Seite 3 Nr. 189

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Rottenburg. 13. August. Neue Turmuhr. Alte Funde. Die neue Brücke. Die Domkirche hat seit einigen Tagen eine neue Turmuhr, die von der Fa. I. Perrot in Calw um 5680 Mark geliefert wurde. Die Kosten trägt zur Hälfte die Stadtgemeinde und die Martinspfarrei. Mit den Skelettfunden unter dem Gehweg in der König­straße beim Legen der Telephonkabel glaubt man auf ein Äodsndachhaus gestoßen zu sein, wie man sie hier bei der städtischen Turnhalle und in der Wurmlingerstraße vielfach nachgewiesen hat. Diese Erdwohnungen sollen von den Galliern stammen, die von den Römern zur Bebauung der Felder hiehergebracht wurden. Die neue Neckarbrücke geht der Vollendung entgegen. In dieser Woche wurde die Pflasterung vollendet. Herzustellen ist noch die Zu- und Aus­fahrt. Die neue Brücke stellt sich mit ihrer Breite als ein gewaltiger Bau dar.

Wolfegg OA. Waldsee, 13. Aug. Geburtstag der Fürstin zu Wolfegg. Fürstin Sidonie von Wal­denburg zu Wolfegg und Waldsee, geb. Prin­zessin von Lobkowicz, vollendete im Kreise der fürst- lichen Familie das 60. Lebensjahr. Am Vorabend des Fest­tags brachte die Musik an der Spitze des Veteranen- und Militärvereins und der Feuerwehr der Jubilarin eine Serenade dar.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 14. August 1929.

Den Teufel quält nur eins auf Erden: Es könnte etwas besser werden. Drum erfand er das Reden und Schreiben. Jetzt wird alles beim Alten bleiben!

Stammler.

Reklame

Das schöne alte SprichwortOhne Fleiß kein Preis" müßte jetzt eigentlich umgetauft werden inOhne Re­klame kein Erfolg". So sehr hat sich die Reklame die Macht über die Menschheit erobert, da sie, raffiniert ausgenutzt, auch dem weniger Guten zum Sieg verhilft, wenn es nur in richtigem Licht gezeigt wird. Ueberhaupt das Licht. Es steht fast an erster Stelle unter der langen Reihe der'Effektwirkungen. Wir lassen uns von seinem märchenhaften Glanz betören, wenn wir durch die abend­lichen Straßen von Fenster zu Fenster wandern. Sein grelles, aufreizendes Blitzen, sein milder, traumhaft far­benprächtiger Glanz machen uns aus dem Unscheinbarsten begehrenswertes Unentbehrliches, es ruft, es wirbt und zwingt, wir müssen und müssen. Nur wer es versteht, sich und seine Ware ins rechte Licht zu setzen, dringt durch. Es genügt längst nicht mehr, sein Zunftzeichen vor die Tür zu hängen und auf die Dinge zu warten, die da kom­men sollen. Inzwischen hat die Konkurrenz, die nicht ein­mal besser ist, durch intensive Reklametätigkeit die ganze Kundschaft an sich gerissen und nur die in nächster Nähe wohnen, verirren sich aus Bequemlichkeit in den unbe­kannten Laden. Früher, ja da war der Wettstreit nicht so zwingend, weil die Konkurrenz nicht so groß war. Aber heute? Jeder will leben und der schneidet am besten ab, der es versteht, der Menschheit einzuhämmern: Meine Ware ist die beste. Die Reklame macht eben alles. Sie ist zum bedeutsamsten Kulturmoment unserer Zeit geworden, eine Macht, die ebenso befruchtend wie verhängnisvoll für den modernen Handel und Verkehr geworden ist und in gleicher Weise für politische und geistige Interessen ausgenutzt wird. Wer nicht Reklame zu machen versteht, d. h. wer nicht weiß, wie er seine Kundschaft aufrütteln muß, sich ihr nicht immer wieder ins Gedächtnis zu rufen versteht, ist bald überflügelt. Was das Schaufenster nicht anzieht, muß die Zeitung, die in jedes Haus kommt, aus dem Winkel hervorholen oder die Werbung durch Druck­schriften oder persönlichen Besuch. Reklame ist Wissen­schaft geworden, ist das wissenschaftliche und praktische Studium der menschlichen Schwächen und ihrer Ausnutz­ungsmöglichkeiten. Und nun macht in Berlin die Reklame für sich Reklame. Ob ein einziger unter den Besuchern der Reklameschau ist, der ihr nicht erliegt?

