1
Seite 3 — Nr. 248
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 22. Oktober 192g.
von Lustnau 71 Stimmen. Zwei Stimmen waren ungültig. Kuenzlen ist somit gewählt. Er hat die Wohl angenommen.
Freudenstadt, 21. Okt. Schneefall auf dem Kniebis und auf dem Ruhestein. Am Kirchweihsonntag fiel droben auf dem Kniebis der erste Schnee. Mitten in den Regenschauer tanzten die ersten Flocken, immer dichter werdend, bis die ganze Landschaft in eine weiße Decke gehüllt war. Von allzu langer Dauer war die Winterpracht allerdings nicht, der andauernde Regen sorgte dafür. Gleichzeitig erfahren wir vom Ruhestein, daß dort ebenfalls der erste fährt man vom Ruhestein, daß dort ebenfalls der erste Regen zerstört wurde. — 2V Zentimeter Neuschnee auf dem Fetdberg. Auf dem Feldberg schneit es bei einer Temperatur von plus 1 bis minus 1 Grad. In den Vormittagsstunden des Sonntags entwickelte sich das Wetter zu einem Schneesturm, der bis auf 900 Meter in die Täle'r herab starke Schneemassen mit sich brachte. In etwa 1000 Meter Höhe wurden —20 Zent. Neuschnee gemessen.
aussagen dem Angklagten keine Schuld an dem ihm zur Last gelegten Vergehen finden konnte. Der Sachverhalt war, nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung folgender: Wolf fuhr am
Gerichtssaal
Tübingen, 21. Okt. Gefährliche Körperverletzung. Der 37 Jahre alte verh. Taglöhner E. Saier in Oberjettingen wurde am 1t. September vom Amtsgericht Herrenberg wegen gefährlicher Körperverletzung zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Bei der Ausschöpfung des Strafmaßes wurde ü. a. auch in Betracht gezogen, daß Saier schon häufig vorbestraft ist, insbesondere auch wegen Gewalttätigkeiten. Saier legte Berufung gegen dieses Urteil ein. Das neue Urteil lautet: Die Beurteilung des Angeklagten wird kostenpflichtig verworfen.
Fahrlässige Tötung. Der Landesproduktenhändler Friedrich Wolf in Deckenpfronn hatte sich am 6. August vor dem Schöffengericht Neuenbürg wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten, wurde aber freigesprochen. Das Schöffengericht kam zu seinem freisprechenden Urteil, weil es auf Grund der Zeugen-
29. Mai mittags gegen halb 1 Uhr in Calw mit seinem Personenwagen durch die Bifchossstraße. Vor ihm fuhr der Milchhändler Heugle von Calw mit seinem Hanowägelchen, das mit leeren Milchflaschen beladen war. Der 9jährige Knabe des Eisenbahnschaffners Bub eck in Calw wollte von Heugle Milch holen, erhielt aber keine, da er ausverkauft war. Der Junge ging etwa 2 Schritte hinter dem Wägelchen Heugels seitwärts her, Wolf kam mit seinem Wagen hinter Heugle, den er, wie auch den Buben, auf eine Entfernung von 8üf Meter beobach- und Siam ;es weiter. Al
g
tet hatte, und gab wiederholte Hupensignale. Der Junge schien s aber die Signale nicht zu hören, denn er ging ruhig des Weges weiter. Als nun Wolf auf etwa 2 Meter an ihn herangekommen war, machte der Junge — so gab Wolf wenigstens an
