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Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

Montag, 38. September 1828.

Schule und

Salzburg, 29. Sept. In einer allgemeinen Sitzung der 57. Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner berichtete der bekannte Kriegsschuldforscher Oberst a. D. Dr. h. c. Schwerdtfeger über die Behandlung der Fragen des Weltkriegs und seiner Vorgeschichte in der Schule. Die innere Zerklüftung, so führte der Redner u. a. aus, bringe es mit sich, daß die Waffen des p a r t e i p o li­tt s ch e n Kampfes aus der Rüstkammer des Weltkriegs ge­nommen werden. Bei 5 Prozent Kenntnis von den Dingen werden hundertprozentige Werturteile abgegeben, Hier muß die Schule eingreifen und den jungen Menschen vor den Entstellungen der Parteien schützen. Heute dringt die Er­kenntnis in immer weitere Kreise des In- und Auslands, daß der Schuldparagraph des Versailler Vertrags unmög­lich ist, weil er auf falscher Voraussetzung beruht. Kein Wort ist politisch so vergiftend, wie das vom Dolchstoß, weil jeder darunter etwas anderes versteht. In der Schule j muß auch über so bedenkliche Bücher, wie über das von !

Weltkrieg

nemarque, gesprochen werden, weil es in Massen ins Volk geworfen, für die Auffassung über den Krieg, die Zu- stände im Heer usw. weiter wirkt als wissenschaftliche Bücher. Dir dürfen nicht vergessen, daß wir Unsterbliches geleistet haben, daß es uns gelungen ist, eingekeilt zwischen Frank­reich und Rußland, die Heimaterde zu schützen. Das ist so groß, daß erst spätere Zeiten es wirklich werden lassen können. Dieses stolze Bewußtsein ist der größte Aufbau­faktor.

Professor Litt-Leipzig führte in einem Vortrag über die Lage der Fakultäten aus, die höhere Schule müsse dafür sorgen, daß der Abstand zwischen ihr und der Universität nicht zu groß werde. Die Universität müsse ihrerseits darauf sehen, daß Divlome und Ehrengrade nur an Leute verliehen werden, die sie erarbeitet hakwn. Eine Fakultät, die das Niveau der von ihr verliehenen Titel nicht Hochhalte, habe kein Recht, sich über das sinkende Niveau der höheren Schule zu beklagen. Sehr richtig!

für dieInternationale Zahlungsbank" darauf dringen, daß die britischen Dominions in der Leitung der Bank vertreten seien und es werde erwartet, daß zum mindesten ein Direkkorposten dafür bereikgestellt werde, der dann von den einzelnen Dominien abwechselnd besetzt würde. Ferner erwarte man, daß drei Direktorenposten auf Schweden, Holland und die Schweiz und ein weiterer auf Oesterreich oder Ungarn entfallen werden.

DerPetit Parisien" bestätigte, daß der Ausschuß in Baden-Baden tagen wird.

Das Urteil im Prozeß Eckermann

Schwerin, 29. Sept. 3m .Femeprozeß' Eckermann wurde durch den Vorsitzenden, Landgerichtsdirektor Busch­mann, folgendes Urteil verkündet: Das Berfahren gegen! den Angeklagten Oberleutnant zur See a. D. Ecker­mann wird auf Grund des Paragraphen 2 des Gesetzes über Straffreiheit vom 14. Juli 1928 eingestellt. Die Kosten des Verfahrens trägt die Staatskasse. Der Ange­klagte wird sofort in Freiheit gesetzt. Das Urteil wurde im Zuhörerraum mit Heil-Rufen ausgenommen.

