Seite 3 Nr. 284

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 2g. Oktober 1S2S.

schereivereins, Herr Eeheimrat Dreiß aus Stuttgart ! und der Landesfischereinsachverständige, Herr Regie­rungsrat Dr. Smolian aus Stuttgart waren gekom- ^ men. Zuerst wurde die Freih. von Eültlingensche Forel- ! lenzucht besichtigt. ImWaldhorn" begrüßte der Vorstand die Erschienenen und berichtete kurz über die Tätig- : seit des Vereins im abgelaufenen Jahr, über den § im Juni in Vaihingen-Enz abgehaltenen Württember- ! gischen Fischereitag, der auch von Mitgliedern unseres ! Vereins besucht war, und über die in Nagold im Sept. aus Anlatz des landwirtschatflichen Vezirksfestes abge- j Haltens Fischschau, die noch in aller Erinnerung ist und die ein Hauptanziehungspunkt der landwirtschaftlichen Ausstellung war. Eeheimrat Dreitz begrüßte den Verein und llberbrachte die Grütze des Landesvereins. Der Rechner des Vereins truy den Kassenbericht vor, der Verein zählt 68 Mitglreder, 37 bezahlen je 2 °4l Beitrag und 31 je 3 -4l. Im ganzen betrugen die Ein­nahmen zusammen 294,63 -4l, die Ausgaben 222,60 -4t, so daß wir einen Kassenbestand von 72,03 haben, wovon bei der Oberamtssparkasse 71.09 -4l angelegt sind. Auf Kosten des Vereins wurden 1000 St. Bachforellen- Sömmerlinge mit einem Aufwand von 160 °4l in die Ver­einsgewässer ausgesetzt. Dem Rechner wurde Entla­stung erteilt. Herr Regierungsrat Dr. Smolian hielt nun einen hochinteressanten, sehr lehrreichen Lichtbilder­vortrag:Die Charaktere unserer fließenden Gewässer und Grundsätze zu ihrer Bewirtschaftung." In Inständi­gem, freien Vortrage führte uns der gewandte Redner die verschiedenartigen Wassergebiete mit den darin vor- kcmmenden Fischarten vor, von der Forellenregion über Aeschen-, Barben- und Hechtregion zur Braxenregion. Er betonte insbesondere, wie der richtige Fisch immer ins richtige Wasser gehöre und Uber die Schädigungen, die oft an Fischwassern durch Korrekturen u. a. sogen. Ver­besserungen gemacht werden.

Reicher Beifall belohnte den trefflichen Vortrag, für den der Vorstand dankte. Den Schluß der Tagung bildete wie üblich ein Fischessen, zu dem einzelne Fischer die Fische gespendet hatten. Der Vorstand dankte den Stif­tern und auch Frau Waldhornwirt für die treffliche Zu­bereitung. Petri Heil!

Calw, 27. Okt. Autounfall. Freitag nachmittag stießen in der Kurve bei der Werkstätte Wiedinger in der Hechin- ger Straße in Tübingen ein Stuttgarter und ein Calwer Auto zusammen. Der eine Wagen wollte eine Radfahrerin überholen. Als er das Auto entgegenkommek sah, bremste er stark, kam ins Schleudern und stellte sich quer über die Straße wodurch der Zusammenstoß herbeigeführt wurde. Beide Wagen wurden schwer beschädigt, der eine brannte vollständig aus. Der Führer des Stuttgarter Wagens, Karl Warmer, und ein Mitfahrender erlitten schwere Ver­letzungen. Bei dem Calwer Wagen wurde der Führer Albert Hexer nur an der Hand verletzt, während ein Rei­sender namens Albert Bauer schw»r verletzt wurde. Die Verunglückten wurden in die Chirurgische Klinik ver­bracht.

Neuenbürg, 27. Okt. Auf der internationalen Kochkunst­ausstellung in Frankfurt hat den höchsten Preis, das Eh­renkreuz der Köche, erhalten Fritz Heim von Neuenbürg, zurzeit Eundelsheim, Sanatorium Schloß Hornegg.