— in dem Augenblick, als ihn Wolf links überholen wollte, unerwartet 2 Sprünge nach links, wurde von dem Auto gestreift, gegen den Kühler des Autos geschleudert und etwa 8 Meter weit geschleift. Durch den Schlag seines Kopfs an den Kühler erlitt der Knabe einen Schädelbruch, an dessen Folgen er noch am gleichen Tag im Krankenhaus in Calw starb. Wolf gab an, er fei scharf links gefahren, und sei nur etwa 20 cm vom linken Randstein entfernt gewesen, er habe gedacht, als der Bube auf seine Signale scheinbar nicht geachtet bezw. sie nicht gehört habe, er komme gut an ihm vorbei. Nach den neuerlichen Zeugenaussagen hat es sich aber ergeben, daß Wolf nicht ganz links sondern mehr in der Mitte der Straße, und mit großer Geschwindigkeit gefahren war, sonst wäre der Bube nicht noch etwa 8 Meter weit geschleift worden. Es wurde Wolf zum Vorwurf gemacht, daß er nicht allein zu schnell und in der Mitte der Straße gefahren sei, als er den Knaben überholen wollte, sondern daß er. nachdem ein anderes Auto ihm entgegenkam, das zeitige Signal gab und dem der Junge offenbar seine Aufmerksamkeit zugewendet hatte, nicht abgestoppt und langsam gefahren sei, dann wäre das Unglück nicht passiert. Das Urteil lautete darum auch: Das Urteil des Schöffengerichts Neuenbürg wird aufgehoben, der Angkelagte wird wegen fahrlässiger Tötung zu 6 Wochen Gefängnis und zur Tragung der Kosten verurteilt.
Lre s/ys/'s/r
Aus aller Welt
Denkmal für die gefallenen Eisenbahner. Am Sonntag wurde im Stadtpark von Berlin-Schöneberg ein Denkmal für die gefallenen Mitglieder der Eisenbahntruppen und ihrer Feldformationen enthüllt. Mehrere tausend ehemalige Eisenbahner und zahlreiche Offiziere des alten Heers, an ihrer Spitze Genealfeldmarschall v. Mackensen, hatten sich aus dem ganzen Reich zu der Feier eingefunden. °
Eine evang. pädagogische Akademie wird in Essen errichtet. Die Kosten von 1,8 Millionen Mark werden von der Stadt und dem preuß. Staat je hälftig getragen.
Die älteste Obsthändlerin Deutschlands. Frau Ella Müller in Göttingen (Hannover), feierte am 19. Oktober ihren 90. Geburtstag. Sie betreibt in einem Stand am Bahnhof heute noch seit 44 Jahren einen Obsthandel.
Amerikanische Erbschaft. Eine 1919 von den Franzosen aus Lothringen vertriebene 68jährige Witwe, die in einer Notbaracke in Oberhausen (Rheinpr.) wohnt, hat von einem in Amerika verstorbenen Verwandten 90 000 Dollar geerbt, in die sie sich mit sechs anderen Geschwistern zu teilen hat. Reporter-Fixigkeit hatte von einer „Zwanzig-Millivnen- Erbschaft" gefabelt.
Volkszählung im Vatikan — 518 pästliche Untertanen.
In der vatikanischen Stadt wurde dieser Tage eine Volkszählung veranstaltet. Danach zählt der neue Kirchenstaat gegenwärtig 518 Bürger einschließlich der 25 Kurien- kardinäle, die jedoch mit Ausnahme des Kardinalstaatssekretärs Gasparri sämtlich ihren Wohnsitz außerhalb der vatikanischen Stadt haben. Die 518 Untertanen entstammen 11 verschiedenen Nationen: 389 sind Italiener, darunter der Papst, und 20 Kardinäle, 113 Schweizer, die zumeist der Schweizer Garde angehören, 11 Franzosen, 5 Deutsche, 2 Spanier, dazu kommt je eine Person aus Amerika. Belgien, Norwegen, Oesterreich (Kardinal Frühwirth), Holland (Kardinal van Rossum) und Aethiopien.
