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Seite 3 Nr. 272

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 19. November 1929.

borenen Christen M verkehren. Sektiererei ist gegen den klaren Geist des Neuen Testaments. Der Heilige Geist treibt nicht zur Zersplitterung, sondern zur Gemeinschaft. Er beruft, sammelt, erleuchtet, heiligt, wie Luther so schön sagt. In der Heiligung schafft uns der heilige Eottesgeist zu neuen Kreaturen um. Er vernichtet nicht unsere Natur, die ja doch auch das Werk des Schöpfers ist, sondern vol­lendet sie und führt sie zur Vollendung. Er macht uns zu fröhlichen Menschen, zu Menschen, die vom heiligen Geist getrieben sind, wie die Männer der Bibel. Zungenreden u. > Weissagen schaffen mehr Verwirrung; die Gemeinde wird ' gezeugt durchs Wort und Sakrament. Beide verwaltet die ! Kirche. Es ist ein großer Gedanke, daß die unsichtbare > Kirche alle menschlichen religiösen Gemeinschaften über- ! ragt und in einer höheren Einheit sammelt. Aber wir , sind daher nicht gleichgültig und sagen etwa: Weil sie ja alle zum gleichen Gott rufen, ist es einerlei, zu welchem Glauben ich mich bekenne; sondern wir halten unserer Kirche die Treue, weil sie uns den Weg zum Vater zeigte.

Kfr.

Angestellten-Reichsversicherungs-Anstalt

Am vergangenen Samstag fand im HotelPost" in Herrenberg wieder eine Sitzung des Ortsausschusses Calw statt, die verhältnismäßig gut besucht war. Der Vorsit­zende, Direktor S t r a s s e r-Herrenberg begrüßte die Vertrauens- und Ersatzmänner in recht freundl. Weise und erteilte Kfm. Felix Kocher-Herrenberg das Wort zur Berichterstattung über die Landesausschußsitzung vom 24. Sept. in Stuttgart; Aus diesen Ausführungen war in der Hauptsache zu entnehmen, daß die Versicherung vor allen Dingen trotz ihres Sitzes in Berlin recht gut fundiert ist. Sie verfügt z. V. allein über eine Milliarde Reichsmark Reserven. Die Jahreseinnahme 1928 betrug 360 Millionen, die Durchschnittsrente ist 63,76 Eine Rentenerhöhung könne leider zur Zeit ohne Beitragser­höhung sticht genehmigt werden. Der Rechtsanspruch auf Gewährung eines Heilverfahrens sei immer noch nicht durchführbar. Im allgemeinen wären aber doch einige be­achtenswerte Fortschritte erzielt worden, die für die Zu­kunft auf weiteren Ausbau der Versicherung hoffen lassen. Ausschutzmitglied Kocher erntete für seinen objek­tiven Bericht allerseits Beifall. Direktor Stratzer gab dann noch wichtige Ergänzungen zum Referat und eröffnest die Aussprache, an der sich die Aussch.Mitgl. Dir. C. Schmid- Calw; B e i s s e r-Calw, Hechler-Herrenberg, Arnold- Calw, E. Lan g-Nagold, sowie der gleichfalls teilnehmende Beamte der Reichsversicherung, Jnsp. H e y d e-Stuttgart beteiligten. Besonders wurde vom Ausschußmitglied Lang- Nagold gewünscht, daß die Rente unter allen Umstän­den erhöht werden müsse, selbst auf die Gefahr hin, daß die übrigen Punkte des Versicherungszwecks etwas zu kurz kommen sollten. Diesem Wunsch schlossen sich alle Ausschutz­mitglieder an und wir wollen uns der angenehmen Hoff­nung hingeben, daß besonders diese Anregung in Berlin auch einmal Berücksichtigung findet. Selbstverständlich war niemand für eine Beitragserhöhung zu haben. Noch ver­schiedene wertvolle Anregungen, die die Oeffentlichkeit we­niger interessieren, wurden gegeben und um 5 Uhr konnte Direktor Straffer, der die Verhandlungen, wie immer, mit anerkennenswerter Objektivität und großer Liebe zur Sache leitete, schließen, mit dem Wunsche, bei der nächsten Sitzung, die turnusgemäß in Calw stattfindet, das gleiche Interesse feststellen zu dürfen.