Wildbad, 28. Okt. Aus dem Gemeinderat. Die kurz vor Ausbruch des Krieges erbaute W i l h e l m s s ch u l e hat sich in letzter Zeit infolge der Vevölkerungszunahme als unzulänglich erwiesen. Aus diesem Grunde wurde vom Gemeinderat der Einbau weiterer Schulräume und hiezu die Schuldausnahme von 50 000 -4t bei der WUrtt. Lan­dessparkasse in Stuttgart beschlossen. Die Württ. Staat­liche Kunstgewerbeschule in Stuttgart beabsichtigt, einen Wettbewerb für die farbige Bemalung von Wildbad zu veranstalten, und zwar in ähnlicher Weise, wie ein solcher bereits in Besigheim durchgefllhrt wurde. Der Wildbader Gemeinderat erklärte sich für den Wett­bewerb und bewilligte hiezu einen Kostenbeitrag.

Weitingen. 27. Okt. Großes Schadenfeuer in Weitin­gen. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag wurde un­ser Ort von einer Feuersbrunst heimgesucht, der eine bis unter den Giebel mit Erntevorräten ungefüllte Scheuer und ein Wohnhaus zum Opfer gefallen sind. Gegen 20.30 Uhr brach in der Scheuer von Jos. Schweizer ein Brand aus, der rasch um sich griff. Bald stand das ganze Ge­bäude in Hellen Flammen und leuchtete weithin in die dunkle Nacht. Die Feuerwehr war bald zur Stelle, mußte sich jedoch darauf beschränken, das Wohnhaus zu schützen, aus dessen Dach auch schon die Flammen zuckten. Es ge­lang das Vieh aus dem Stall zu retten, auch einiges In­ventar konnte geborgen werden, während die großen Erntemengen, Heu, Frucht und etwa 10 Zentner Hop­fen, dem wütenden Element zum Opfer fielen. Der Hop­fen flog funkensprühend in der Luft herum und bildete eine Gefahr für andere Baulichkeiten.

Aus aller Welt

Tllarwih f. Im Alter von 73 Jahren starb in Wundichow (Kreis Stolp in Pommern) General der Kavallerie und Ge­neralinspekteur a. D. v o n d e r M ar w itz. Im Weltkrieg befehligte er den Vormasch der deutschen Kavallerie durch Belgien, war später Korpsführer in den Masuren und in den Karpathen und schlug als Armeeführer den englischen Großtankangriff bei Cambrai ab.

Der Gründer der H. Büssing AG. in Braunschweig ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Deutsche Straßennamen in Budapest. In Budapest wird eine Straße nach der Stadt Nürnberg und eine andere nach Albrecht Dürer benannt.

Starke Einschränkung der Dornierwerke. Nach einer Dlättermeldung beabsichtigen die Dornierwerke in Friedrichshafen, 60 Prozent ihrer Beamten, An­gestellten und Arbeiter wegen Mangels an Aufträgen zum 1. Januar zu kündigen.

Ein fünftes Todesopfer des Reichelsdorfer Eisenbahn­unglücks. Der Heizer des bei Reichelsdorf verunglückten Zugs v 39, Anton G alli, ist im Nürnberger Krankenhaus infolge einer Lungenentzündung gestorben. Den anderen Verletzten geht es Mt. Der Lokomotivführer des verunglück­ten Münchener O-Zugs wurde am Sonntag aus dem Kran­kenhaus entlassen.

Eine Sprengladung zu bald losgegangen. Als in Furt- wongen (Baden) die beiden Waldarbeiter August Ruth und Adolf Kaltenbacher mit Stumpensprengungen be-

Der Sklarek-Skandal

Der Untersuchungsbericht - Wohlwollende Haltung der Antersuchuugsbehörde

Die Untersuchung im Sklarek-Skandal erstreckt sich nach dem Untersuchungsbericht nach zwei Richtungen: Mono­polvertrag mit der Stadt Berlin und Bevorschus­sung der Firma Sklarek. Im letzteren Fall kam es dar­auf an, festzustellen, wie es möglich war, daß die verschiede­nen Kontrollstellen der Stadtbank nicht schon längst gegen die riesige Kreditgewährung Einspruch erhoben haben.

