Scste 4 — Nr. 219
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch, 18. September 1929.
für den auf dem dortigen Friedhof beigesetzten Luftschiff- kavitän Lau bestimmt war. Lau war zunächst Seeoffizier und führte als solcher längere Zeit ein Regierungsfahrzeug auf dem Vanats-ckiang. Im Jahr 1911 erhielt er sein Patent <Ls Luftschiff-Führer und trat in den Luftschiffbau Zeppelin ein. Lau hat nahezu sämtliche Kriegsluftschiffe abgenommen.
Friedrichshafen, 18. Sept. Das Luftschiff ist heute früh um 7.18 Uhr wieder glatt in seinem Heimathafen gelandet.
Handel und Verkehr
Fortschreitende lleberfremdung der deutschen Industrie
Die Schuhindustrie auf dem Weg zur Erholung. In letzter Zeit haben sich bekanntlich Vereinigungen von Schuhgroßhändlern und auch von Kleinverkäufern gebildet. In einer größeren Anzahl Schuhfabriken haben sich im Zusammenhang damit die Auftragseingänge etwas gehoben. Auch die Ausfuhr von Schuhwaren ist im letzten Vierteljahr leicht gestiegen, die Einfuhr etwa im gleichen Verhältnis zurückgegangen. Von der tschechoslowakischen Grvßfabrik Vota werden verschiedene deutsche Grossisten nicht mehr beliefert, doch soll Bata beabsichtigen, in Deutschland (Schlesien) eine Fabrik zu gründen. Die deutsche Hausschuhindustrie ist für Inland und Ausfuhr befriedigend beschäftigt, ebenso die Industrie für Sport-, Turn- und Kinderschuhe. Die Schuhmode hat '.m allgemeinen im letzten Vierteljahr nicht gewechselt, doch wird wieder mehr schwarzes Lackleder verarbeitet.
Wo Geld da ist. Acht amerikanische Wollzuchtgenossenschaften erhielten von einigen Banken ein Darlehen von 9 Millionen Dollar, das find 60 v. H. des Marktwerts ihrer Produkte.
Der Beschluß einer Kapitalerhöhung bei der Eisenwerke Gaggenaü A.-G. hat sich bei der allgemeinen Geldlage im Reich als undurchführbar erwiesen. Die Gaggenau-Werke haben nun mit der General Manufacturing-Gesellschaft in London ein Abkommen getroffen, wonach diese Gesellschaft von den neu auszugebenden 3,4 Millionen Mk. Aktien 1,9 Mill. durch Einbringung eigener (englischer) Aktien übernimmt. Die restliche 1L Million kann von der Londoner Gesellschaft ebenfalls gegen Einbringung eigener Aktien erworben werden, oder, fall? sie davon keinen Gebrauch macht, sollen diese Aktien den Gläubigern der Gaggenau-Werke in Höhe von 80 o. H. ihrer Forderungen angeboten werden, um sie auf ihre Forderungen aufzurechnen.
Kürzlich hat der Zusammenschluß der Margarine-Union (Holland, England, Belgien^ mit der englischen Großfirma Lever Brothers Ltd. und Procter u. Gamble zu einem Konzern mit etwa 1700 Millionen Mark sichtbarem Kapital stattgesunden. Diese Tatsache wird den noch selbständigen Teil der deutschen Margarineindustrie, die Oelmüllerei, Seifen- und Schokoladeindustrie empfindlich treffen. Der Welttrust unterhält viele Tausende eigener Verkaufsläden, und dieses System soll nun auch auf Deutschland übertragen werden, -so daß auch der deutsche Einzelhandel betroffen werden wird. Für die freie deutsche Margarineindustrie — die nur noch etwa 20 bis 25 v. H. der gesamten deutschen Margarineindustrie ausmacht, besteht die Hauptgefahr darin, daß der Welttrust versuchen wird, den Rohstoffmarkt vollständig zu beherrschen und damit die Preisbildung für Margarine >n die Hand zu bekommen.
Die Margarinefabrik Schmitz u. Loh in Duisburg erhöht ihr Kapital von 125 000 auf 2,5 Millionen Mark. Dafür verpflichtet sich die Fabrik, ihre Rohstoffe zum größten Teil von der holländischen Margarine-Union zu beziehen.
Die italienische Ausfuhr von Automobilen ist im ersten Halbjahr 1929 auf 14 030 Stück im Wert von 201,2 Mill. Lire gegen 13 066 Stück im Wert von 181,5 Mill. im Vorjahr gestiegen. Die Einfuhr hat von 2486 Stück im Wert von 40,72 Mill. auf 3829 Stück im Wert von 53,17 Mill. zugenommen.
