Seite 3 Nr. 193

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 19. August 1929.

diesen sind wohl die meisten auf mangelnde körperliche Widerstandsfähigkeit zurückzuführen. Oder denken wir an die Betriebsunfälle. 1925 lagen über 650 000 Unfallmel­dungen vor. Wie viel diese Betriebsunfälle auf mangelnde körperliche Durchbildung der Betroffenen zurückzuführen sind, läßt sich natürlich nicht genau angeben. Ganz sicher ist dies aber eine durchaus beachtliche Zahl. Dies geht da­raus hervor, daß über 31 Proz. sämtlicher entschädigter Unfälle des Jahres auf den Fall von Leitern, Treppen, auf Umfallen von Gegenständen zurückgehen, also sogen. Geschicklichkeitsunfälle sind. Hier wäre mancher Unfall durch größere körperliche Eewandheit, durch Geistesgegen­wart im Augenblick der Gefahr vermieden worden, durch Eigenschaften also, die durch Leibesübungen erworben und weiter ausgebildet werden.

Fünfkampf (Taukampf)

Jahrgang 19021910 (Aktive): l. Preis Schittenhelm Ernst l95 Punkte, 1 V. Pr. Wanderpokal, 1. Killinger Gott­lob 195, l. V.-Pr., 2. Maurer Herm., Horb, 144, 3. Schlecht Erwin 142, 2. V.-Pr., 4. Waidelich Otto 134, 3. V.-Vr.,

5. Kehle Eugen 131, 4. V.-Pr., 6. Kern Erwin 129, 5. V-Pr., 7. Stikel Walt. 126, 6. V.-Pr., 8. Schlecht Walter 125, 7. V.-Pr., 9. Haller Rudolf, Calw 118, 10. Mohr Georg, Calw 115, 11. Bauz Otto, Calw 114, 12 Grämlich Marcell, Horb 110, 13. Kehle Otto 109. 8. V.-Pr., 14. Lohmiller Adolf, Horb 106,

15. Betz Eugen, Horb 103, >5. Schübel Fritz, Haiterbach 103,

16. Stall Gustav, Aliburg 102, 17. Mensch Gottlob, Rotfel- den 100, 18. Gauger Christ. 97, 9. V.-Pr., 19. Rentschler Fritz, Allburg 93, 20. Lutz Karl, Haiterbach 91.

Etnzelkampf

100 Meter-Lauf: 1. Preis Killinger Gottl. 11^/,» Sek., 2. Schittenhelm Ernst 13. Schlecht Waller l1^/,g, 4. Kehle Eugen 12Viv. 5. Schlecht Erwin 12-/,g, 6. Grämlich Marcell, Horb I2V o, 6, Maurer Hermann, Horb l2^/,a> 7, Lohmiller Adolf, Horb 12°/,g, 7. Mohr Georg, Calw 12°/,<>, 8. Gesell Rich. 13.

200 Meter-Lauf: 1. Preis Kern Erwin 24Vio Sekunden,

1. Killinger Gottl. 24'/io, 2. Schlecht Waller 25'/,o, 3. Maurer Herm., Horb 25'/,«.

Weitsprung: 1. Preis Killinger Gottl. 6,40 m,

2. Schittenhelm Ernst 6,01, 3. Stickel Walter 5,80, 4. Schlecht Erwin 5,68, 5 Maurer Herm., Horb, 5.65, 6. Kern Erw. 5.62.

Hochsprung: 1. Preis Haller Rud., Calw, 1,65 m,

2. Schittenhelm Ernst 1,60, 2. Killinger Gottlob 1,60,

2 Maurer Herm., Horb, 1,60, 3. Schlecht Erwin, 1,50,

3. Gauger Christ., 1,50, 4. Betz Eug., Horb, 1,45, 4. Waidelich Otto >,45, 4. Lohmiller Adolf, Horb, 1,45, 5. Finkbeiner Fritz, Mitteltal, 1,35, 5. Gesell Rich. 1,35, 5. Eberle Josef, Horb, 1,35,

Kugelstoßen 7'/^ kg: 1. Preis Waidelich Otto 9,27 IN, 2. Schittenhelm Ernst 9,12, Hiller Martin 8,98, 4 Maurer Herm., Horb, t-,81, 5. Haderer Georg 8,59, 6. Mohr Georg, Calw, 8,51, 7. Schlecht Walter 8,38.