Dom MusikverbandNeckar-Schwarzwaldgau"

einen 2. Preis für einen Gemeindesaatgutacker mit Wei­zen). 38 Preise und Anerkennungen fielen in unseren Be- ! zirk. Da im ganzen Land insgesamt 177 Preise und An- ^ erkennungen in diesem Jahre zuerkannt werden konnten, , beträgt der Anteil des Bezirkes Herrenberg allein 21,5 . Prozent der Gesamtzahl der verteilten Auszeichnungen : Damit steht der Bezirk Herrenberg wiederum wie auch ! das in den letzten drei Jahren der Fall war weitaus § an der Spitze sämtlicher Bezirke des Landes!

Besenfeld» 18. Nov. Schultheißenwahl. Bei der am Sonntag stattgefundenen Schultheißenwahl wurde Her­mann Müller, Sohn des Schultheißen Müller, mit 120 von 310 gültig abgegebenen Stimmen gewählt. Schultheiß B r ü st l e-Erzgrube erhielt 108, Paul Finkbeiner (Schor- rental) 82 Stimmen.

Aus aller Welt

Schwerer Autounfall. Der in Stuttgart wohnende, aus Enzberg stamende Friedrich Neff fuhr in der Nacht auf Montag in seinem Kraftwagen sechs Personen von Enzberg heim gegen Eutigen, als zwischen Niefern und Eutingen das Auto infolge Bruchs des linken Hinterreifens um- stürzte und alle Insassen unter sich begrub. Dem Neff wurden vier Fingerspitzen der linken Hand abgequetscht, außerdem erlitt er Prellungen. Der 21jähr:ge Schreiner Artur Döttinger von Enzberg und die 23>ährige Berta Weid euer von Eutingen mußten nach dem stäkst. Kran­kenhaus nach Pforzheim gebracht werden. Die Art ihrer Verletzungen ist nicht bekannt. In der Nähe eines Säge­werks bei Pforzheim stürzte ein Motorradfahrer, der mit seiner Schwester auf dem Soziussitz nach Calw fuhr, infolge Platzens des Hinteren Radmantels. Während die Beglei­terin mit großer Wucht auf die mit glaylcharfem Schotter­grus gedeckte Straße geschleudert und sehr schwer verletzt wurde, erlitt der Motorradfahrer nur leichtere Verletzungen, weil er mit dem Rad in die Wiese rannte-

18 Löwen verendet. Im Zirkus des bekannten Kapi­täns Schneider, der die schönste und größte Gruppe von Löwen besitzt, sind in Bremen 18 wertvolle Löwen ver­endet. Man nimmt an, daß die Tiere durch verdorbenes Fleisch Vergiftungen erlitten, es ist aber auch nicht aus­geschlossen, daß sie einer Gasvergiftung bei der Gasheizung zum Opfer gefallen sind.

Meuterei an Bord eines deutschen Dampfers. Als der DampferIlona Siemers" von Kiel nach Schweden ab­fahren sollte, fehlte ein Teil der Heizer. Sie konnten schließlich an Bord geholt werden. Kaum hatte aber das Schiff den Hafen verlassen, als die Heizer den Dampfdruck fallen ließen, so daß das Schiff manövrierunfähig wurde. Der Steuermnn und der Kapitän, die die streikenden Heizer zur Ordnung bringen wollten, wurden mit Fäusten ge­schlagen. Mit Mühe konnte der Kapitän nach Kiel zurück­fahren. Die Hafenpolizei verhaftete die Rädelsführer, die andern streikenden Heizer wurden sofort entlassen.

Meutere; ln einem schottischen Regiment. In Kingston (brit. Kolonie Jamaika) hat vor einiger Zeit ein Teil eines schottischen Infanterieregiments gemeutert, wobei die Sol­daten ein kommunistisches Kampflied sangen. Drei Rädels­führer wurden nun in London zu je 5 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Am letzten Sonntag Nachmittag tagte der Gauausschuß des MusikverbandesNeckar-Schwarzwald-Gau" in Horb, um gemeinsam die Zeitfragen und Aufgaben des Gaues zu erörtern und das Programm für die komemnde Gau­tagung zu beraten.

Nach außen hat der Gau bedeutenden Zuwachs erhal­ten; mit weiteren Beitrittserklärungen ist zu rechnen. Der Verbandsgedanke wird von dem Eauausschuß grundsätzlich nicht abgelehnt; ein Anschluß des Gaues an den Süddeutschen Musikerverband aber ist vorerst noch nicht spruchreif. Die direkten Verhandlungen mit der Afma bezw. Eema werden von der Eauleitung fortgesetzt; sie versprechen ein günstiges Ergebnis. Der Gedanke einer Sterbeversicherung für unsere aktiven und passi­ven Musiker wurde erwogen, aber die Tatsache einer pri­vaten Üeberversicherung festgestellt. Die Sterbeversichrung kann obligatorisch nicht verwirklicht werden.

