.

Nachdem trotz des mehrmals veröffentlichten Ver­bots immer noch Abfälle aller Art auf dem seitheri­gen Auffüllplatz ani Emminger Weg abgelagert werden, wiro nochmals darauf hingewiesen, daß bei Uedertretung dieses Verbots neben der Verhängung einer Geldstrafe, die Beseitigung der Abfälle auf Kosten des Beschuldigten angeorduet wird. 1629

Den 23. November 1929.

Stad lschulthei ße namt.

Aeser-üuMge 1828 .

Die Steuerzettel sind in den letzten Tagen den Steuerpflichtigen zugegangen. Einsprüche gegen die Veranlagung zur Gebäudeentschuldungssteuer und Be­schwerden gegen die Berechnung der Grund-, Ge­bäude- und Gewerbesteuer müssen in der Zeit vom 26. November bis 25. Dezember 1929 hier eingelegt werden.

An der gesamten Steuer, die am 10. jeden Mo­nats zu '/is fällig ist, sind für das Rechn.Jahr 1929 b/ir zur Zahlung verfallen. Die Steuerpflichtigen werden aufgefordert, die etwaigen Rückstände alsbald auszugleichen Sie werden darauf aufmerksam gewachst daß bei nicht rechtzeitiger Bezahlung die gesetzt. Ver­zugszinsen berechnet werden. 1630

Den 23. November 1929

Stadtschultheitzenamt.

Oberamt Horb.

Die Gemeinde Hochdorf beabsichligt aus dem Quellgebiet der Steinach im Gewand Lächle der Markung Salzstetten für Zwecke der öffentl. Wasser­versorgung ca. 4—5 Sekunvenliter Wasser nach Hoch- dorf ahzuleiten.

Dies wird hiemit unter Hinweis auf Art. 3 des Wafferges. belr. die Schädigung von Waffernutzungs- berechtigten öffentlich bekannt gemacht.

Ten 2l. November 1929.

1627 Bushadt.

Walddorf, den 25. Nov. 1929

in der Buchhandlung Baiser, Nagold, zu haben.

vAnkssNunN

Für alle Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, die wir während der Krank­heit und beim Hinscheideu unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters

m »MMIM.

in so reichem Maße erfahren durften, für den erhebenden Gesang des Mädchenchors und die zahlreiche Leichenbegleitung von hier und auswärts sagen innigsten Dank

dke trauernden Hinterbliebenen.

Kugel Narsts

Nagold, 23. Nov. 1929.

loilessllreW

Verwandten, Freun­den und Be­kann­ten ma­chen wirdie trau­rige Mitteilung, daß unser liebes Kind

«iru?

nach längerer, schwe­rer Krankheit im Alter von 5'/z Jahren ge­storben ist. "" In tiefer Trauer: Familie Karl Renz (Insel.)

Beerdigung: Diens­tag mittag 1 Uhr mit Beglertung vomBez.- Krankenhaus aus.

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