Seite 3 — Nr. 244
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Donnerstag, 17. Oktober 1929.
Kündigung -es Rundfunks. Infolge der mißbräuchlichen Inanspruchnahme des Rundfunks für politische Zwecke (gegen das Volksbegehren) sind in Berlin zahlreiche Abbestellungen des Rundfunkanfchlusses- erfolgt.
Schülerstreik in Berlin. In der 85. weltlichen Gemeinschaftsschule in Berlin in der Andreasstraße wurde am Dienstag der Schülerstreik ausgerufen. Zur Bekräftigung drangen am Mittwoch kommunistische Eltern in die Schule ein und verprügelten den Rektor und mehrere Lehrer. Die Polizei hat die Schule gesperrt.
Verzweiflungstat eines Kriegsbeschädigten. Der Schwerkriegsbeschädigte Ernst Blottka aus Lichterfelde-Ost hatte beim Reichsversorgungsgericht um Erhöhung seiner Renke geklagt, da sich sein Zustand in letzter Zeit verschlimmert hatte und er seiner Arbeit nicht mehr nachgehen konnte. Heute vormittag stand vor dem Reichsversorgungsgericht Termin an. Blottka hatte sein vierjähriges Töchterchen zu der Verhandlung mitgenommen. In der Verhandlung wurde der Sachverhalt nochmals einer genauen Prüfung unterzogen und ein ärztliches Gutachten zur Verlesung ge- bracht. Nach kurzer Beratung wurde Blottka mit seiner Klage abgewiesen. In niedergedrückter Stimmung verließ der Kriegsbeschädigte mit seinem Kind den Ver- handlungsraum. Er eilte über die Straße zum Kanal und warf das Kind ins Wasser und stürzte sich dann selbst hinein. Ein junger Mann sprang den beiden nach, und es gelang ihm, Vater und Kind zu retten.
Brillantendiebstahl. Aus dem ganzen Schmuck der Tochter des Konsuls Huld in Berlin sind, wie dieser Tage erst sestgestellt werden konnte, die wertvollen echten Steine aus- gebrochen und geschickt durch minderwertige erseht worden. Als dringend verdächtig wurde der Hausdiener Karl Ka- molz verhaftet. Bei ihm wurden mehrere wertvolle Schmuckstücke gefunden, die er wahrscheinlich in den Häusern gestohlen hat, in denen er früher diente.
Bei dem Geh. Kommerzienrat Fellinger in Berlin wurden durch Einbruch Silbersachen und Schmuckstücke im Wert von über 25 000 Mark gestohlen.
' " Raubüberfall in einem Lebensmittelgeschäft. In Mannheim drangen abends Unbekannte in das Lebensmittelgeschäft einer alten alleinstehenden Frau unter dem Vorwand, eine Flasche Bier kaufen zu wollen. Die Eindringlinge stürzten sich sofort auf die Frau, die sie unter der Bedrohung durch Schußwaffen und Messer fesselten und knebelten und der sie eine Schürze über den Kopf warfen. Aus verschiedenen Behältnissen entwendeten die Räuber etwa 200 Mark in Papiergeld und einiges Silbergeld. Sie sind unerkannt entflohen.
Anklageerhebung gegen den „Aüllfederkönig" Winkler.
Die Staatsanwaltschaft in Wien hat gegen den sogenannten „Füllfederkönig" Winkler in Wien als Urheber der fingierten Selbstmordgeschichte vom Königssee in Oberbayern Anklage wegen Irreführung der Behörden erhoben. Die Untersuchung wird vom Bezirksgericht Hofgastein geführt werden, bei dem gegen Winkler bereits ein Verfahren we- gen Falschmeldung anhängig ist.
Ein Tümmler im Rordostseekanal erlegl. Von Fischern wurde im Nordostseekanal ein 10 Zentner schwerer Tümmler (Delphin) mit dem Wurfspeer erlegt. Das Erscheinen des Großfisches war von einem durch den Kanal fahrenden Seedampfer gemÄdet worden, worauf mit drei Motorschiffen auf ihn Jagd gemacht wurde, da der Tümmler, der täglich eine unglaubliche Menge Fische verzehrt, dem Fischbestand sehr gefährlich ist. Der Delphin ist ein Fisch des Mittelländischen Meers und wird nur sehr selten in der Nordsee beobachtet.
