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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, 28. September 1829.

Die Auswirkung der Agrarkrise auf den kleinbäuerlichen

Betrieb

Am zweiten Tag der Versammlung sprach Prof. Dr. Munzings r, Hohenheim, über die A u s w i r k u ng der Agrarkrise auf den kleinbäuerlichen Pe­tr i e b, wobei er u. a. auf das Schicksal der zweiten Söhne und Bauerntöchter hinwies, die mehr und mehr Fabrikarbeit suchen müssen, um dadurch die Bargeldeinnahmen des Bauernbetriebs zu vergrößern. Dies hat in den letzten Jahren zur st a r k e n P r o l e t a r i si e ru n g d e s Bau­erntums und zur Landflucht geführt. Die herr­schende Agrarkrise, besonders das schlechte Verhältnis zwi­schen den Preisen von Betriebsmitteln und Erzeugnissen bringt es dahin, daß der Bauer nie Geld hat und sich infolgedessen jeder Ausgabe enthalten muß, auch dann, wenn diese Ausgaben den Betriebserfolg erhöhen würden. Bei Zinssätzen für Leihkapital, ldie über 10 Prozent liegen, wagt es der Dauer nicht, Kunstdünger, Futter usw. auf Kredit zu kaufen. Den größten Teil seiner Steuern muß der Bauer aus seinem Arbeitsertrag zahlen, da er bei Zugrundelegung des ortsüblichen Lohn­anspruchs nur eine ganz ungenügende Kapitalrente durch den Reinertrag hat. Ziel unserer Agrarpolitik muß sein, wenn man den Jungbrunnen des deutschen Volks, sein Bauerntum, erhalten will, für unsere Landwirte ein Einkommen zu schafen, das dem der anderen Berufsstände ebenbürtig ist und den Bauernstand vor Ueberarbeilung und vor körper­licher und geistiger Verkümmerung schützt.

Neueste Nachrichten

Die Freisprechung der Münchener Eisenbahner

München. 19. Sept. In der Begründung des frei- sprechenden Urteils im Prozeß wegen des Münchener Eisen- bahnunglücks im Juli vorigen Jahrs wird festgestellt, daß die Anlage des Münchener Hauptbahnhofs nicht den Anforde­rungen entsprochen habe, die man an die Einrichtung des größten Bahnhofs in Bayern stellen müsse. Es habe an der Zentralisierung, an einem geregelten Zugmeldeverfahren -und an notwendigen Vorschriften gefehlt. Auf wessen Schuld dieser Mangel zurückzuführen sei, könne dahingestellt bleiben. Es habe auch an einer genügenden Zahl geschulten Personals gefehlt. Der Dienst sei aber zu leisten gewesen und sei auch jahrelang geleistet worden. Ein Fehler im System hätte allenfalls beim Strafausmaß in Betracht gezogen werden müssen, wenn das Gericht zu einem Schuldspruch gekommen wäre. Da aber in den Einzelfällen das Gericht weder eine Fahrlässigkeit noch einen Verstoß gegen irgendwelche Bestim­mungen und Vorschriften in dem Verhalten der Angeklagten habe erblicken können, so sei auf Freispruch erkannt worden.

Der Betriebsleiter des Hauptbahnhofs sagte als Zeuge: Die Verhältnisse waren unzulänglich, aber erträglich, solange der menschliche Geist nicht versagte. Worauf der Vorsitzende erwiderte: Man darf dem menschlichen Geist aber nicht zu viel zumuten. Ms nichtbeamtete Sachverständige waren Professoren von den Technischen Hochschulen München, Stuttgart und Eharlottenburg geladen. Die Aussagen -wirkten zugunsten des Zugpersonals. Professor Halter (München) gab den Mängeln der Blockmekdeeinrichtungen und des Zugmeldeverfahrens die Schuld. Professor P i r a t h (Stuttgart) erklärte, er sei überrascht gewesen über die Zu­stände des Münchener Hauptbahnhofs, der doch neben den Bahnhöfen in Köln und Leipzig der größte in Europa sei. Hier habe die Sicherheit fast nur auf der Zuverlässigkeit des Personals beruht, ein Zustand, wie er vor 25 Jahren genügt hätte, aber heute nicht mehr möglich und auch sonst auf so großen Bahnhöfen nicht mehr üblich sei.

