Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Montag, 28. Oktober 1S2S.

Stöber 1929.

Seite 3 Nr. 253

Bauser, gr­oßen Löwensaal oar dies wegen laldvereins-Ver- Der Redner d ohne jegliche tige Thema be- n aus, der als üelmehr die in- irch seien die hen Lasten auf- Kredit des Rei- oon der gewoll- u-Stinnes). Die die innere Ent­eworden wären, n verarmt. Der i, und ebenso sei der Volksrechts- inen Einfluß zu cklieben und es ie seinerzeit die n. nunmehr mit ftreten könnten, le rein sachliche n auch schon bei l wir uns auch folgende Punkte >nt: Der Houng- ie zeitlich wohl »auere und keine der dem Dawes- eiten seien sehr vänglichen Hoff- gefetzt würden, ner auf die an- wir nur betro­seinen Gunsten Internationale -teile der fallen- elen Seiten er- chtigkeit. Das le die Kommer­den heute fest- Fall verpflich- icher Wille im )enn nicht das sondern der ar- us, wie man sich nner Partei ar- Poungplan und i Volksbegehren ehlenden Passus chen. Die Ent- t geglaubt, eine große außenpo- ! Tatsache, daß Wenn manche seien, von der oen doch andere, ten Endes müsse- chaftiger, natio- eiheit und Recht daß das Volks­ehe, einer Revi- rauerte auch die ie Beschneidung r, die zu einem m man an dem o hätte man es Nan müsse auch legierungsfragen iort wies Ober- nächsten Tagen :n Regierung in In der sich an- iskussion sprach

lähnt, im Trau-

pe Nagold

den bekannten ;cke gewonnen nete in Vertre- ungsrat Lenz, rlte an auf das der Vereinslei- rt Lenz, den verschaffen. 2m rbietungen des Fach ist. Schlicht >mückt, ließ er en, das ihn be- mrch seine Wil- m, zum eigenen lderwärtigkeiten. pielmannslieder, verschiedene an- nutenspieler ge- wohl in Mimik, Dialekte kommen Zunge, er ließ Sprecher seiner Pälzer Mäder- kus oder was es in sonniger Hu­den schlimmsten und sich Mit- lsall war jedes- e noch lange in irden angenehm unter Leitung »usgefüllt. Ganz m Äufspiel zum g und lange ge- ' unsere Damen­feierlichen und dem Plan war. ten die Mitglie- nd L. He ß, Eu- s die Hände des ünschen das gol- »Zjährige treue

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l! Wald Heil! r. Der Sonntag

Ernte-Dankfestes

.. das in der evangel. Stadtkirche gefeiert wurde.

Und wer hat nicht trotz Anwetterschäden das Bedürfnis zum Danken? Ein Erntewagen fuhr langsam auf der Straße, ein stolzer Wagen, Garbe auf Garbe. Daneben schritt der schweigsame Bauer. Er war auch dies Jahr kei­ner von den Faulen gewesen. Er kannte den Vers:Gib, daß ich tu mit Fleiß, was mir zu tun gebühret". An dieser Straße neigten sich die Obstbäume unter ihrer Last. Auf dM Weizenfeldern lag die Abendsonne, daß sie leuchteten wie braunes Gold. Der Rllbenacker schimmerte in saftig dunklem Grün, als müßte er triefen von Fett und Kraft. Der Bauersmann dachte zurück an die Tage der Aussaat, blauer Himmel hatte darüber gestanden. Er dachte des linden Regens zur rechten Zeit, dachte an ein ganzes Jahr der Gesundheit und Bewahrung. Oft hört man sagen: Ich muß wirken, so lange es Tag ist". Aber heute sagte er nichtich". Bei vielen Habens die Lippen laut gespro­chen oder lautlos das Herz, ich weiß es nicht. Das aber weiß ich, nichtich", hats gesprochen, sondernDu"! Du suchst das Land heim, d u lässest sein Getreide wohl ge­raten, du tränkest seine Furchen, du krönest das Jahr mit deinem Gut. (Siehe Psalm 65, 1012). Die Ernt ist nun zu Ende, der Segen eingebracht, woraus Gott alle Stände satt, reich und fröhlich macht. Das stimmt zum Danken. So war wieder erfeulich groß die Fülle von Gaben, die in der Kirche in bunter Reihenfolge um den Altar standen. Die freundlichen Spenden waren wohl der sichtbare Ausdruck von dem, daß, wer ernten durfte im Segen, der soll auch seine milde Hand auftun, daß er gleiche dem redlichen Boas, der an der frommen Ruth Barmherzigkeit übte. Wohlzutun und mitzuteilen verges­set nicht!