äOOjähriges Jubiläum der Befreiung Wiens
Das Osmanenreich war nach der Niederwerfung Ungarns in der Schlacht von Mohais, 1526, in der König Ludwig U. Land und Leben verlor, zur mächtigsten Großmacht Osteuropas geworden. Es war vorauszusehen, daß sich Sultan Soliman II. nicht mit der Bezwingung Ungarns begnügen, sondern seine Siegeszüge weiter nach Westen vortragen werde. Dazu benützte er einen Streit des Königs Ferdinand mit dem Grafen Zapolya um die ungarische Krone. Zapo- lya wurde von Ferdinand geschlagen und rief die Hilfe Solimans an. Dieser drang sofort mit einem riesigen Heer in Ungarn ein. Am 11. September 1529 fiel nach heldenmütiger Gegenwehr Stadt und Feste Ofen und am 25. September stand Soliman mit einem Heer von 300 000 Mann mit 300 Feldgeschützen und mehreren schweren Geschützen vor Wien, das damals etwa 60 000 Einwohner hatte. Zur Verteidigung standen nur etwa 10 000 Mann aus Wien und den österreichischen Erblanden unter dem greisen Feldhauptmann Niklas Grafen Salm zur Verfügung. Zum Glück war kurz vorher der 26jährige Pfalzgraf Philipp am Rhein und Herzog in Bayern, der Neffe des Pfalzgrafen Friedrich, mit 12 Fähnlein am 21. September eingetroffen, denen alsbald zwei von Nürnberg freiwillig gestellte Fähnlein folgten- Pfalzgraf Philipp, der durch seine Tapferkeit schon bekannt war, war unter dem Oberbefehl des Grafen Salm die Seele und treibende Kraft der Verteidigung, und dieRettung Wiens ist, was nur wenig bekannt ist, in der Hauptsache sein Werk. Alle Stürme der Ianitscharen wurden blutig abgeschlagen, wenn auch unter schweren eigenen Verlusten. Am 13. und 14. Oktober machte Soliman nach heftiger Beschießung den dritten großen Sturm. Aber die Feinde, die auch durch Kälte und Krankheiten schwer gelitten hatten, wurden nun völlig besiegt. Am 15. Oktober zog Soliman fluchtartig von Wien ab. Als Pfalzgraf Friedrich, der Reichsfeldhauptmann, mit einem Reichsheer am 20. Oktober vor Wien eintraf, war die Arbeit von seinem Neffen Philipp bereits getan.
Letzte Nachrichten
„Graf Zeppelin" auf der Heimfahrt
„Graf Zeppelin" nach Schlesien unterwegs.
Berlin, 16. Okt. Von Bord des „Graf Zeppelin" liegt folgender um 16.30 Ahr MEZ. aufgegebener Funkspruch vor: „Nach Besuch des rührend begeisterten Hermannstadt, wo Kopf an Kopf die Menge sich auf dem Marktplatz versammelt hatte, und nach einem geisterhaften Flug im Vollmondlicht Uber das nächtliche Klausenburg ist das eigentliche Balkanprogramm ausgeführt. Das Luftschiff
l geht jetzt durch die ungarische Tiefebene über Budapest- Preßburg nach Schlesien, das trotz verlangsamter Fahrt schon kurz nach Mitternacht erreicht sein dürfte. Zauberhafter Reiz der Pußta im Hellen Mondlicht".
„Graf Zeppelin" über Budapest"
Budapest, 16. Okt. „Graf Zeppelin" erreichte um 22.05 Uhr Budapest. Er kreuzte in weiten Kreisen über der Stadt und verschwand alsdann in nördlicher Richtung. Auf den Straßen hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die das Luftschiff jubelnd begrüßte. Das Luftschiff war im Hellen Mondlicht deutlich zu sehen.