Das deutsche Eigentum in England

London. 19. Sept. - Zu der Einstellung der Liquidation deutschen Eigentums in England schreibt dieFinancial News", daß der noch nicht liquidierte Besitz zur ge­gebenen Zeit den Eigentümern zurückerstattet werden würde. Dieser Betrag sei jedoch nicht sehr groß. Der Ueber- schuß aus dem liquidierten Eigentum werde jedoch unter keinen Umständen den deutschen Eigen­tümern zurückerstattet, sondern man werde diesen Be­trag auf das deutsche Reparationskonto gutschreiben. Bisber sei aber eine Einigung noch nicht darüber erzielt, in welcher Weise dies die einzelnen Jahreszahlungen und deren Höhe beeinflussen würde.

Rückkehr französischer Besatzungslruppen

Paris, 19. Sept. Laut Havas ist gestern das erste fran­zösische Regiment, daß das Rheinland räumt, das 27. Artil­lerie-Regiment aus Koblenz in Verdun eingetroffen. Es wird in Bannes Garnison nehmen.

Württemberg

Stuttgart, 19. September.

Glückwunsch an Dr. Lckener. Der württ. Staatspräsident hat an Dr. Eckener anläßlich seiner Rückkehr nach Fried­richshofen ein herzlich gehaltenes Begrüßungstelegramm gesandt.

Begrühuug Dr. Lckeners aus dem hauptbahuhof. Auf seiner Heimreise von Hamburg nach Friedrichshafen traf heute mittag Dr. Ecken er mit dem fahrplanmäßigen D-Zug um 13.11 Uhr auf dem hiesigen Hauptbahnhof ein. Zur ersten Begrüßung während des kurzen Aufenthaltes des Zuges auf heimatlichem Boden hatten sich für die württ. Staatsregierung Ministerialrat Staiger und Regierungs­rat Dieser vom Wirtschaftsministerium, für die Reichs­bahnverwaltung Vizepräsident Honold und Oberbürger­meister Dr. Lautenschlager und Rechtsrat Dr. Wal d- müller auf dem Bahnsteig eingefunden. Die Herren hießen Dr. Eckener, der sich in Begleitung von Graf Soden befand, mit herzlichen Worten auf heimatlichem Boden will­kommen und brachten ihre Glückwünsche zur Weltfahrt zum Ausdruck. Für die Weiterreise hatte die Reichsbahnverwal­tung Stuttgart Dr. Eckener einen blumengeschmück­ten Sonderwagen zur Verfügung gestellt.

Der Empfang Dr. Eckeners in Hamburg war überaus herzlich. Es wurden ihm Ehrungen von allen Seiten zuteil.

Dr. Eckener wurde zum Ehrenmitglied der Hamburg-Amerika-Linie ernannt.

Die sofortige Einberufung des Landtags verlangt die

kommunistische Gruppe des Landtags in einem Schreiben an I das Präsidium in Absicht auf die Aenderung der Arbeits­losenversicherung und die Stellungnahme der württembergi- schen Regierung hierzu.

36. Mitgliederversammlung des Württ. Forstvereins. Zum erstenmal fand die ordentliche Jahresversammlung des Württ. Forstvereins in der Landeshauptstadt statt. Gegen 200 Mitglieder hatten sich zu der im großen Saal des Stadt» gartens abgehaltenen Mitgliederversammlung eingefunden. Der Vorsitzende, Oberforftrat Dr. Dietrich, Stuttgart, -sprach über die wirtschaftliche Notlage der Forstwirtschaft im allgemeinen, Professor Hilf über einHilfsmittel zur Ra­tionalisierung". Professor Vogel hielt einen Vortrag über Insektenbekämpfung". Am Freitag, 20. September, findet ein Waldbegang durch den früheren Rotwildpark zur Soli- tude (Staatswaldungen des Forstamts Stuttgart) statt. Die nächst« Mitgliederversammlung soll in Rottweil stattfinden.