Wiesbaden soll Spielhölle werden. Die Arbeitsgemeinschaft für Kur- und Fremdenverkehr in Wiesbaden beschloß, das „Ziel" Wiesbadens müsse die Einführung der „großen Glücksspiele" Roulette und Bakkarat sein. Es wurde mitgeteilt, auch die Stadtverwaltung nehme jetzt diesen Standpunkt ein. Das Ostseebad Zoppot habe aus seinem Spielbetrieb in einem Jahr einen Gewinn von vier Millionen Mark gehabt. — Sollte die langjährige Besetzung Wiesbadens durch Franzosen und Engländer die Stadtväter ufw. für solche „Ziele" begeistert haben? Früher hätte Wiesbaden solche Ziele abgelehnt.
Gefängnis für eine Flaggenbeschädigung. Das Schöffengericht in Lüneburg verurteilte einen 20jährigen jungen Mann aus einem Ort im Kreis Uelzen zu einem Monat Gefängnis, weil er am Verfassungstag die schwarzrotgoldene Reichsslagge vom Schulhaus heruntergeholt und zerschnitten hatte.
Unterschlagungen. Der Berliner Rechtsanwalt und Notar Dr. Siegfried Aron ist mit seiner Frau nach Unterschlagung bedeutender Summen geflüchtet.
Gegen die Vertreter verschiedener Fahrrad- und Kraftwagenfabriken, Dr. Spiro und Genossen in Königsberg i. Pr. ist eine große Zahl von Betrugsanzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingelaufen. Spiro hat große Mengen von Rädern ufw. billig verkauft und das Geld für sich behalten. Er ist geflüchtet und soll sich mit feinem Genossen rn Berlin aüfhalten.
Mit 169 Passagieren gestartet
Der Flug des Do X. In Altenrhein am Bodensee führte am Montag vormittag das Flugschiff Do X bei herrlichem Wetter den bereits zweimal verschobenen Flug mit Vollbesetzung aus. Neben 30 Pressevertretern und Filmleuten beteiligten sich 120 Angehörige der Dornierwerft Altenrhein an dem Flug. Als Besatzung befanden sich außerdem 19 Mann an Bord. Weiterhin wurde für etwa 6 Stunden Betriebsstoff an Bord genommen. Nachdem der Do X durch ein Motorboot in tieferes Wasser geschleppt worden war, wurden nacheinander die Motoren in Gang gebracht. Innerhalb drei Minuten liefen sämtliche 12 Motoren.
Darauf begannen die Rollmanöoer, die etwa K Stunde dauerten. Um 11.25 Uhr nahm der Start seinen Anfang. Schon nach 72 Sekunden hob sich das schwerbelastete Flugboot normal vom Wasser ab und begann seinen Rekordslug, der eiwa 40 Minuten dauerte und sich in etwa 350 Meter Höhe über dem ganzen Obersee von Konstanz bis Bregenz erstreckte. Um 11.57 Uhr traf der Do X wieder über Altenrhein ein. Um 12.04 Uhr setzte die Maschine wieder auf das Wasser auf. Der Flug war somit in glänzender Weise gelungen. Mit Üeberbelastung hatte eine Strecke von 1000 bis 1500 Kilometer zurückgelegt werden können. An Bord befanden sich auch Maurice D o r n i e r, außerdem noch ein vierjähriger Junge, der allerdings nicht gewoaen wurde, jo daß eigentlich 170 Personen den Flug mitgemacht haben.
Zeppelinbcsuch in Spanien. Die Hamburg-Amerika-Linie teilt mit, das Luftschiff „Graf Zeppelin" werde am 22. oder 23. Okt. eine Fahrt nach Spanien ausführen und zwar über Barcelona entlang der Mittelmeerküste. Der Fahrpreis wurde aus 1200 Mark festgesetzt.
