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Nagoldcr Tagblatt „Der Gesellschafter-
Freitag, 6. September 1929.
Ansprache von Kirchenpräsident 'Wurm. Daran schließt sich eine musikalische Morgenfeier unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Gölz an. Bei der Nachmittagsfeier halten Redner aus verschiedenen Gebieten der Inneren Mission Ansprachen. Für den Sonntag abend und Montag sind Vorträge von Landesbischof l). Kortheuer, Wiesbaden, über: Der Dienst der Inneren Mission" und von Univ.-Prof. O. Schlotter, Tübingen, über: „Die Dienstpflicht des Christen in der neutestamentlichen Gemeinde- vorgesehen. Abgeschlossen wird die Konferenz am Dienstag mit einem Ausflug nach Reutlingen mit Besuch des dortigen Bruderhauses der Gustav-Werner-Stiftung und auf den Lichtenstein.
Der letzte Tag für Kündigung eines Arbeiksvertrags. Das Reichsgericht hat sich als höchste Instanz mit der Frage zu beschäftigen gehabt, ob die Kündigung eines Arbeitsvertrags noch am darausfolgenden Werktag erfolgen kann, wenn der letzte Tag, bis zu dem die Kündigung erklärt werden muß, ein Sonn- oder Feiertag ist. Die Frage war bisher sowohl in der Rechtssprechung wie in der Literatur umstritten. Das Reichsgericht hat jetzt dahin entschieden, daß eine Kündigung in solchem Fall auch dann noch rechtzeitig erfolgt ist, wenn sie an dem auf den Sonn- oder Feiertag folgenden Werktag ausgesprochen worden ist.
Aus dem Lande
Waiblingen, 5. Sept. Todesfall. Am Samstag ist Friedrich Buck, ehemals Buchdruckereibesitzer des „Rems- lalboten', im Alter von 82 Jahren gestorben.
Sontheim OA. Heilbronn, 5. September. Aufgespießt. Am Freitag verunglückte der 55 I. a. Weingärtner Adolf Kühner in seinem Weinberg. Beim Felgen kam er rücklings zu nahe an eine Stützmauer, der Boden gab nach und Kühner fiel so unglücklich auf einen untenstehenden Weinbergpfahl, daß dieser ihm in den Unterleib drang. Trotz seiner schweren Verletzung hatte er noch die Kraft, auf seinem Rad nach Haus zu fahren. Nachdem anfangs sein Zustand befriedigend war, hat sich derselbe inzwischen ve'.schlechtert, so daß Kühner Dienstag früh ins Krankenhaus nach Heilbronn verbracht werden mußte.
Wühlhausen-Enz, 5. September. Schultheißenwahl. Nachdem die Amtszeit unseres bisherigen Ortsvorstehers W. Bossert abgelaufen ist, findet am 8. September die Neuwahl statt. Es wurde von einer Ausschreibung der Wahl abgesehen, auch wurden keine weiteren Kandidaten ausgestellt, so daß die Wiederwahl des bisherigen Vorstehers gesichert ist.
Crailsheim, 5. Sept. Fränkisches Volksfest. Dom 21. bis 23. September wird hier ein fränkisches Volksfest abgehalten. Wie alljährlich ist mit dem Volksfest das Landwirtschaftliche Bezirksfest verbunden. Außerdem findet in diesen Tagen der 17. Württ. Obstbautgg mit einer Obstund Geräteausstellung in Crailsheim statt.
' Ellwangen, 5. Sept. Schweres Hagelunwetter. Nach fast unerträglicher Hitze zog im Norden eine breite, schwarze Wolke herauf, und nach 2 Uhr fiel nach einigen Donnerschlägen leichter Regen. Plötzlich drehte sich der Wind und um 28 Uhr fielen die ersten Hagelschlossen. Nach etwa 5 Minuten setzte der Hagel etwas aus- Bald darauf folgten einige starke Blitze mit wuchtigen Donnerschlägen und um 2.45 Uhr setzte ein neues, unbeschreibliches Trommelfeuer mit Hagel «in, so daß die Straßen Strömen glichen und vor den Häusern sich Seen bildeten. Nach 18 Stunden war das Unwetter vorüber. Ellwangen wurde bekanntlich am 4. Juli von einem furchtbaren Hagelwetter betroffen.
Müufinge«. 5. September. Bayrischer Zapfenstreich. Dienstag abend fand im alten Lager nach längerer Zeit wieder einmal ein Zapfenstreich statt, der von drei Bataillonskapellen des 19. Bayr. Infanterieregiments unter Leitung von Obermusikmeister Fürst eindrucksvoll gespielt wurde. Aus der näheren und weiteren Umgebung hatten sich viele Hunderte eingesunden.
