s. August 1928.
st. Dem heutigen iren zugetrieben: er, 22 Kühe, 188 it 10 Jungbullen.
IS. 8. 13. 8.
— 24-31
— 18—23
? 77—79 76—7S
c 69-78 67—73 60-66 86-68
91—92 93-98
91— 93 94—98
92— 93 92-94
91—92 90—93 88—90 —
88-99 —
68 -78 68-7»
71 I. Unter- Schulth. a. D.,
.-Der. .
8. August
llderung:
Itensteig, Wände- bis Neumühle — tbachlal — talab- lühle nach Wolss- sen im Anker) — vfahrt 6.10 vorm.
Ser Ausschuß.
»1 8I0K
aufen oder ver- n
ellung oder Belohnung mieten, c vermieten wol-
rrlorenen Eegen- r erlangen wol-
d jenes und an- len
IN
slskou Nr. 2
rg, den 18. August
rderfahrt
Omnibus zum
nchtenfest
nach
Z-lfach.
mngen bis Sams- !g vormittag.
eis ca. Mk. 5. ahrt V, 8 Uhr.
Natter
Mit den illustrierten Beilagen «Feierstunden" «Unsere Heimat", «Die Mode vom Tage".
* Bezugspreise: Monatlich einschließlich Trägerlohn 1.60; Einzelnummer 10 — Erscheint an
jedem Werktage. — Verbreitetste Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. — Schriftleitung, Druck und Verlag v. E. W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold
Mit der landwirtschaftlichen Wocheubeilage: «Haus-, Garten- und Landwirtschaft"
Anzeigenpreise: Die 1-spaltige Vorgiszeile oder deren Raum 20 ^ Familien-Anzergen 15 Reklamezeile 60 Sammelanzeigen 50 A Aufschl. ^ür das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten usgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Chiffre-Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. : : :
Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. — In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung de» Bezugspreises. — Postsch.-Kto. Stuttgart 5118
Nr. 193 Gegründet 1827
Montag, den 19. August 1929 Fernsprecher Nr 29 103. Jahrgang
Neurichtung der englischen Außenpolitik
Neueste Nachrichten
Haag, 18. August, lieber die Besprechung Briands mit Stresemann verlautet nur so viel, daß Briand einer bestimmten Erklärung über die Räumung der dritten Zone (Mainz) aus dem Weg gehen will. Kommt eine Verständigung mit den Engländern, die vor allem die Wiederherstellung L-es Verteilungsschlüssels von Spa verlangen, nicht zustande, dann wird Briand sich im Haag, wo er sich nicht behaglich vorkommt, keine Stunde mehr halten lassen. Er will die Fragen der Ueberwachung, der Räumung sowie die Frage, wer die Kosten der Räumung und der weiteren Besetzung tragen soll, Ausschüssen von „Fachleuten" überlassen, von denen er weiß, daß sie in seinem Sinn arbeiten. Nötigenfalls sollen die Verhandlungen in Gens geführt werden, wo Briand Herr im Hause ist.
Oder war. Denn die Pariser Presse fängt an, den Abgrund zu enthüllen, der sich zwischen der bisherigen englisch- französischen Politik und der von Snowden versuchten Neurichtung der englisch-französischen Beziehungen auftut. Die Blätter erinnern setzt daran, daß der erste Schritt der Regierung Mac Donald die Wiederaufnahme der Fühlung mit Amerika in der Flottenfrage gewesen ist, und sie mutmaßen, daß England das Schwergewicht seiner Außenpolitik aus seine Beziehungen zu den Vereinigten
Staaten und nicht mehr zu Frankreich legen wolle. Da man biese Verhältnisse der französischen Oefsentlichkeit bisher auch vom Haag aus verschweigen zu müssen glaubte, ist die Oef- fentlichkeit in Frankreich jetzt ziemlich stark betroffen. Per- tinax schreibt sogar im „Echo de Paris", Snowden sei ein erklärter Feind Frankreichs. Frankreich dürfe aber nicht zulassen, daß die neuen englischen Minister den Grundsatz verletzen, die bisherige englisch-französische Außenpolitik weiterzuführen. Ein Abbruch der Konferenz, meint Pertinax, werde immerhin den Vorteil haben daß das französische Heer am Rhein bleiben werde. — Es liegt auf der Hand, daß mit dieser Drohung in erster Linie Eindruck auf die Deutschen gemacht werden soll. *
Im übrigen zeigt sich jetzt, wieschlechtdie Konferenz vorbereitet war. Anstatt sich diplomatisch die gegensätzlichen Auffassungen mitzuteilen und schon vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen durch persönliche Fühlungnahme von vornherein Ausgleichsversuche zu machen, verloren die Regierungen Monate mit dem Streit um den Tagungsort.
