Äints-mw Anzeiyevlatt tnr

Mit den illustrierte» Beilnze« .FeierjtnnSeu'

Unsere Heimat",Die Mov« »am Tage"

« Bezugspreise: Monatlich einschließlich Trägerlohn ! 1,60: Einzelnummer 10 -- Erscheint «n

i jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im , O.-A.-Bezirk Nagold, Schriftleitung, Druck und ! Verlag o, E, W, Zaiser (Karl Zaiser) Nagold

leiegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold, In Fällen höherer Gemalt veitehr kein Ansvrua,

WlSlk

SerrGdLramtsvczirkKagolS

Mit der landwirtschaftliche« Wochenbeilage: Ha»»-. Tarten- und Landwirtschaft-

Anzeigenpreise: Die 1-spaltige Borgiszeile oder deren Raum 20 L, Familien-Anzeigen 15 Neklamezeile 60 Sammelanzeigen 50 Aufschl, Für das erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Chiffre-Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. : : :

iresec^

Zeitung oder Rückzahlung de» Bezugspreises. Postsch.-Kto. Stuttgart 5118

Nr. 218

Gegründet 1827

Dienstag, den 17. September 1S29

Fernsprecher Nr. 29

1V3. Jahrgang

Ein nbmaschenber Antrag zur RkMationsbank

Genf, 16. Sept. Die polnische, dänische und norwegische Abordnung zum Völkerbund haben den Antrag eingebracht, daß die geplante Internationale Bank für die deutschen Re­parationszahlungen mit dem Völkerbund in Verbindung gebracht werde in einer Form, die dem Welkinkeresse Rech­nung trage. Der Generalsekretär Drummond (Eng­länder) ist mit dem Antrag einverstanden. Der Zweck des Antrags, der für die deutsche Abordnung sehr über­raschend gekommen ist, bezweckt offenbar, Polen einen Einfluß auf die Reparationsbank zu verschaffen, nachdem seine hierauf gerichteten Bemühungen im Haag zu seiner großen Verärgerung vergeblich geblieben waren.

Verstimmungen

Die Franzosen und ihre Gefolgsleute haben ihrWochen­ende" in schlechter Laune angetreten. Zunächst hat der ch i -

nesifche Antrag über eine Aenderung des Artikels 19 der Völkerbundssatzung, wonach unausführbare Verträge abgeändert oder aufgehoben werden können, stark verstimmt. Sodann hat man sich von der peinlichen Ueberraschung der englischen Erklärung nicht erholt, daß England jetzt die ausgebildeten Reserven und die Kriegsgerätelager nicht von der Rüstungsbeschränkung und der Anzeigepflicht nicht mehr ausgenommen wissen wollte. Endlich hat noch eine Erklä­rung des italienischen Vertreters Scialoja am Samstag Aufsehen gemacht, daß die Mandatsverteilung des Völker­bunds nicht die Zuleitung von neuen dauernden Kolonien an die betreffenden Staaten bezweckt habe; die Mandate seien nur Verwaltungsbeauftragungen auf eine gewisse Zeit. DieTribüne de Lausanne", die sich ganz in französischen Dienst stellt, schreibt: Wenn diesen Anträgen und Anregun­gen stattgegeben würde, wäre der Aufhebung der Friedens­verträge und der Neuverteilung der Mandate Tür und Tor geöffnet.

Der englische Abrüstungsantrag

Nach dem jetzt vorliegenden englischen Entschließungs­antrag soll der Abrüstungsausschuß der VMerbundsver-

Besatzung neu erbaut oder die sonst Eigentum des Reichs oder der Länder sind, ferner an Privathäusern und Ei nzelwohnungen in nichtbeschlagnahmten Häusern im Besitz der fremden Behörden:

1. in der zweifln Zone (Koblenz, Düren, Aachen): 1597 Gebäude, 526 ganze'Privathäuser und 638 Einzelwohnungen;

2. in der dritten Zone (Pfalz, Hessen-Nassau, südliche Rheinprovinz): 3300 Gebäude, 2948 Häuser und 1624 Woh­nungen,

zusammen 4897 Gebäude, 3474 Häuser und 2262 Einzel- Wohnungen.