Vis zum Jahr 1926 reichten die Sklareks die Rechnun­gen, die als Grundlage für die Kredite dienten, ordnungs­gemäß ein. Dann aber reichte die Firma nur noch Ab­schriften dieser Rechnungen ein, da die Originalrechnungen angeblich unmittelbar an die einzelnen Bezirksämter ge­gangen feien. Spätestens im Juli 1929 erhielt Abteilungs­direktor Schröder Kenntnis davon, daß die Originale der Nechnungskopien überhaupt nicht vorhanden waren, daß es sich also um Fälschungen handle. Er hat tro tz» dem nichts getan, um die Kredithergabe zu unterbinden. Hier tauchte die Frage aus. ob die Vergünstigungen, die Schröder von Sklarek erhielt, so Jagdeinladungen, Thaterkarten, billige Anzüge, den Grund zu seinem pflicht­widrigen Verhalten abgaben. Derselbe schwere Vorwurf muß auch dem Vorstand der Stadtbank gemacht werden. Es ist festgestellt worden, daß bei einer Revision der Stadtbank durch den Giroverband der deutschen Spar­kassen die Hergabe der ungewöhnlich hohen Kredite an die Firma Sklarek beanstandet worden ist. Auch die Tatsache der Einreichung von Fälschungen ist dem Vorstand um die­selbe Zeit bekannt geworden. Trotz alledem erhoben die Stadtbankdirektoren keinen Einspruch und ließen die weitere Kredithergabe an die Firma zu, da sie die Sklareks für kreditwürdig hielten. Auch bei den Stadtbankdirek­toren steht fest, daß sie Geschenke von den Sklareks erhielten. Die Untersuchungsbehörde nimmt jedoch w o h l w o l le n d e r w e is e" an, daß sowohl bei Schröder wie bei den beiden Direktoren zwischen den Geschenken und § der Begünstigung der Sklareks kein ursächlicher Zu- § sammenhang bestanden habe (!) !

Die Stellungnahme der Untersuchungsbehörde in dieser j Frage erscheint einfach unverständlich. Es unterliegt § doch keinem Zweifel, daß die Beschuldigten durch ihren ge- § sellschaftlichen Verkehr mit den Betrügern Sklarek ihre Pflicht in sehr starkem Maß vernachlässigt haben.

Die weitere Untersuchung erstreckte sich auf die Tätig­keit des Kreditausschusses der Stadtbank. Dabei wurde festgestellt, daß den Kreditausschuß mit die schwerste Schuld trifft. Der Ausschuß hatte die Kredite nach vorheriger sorgfältiger Prüfung zu genehmi­gen. An dieser genauen Prüfung hat es der Ausschuß ooll- ständigfehlenlassen. Teilweise sind diese Prüfungen unterblieben, teilweise nur ganz oberflächlich ausge­führt worden, so daß diesem Ausschuß die Hauptschuld an

den Verlusten der Stadtbank zukommt. Das förmlich« Disziplinarverfahren gegen den Leiter des Ausschusses ist bereits eröffnet. Bei den demokratischen Stadtverordneten Rosenthal stellt der Untersuchungsrichter' als besonders erschwerend fest, daß er als der größte Lieferant derFirma Sklarek sich überhaupt nicht in den Kredit­ausschuß hätte wählen lassen dürfen. Auch dem Verwal­tungsrat der Stadtbank, als letzter Instanz der Stadt­bank, wird mangelhafte Prüfung vorgeworfen: so namentlich zu dem Zeitpunkt, als ihm bekannt wurde, daß der Kre­dit die Höhe von 7 Millionen,Mark über­schritten hatte. Hier war es die Pflicht des Verwal­tungsrats, den Riegel vorzuschieben. Dies ist unterblieben. Aus diesem Grund ist gegen den Vorsitzenden des Verwal­tungsrats, den Berliner Stadtkämmerer, das Verfahren eröffnet worden.

Der Bericht der Untersuchungsbehörde zeigt in erschrek- kendem Maß, daß es in allen Instanzen der kom­munalen Verwaltung mehr Schuldige gibt, als ursprünglich angenommen wird. Hof­fentlich wird in absehbarer Zeit die weitere Untersuchung zu Ende geführt und dann vor keiner Person halt­gemacht, die in irgendwelchem Zusammenhang mit dem Fall steht. Aber ganz zweifellos wird stark an Vertuschun­gen gearbeitet.

Der gange Fall hat bereits derartige Ausmaße angenom­men. daß die Verteidiger beantragt haben, daß mehrere Untersuchungsrichter mit der Bearbeitung betraut werden sollen. Die Verhandlung könnte dann im Frühjahr sein. Der Generalstaatsanwalt hat sich mit dem Justizministerium wegen Durchführung dieses Untersuchungsverfahrens, das in der gewünschten Form eine Neuerung darstellt, in Verbin­dung gesetzt.