GeschLftemachen statt Liquidierung des Kriegs
Neue Konferenzen
Wenn man den Arbeiten der Haager Konferenz gerecht werden will, muß man vergessen, was sie nach der in Deutschland allgemein herrschenden Auffassung eigentlich für einen Zweck haben sollten: Sie sollten die große Konferenz zur Eesamtliquidierung des Kriegs werden. Und was ist diese Konferenz geworden? Die Auseinandersetzung über die finanziellen Fragen kann nur dadurch beendet werden, daß die Forderungen Englands erfüllt werden. Mit Snowden läßt sich nicht im Stil der Völker- bundatmosphäre sprechen. Diese Erkenntnis ist nun, nachdem der englische Schatzkanzler das ihm nicht genügende Angebot der übrigen Hauptgläubiger ablehnte, zum Gemeingut der Konferenz geworden. Das bedeutet nicht nur ein umständliches Geschäft für die rechenkundigen Sachverständigen und einige Abstriche von den Vorteilen, die der Youngsche Plan den Belgiern, Franzosen und Italienern sichern sollte. Das bedeute auch, daß von den Erwariungen, mit denen die deutsche Abordnung an die Verrechnung noch offenstehender Posten des Youngschen Plans herangingen, manche enttäuschen wird.
Sollen die Auseinandersetzungen über die politi sch e n Fragen parallel zu den Aussichten verlaufen, die für die finanziellen Fragen gelten? Soll es sich wirklich bewahrheiten, daß es nicht möglich sein wird, die Auseinandersetzung darüber, wann der letzte fremde Soldat das Rheinland verläßt, anders zu beenden, als es die Franzosen in ihrem Interesse verlangen? Am Freitag morgen hat Herrn Briand Stresemann mitgeteilt, daß er in der Lage sei, ihm für die Räumung der Koblenzer Zone einen „günstigeren" Zeitpunkt zu nennen: den 15. November. Sechs Wochen vor dem Zeitpunkt, den der Versailler Vertrag bestimmt! Nachmittags sind sich Henderson und Stresemann, die miteinander über eine Stunde sprachen, darüber einig geworden, daß es richtig wäre, die Zusammenkunft der Vertreter der Besetz nn g s m ä ch t e, die für Samstag angesagt war, überhaupt zu verschieben. Bcmnd ist der Meinung, daß die Festsetzung eines Zeitpunktes für den Abschluß der Räumung der dritten Zone eins schwierige mathematische Arbeit" verlange. Es müßte wunderlich zugehen, wenn Briand sich in dem gegenwärtigen Stadium der Verhandlungen überhaupt auf einen Zeitpunkt sest- legen würde. Die großen Voraussetzungen oaftir heißen nach wie vor Inkrafttreten des Youngschen Plans und Verstärkung der französischen Sicherheit am Rhein. Die kleinen Voraussetzungen besagen, daß die Franzosen auch noch auf eine Regelung der Besetzungskosten und Schadenansprüchs bestehen.
In der deutschen Abordnung, die voll Hoffnungen ln den Haag zog, werden die M i e n e n n o n T a g
zu Tag ernster. Man bedauert, daß die deutsche Stellung auf dieser Konferenz an Peinlichkeit wirklich nicht mehr viel zu wünschen übrig läßt. Sieht es nicht danach aus, als wären die Deutschen auf der einen Seite nur noch gut dazu, das Beutestück zu sein, über dessen Aufteilung sich die andern noch nicht restlos einig sind? Muß man nicht befürchten, daß es so bleibt, wie es heute ist: daß die Deutschen im Hausflur abgefertigt werden und die andern nicht darin einwilligen, mit ihnen im Salon zu sprechen?.