Ferner sind ganz oder teilweise beschlagnahmt 15 Kirchen, 31 Schulen, 3 Kinos. 17 Fabriken, 10 Turn- und Fechthallen, 95 Ställe, Schuppen und Garagen. Von den m i - litärischen Liegenschaften sind in der zweiten

Dritter deutscher Bismarck-Tag in München

München, 16. Sept. Der dritte deutsche Bismarcktag fand, von prächtigem Wetter begünstigt, am Sonntag mit einer Gedächtnisfeier bm Bismarckdenkmal auf der Rott­mannshöhe am Starnberger See seinen Anfang. An der Feier nahmen als Ehrengäste u. a. Staatsminister Gürtler und zahlreiche angesehene Persönlichkeiten der Politik und Wirtschaft teil. Von den Stufen des mit Eichenlaub ge­schmückten Bismarckdenkmals sprach der Vorsitzende des Bismarck-Tages, Exz. Wallraf, der es als die Aufgabe des kommenden Geschlechts bezeichnete, das zu vollenden, was Bismarck gegründet.

Das Münchener Eisenbahnunglück vom Iuli 1928 vor Gericht

München, 16. Sept. Vor dem Erweiterten Strafgericht München begann heute die Verhandlung wegen des Eisen­bahnunglücks am 15. Juli 1928 in München zwischen der Haeker- und Donnersberger-Brücke, bei dem 11 Reisende den Tod fanden und 41 zum Teil schwer verletzt wurden. Angeklagt sind insgesamt 6 Eisenbahnbeamte. Einer der angeklagten Eisenbahnbeamten ist in der Zwischenzeit ge­storben.

Entschließung der Zenkrumsfraktion des Reichstags

Koblenz, 15. Sept. Die Zentrumsfraktion des Reichstags "ahn: auf ihrer Tagung in Koblenz eine Entschließung

sarmnlung, in dem im Gegensatz zum Vorbereitungsausschuß sämtliche Völkerbundsstaaten vertreten sind, zu folgenden vier Punkten Stellung nehmen: 1. Anwendung der glei­chen Grundsätze für die Herabsetzung und Beschränkung der Effektiv st ärke und des Materials der Land-, Luft- und See st reit k rüste; 2. Beschränkung der Stärke der Truppeneinheit entweder der Zahl oder der Ausbildungszeit nach oder nach beiden Seiten; 3. Beschrän­kung der Materials entweder durch listenmäßige Auf­zählung oder durch Beschränkung des Ersatzes oder durch beides; 4. Anerkennung einer internationalen Autorität zur Ueberwachung und Bericht­erstattung über die Durchführung der Abrüstungs- konoeution.

Der Entschließungsantrag spricht die Ueberzeugung aus, daß eine fortschreitende und allgemeine Herab­setzung der Rüstungen in der ganzen Welt drin­gend verlangt wird, und er erwartet, daß der vor­bereitende Ausschuß für die Abrüstungskonferenz seine Ar­beiten zum frühest möglichen Zeitpunkt abschließe. Bei der Aufstellung des Entwurfs für das Abrüstungsabkommen müsse in Erwägung gezogen werden, inwieweit die er­wähnten vier Hauptgrundsätze angenommen wurden oder angenommen werden sollten.

Von seiten Frankreichs und seiner Gefolgsleute war ver­sucht worden, den englischen Antrag dadurch unschädlich zu machen, daß man das Arbeitsprogramm des Ab­rüstungsausschusses so einschränkte, daß für die Beratung des Antrags kein Raum mehr übrig sein sollte.