Württ. Bolksthealer

Der Dollarkönig" von Vlumenthal und Ka- delburg war die Abschiedsvorstellung des Ensembles Mangold benannt. Wir wollen darüber nicht viel berich­ten, ist doch der Inhalt und Wert dieses Stückes gleich Null und das Ganze hat den Anstrich, als sei es aus einer Operettenfabrik entsprungen". Das Spiel war anfäng­lich reichlich lahm und belebte sich erst im letzten Akt. Köst­lich und blendend durchgeführt waren die Szenen zwischen demAdel von Geburt" und demAdel der Arbeit", dem deutschen Reichsfreiherrn und dem amerikanischen Groß­schweineschlächter in den Herren Hermann Mangold und I. Mangold. Herr Holn st einer war wie im­mer, so auch als Baron v. Finkh, sehr gut und lebte von Anfang bis zu Ende in seiner Rolle. Frau Holn st ei­ner ist entschieden eine viel, viel bessere Försterchristl oder ein Lumpenprinzeßle Bärberle aus demSchwarz­waldmädel" denn eine Dame von Welt alsMiß Ame­rica". Ebenso liegt Herrn K. Mangold irgend eine Rollevon oben herab", wie z. B. als Kaiser Franz, auch viel näher, als die eines verliebten jungen Ehemannes, es fehlt ihm da an Temperament und vor allem an Na­türlichkeit. Nach Schluß der Vorstellung bedankte sich Herr Direktor Mangold für das ihm in den Monaten sei­nes hiesigen Aufenthaltes gezeigte Entgegenkommen und hofft, so er wieder einmal einen Abstecher nach hier mache, wieder freundlich ausgenommen zu werden. Wir wünschen der Truppe für ihr kommendes Tournee ein recht dankbares und freudiges Theaterpüblikum.

Heilkraft der Gemüse. Die Heilkraft vieler Gemüse ist noch lange nicht hinreichend bekannt. Dabei sollte man, zu­mal in leichteren, lang andauernden Krankheitsfällen gerade dieser Kurmethode besonderes Interesse zuwenden, denn sie ist die naturgemäßeste und deshalb besonders erfolgver­sprechend. So wirkt z. B. reichlicher Genuß von Spinor gegen Nervosität und Blutarmut. Radieschen und Rettiche, längere Zeit hindurch reichlich genossen, sind ein bekanntes Hausmittel gegen Gallensteinbildung. Tomaten helfen bei Leberbeschwerden infolge ihres Schwefelsgehalts. Gurken bekämpfen erfolgreich den übermäßigen Fettansatz. Am ge­sundesten von allen Gartengewächsen ist die Zwiebel. Sie reinigt und entgiftet Blut und Magen. Im Orient mit seinem heißen und ungesunden Klima besteht oft die Hälfte der Mahlzeiten aus zubereiteten Zwiebeln.

Herrenberg. 13. August. Selbstmord. Der in den 70er Jahren stehende Färbermeister Theodor Ruoff, der letzte seines Gewerbes, erlitt letzten Freitag einen Schlog- anfall. Gestern früh wurde der Lebensmüde in seiner Woh­nung erhängt aufgefunden.

Bad Liebenzell» 12. Aug. Tödlicher Autounfall. Franz Schepler, Sohn des Backofenbauers Franz Schepler, hatte mit einigen Freunden bei Nacht eine Autofahrt un­ternommen. Auf der Heimfahrt von Schömberg geriet der Wagen ins Schleudern und stürzte um. Während der Wa­genführer und zwei weitere Insassen nahezu unverletzt davonkamen, erlitt Franz Schepler schwere innere Verletz­ungen, denen der erst 21jährige junge Mann im Bezirks­krankenhaus Calw erlag.

Neuenbürg, 12. Aug. Unfall. Nach Eeschäftsschluß wollte Ehr. Zimmermann von Pfinzweiler an der Straßenkreuzung BirkenfeldGräfenhausenNeuenbürg das Reichspostauto vorschriftsmäßig links mit seinem Rad überholen, als unglücklicherweise in demselben Au­genblick ein Auto von Gräfenhausen daherfuhr. Bei dem unvermeidlichen Zusammenstoß wurde Zimmermann auf den Kühler des Autos geworfen und erlitt hiebei schwere Verletzungen am Unterkiefer, die seine Verbringung ins Bezirkskrankenhaus nötig machten. Das Rad ist stark de­moliert.

Calmbach, 12. Aug. Wüstlinge. Vor einigen Wochen wurde ein 9lOjähriges Mädchen, das von Höfen heim­wärts ging, von einem fremden Radfahrer zum Mitfah­ren eingeladen, dann aber ins Gebüsch geschleppt und vergewaltigt. Unerkannt ist er davongefahren. Vor zwei Tagen ist ein 13jähriges Mädchen bei der Leimenacker­siedlung ebenfalls überfallen und vergewaltigt worden. Diesmal wurde der Täter, ein verheirateter Mann, er­kannt und dem Landjäger übergeben.

Freudenstadt, 13. Aug. Einbruchsdiebstahl. In der Nacht zum 12. August 1929, wurde in die hiesige Kurver­waltung eingebrochen. Der Täter, der es nur auf die Er­langung von Bargeld abgesehen hatte, versuchte die Türe des eisernen Kassenschrankes im Verkehrsbüro mit einem über 2 Meter langen Holzbalken einzustoßen. Zur Ab­dämpfung der Stöße hatte er den Balken am vorderen Ende mit einem wollenen Teppich umwickelt. Beamte der städtischen Polizei hörten auf einem Patrouillengang das diesbezügliche verdächtige Geräusch und weckten den Haus­verwalter. Beim Eindringen in das Gebäude konnte aber der Täter durch einen Notausgang, den er sich vorher ge­sichert hatte, ungesehen entkommen und fliehen. Seine Beute war kein allzugroßer Geldbetrag, da er an weite­rer Ernte gestört wurde. In engster Zusammenarbeit der hiesigen Sicherheitsorgane konnte aber der Täter schon eine Stunde nachher auf dem Gelände des hiesigen Haupt­bahnhofs ergriffen und festgenommen werden. Den erbeu­teten Geldbetrag hatte er restlos im Besitz. Bei seiner Vernehmung verweigerte er jegliche Aussagen über seine Person und zu dem Diebstahl selbst. Zu seiner vorüber­gehenden Verwahrung ist er, mit gut auf dem Rücken ge­fesselten Händen, zunächst im hiesigen Ortsarrest, im alten Wachthaus, untergebracht worden, woselbst es ihm aber, trotz seiner Fesselung, schon nach kurzer Zeit gelungen ist, auszubrechen und erneut zu flüchten. Diebesgut, seine sämtlichen Effekten und ein Teil seiner Kleider sind aber sichergestellt. Nach der Arbeitsweise handelt es sich zwei­fellos um einen reisenden, gewerbsmäßigen zünftigen Einbrecher. .

Aus aller Welt

Todesopfer einer Schwarzfahrt. Eine 80jährige Frau Annemarie H in Tiefenbronn bei Pforzheim wurde von hinein Motorradfahrer angefahren der sich ein Motorrad ge- liehen hatte und ohne Führerschein eine Schwarzfahrt machte. Die Frau erlitt Arm- und Beinbrüche und innere Verletzungen, so daß sie schon nach wenigen Stunden im Pforzheimer Krankenhaus starb.

Der Büchner-Preis wurde in Darmstadt dem Dichter Karl Zuckmayer und dem Bildhauer Adam Antes zu­erkannt. Zuckmayer trat seinen Preis (5000 Mark) an den in Oberhessen lebenden jungen Dichter Anton Betzner ab.

Das Priesterseminar in Paderborn wird durch einen Neubau von 120 Zimmern mehr als verdoppelt. Die Kosten betragen über eine Million Mark. Der Zugang zum katholi­schen Theologiestudium hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen.

Das größte Reklamennkernehmen der Welt ist die Deutsche Eisenbahn-Reklamegesellschaft (Verlag Reimar Hobbing in Berlin), die seit 1918 die gesamte Reklame der Reichsbahn gepachtet hat. Zur Vermietung sind über eine Million Reklameflächen sreigegeben, neben denen noch 2!4 Millionen Geviertmeter Reklameflächen in 2750 D-Zug­wagen, 38 500 Personenwagen, 3500 Wagen der Berliner Stadt und Ringbahn und 275 Schlafwagen zur Verfügung stehen. An den Bruttoeinnahmen der Reklamegesellschaft ist die Cisenbahnoerwaltung mit rund 50 v. H. beteiligt.