Der erste Tag des Volksbegehrens
Berlin, 17. Okt. Der Reichsausschuß für das Volksbegehren teilt mit: Nach den im Hauptbüro des Reichsausschusses für das deutsche Volksbegehren eingelaufenen Berichten hat der erste Tag der Eintragungsfrist für das Volksbegehren .einen außerordentlich günstigen Verlauf genommen. In allen Orten, aus denen bisher Meldungen vorliegen, war die Beteiligung noch reger, als man erwartet hatte. Besonders über die Stimmung in Beamtenkreisen liegen verschiedene Nachrichten vor, wonach die Beamten zum großen Teil als Antwort aus die Versuche zu einer verfassungswidrigen Beschränkung ihrer Rechte bereits den ersten Tag der Eintragungsfrist benutzt haben, sich für das Volksbegehren gechlossen einzutragerü
Dis Neutralität Hindenburgs
Der Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren zum Briefe des Reichspräsidenten.
Berlin, 17. Okt. Der Neichsausschuß für das deutsche Volksbegehren teilt mit:
„Mit freudigem Dank begrüßt der Reichsausschutz für das deutsche Volksbegehren das Schreiben des Herrn Reichspräsidenten an den Reichskanzler, mit dem er sich dagegen verwahrt, daß seine Person in den Kampf um das Volksbegehren mit hineingezogen wird. Der Zusatz der Reichsregierung zu dem Brief des Herrn Reichspräsidenten stellt lediglich einen mehr als plumpen Versuch dar, die hocherfreuliche Wirkung abzuschwächen, die der Brief des Herrn Reichspräsidenten v. Hindenburg aus- uben dürfte. Anscheinend hat man auch dem Herrn Reichspräsidenten selbst über die tatsächlichen Verhältnisse ungenau unterrichtet. In Wirklichkeit hat nämlich der Neichs- ausschuß die Person und die mutmaßliche persönliche Meinung des Herrn Reichspräsidenten v. Hindenburg über den Poungplan niemals auch nur mit einem Wort in seinen Kampf gezogen. Dieses Kampfmittel, gegen das sich der Herr Reichspräsident v. Hindenburg nunmehr zur Verwahrung gezwungen sieht, blieb ausschließlich den Gegnern des deutschen Volksbegehrens und insbesondere auch den Mitgliedern der Reichsregierung in ihrer Agitation gegen das Freiheitsgesetz Vorbehalten. Dem dürfte nun für die Zukunft ein Riegel vorgeschoben sein. Das eine geht jedenfalls aus dem Schreiben des Herrn Reichspräsidenten mit aller Klarheit hervor: Reichspräsident und Volk sind frei in ihrer Entscheidung".
Japans Zusage zur Fiinsmiichtekonserenz.
Berlin, 17. Okt. Die japanische Note, in der die Annahme der britischen Einladung zu einer Konferenz der fünf Seemächte enthalten ist, wurde, wie Berliner Blätter aus London melden, am Mittwoch nachmittag im Foreign Office überreicht.
Ein Bankett der Ostafrika-Kämpfer mit Lettow-Vorbeck in London.
Berlin, 17. Oktober. Nach einer Meldung Berliner Blätter aus London hat General v. Lettow-Vorbeck die Einladung zu einem Bankett angenommen, das Anfang Dezember in London zu Ehren aller Teilnehmer des ostafrikanischen Feldzuges veranstaltet wird.Eeneral Smuts, der die britischen Streitkräfte befehligt, wird das Präsidium übernehmen.
Handel und Verkehr
Einführung der Goldwährung ln der Tschechoslowakei
Der Ministerrat in Prag hat die Einführung der Goldwährung beschlossen. Die tschechische Krone soll den Wert von 44,58 Milligramm Feingold haben. Die goldenen Hundertkronenstücke werden aus einer Legierung von 900 Teilen Feingold und 100 Teilen Kupfer geprägt. Die Goldwährung soll bis Ende 1929 mindestens 25 Prozent, bis Ende 1930 mindestens 30 Prozent, und bis Ende 1935, sowie darüber hinaus mindestens 35 Prozent des gegenwärtigen Notenumlaufs betragen. Das bisherige Aktienkapital der tschechoslowakischen Nationalbank von 12 Millionen Golddollar wird in ein Aktienkapital von 405 Millionen Goldkronen umgewandelt, der Nennwert einer Aktie mit 3375 Kronen festgesetzt. Die Bank wird schließlich ermächtigt, das Aktienkapital auf 607,5 Millionen Kronen zu erhöhen.
Berliner Dollarkurs, 16. Oktober. 4.187 G-, 4.195 B.
Dt. Abl.-Anl. 50.
Dt. Abl.-Anl. 9.50.
Berliner Geldmarkt, 16. Oktober. Tagesgeld 8—10 o. H., Monatsgeld 9.25—10,5 v. H.
Vrivatdiskonl: 7,25 v. H. kurz und lang.
keine alten 50-Psennigstücke mehr. Nach einer Mitteilung im Reichsgesetzblatt verlieren mit Wirkung vom 1. Dezember 1829 ab die alten Reichspfennigstücke aus Aluminiumbronze im Wert von 50 Psg. ihre Gültigkeit. Vom genannten Zeitpunkt ab gelten sie nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel und niemand ist mehr zur Zahlungsannahme verpflichtet. Die Geldstücke werden noch bis zum 30. November 1931 bei den Reichs- und Landeskassen zu ihrem Nennwert sowohl in Zahlung als auch in Umwechslung angenommen.
Zucker aus Holz. Die deutschnationale Fraktion des preußischen Landtags weist in einer Kleinen-Anfrage darauf hin, daß es dem Professor Dr. Bergius gelungen sein soll, nach einem besonderen Verfahren aus Holz Zucker herzu st eilen. Das Staatsministerium wird gefragt, ob es Vorsorge treffen wolle, um ein solches Verfahren rechtzeitig der Landwirtschaft und der gesamten Volkswirtschaft nutzbar zu machen und in die richtigen Wege zu leiten.
Würlk. Laadessparkasse. Nach der vorübergehenden Stockung im zweiten Vierteljahr 1929 hat die Spartätigkeit im dritten Vierteljahr wieder gute Fortschritte gemacht. Im Sparoerkehr wurden 8,1 Mill. Reichsmark in 39157 Posten einbezahlt und 5,8 Mill. Reichsmark in 13 519 Posten zurückbezahlt. Der Einlagenbestand hat sich also um insgesamt 2,3 Mill. Reichsmark erhöht. Das Gesamtguthaben der Sparer beträgt nunmehr rund 53 Mill. RM. Dazu kommen die Guthaben der Girokunden im Betrag von 16,5 Mill. Reichsmark und die aufgewerteten Spargut-
yaoen ln Höhe von 27,5 Mill. Reichsmark, so daß sich ein Gcsamt- einlagenbestand von rund 97 Mill. Reichsmark ergibt. — Ausgeliehen wurden im dritten Vierteljahr 1,7 Mill. Reichsmark in 183 Posten, zum größten Teil in langfristigen Hypotheken und an Gemeinden.
Die Lage in der Psorzheimer Schmuckinduslrie. Nach Meldungen aus Pforzheim hat in der Schmuckwarenindustrie das Weihnachtsgeschäft gut eingesetzt, trotzdem muß in einzelnen Betrieben noch kurz gearbeitet werden, während in anderen Betrieben schon wieder Ueberstundenarbeit geleistet werden muß. Der Rückgang der Ausfuhr konnte noch nicht behoben werden.
Unlauterer Wettbewerb. Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts sind im Möbelhandel „Inventurausverkäufe" nicht üblich, weil Möbel innerhalb einer Saison nicht unmodern werden. Ankündigungen von Möbel-Inventurausverkäufen sind daher als unlauterer Wettbewerb strafbar.
„Prima Qualität". Nach dem herrschenden Sprachgebrauch macht man, wie ein Reichsgerichtsurteil feststellt, im Triko- tagengeschäft einen Unterschied zwischen „Prima Ware" und „Prima Qualität". Crstere ist nur erstklassige Ware, die vollkommen fehlerfrei ist. während „Prima Qualität" die Garnqualität bezeichnet. Wer Stücke mit auch nur geringen Fehlern als „Prima Ware" anbietet, macht sich des unlauteren Wettbewerbs schuldig.