Bei der Versteigerung des Rennstalls der Sklareks wurden für 29 Pferde 109 000 Mark gelöst, während man auf 350 000 Mark gehofft hatte. Die Pferde wurden zu lächerlichen Preisen bis herunter zu 400 Mark für das Tier verschleudert. Nur zwei Pferde fanden einen einigermaßen deni Wert entsprechenden Preis von 26 000 und 27 000 Mk. Die Rennsportleute, die wie alle Sportleute abergläubisch sind, haben zu den Sklarekschen Rennpferden kein Zutrauen mehr.

In der auf Mittwoch einberufenen Bezirksversammlung Berlin-Köpenick wird der Vezirksbürgermeister Kohl, der am Sklarek-Skandal hervorragend beteiligt ist, sich zu der Behauptung stellen müssen, daß er das Geld zu seiner Villa von den Sklareks als Schmiergelder für die Bestellungen und für duldsame Prüfung der Sklarek-Rechnungen erhalten habe, Kohl steht auch auf der Kleiderliste.

lchäftigt waren, explodierte die Pulverladung zu früh. Au­gust Ruth war auf der Stelle tot, Kaltenbacher wurde schwer verletzt.

Lohn durch Selbstmord geendet? Der aus Breslau ge­flüchtete Vermögens- und Konkursverwalter Cohn soll sich in Teplitz-Schönau (Böhmen) erschossen haben. Die Nach­richt ist noch nicht bestätigt. Die Frau Cohns, die in der Tracht zum Donnerstag einen Selbstmordversuch mit Gift gemacht hatte, ist am Samstag gestorben. Die Verun­treuungen Cohns übersteigen 400 000 Mark. Seine eigene Billa ist durch Hypotheken stark belastet.

Letzte Nachrichten

Ein letzter Aufruf Hugenbergs

Der Führer der Deutschnationalen Volkspartei, Dr. Hugenberg, hat am Montag folgenden letzten Ausruf zum Volksbegehren erlassen:

Die letzten Wochen haben Millionen von Deutschen die Augen geöffnet. Deutschland ist umsponnen von sicht­baren und unsichtbaren Netzen. Die Fäden werden vom Ausland her gezogen. Die sozialistischen Machthaber hän­gen an ihnen. Ihre Stellung und Herrschaft ruht auf der Unterwürfigkeit vor dem. internationalen Kapital. Schon verschachern sie an dieses in ihrer weit- und wirtschafts­politischen Hilflosigkeit deutsche Monopole. In den Fes­seln dieser politischen deutschen Machthaber liegt ein gros­ser Teil Deutschlands. Ein anderer steht wirtschaftlich unter der Fuchtel der kapitalistischen Fronvögte, die das Ausland einen nach dem andern bei uns einsetzt. Die Zahl der wirklich Freien in Deutschland ist gering geworden. Auf ihnen ruht Deutschlands Zukunft. Von ihnen muß die Wiederüefreiung der abhängig Gewordenen ausgehen. Die Ehrenlisten des Volksbegehrens sind Listen der Freien in Deutschland. Der letzte Tag für die Einzeichnung steht bevor. Tragt Euch ein in die Liste der Freien!

gez. Hugenberg.

Die Beamten-Bedrohung nur ein Bluff'_

Der Reichsausschuß teilt uns mit:

Berlin, 29. Okt. Der Berliner Polizeipräsidentan alle":Das Verbot der Teilnahme am Volksbegehren ist aufgehoben!" Der Berliner Poleizeipräsident hat am Sonnabend nachmittag unter der Nummer 1146 P 2.29 ein Rundtelegramm an alle erlassen, in dem mitgeteilt wird: Das von mir ausgesprochene Verbot der Teilnahme am Volksbegehren (amtliche Mitteilung Nr. 74) hebe ich auf. Ich weiße lediglich auf die Erklärungen des Ministerprä­sidenten hin". DieErklärungen des Ministerpräsidenten" werden dahin ausgelegt, daß eine Betätigung für das Volksbegehren nicht zulässig sei, daß aber die Eintragung für das Volksbegehren den Beamten nicht zu verwehren ist. Die Bedrohung der Beamten stellt sich danach als ein beispielloser Bluff dar.

Weitere Volksbegehrzissern aus dem Reich.