Mißglückter Postraub. In der Schalterhalle des Chem­nitzer Postamts 1 versuchte am Montag abend während der verkehrsreichsten Zeit ein 19jähriger Bursche einen dreisten Postraub, indem er einen Brief so durch das Schalterfenster warf, daß sich der Beamte nach ihm bücken mußte- Diesen Augenblick benutzte der Bursche, um das auf dem Schaller- tifch liegende Geld an sich zu reißen. Er ergriff die Flucht, konnte aber gestellt und festgenommen werden. Bei seiner Festnahme ging er mit einem Dolch gegen die Beamten los. Das geraubte Geld in Höhe von etwa 2000 Mark wurde restlos bei ihm vorgefunden. Bei der Abführung versuchte ein unbekannter Mann unter der Angabe, er sei Kriminal- beamter, ihn zu befreien, so daß man annimmt, daß der Räuber mit anderen Verbrechern zusammengearbeitet hat.

Letzte Nachrichten

Empfang der Reichsregierung.

Berlin. 14. Aug. Aus Anlaß des in Berlin tagenden Weltreklamekongresses veranstaltete die Reichsr^ierung am Dienstag abend einen Festempfang in den Räumen der Kroll-Oper. Mehrere in Berlin anwesende Reichsmi­nister, Vertreter der preußischen Staatsregierung und der Stadt Berlin waren erschienen, um die Teilnahme zu be­grüßen. Auch das diplomatische Korps unter Führung des Nuntius Pacelli war vertreten. Im Lauf des Abends er­griff Reichswehrminister Grüner das Wort zu einer Be-

Mittwoch, 14. August 1929.

grüßungsansprache, in der er die Gäste im Namen der Reichsregierung willkommen hieß. Er erklärte, daß der er­krankte Reichskanzler und der im Haag anwesende Reichs­außenminister Dr. Stresemann es besonders bedauerten, die zahlreichen ausländischen Gäste des Jubiläumskon­gresses nicht persönlich begrüßen zu dürfen und gab der Genugtuung Ausdruck, daß diese Jubiläumstagung in Berlin stattfinde, die die größere internationale Tagung sei, die je in Berlin abgehalten wurde.

Zeppelin-Route über Schweden

Friedrichshafen, 14. Aug. Der Besuch des Luftschiffes in Schweden, den Dr. Eckener dem schwedischen König in Bälde auszuführen versprochen hat, kann nach der gegen­wärtigen Wetterlage u. U. sehr rasch verwirklicht werden. Wie Dr. Eckener heute abend erklärte, ist das Wetter in Europa zur Zeit für den Antritt der Weltfahrt günstig. Man werde im Bereich des Tiefdruckgebiets in Nord-Eu­ropa günstige Slldwestwinde antreffen: und um diese auszunützen, wird Dr. Eckener wahrscheinlich von Fried­richshafen aus direkten Kurs auf Schweden nehmen, um erst von Schweden aus nordöstlichen Kurs einzuschlagen. Es ist demnach doch wohl nicht ausgeschlossen, daß Berlin in die Fahrtroute des Luftschiffes fällt. Ob weiterhin der Kurs über Stockholm-Leningrad oder schon hier weiter nördlich genommen wird, hängt von der weiteren Ent­wicklung des Wetters in Rußland ab.

In Friedrichshafen selbst hat sich das Wetter heute wesentlich gebessert. Es ist mit einer klaren Nacht zu rech­nen, sodaß es schade ist, daß die Arbeiten am Schiff nicht schon so weit gediehen sind, daß man bereits in dieser Nacht starten kann. Es ist aber damit zu rechnen, daß auch die Nacht zum Donnerstag günstiges Wetter für den Start bringen wird, der für 4 Uhr früh vorgesehen ist. Am Mittwoch treffen, wie vor jeder Reise, alle Fahrgäste um 5 Uhr beim Tee im Kurgartenhotel zusammen, wo Dr. Eckener auf Grund der neuesten Wettermeldungen die Stunde der Abfahrt und den Reiseweg durch Europa bekanntgeben wird.

Grober Vertrauensbruch beim Dresdener Landes- Versicherungsamt.

Dresden, 14? Aug. Der 1891 geborene Verwaltungsas­sistent der Landesversicherungsanstalt Dresden, Moritz Pennewitz, wurde vom gemeinsamen Schöffengericht Dres­den wegen Wiederverwendung hochwertiger Jnvaliden- versicherungsmarken zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 1000 -N Geldstrafe oder 32 Tagen Zuchthaus. Ersatzstrafe und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 3 Jahren verurteilt. Seine Mitschuldigen, ein Tischlermeister und ein Handelsvertreter, erhielten je 9 Monate Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe..

