Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Donnerstag, 22. August 1929.
2. August 1929.
Seite 3 — Nr. 19K
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26. „Heim Nagold" wird von einem Konsortium von Predigern und Laien, an der Spitze Herr W. Kleinknecht, erstellt. Es soll Unbemittelten, Alleinstehenden und Erholungsbedürftigen dienen. (Heute ist im „Heim Nagold" das methodistische Kinderheim untergebracht).
Sk. Bartholomäus. Um St. Bartholomäus (24. Augusts hat der Sommer so ziemlich seinen Höhepunkt überschritten. Die heißere, schöne Jahreszeit neigt sich allmählich dem Ende zu und in der Luft spürt man schon recht deutlich die Vorboten des herannahenden Herbstes. Die Ernte ist größtenteils geborgen, wenn St. Bartholomäus, der auch als Ernte- heiliger gilt, ins Land zieht. In den Wäldern sieht man den langsamen Farbenwechsel des Baumlaubs. Die Zugvögel üben sich im Flug und über den Wiesen stehen des Morgens und am Abend immer häufiger zarte Nebelschleier. Mit dem Bartholomäustag haben auch die „Hundstage" ihr Ende erreicht. Der Bartholomäustag ist auch ein Los-Tag des Sandmannes und zahlreiche volkstümliche Redensarten knüpfen sich an diesen Tag. „An Bartholvmä' schreien die Vögel Ach und Weh'", „Bartholvmä' schütt' kalt' Wasser in den See", so sagt man am Bodensee. „Wie der Bartholomäustag ist, so wird der Herbst sein". „Bartholvmä', wer Korn hat der sä', wer Gras hat der mäh', wer Hafer hat, der rech', wer Aepfel hat, der brech'". — Regen an Bartholvmä ist ein gutes Zeichen. Wenn es an Bartholvmä regnet, wird der Herbst trocken und die Kartoffel geraten sehr gut. Andererseits erwartet der Winzer von einem regnerischen Bartholomäustag nichts Gutes: „Regen an Bartholvmä, tut den Reben weh". — Auch die bekannte Redensart: „Dir werde ich schon zeigen, wo Barthel den Most holt!", wird mit dem Dartholomäustag in Zusammenhang gebracht. Wie die Fama erzählt, soll in früherer Zeit nämlich jenen Schankwirten die Ausschankberechtigung entzogen worden sein, die an Bartholomäustag noch keinen Most ausschenken konnten. .
Altenstcig, 21. Aug. Besitzwechsel. Herr Adolf Flacher» Inhaber der Firma Wilhelm Beeri, hier, hat sein bei dem neuen Postamt gelegenes Geschäftshaus, in dem viele Jahrzehnte eine Eisenhandlung betrieben wurde, um den Preis von 35 000 -4t an Herrn Heinrich Henßler, Kaufmann, Inhaber der Firma Karl Henßler senior, Eisenhandlung, hier, käuflich abgetreten. Herr Henßler wird sein seither an der alten Steige ob dem „Waldhorn" seit über 80 Jahren bestehendes Geschäft in das Beerische Anwesen verlegen und unter seiner alten Firma in unveränderter Weise fortführen. *
Horb, 19. August. Zum Straßenbau Isenburg-Horb. Seit einiger Zeit besteht der Plan, die Straße Isenburg- Horb auszubauen. An den Kosten, die sich aus 170 500-4t belaufen, dürfte sich neben der Stadt Horb und der Gemeinde Isenburg auch die Reichsbahn beteiligen. Das Projekt wird aber schwerlich in nächster Zeit zur Ausführung kommen, da die kleine Gemeinde Isenburg die Mittel nicht aufzubringen vermag. Zunächst wurden vom Eemeinderat die Planbearbeitungskosten genehmigt.
Mötklingen OA. Calw, 21. August. Der Brustkorb eingedrückt. Nachts stieß zwischen hier und Althengstett ein junger Radfahrer Wurst mit einem Fuhrwerk zusammen, wobei ihm die Wagendeichsel den Brustkorb eindrückte. Die Verletzungen waren derart schwer, daß der erst 21jährige junge Mann kurze Zeit darauf starb. Wie man hört, waren die beiden Fahrzeuge unbeleuchtet.