DerFehlbetrag der Arbeitslosenversicherunq

Das Reichsarbeitsministerium hat dem Reichstag die Begründung zum Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung des Gesetzes über Arbeitslosenversicherung usw. vorgelegt. Darin wird u. a. mitgeteilt, daß im zweiten Haushaltsjahr der Arbeitslosenversicherung die Ausgaben ihre Einnahmen um 479 Millionen Reichsmark überschritten haben. Dabei sind die Aufwendungen des Reichs und der Reichsanstalt für die Sonderfürsorge miteingerechnet. Die starke Be­anspruchung von Reichsmikteln 265 Millionen RM. in der Versicherung. 105 Millionen in der Sondersürsorge, zusammen rund 370 Millionen RM. habe wesentlich dazu beigekragen, die ohnehin schwierige Kaffenlage des Reichs in den Winker- und Frühjahrsmonaten des Jahres 192g zu verschärfen. Es bestehe weitgehendes Einverständ­nis darüber, daß sich das nicht wiederholen dürfe. Die Dar­lehenshilfe des Reichs könne nur für Fälle ernster Notlage oder zur Befriedigung vorübergehender Geldbedürfnisse in Anspruch genommen werden. Au den hier angeführten Zahlen kommen noch die Beträge, die das Reich für die Krisenfürsorge habe zahlen müssen, sodaß die gesam­ten Aufwendungen an Reichsmikteln für die Arbeitslosigkeit rund eine halbe Milliarde Mark betragen.

Württemberg

^ Protestkundgebung der Bankangestellten

Stuttgart, 29. September.

Im dichtbesetzken großen Saal des Bürgermuseums ver­anstalteten die Stuttgarter Bankbeamten eine Prokestver- sammlung gegen die drohende Massenentlassung von Bank­angestellten durch die Verschmelzung der Deutschen Bank und der Mskontogesellschaft. 3880 Bankbeamte d. h- 15 v. H. der ganzen Belegschaft, sollen der sogenannten Ratio­nalisierung dieser Beamten geopfert werden. Der Gauvor- steher W. Ieuck führte aus, aus wirtschaftlichen und Ratio­nalisierungsgründen wäre die Verschmelzung dieser Groß­banken nicht nötig gewesen, denn kein Wirtschaftszweig habe in den letzten Jahren eine derart günstige Entwicklung ge­nommen wie das Bankgewerbe. Die Aufsichtsratsmitglieder, deren es 112 sind, werden bei der Rationalisierung nie ver­mindert, nur die Angestellten seien die Opfer. Auch bei der Industrie sei durch die Rationalisierung kein« Warenverbil­ligung eingetreten, ebenso werde durch die .Rationalisie­rung' der Banken keine Zinsverbilligung ein- treten. In einer einstimmig angenommenen Entschlie­ßung wurde ausgesprochen:

Bei der heutigen Wirtschaftslage sei es den zum Abbau gelangenden Angestellten kaum möglich, Unterkommen in anderen Berufen zu finden. Daher dürfen durch die Ver­schmelzung der Deutschen Bank und der Diskonto - Gesell­schaft Bankangestellte nicht arbeitslos werden. Entweder müssen an eventuell zum Abbau gelangende Angestellte aus­reichende Pensionen bezahlt werden oder durch den Einfluß und die weitgehenden Geschäftsverbindungen des Großhandelskonzerns diese in neue gesicherte Stel­lungen übergeführt werden Die Bankangestelltenschaft Stuttgarts erwartet, daß auch die R e g i e r u n g sich unver­züglich mit den Ereignissen befaßt und Schritte unternimmt, um die Auswirkungen dieser Verschmelzung in sozialer Hin­sicht für di« Angestelltenschaft erträglich zu gestalten.

Stuttgart, 29. Sept. Einnahmen und Aus- aben des Landes Württemberg. Nach dem usweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Württemberg im Rechnungsjahr 1929 betrug bis Ende August 1929 die Mehrausgabe im ordentlichen Haushalt 10909 080 und die Mehrausgabe im außerordentlichen Haushalt 1141000 RM.

Stahl-Bierfässer Am Freitag traf auf dem Hauptbahnhof ein ganzer Güterzug beladen mit Stahlfässern für die Firma Leicht in Vaihingen a. F. ein. Es handelt sich um elf riesige Bierfässer aus dem rostfreien Stahl .Nirosta' von etwa 78 Meter Länge und einem Durchmesser bis zu drei Meter.

75. Geburtstag. Der frühere Senatspräsident am Lan­desgericht, Dr. Oskar v. Haidlen, vollendet am 29. Sep­tember das 75. Lebensjahr. Von 19021924, wo er in den Ruhestand trat, war er am Oberlandesgericht tätig,

von 1915 an als Senatspräsident. Der hochverdiente Richter ist auch als juristischer Schriftsteller hervorgetreten. Er war auch Mitglied des Kompetenzgerichtshofs, des Berwü- tungsgerichtshofs und des Staatsgerichtshofs. Im Krieg führte er eine Sanitäts-Kraftwagen-Abteilung.

Beratungsstelle für Vereinstheaker und Laienspiel. Die

Beratungsstelle für Vereinstheater und Laienspiel des Ver­eins zur Förderung der Volksbildung, Stuttgart, Hölder­linstraße 50, wird von Vereinen und Jugendgruppen in Anspruch genommen, denen es darum zu tun ist, wirklich lebendige und gehaltvolle Feiern zu veranstalten. Sie kann täglich von 36 Uhr, am Samstag von 101 Uhr, besucht werden. Bei schriftlichen Anfragen sind möglichst genaue Angaben der Verhältnisse und Wünsche notwendig. Es er­folgt Beratung in allen Fragen der Programmgestaltung.

Eine Erklärung zur Lehrerbildung, Der württem- bergische Industrie- und Handelstag hat bekanntlich kürzlich auf die Aufforderung des Kultministeriums, zu dem neuen Schulgesetzentwurf Stellung zu nehmen, sich u. a. gegen die akademische Bildung der Volksschullehrer ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung des Württ. und des Kath. Lehrervereins wird nun dem Handels- und Jndustrietag das Recht und die Befähigung abgesprochen, über die Aus­bildung der Lehrer in geschlossenen Anstalten ein Urteil abzugeben. Die Aufgabe des Volksschullehrers bestehe nicht nur darin, den Kindern in den Elementarfächern eins Aus­bildungsgrundlage zu geben; sie stehe auch im Widerspruch mit der Behauptung des Handelstags, daß die Leistungen der Volksschule mangelhaft seien. Es scheine, angenommen zu werden, daß der Unterricht und die Erziehung einer Schulklasse einfacher zu erlernen sei als ein Handwerk oder ein Kaufmannsberuf. Die Befürchtung, daß akademisch gebildete Volksschullehrer keine Freude mehr an ihrem Beruf in einem entlegenen Dorf haben würden und daß daher die akademische Lehrerbildung nicht im wohlverstan­denen Interesse des Lehrerstands selbst liege, könne nicht als ein Zeichen des Verständnisses für die Lebens- und Berufs­aufgabe der Volksschullehrer betrachtet werden.

Aus dem Lande

Zuffenhausen, 29. Sept. Lebensretter. Hans Haaga aus Zuffenhausen hat am 8. Juli und Karl Lon - radt aus Zuffenhausen am 1. Juni je einen Menschen unter Einsatz des eigenen Lebens vom Ertrinkungstod ge­rettet. Beiden hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft in Anerkennung ihrer wackeren Tat ihrSilbernes E h r e n z e i ch e n" für Rettung unter eigener Lebensgefahr verliehen.

Ludwigsburg, 29. Sept. Todesfall. Im 62. Lebens­jahr starb gestern hier Pfarrer und Prof. Hugo Noth­weiler. Der Verstorbene war in Denkendorf geboren. Er wirkte zuerst als Stadtvikar in Ulm, theol. Hilfslehrer in Basel, Pastor in Elberfeld, Anstaltsgeistlicher und Religions- Professor in Gütersloh und kehrte 1921 in die schwäbische Heimat zurück, in der er 1. Stadtpfarrer in Sindelfingen wurde. Vor 3 Jahren nahm er seine Entlassung aus dem Kirchendienst und wurde Evangelist der Wichern-Vereini- gung. Als solcher hielt er vielbeachtete und gut besuchte Vorträge an verschiedenen Orten.

Böblingen, 29. Sept. 24 Prozent Umlage. Der Voranschlag bringt im ganzen bei 292 000 -N Einnahmen und 842 000 Mark Ausgaben einen Abmangel von 549 798 Mark. Die Deckung soll geschehen durch 50 000 -4t Zuschuß aus dem Ausgleichsstock, durch 12 000 -4t Restmittel, durch 129 000 -4t Anteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer der Körperschaft und vor allem durch eine 24prozentige Ge­meindeumlage mit 306 413 -4t. Der Wasserzins mußte eine 80prozentige Erhöhung erfahren, so daß 1 Kubikmeter nun­mehr 35 statt 20 ^ kostet. Diese plötzliche Steigerung er­klärt sich daraus, daß die Stadt erstmals in diesem Jahr die Kosten der Ammertal-Schönbuch-Wasserversorgungsgruppe antestmäßig im Betrag von etwa 500 000 -4t zu verzinsen hat Die Waldkasse kann demgegenüber sogar mit einem Ueberschuß von 70 000 -4t bei 146 300 -4t Einnahmen rech­nen. Bei dem Voranschlag ist versorglicherweise auch ein Betrag für evtl. Notstandsarbeiten berücksichtigt.

