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Nr- 263

Gegründet 1827

Freitag, den 8. November 1Ä2S

Fernsprecher Nr. 29

rv3. Jahrgang

Alles ist wieder gut

Neueste Nachrichten

Aufbahrung der Leiche des Prinzen Max von BadenAin Salem

Konstanz, 7. Nov. Bei der Ueberführung der Leiche des Prinzen Max von Konstanz nach Salem wurde der Leichenzug in Meersburg namens der badischen Staats­regierung von Landrat Dr. Levinger empfangen, der dem toten Prinzen das letzte Geleit bis nach Salem gab. In den Ortschaften, die der Leichenzug in später Nachtstunde passierte, hatten die Feuerwehren mit Fackeln Aufstellung genommen. In Salem ertönten beim Eintreffen des Leichsn- zugs die Schloßglocke und die Glocken des Münsters. Die Aufbahrung erfolgte in dem evangelischen Gemeindesaal. Hier fand eine kurze Trauerfeier statt, bei der Pfarrer Dill amtierte. Die Totenwache hielten Beamte der markgräflichen Güter. Im Lauf des heutigen Tags werden zahlreiche Fürstlichkeiten in Salem erwartet, darunter auch die Tochter des früheren Kaisers, die frühere Herzogin von Braun-- schweig mit ihrem Gatten. Die Beisetzung findet am Frei­tag mittag statt.

Beileid des Reichstags zum Tode des Prinzen Max von Baden

Berlin, 7. Nov. Anläßlich des Ablebens des Prinzen Max von Baden hat der Präsident des Reichstags Löbe der ver­witweten Frau Prinzessin telegraphisch die Beileidsbezeu­gung des Reichstags übermittelt.

Verhandlungen zwischen Amerika und Deutschland

Berlin, 7. November. Die Verhandlungen über den Ab­schluß der Sonderabmachungen über die Kriegsent­schädigung zwischen den Vereinigten Staaten und Deutsch­land haben in Berlin begonnen. Die Verhandlungen werden auf amerikanischer Seite geführt von dem Mitglied des amerikanischen auswärtigen Dienstes, Mister Edwin C. Wilson, auf deutscher Seite von dem Ministerialdirektor Ritter im Auswärtigen Amt.

Anklrgeerhebung gegen Aahlbusch und Schulz

Berlin» 7. Nov. Gegen den Landwirt und ehemaligen Feldwebel August Fahlbusch, der beschuldigt wird, m der Nacht vom 18. zum 19. Juli 1923 bei Rathenow den Feld­webel Wilms und in der Nacht vom 2. zum 3. August 1923 den Unteroffizier Brauer ermordet zu haben, und gegen den Oberleutnant a. D. Paul Schulz, der beschuldigt wird, Fahl­busch zum Mord an Brauer angestiftet zu haben, ist von der Staatsanwaltschaft 3 Anklage erhoben worden.

Schwerer Streitfall zwischen Anwersikäl Freiburg und badischem Kulkministerium

Freiburg, 7. Nov. Der Senat der Albert-Ludwig-Univerft- kät teilt mit: Der Rektor der Universität Freiburg, Professor Dr. Dragendorff, hat infolge schwerwiegender Mei­nungsverschiedenheiten mit dem Ministerium sein Amt niedergelegt. Der akademische Senat hat dem Rektor seinBertrauenausge sprachen und seinen Schritt gebilligt. Die Geschäfte des Rektors werden einstweilen von einem der Amtsvorgänger versehen.

Die Ansiedlung der deutsch-russischen Mennoniten ln Kanada

Rostherne (Saskatchewan) 7. November. Bischof Towes ersuchte den kanadischen Erstminister King, der sich auf der Durchreise hier aufhält, dafür zu sorgen, daß sich die gegen­wärtig in Deutschland befindlichen deutschstämmigen Men­noniten aus Rußland in Kanada ansiedeln könnten. King erwiderte, die Aufgabe, eine so große Zahl von Einwande­rern durch den Winter durchzubringen, bedeute eine schwere Verantwortung, die von der Regierung kaum übernommen werden könne, sofern nicht die kanadischen Mennoniten die Bürgschaft für den Unterhalt ihrer deutsch-russischen Glau­bensgenossen übernehmen.