Diese Haager Konferenz wird Ergebnisse zustande- bringen; aber diese Ergebnisse werden, soweit sie Deutschland angehen, nur Vorspiele sein. Man müßte sich gehörig täuschen, wenn es nicht dahin kommen sollte, daß diese Konferenz in Fachausschüsse, in eine Samm- «mg von Fachkonferenzen ausmünden wird. Diesen Konferenzen werden Programme mit auf den Wea
gegeben werden, die ihre Arbeiten organisatorisch regeln und das Ergebnis so im Grundsatz vorwegnehmen, wie es im September 1928 durch das Genfer Protokoll für die Haager Konferenz selber und für die Pariser Sachverstän- digenkonfercnz geschehen ist. Diese Programme werden nicht in Vollversammlungen Zustandekommen, sondern in den Verhandlungen von HoÄ zu Hotel, und es ist deshalb ganz begreiflich, daß die für Samstag vorgesehenen förmlichen Sitzungen auf unbestimmte Zeit vertagt worden sind.
Ein bedenklicher Plan
Für die Regelung der großen Entschädigungsfrage hat man auf französischer Seite eine für Deutschland sehr bedenkliche Möglichkeit ins Auge gefaßt: die Hinzuziehung der Restbeträge aus dem beschlagnahmten deutschen Eigentum. Man denkt anscheinend daran, von Deutschland eine Erhöhung des ungeschützten Teils der I a h r e s z a h lu n g e n des Youngschen Plans zu verlangen und als Gegenleistung die Freigabe erheblicher oder aller Restbeträge aus dem beschlagnahmten deutschen Eigentum anzubieten. Im Zusammenhang damit ist an eine entsprechende „Ermäßigung" des vorläufig freilich noch keineswegs feststehenden oder auch nur abschätzbaren Rückkaufwerts der Saargruben gedacht. Bedenken gegen die Verwirklichung derartiger Erwägungen scheinen allerdings vorläufig auch auf französischer Seite zu bestehen, da die innerpolitische Lage in Frankreich es zweifelhaft erscheinen läßt, ob sich Briand dazu entschließen könnte, das Saarproblem in die internationalen Verhandlungen im Haag hineinzuziehen.
Dr. Stresemann stattete am Samstag vormittag dem englischen Finanzminister Snowden einen Besuch ab.
Snowden Hai dos Angebot der vier anderen Verbündeten höflich, aber bestimmt abgelehnk.
Kein Fortschritt in den Räumungsverhandlungen
Haag, 18. August. Der Unterausschuß der Juristen hat in seinen Beratungen die Räumungsfrage noch um keinen Schritt vorwärt« gebracht. Man bezweifelt deshalb, ob am Montag die eigentlich schon für Samstag versprochene Mitteilung der Räumungsfristen erfolgen wird.
Was kostet die Haager Konferenz?
, Im Haag haben sich wieder einmal eine Menge Minister» Referenten und Hilfsarbeiter, alles in allem wohl 500 Personen — ohne den Scharm der Zeitungsleute und Knipser — zusammengesunden. Hinsichtlich der Teilnehmerzahl marschiert — D e u t s ch l a n d an der Spitze. Der steuerzahlende Bürger vernimmt mit gemischten Gefühlen, daß die deutsche Abordnung aus 90 Personen besteht, darunter 36 leitende s Herren vom Reichsminister bis zum Referenten. Die englische Arbeiterregierung tritt mit 65 Personen auf, und die Franzosen glauben es mit 40 Personen schaffen zu können. Einem Berichterstatter, der sich gesprächsweise im Haag nach den Kosten einer Konferenz erkundigte, wurde der Bescheid gegeben, daß im Auswärtigen Amt keinerlei Zusammenstellungen der Kosten und der Teilnehmer der zahlreichen Konferenzen der letzten Jahre vorliegen. Die Konferenz von Locarno mit 25 deutschen Personen kostete etwas über 50000 Mark. Wenn man von diesem Betrag einen Rückschluß auf die Haager Konferenz zieht, so würde diese bis jetzt etwa über 150 000 Mark gekostet haben.
Der Kanzler geht nach Bühlerhöhe
Berlin, 18. August. Reichskanzler Müller wird am Mittwoch die Heidelberger Klinik verlassen und nach dem Kurhaus Bühlerhöhe bei Baden-Baden übersiedein. Das Befinden des Kanzlers wird als den Umständen entsprechend zufriedenstellend bezeichnet.