Berlin, 29. Okt. Die weiterhin einlaufenden Eintra­gungsziffern für das Volksbegehren aus dem Reich zeigen insgesamt ein stärkeres Anwachsen während des Sonn­tags, ohne daß sich das Kräfteverhältnis innerhalb des Reichsgebiets verschoben hätte. Nach wie vor sind die Ziffern im Westen besonders niedrig, während sie in Mitteldeutschland, Nordostdeutschland und in Ostpreußen

wesentlich höher liegen. Dabei hat das Land wiederum i ganz allgemein stärker gezeichnet als die großen Städte.

Köln meldet bis Sonntag abend 2 965 (513 416 Wahl­berechtigte), Bonn 1246 (66 000), Aachen 350 (110 000), Trier 95 (40 000), Düsseldorf 5 473 (325 000), Esten 4 325 ' (432 000), Bochum 3 030 (206 000). In den kleineren I Städten liegt der Prozentsatz etwas darüber. Emden ! verzeichnet 1823 (20 300), Stuttgart 6 074 (286 000). i Chemnitz, das an Eintragungen bereits bis Sams- j tag mittag über 10 v. H. der Wahlberechtigten aufwies, verzeichnet« während des Sonntags 6 048 Neueinzeichnun­gen, insgesamt 39 254, Zwickau meldet 5 491, Freiburg in Sachsen 3 800 (25 000).

Hamburg 16 010 (rund 830 000), Bremen 11717 (213 521), Bremerhaven 1790 (17 464), Wilhelmshaven 2100 (16 500), Oldenburg-Stadt 5 427 (36 948), Amt Ol­denburg 3 572 (18 400). Eine Anzahl weiterer kleinerer Orte der Umgegend mit rund 6 000 Einzeichnungen brin­gen es zu 22 und 53 v. H.

Abtransport der deutschen Abwanderer aus der Sowjet- Union.

Berlin, 29. Okt. Nach einer Meldung Berliner Vlät- ! ter aus Moskau hat die Sowjetregierung jetzt die Er­laubnis zur Ausreise der von Moskau versammelten deut­schen Bauern aus verschiedenen Ländern des Sowjetge­biets erteilt. Mit dem Abtransport sollte am Dienstag be­gonnen werden. Die etwa 6 000 deutschen Bauern, die zum größten Teil der Sekte der Mennoniten angehören, wenden sich nach Kanada, wo ihre Glaubensgenossen schon seit längere Zeit über größere Mengen Farmland verfügen, das in gleicher Weise den in nächster Zeit ein­treffenden Auswanderern aus der Sowjetunion zu land­wirtschaftlicher Betätigung überlasten werden wird.

Eine neue Börsenpanik in Newyork vermieden.

Newyork, 29. Okt. Die Käufe an der heutigen Mon­tagbörse waren zunächst äußerst schwach. Die Aktien der General Elektric und der American Telephon Radio er­litten einen Rekordsturz. Erst nach einer Stützungsak­tion der Morganbank erholten sich die Kurse, sodaß eine neue Panik vermieden wurde.

Sportrundschau vom Sonntag

Handball.

Ebhausen 1 Rohrdors 1, 7:1.

Am vergangenen Sonntag trafen sich die beiden obigen Ver­eine zum fälligen Verbandsspiel auf dem Platz des erstgenann­ten Vereins.

Rohrdorf spielt an und es entwickelt sich bald ein flottes Spiel, wobei Ebhausen allerdings immer etwas drängt. Nach einigem Hin und Her gelingt es auch E. den Ball 2mal er­folgreich ins Netz zu werfen. R. läßt sich jedoch nicht einschüch­tern und erzielt bald darauf durch schönen Wurf des Links­außen sein erstes, allerdings auch einziges Tor. Mit dem Er­gebnis 3:1 gehts in die Angriffe etwas ruhiger und system­voller durch und kann deshalb 3 mal nacheinander einsenden. R. erkannte aber gleich die gefährliche Lage und legt nun den Hauptwert auf die Verteidigung, sodaß es E. trotz allen An­strengungen nur noch 1 mal gelingt, den Ball ins Netz zu wer­fen.

Zu bemerken ist, daß R. mit 10 Mann antreten mußte und somit gleich von vornherein benachteiligt war. Schiedsrich­ter Barth von Nagold leitete das Spiel zur beiderseiti­gen Zufriedenheit.

. Fußball.

Essringen Altburg 5:2 (4:1).

Nicht mit besten Aussichten trat Effrinqen gegen Altburg an. Effringen stellte gegen sonst eine schlechte Mannschaft ins