Selbstmord eines Reichswehrsoldaten. Freiwillig aus dem Leben geschieden ist der Reichswehrangehörige Karl Knorr von hier, der im Reiterregiment 18 in Cannstatt Dienst hat. Der ans dem Leben Geschiedene stand erst im 23. Lebensjahr und hatte bereits vier Jahre Dienstzeit hinter sich.
Roklmeil, 5. Sept. Todesfall. An den Folgen einer Rippfellentzündung ist in seinem Heim in Wellendingen Generalmajor a. D. Blaul im Alter von 75 Jahren gestorben. Eine in Stadt und Land hochgeschätzte Persönlichkeit ist mit ihm aus dem Leben geschieden.
Gmünd, 5. Sept. Das schmutzige Remswasser. Die Rems ist gegenwärtig auf der Strecke von Gmünd bis Lorch in einem Maß verunreinigt, wie man es noch niemals beobachten konnte. Das Wasser, von grauschwarzer Farbe, ist übelriechend und faulig. Alles Leben, pflanzliches wie tierisches, muß hier erlöschen. Der durch die faulenden Stoffe erzeugte Gestank ist so unerträglich, daß es kaum mehr möglich ist, den Ufern entlang zu gehen.
Ulm. 5. Sept. Zwei Selbstmorde. Erhängt hat sich gestern abend in einem hiesigen Casö ein etwa 30 jähriger arbeitsloser Mensch. — Auf der Bahnlinie nach Stuttgart wurde heute früh ein männlicher Leichnam gefunden. Der Mann hatte sich vom Zug überfahren lassen.
Biberach, 5. Sept. Den Führerschein entzogen. Durch Beschluß des Bezirksrats vom 3. September wurde dem Kraftwagenführer Eugen Dangel der Führerschein auf Dauer entzogen. Dangel hat in der Nacht auf 15. April auf Markung Ummendorf den Anton HSsle in rücksichtsloser Weise angefahren, so daß dieser schwere Verletzungen erlitt, an deren Folgen er starb. Das Gericht hat Dangel zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Württ. Gemeindetag zu Landesschulgesetz und Lehrerbildung
Der Gesamtvorstand des Württ. Gemeindetags hielt in Bad Liebenzell «ine Sitzung ab. Im Mittelpunkt der Beratungen stand der Entwurf des Kultministeriums zu einem Landesschulgesetz. Die Zusammenfassung des gesamten Schulrechts wurde als zweckmäßige Maßnahme zur Erleichterung der Verwaltungsgeschäfte begrüßt. Die Vorschläge des Entwurfs für die Neuordnung der finanziellen Leistungen der kleineren Städte und Landgemeinden könnten diese nicht befriedigen. Als unhaltbar ist die Absicht zu bezeichnen, den Gemeindeanteil an den persönlichen Volksschullasten
von Jahr zu Jahr durch das Staatshaushaltgesetz zu bestimmen. Es wurde eine Kommission eingesetzt, welche Gegenvorschläge ausarbeiten soll. — Zu der Lehrerbildungsfrage wurde festgestellt, daß die Landbevölkerung die Hochschulbildung entschieden ablehnt, weil sie ein Bedürfnis dafür nicht anzuerkennen vermag und daraus nicht mit Unrecht eine starke Benachteiligung ihrer Belange besürchtet. Vom Standpunkt der Gemeinden ist neben der Ablehnung von Mehraufwendungen, welche die Akademisierung zur Folge hätte, noch besonders geltend zu machen, daß eine wesentliche Hebung der Ausbildung und der sozialen Stellung des Volksschullehrerstandes auch Forderungen anderer Beamtengruppen auslösen würde, die zu einer untragbaren Belastung der öffentlichen Körperhaften führen müßten. Die Gemeinden sind der Ansicht, daß Mängel, die sich in der Lehrerbildung zeigten, auf der Grundlage der bestehenden Seminarausbildung behoben werden können und oernei- nendieNotwendigkeitderHochschulbildung. Der Norstand sprach sich auch weiter einmütig gegen die bek der Regierung erwogene Spezialisierung der Ausbildung der mittleren Bautechniker im Hoch- und Tiefbau aus.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 6. September 1929.
Eines übervollen Herzens Schwere Trägt sich mühsam und verlangt nach Rast.
Jammervoller ist die Qual der Leere.