Die Arbeitslosenversicherung i
Berlin, 18. Aug. In der Besprechung der Führer 8« Koalitionsparteien am Freitag nachmittag wurde eine Einigung erzielt, die dem Arbeitsministerium die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs ermöglicht. Die Einigung be- deutet nach der V. Z. eine Rückkehr zu den etwas abgeänderten Vorschlägen der Sachverständigenvorschläge. So soll z. B. die Wartezeit für Saisonarbeiter von 2 auf 3 Wochen verlängert und der Unterstützungssatz für die höchstbezahlten Saisonarbeitergruppen auf etwa die! Hälfte gekürzt werden. Dagegen wurde die von den Sozialdemokraten bekämpfte Verknüpfung von Unterstützungs»i höhe und Anwartschaftsdauer fast aufgehoben. Diese Verkoppelung sc>2 nur noch für die bestbezahlten Saisonarbeitergruppen und für die Erwerbslosen eintreten, die erst ein« kurze Versicherungszeit hinter sich haben. Eine weitere Er« sparnis wurde dadurch gemacht, daß man den Beitrag» den die Arbeitslosenversicherung für die Erwerbslosen an die Krankenkassen zahlt, um 30 Millionen herabsetzte. Die Ersparnisse, die durch Verwaltungsmaßnahmen herbri- geführt werden sollen, werden auf 15 Millionen geschätzt. Der sozialdemokratische Antrag auf Erhöhung des Versicherungsbeitrags um ^ v. H. wurde von den Koalitionspa« teien angenommen.
Das Zentrum hat einen neuen Vorschlag oop»: gelegt, über den noch Stillschweigen beobachtet wird.
üommunistenwerbung unker den italienischen Kriegsschiff« besahungen in Siel
Kiel, 18. Aug. Am Freitag abend wurden von Kommunisten in der inneren Stadt an Mitglieder der Besatzung der im Hafen liegenden italienischenKriegsschiffe in italienischer Sprache abgefaßte Flugschriften verteilt, in denen die italienischen Seeleute gegen die italienische Regierungsreform aufgereizt werden. Ein italienischer Marineangehöriqer gab einem der Austräger eine kräftige Ohrfeige. Von Schutzpolizeibeamten wurde der Verteiler der Flugschrift, der auch „Nieder mit dem Faschismus" gerufen hatte, zur Wache gebracht, wohin die Italiener folgten und ihre Namen freiwillig zu Protokoll angaben.
Der Dampfer «Falke" beschlagnahmt
Port of Spain (Trinidad, 18. August. Die hiesigen Behörden haben den Hamburger Dampfer „Falke , der unter deutscher Flagge Waffen und Aufständische an der venezolanischen KüsLO zu ihrem Ueberfall aus die Hafenstadt Cu- mana gelandet hat. beschlagnahmt und der deutschen Regierung amtliche Mitteilung gemacht.
Das Schiff gehört der Metall- und Chemikalienhandlung Prenzlau u. Co. in Hamburg, die den Dampfer inzwischen nach Paris verkauft haben will. Das Schiff hat Waffen und Munition in dem polnischen Hafen Gdingen verladen, das Kriegsmaterial ist also polnischen Ursprungs.
Die Franzosen brauchen 10 Monate zur Räumung
Das .Journal' berichtet, auf eine Anfrage Stresemanni habe Briand erklärt, nach der Ansicht der Sachverständigen brauche man zur Räumung mindestens 10 Monate. Als Stresemann sein Erstaunen über diese lange Frist ausdrückte, habe Briand achselzuckend erwidert, daran werde nichts zu ändern sein. Stresemann sei dann damit einverstanden gewesen.
Italien beansprucht frühere deutsche Unterseekabel
Reuter meldet aus Washington, die italienische Regierung wolle die Frage einer endgültigen Verteilung der früheren deutschen Ueberseekabel aufwerfen. Sie beabsichtige, eine Botschafterkonserenz nach Washington einzuberufen, um diese Angelegenheit zu regeln. Die italienische Re- gierung weise darauf hin, daß die Kabel gemeinsames Eigentum der Verbündeten seien, und beanstande, daß Italien bislang von der Nutzbarmachung dieser Kabel ausgeschlossen worden sei.
Württemberg
Stuttgart, 18. August.
Ehrung. Geheimer Kommerzienrat Gustav v. Müller wurde zur Feier seines 75. Geburtstages am 15. August vom Ausschuß des Schwäbischen Schillervereins zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Berwalkungssonderzüge zum Schäferlauf in Markgröningen. Änläßlich des Schäferlaufs in Markgröningen verkehren am Samstag, den 24. August 192d ver-