Wir sind auch Säeleute. Sehen wir zu, was wir säen. Wir haben von unserem Herrgott eine Schatzkam­mer voll schönes Saatgut mitbekommen: Liebe, Freund­lichkeit, Dankbarkeit, Treue, Gutes zu tun, anzupacken wo Hilfe nottut!

Der Sonntag selbst war ruhig und dem unsicheren Wetter angepaßt. Lediglich die Sportler, Handball und Fußball, ließen sich von ihren Spielen nicht zurück­halten und sie hatten Glück, hielt doch der Himmel seine Schleusen geschlossen. Die Spiele der 1. Mannschaften so­wohl des Sport- wie des Turnvereins, waren siegreich. Leider müssen wir die Berichte hierüber wegen besonders starkem Stoffanfall ausnahmsweise bis auf morgen zu­rückstellen und mit der allgemeinenSport-Rundschau vom Sonntag" veröffentlichen.

Der Morgen hatte mit einer kirchlichen Feier begon­nen, der Abend wurde durch den . . .

evangelischen Gemeindeabend

.im Traubensaal beschlossen. Wohl selten zeigte

der Saal eine solche Fülle und so darf die im vergangenen Jahr vorgenommene Schaffung von Eemeindeabenden als zweckmäßig begrüßt werden. Eröffnet wurde die Veran­staltung durch das gemeinsame LiedLobe den Herrn, meine Seele". Hierauf sprach Dekan Otto die Begrüs- sungsworte, in denen er betonte, daß durch diese Abende das Zusammengehörigkeitsgefühl der evangelischen Ge­meinde auch außerhalb der Hauptzusammenkünfte in der Kirche gestärkt werden solle. Edle Unterhaltung und Zu­sammenhalt solle in schwerer Zeit in gegenseitiger Liebe und Treue gepflegt werden. Er mahnte weiter zur Treue gegen den evangelischen Glauben und wünschte, daß alle gerne an die Stunden am Gemeindeabend zurückdenken möchten. Es folgte nun ein Vortrag von Dekan Otto über das 400jährige Jubiläum von Luthers Kate­chismus. In tief durchdachten und gewählten Worten beantwortete er die Frage über die Eigenart und Bedeu­tung dieses Werkes. Hier kam der Reichstag von Speyer, die Notzeit des deutschen Volkes nach dem Bauernkriege, die unglaublichen Zustände in religiösen u. kirchl. Leben, die Kirchen-Visitationen in Thüringen und Sachsen zur Sprache. Durch diese Zustände bewogen, sah sich Luther gezwungen, den Geistlichen und Lehrern einen Leitfaden in die Hand zu geben (heute derGroße Katechismus"), nach dem unterrichtet werden sollte. Da jedoch nicht jeder der Lehrenden fähig war, Fragen und Antworten aus die­sem Werke zu bilden, so schuf er kurz darauf denkleinen Katechismus" der, verarbeitet durch den württembergi- schen Reformator Prinz, heute als Lutherisch-Prinzscher Katechismus bei uns im Gebrauch ist. Die nächsten Aus­führungen gingen auf die Eigenart des Werkes hinaus, das unendlich feindurchdachte Erziehungsmöglichkelten gibt, sowohl für Geistliche, Lehrer als auch für die Fami­lie Das Buch sei ein Kleinod des christlichen Lebens und werde seinen Zweck erfüllen, so man nach Luthers eigenen Schlußworten in seinem Werke handle: Ein jeder lese sein' Lektion, so wird es gut im Hause stöhn!

Zu Beginn des 2. Teils des Abends begrüßte Dekan Otto mit herzlichen und auch humordurchwürzten Worten Frau Stadtpfarrer Brecht, die aus demAusland" den Weg in ihre alte Heimat, das Württembergerland gefunden habe und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß es ihr recht gut in der Nagolder Gemeinde gefallen möge. Stadtpfarrer Brecht bedankte sich hieraus für die in den letzten Tagen empfangenen Beweise der Liebe und des Vertrauens. Sein folgender Vor­trag überReiseerinnerungen im Lande Gustav Adolfs" führte uns für eine kurze Stunde hinweg über Deutschlands Grenzen, nach Schweden, in das Land, das uns durch Raffe, Religion, kulturelles Leben, Gemüts- und Geistesart so nah verwandt ist. An Hand eines eigenen Reisetagbuches aus dem Jahre 1926 wandelten wir nun von der norwegischen Stadt Trondh- jem nach Schwedens Hauptstadt Stockholm, durch andere schwe­dischen Städte, durch Museen, Kirchen, Freiluft-Museen, lernen schwedisches Leben und schwedische Eigenart, das religiöse Leben und die Volksseele kennen. Es war ein Vortrag, wohl geeignet, unsere sonst traditionelle Sehnsucht vom Süden nach dem Lande zu lenken, das Gustav Adolf gebar, der durch sein Ein­treten für den deutschen Protestantismus und durch seinen Opfertod vor bald 300 Jahren bei Lützen wegweisend in die deutschen Geschicke eingriff. Das Schlußwort sprach Inspektor Bauer mit einem Dank an alle Mitwirkenden, an die Geist­lichen und alle Anwesenden und mahnt zur Aktivität, Dank und Treue der schwäbischen Heimatkirche gegenüber. Der ganze Abend war durchflochten mit Vorträgen des Kirchenchor unter Leitung von RektorKiefner und zum Schluß durch Frauen­chöre unter der Stabführung von Seminarlehrer Hai sch, die zwei Volkslieder unter Begleitung eines Geigenorchesters sangen. Das gemeinsame Lied