Speerwurf: 1. Preis Schittenhelm Ernst 37,93 in, 2. Killinger Gottl. 37,80, 3. Kehle Otto 35,90, 4. Kehle Eugen 35,25.

Schleuderball: 1. Preis Schittenhelm Ernst 40,20 in, 2. Hiller Martin 39,30, 3. Tränkner Herm. 38,00, 4. Schlecht Walter .-7,00, 5. Grämlich Marcell, Horb, 36,00, 5. Kern Erwin 36, 6. Kehle, Otto 35,65.

Dreikampf:

Innerhalb des Sportvereins Nagold:

^ Iahrg. 1901 «. früher : l. Preis Kern Eugen 93 Punkte, 2. Kübele, Georg 87, 3. Kauber Eugen 81, 4 Günther Alfc. 73.

Iahrg. 1911 und 1912: 1. Preis Schweikle, Alb. 97 Pkte., 2. Schühle Karl 72, 3. Hertkorn Wilh. 57, 4. Bienz Herm. 44. Iahrg. 1913 und 1914: 1. Preis Walz Alfred 119 Punkte,

2. Günther Walter 108, 3. Mangold Adolf 99, 4. Finkbeiner Emil 88.

Iahrg. 1915: 1. Preis Hehr Ernst 93 Punkte, 2. Küchel Albert 86.

Jahrgang 1918: 1. Preis Nerz Erwin, 2. Gauger Wilh.,

3. Raisch Ernst.

Jahrgang 1917: 1. Preis Kehle Alfr., 2. Mache! Louis, 3. Küchele Otto, 4 Sautter Eug., 5. Tafel Eug., 6. Dangel Ernst, 7. Braun Eugen.

Jahrgang 1918: 1. Preis Schaf Fritz, 2. Lutz Albert, 3. Strähle Friedr., 4. Deuble Otto, 5. Gauger Erwin,

6. Raufer Friedrich, 7. Seeger Karl.

Jahrgang 1919: 1. Preis Raisch Paul, 2. Killinger Karl, 3. Strienz Martin, 4. Dangel Albert, 5. Schweikle Karl.

Zweikampf:

Jahrgang 1920: 1. Preis Hehr, 2. Stickel Rud., 3. Gauger Walter, 4. Seeger Wilh., 5. Küchele Herm.

Jahrgang 1921: 1. Preis Raff Heinz, 2. Seeger Walter,

2. Gutekunst Franz, 3. Raufer Herm.

Jahrgang 1922: 1. Preis Köbele Heinz, 2. Weiß Hans,

3. Blind Rudi, 4. Raufer Walter, 5. Gutekunst Walter.

Wo kein Ort angegeben ist, ist Wohnort Nagold.

*

Freudenstadt, 17. Aug. Motorradunfall. Heute nacht )41 Uhr fuhr der Motorradfahrer Kübler aus Vösin- gen OA. Nagold auf der Straße nach Aach. Beim zwei­ten Bahnübergang fuhr er an der Straßenkurve gerade aus und stürzte mit seinem Fahrzeug in den Straßengra­ben, vermutlich weil ihm das Licht ausgegangen ist, so daß er die Kurve nicht bemerkte. Bahnwärter Braun wurde durch das Bellen seines Hundes aus den Unfall aufmerk­sam und fand den schwer Verletzten, der dann mit dem Sanitätsauto ins Bezirkskrankenhaus verbracht wurde. Kübler erlitt einen schweren Schädelbruch und kann bis jetzt keine Angaben über den Hergang des Unfalles ma­chen.

Nochmals: Das Unwetter am Donnerstag

Mötzingen, 17. Aug. Bei dem schweren Gewitter am Donnerstag erfolgte nachmittags 4 Uhr nach minutenlan­gem dumpfen Tosen auch auf unserer Markung Hagel­schlag. Doch hat in der Hauptsache nur der nordwestliche Teil der Markung Schaden gelitten, das sogenannteNa­golder Feld" (Eewandteile: Mark, Ueberrucken, Staiben- grund). Einzelne Haberäcker sind bis zu 70 Prozent ver­hagelt. Personen, die gerade auf dem Felde arbeiteten, trugen von den großen Schloßen Beulen am Kopf davon.

Calw, 17. Aug. Der Hagelschlag am letzten Donnerstag hat zwar nicht lange gedauert, aber immerhin einen er­heblichen Schaden verursacht. Die Hagelkörner fielen in dichter Menge und bedeckten vollständig den Boden, so daß Straßen und Gärten weiß aussahen. Innerhalb der -stadt fiel der Hagel nicht so stark. Oestlich von ihr, an

der Langen Steige, im Hau und in den Heumaden sind die Verheerungen weit bedeutender. Besonders an den Obstbäumen wurde großer Schaden angerichtet. Die Früchte liegen in großer Menge unter den Bäumen und die auf den Bäumen hängenden zeigen überall Spuren des Hagels. Schönes Tafelobst wird in diesem Jahr auf unserer Markung wenig anzutreffen sein; das meiste Obst wird Flecken aufweisen. Auf den Getreidefeldern hat der Hagel übel gehaust, besonders notgelitten hat der Dinkel und der reife Hafer. Ein Landwirt bezifferte den strich­weise festzustellenden Schaden aus 8090 Prozent. Die Gartengewächse wurden ebenfalls stark mitgenommen, namentlich Gurken, Salat und Bohnen. Es war ein Glück, daß der Hagel nur 4 Minuten dauerte und ohn^ Sturm verlief. Das abgeschlagene Obst ist zur Mostbereitung noch nicht tauglich. Wie aus Bad Liebenzell berichtet wird, wurden dort einige Obstbäume umgeworfen und in verschiedenen Gärten an den Bäumen Aeste abgerissen. In der Schulstraße wurde ein Obstbaum auf den Weg ge­schleudert. Das Tal hinauf war das Gewitter stärker, während bei Unterreichenbach der Himmel noch blau war.

Eutingen, 17. Aug. Donnerstag nachmittag zog sich über dem Süden unserer Markung ein unheildrohendes Wettergewölk zusammen. Bald nach 15 Uhr brach es kra­chend los und überschüttete Dorf und Flur minutenlang mit riesigen, mit Hagel untermischten Wassermassen, welche die Orts- und Feldwege alsbald in reißende Bäche verwandelten. Ein Glück war es, daß der Hagel nicht sehr dicht, grob und lange fiel, doch ist der Schaden an emp­findlichen Gewächsen, z. V. Hopfen, immerhin doch bedeu­tend, die Getreide-Ernte ist ja noch nicht zur Hälfte unter Dach. Es wird daher der Rest nicht mehr die Mühe des Dreschens lohnen.

Horb, 17. Aug. Die Witterung der letzten Tage brachte ansteigende Temperaturen. Die Wetterkundigen betrach­teten diese Entwicklung nach dem Rückgang der Wärme in der voraufgegangenen Woche etwas skeptisch. Sehr schwül wurde es am Donnerstag, sodaß mit Gewittern ge­rechnet werden mußte. Vereinzelte Wolkenballungen ver­zogen sich unter Einfluß leichterer Winde aber wieder. Plötzlich zogen sich jedoch in den Nachmittagsstunden in verschiedenen Gegenden Unwetter zusammen, die sich rasch entluden und, da sie vielerorts mit Hagelschlag verbunden waren, leider bedeutenden Schaden anrichteten. In Horb ging es noch verhältnismäßig gut ab, stellenweise wurde geringer Schaden angerichtet. Während in der unteren Stadt das Wasser in breiten Lachen stand und zahlreiche Aeste und Blätter den Boden bedeckten, war auf der Schütte kein Tropfen gefallen. Erheblicher Schaden wurde im Neckartal, so in der Gegend von Mühlen, angerichtet. Ebenso wurden die Gemeinden Eutingen, Eündringen, Untertalheim und auch Vollmaringen erheblich mitgenom­men. Hierüber liegen im Einzelnen nachstehende Mel­dungen vor.

Eündringen, 17. Aug. Der Tag Mariä Himmelfahrt brachte für unsere Gemeinde durch erheblichen Hagelschlag auf der ganzen Markung großen Schaden. Die Halm­früchte, zur Hälfte noch nicht eingeheimst, sind zu 7090 Prozent verhagelt. Am meisten hat das Wetter den Obst­

bäumen geschadet. Auch die Hackfrüchte und der Klee sind stark beschädigt. In einzelnen Häusern sind durch die Ha­gelkörner, die die Größe von Erbsen und Taubeneiern hatten, die Fensterscheiben eingeschlagen worden. Seit dem Jahr 1898 (20. August) hat es nicht mehr so stark gehagelt. Glücklicherweise sind die Halmfrüchte versichert.

Untertalheim, 17. Aug. Am Feste Marä Himmelfahrt ging Nachmittags 16 Uhr ein schweres Gewitter, verbun­den mit Hagelschlag über unserer Markung nieder. Ein Teil unserer sehr schön stehenden Winterfrucht wurde in wenigen Minuten bis zu 80 Prozent vernichtet. Das Obst wurde in diesem Gewand größtenteils abgeschlagen und Zweige und Blätter lagen dicht gesät auf dem Boden. Der ! größte Teil der Einwohner ist gegen Hagelschlag versi­chert. Unsere Gemeinde vergütet in vorbildlicher Weise ein Viertel der Prämie.

Talheim OA. Tuttlingen, 18- Aug. Hagelschaden. Bei einem über die Markung hinziehenden Gewitter fiel starker Hagel. Am meisten wurden die Aecker zu beiden Seiten des Krähenbachs in Mitleidenschaft gezogen. Strich­weise kann ein Schaden bis zu 80 Prozent festgestellt wer­den, besonders bei der schon reifen Gerste.

Behandlung vom Hagelschlag betroffener Obstbäume!

Durch starken Hagelschlag wird bekanntlich auch an Obstbäumen großer Schaden angerichtet. Nicht nur die Früchte werden abgeschlagen, auch Zweige und Blätter, sowie die Rinde wird beschädigt. Besonders für junge Bäume kann Hagelschlag von folgenschwerer Bedeutung sein. Wurden Zweige abgeschlagen, die zum Aufbau des Astgerüstts nötig sind, so ist erforderlich, daß ein nächster passender Zweig in der nötigen Richtung erzogen wird, damit keine Lücken entstehen. Sehr wichtig ist die Be­handlung von Schlagwunden an Stamm, Aesten und Zweigen. Durch das Aufschlagen der Hagelkörnern springt die Rinde los, platzt meist nach wenigen Tagen auf u. die so wichtigen Saftbahnen unter der Rinde trocknen ein. Solche Wunden verwachsen selten mehr gut u. sind Jahre sichtbar. Häufig nisten sich auch Blutläuse an diesen Stel­len ein und dann ist es mit der Tragbarkeit solcher Bäume vorbei. Es ist deshalb unerläßlich, daß die Wunden so­fort behandelt werden, ehe sie eintrocknen. Am besten ge­schieht dies durch Verstreichen mit einem guten Baum­wachs, nicht aber mit Teer oder gar mit Karbolineum. Wer Baumwachs nicht rasch zur Hand hat, kann auch mit­tels Lehmbrei, gemischt mit Kuhfladen, verstreichen. Selbstverständlich entsteht eine starke Schwächung der Bäume, erstens durch den Verlust von Zweigen und Blät­tern, dann durch die vielen Wunden, die sehr viel Bau­stoffe erfordern zum Verheilen. Nötig ist deshalb eine ge­nügende Düngung, die allerdings jetzt reichlich spät kommt, jedenfalls kann es aber nicht schaden, wenn sofort verdünnte Gülle reichlich gegeben wird. Schon allein die Bewässerung der Bäume wirkt sehr gut. Lange zuwarten darf man allerdings damit nicht mehr, da zu späte Dün­gung leicht Frostbeschädigung am Holz im Gefolge hat.

Walz, OA.-Baumwart.

Graf Zeppelin" über Tokio

Nekordfahrt: In rund 100 Stunde« von Friedrichshafen nach Tokio

Nach den in Neuyork vorliegenden Funkmeldungen von Bord des Luftschiffes geht die Fahrt sehr gut vonstatten. Graf Zeppelin fliegt zum Teil in beträchtlicher Höhe (bis 1000 Meter). Beim Ueberfliegen des Ural wurden riesige Waldbrände beobachtet, deren Qualm bis zum Luftschiff emporstieg. Die Moskauer waren sehr enttäuscht, daß der Kurs etwa 200 Kilometer nördlich der Stadt genommen werden mußte, denn halb Moskau war in der Nacht auf den Beinen, um denGraf Zeppelin" zu sehen und zu be­grüßen.

Dr. Eckener rechnet für die Fahrt nach Tokio über Sibi­rien mit nur vier Motoren mit einer Flugzeit von ungefähr 150 Stunden: mit fünf Motoren würde sich die Strecke in 115 bis 120 Stunden durchmessen lassen. Das Luftschiff führt 24 000 Kubikmeter Blaugas und 8 bis 10 000 Kg. Benzin mit sich. Es wird von 70 000 Kubikmetern Trag­gas getragen. Außerdem befinden sich 1500 Kg. Oel an Bord, ebenso zwei aufblasbare Gummiboote.

Bei der Rückkehr nach Lakehurst wird Dr. Eckener ge­meinsam mit dem Syndikus des Luftschiffbaus in Amerika vorbereitende Verhandlungen über abzuschließende Verträge führen. --

Amerikanische Unterstützung des Ieppelin-Deltfluges

Der Chef der amerikanischen Flotte, Admiral Charles F. Hughes, gibt bekannt, daß die Marine alle Vorberei­tungen getroffen habe, die Verbindung mit demGraf Zep­pelin" während seines Fernostfluges und während der Ueberquerung des Stillen Ozeans aufrechtzuerhalten. Die amerikanische Funkstation in Peiping ist angewiesen wor­den, baldmöglichst eine Funkverbindung mit dem Luftschiff herzustellen und Dr. Eckener jede Hilfe zu leisten. 50 Schiffe der amerikanischen Flotte, die sich in asiatischen Gewässern zum größten Teil in Tschifu befinden, haben Befehl erhalten, dem Luftschiff alle gewünschten Nachrichten zu übermitteln. Die Station in Manila (Philippineninseln) wird durch Funk- spruch regelmäßig Wetterberichte an denGraf Zeppelin" geben.

Taifune über dem Japanischen Meer. Ueber dem Ia- ntschen Meer herrschen zurzeit, wie die japanische Wetter­warte mitteilt, Taifune, deren Ausläufer bis zur Höhe von- Schanghai hinabreichen. Man befürchtet, daß dadurch die Fahrt des Graf Zeppelin behindert werden wird. Auch über ganz Japan wehen zurzeit heftige Winde.