R. 101 erreicht 110 Kilometer Geschwindigkeit. Bei der zweiten Probefahrt des englischen Luftschiffs R. 101 erreichte es, einschließlich des Windantriebs, auf sechsstündiger Fahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern. An der Probefahrt, die der Lustschiffkommandant Major Scott führte, nahm auch der Luftfahrtminister Lord Thomson teil. Das Anlegen am Ankermast bot Schwierigkeiten, weil das Luftschiff noch zu viel Auftriebskraft hatte. Erst nach längerem Kreuzen und nachdem die Grundluft nach Sonnenuntergang kühler geworden war, konnte das Luftschiff am Ankermast befestigt werden. Das Landungsmanöver dauerte drei Stunden.
Belohnung für den vermißten französischen Freiballonführer. Am 22. Septemb^. ds. Js. fand man, wie gemeldet, in Agram den französischen Freiballon, der am Tag davor an einem Pariser Wettfliegen teilgenommen hatte. Blutspuren an der Gondel ließen darauf schließen, daß der Insasse der Gondel verwundet und dann herausgeschleudert wurde. Die Nachforschungen haben ergeben, daß sich das Unglück wahrscheinlich in Deutschland zugetragen hat, und zwar 100 Kilometer nördlich oder südlich der vermuteten Fluglinie Stuttgar t—U l m—A ugsbur g— München—Salzburg. Nunmehr ist eine Belohnung von 20 000 Franken ausgesetzt worden für Mitteilungen, die die Auffindung des Piloten ermöglichen.
Echte Nachrichten
Neue Truppenbelastung der Pfalz?
Koblenz, 22. Okt. Im besetzten Gebiet tauchen jetzt Gerüchte auf, wonach für die Pfalz eine neue Belastung verschiedener Städte in Frage kommen soll. Bekanntlich sind aus der Pfalz Truppenteile zurückgezogen worden, weil man die bisherige starke Besatzung der Pfalz durch fremde Truppen etwas mildern wollte. Nun soll vom französischen Oberkommando eine Anweisung ergangen sein, daß die noch ausstehenden Abmarschbefehle, die für die nächste Zeit Gültigkeit hatten, zurückgenommen werden sollen. Es sollen zunächst einmal die für den Abmarsch bestimmt gewesenen Truppen in der Pfalz bleiben und außerdem noch neue Truppen in Stärke von etwa 1900 Mann in die Pfalz gelegt werden^
Die Erkrankung des Fürsten von Bülow.
Rom, 22. Okt. Wie der Vertreter der Telegraphen- Union aus der nächsten Umgebung des Altreichskanzlers Fürst von Bülow erfährt, sind die in Berlin umlaufenden Nachrichten, wonach der Fürst am vergangenen Dienstag einen leichten Schlaganfall erlitten habe, unzutreffend. Der Fürst hat infolge einer stärkeren Erkältung seit einigen Tagen das Bett hüten muffen, doch ist bereits eine wesentliche Besserung seines Gesundheitszustandes einge- tretev:
England und der Rekordflug der „Do L" — Bau eines ähnlichen Flugzeuges in Auftrag gegeben.
London, 22. Okt. Der erfolgreiche Probeflug des „Do T" mit 169 Personen an Bord findet in England die größte Beachtung. Die Abendblätter bringen in ihren Spätausgaben ausführliche Berichte an erster Stelle, in denen eine genaue Beschreibung des Verlaufs des Fluges gegeben wird.
Die „Eoening News" erinnert daran, daß in England die Höchstzahl der an Bord eines Flugzeuges mitgenom
menen Personen 23 gewesen sei. Das Luftsahrtministerium habe aber nunmehr der Firma Short Brothers in Roche- ster den Auftrag für den Bau einer Maschine gegeben, die fast genau in gleichen Ausmaßen sein werde, wie der riesige „Do T". Die Maschine werde für Zivilluftfahrt erbaut. Die Erbauer hielten die Einzelheiten streng geheim. Das Flugzeug werde frühestens Ende nächsten Jahres für seine Probeflüge fertig sein. Die deutsche Konstruktion hat unzweifelhaft den Bau eines britischen Riesenflugzeuges beeinflußt, obwohl die englische Konstruktion verschiedene Sondervorrichtungen aufweisen werde. Das britische Flugzeug werde vielleicht ein Dreidecker anstatt eines Eindek- kers werden und gleichfalls 12 Motoren zwischen den unteren und mittleren Tragflächen, anstatt vorn und hinten auf den oberen Tragflächen, besitzen. Hiermit glaube man eine Erhöhung der Geschwindigkeit erreichen zu können.
Handel und Verkehr
Begründung einer Zeppelin-Transportgesellschaft. Die National City Bank in Neuyork hat nach der „Herald Tribüne" eine Zeppe- lin-Transport-Gesellschaft mit dem Sitz in Delaware für den Dienst zwischen den Vereinigten Staaten und Europa gegründet. Deutschland soll eine bedeutende Beteiligung an der Gesellschaft zugestanden werden. Die neue Gesellschaft hat bereits in Washington um die Postbeförderung nachgesucht.
„Perserleppiche". Der preußische Gesandte hat sich beim Auswärtigen in Washington beschwert, daß amerikanische Teppich- sabriken ihre Erzeugnisse als „persische" bezeichnen. Der Gesandte bat um Abhilfe.
Die lleberfremdung. Die Standard-Oel-Gesellschast New Jersey hat alle Patentrechte der IG. Farbenindustrie, die sich aus dem Verfahren der Kohlenverflüssigung ergeben, angekauft.
Zahlungseinstellung. Die Elite-Diamantwerke AG. in Siegmar in Sachsen (Autos, Kraft- und Fahrräder), an denen die Opelwerke zur Hälfte des 3 Millionen-Aktienkapitals beteiligt waren, haben die Zahlungen eingestellt, nachdem die Opelwerke bezw. die amerikanischen General-Motors sich von Elite-Diamant zurückgezogen hatten, rpn sich der Konkurrenz zu entledigen. — Auch eine Folgeerscheinung der Uebersremdung, die nicht alleinstehend bleiben dürfte.
Die angesehene Baumwollfirma von Treuenfeld, Wege- l i n u. Co. in Hamburg hat infolge der schwierigen wirtschaftlichen Lage die Zahlungen eingestellt.
Die Manufaktur- und Modewarenfirma B. Bolz in Hers- feld (Hessen) ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Das Bankhaus Häßler u. Hü (big in Koburg ist in Konkurs geraten. Der Inhaber wurde verhaftet.
Die Getreide- und Mehlgroßhandlung Jakob Dreyfuß in Frankfurt a. M. hat die Zahlungen eingestellt. Die Schulden belaufen sich auf 13 Millionen Mark.
Württ. Holzverkaufserlöse. In der ersten Oktoberhälfte wurden bei Nadelstammholz Verkäufen aus den württ. Staatswaldungen folgende Erlöse in Prozenten der Landesgrundpreife erzielt: aus 13 Schwarzwaldforstbezirken für 1573 Fm. Fichten und Tannen durchschnittlich 102 Proz., für 8420 Fm. desgleichen, worunter etwa 12 Fm. zerstreut liegendes Scheideholz, im übrigen fast durchweg Holz mit sehr weiter und teilweise beschwerlicher Abfuhr, durchschnittlich 90 Proz., für 96 Fm. Forchen (sehr geringe Ware mit weiter und beschwerlicher Abfuhr) 74 Proz.; aus 9 Forstbezirken des Unterlandes für 251 Fm. Fichten und Tannen 111 Proz., für 72 Fm. desgl. (zerstreut liegendes Scheidholz) 100 Proz., für 70 Fm. Tannen (zerstreut liegendes Scheidholz mit besonder» schwieriger Abfuhr) 88 Proz. und für 35 Fm. Forchen 105 Proz.: aus 5 Forstbezirken des Nordostlandes für 498 Fm. Fichten, Tannen und Weimutsforchen, worunter zerstreut liegendes Scheidholz, 100 Proz., für 696 Fm. Fichten und Tannen (letzter Rest) 98 Proz.; aus 4 Albforstbezirken für 239 Fm. Fichten und Tannen 100 Proz. und für 236 Fm. desgleichen (zerstreut liegendes Scheidholz) SS Proz.: aus 2 oberschwäbischen Forstbezirken für 475 Fm. Fichten und Tannen (zerstreut liegendes Scheidholz) 93 Prozent der Landesgrundpreise.