Der ewig reiche Gott, woll uns in unsrem Leben

ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben" das war der schöne Ausklang des gestrigen Sonntags!

Der zur Zeit imGesellschafter" zum Abdruck gelangende Roman von Franz Donat

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Ein Buch von Kamps und Liebe Roman, sgebunden 5.

?Är3>äi68 unä üölls

Abenteuerliche Schicksale eines Deutschen in Brasilien Geb. 6.

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Ebhausen, 27, Okt. Abschied. Am Donnerstag verließ nns Georg Handle, Maler von hier, um seiner vor einigen Jahren vorausgegangencn Schwester nach Amerika ru folgen. Am Vorabend brachten ihm seine Schulgenossen ein Ständchen und verabschiedelen sich von dem freudig in die Zukunft blik- kenden Auswanderer. Wir wünschen dem wackeren jungen Mann für seine Reise und ferneren Lebensweg viel Glück.

Walddorf, 27. Okt. Schneegänse. Am letzten Freitag Mittag konnte man hier 23 SHmeganse in der Richtung nach Nordmesten fliegend sehen. Nach alter Bauernweisheit soll das ein Zeichen eines balaigen Winters sein.

Garrweiler, 26. Okt. Jagdglück. Dem Hirschwirtssohn Eugen Schleeh gelang es, auf einen Schuß zwei Rehböcke zu erlegen. Weidmannsheil!

Calw, 26. Okt. In den Ruhestand getreten ist nach Erreichung der Dienstallersgrenze Slatwnskommandant Sau- ter hier. Sialionskommanoant Sauter hat seit l. April 1907 über 22 Javre lang ununterbrochen beim hiesigen Stations- kommanoo Dienst getan und sich in diesem Zeitraum in hohem Maße das Vertrauen der Bevölkerung in Stadt und Bezirk erworben.

Allerlei

Raubüberfall. In Köln wurde auf offener Skraße ein lOjähriger Postaushelfer von drei bewaffneten Räubern überfallen und des Postsacks mit 7100 Mark beraubt. Von den Verbrechern konnten zwei nach kurzer Zeit eingeholk und festgenommen werden. Das Geld ist wieder ckeige- bracht-

Großsiadkjugend verwüstet ein Kinderlheaker. Im Al­hambra-Lichtspieltheater in Berlin-Schöneberg hatte ein Ingenieur zu einer Kindervorstellung singeladen, in der die Gewinnung der Kohlen im Film vorgezeigt werden sollte. Statt des beweglichen Films wurden aber nur Lichtbilder vorgeführt. Darüber wurden die Schulkinder, aufgereizt von anwesenden Eltern, so wütend, daß sie laut schrien und tobten. Sie wurden aus dem Saal gewiesen; auf der Straße bildete aber ein lljähriger Bursche einenStoß­trupp", der die verschlossenen Türen des Kinos aufbrach und in das Theater strömte. Stühle wurden entzwei­geschlagen und der Theatersaal verwüstet. Erst die herbei­gerufene Polizei konnte die wildgewordene Bande aus dem Saal entfernen. Der Anführer wurde zur Polizeiwache gebracht.

Großfeuer. Auf dem Gut Karlshof bei Röbel (Mecklen­burg) sind Scheune, Schafstall und Jungviehstall abgebrannt. Dem Feuer fielen 300 Schafe, 200»Fuhren Getreide und viele landwirtschaftliche Maschinen zum Opfer. Der bedeu­tende Schaden ist nur zu einem kleinen Teil durch Versiche­rung gedeckt.

