8. Oktober 1928.
Seite 3 — Nr. 236
Nagolder Tagblatl „Der Gesellschafter
Dienstag, 8. Oktober 1929.
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Oktober 1929.
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Weg zur Lösflerspitze verfehlt hat. Als Alleingeher mußte er umkehren und stürzte beim Abstieg an einer 660 Meter hohen Wand auf einen Gletscher ab, wo er sich den schweren Beinbruch zuzog. Trotzdem konnte er sich noch etwa 100 Meter weit fortschleppen. Als bereits die Dämmerung hereinbrach, schrieb er den Abschiedsbrief. Die Stelle ist nur etwa eine halbe Eehstunde von der Ereizer Hütte entfernt. Luz hatte noch den Schuh des linken Fußes selbst ausgezogen und ihn in seinem Rucksack verwahrt. Nach dem Unfall zog ein schweres Gewitter über den Gletscher, wobei auch Neuschnee siel.
Der Abgestürzte ist auch in Freudenstadt und Altensteig wohlbekannt. Sein Vater ist ein gebürtiger Altensteiger, seine Mutter ist eine Schwester von Eckmetzer- Schmid-Freudenstadt.
Letzte Nachrichten
Prälat Kaas über Stresemanns Nachfolge
Köln, 8. Okt. Am Montag fand im Weißen Saal der Bürgergesellschaft die Herbsttagung des Provinzialausschusses der rheinischen Zentrumspartei statt. Die Kölnische Bolkszeitung berichtet aus der internen Sitzung: Die Tagung war von dem Tod Stresemanns überschattet. Dies kam nicht nur in den warmen Worten aufrichtigster Teilnahme und Trauer zum Ausdruck, die Justizrat Mönnig und Prälat Kaas dem hohen Entschlafenen widmeten, sondern auch in dem Umstand, daß die vorgesehene Tagesordnung eine Aenderung erfuhr. Das Referat des Reichsministers Dr. Wirth über Poungplan und Westprogramm fiel aus. Es sprachen daher anstelle von Dr. Wirth Reichstagsvizepräsident Esser und Reichstagsabgeordneter Joos, während das Schlußwort der Parteivorsitzende Prälat Kaas selbst übernahm.
Hierbei streifte Prälat Kaas die Frage der Nachfolgeschaft Stresemanns. nach der grundsätzlichen Seite hin. Da in der Öffentlichkeit auch sein Name genannt worden war, ging er mit einigen Wendungen darauf ein und erinnerte an seine Worte auf der Essener Zentrumskund- gebung vom Frühiahr dieses Jahres, daß er es sich zur Aufgabe gesetzt habe, den Typ des an Ministerposten völlig uninteressierten Parteiführers wieder herauszubilden. Er babe damals schon mit aller Klarheit herausgestellt, daß für ihn als Parteiführer die Uebernahme eines Ministeriums nicht in Frage komme. Trotzdem könne es aber dem Zentrum nach der sachlichen Seite hin nicht gleichaül- tig sein, wie dieses Ministerium besetzt werde. Die Lücke, die Stresemanns Tod geschaffen habe, sei groß und vielleicht sei sie innerpolitisch größer als außenpolitisch. Deshalb müsse das Zentrum bei der endgültigen Besetzung des verwaisten Außenministeriums — mit welcher Person lasse er ebenso ganz dahingestellt wie die Frage, ob Parlamentarier oder Beamter — verlangen, daß alle Mitglieder des Kabinetts die Gewähr für den inneren Bestand des Kabinetts in seinen innen- und außenpolitischen Aufgaben böten. Diese rein sachlichen Fragen seien für das Zentrum allein ausschlaggebend. Nur von diesem Gesichtspunkt aus würde das Zentrum an die Prüfung der Vorschläge des Kanzlers herantreten, müsse aber deshalb auch den Anspruch anmelden, bei der endgültigen Besetzung sachlich gehört zu werden.