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Aus aller Welt
Das nicht jedem bekannt ist. Von allen Menschen der Welt ist die Hälfte nur teilweise, ein Sechstel überhaupt noch nicht bekleidet. — Es gibt Bienen, deren Honig giftig ist. Drei Millionen Blüten müssen die Bienen besuchen, um ein Pfund Honig zusammenzubringen. Jeder Geviertkilometer des Ozeans ist von rund 50 Millionen Fischen bevölkert. — Die Hausfliege ist das klügste aller Insekten; ihre Intelligenz übertrifft die der Biene. — Das Materialgewicht der großen Pyramide von Gizeh wird auf sechs Millionen Tonnen geschätzt. — In Spanien wird der Dienstag als Unglückstag bei Heiraten angesehen. — Eine Raupe frißt an einem Tag zweimal soviel, wie ihr eigenes Gewicht beträgt. — Die Luft in den Polarzonen ist vollkommen frei von schädlichen Mikroben, so daß man dort keinerlei Hals- oder Lungenleiden kennt. — Nach der letzten Mode tragen die geschiedenen Frauen in Paris „Scheidungsringe", die zum Zeichen, daß sie solche sind, einen zerbrochenen Amorpfeil aufweisen.
Todesfall. Reichstagsabgeordneter Hermann Schulz (Soz.) ist in einem Berliner Hotel am Herzschlag gestorben.
Zum Deutschen Katholikentag in Freiburg i. Br. am 28. und 29. August hat Kardinal Pacelli sein Erscheinen zugesagt. Die Eröffnungsrede hält Fürst Löwen st ein.
Zwei deutsch« FremdenleBonäve, der 25jährige Erich Schröder und der 24jährige Lübke, die sich im Gefängnis von OrlLansville (Algier) befanden, sind bei Ausführung von Gartenarbeiten entflohen.
Ein verbrecherischer blinder Reisender. Der Berliner Lokal-Anzeiger meldet aus Neuyork: An Bord der „Bremen" befand sich wieder ein blinder Reisender, nämlich der
32jahrige Hans Verklage. Er hatte in Bremen die Uniform eines Stewards (Schiffskellners) gestohlen und war so an Bord gelangt. Die Reise benutzte erzuRaubzügcn in den Luxuskabinen des Schiffs, wobei ihm Wertsachen im Betrag von 100 000 Mark in die Hände fielen. Kurz vor der Ankunft in Neuyork wurde er entdeckt. Er wird schnellstens nach Bremen zurückgeschafft und dort abgeurteilt. ^
Der Eibsee. Der herrliche Eibsee an der Zugspitze ist bekanntlich Gegenstand des käuflichen Begehrens einer amerikanischen Gesellschaft geworden. Im Jahr 1815 verkaufte die bayerische Regierung den See an einen Fischer um 100 Gulden. 1888 bot der damalige Besitzer dem Staat den See wieder um 24 000 Mark an, der Staat lehnte aber ab, der Preis wurde sodann 1889 von einem zugewanderten Schlesier bezahlt. Eine Bodengesellschaft bot ihm 1900 eine halbe Million, er verlangte aber eine ganze. Und 1929 kommen die Amerikaner und bieten einige Millionen. Der Staat hat aber ein Wort mitzureden.
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Turnerhandballmeisterklasse in Württemberg.