Noch immer ringen sich die einzelnen Eauvereine ziel­bewußt zum ersten Musikerideal empor. Sie können jeder­zeit auf die sichere Unterstützung der tatkräftigen Eaulei­tung rechnen. Die jeweiligen M u si k e r j u b i l a r e wird der Gau für ihre treue Dienste künftig durch Widmung einer Ehrenurkunde ehren. Die Weiterbildung von Dirigenten und Musikern kleinerer Kapellen ist der Gauleitung besonders am Herzen gelegen. Noch vor dem nächstjährigen Eaufest soll ein Dirigentenkurs abge­halten und ein besonderer Musikausschuß als Beratungs­stelle im Gau eingerichtet werden: Das Aktionsprogramm des Gaues soll auf der ordentlichen Eautagung am 26. Ja­nuar 1930 in Lützenhardt O.-Amt Horb weiterberaten und beschlossen werden. ^

Hindenburg-Spende. Der Geschäftsstelle der Hindenburg- Spende gehen dauernd noch Anträge auf Unterstützung von Klein- und Sozialrentnern zu. Wie in dem ersten Jahres- bericht der Hindenburg-Spende ausgeführt ist, sind die aus dem Erlös der Hindenburgmarke stammenden, für Klem- und Sozialrentner bestimmten Mittel restlos erschöpft. Die Ichch vorhandenen Mittel dienen lediglich der Unterstützung zur Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene usw. Die s-pendenleitung bittet demgemäß, von Vorlagen auf Unter- stutzung von Klein- und Sozialrentnern Abstand zu nehmen.

Englands letzter Uebersee-Segler gestrandet. Bei East Sand Head auf der Boavista-Jnsel ist der 2842 Tonnen große, 104 Meter lange englische ViermasterGarthpvol" am 11. November gestrandet. Die Mannschaft wurde ge­rettet. Das Segelschiff wurde 1891 gebaut. Es war der letzte Segler der britischen Handelsflottte.

Universitätsvorlesungen durch Mikrophon. Die Leip­ziger Universität hat im Wintersemester über 6000 Studie­rende immatrikuliert, eine Zahl, für die die vorhandenen Hörsäle nicht im entferntesten ausreichen. Für ein philo­sophisches Kolleg von Professor Driesch reicht flicht einmal die Aula der Universität aus, so daß man einen städtischen Saal mieten mußte. Da auch an der Vorlesung von Pro­fessor Witwoski im Auditorium Maximum etwa ein Drittel der Hörer wegen Raummangels nicht teilnehmen konnte, sucht man sich jetzt zu helfen, daß man diese Vorlesungen durch ein Mikrophon auf einen zweiten Saal überträgt. Der erste Versuch verlief, wie derTag" meldet, durchaus befriedigend, so daß in Zukunft alle überfüllten Vorlesungen mittels Lautsprecher auf andere Hörsäle über­tragen werden.

Schiffsrettungen durch Flugzeuge vor Spitzbergen. Stockholms Dagblad" erfährt aus Neuyork, daß der Polar­flieger Eielson, der Begleiter Wilkins auf dem Flug von Alaska nach Spitzbergen, mit dem zusammen er schon früher von Nome in Alaska aus einen Flug unternommen hatte, um die Besatzungen eingefrorener Schiffe zu retten, zurzeit wieder eine Reihe von Expeditionen unternimmt zur Befreiung mehrerer Schiffsbesatzungen, die 800 Kilometer von Nome entfernt festlieaen.

Eine pädagogische Akademie wird am 1. April 1930 in Altona (Holstein) errichtet werden.

Lin Serum gegen Maul- und Klauenseuche? Der schwedisch-amerikanische Gelehrte Professor Lind von der Universität in Minnesota hat nach einer in Stockholm vor­liegenden Neuyorker Meldung ein Serum gegen die Maul­und Klauenseuche entdeckt. Von über 6000 Stück Vieh, die von der Krankheit angesteckt waren, sollen nach der Behand­lung mit dem neuen Serum 80 v. H. völlig geheilt wor­den sein.