In der Aussprache über den Poungplan kam zum einhelligen Ausdruck, daß ein endgültiges abschließendes Urteil wegen der noch laufenden Verhandlungen insbesondere wegen der noch ungeklärten Saarfrage zur Stunde noch nicht möglich sei.
Der Typhus im Saargebiet.
Saarbrücken, 8. Okt. Die Zahl der Typhuskranken im Stadtbezirk Saarbrücken beträgt nunmehr 41. Zwei Erkrankte sind gestorben In der lothringischen Nachbarschaft wurden in Morbach und in Klein-Resseln 30 Typhusfälle festgestellt, wovon zwei tödlich verliefen. Die Typhusepidemie, die seit einigen Wochen Chateau-Salins heimsucht, scheint zu erlöschen. Hier sind 7 Personen erlegen.
Zeppelinstart um 24 Stunden verschoben.
Friedrichshafen, 8. Okt. Kapitän Lehmann erklärte um 24 Uhr nach Eintreffen des Wetterberichts, daß der Start des Luftschiffes wegen der überaus schlechten Wetterlage über ganz Europa um etwa 24 Stunden verschoben 'werden müsse. Unter diesen Umständen wolle er die Verantwortung für Schiff und Fahrgäste nicht übernehmen. Er wolle zunächst weitere Wettermeldungen abwar- ten und erst dann einen neuen Zeitpunkt für den Abflug bestimmen. Die Fahrgäste begaben sich hierauf wieder ins Hotel zurück. ^
Einbruch in die französische Botschaft. Am Samstag abend wurde in die französische Botschaft am Pariser Platz in Berlin ein schwerer Einbruch entdeckt, bei dem den Tätern für 87 000 Mark Schinucksachen in die Hände gefallen sind. Das Botschaftsgebäude wird z. Zt. neu hergerichtet und der Botschafter hat mit einem Teil des Personals das Haus verlassen.
Eisenbahnauschlag. In der Nacht zum Sonntag sind aus der Strecke Braunschweig—Neuekrug kurz vor dem Bahnhof Seeson von verbrecherischer Hand Befestigungsschrauben einer Schiene gelöst und 2 Laschen abgeschraubt worden. Der Schaden wurde beim Begehen der Strecke entdeckt. Aus die Entdeckung des Täters hat die Reichsbahndirektion Kassel eine Belohnung von 5000 RM. ausgesetzt.
Der Räuber von Charlolienburg, der am Freitag abend den frechen Raubüberfall in einem Metzgerladen verübte, ist in der Person des 16jährigen Walter Schall, der kurz zuvor aus einer Fürsorge-Anstalt entwichen war, ermittelt und verhaftet worden. Er gibt an, er sei von einem arbeitslosen .Maxe', der den Raub schon lange geplant hatte, zur Tat aufgesordert worden. Der „Maxe" habe ihm auch das ganze geraubte Geld abaenommen. Der .Mare' und der
dritte Beteiligte konnten inzwischen ebenfalls verhaftet werden.
Raubüberfall. In Frankfurt a. M. schlug der 24jährige Fabrikarbeiter Karl Benne aus der Straße einen Kassenboten der Firma Gutbrod nieder und raubte ihm 3000 RM. Lohngelder. Der Täter wurde aus der Verfolgung ein- geholt: das Geld ist wieder beigebracht.
Schiffszusammenstoß. Das Schulschiff des Deutschen Schulschiftvereins „Deutschland" hatte bei Goodwin Sands mit dem französischen Dampfer „Louis Mercier" einen Zusammenstoß, bei dem das Schulschiff oberhalb des Wassers an der Back leicht beschädigt wurde. Das Schulschiff fuhr nach Bremerhaven zurück.
hoffnungslose Lage des Dampfers „Höchst". Die Lage des on der Südspitze von Indien gestrandeken Hapag- dampfers „Höchst" gilt als hoffnungslos. '
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Schwierige Landung des „Gras Zeppelin". Am Sonntag morgen führte der „Traf Zeppelin" eine weitere Schweizerfahrt unter der Führung des Kapitäns Lehmann aus. Gegen ^4 Uhr nachmittags kehrte es nach Friedrichshafen zurück. Ein starker Föhnsturm machte aber die Landung zunächst unmög- lich. Wiederholte Versuche mußten aufgegeben werden. Das Luftschiff mußte in der Höhe von einigen hundert Metern Schleifen- sahrten machen, bis der Bodenwind um 4.45 Uhr etwas nachgelassen hatte. Dann konnte mit größter Vorsicht die Senkung vorgenommen und das Luftschiff langsam in die Halle gezogen werden, wo es um )46 Uhr verankert wurde.
Wegen des stürmischen Wetters wurde die Schlesienfahrt, die Sonntag nachts 11 llhr beginnen sollte, abgesagt werden. Falls sich die Witterung bessert, wird die Fahrt in der Nacht zum Dienstag begonnen. Ueber den britischen Inseln liegt zurzeit ein schwerer Tiefdruck, der langsam nach Osten zieht.
Zeppelinlandung im würkk. Flughafen. Die Ortsgruppe Bob- lingen-Sindelfii-gen des Deutschen Touring-Tlubs hat beschlossen, am 20. Oktober, dem Tag, da der Zeppelin in Böblingen ist, eine Plak-ttenfahrt. offen für alle Kraftfahrer, zu veranstalten und damit fliegerische Veranstaltungen aller Art zu verbinden.
Dieder ein Flugrekord. Das französische Luftfahrtministerium teilt mit, daß die beiden französischen Flieger Toites und Bella n t e den Langstrecken-Rekord der italienischen Flieger Ferrarin und del Preto vom Juli 1928 (7180 Kilometer) mit ihrem Flug nach Chardin in der Mandschurei (etwa 7840 Kilometer) gebrochen haben.
Sanders neuer Rakelensloss. Der erste Raketenslug von Fritz v- Opel am Montag erfolgte noch mit den alten Puloerraketen. Künftig sollen aber auch, wie von Valier, Flüssigkeitsraketen verwendet werden, die von dem Raketenbauer Ingenieur Sander (Wesermünde) hergestellt sind. Wie Sander erklärte, ist es gelungen, in einem Nebenerzeugnis der chemischen Industrie, das bisher keine Beachtung gesunden hatte, einen Sauerstoffträger nutzbar zu machen und in der Verbrennungskammer mit einem Kohlenstoffträger zu verbinden. Der Kernpunkt der Erfindung bestehe darin, daß die flüssigen Stoffe im Augenblick der Bereinigung durch geeignete Maßnahmen auf Verbrennungstemperatur erhitzt werden. Der neue San- der-Sprengstofs entwickelt 2380 Kalorien (Wärmeeinheiten). Seine Wirkung in der Rakete sei viermal größer als die des Pulvers, und seine Wirtschaftlichkeit sei um ein Drittel geringer als die des Benzins; der neue Betriebsstoff werde sich auf 20 Pfennig je Liter stellen. Der erste mit diesem neuen Triebstoff arbeitende Raketenmotor sei 40 Minuten lang gelaufen, während die Puloer- rakete eine Brenndauer von höchstens 40 Sekunden erreichte. Der Triebstoffträger werde in getrennten Tanks für den Kohlenstoff und den Sauerstoff aufbewahrt, und die Zufuhr könne genau wie beim Benzinmotor durch den Führer geregelt werden. Entgegen der Meinung andrer Fachleute will Sander festgestellt haben, daß die Rakete auch im leeren Raum, unabhängig von der sie umgebenden Atmosphäre, ihrem Druck und ihrer Zusammensetzung, arbeite. Sie werde also tatsächlich das gegebene Mittel sein- um Flugzeugen in großen Höhen große Geschwindigkeiten zu verleihen. Der flüssige Sander-Betriebsstoff könnte auch ein anderes Problem der Lösung nahebringen, nämlich den Bau einer wirtschaftlichen Gasturbine.
TV. Wildberg 1 — TV. Ebhausen 1, 3:2 (0:2).
Zwei gleichwertige Gegner standen hier gegenüber, die sich einen zähen, aber durchaus fairen Kampf um die Punkte lieferten. Ebhausen wirft in der 15. Minute das erste Tor, dem es in der zweiten Halbzeit noch ein weiteres folgen ließ. Durch gutes Stürmerspiel erreichte Wildberg bald den Ausgleich 2:2 und konnte kurz vor Spielende den Siegestreffer erzielen. Ebhausen brachte eine rasche Mannschaft und hatte seinen besten Mannschaftsteil im Sturm. Auch Wildbergs Mannschaft konnte in diesem Spiel gefallen. Hennefarth-Calw leitete wie bekannt gut und sicher.
Der 20. Deutsche Turnlag setzte in seiner Sitzung in Berlin den Haushaltplan für 1930/31 fest, der mit einem Betrag von 1185 000 Mark abschließt und der eine Kopfsteuer von 85 Pfennig voraussetzt, denn die Deutsche Turnerschaft deckt alle ihre Unkosten aus den Beiträgen ihrer Mitglieder. Die Einnahmen reichen aber hierzu nicht aus, so daß die D.T. mit dem Zufluß öffentlicher Mittel rechnet. Im Laus der Besprechung des Haushaltplans gab es öfter lebhafte Erörterungen, die sich zu einem scharfen Einspruch auswirkten, als bekanntgegeben wurde, daß die Unfallunterstützungskasse der D.T. mit 7600 Mark vom Staat beste»- ert worden ist. Weiter wurde beschlossen, in Leipzig einen Platz in Erbpacht zu nehmen, um auf diesem im Laufe der Zeit eine zweite Turnschule zu errichten. In dieser sollen vor allem Lehrer für Spiele und das Volksturnen ausgebildet werden.
Handel und Verkehr
Eroßbankenverschmelzung in Wien
Die Bodenkreditbank zahlungsunfähig
Zufolge eines Abkommens, bei dem die Bundesregierung stark mitgewirkt hat, wird die Bodenkreditanstalt mit allen Aktiven und Passiven von der Oesterreichischen Kredit- anpaltftür Handel un d G ewerbe in Wien übernommen
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woroen. Nach der amtlichen Mitteilung sollen alle an dis Bodenkreditanstalt zu stellenden Ansprüche von der Kreditanstalt zur vollen Höhe ausbezahlt werden. Die Besprechungen über die Jndustrieunternehmungen, an denen die Bodenkreditanstalt interessiert ist, seien noch nicht abgeschlossen. Die Vereinbarungen über die Einzelheiten des Vertrages sind noch nicht bekannt.
Die Verschmelzung wird den Aktionären der Bodenkredit- anstalt bedeutende Opfer auferlegen, aber andererseits den Einlegern und sonstigen Gläubigern volle Sicherheit und den Konzernindustrien der Bodenkreditanstalt die Fortsetzung ihrer Arbeiten ermöglichen. Eine Kapitalerhöhung der Kreditanstalt ist in Aussicht genommen, deren Begebung durch ein internationale» Konsortium unter Führung des Bankhauses Rothschild in Aussicht steht.
Für vier Bodenkreditaktien soll eine Kreditaktie gegeben werden. Der Nominalwert der Bodenkreditaktie beträgt 50 Schilling (30 Mark), der der Kreditaktie 40 Schilling. Nach dem Nominalwert berechnet sollen die Bodenkreditaktionäre nur ein Fünftel des Nennwerts ihrer Aktien erhalten. Die Schalter der Bodenkrcditanstolt bleiben für den Publikumverkehr geöffnet: jeder Besitzer eines Einlagebuchs erhält auf Ber> langen seine Einlagen oder Depots zurück, da die Kreditanstalt einspringt.
Die christlich-soziale „Wiener Montagspost" meldet: Es steht fest, daß die Bodenkreditbank zahlungsunfähig ist. An der Börse werden ihre Aktien gestrichen. Allgemein wird das energische Eingreifen des Bundeskanzlers Schober in dieser Angelegenheit anerkannt. Die Regierung Schober habe sich hierdurch als eine Regierung der Tat erwiesen und die bestehende Vereinigung der Kreditanstalt und der Bodenkreditanstalt sei ihr ausschließliches Werk und der erste starke Ausdruck der Initiative des Bundeskanzlers Schober. Schober vertrat den Standpunkt, daß die Liquidierung nicht wieder auf Kosten des Staats erfolgen dürfe. Der drohende Zusammenbruch der Bodenkreditanstalt sei es auch gewesen, der die Besetzung des Finanzministeriums bisher unmöglich machte. Der in Aussicht genommene Sektionsches Dr. Juch weigerte sich, aus das entschiedendste, unter solchen Aussichten das Finanzministerium zu übernehmen. Von den leitenden Persönlichkeiten der Bodenkreditanstalt wird keine in die Kreditanstalt übernommen.
Vorkriegsschulden-Konferenz in Paris
Deutschland stark beteiligt
Am 7. Oktober begann in Paris eine Versammlung des Der- waltungsrats der Caisse Commune statt. Diese Versammlung, an der die Vertreter der Inhaber österreichischer und ungarischer Vorkriegsanleihen wird voraussichtlich für alle, bisher noch ungeregelten oder nur vorläufig geregelten Vorkriegsanleihen der alten Monarchie Vorschläge ausarbeiten, welche die Grundlage der unmittelbar anschließenden Verhandlungen mit den Vertretern der Nachfolgestaaten (Oesterreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Polen, Rumänien und Südslawien) bilden sollen.
An diesen Verhandlungen ist das deutsche Anlagek api- tat außerordentlich interessiert, da die in Frage kommenden Anleihen sich zu mindestens 50 Prozent in deut- schein Besitz befinden. So wird der deutsche Besitz wie folgt angegeben: Oesterr. und Ungar. Goldrsnten 153 000 000 Gold- gülden, Oesterr. Schatzscheine 119 000 000 Goldkronen, Ungarische Pfd.-Sterl.-Renten 234 000 000 Goldkronen. Siberrenten 69 000 000 Gulden, Papierkronenrenten 725 000 000 Kronen. Hierzu kommen noch die auf Mark lautenden Anleihen im Nennwert von mehr als 100 Mill., von denen sich der allergrößte Teil in deutschem Besitz befindet, sowie die sichergestellten (Eisenbahn-)Anleihen.
dem Jahr 1843 bestehende altangesehene Damenkonfektionsfirma Karl Fr. Bauer in Eßlingen hat die Zahlungen eingestellt.
Konkurse. Reinhold Riehle, Photograph in Stuttgart, Thar- lottenstr. 8. — Sebastian Maurer, Zimmermann und Kolonial- warenhandler in Pfronstetten OA. Münsingen. — Nachlaß des in Ravensburg wohnhaft gewesenen Privatmann Johann Minder. — Anton Schwarz, Schreinermeister, z. Zt. Geschäftsführer in Ravensburg — Otto Cisele, Holz- und Kohlenhandlung in Gmund und ferne Ehefrau Anna Eisele. — Johann Georg Hage. Inhaber eines Tabakwarengeschäfts in Ulm. Schulqasse 6. — Franz Sasse, Werkführer in Ulm-Söflingen.
Verwerfung gebrauchter Automobile. Unter der Firma Zweite Hand AG. für den Verkauf und die Instandsetzung gebrauchter Kraftwagen ist in Berlin mit einem Grundkapital von 100 000 RM. eine neue AG. gegründet worden, die den Handel mit und die Wiederherstellung von gebrauchten Kraftwagen betreiben und zur Erreichung und Förderung dieses Zwecks geeignete Anlagen errichten wird. Den ersten Aufsichtsrat bilden Vizeadmiral a. D. Heinrich Löhlein, Berlagsdirektor Georg Merleker und Syndikus Dr.»Bernhard Gaber, sämtlich in Berlin.
Viehpreise. Herbertingen: Ochsen 510—700, Kalbeln 400—710, Iungrinder 200—400, Kühe 300—500. — Sünzelsau: Kühe 560 bis 630, Kalbinnen 370—410, Jungfarren 320, Iungrinder 185 bis 200
Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 38—55. — Bests- Heim: Milchschweine 35—50. — Crailsheim: Läufer 70—140, Milchschweine 40—60. — Hall: Milchschweine 40—55. — Herreubergr Milchschweine 47—57, Läufer 70—80. — Sünzelsau: Miichschwein« 40—57. — Oehringen: Milchschweiae 45—54. — Rottwell: Milch» ichweine 37—19 — Vaihingen a. E.: Milchschweine 31—51, Läufer 80. — Bopfingen: Läufer 85—95, Saugschweine 42—55. — Güglingen: Milchschweine 35—42. Läufer 80—95. — Giengen a. Br.« Milchschweine 43—60. — Nshoser: Milchschweine 45—60. — Marbach: Milchschweine 40—58. — Nürtingen: Milchschweine 42—62. — Ulm: Milchschweine 37—46. — Herberlingen: Ferkel 45—60, Mutterschweine 280—320 ,(7.
Fruchtpreise. Erolzheim: Kernen alt 13, neu 12. Weizen akt 11, neu 10, Dinkel neu 8.50, Roggen alt 9, neu 8.50, Hafer neu 8—8.30. — Giengen a. Br.: Kernen 11.50, Gerste alt 8, neu 9.20 bis 9.40, Hafer 7—7.30, Weizen 11.20—12. — Roktweil: Weizen 12-15, Dinkel 11.50—12.50. — Tübingen: Weizen 11.80—13, Saatweizen 13.50—14, Dinkel 9—9.50, Saatdinkel 12,50—13.50, Gerste 11—11.50, Hafer 11—11.50. — Urach: Weizen 12.50—12.70, Dinkel 7.80—11, Gerste 9.50—11, Hafer 7.50—10.50. — Balingen: Dinkel 12—12.50, Weizen 13. — Ellwangen: Weizen 10—13.20, Roggen 10.50—12.50, Hafer 8, Dinkel 10. — Nagold: Weizen 13 bis 15, Dinkel 11—12.50, Roggen neu 12, Gerste 10.50—11, Hafer neu 9. — Ravensburg: Besen 9—9.25, Weizen alt 12.50—13.40, neu 11.50, Roggen 11, Grste alt 10.90-11.45, Hafer alt 11—11.50, neu 8.20—9, Saatvesen 10.75-11.50, Saatgerste 11.50. — Saul- gau: Weizen neu 11.50, Dinkel neu 8.50, Roggen neu 9.50. — Reutlingen: Weizen 13—14, Dinkel 10—12, Gerste 10,50-12, Hafer 8—10.50. — Ulm: Weizen 11—12.40, Roggen 9—12, Gerst» 10, Hafer 7.60—9.60
Nürnberger Hopsen vom 7. Okt. Zufuhr 500 Ballen, Umsatz 200 Ballen. Preise: mittlere Gebirgshopfen 40—45, mittler» Hallertauer 50—75, prima Hallertauer 80—89, prima Württem- berger 80—90, Auszughopfen 105 Tendenz unverändert.
Mostobstmarkk Stuttgart Nordbahnhos, 5. Okt. Der Mostobstmarkt Nordbahnhof kommt in diesem Jahr wegen des Fehlen» ausländischer Zufuhren erst jetzt in Fluß. Die Gesamtzufuhr betrug bis heute 28 Waggon, davon 21 aus Württemberg und 5 aus Hessen. Im Kleinverkaus wurden für Mostäpfel ohne Beimischung von Birnen 4.40—4.60 per 50 Kg. bezahlt.
Welker für Rliktivoch und Donnerstag;
Die Wetterlage wird von einer Depression mitbeeinflußt. Für Mittwoch und Donnerstag ist zeitweilig aufklärendes, vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.
Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten, einschließlich „Die Mode vom Tage".