Zu den am 25. August beginnenden Pflichtspielen sind dieses Jahr nahezu 300 Mannschaften gemeldet worden. Der Handball hat im XI. Turnkreis Schwaben in den letzten Jahren einen großen Fortschritt errungen. Zu- jchauerzahlen bei Meisterklassespielen von 2000 und mehr sind keine Seltenheit. Wie schon im Vorjahr spielt die Meisterklasse auch im jetzt beginnenden Spieljahr in vier Bezirken zu je sechs Mannschaften. Die Einteilung der Meisterklasse ist folgende: Bezirk I: Tges. Stuttgart, Tbd. Georgii-Stuttgart, Tv. Oßweil, Tv. Marbach, Tbd. Heilbronn, Tgmd. Heilbronn oder Tv. Neckarfulm (die Abstiegsfrage zwischen den beiden letztgenannten Vereinen ist noch nicht geklärt). Bezirk II: Eßlinger TSV. (Süddeutscher Meister 1929), Tbd. Eßlingen, Tgmd. Eßlingen, Tv. Cannstatt, Tv. Obertürkheim, Tbd. Stuttgart. Bezirk III: Tgmd. Göppingen, Tbd. Göppingen, Tbd. Ulm, Tv. Heidenheim, Tv. Schnaitheim, Tv. Eislingen. Bezirk IV: Tv. Schramberg, Tgmd. Schwenningen, Tv. Rottweil, Tgmd. Trossingen, Tv. Aixheim, Tv. Schura. Neu zur Meisterklasse aufgestiegen sind die A-Klassenmeister Tbd. Heilbronn zum Bezirk I, Tgmd. Eßlingen zum Bezirk II, Tv. Eislingen zum Bezirk III, Tv. Schura zum Bezirk IV. — In die A-Klasse absteigen mußten vom Bezirk II VfL. Stuttgart, Bezirk III Tv. Ulm und Bezirk IV Tv. Oberndorf a. N. Wer vom Bezirk I absteigen muß, entscheidet sich nächsten Sonntag; in Frage kommen entweder Tgd. Heilbronn oder Tv. Neckarsulm.
Spick
Der Dettflughafen. Die Stadt Karlsruhe hat immer noch starke Hoffnung, Weltflughafen zu werden, da die meteorologischen und geographischen Voraussetzungen für Karlsruhe besonders gün- stig seien. Für den Fall der Wahl hat die Stadt einen Flächenraum von Smal 3,S Kilometer vorgesehen.
Besorgnis um Käser. Von dem Schweizer Flieger Käser fehlt jede Nachricht. In Neuyork ist man besorgt, da sein Benzinvorrat schon verbraucht sein muß. Der Flugplatz Rooseveltfield bei Neuyork war in der ganzen Nacht auf Mittwoch hell erleuchtet.
Ein neuer deutscher Rekordflug. Der Bremer Flieger Edzard hat am 20. August mit einem Fockerflugzeug den von den tschechischen Fliegern Hermanski und Macharek im Jahr 1828 ausgestellten Weltrekord im Entfernungsdauerflug auf geschlossener Bahn für Leichtflugzeuge gebrochen. Cdzard startete früh um S.SS Uhr und landete abends um 7.2S Uhr. Er war 13^ Stunden kl der Lust und hat den tschechischen Rekord von 1S00 Km. mit insgesamt 1601,2 Km. um mehr als 100 Km. überboten.
Letzte Nachrichten
Belgien will keine Truppen in die dritte Zone legen.
Paris, 21. Aug. Wie der „Soir" von gut unterrichteter Seite mitzuteilen weiß, hat die belgische Regierung es abgelehnt, belgische Truppen anstelle der englischen Truppen in die dritte Zone zu legen.
Vertagung der Haager Konferenz wahrscheinlich!!!
Haag, 22. Aug. Eine Vertagung der Konferenz zu einem späteren Zeitpunkt scheint nach dem Ergebnis der Mittwochs-Verhandlung unmittelbar beoorzuftehen.
Die Sechsmächtebesprechung hat in den Konserenzkrei» sen einen sehr niederdrückenden Eindruck hervorgerufen. Die Aussichten für eine Wetterführung der Verhandlungen werden sehr gering beurteilt. Die am Donnerstag vormittag erneut stattfindende Zusammenkunft der sechs Mächte dürste kaum einen anderen Zweck haben, als die Begründung der Vertagung festzulegcn. Die Vertagung dürfte vermutlich in der Form erfolgen, daß ein neuer Zusammentritt der Konferenz für Ende September Anfang Oktober an einem noch zu bestimmenden Orte in Aussicht genommen wird.
lleberschwemmung im oberen Jnntal.
Innsbruck, 22. Aug. Die durch die starken Regenfälle in den letzten Tagen verursachten Hochwasser dauern immer noch an. Besonders im oberen Jnntal sind die Ueber- schwemmungen ziemlich groß. Im Orte Graf bei Landeck wurde in der Nacht zum Mittwoch eine Kapelle und die Einrichtung eines Gasthauses weggeschwemmt. Auch das Elektrizitätswerk ist völlig unter Wasser und mußte geräumt werden. In verschiedenen Teilen des Landes sind Brücken weggerissen worden. Die Arlbergstraße ist in den letzten Tagen verschüttet worden. Sie wurde wieder freigelegt. Die Bregenzer Alpenjäger, die zu den Manövern in den-Bregenzer Wald ausgerückt waren, erhielten den telegraphischen Befehl des Heeresministeriums, das Manöver abzubrechen, da die Truppen im Hochwassergebiet in Tirol eingesetzt werden müssen.
Die Fahrt der Mauretania. — Der Rekord der Bremen unangefochten.
London, 22. Aug. Der englische Dampfer „Mauretania" ist am Mittwoch morgen um 2 Uhr von Newyork in Plymouth eingetroffen. Die Reise wurde in 4 Tagen, 17 Stunden, 19 Minuten zurückgelegt, was gegenüber der früheren besten Zeit der „Mauretania" eine Verminderung um fast vier Stunden darstellt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 27,22 Meilen. Die Unterbietung des , Rekordes der „Bremen" mit 4 Tagen, 14 Stunden, 30 I Minuten ist also nicht gelungen.
Der Zeppelin-Start verschoben
Geringe Beschädigung der Hinteren Motorengondel
Vorbereitungen
Schon am frühen Morgen des Mittwoch besuchten viele Tausende den Flugplatz Kasumigaura. Ueber 100 japanische Marinemechaniker arbeiten Tag und Nacht an der Füllung des „Graf Zeppelin" mit Wasserstoff und Pyrofax, dem Betriebsstoff, der das Blaugas ersetzt. Von letzterem wurden 95 000 Kubikfuß eingenommen. Diese Menge genügt für 120 Stunden bei vollem Motorenbetrieb. Das Luftschiff wird außerdem eine Mischung von Benzin und Benzol mitführen. Der für Dr. Eckener zusammengestellte Wetterbericht zeigt keine größere Störungen im gesamten westlichen Pazifik-Gebiet. Dr. Eckener beabsichtigt, ungefähr die Dampferlinie Dokohama—Seattle—Vancouver zu verfolgen. „Graf Zeppelin" würde etwa 2000 Meilen nördlich der Hawaii- Gruppe und 200 Meilen südlich der Aleuten-Jnseln fliegen. Die Flugstrecke beträgt etwa 5470 Meilen. Die japanische Regierung hat mit der Zeppelinleitung einen Vertrag über Postbeförderung durch den „Graf Zeppelin" ab- geschlossen. Ueber 3000 Postsäcke sind bis Mittwoch mittags aufgeliefert worden.
Die Portosätze für die Zeppelinpost betragen von Tokio nach Los Angeles 1 Dollar, nach Neuyork 1,50 Dollar, nach Friedrichshafen 2,50 Dollar.
Die Prüfung der Motoren ergab, daß es nicht notwendig sei, die in Tokio bereit gehaltenen Ersatzmotoren zu benutzen. Dr. Eckener und die Offiziere des Luftschiffes werden, wo immer sie auf der Straße erscheinen, von der Bevölkerung mit Vanzai-Rufen begrüßt.
Nach Dr. Eckeners Berechnung betrug die Gesamtlänge des Flugs einschließlich des mehr als zweistündigen Kreuzens über Tokio 11200 Kilometer, wozu 101 Stunden 51 Minuten gebraucht wurden. Vom Aufstieg in Friedrichshafen bis zum ersten Eintreffen aus dem Flugplatz Kasumigaura (11020 Kilometer) wurden 99 Stunden 40 Minuten gebraucht.
Die Festlichkeilen in Tokio ' '
Den Höhepunkt des sehr umfangreichen Festprogramms vom Mittwoch bildete ein von der Negierung am Abend gegebenes Festessen, an dem auch vier Minister und zahlreiche Würdenträger teilnahmen. Die Aanketthalle war mit deutschen und japanischen Flaggen geschmückt. Für Mittwoch ist die Zeppelinbesatzung zum Tee im kaiserlichen Palast Pama eingeladen, jedoch wird der Kaiser selbst nicht anwesend sein, da er sich schon in seine im Gebirge gelegene Sommervilla begeben hat. (Nach der japanischen Etikette soll der Mikado Fremden möglichst unsichtbar sein.) Die Offiziere des .Graf Zeppelin" werden von japanischen Beamten und Privatpersonen derartig mit Geschenken überhäuft, daß diese in großen Kisten nach Deutschland geschickt werden müssen, da im Lustschiff Kein Platz dafür ist. Die Zeppelinmannschaft hofft, den von 3. K. Mears und C. B. Collyer gehaltenen Nund-um-die-Weltrekord" von 23 Tagen 15 Stunden zu schlagen.
Glückwünsche Hamagudig an den Reichskanzler
Der iapanifche Ministerpräsident hamagudl hak «m den deutschen Reichskanzler anläßlich der Ankunft dev »Graf Zeppelin" in Tokio einen Glückwunsch gerichtet. 2a dem Antworttelegramm des Reichskanzlers wird der Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß dieser Flug der Freundschaft der beiden Länder dienen möge.
Der „blinde Reisende", der seinerzeit unerlaubt die Reisej nach Lakehurst mitgemacht hatte, ist mit dem Dampfer, „Thuringia" in Hamburg eingetroffen. Er versuchte zu entfliehen, indem er sich von Bord in die Elbe stürzte. Er, wurde aber aufgefischt und in Polizeigewahrsom gebracht. Von Hamburg wird er zur Aburteilung nach Konstanz, befördert. '
Newyork, 21. Aug. Wie vom japanischen Flugplatz Kasidugaura gemeldet wird, wurde bei der Vorbereitung zum Aufstieg des Luftschiffes „Graf Zeppelin" zur v««ge- sehene n Startzeit die Hintere Motorgondel durch Berühren mit dem Boden beschädigt. Da Dr. Eckener in seiner bekannten Vorsicht erst genau festgestellt wissen wollte, ob durch diesen Aufschlag die Sicherheit des Luftschiffes gefährdet ist, wurde der Aufstieg um 24 Stunden hinausge- schsben.
Roch keine näheren Einzelheiten über die Beschädigung des „Graf Zeppelin".
Friedrichshafen, 22. Aug. Beim Luftschiffbau „Zeppelin" liegen noch keine näheren Einzelheiten über die Beschädigungen an der Motorgondel des „Graf Zeppelin" vor. Man nimmt an, daß das Luftschiff in Tokio , die nötigen Ersatzteile zur Durchführung der Ausbesserungsarbeiten vorfinden wird. Das Luftschiff selbst hat nur Flickzeug für die Hülle an Bord. Beim Luftschiffbau glaubt man, daß der Schaden innerhalb 24 Stunden behoben fein wird.
Der Unfall des „Graf Zeppelin".
Berlin, 22. Aug. Nach Tokioer Berichten Berliner Blätter über den Unfall des „Graf Zeppelin" schlug beim Horausführen des Luftschiffes aus der Halle die Hintere Motorgondel zuerst gegen das Tor der Halle und dann noch einmal hart auf den Boden, wodurch sowohl der Motor, wie die Gondel selbst beschädigt wurden. Eine Verstrebung der Gondel brach. Dr. Eckener habe erklärt, die Ausbesserung werde etwa 8 Stunden beanspruchen. An der Weiterfahrt nach Amerika werden anstelle in Tokio verbleibender Fahrgäste japanische Eeneralstabsoffiziere teilnehmen.
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