Förderung der Obst- und Weinrückstäudeerrwertung. Das Branntweinmonopolamt hat auf Antrag des Reichsverbands der Deutschen Klein- und Obstbrenner die Uebernahmepreis« für den vom 1. Oktober ds. Js. ab in Abfindungsbrennereien und Berschlußbrennereien mit einer Jahreserzeugung bis 4 Hektoliter zur Ablieferung hergestellten Kernobst-, Weintrester- und Wein- befebranntwein auf 2.30 RM. per Liter Weingeist, für Obsttrester- branntwein aus 1.78 Mark erhöht. Diese Erhöhung beziebt sich jedoch nur jeweils auf den ersten erzeugten Hektoliter. Für die übrigen Hektoliter und Kornbranntwein erhöhen sich die seitherigen Uebernahmepreise jeweils um 6 RM. pro Hektoliter Weingeist. Der Obstweinhefebranntwein wird .zu demselben Uebernahepreis wie der Weinhefebranntwein abgenommen.
Beschleunigte kraflpostfahrt Siulkgarf—Tübingen- Der Fahrpreis für die beschleunigten Kraftposten Tübingen ab 9.24 vorm. Stuttgart an 10.49 und Stuttgart ab 9.20 abends. Tübingen an 10.45, beträgt 2.80 Mark je Fahrt wie bei den gewöhnlichen Fahrten.
Wetter für Mittwoch und Donnerstag
Nach Durchzug einer nordwestlichen Störung ist zwar Aufheiterung eingetreten, doch ist für Mittwoch und Donnerstag immer noch zeitweilig bedecktes Wetter zu erwarten.
Geschäftliches
„Die Ofenzeit rückt wieder heran!" Da möchte ich nun auf einen wirklich idealen, gesetzlich geschützten Ofen aufmerksam machen, der mir den vergangenen harten Winter so gut überstehen half, daß ich nicht anders kann, ihn auch an dieser Stelle öffentlich zu empfehlen. Er erspart gegenüber anderen Systemen 70 Proz. Brennmaterial und' heizt derart rasch, daß in 15 Minuten das Zimmer gut durchwärmt ist, macht sich auch durch die Brennmaterialersparnis schon im ersten Winter selbst bezahlt. Dabei ist er auch noch ein vorzüglicher Koch- und Backofen und ist auch hier die reinste Sparbüchse für den Haushalt. Wer Lust zu diesen pat. Reform-Sparöfen hat, die überall glänzend begutachtet werden (Atteste liegen in großer Zahl vor) wie z. B. auch bei der letzten Ausstellung in Tübingen „Schaffen und Können der deutschen Frau" mit 1. Preis ausgezeichnet wurden, wende sich an die Spezialvertretung derselben: I. Theurer-Mitschelen, Hai- terbach.
„Es gibt auch solche Reformherde, Badeöfen und Waschmaschinen".
Gestorbene: Pauline Fischer, 31 Jahre, Herrenberg — Marie Schweikhardt, Freuden st adt — Michael Eall, 76 I., Herzogsweiler — Christian Benz, Bahnwärter a. D., Veteran heim — Christian Rentschler, 66 Jahre, uml 1870/71, Calw — Rosine Kömpf, Stammheim — Christian Rentschler, 66 Jahre alt, Rötenbach.
Die heutige Nummer umfaßt K Seiten einschließlich der Beilage Haus-, Garten und Landwirtschaft.
/ !
ti :
Hst