Wichtige Funde in Leningrad

Moskau, 7. Nov. Im Archiv der Akademie der Wissen­schaften in Leningrad (Petersburg) wurden auf Anzeige wichtige Dokumente, die bisher vor den bolschewistischen Re­gierungsbehörde'. geheimgehalten worden waren, entdeckt. Darunter befinden sich die Originale des Thronverzichts des Zaren Nikolaus II-, seines Bruders, des Großfürsten Michael, zahlreiche Urkunden aus den zaristischen Geheim­archiven, Verzeichnisse der Mitglieder der Geheimpolizei usw. Der Sekretär der Akademie, Prof. Sergej Oldenburg, wurde sofort seines Amtes entsetzt.

Welkere Todesurteile gegen Araber.

Jerusalem, 7. November. Zwei Araber wurden gestern zum Tod. zwei andere zu 250 Pfund Sterling Geldstrafe verurteilt. Sie waren angeklagt, bei den Unruhen in Heb- ron den Rybbiner Kastei ermordet und an seiner Frau einen Mordversuch begangen zu haben.

Berlin, 7. Nov. Das Ergebnis der gestrigen Besprechung der Führer der Regierungsfraktionen beim Reichskanzler ist, daß das Zentrum sich bereit erklärte, in den Rechts­ausschuß des Reichstags wieder einzutreten. Ueber die Wei­terbehandlung der Ehescheidungsreform sollen der Rechtsausschuß und der Unterausschuß sich schlüssig machen. Der Reichskanzler erklärte, die Regierung habe mit dieser Frage zunächst unmittelbar nichts zu tun, da es sich bei den Anträgen zur Ehescheidungsreform nicht um eine Regie­rungsvorlage, sondern um einen Parteiantrag handle. Das Zentrum besteht nicht mehr auf einerUmgruppierung" des Kabinetts, Dr. Curtius bleibt also Außenminister und ein anderer Vorksparteiler wird Michswirtschafts-minister. Der Reichstag soll auf 27. November einberufen und der V o l k s e n tfch e i d auf 22. Dezember festgesetzt werden.

Erste Auswirkung des Kabinetts Tardien im befehlen Gebiet

Mainz. 7. Nov. Nach dem S. P. wird das französische Regiment, das in Kreuznach liegt und das in nächster Zeit nach Frankreich zurückkehren sollte, auf einen Befehl des neuen -Kriegsministers Maginot bis auf weiteres in Kreuznach bleiben. Eine französische Kompagnie inMainz, die bereits auf dem Bahnhof abfahrtbereit gewesen sei, habe die Weisung erhalten, in die Mainzer Quartiere zurückzu­kehren, da Mainz vorläufig besetzt bleibe.

DerartigeUeberraschungen" waren schon lange voraus­zusehen.

Gegenüber von Ausführungen des Politikers Sauer-

Paris, 7. Nov. Die Regierungserklärung, die Minister­präsident Tardieu in der Kammer und Justizminister Hubertin seiner Eigenschaft als stellvertetender Minister­präsident heute im Senat verlesen hat, beginnt mit den Worten: Die Bildung unserer Regierung gibt nach 17tägiger Krisis, einer der vier längsten, die die Republik seit 58 Jahren gekannt hat, dem Parlament seine wesentlichen Vorrechte wieder: beraten, kontrollieren, abstimmen. Die meisten der äußerst wichtigen Probleme, die der Krieg uns Hinkerlassen hat, sind heute gelöst: Wiederaufbau der zerstörten Gebiete. Wiederherstellung des Budgetgleichgewichls. Same- rung des Schatzamts, Konsolidierung der kurzfristigen Schuld, Organisation der Amortisierung, Stabilisierung der Währung. Regelung der auswärtigen Schulden.

Zur Frage der auswärtigen Politik heißt es: Es ist zu- nächst auf internationalem Gebiet unsere Aufgabe, die Re- gelung ernster Probleme zu vollenden. Es wird genügen, hier die Grundsätze festzustellen, die unsere Bemühungen um dieOrganisierung des Weltfriedens" und der französischen Sicherheit leiten. Auf der Haager Konferenz ist kein Ab- kommenseniwurf von unseren Ankerhändlern gebilligt wor­den. der irgendwie im Widerspruch zu unseren Grundsätzen steht, ob es sich um den Poungplan handelt, der mk' per Re- gelung der Schulden verbunden ist, die das Parlament im Juli gebikigk hak, oder um die Räumung der drillen Rhein­landzone, die von der Realisierung sämtlicher Maßnahmen abhängig ist, die geeeignek sind, die Inkraftsetzung des be­sagten Planes zu sichern, oder um das Wirkschafksregime des Saargebiets, bei dem es sich darum handelt, die Möglichkeit einer dauerhaften vorteilhaften Transaktion für die Kontra­henten zu studieren. Um an diesen Verhandlungen mit der geistigen Freiheit, die die Sicherheit schafft, teilzunehmen.

Stuttgart, 7. November.

Die Zenkrumsfraktion ehrt den Staatspräsidenten. Nach Beendigung der gestrigen Landtagsoerhandlungen versam­melten sich die Mitglieder der Landtagsjraktion des Zent­rums mit einer kleinen Anzahl geladener Gäste auf der Villa Reitzenstein, um im kleinsten Kreise das zehnjährige Ministerjubiläum des Staatspräsidenten Dr. Bolz zu be­gehen. Hierbei gedachte der Fraktionsvorsitzende, Abg. Bock, des verdienstvollen Wirkens des Staatspräsidenten während seiner zehnjährigen Minister- bezw. Staatsprüsidentenzeit.

Lehrauftrag. Dem Abteilungsleiter am Deutschen Aus­land-Institut, Dr. D r a s ch e r, ist ein Lehrauftrag für Wirt­schaftskunde des Auslands an der rechts- und wirtschafts­wissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen erteilt worden.

Reserve-Feldartillerie-Regk. 54. Am 17. November 1929 findet eine Zusammenkunft aller ehemaligen Angehörigen des Regiments in Stuttgart statt. Eröffnet wird die Zu­sammenkunft um 11.15 Uhr mit einer Gefallenenehrunq in der Garnisonskirche in Stuttgart, am Nachmittag ist gemüt­liches Zusammensein im Saalbau Wulle.

Verurteilter Brandstifter. Eine drückende Schuldenlast

weinim PariserMatin", daß Briand es als selbstver­ständlich halte, daß der Toungplan bereitsbefrie­digend" arbeiten müsse, ehe die dritte Zone geräumt werde, wird in Berlin halbamtlich erklärt, in Berlin halte man es für s e lbstv e r st ä ndl i ch, daß die R ä u m u n g in der vorgesehenen Frist (30. Juni 1930) durchgeführt werde, wenn der Toungplan und di« damit zusammenhängenden Gesetze vom Reichstag angenommen seien. Die von Sauer- Wein erwähnte Ueberglcke der deutschen Toung-Schuldver- schreibungen an die TributLank sei nur eineFörmlichkeit",

Unstimmigkeilen in der Deutschen Volkspartei

Berlin, 7. Nov. Gegenüber einem Bericht des Bert. Tagebl., der von ernsten Mein'' zsoerschiedenheiten inner­halb der Deutschen Volkspartei zu melden wußte, erklärt Reichstagsabgeordneter Dr. Hugo: Auf der Tagung des Parteiausschusses für Handel und Industrie sei allerdings zum Ausdruck gebracht worden, daß die Reichstagsfraktion, der D. Vp. sich zu sehr auf parteitaktische Rücksichten ein­stelle und darüber dem furchtbaren Ernst der wirtschaftlichen Lage zu wenig Beachtr^g schenke. Eine Reihe der anwesen­den Fraktionskollegen habe sich daher veranlaßt gesehen, telegraphisch um die Einberufung einer Frakiionssitzung zu ersuchen. Die rheinisch-westfälische Schwerindustrie habe sich der politischen Einflußnahme enthalten. Viele Anwesenden seien dafür eingetreten, daß das Parteimitglied Dauch Reichswirtschaftsminister werde. Weder er (Hugo) noch seine Freunde denken daran, die Partei zu verlassen oder zu sprengen.

weroen wir sie Rerkeidigungsorganisattonen unserer Grenzen akkiv forlsehen. Wir werden nicht weniger sorgsam über die Freiheit unserer Verbindungswege mit unseren Kolonial, reichen (Flotte) wachen. Rur in Stärke und in Ruhe lebende Völker können nützlich für den Frieden arbeiten. In diesem Geist, getreu der in Genf von allen unseren Vorgängern angenommenen Haltung, betreffend dieAbrüstung zu Wasser und zu Lande", werden wir im kommenden Jahr an der Londoner Konferenz keilnehmen. Es ist überflüssig, hin- zuzufügen, daß wir Annäherungen wünschen, weiter­hin in unseren Freundschaften einen bevorzugten Platz denen bewahren werden, die während der Prüfun­gen auf unserer Seite gestanden und die, die wir im Ein­vernehmen mit dem Völkerbund sich um die Konsoli­dierung des Friedens der Menschheit bemühen.

Die Regierungserklärung beschäftigt sich sodann mit dem Ausbau der nationalen Wirtschaft. Es wird vor­geschlagen, die verfügbaren flüssigen Gelder aus dem Rechnungsjahr 1929 und die Aktivposten des Schatzamts nutzbar zu machen. Die Regierungserklärung schlägt vor, für die Förderung der Landwirtschaft 1750 000 000 Fran­ken auszuwerfen, für die Förderung moralischer und sozia­ler Probleme 1450 Millionen, für - die Förderung von Industrie und Handel 1797 Millionen, für den Ausbau der französischen Kolonien ein Heraussetzung der bereits bewilligten Anleihe in Höhe von 3 Milliarden auf 3600 .Millionen Franken. Die Regierungserklärung kündigt so- oann Steuerermäßigungen in Höhe von ins­gesamt 2339 Millionen an. Durch einen geplanten mel­ieren Nachlaß soll versucht werden, eine Steuerermäßigung von insgesamt 3340 Millionen zu erzielen.

gab dem Landwirt Ludwig Katzmaier aus Hundersingen bei Münsingen vor einigen Jahren Veranlassung, einen Taglöhner dazu zu verleiten, seine gut versicherte Scheuer anzuzünden, um mit Hilfe der Versicherungssumme seine Lage zu verbessern. Da aber die 6800 <-«, die er von der Versicherung erhielt, nicht ausreichten, seine Schulden ab­zudecken. suchte er sich dieses Frühjahr nochmals aus diese Weife zu helfen. Diesmal zündete er aber seine Scheuer selbst an, wobei er sich dreier Kerzen bediente. Er hatte sich aber verrechnet, denn ehe die Kerzen abgebrannt waren, wurde seine Absicht durchkreuzt. Das Stuttgarter Schwur­gericht verurteilte ihn zu 4 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust.

Der 47 I. a. verh. Schlosser Alfred Benkler au» Weiler bei Schorndorf, der sich wegen Totschlags vor dem Schwurgericht Ellwangen zu verantworten hatte, wurde zu 2 Jahren 4 Monaten Gefängnis verurteilt.

Vom Tage. Aus einem Haus der Wolframstraße stürzte sich ein 40jähriger Mann von einem Fenster des 2. Stock­aus die Straße. Der Tot trat sofort ein.

Aus dem Lande

Roktweil, 7. Nov. Besuch. Dieser Tage kam Prin­zessin Friedrich Wilhelm von Preußen mit ihren Töchtern hierher, um Brauereibesitzer W. Mayer zum Pflug ..Alt-

Die Negierungserklärungdes neuen französischen Kabinetts

Württemberg