Spork

Der Europaflug. Am Dienstag morgens zwischen 7.32 und 8.20 Uhr sind von Hamburg in Brüssel nacheinander eingetroffen die Engländerin Frl. Spooner, der Deutsche Röder, der Kanadier Larberry, der Deutsche Offermann, der Engländer Broad, von Amsterdam Delmotte und Hirtz.

Der Schweizer Flieger Käser, der am 8. August in Le Bourget bei Paris zu einem Amerikaflug aufgestiegen ist,- ist am 12. August früh 2 Uhr auf dem Flugplatz Alvarea bei Lissabon gelandet. Er wird dort einige Tage bleiben, um verschiedene Ausbesserungen am Flugzeug vorzunehmen.

Der vermißte Flieger Duke Schiller ist wohlbehalten ln Baker- loke (Kanada) eingetroffen.

Da» Ganzmelallschiss der amerikanischen Marine ist in den Werken der Luftfahrt-Gesellschaft in Detroit fertiggestellt und mit Heliumgas gefüllt. Cs wird unter der Leitung von Militär­fliegern zunächst einige Probeflüge machen und dann von den Marinebehörden aus dem Flugplatz Lakehurst übernommen werden.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkur». 13. August. 4,195 G.. 4,203 B.

Dt. Abl.-Anl. 51.25.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 11.

Berliner Geldmarkt, 13. August. Tagesgeld 6,58,5 v. H. Monatsgeld 910,5 v. H., Warenwechsel 7,75 v. H.

Privakdiskonk: 7,125 o. H. kurz und lang.

Märkte

Sln'kgarler Schlachlviehmarkl, 19. August. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben:, 36 Ochsen, 47 Bullen, 497 Jungbullen, 400 Jungrinder, 133 Kühe»! 1181 Kälber, 1557 Schweine. Davon blieben unverkauft: 67 Jungbullen, 50 Jungrinder und 27 Schweine. Verlauf des Mark­tes mäßig belebt.

Ochsen:

ausgemästet

vollfieischig

fleischig

Bullen:

ausge mästet vollfieischig fleischig

Jungrinder:

aus gemästet vollfieischig fleischig gering genährt

Kühe:

ausaemästet

vollfleischig

IS. 8.

8. 8.

K2H«:

13. 8.

S8-S1

fleischig

24-31

50-55

-

gering genährt

1823

Kälber:

-

5153

5154

feinste Mast- und beste Saugkälber

7679

4750

4750

mittt. Mast- und

gut« Saugkälber

6773

geringe Kälber

SS65

5962

60-63

Schweine:

5257

5157

über 306 Pfl». >

9395

46-50

46-50

240-300 Pfi»

94-95

200-240 Pfd.

92-94

160-200 Pst»

90-92

120-160 Pfd.

42-48

unter 120 Pfb.

3340

33-40

Sauen

68-78

8 . 8 ., 24-S» 18-2»

75-»

687«

SO-«

9S-S4

93-94

Sk

929»

899»

89-9»

6S-78

Die deokfche Schokoladeindustrie. die unter schlechtem Absatz gedrückten Preisen und unbefriedigendem Zahlungseingang, teu» weise auch unter QualitStsverschkechterung zu leiden hat, P i» Juli zu wesentlichen Betriebseiuschränkunge« ge­schritten. Dabei besteht eine starke Uebererzeugung, zählt, man doch in Deutschland vor zwei Jahren nicht weniger als 335. von der rohen Kakaobohne an arbeitend« Fabriken. Durch Ko«» kurse und Betriebseinstellungen hat sich die Anzahl inzwischen auf etwa 225 vermindert. Am stärksten übersetzt ist die Trupp« der fog. Grofsistenlieferanten, die billige und zum Teil recht man- gclhafte Massenware liefern. Eine weitere Gruppe sind di« Fabriken, die zwar ihre Erzeugnisi« mit einer Marke versahen, lhr aber nicht mehr als lokale Bedeutung verleihen können. Ent^ lich besteht die Gruppe der 10 Markenfirmen, dieZehnerkonven- tion", die bekannte Marken Herstellen und auf Qualität halten müssen. Diese letzteren verarbeiten ein Fünftel bis ein Viertel der m Deutschland verarbeiteten Kakaomenge. Ihre Gewinnertrage betragen durchschnittlich 10 v. Neuerdings sind wieder Be- strebungen zur Kartellbildung im Gang.

Wütt«. Lederwerke Paul Michaeli» G. m. b. y.. Vaihingen tu Zahiungsschwierigkeiken. Die Württ. Lederwerke Michaelis ver­sucht eine außergewöhnliche Auflösung und einen Zahlungsauf.