In Prag ist die Filmwerkstätte der Brüder Degl mit dem nsuhergestellten FilmDer Galgentoni", den Kostümen der Schauspieler und vielen anderen Gegenständen ab­gebrannt. Der Schaden wird auf 190 000 Mark geschätzt.

Durch eine Explosion wurde in Hollywood (Kalifornien) eine Filmwerkstätte zerstört. Der Schaden soll 20 Millio­nen betragen.

Frauenwahlrecht in Griechenland. Nach einer Mit­teilung des griechischen Innenministers soll das Gesetz über Frauenstimmrecht in Griechenland in Bälde in Kraft gesetzt werden. Danach sind für Gemeindewahlen Frauen, die das 30. Lebensjahr überschritten haben und lesen und schrecken können, stimmberechtigt.

Bestechung in Amerika. Der frühere amerikanisch« Staatssekretär des Innern Albert Fall wurde vom Gericht für schuldig erklärt, von dem Erdölfelderbesiher Doheny mit 100 000 Dollar bestochen worden zu sein, die der ameri­kanischen Marineverwaltung gehörigen Erdölfelder von Elkhill in Kalifornien um einen Spottpreis an Doheny zu verpachten".

Eine Eisenbahnfähre gesunken. Auf dem Michigansee (Nordamerika) ist in der Nacht zum 23. Oktober eine Eisen­bahnfähre mit 52 Personen an Bord im Sturm gefunken. Verschiedene Tote wurden aufgefischt.

Aukounfall des Generalmajors v. Hammerstein. Ge­neralmajor Günther v. Hammerstein vom Reichswehrmini- kerium erlitt am Donnerstag abend bei dem Zusammenstoß eines Kraftwagens mit einem anderen auf der Charlotken- mrger Chaussee nahe der Siegeshalle durch Glassplikter 'Schnittwunden im Gesicht- Die beiden Insassen des anderen Wagens scheinen schwerer verletzt zu sein; sie mußten in die Charit^ gebracht werden.

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Nigolftr WMZer kkseWstn"

Der Berliner Oberbürgermeister Böß hat in Neuyork die Rückreise nach Berlin angetreten. Wie verlautet, wird er aufgefordert werden, wie der Stadtkämmerer Dr. Lange und der Grundstücksdezernent Stadtrat Busch ein Diszi­plinarverfahren gegen sich zu beantragen wegen mehr als mangelhafter Führung der Dienstaufsicht. Die Demokratische Partei, der Böß angehört, soll nicht bereit sein, ihn zu halten.

In loserem Zusammenhang mit dem Sklarek-Skan-al schwebt zurzeit vor dem Landgericht 1 in Berlin ein Prozeß wegen Schmierens in den ungeheuren Grundstücks­geschäften des Berliner Magistrats, die Böß bekannt gewesen sein sollen. Das Kammergericht hat die Akten ein­gefordert.

Der Aufenkhalk Cohns. Wie die Breslauer Neuesten Nachrichten berichten, befindet sich der flüchtig gewordene Breslauer Konkursverwalter Cohn in einer Großstadt im Auslande. Im Interesse der Nachforschungen wird der Aufenthalt von der Polizei noch geheim gehalten. Der Auf- enthalt wurde durch einen telephonischen Anruf bekannt, den der Abwesenheitspfleger aus jener Großstadt von einem dor­tigen Rechtsanwalt erhielt. Der Rechtsanwalt fragte an, ob man bereit sei, Cohn bis nach Breslau freies Geleit zu geben.

Ein Sind durch elektrischen Strom gelökek. In Wein­garten bei Durlach (Baden) war die Frau des Autohaltcrs Schwaiger mit Bügeln beschäftigt und entfernte nach der Arbeit das Kabel vom Bügeleisen, nicht aber vom Kon­takt. Das einjährige Kind kam in Berührung mit dem Kabelende und war sofort tot.

Lin Fuhrwerk mik dem Fuhrmann in den Rhein ge­fahren. Der verheiratete 36 I. a. Zimmermann Aloi« Simon aus Mannheim-Neckarau wollte mit einem Ein­spännerfuhrwerk die Fähre bei Altrip benützen. Auf der abschüssigen Zufahrt kam das Fuhrwerk ins Rollen und Las Pferd wurde unruhig. Plötzlich setzte das am Kopf geführte Pferd zum Sprung an und riß den Mann neben der Fähre mit in den Rhein. Der Mann mit dem Pferd und Wagen sind in den Fluten ver­schwunden.

Iuwelendiebskahl ln einem Frankfurter Hotel. In einem hiesigen Hotel wurde im Zimmer eines Ehepaares, das ausgegangen war, ein Iuwelendiebstahl ausgeführt. Dem frwch unbekannten Täter fielen Werte in Höhe von etwa >40 000 Mark in die Hände.