Notzeit in der Kriegsbeschädigten-Fürsorge. Von der Fürsorgecckteilung des Württ. Kriegerbunds wird uns mit­geteilt: Die 28. Vertreterversammlung des Deutschen Reichs­kriegerbundsKyffhäuser" hat am 15. Sept. d. I. eine Entschließung angenommen, in der betont wird, daß dis Finanznot des Reichs keinesfalls dazu führen dürfe, die­jenigen vor andern unter Sparmaßnahmen leiden zu lassen, die die größten Opfer für die Verteidigung des Vaterlands gebracht haben. Veranlaßt wurde die Entschließung durch verschiedene Verfügungen und Erlasse des Reichsarbeits- ministers aus den letzten Wocken, die den Versorgungs- behörden einschneidende Maßnahmen auf dem Gebiet der Kriegsopferfürsorge zur Pflicht machen.

Die gefährliche hochspannunasleituna beim Vöblinaer Flugnetz. Die elektrische Hochspannungsleitung ist nunmehr fertiggestellt. Da die Kosten einer Verlegung etwas mehr als eine halbe Million betragen würden, kann das Württ. Innenministerium als die Instanz, die die Entscheidung in diesem rechtlich sehr verwickelten Streitfall zu treffen hat, nicht ohne weiteres ein Urteil fällen. Deshalb wurde, wie dieSüdd. Ztg." berichtet, ein unparteiischer Sach­verständiger aus Berlin berufen. Die Besichtigung wurde am Mittwoch vorgenommen. Der Sachverständige wird fein Gutachten schriftlich erstatten. Er ist, wie das Blatt erfährt, der Ansicht, daß die Leitung an einigen Stellen, besonders auf dem Schneckenberg für den Flug­betrieb gefährlich werden könne. Bei den offenen Geländestellen nördlich des Flugplatzes, wo die Leitungs­masten in der Eben« stehen, hält er sie nicht für be­denklich. Nach dieser Ansicht müßte die Leitung über dem Schneckenberg abgebrochen und auf das ein paar Kilo­meter davon entfernt liegende und bereits hiefür vorgesehene Gelände verlegt werden. Wenn das Gutachten dem Innen­ministerium vorliegt, wird es seine Entscheidung treffen kön­nen. Erledigt wird aber der Streit damit noch nicht sein. Die Growag wird die K o ste n für die Verlegung nicht allein tragen wollen. Die Entscheidung des Innenministeriums wird wahrscheinlich durch eine Beschwerde der Growag beim Verwaltungsgerichtshof wiederum wesentlich verzögert werden. ' ^

Aus dem Lande

Eßlingen» 19. Sept. Abschiedsrede des Ober­bürgermeisters. OBM. Dr. v. Mülberger, der nach 37jähriger Dienstzeit als Stadtvorstand von Eßlingen Ende dieses Monats aus dem Amt scheidet, überraschte in der gestrigen Gemeinderatssitzung das Kollegium mit einer Abschiedsrede, in der er den Beamten, Angestellten und Ar­beitern der Stadt, sowie der ganzen Bürgerschaft seinen Dank für das ihm geschenkte Vertrauen abstattete.

Tübingen, 19. September. Schluß der Tagung der deutschen Tropen-Mediziner in Tü­bingen. Die 9. Tagung der Deutschen Tropen-Medi- zinischen Gesellschaft in den gastlichen Räumen des Deutschen Instituts für ärztliche Mission in Tübingen hat am 14. Sep­tember ihren Abschluß gefunden. Sie muß in ihrem inner­lichen und äußerlichen Verlauf als in hohem Maß gelungen bezeichnet werden. In dem Institut und seinem Tropen­genesungsheim waren zwei Drittel aller Teilnehmer zu Wohnung und Verpflegung ausgenommen.

Ludwigsburg, 19. Sept. Ein frühreifes Bürsch- lein. Nachmittags stellte sich vor Einbruch der Dunkelheit bei dem Landwirt Kn ab auf der Hohenstange ein etwa 12jähriger Knabe ein und brachte vor, er sei seit 10 Jahren bei Zigeunern, die ihn in einem besonderen Wagen ver­borgen gehalten hätten, gewesen. Er habe sich durch ein offenstehendes Fenster des Zigeunerwagens geflüchtet und sei nun hungrig hierhergekommen. Er wisse nur, daß er Otto heiße, emen andern Namen kenne er nicht. Die Land­jägerstelle hat nun ermittelt, daß es sich nicht um ein von den Zigeunern geraubtes Kind handelt, sondern daß der Junge tags zuvor in Stuttgart seinen Eltern entlaufen ist. Er stammt aus besserer Familie und besucht in Stuttgart die Realschule.

Rottweil. 19. Sept. Amt seinsetzung des Land- gerichtsprästdenten. Am vergangenen Montag fand die Einsetzung des Landgevichtspräsidenten Koch in sein neues Amt statt. Zu diesem Zweck war Justizmtnrster Dr. Beyerle persönlich erschienen.

Geislingen, 19. Sept. Gaunerjagd. In einem Akten- stadter Gasthaus hatte ein gutaekleloeter Gast, angeblich Automonteur aus Ehningen, Unterkunft verlangt. Der Wirt, der zufällig den Träger des angegebenen falschen Namens kannte, benachrichtigte die Polizei. Als diese nach Ausweispapieren usw. forschte, entsprang der Verdächtige durchs Saalfenster. In einem Garten könnte er aber von der Polizei gefaßt werden. Es wurde festgestellt, daß der Fang eines von der Staatsanwaltschaft Tübingen steckbrief­lich verfolgten Betrügers und Einbrechers gelungen ist.

Flaggen heraus!

Schmückt Eure Hiiufer!

Während des Landwirt­schaftlichen Vezirksfestes.

Aus Atadt und Tand

Nagold, den 20. September 1929.

Initiative ist alles. Auch die vielgerühmten glücklichen Umstände sind zunächst nichts als Gelegenheiten. Erst unser richtiges Verhalten ihnen gegenüber sie ruhig an sich heran treten zu lassen öder ihnen entgegen zu kommen entscheidet über den Erfolg.

Vom Rathaus

Gemeinderatssitzung vom 18. September 1829

Anwesend: Der Vorsitzende und 11 Eemeinderäte.

Abwesend: Die Herren Raas, Stikel, Bauer Walz und Weitbrecht.

Mitteilungen: Das Rektorat der Realschule mit Latein­abteilung teilt mit, daß es von der Min. Abteilung für die Höheren Schulen den Auftrag erhalten habe, dem Ge­meinderat gegenüber zum Ausdruck zu bringen, daß die Ministerialabteilung von der großzügigen Förderung der Schule durch die Stadtverwaltung mit Freude und Aner­kennung Kenntnis genommen habe und dem Eemeinderat hiefür Dank sage. Diesem Dank schließt sich auch Rektorat und Lehrerkollegium an, der praktisch seinen Ausdruck da­rin finden solle, daß Schule und Lehrer ihre ganze Kraft einsetzen im Dienste für erfolgreiche Bildungsarbeit an der städt. Jugend und an der Jugend des Bezirks und einer weiteren Umgebung. Hievon wird mit Befriedigung Kenntnis genommen. Es wurde angeregt, ob nicht anläß­lich des 40jährigen Bestehens der Realschule eine Ge­schichte der Latein- und Realschule herausgegeben und die ehemaligen Schüler zu einer Zusammenkunft eingeladen werden könnten. Stadtarzt Dr. Ulm er ist vom 16. bis 30. September in Erholungsurlaub. Der Präsident des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland teilt mit. daß die Notstandsarbeit der Kanalisation in der Hohcstraße ausnahmsweise bis 22. August verlängert worden sei. Unter Umständen kann eine verbilligte Abgabe von Tors­streu erfolgen, Anmeldungen wären aber sofort beim Stadtschultheißenamt zu machen. Auf das Gesuch des Eemeinderats, auch einen Staatsbeitrag zu den Bauka­pitalzinsen der Nagold- und Waldachverbesserung zu ver- willigen, hat das Ministerium in einem eingehenden Er­laß erwidert, daß es aus grundsätzlichen Erwägungen dem Gesuch nicht näherzutreten vermöge. Die Aufbringung der Baumittel und die dadurch etwa bedingten Bauzinsen sei lediglich Sache der Bauherrschaft. Man behält sich vor, die Angelegenheit weiter zu behandeln. Dem Stefan Wehr sie in wird Befreiung von der einem Einbau über Kehlgebäude entgegenstehenden ortsbaustatutarischen Vorschrift erteilt.

Schuldentilgungspläne. Für die Schuld der Nagold- und Waldachkörrektion, die sich einschließlich der Erund- und Gebäudeerwerbungen, der Ablösungen. Wege und Ka­näle für die Stadt auf annähernd 200 000 -1t beläuft, wird ein 30jähriger Tilgungsplan, beginnend, vom 1. April 1929 ab festgesetzt, ebenso für die Schuld der Hoch­wasserschäden vom 5. Mai 1927 mit 30 000 -1t, der Klein­kinderschulschuld von 20 000 - 1 l, und der Bezirkskranken­hausschuld von 10 000 - 1 t zusammen 60 000 - 1 t.

Herausgabe der Stadtgeschichte: Herr Studiendirektor Dieterle hat sich, wie bekannt, die große Aufgabe ge­stellt, die Geschichte unserer Stadt von ihrer Entstehung bis zur Gegenwart in einem umfassenden Werk zu schrei­ben. Den baugeschichtlichen Teil hat unser Landsmann, Herr Prof. Schuster, Stuttgart, in dankenswerter Weise übernommen. Das Werk soll möglichst auf Weih­nachten ds. Js. erscheinen. Die für die Beschaffung der Kit­sches und anderen erforderlichen Mittel werden in der Hauptsache durch die Zaiserstiftung gedeckt. Der Eemeinde­rat begrüßt das Erscheinen dieses von allen Seiten mit Spannung erwarteten Werkes. Der Preis wird so nieder gehalten, daß das Werk in jedes Haus angeschafft werden kann und sollte.

Hauptvoranschlag 1929. Es folgt nun die Beratung des Hauptvoranschlags für 1929. Vorwort und Voran- jchlagsentwurf sind den Mitgliedern zum Studium schon vor längerer Zeit zugegangen. Heute werden Position für Position durchberaten. Da die Ausgaben zu annähernd 90 Prozent zwangsläufig sind und entweder durch Ge­setz oder durch die vorangegangenen Beschlüsse des Ee­meinderats bereits festgestellt sind, so ist an der Aufstel­lung nicht viel zu ändern. Gegenüber dem Vorkriegsvor­anschlag für 1914 sind einzelne Positionen um das 2^, das 3, ja sogar das öfache gestiegen. Doch ist dabei zu sa­gen, daß diese Steigerungen am allerwenigsten Aufbläh­ungen sind, vielmehr ein Teil auf neue Gesetze wie die gehobene Fürsorge oder auf ein gesundes natürliches Wachstum der Stadt zurückzuführen sind, z. B. Schulen, Gewerbeschule, Latein- und Realschule, wo durch Schul­gelder auch eine entsprechende Mehreinnahme vorhanden ist, oder auch neue Straßenanlagen bsw. Der Umlagesatz von 20^ ast außerordentlich knapp. Das nächste Jahr wird sich zeigen, ob wir ihn halten können, oder erhöhen müs- sen.Wir sind abhängig von verschiedenen Faktoren (Reichs­finanzausgleich, Holzerlöse und Abschluß der laufenden Rechnung) Schließlich wird vom Gemeinderat eine Um­lage von 20 Prozent beschlossen und weiter gebeten

a) um einen Beitrag des Staats zu den Volksschulleh­rergehalten,

b) um einen Staatsbeitrag zur Unterhaltung der Etterstrecken von Staatsstraßen,

c) um einen Beitrag aus dem Ausgleichsstock.

Der noch verbleibende Rest ist zur Deckung durch Schuldausnahme vorgesehen.

Dienstnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Baiersbronn-Obertal L>U Freudenstadt dem Oberlehrer a. D. Rohn z. Zt. Lehrer an dieser Schule übertragen. Der Staatspräsident har je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule rn Arcy- Halden OA. Calw dem Hauptlehrer Hetzer in Rotfelden OA. Nagold. Dettingen a. E. OA. Urach dem Hauptleh«r Hauser in Edelweiler OA. Freudenstadt, Sulz OU. Na­gold dem Lehrer Walter Sengle daselbst übertragen.

Wildberg, 19. Sept. Die Autolinie Wildberg-Sulz-Kup- pingen-Affstätt-Herrenberg ist seit 1. Januar ds. Ls. den Händen der bekannten Unternehmerfirma Benz Koch. Sie ist seitdem in vollem Gang und , 7 s

nerlei Beanstandungen ergeben Das reisende Puolrkum >

hoch befriedigt über die straffe Organisation des Faw- plans und die lückenlose Fahrtlinie. Zuverlasftgke