Wohl dir, Herz, wenn du zu tragen hast!
Unruhe
Die Menschen von heute haben „keine Zeit". Nicht aber deshalb, weil sie etwa mehr Zeit als andre sonst zu ihren Geschäften brauchten (es sind nicht Taten, was sie verrichten, sondern Geschäfte), vielmehr darum, weil sie die Zeit „vertreiben". Wörtlich: sie treiben sie vor sich her, Hetzen sie und klagen dann, daß sie ihnen entgehe, entfliehe.
Das Leben ist kurz, aber die Zeit ist lang. Nur unsre Schuld ist's, daß sie nicht langt. Weil wir sie verkürzen. Unsre eigene Hast und Unrast ist es, die wir, sie überhastend, ihr versetzen. Wir fälschen sie, die Dauer ist, Weile, zur Frist, zum Augenblick.
Wozu die Eile in allem, was der Mensch treibt? Wozu die Beschleunigung des Daseins, die Vorwegnahme der Zukunft? Als der Mensch noch wandernd die Welt durchstreifte oder zu Pferd und im Postwagen gemächlich sein Ziel erstrebte, war Wandern eine Lust, war Reiten und Fahren gelassene Umschau. Man erlebte, was Weg und Umgebung boten. Und am Ziel, gab es, nach behaglichem Rasten, Niederlassung und Aufenthalt.
Heute rast, saust, staubt und fliegt man dahin, überwindet „Strecken", und der Gewinn an Zeit ist Verlust am Leben. Ja, das Leben selbst steht dabei stets aus dem Spiel, dem sinnlosen Spiel der „Leistung".
Der Dauer entspricht die Ferne. Ferne heißt Sehnsucht, Traum, Schönheit. Wir überraschen die Sehnsucht, zerstören den Traum, verraten und schänden die Schönheit. Nähe ist Ernüchterung, Erfüllung ist Enttäuschung.
Was ist das Ergebnis all dieser lärmenden Betriebsamkeit? Erschöpfung und Ekel. Genuß will erworben, nicht errafft sein. Erfolg ist Lohn, nicht Gewinn. Freude ist die Gnade der Befriedigung. Das Glück flüchtet im Taumel.
Alles Unheil entsteht aus der Unruhe.
Dienftnachrichten.
Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Eechingen, Dekanat Calw, dem Stadtpfarr- verweser Paul Reu sch in Nürtingen übertragen worden.
Rohrdorf, 6. Sept. Obstbau! Oberamtsbaumwart Walz, Altensteig inspizierte heute die hiesige Eemeinde- markung und hielt abends vor recht zahlreichem Zuhörer- i kreis einen 18 ständigen Vortrag über den Obstbau. ! Grundlegung des Obstbaues bleibt Berücksichtigung der Lage, der Bodenbeschaffenheit und der Eortenwahl. Wie ! die Bäume gepflanzt werden sollen, wie man sie zu pfle
gen habe, wie sie gereinigt werden sollen, welche Achtsamkeit für die Kronenbildung geschenkt werden muß, wie notwendig es sei, den Baum vor den vielen Schädlingen durch Anstrich und Schutzringen zu schützen, daß es nicht nur pflanzl.Schädlinge wie Schwämme, mehr noch tierische Schädlinge habe, die im einzelnen aufgesührt wurden das alles erklärte und zergliederte der Redner. Aber auch wie man den Baum düngen müsse, ja müsse, und mit was. Und wann! Wie die Obsternte vorgenommen werden soll. Wirklich, keinen Zuhörer wird es gereut haben, in solch praktischer Weise belehrt worden zu sein. Es ist immer wieder notwendig, die heimische Flur und ihre Ertragsfähigkeit wie Möglichkeit von fachmännischer Seite beurteilt zu hören, weshalb der Dank, den H. Schultheiß Echmid aussprach recht am Platze war. Schlußziehend sei die Wahrheit des alten Verschens angebracht: "Auf jeden Raum, pflanz einen Baum, und pflege sein, er bringt dir's ein!"
Vom Gäu, 5. Sept. Die Hopfenernte ist seit Montag allgemein in vollem Gang. Sie ist gut und reichlich. Seit langem kann man sich solch prächtige Hopfengärten nicht mehr denken. Die Hopfenreben liefern ein gesundes, schönfarbiges und schweres Produkt. Reich an Hopfenmehl, Hopfenbitter und Hopfenöl befriedigt das Handelsgewächs durchaus. Das „Hopfenspritzen" hat sich auch Heuer bewährt. Gespritzte Anlagen sind meist frei von Schädlingen und Krankheiten. Scheckige und kleine Dolden sind seltener als in den Vorjahren. Durch sorgfältige Auslese bei der Pflücke kann auch diesmal eine schöne glattgrüne Ware an den Hopfenmarkt geliefert werden. Vis jetzt sind noch keine Käufe getätigt. Der Hopfenhandel, der in Herrenberg seinen Sitz hat und jedes Jahr von den bedeutendsten Firmen und Märkten vertreten ist, wird voraussichtlich in kommender Woche sein Geschäft aufmachen. Muster und Proben sind teilweise schon begehrt worden. Unser Gäu hat sich auch Heuer als ausgezeichnetes Hopfendaugebiet zeigen können, das für die wichtige Kulturpflanze und ihren Anbau recht günstige Bedingungen hat.
Herrenberg, 5. Sept. Vom Hopfenbauverein Herrenberg. Zu der Generalversammlung des Hopfenbauvereins batten sich nur verhältnismäßig wenige Mitglieder eingefunden. Es mag dies wohl, wie der Vorsitzende der Versammlung, Martin Haag-Unterjettingen, in seiner Begrüßungsansprache ausführte, in der sehr großen Hitze seinen Grund haben. Besondere Worte der Begrüßung widmete der Vorsitzende den anwesenden Ehrengästen. Landesökonomierat Foß erstattete den Geschäftsbericht des abgelaufenen Jahres. Aus der Mitgliederbewegung ist eine geringe Zunahme der Mitglieder festzustellen: es sind 15 mehr als im vergangenen Jahre, die Austritte find eben wohl aus dem Grund erfolgt, weil manche ihre Hopfenanlage herausgehauen haben. Insgesamt sind es im hiesigen Bezirk 675. Es fehlten besonders noch die Hopfenpflanzer von Rohrau, die sich bis jetzt dem Verein noch nicht angeschlossen haben. Es ist für den Verein wichtig, auch im Calwer Oberamt noch mehr Fuß zu fassen, nachdem die Hopfenpflanzer von Deckenpfronn schon hierher gehören. Besonders wird an die Hopfenpflanzer von Gächingen herangetreten werden. Hierauf kam Landesökonomierat Foß besonders auf die Veranstaltungen des abgelaufenen Jahres zu sprechen. An der Aussprache beteiligte sich vor allem Landwirtschaftsrat Seeger, welcher zunächst für die Einladung u. die herzlichen Begrüßungsworte auch im Namen der anderen Gäste dankte. Hierauf lud er die Hopfenpflanzer des Herrenberger Bezirks ein. sich auch an der Hopfenschau des Bezirks Rottenburg zu beteiligen. Die beiden Vorsitzenden wurden durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. Hierauf sprach Syndikus S ch l o d e r-München über das wichtige und zeitgemäße Thema: „Hopfenernteschätzung, Markt- u. Preisbildung". Die eigentliche Gefahr für den deutschen Hopfenbau sei Jugoslawen. Dies erhellt schon aus der einzigen, Tatsache, daß eine Nürnberger Firma dort Hopfen gelaust hat für 25 RM. den Zentner, so daß also, wenn man den eigentlichen Hopfenpreis betrachtet, man auf 3—5 Mark kommt. Als wichtigste Maßnahme kann nur das allerdings noch nicht erlassene Hopfengesetz angesehen werden. Der Redner hat von allen Abgeordneten die Zusage erhalten, daß sie sich dafür verwenden werden. Es ist sehr schwer, die Lrnteziffern festzustellen, einmal weil man sich sehr täu-
Deutschtum in Rot!
Deutschtum in Not! Wer hat noch Sinn für diesen Notschrei, der eigentlich das ganze deutsche Volk, sofern es gesund ist, mobil machen müßte? Und wie ist Deutschtum in Not!
In Polen, in der Tschechoslowakei, in Jugoslawen, im Elsaß, in Oberschlesien, wohin wir blicken, an der Saar, in Eupen Malmedy, in Tirol, in den Kolonien — überall wohin das lebenskräftige Deutschtum die Fahne hingetragen hatte, will man es ausrotten. Ueberall tritt man das Deutsche mit Füßen und tut es mit einer geradezu perversen Lust, weil man weiß, daß sich der Deutsche nicht wehrt, sondern nur noch mit größerem Entgegenkommen, größere Selbstdemütigungen antwortet. Vor kurzem wurde ein deutscher Handelsmann in Polen von der wütenden Menge halbtot geschlagen, nur weil er Deutscher ist. Im deutschen Lande aber behauptet man, der Deutsche sei überall im früheren feindlichen Auslande willkommen und werde zuvorkommend behandelt. Nicht lange darauf wurde ein Deutscher verhaftet, weil er Kriegsgräber photographiert hatte. Wieder ein andermal — alles in letzter Zeit — wurden Deutsche an der polnischen Grenze mit Bajonetten niedergestochen/ Und in einem tschechischen Ort wird eine Militärausstellung eröffnet, in der man ein Plakat sehen kann, auf dem ein deutscher Reichswehrsoldat von tschechischen Legionären niedergeschlagen wird. Der dazu gehörende Text unterstreicht die glorreiche Tat. Und, dieses „und" ließe sich wohl täglich fortsetzen. Täglich schikaniert man Deutsche und versucht das deutsche Volktstum zu zerstören. Was war denn der Ulitzprozeß? Eine ganze Kette von solchen Gemeinheiten, die dazu dienen sollen, den deutschen Minderheiten den Mund zu verbinden. Die Minderheiten sollen, das ist das Ziel, vergessen, daß sie Deutsche sind. Mit genau den gleichen Methoden geht Mussolini in Tirol vor. Nicht genug damit, daß er den deutschen Sprachunterricht in Tirol verboten hat, daß deutsche Messen in den Kirchen nicht mehr gelesen werden, daß deutsche Inschriften auf Nationaldenkmälern entfernt wurden, das jedes Zeichen einstigen Nationalbewußtseins und Rassestolzes vernichtet wurde — jetzt hat der Duce sogar verboten, daß deutsche Firmenschilder angebracht werden. Jedes deutsche Wort hat aus dem öffentlichen Leben zu verschwinden! Das sind Methoden, die
ian im grauen Altertum anwendete, wenn es galt, ein esiegtes Volk mit Rumpf und Stumpf auszurotten, wenn s galt, Rassen zu vernichten. Das Gleiche erleben wir eute im 20. Jahrhundert, und Gott sei es geklagt an ei- enem Volkskörper. Im Altertum aber hatten all die Zölker, denen der Fuß des Siegers im Nacken saß, mei- ens noch so viel Kraft, den Nacken dagegen zu stemmen, nd zu versuchen, den Zwingherrn abzuschütteln. Bei uns? ins Deutschen? Wenn je einmal in deutschen Herzen Zorn uflodert und gesundes rassisches Empfinden die Oberand gewinnen will, dann sind die „Berufenen" schon da, nd fahren mit Löschapparaten dazwischen. Sie tun es, icht weil sie Volksfreunde, sondern Volksfeinde sind. Ihre stacht wäre mit dem Augenblick zu Ende, wo das deutsche !olk wieder die gesunde Kraft und den natürlichen Rasse- fttinkt finden würde. Diese Grundbedingungen für ein ir ein starkes, widerstandsfähiges Volk. Das sind nicht :ere u.nutzlose Begriffe, sondern Notwendigkeiten, die ein- g und allein den Wohlstand des einzelnen Arbeiters salutieren. Was tun denn die Sowjets? Sie predigen den Kollektivismus, die Macht der Masse. Was ist denn Na- onalismus anderes? Empfinden für die Allgemeinheit, ir den Stammesgenopen, den Bruder, der gleich mir rutsches Blut in den Adern hat. Geht mir dieses Emp- nden, das Mitempfinden verloren, dann bin ich selbst erloren, das ist tausend- ja millionenfach bewiesen. Also t damit gleichzeitig bewiesen, daß das Interesse, das wir n denen haben sollen, die Deutsche sind, und von ihren wingherrn geknebelt werden, nicht leere Phrase und ußlos ist. Es ist notwendig und Gradmesser für die Ge- mdung unseres Volkes. Wenn am Rhein und Ruhr ft«- ciken entstehen (mit gepumptem Geld), wenn Rmnar nd Do. X durch die Lüfte segeln, wenn deutsche Schifte der den Ozean brausen, mit Tanzsälen und Jazzkapellen n Bord, wenn Zeppeline über die Meere fliegen 7^
> hat das mit Gesundung und Wiederaufstieg des deur- sen Volkes verdammt wenig zu tun. Erst dann, wenn :r Helle Zorn auflodert in der Maste des deutschen Vol- s wider die Gemeinheiten, die man an deutschen Mensen begeht, wider die Vergewaltigung deutscher Art rnn ja dann glauben wir an einen Aufstieg des deur- sen, des ohnmächtigen kranken deutschen Michels.