Flucht aus dem Reformationssaal

Auf eine Anregung Dr. Skr eseman ns hat der Haushaltausschuß des Völkerbunds 50 000 Schweizer Fran­ken bewilligt für die Ausgestaltung oder den Bau eines an­dern Saals für die Versammlung, damit man aus dem Reformationssaal, dessen Hörverhältnisse nicht günstig sind, herauskomme. .-

zimmer, Wirtschaftsgebäude, Kommandanturen, Proviant­ämter, Lazarette, Fortifikationen, Offizierskasinos, Wagen- Häuser, Depots und dergleichen. Geländeflächen: Die Größe der mit wenigen Ausnahmen beschlagnahmten reichseir"nen Flüche? wie Uebungs-, Exerzier-, Schießplätze, Reitbahnen Fluor'..ze, Sportplätze, Spielplätze usw. in der zweiten und dritten Besetzungszone beträgt etwa 2400 Hek­tar. Von der Besatzung sind zu gleichen Zwecken noch be­schlagnahmt etwa 3700 Hektar Gelände der Länder und Gemeinden sowie von Privaten. An den von den Eigen­tümern bewirtschafteten Geländeflächen sind von der Be­satzung zeitweise als Schießplätze, Sperrgelände usw. in Anspruch genommen etwa 11800 Hektar Gelände der Ge­meinden und Privaten.

an, in oer die unverzügliche Durchführung der vom Reichs­tag beschlossenen Maßnahmen für Getreide- und Milch- erzeugnisse für unerläßlich erkärk und im Hinblick auf die Reglung der Vieh-Wirtschaft die alsbaldige Einberufung r es handelspolitischen Ausschusses gefordert wird. Die Zen­trumsfraktion verurteilt die unberechtigte spekulative Preissteigerung, welche die Verbraucher über das Maß der landwirtschaftlichen Schutzmaßnahmen belastet und fordert die Reichsregierung und die Organisationen der Er- zeuger und Verbraucher auf, geeignete Maßnahmen gegen diesen Mißbrauch.zu treffen. Die Fraktion begrüßt die bevorstehende Befreiung Deutschlands von fremder Be­satzung, sie sieht sich jedoch noch nicht in der Lage, entschei­dend zum Poung-Plan und Haag Stellung zu nehmen. Die Fraktion hofft, daß die Reichsregierung unverzüglich em umfassendes Finanzprogramm vorlegen wird, das eine Sanierung der Äeichsfinanzen und eine Erleichterung der drückenden Steuerlasten herbeiführt.

Ein weiteres Geständnis

Altona. 16. Sept. Ueber die Untersuchung der Bomben­anschläge verlautet, daß ein weiterer Verhafteter ein Ge­ständnis abgelegt habe, das den Anschlag in Riebuell betraf. Damit wären nur noch die beiden Anschläge in Lüneburg und am Reia-stagsgebäude in Berlin zu klären.

Die französische Auslegung des Aäumungsabkommens

Paris, 16 Sept. Der .Matin" bestätigt halbamtlich und mittelbar die von andern Pariser Blättern veröffentlichte

Tagerspiegel

Der würkk. Staatspräsident Dr. Bol; wird dem während feines Meraerüheimer Kuraufenthaltes schwcrerkcankten und jetzt in Dühler Höhe zur Erholung weilenden Reichskanzler Müller am Dienstag einen Besuch abstakken.

Die Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Reichsverband der deutschen Industrie haben bei der Reichsregierung telegraphisch gegen das Kompromiß mit der preußischen Regierung Einspruch erhoben. Die nokwen- dige Aenderung des Arbeitslosengesehes könne und müsse ohne jede Beitragserhöhung nach den von den Arbeik- ! gebern gemachten Vorschlägen unter Abstellung der Miß- ! brauche durchgeführt werden.

In der Bomben-Angelegenheik sind verschiedene weitere Verhaftete wieder in Freiheit gesetzt worden, darunter der Goldarbeiter Plöhn in Itzehoe» der vermeintlich dieHöllen­maschinen" hergestellt haben sollte.