Reutlingen, 29. Sept. 70JahreEisenbahn. Ende September sind es 70 Jahre, daß die Eisenbahn von Plo­chingen bis Reutlingen eröffnet wurde. Schon nach acht Wochen, Mitte November, rutschten bei Bempflingen zwei Auffüllungen, so daß die Bahn den ganzen Winter unter­brochen war und bis zum 20. April 1860 die Personen von Metzingen nach Nürtingen im Eilwagen, die Waren von Reutlingen bis Nürtingen auf Güterwagen befördert wer­den mußten

Heimatblatt

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Keppler. Die hiesige kath. Pfarrgemeinde will für den verstorbenen B-schof Paul Wilhelm v. Keppler, der von Gmund stammt und der Heiligkreuzkirche, seiner Taufkirche m seinem Todesjahr, auf Ostern 1926, den Ehrentitel..Heilia' kreuzmunster verliehen hat, als Zeichen der Dankbarkeit rn dieser Kirche ein Denkmal setzen. Mit der Herstellung beauftragt "" der höheren Fachschule, Karl Deibele,.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 30. September 1929.

Aus deutschen Boden sind alle jenen großen Ideen hervorgegangen, die von geschickteren oder glücklicheren Völkern ins Werk gesetzt und benutzt worden sind.

Börne.

Der letzte Septembersonntag

Ueöer Tal, Dörfern und Städten liegt jetzt ein wun­dersames Klingen: Der Herbst singt! Er singt das mü­der werdende Jahr in Schlummer und webt die silber­grauen Marienfäden ein in die immer bunter werdende Farbenwelt der herbstlichen Laubwälder. Der singende Herbst! Jetzt sind sie wiedergekommen, die seltsam stillen, in sich ruhenden Tage, in denen leise Wehmut wie fern verhallendes Glockengeläut klingt. Und in ihnen singt der Herbst. Sein Lied ist schwermütig und doch beglückend, vor allem bei Sonnentagen, wie der gestrige einer war, leise ist sein Lied und doch jedem vernehmlich, der nicht völlig stumpf geworden ist in der Fron des Tages und der Hast der Arbeit. Er schwebt wie eine sanft gerötete Abendwolke über den Häusern und Feldern. Die Stare, die auf den Hopfenanlagen Konferenzen abhalten und zur Reise zwitschernd rüsten, nehmen es auf ihre Schwin­gen und tragen es empor über Täler und Hügel. Und die Menschen, in deren Seele das Lied einfließt wie alter, edler Wein, werden froh und wehmütig, heiter und trau­rig. Sie schweigen und schauen in die Weite, die silbern verklingt.

Der gestrige Sonntag führt im Kalender den Namen Michaelitag, so genannt nach dem heiligen Michael. Mi­chaelis war schon nach dem alten Testament einer der Schutzheiligen der Kinder Israels; im neuen Testament erscheint er als Erzengel, der als Besieger des Teufels aufritt. Von der katholischen Kirche wurde er als Streiter gegen den Satan mit dem Schwert in der Hand übernom­men und unter seinem Namen wurden auch die eifrigsten Kämpfe gegen das Heidentum geführt. Die Berge mit den heidnischen Opferstätten wurden vielfach inMichaelis­berg" umgetau-t und an Stelle der heidnischen Götter­säulen später Michaelikirchen errichtet. Einer der Haupt­stifter solcher Michaelikirchen, deren es heute eine noch sehr große Zahl gibt, war Vonifatius, der Apostel der Deutschen. Der Michaelistag gilt vielfach auch als kirchli­cher Festtag. In einer alten Urkunde führt der Michae­listag die BezeichnungSt. Michaelistag zu dem Licht", und zwar wahrscheinlich deshalb, weil von diesem Tage an die Arbeiter bei Licht zu arbeiten anfangen. Daß der Michaelistag auch als Wettertag gilt, ist nicht verwun­derlich:Regnets sanft am Michaelistag, folgt ein sanf­ter Winter nach" oderBringt St. Michaelis Regen, kann man im Winter den Pelz anlegen",Auf nassen Michaelistag nasser Herbst folgen mag",Hat Michaelis viel Eicheln, so liegt an Weihnachten Schnee".

Das Wetter nun stimmt in keinem Fall auf die Wet­terregeln, aber es wird sich in Zukunft schon so gestalten, wie es richtig ist, uns mit Schlägen nicht verschonen und mit Freude nicht geizen. Die Spaziergänger sah man selbstverständlich überall pilgern, besonders an den war­men, sonnigen Waldhängen und auch mehr als sonst aus den Landstraßen, die wohl durch das Volksfest nicht so stark durch die Autos geplagt wurden. In der Frühe des Sonntags hatte die Freiw. Feuerwehr zu einer Eesami- llbung 'antreten lassen. In der Vorstadt am Steigerturm wurden die Schulübungen durchgearbeitet und später em Jnnenangriff im früherenRößle" markiert. Der nächste Sonntag wird die große Schlußübung bringen. Der Ber. Lieder- und Sängerkranz war mit einer kleinen Gruppe zum Bruderoerein nach Oberjettingen gewandert und wohnte dort einer FreilichtaufführungAndreas Hofer bei. Nach einer Pause am vergangenen Sonntag waren auch die Sportjünger wieder auf dem Plan. Heber ihr Wirken und Walten ist im Sportteil berichtet. Ein großer Autopark erregte um die Mittagszeit vor dem Löwen die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden. Es waren dies die Motorsportklübler aus Kirchheim-Teck, die über Krrch- heimTeck, Filder, Böblingen, Calw, Hirsau, Wildbad, Enzklösterle. Simmersfeld, Altensteig, eine Schwerkriegs­beschädigtenfahrt mit 17 Wagen und 8 Motorrädern a s Vegleitfahrzeuge mit insgesamt 80 Personen nach Nagoio gemacht hatten, um sich hier durch die vorzügliche Kuck des Herrn Kurlenbaur zu stärken. Die Rückfahrt führte sie über Herrenbera, Holzgerlingen, Waldenbuch, Nür­tingen wieder nach Kirchheim-Teck.

Und am Abend sah man so manche Bürgersleut mir Kennerblicken denNeuen" mustern, den die großen Weinautos in den letzten Tagen besonders aus der fruq- lesenden Pfalz hierher transportiert hatten. Die fememp- iindliche Nase wird tiefer als gewöhnlich ins Gläschen ge­steckt und die Zunge schnalzt einmal mehr denn sonst, ais wollte sie sagen: der wird aber gut! Das ist die Zeit MW nur des singenden, sondern auch des feuchtfröhlichen Hero­stes, der durch Straßen und Gassen läutet!

Mötzinaen, 29. Sept. Vortrag. Am letzten Donners­tag abend 8 Uhr sprach Herr Pfarrer H er z o g von der Frankfurter Mission in der hiesigen Kirche über das Hilfswerk in Armenien. Er stellte seine Betrachtungen unter das Bibelwort: Wer beharret bis ans Ende, o wird selig. Im Anschluß an den Gottesdienst war weic^ qenheit geboten, feine armenische Handarbeiten zu werben. Die Besucherzahl des Abends war nur klein.

Höfen a. E., 29. Sept. Ein bedauerlicher Ungluck-M

begegnete heute nachmittag um 5.30 Uhr Oberl. S t i aus Neuenbürg. Dieser wollte, mit seinem Personenauw von Calmbach herkommend, oberhalb unseres ---orf einen mit Brettern beladenen Wagen überholen, atz gleicher Zeit ein von entgegengesetzter Richtung komm des größeres Lieferauto das Fuhrwerk kreuzen w '

Dabei scheint er die Geistesgegenwart verloren zu yao

und fuhr dem Lieferwagen, nach der falfchen Sene cm weichend, in die Flanke. Sein Fahrzeug wurde durch oe Zusammenprall gestoppt und vollständig Mrrumme^ "^'e vier Jnsaßen kamen außer Schnittwunden nn