Märkte
Slnkkgarker Schlachkviehmarkt vom 17. Sept. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 39 Ochsen, 38 Bullen, 400 Jungbullen, 444 Jungrinder, 127 Kühe, 1158 Kälber, 1966 Schweine. Davon blieben unverkauft 10 Ochsen, 30 Jungbullen, 50 Jungrinder, 10 Kühe, 120 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh ruhig: Kälber belebt; Schweine mäßig belebt.
Ochsen:
ausgemästet vollfleischig fleischig
Bullen:
ausge mästet oollfleischig fleischig
Jungrinder:
auszeniästet vollfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemästet
vollfieischig
17. S
12 9.
Kühe:
17. 9.
12. 9.
56-60,
—
fleischig
28-29
46—63
—
gering genährt
18—22
—
Kälber:
feinste Mast- und
51—
51—53
besteSüugkäiber
82-86
82-85
46—49
46—49
mittl. Mast- und
—
—
gute Saugkälber
74-81
73-80
geringe Kälber
66—72
66-71
59—62
58-62
Schweine:
51—56
61—66
über 3V0 Pfd
87-89
90—91
44-48
44-48
240-300 Pfd.
88—90
91—92
200—240 Pfd.
89-90
93
160—200 Pft».
87—89
89-91
120—160 Pfd.
85-87
—
41-47
unter 120 Pfd.
85-87
—
30—38
Sauen
66-75
bis 10.50, Roggen 10—13.30, Gerste 8.20—9.70, Hafer alt 10—11 neu 7—8. — Ravensburg: Besen alt 9.25—9.50, neu 8.25—8 50 Weizen 12.70—13, Roggen 10.35—11, Gerste 10.50—11.50, Haber alt 10.90—11.20, neu 7.80—9.25, Saatvesen 11.50—12, Saat- weizen 14, Saatroggen 12.50. — Ulm: Weizen 10.20—1210 Dinkel 10, Roggen 9.20—12, Gerste 9.20—10, Haber 7.20—10 — Urach: Weizen 12—13, Dinkel 8—9.10, Roggen 9—10, Gerste 8.70 bis 11, Haber 8.50—10.50, Kernen 10 RÄt.
Skuttgarler Herbstpferdemarkt. Zugetrieben 283 Pferde Preise: Für schwere 1600—2200, für mittlere 1100—1400, für leichte 500—900, für ältere Schlachtpferde 100—250 RM. Markt- Verlauf ruhig.
Stuttgarter Karkoffelgroßmarkl (Leonhardsplatz), 17. Sept. Zu- führ 300 Ztr., Preis 2.20—3 für 1 Ztr.
Skukkgarter Wostobstmarkl (Wilhelmsplatz), 17. Sept. Zufuhr 700 Ztr., Preis 2.20—2.40 ^ für 1 Ztr.
Slultgarter Hopfenmarklbericht vom 16. Sept. Der äußerst flaue Geschäftsgang auf dem Hopfenmarkt hält nach wie vor an. Die heutige Zufuhr bestand in 2 Ballen, welche jedoch unverkauft blieben. Nächster Markt Montag, 23. September.
Nürnberger Hopfen vom 16. September. Zufuhr: 180 Ballen, Umsatz 50 Ballen. Preise: geringerer bis mittlerer Hallertauer 55—65, prima Hallertauer 80, mittlerer Gebirgshopfen 35 RM.
Don der Jagst, 17. Sept. Billige Kartoffeln. Wie man hört, soll ein Kartoffelpreis von 2 bzw. 2.10 Mk. pro Zentner in Frage kommen. Für die Landwirte, die zur Beschleunigung der Ernte noch fremde Arbeitskräfte in Anspruch nehmen müssen, ist die Arbeit noch unrentabler. Für die nächsten Jahrs wird eine größere Umstellung auf Zuckerrübenbau zu erwarten fein.
Familiennachrichte«.
Gestorbene: Xaver Hellstern, Landwirt, 72 Jahre, Nordstetten — Anna Wehrstein, geb. Teufel, 50 Jahre, Rohrdorf OA. Horb — Friedr. Herzog, 64 Jahre, Calw — Karolin Keck, 43 Jahre, Freuden st adt — Max Walter Ww., geb. Sayer, 58 Jahre, Herrenberg.
Vetter
Da die Hochdruckgebiete im Osten und Westen an Einfluß gewinnen, ist für Donnerstag und Freitag vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.
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können von heute mittag 2 Uhr ab am Rathaus gegen Barzahlung abgeholt werden. Es ist dabei zu beachten, daß die Beleuchtung für 2 Abende ausreichen muß und somit in den meisten Fällen doppelt soviel Lämpchen wie bestellt in Frage kommen. 830 Landw. Bezirksverein Nagold.
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