*

Die nationalsozialistische Landkagsfcaktion in Mecklenburg hat an das mecklenburg-schwerinsche Staatsministerium eine Anfrage gerichtet, in der sie dagegen Einspruch erhebt, daß seit Wochen in Schwerin, Ludwigslust und vor allem in Parchin sich dauernd preußische Kriminalbeamte aufhalten, die insbesondere die Mitglieder der Partei zu überwachen scheinen.

aufsehenerregende Mitteilung, daß Briand im Minister­rat erklärt haben, nach den Verhandlungen mit Strese- mann im Haag werde die dritte Zone erst geräumt, wenn 1. der TounMlan mit den dazu erforderlichen Gesetzen vom Deutschen Reichstag angenommen, 2. die Reparationsbank bereits in Tätigkeit getreten und 3. ein erster Teil der un- geschül -"n deutschen Jahresleistungen gezahlt sei. Letzter« beiden punkte > ,^en von deutscher Seite bestritten, es scheint nun aber doch, daß es Briand wieder gelungen ist, der Abmachung eine so drehbare Fassung zu geben, daß die wei­testgehenden französischen Forderungen hineingedeutet wer­den können, ohne daß der Optimismus der deutschen Unter­händler dessen gewahr wurde.

Besetzung Wiesbadens durch Franzosen

London, 16. Sept. Auf die Meldung, nach dem Abzug der britischen Truppen stehe die Besetzung Wies­badens durch mehrere französische Regimen- t e r bevor, veröffentlichtDaily Expreß" einen Artikel gegen die französische Politik. Das Blatt erinnert an dieschwärzs Schmach und <m den Ruhreinbruch und bezeichnet eine etwaige Wiederbesetzung Wiesbadens als eine völlige Verneinung des Geistes von Locarno. Kriegs­minister Shaw habe den Oberbefehlshaber der Rheinarmee, Sir William Thwaites, zu einer dringenden Konferenz über die Lage nach London berufen. Wiesbaden ist gegen­wärtig Sitz des englischen Hauptquartiers.

Es steht nunmehr endgültig fest, daß die Rheinland- komm ission von Koblenz nach Wiesbaden verlegt wird.

Die ln Polenliquidiert" wird

Warschau, 16. Sept. In Polen werden zur Zeit in ver­stärktem Maß deutsche Güter eingezogen. In welcher Weise dies geschieht, geht u. a. aus dem Bericht des Amtsblatts der polnischen RegierungMonitor Polski" hervor: Der Posener Liquidationsausschuß hat beschlossen, daß die Klein­siedlerstätte Michelau im Kreis Rawitsch, Wojewodschaft Posen, in das Eigentum des polnischen Staats übergeht. Als Entschädigung wurden 960 Zloty festgesetzt; hier­von werden 607 Zloty als anlastende Hypothek und L i q u i- dationskosten abgezogen. Somit bleiben 35Z Zloty gleich 166 Reichsmark als Entschädigung übrig. Zehn Tage nach Ueoernahme der Siedlerstelle durch den neuen (pol­nischen) Käufer hat der bisherige deutsche Eigentümer seinen Besitz zu räumen.

Blutige Zusammenstöße bei Nazareth

London. 16. Sept.Daily Chronicle" berichtet aus Jerusalem über einen Zusammenstoß zwischen britischen Truppen und Beduinen nordöstlich von Nazareth, bei dem 16 Araber getötet und eine beträchtliche Anzahl verwundet worden seien. Die Engländer hatten angeblich keine Verluste.

Württemberg

Skuttgark, 16. BeMn8Ä>

Würkkcknberg und die Arbeitslosenversicherung. Die württ. Regierung wird heute zu den neuesten Vorschlägen über die Verbesserung der Arbeitslosenversicherung Stellung nehmen.

Differenzen im Deutschen Metallarbeiterverband. Wie der Südü. Arbeiterzeitung' zu entnehmen ist, sind zehn Verbandsmitglieder, die in der Maschinenfabrik Eßlingen beschäftigt sind, vom Verbandsvorstand aus der Organisation ausgeschlossen worden. Auch der Betriebsratsoorsitzende Stütr ist darunter. Der Ausschluß Lrfolgte aus formellen

Ms U KW» GM noch beschlagnahm ist

Von den Besetzungsbehörden sind zurzeit noch an Ge­bäuden, die von der Reichsvermögensverwaltung für die

und dritten Besetzungszone 384 Baulichkeiten ganz und 36 Baulichkeiten teilweise beschlagnahmt.. Es handelt sich um Kasernen und sonstige militärische Bauten wie Geschäfts-

Neueste Nachrichten