Herrenberg, 18. Nov. Bei den heurigen Felderprämi­ierungen der Württ. Landwirtsschaftskammer konnten n. a. folgende landwirtschaftliche Ortsvereine des Bezirkes Preise und Anerkennungen zuerkannt erhalten: Dem landw. Ortsverein der Gemeinde Affstätt: zwei 1. Preise (für Eemeindesaatgutäcker mit Weizen und Hafer), einen 3. Preis (für einheitl. Gerstenanbau) und eine Anerken­nung (für einen Eemeindesaatgutacker mit Gerste). Bon­dorf: einen 1. Preis (für einen Eerstengemeindesaatgut- acker) und zwei 2. Preise (für einen Hafersaatgutacker und einheitlichen Eerstenanbau). Kuppingen: einen 1. Preis (für einen Gemeindesaatgutacker mit Hafer), einen 2. Preis (für einheitl Gerstenanbau) und eine Anerkennung (für einen Saatgutacker mit Gerste). Mötzingen: einen 3. Preis (für einen Saatgutacker mit Hafer) und eine Aner­kennung (für einen Staatgutacker mit Gerste). Oberjettin­gen: einen 3. Preis (für einen Eemeindesaatgutacker mit Hafer). Oeschelbronn: zwei 2. Preise (je für einen Ee­meindesaatgutacker mit Hafer und Gerste). Unterjettingen:

Ein Fund aus der persischen Frühkultur. Der deutsche Forscher Ernst Herzfeld fand unter den Ruinen der altpersischen Königsstadt Ekbatana, dem heutigen Hama- dan (im persischen Kurdistan), eine mit Schriftzeichen ver­sehene Tafel, deren Alter auf 500 Jahre vor Darius, also etwa 1000 Jahre vor Christus, geschätzt wird. Herzfeld hat bereits bei der persischen Regierung um die Erlaubnis nach- gesucht, größere Ausgrabungen am Fundort zu unter- nehmen. Man glaubt, daß man durch diese Tafel Auf­schlüsse über die persische Ursprache und über eine Kultur­periode des Landes, von der man bisher noch nichts wußte, erhalten wird. Die Universität der Stadt Chicago und des amerikanischen Bundesstaats Pennsylvanien werden die Arbeiten finanziell unterstützen.

Eine französische Missionsslelle in Ehina zerstört. Chinesische Kommunisten haben die Kirche und das Missions- Haus der französischen Mission in Siaotang bei Itschang in Brand gesteckt.

Selbststeuerung im Zeppelin. Erprobung bei der 50. Fahrt. Am letzten Freitag hat das LuftschiffGraf Zeppelin" leine 50. Fahrt unternommen. Es war eine sogenannte Werkstättsniahrt, bei der interessante Neuerungen ausprobiert wurden: einige Spezialinstrumente und eine S e l b st st e u e r m a s ch i n e, die vom Kompaß aus geleitet wird und in Zukunft den Seitensteuer­mann ersetzen soll, der so diesen Teil der Steuerung nur noch überwachen muß. Geheimrat Prof. Hausmann-Berlin, der an der Polarsahrt als Sachverständiger für Magnetismus teil­nehmen wird, machte bei der Werkstättenfahrt die Versuche mit den Spezialinstrumenten. Die Versuche sind überraschend gut gelungen.

Letzte Nachrichten

Der Reichsinnenminister und der Volksentscheid am 22.

Dezember.

Berlin, 19. Nov. Amtlich wird mitgeteilt: Eine Reihe von Einzelhandelsverbänden hat bei dem Reichsminister des Innern Einwendungen gegen den auf den 22 . Dezem­ber festgelegten Termin für den Volksentscheid vorge­bracht, da von ihnen erhebliche wirtschaftliche Schädigun­gen des Einzelhandels befürchtet werden. Diesen Einwen­dungen gegenüber muß der Reichsminister des Innern zum wiederholten Male darauf verwiesen, daß der Ter­min für den Volksentscheid einerseits durch außenpolitische, zum anderen durch technische Gründe zwangsläufig be­stimmt ist.

Weiterhin haben auch gewerkschaftliche Angestelltenver­bände sich mit Eingaben an den Reichsminister des In­nern gewandt, die sich mit dem Termin des Volksentscheids beschäftigen. Diese Verbände teilen die wirtschaftlichen Be­fürchtungen, die die Organisationen des Einzelhandels ausgesprochen haben, keineswegs, sondern halten ihn, wie z. V. der DHV. fürdurchweg abwegig". Indessen wird zum Ausdruck gebracht, daß der Hinweis des Ministers auf die Möglichkeit eines weiteren für den Verkauf freien Sonntag unliebsame Folgen für die Angestellten haben könnte. Dazu bemerkt der Reichsminister des Innern, daß fein Hinweis auf die genannte Möglichkeit lediglich aus Zuständigkeitsgründen nötig gewesen war, daß er aber keine Maßnahmen befürwortet habe, die die berechtigten sozialen Wünsche der Angestelltenschaft irgendwie beein­trächtigen. 4 »

Deutschland beantragt Einberufung der Haager Konferenz nach Brüssel.

Paris, 19. Nov. Das französische Außenministerium gibt bekannt, daß bisher ein bestimmtes Datum für die Haager Konferenz nicht festgelegt wurde. Man erwartet noch die Antwort Jafpars, bevor eine Entscheidung ge­troffen werden könne.

Zu diesem amtlichen Bericht der französischen Regierung bemerkt der Pariser Vertreter der Telegraphen-Union: Von deutscher Seite ist bei den an der Haager Konferenz beteiligten Mächten plötzlich die Anregung gemacht wor­den, die Haager Konferenz für die erste Hälfte des De­zember nach Brüssel einzuberufen und den Juristenaus­schuß, der die Arbeiten der Konferenz vorbereiten soll, einige Tage vorher zusammentreten zu lassen.

Zwangweiser Rücktransport der deutsch-russischen Bauern.

Berlin, 19. Nov. Wie Berliner Blätter zum Verbot der weiteren Auswanderung der deutsch-russischen Bauern er­gänzend melden, hat die Sowjetregierung 2000 der in Moskau lagernden deutschen Kolonisten verhaftet und ihnen die Verbannung auf die Solowetzki-Jnsel im nörd­lichen Eismeer angedroht, falls sie nicht freiwillig an ihre bisherigen Wohnstätten zurückkehren. Die Sowjetregier­ung soll den Kolonisten versprochen haben, daß die Ver­käufe ihrer Ländereien, des Inventars und der Vorräte für ungültig erklärt und ihnen zurückgegeben werden würde. Diese Versprechungen sind jedoch von den meisten Bauern nicht ernst genommen worden. Nur wenige haben sich bereit erklärt, zurückzukehren und wurden bereits zwangsweise verladen, um zurücktransportiert zu werden.

Schwerer Eisenbahnunfall bei Emsstetten.

Emsstetten, 19. Nov. Ein schwerer Eisenbahnunfall er­eignete sich am Montag abend auf der Strecke Münster- Rheine. Der um 20.10 Uhr von Münster abgehende Eil- zug begegnete kurz vor Emsstetten einem Eüterzug. Da­bei wurde der Eilzug anscheinend von überhängenden Balken des Eüterzuges gestreift, wodurch eine Reihe Wa­gen schwer beschädigt und 2 Personen schwer und 6 leichter verletzt wurden. Die Verletzten wurden ins Bezirkskran­kenhaus überführt.

Das größte Unterseeboot vom Stapel gelassen.

Paris, 19. Nov. Wie aus Cherbourg gemeldet wird, ist der UnterseekreuzerSurcuf", der größte der Welt, am Montag früh vom Stapel gelassen worden.

Handel und Verkehr

Der Reichsbankausweis Weitere Entlastung

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. November hat sich die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten in der zweiten Oktoberwoche um 207,1 auf 2.287,2 Mill. RM. verringert. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat sich um 204,0 auf 4.348,4 Mill. RM. verringert, derjenige an Rentenbankscheinen um 7,0 auf 384,4 Mill. RM. erhöht. Unter Berücksichtigung, daß in der Be­richtswoche Rentenbankscheine in Höhe von 10,9 Mill. getilgt worden sind, haben sich die Bestände der Reichsbank an Renten­bankscheinen auf 26,0 Millionen RM. ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 495,2 Mill. RM, eine Abnahme um 2,2 Millionen. Die Goldbestände haben um 5,0 auf 2.234,0 Mill. RM. und die Bestände an deckungsfähigen De­visen um 2,4 aus 369,0 Mill. RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein besserte sich von 49,0 v. H. in der Vorwoche auf 51,4 v. H., diejenige durch Gold und deckungsfähige Devisen von 57,0 o. H. auf 59,9 v. L.

Berliner Dollarknr», 18. Nov. 4,179 G-, 4,187 B. '

Dt. Abl.-Anl. 49,75.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 8,50.

Berliner Geldmarkt, 18. Nov. Tagesgeld 7,59H v. H., Mo­natsgeld 8,510 o, H., Warenwechsel 7,875 v. H.

Privatdirkont: 6,875 v. H. kurz und lang.

Die Großhandelsmeßzahl vom 13. November ist gegenüber der Vorwoche (135,9) um 0,4 v. H. auf 135,3 zurückgegangen. Agrarstoffe 128,1, industrielle Fertigwaren 156,5.

Goldbcwcgung. Die LondonerSüdamerika Bank" hat au, Buenos Aires eine Goldsendung im Wert von 40 Mill. Mk. er­kalten.