Streikbeschluß im französischen Bergbau. Der „Vorwärts" meldet aus Paris: Auf dem Bergarbeiterkongreß in Marseille wurde der Generalstreik gegen zahlreiche Verletzungen des Achtstundentags durch die Arbeitgeber beschlossen. Der Vorstand der Gewerkschaft wird den Beginn des Streiks bestimmen.
Aenderunaen im herbslslugplan. Das Verkehrsflugzeug nach Freiburg i. Br. startet ab 17. Oktober in Böblingen werktäglich um 15.15 Uhr. Landung in Freiburg 16.10 Uhr. Durch diese Zeiten wird der Anschluß in Freiburg an den Schnellzug nach Basel ermöglicht. Die Start- und Landezeiten für das Kursflugzeug in Richtung von München sind mit dem gleichen Tag wie folgt festgelegt: München ab 13.13 Uhr, Stuttgart—Böblingen an 14.15 Uhr.
Siuklgarler Börse, 16. Okt. Auf schwächere Tendenz an den Auslandsbörsen hin war der Verkehr an der heutigen Börse zurückhaltend, was ein leichtes Abbröckeln der Kurse zur Folge hatte. Der Kassenmarkt war uneinheitlich, doch überwiegend gut gehalten.
Berliner Gelreidepreise. 16. Oktober. Weizen märk. 23.20 bis 23.30, Roggen 17.40—17.80, Hafer 17—18, Braugerste 19.60 bis 21.60, Futter- und Jndustriegerste 17.20—18.80, Weizenmehl 23 bis 33.50, Roggenmehl 23.50—26.50. Weizenkleie 11.50—12.10, Roggenkleie 10—10.50.
Magdeburger Zuckerbörse, 16. Okt. Okt.-Dez. 26,2614. Ruhig.
Allgäuer Butler- und Käsebörse Kempten, 16. Okt. Molkereibutter 161—167, Verlauf: ruhiger, Qualitätszuschlag nach Statistik der Vorwoche 7,9 Pfg.; Weichkäse 20 Proz. Fettgehalt 38 bis 43 (grüne Ware), Verlauf: unverändert; Allgäuer Emmentaler 45 Prozent Fettgehalt 92—112, Verlauf: unverändert.
württ. Edelmetallpreise, 16. Okt. Feinsilber Grundpreis 70.40, dto. in Körnern 69.40 G.. 70.40 B-, Feingold 2800 G. 2814 B., Ausfuhrplatin 7.15 G.. 8.15 B.
Bremen. 16. Okt. Baumwolle Middl. Unio. Stand, loko 20.04.
Märkte
Almer Schlachlviehmarkl. Zutrieb: 7 Ochsen, 6 Farren, 24 Kühe, 11 Rinder, 182 Kälber, 155 Schweine. Preise: Ochsen 1. 50—54, Farren 1. 46—48, 2. 42—44, Kühe 2. 28—32, 3. 16—26, Rinder 1. 52—54, 2. 46—48, Kälber 1. 76—78, 2. 70—74, Schwein» 1. 80—84, 2. 76—78 Mk.
Pforzheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 10 Ochsen, 15 Kühe, 46 Rinder, 18 Farren, 2 Kälber, 519 Schweine. Preis«: Ochsen 1. 58—60, 2. 52—56, Farren 1. 54. 2. und 3. 53—49, Kühe 2. und 3. 42—28, Rinder 1. 59—62, 2. 55—58, Schweine 2. und 3. 90—92, 4. 88-91, 5. 80-82.
Schweinepreise. Aalen: Milchschweine 43—58. — Ludwigsburg: Läufer 70, Milchschweine 35—55. — Riedlingen: Milchschweine 48—60, Mutterschweine 285—320. — Schwenningen: Milchschweine 36—40. — Tuttlingen: Milchschweine 40—55 Mk.
Iruchlpreise. Aalen: Weizen 12.20—12.50, Kernen 12, Dinkel 10, Gerste 9.50, Haber 7.20—8. — Heidenheim: Kernen 12.50 bis 12.70, Weizen 11.30—11.60, Roggen 9, Haber 7.40—8. — Leut- kirch: Saatroggen 14, Haber 8.60—9.30, Dinkel 11. — Riedlingen: Roggen 13, Weizen 11.80—14, Gerste neu 9—9.60, alt 9.50, Haber 9.30, Besen 11.50. — Tuttlingen: Weizen 13.50-14, Dinkel 10 bt- 13, Haber alt 12—12.50, neu 8.20—9 Mk.