Grohfeuer. Der dreistöckige Getreidespeicher der Firma Witschet in Sangerhausen (Prov. Sachsen) ist mit 120 000 Zentner Weizen einem Schadenfeuer zum Opfer gefallen.

Erregter Aufkrilt vor dem Defsauer MlilärverWrgungs- gerichk. Der Kriegsbeschädigte Holzhauer aus Leopolds­hall (Anhalt) war mit seinen Ansprüchen vom Militärver- sorgungsgericht in Dessau abgewiesen worden. Nach der Verkündigung des Urteils stürzte er sich mit einem eichenen Knüppel auf den Gerichtsarzt Dr. Seelmann und den Gsrichtsvorsitzenden Minister a. D. Inen sch und verprü­gelte beide. Als es dem Eingriff anderer Personen schon gelungen war, den wütenden Kriegsbeschädigten aus dem Saal zu entfernen, kehrte er noch einmal um und stürzte sich von neuem auf den Vorsitzenden, der sich seiner nur Lurch einen vorgehaltenen Stuhl erwehren konnte Der Wüterich demolierte sodann mehrere Stühle und warf die Litten durcheinander. Schließlich gelang es, ihn einzuschlie- tzen. Nachdem er sich, beruhigt hatte, konnte er nach Leo­poldshall entlassen werden.

Letzte Nachrichten

Das vorläufige Gesamtergebnis der badischen Landtags­wahlen.

Karlsruhe, 28. Okt. Das vorläufige nichtamtliche Ge­samtergebnis der badischen Landtagswahlen ist folgendes: (Die Zahlen in Klammern bedeuten das Ergebnis der letzten Landtagswahlen).

Zentrum 341860 (283 404) 34 Sitze (28) Sozialdemo­kraten 187 290 (160 533) 18 Sitze (16). Deutschnationale 34 081 (93 727) 3 Sitze (9). Deutsche Volkspartei 74 318 (72 882) 7 Sitze (7). Demokraten 62 335 (86 842) 6 Sitze (6), Wirtschaftspartei 35 613 (22 858) 3 Sitze (2), Kom­munisten 55169 (47 304) 5 Sitze, (3), Linkskommunisten 1530 () (), Volksrechtspartei 6 803 () (), Evangelischer Volksdienst 35 328 () 3 Sitze (), Na­tionalsozialisten 66 106 () 6 Sitze () Christlich-Soziale 5105 (), () Badischer Bauernbund 28141 (), 3Sitze (), Zusammen 88 Sitze (72).

Volksbegchrziffern vom Sonntag.

Berlin, 27. Okt. In den meisten größeren Städten wa­ren Eintragungsziffern für das Volksbegehren über den Sonntag nicht erhältlich und werden erst am Montag vorliegen, wenn der amtliche Vürobetrieb wieder im Gang ist. Am Sonntag abend lagen lediglich folgende Ergebnisse vor:

In Chemnitz haben sich am Samstag 3 284 Personen eingetragen. Am Sonntag erreichte die Zahl der Neuein­tragungen 3 032. Insgesamt haben sich bisher in Chem­nitz 33 206 von 238 983 Abstimmungsberechtigten einge­tragen. Aus der näheren und weiteren Umgebung von Chemnitz werden gleichfalls starkzunehmende Eintragun­gen gemeldet. In Plauen-Stadt betrug die Zahl am Samstag 12 750 bei insgesamt 72 000 Stimmberechtigten, also 15 Proz. Wie aus Stettin gemeldet wird, beträgt die Zahl der Eintragungen in Greifswald 4 750 (16 730 Stimmberechtigte), im Landkreis Greifswald beläuft sich die Einzeichnungsziffer auf 25 bis 30 v. H. der Wahlbe­rechtigten. In Köslin haben sich 2300 Personen (19 000 Abstimmungsberechtigte) eingetragen. In Swinemünde rund 2 000 (12 490). In Stettin 7 200 (190 000) in Kol- berg 2 686 (19 836), in Stolp 5 350 (21000), in Stargard 2100 (22 000), in Neu-Stettin 2050 (9 838), In der Stadt Emden trugen sich bisher von rund 20 000 Wahlberechtig­ten rund 1700 Personen in die Liste für das Volksbegeh­ren ein.

Fürst Bülow -s-

Nom, 28. Okt. Fürst Bülow ist heute morgen gegen 7 Uhr nach kurzem Todeskampf entschlafen.

Gtstorbene: Wilhelm Büchsenstein, Mühlebesitzer, 54 I., Altingen Michael Wörner, Bauer, 73 I., Nufringen.

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten