s. August 1928.

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mngen bis Sams- !g vormittag.

eis ca. Mk. 5. ahrt V, 8 Uhr.

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jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. Schriftleitung, Druck und Verlag v. E. W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold

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Nr. 193 Gegründet 1827

Montag, den 19. August 1929 Fernsprecher Nr 29 103. Jahrgang

Neurichtung der englischen Außenpolitik

Neueste Nachrichten

Haag, 18. August, lieber die Besprechung Briands mit Stresemann verlautet nur so viel, daß Briand einer bestimmten Erklärung über die Räumung der dritten Zone (Mainz) aus dem Weg gehen will. Kommt eine Ver­ständigung mit den Engländern, die vor allem die Wieder­herstellung L-es Verteilungsschlüssels von Spa verlangen, nicht zustande, dann wird Briand sich im Haag, wo er sich nicht behaglich vorkommt, keine Stunde mehr halten lassen. Er will die Fragen der Ueberwachung, der Räumung sowie die Frage, wer die Kosten der Räumung und der weiteren Besetzung tragen soll, Ausschüssen vonFachleuten" über­lassen, von denen er weiß, daß sie in seinem Sinn arbeiten. Nötigenfalls sollen die Verhandlungen in Gens geführt werden, wo Briand Herr im Hause ist.

Oder war. Denn die Pariser Presse fängt an, den Ab­grund zu enthüllen, der sich zwischen der bisherigen englisch- französischen Politik und der von Snowden versuchten Neurichtung der englisch-französischen Beziehungen auftut. Die Blätter erinnern setzt daran, daß der erste Schritt der Regierung Mac Donald die Wiederaufnahme der Füh­lung mit Amerika in der Flottenfrage gewesen ist, und sie mutmaßen, daß England das Schwergewicht seiner Außenpolitik aus seine Beziehungen zu den Vereinigten

Staaten und nicht mehr zu Frankreich legen wolle. Da man biese Verhältnisse der französischen Oefsentlichkeit bisher auch vom Haag aus verschweigen zu müssen glaubte, ist die Oef- fentlichkeit in Frankreich jetzt ziemlich stark betroffen. Per- tinax schreibt sogar imEcho de Paris", Snowden sei ein erklärter Feind Frankreichs. Frank­reich dürfe aber nicht zulassen, daß die neuen englischen Mi­nister den Grundsatz verletzen, die bisherige englisch-fran­zösische Außenpolitik weiterzuführen. Ein Abbruch der Konferenz, meint Pertinax, werde immerhin den Vor­teil haben daß das französische Heer am Rhein bleiben werde. Es liegt auf der Hand, daß mit die­ser Drohung in erster Linie Eindruck auf die Deutschen ge­macht werden soll. *

Im übrigen zeigt sich jetzt, wieschlechtdie Konfe­renz vorbereitet war. Anstatt sich diplomatisch die gegensätzlichen Auffassungen mitzuteilen und schon vor Be­ginn der eigentlichen Verhandlungen durch persönliche Füh­lungnahme von vornherein Ausgleichsversuche zu machen, verloren die Regierungen Monate mit dem Streit um den Tagungsort.

GeschLftemachen statt Liquidierung des Kriegs

Neue Konferenzen

Wenn man den Arbeiten der Haager Konferenz gerecht werden will, muß man vergessen, was sie nach der in Deutschland allgemein herrschenden Auffassung eigentlich für einen Zweck haben sollten: Sie sollten die große Kon­ferenz zur Eesamtliquidierung des Kriegs werden. Und was ist diese Konferenz geworden? Die Auseinandersetzung über die finanziellen Fragen kann nur dadurch beendet werden, daß die Forderungen Englands erfüllt werden. Mit Snowden läßt sich nicht im Stil der Völker- bundatmosphäre sprechen. Diese Erkenntnis ist nun, nach­dem der englische Schatzkanzler das ihm nicht genügende Angebot der übrigen Hauptgläubiger ablehnte, zum Ge­meingut der Konferenz geworden. Das bedeutet nicht nur ein umständliches Geschäft für die rechenkundigen Sachverständigen und einige Abstriche von den Vorteilen, die der Youngsche Plan den Belgiern, Franzosen und Italienern sichern sollte. Das bedeute auch, daß von den Erwariungen, mit denen die deutsche Abord­nung an die Verrechnung noch offenstehender Posten des Youngschen Plans herangingen, manche enttäuschen wird.

Sollen die Auseinandersetzungen über die politi sch e n Fragen parallel zu den Aussichten verlaufen, die für die finanziellen Fragen gelten? Soll es sich wirklich bewahr­heiten, daß es nicht möglich sein wird, die Auseinander­setzung darüber, wann der letzte fremde Soldat das Rhein­land verläßt, anders zu beenden, als es die Franzosen in ihrem Interesse verlangen? Am Freitag morgen hat Herrn Briand Stresemann mitgeteilt, daß er in der Lage sei, ihm für die Räumung der Koblenzer Zone einengün­stigeren" Zeitpunkt zu nennen: den 15. November. Sechs Wochen vor dem Zeitpunkt, den der Versailler Vertrag bestimmt! Nachmittags sind sich Henderson und Stresemann, die miteinander über eine Stunde sprachen, darüber einig geworden, daß es richtig wäre, die Zusammenkunft der Vertreter der Be­setz nn g s m ä ch t e, die für Samstag angesagt war, überhaupt zu verschieben. Bcmnd ist der Mei­nung, daß die Festsetzung eines Zeitpunktes für den Ab­schluß der Räumung der dritten Zone eins schwierige mathematische Arbeit" verlange. Es müßte wunderlich zugehen, wenn Briand sich in dem gegenwärtigen Stadium der Verhandlungen überhaupt auf einen Zeitpunkt sest- legen würde. Die großen Voraussetzungen oaftir heißen nach wie vor Inkrafttreten des Youngschen Plans und Ver­stärkung der französischen Sicherheit am Rhein. Die kleinen Voraussetzungen besagen, daß die Franzosen auch noch auf eine Regelung der Besetzungskosten und Schadenansprüchs bestehen.

In der deutschen Abordnung, die voll Hoff­nungen ln den Haag zog, werden die M i e n e n n o n T a g

zu Tag ernster. Man bedauert, daß die deutsche Stellung auf dieser Konferenz an Peinlichkeit wirklich nicht mehr viel zu wünschen übrig läßt. Sieht es nicht danach aus, als wären die Deutschen auf der einen Seite nur noch gut dazu, das Beutestück zu sein, über dessen Aufteilung sich die andern noch nicht restlos einig sind? Muß man nicht befürchten, daß es so bleibt, wie es heute ist: daß die Deutschen im Hausflur abgefertigt werden und die andern nicht darin einwilligen, mit ihnen im Salon zu sprechen?.

Diese Haager Konferenz wird Ergebnisse zustande- bringen; aber diese Ergebnisse werden, soweit sie Deutsch­land angehen, nur Vorspiele sein. Man müßte sich gehörig täuschen, wenn es nicht dahin kommen sollte, daß diese Konferenz in Fachausschüsse, in eine Samm- «mg von Fachkonferenzen ausmünden wird. Diesen Konferenzen werden Programme mit auf den Wea

gegeben werden, die ihre Arbeiten organisatorisch regeln und das Ergebnis so im Grundsatz vorwegnehmen, wie es im September 1928 durch das Genfer Protokoll für die Haager Konferenz selber und für die Pariser Sachverstän- digenkonfercnz geschehen ist. Diese Programme werden nicht in Vollversammlungen Zustandekommen, sondern in den Verhandlungen von HoÄ zu Hotel, und es ist deshalb ganz begreiflich, daß die für Samstag vorgesehenen förm­lichen Sitzungen auf unbestimmte Zeit vertagt worden sind.

Ein bedenklicher Plan

Für die Regelung der großen Entschädigungsfrage hat man auf französischer Seite eine für Deutschland sehr be­denkliche Möglichkeit ins Auge gefaßt: die Hinzuzieh­ung der Restbeträge aus dem beschlag­nahmten deutschen Eigentum. Man denkt an­scheinend daran, von Deutschland eine Erhöhung des ungeschützten Teils der I a h r e s z a h lu n g e n des Youngschen Plans zu verlangen und als Gegenleistung die Freigabe erheblicher oder aller Rest­beträge aus dem beschlagnahmten deutschen Eigentum anzubieten. Im Zusammenhang damit ist an eine entsprechendeErmäßigung" des vorläufig freilich noch keineswegs feststehenden oder auch nur abschätzbaren Rückkaufwerts der Saargruben gedacht. Be­denken gegen die Verwirklichung derartiger Erwägungen scheinen allerdings vorläufig auch auf französischer Seite zu bestehen, da die innerpolitische Lage in Frankreich es zweifelhaft erscheinen läßt, ob sich Briand dazu entschließen könnte, das Saarproblem in die internationalen Verhand­lungen im Haag hineinzuziehen.

Dr. Stresemann stattete am Samstag vormittag dem englischen Finanzminister Snowden einen Besuch ab.

Snowden Hai dos Angebot der vier anderen Verbündeten höflich, aber bestimmt abgelehnk.

Kein Fortschritt in den Räumungsverhandlungen

Haag, 18. August. Der Unterausschuß der Juristen hat in seinen Beratungen die Räumungsfrage noch um keinen Schritt vorwärt« gebracht. Man bezweifelt deshalb, ob am Montag die eigentlich schon für Samstag verspro­chene Mitteilung der Räumungsfristen erfolgen wird.

Was kostet die Haager Konferenz?

, Im Haag haben sich wieder einmal eine Menge Minister» Referenten und Hilfsarbeiter, alles in allem wohl 500 Per­sonen ohne den Scharm der Zeitungsleute und Knipser zusammengesunden. Hinsichtlich der Teilnehmerzahl mar­schiert D e u t s ch l a n d an der Spitze. Der steuerzahlende Bürger vernimmt mit gemischten Gefühlen, daß die deutsche Abordnung aus 90 Personen besteht, darunter 36 leitende s Herren vom Reichsminister bis zum Referenten. Die eng­lische Arbeiterregierung tritt mit 65 Personen auf, und die Franzosen glauben es mit 40 Personen schaffen zu können. Einem Berichterstatter, der sich gesprächsweise im Haag nach den Kosten einer Konferenz erkundigte, wurde der Bescheid gegeben, daß im Auswärtigen Amt keinerlei Zusammenstellungen der Kosten und der Teilnehmer der zahlreichen Konferenzen der letzten Jahre vorliegen. Die Konferenz von Locarno mit 25 deutschen Personen kostete etwas über 50000 Mark. Wenn man von diesem Betrag einen Rückschluß auf die Haager Konferenz zieht, so würde diese bis jetzt etwa über 150 000 Mark gekostet haben.

Der Kanzler geht nach Bühlerhöhe

Berlin, 18. August. Reichskanzler Müller wird am Mittwoch die Heidelberger Klinik verlassen und nach dem Kurhaus Bühlerhöhe bei Baden-Baden übersiedein. Das Befinden des Kanzlers wird als den Umständen ent­sprechend zufriedenstellend bezeichnet.

Die Arbeitslosenversicherung i

Berlin, 18. Aug. In der Besprechung der Führer 8« Koalitionsparteien am Freitag nachmittag wurde eine Eini­gung erzielt, die dem Arbeitsministerium die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs ermöglicht. Die Einigung be- deutet nach der V. Z. eine Rückkehr zu den etwas abgeän­derten Vorschlägen der Sachverständigenvorschläge. So soll z. B. die Wartezeit für Saisonarbeiter von 2 auf 3 Wochen verlängert und der Unterstützungssatz für die höchstbezahlten Saisonarbeitergruppen auf etwa die! Hälfte gekürzt werden. Dagegen wurde die von den So­zialdemokraten bekämpfte Verknüpfung von Unterstützungs»i höhe und Anwartschaftsdauer fast aufgehoben. Diese Ver­koppelung sc>2 nur noch für die bestbezahlten Saisonarbeiter­gruppen und für die Erwerbslosen eintreten, die erst ein« kurze Versicherungszeit hinter sich haben. Eine weitere Er« sparnis wurde dadurch gemacht, daß man den Beitrag» den die Arbeitslosenversicherung für die Erwerbslosen an die Krankenkassen zahlt, um 30 Millionen herabsetzte. Die Ersparnisse, die durch Verwaltungsmaßnahmen herbri- geführt werden sollen, werden auf 15 Millionen geschätzt. Der sozialdemokratische Antrag auf Erhöhung des Versiche­rungsbeitrags um ^ v. H. wurde von den Koalitionspa« teien angenommen.

Das Zentrum hat einen neuen Vorschlag oop»: gelegt, über den noch Stillschweigen beobachtet wird.

üommunistenwerbung unker den italienischen Kriegsschiff« besahungen in Siel

Kiel, 18. Aug. Am Freitag abend wurden von Kom­munisten in der inneren Stadt an Mitglieder der Besatzung der im Hafen liegenden italienischenKriegsschiffe in italienischer Sprache abgefaßte Flugschriften ver­teilt, in denen die italienischen Seeleute gegen die italieni­sche Regierungsreform aufgereizt werden. Ein italienischer Marineangehöriqer gab einem der Austräger eine kräf­tige Ohrfeige. Von Schutzpolizeibeamten wurde der Verteiler der Flugschrift, der auchNieder mit dem Faschismus" gerufen hatte, zur Wache gebracht, wohin die Italiener folgten und ihre Namen freiwillig zu Proto­koll angaben.

Der Dampfer «Falke" beschlagnahmt

Port of Spain (Trinidad, 18. August. Die hiesigen Be­hörden haben den Hamburger DampferFalke , der unter deutscher Flagge Waffen und Aufständische an der venezo­lanischen KüsLO zu ihrem Ueberfall aus die Hafenstadt Cu- mana gelandet hat. beschlagnahmt und der deutschen Regierung amtliche Mitteilung gemacht.

Das Schiff gehört der Metall- und Chemikalienhandlung Prenzlau u. Co. in Hamburg, die den Dampfer in­zwischen nach Paris verkauft haben will. Das Schiff hat Waffen und Munition in dem polnischen Hafen Gdingen verladen, das Kriegsmaterial ist also polnischen Ur­sprungs.

Die Franzosen brauchen 10 Monate zur Räumung

Das .Journal' berichtet, auf eine Anfrage Stresemanni habe Briand erklärt, nach der Ansicht der Sachverständigen brauche man zur Räumung mindestens 10 Monate. Als Stresemann sein Erstaunen über diese lange Frist aus­drückte, habe Briand achselzuckend erwidert, daran werde nichts zu ändern sein. Stresemann sei dann damit einver­standen gewesen.

Italien beansprucht frühere deutsche Unterseekabel

Reuter meldet aus Washington, die italienische Re­gierung wolle die Frage einer endgültigen Verteilung der früheren deutschen Ueberseekabel aufwerfen. Sie beabsich­tige, eine Botschafterkonserenz nach Washington einzuberu­fen, um diese Angelegenheit zu regeln. Die italienische Re- gierung weise darauf hin, daß die Kabel gemeinsames Eigentum der Verbündeten seien, und beanstande, daß Ita­lien bislang von der Nutzbarmachung dieser Kabel aus­geschlossen worden sei.

Württemberg

Stuttgart, 18. August.

Ehrung. Geheimer Kommerzienrat Gustav v. Müller wurde zur Feier seines 75. Geburtstages am 15. August vom Ausschuß des Schwäbischen Schillervereins zum Ehrenmit­glied des Vereins ernannt.

Berwalkungssonderzüge zum Schäferlauf in Mark­gröningen. Änläßlich des Schäferlaufs in Markgrö­ningen verkehren am Samstag, den 24. August 192d ver-