*

Moskau. 18. August. Das LuftschiffGraf Zeppelin" hak bei günstigem Wetter am Samstag r-ormitkag 11.15 Uhr Moskauer Zeit (etwa 9.15 Uhr deutsche Zeit) den Jenis­sei-Fluß unweit der Stadt Jenis seist (110. Grad östlicher Länge und 59. Grad nördlicher Breite) überflogen. Es fuhr dann mit 140 Kilometer Geschwindigkeit nördlich des Baikalsees weiter und überflog um 4 Uhr nachmittags (2 Uhr d. Z.) den Lenafluß nördlich der Mündung des Nebenflusses Mtim. 150 Kilometer südöstlich von Ja- kutsk (150. Grad östlicher Länge und 62. Grad nördlicher Breite) traten Regenschauer ein.Graf Zqipelin" nahm Richtung auf die Transsibirische Eisenbahn. Er hakte be­reits Fühlung mit den japanischen Funkstellen. An Bord ist alles wohl und in Ordnung.

Japanische Kriegsschiffe haben den Befehl erhalten. füg für Dienstleistungen für das Luftschiff bereit zu batten.

Dr. Eckener hofft, in der Nacht zum Dienstag (deutsch» Zeit) in Tokio zu landen.

Graf Zeppelin" etwa 80V Km. vor dem Ziel Tokio, 19. Aug. Nach den letzten hier eingetroffenen Meldungen wurde »Graf Zeppelin" um Mitternacht MEZ (gegen 8 Uhr morgens japanischer Zeit) an der Südküste der Insel Hokkaido gesichtet. Das Luftschiff, das weiier südlichen Kurs nimmt, befindet sich also noch etwa 800 Kilometer von Tokio enifernt, sodaß mit seinem Eintreffen bei dem Flugplatz Kasumigaura gegen 7 Uhr morgens MEZ gerechnet werden kann. .

Graf Zeppelin" über Tokio.

Newyork, 19. August. Das Luftschiff ist kurz vor 9 Uhr über Tokio einaetrofsen, nachdem es schon 8,59 Uhr MEZ. den Flugplatz Kasumigaura überflogen hatte.

Graf Zeppelin glatt gelandet. '

Tokio, 19. August. Das Luftschiff ist Minuten nach seinem Eintreffen über dem Flughafen glatt gelandet. Die japanischen Mannschaften brachten es unter Leitung des Flughafen-Kom­mandanten Pedahara in die Halle. Die Begeisterung der un­übersehbaren Menschenmenge war ungeheuer groß.

Letzte Nachrichten

18 Personen bei einem Dampferzusammenstotz in der Nordsee ertrunken.

Hamburg, 19. Aug. Der in Bilbao beheimatete 2416 Tonnen große spanische DampferOgow" ist am Sonn­tag vormittag mit dem britischen DampferKing Groß" in der Nordsee zusammengestoßen und gesunken. 16 Mann der Besatzung derOgow" sind ertrunken.

Das Schiff befand sich mit einer Ladung Eisenerz von Bilbao unterwegs und stieß etwa 50 Km. von der Mün­dung des Humber mit dem Dampfer zusammen, der von der Teesbucht nach der Insel Wight fuhr. DieOgno" wurde mittschiffs getroffen und sank innerhalb sechs Mi­nuten. Die 25 Mann starke Besatzung hatte keine Zeit mehr, die Rettungsboote herabzulassen und sprang über Bord. 16 Mann fanden dabei den Tod, während die an­dern vomKing Groß" gerettet werden konnten.

2990 Morgen Wald im Flammen.

Dt.-Krone, 19. Aug. Am Samstag morgen entstand in den ausgedehnten Waldungen der Oberförsterei Rohr­wies, wahrscheinlich durch Fahrlässigkeit beim Abbrennen eines Einsterfeldes, ein Waldbrand, der im Laufe des Sonntags eine ungefähre Länge von sechs Kilometern und eine Breite von 12 Kilometern angenommen hatte. Die Rauchentwicklung war ungeheuer und in einem Umkreis von 30 bis 40 Kilometern sichtbar. Gegen Mittag wurde die Lage bedrohlich, da die Kleinbahn Schloppe-Dt.-Krone und die Haltestelle Ruschendorf gefährdet waren. Es wurde deshalb Reichswehr angefordert die in Stärke von 120 Mann im Sonderzuge eintraf. Der Brand konnte endlich in den Nachmittagsstunden durch ein Eegenfeuer