Hopfen. Altingen OA. Herrenberg: Nach einer längeren Pause wurden hier wieder nnige Hopfenkäufe abgeschlossen. Für nicht ganz einwandfreie Ware wurde 25 Mk. bezahlt, Schecken konnten selbst bei einem Preis von 15 Mk. nicht abgesetzt werden. Für beste preisgekrönte Hopfen wurde nicht mehr als 40 Mk. pro Zentner bezahlt. — Auch in Möhingen OA. Herrenberg wurden wieder einige Partien abgesetzt, zu 20—25 Mk. nebst ganz geringem Trinkgeld.
hohenlohescher Obstmarkl in Reuenstein bei Heilbronn. Angeführt Mostobst: Aepfel 4650 Ztr. 3.50—3.70 Birnen 1600 Zentner 1.30—1.50 ie Ztr. Tafelobst: Aepfel 720 Ztr. 6.50 bis 7.20 ./i je Ztr. Alles verkauft.
herbstnachrichtea
Meinpreise. In Ellhofen AO. Heilbronn ist die Lese in vollem Gang. Am Montag wurden die ersten Verkäufe zu 190, 195 und 200 ^ abgeschlossen. — In Cleebronn OA. Brak- kenheim verzeichnet« man mehrere Käufe zu 215 ^ pro Eimer.
In Eßlingen a. R. wurde auf dem Rathaus von der Stadt Eßlingen und den Filialgemeinden Mettingen, Rüdern und Sulzgries der Beginn der allgemeinen Weinlese auf Donnerstag, 17. Oktober festgesetzt.
Cleebronn (Zabergäu), 16. Okt. Die Lese geht heute im allgemeinen bis auf die größeren Posten zu Ende. Gestern bei weiterer lebhafter Nachfrage Käufe zu 215 und 220 Gute Post«, noch vorhanden.
Ingelsingen, 16. Okt. Der Beginn der allgemeinen Weinlese ist auf 21. Oktober festgesetzt. Es ist die letzte Gemeindelese im Kochertal. Bei dem herrlichen Herbstwetter nimmt das Mostgewicht hier täglich noch etwa 2 Grad zu. Der Ertrag ist aus 1000 Hektoliter geschätzt. Die Weißweinversteigerung findet Mittwoch, 23. Oktober, vormittags 11 Uhr, statt. .
Metzingen, 16. Okt. Die Weinlese ging heute zu Eüde. Ab Freitag kann in den neu eingerichteten 7 Keltern Wein (Rot- und Schillerwein) gefaßt werden. Güte vorzüglich.
Deinversleigerungen. In den nächsten Tagen finden folgend« Weinoersteigerungen statt: Freitag, 18. Oktober, vormittags 10- Uhr, Weingärtnerverein Haberschlacht AO. Brackenhetm, etwa 500—600 Hl. — Montag, 21. Oktober, nachmittag» 2.30 Uhr, Weingärtnergesellschaft Mundelsheim OA. Marbach, im Saal zum Ochsen, etwa 500 Hl. Trollinger, Käsberger um sonstige Berglagen, 350 Hl. rot gemischt. — Montag, 21. Oktober, 21 Uhr, Weingärtnergesellschaft Willsbach OA. Hellbronn, i« Rathaussaal. — Dienstag, 22. Oktober, 10 Uhr, Weingärtnergesellschaft Uhlbach OA. Eßlingen, im Keltereigebäude, etwa ISO Hl. 1929er Wein, etwa 300 Hl. 1928er Wein. — Dienstag. 2L Oktober, 1 Uhr, Weingärtnergesellschaft und Winzergenossenschast Weinsberg, in der Hildthalle, etwa 3000 Hl. Rot- und Weißweine. — Dienstag, 22. Oktober, nachm. 2 Uhr. Weingärtner- lesellschaft Fellbach OA. Waiblingen, in der Gesellschaftskeller.