Seite 4 — Nr. 17V
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 23. Juli 1929.
Uhr amerikanische Zeit das Ambrosc-Feucrschiff. Damit hat das Schiff den Newyorker Hafen erreicht. Für die Ueberfahrt hat die „Bremen" somit 4 Tage, 18 Stunden und 5V Minuten gebraucht.
Die Bremen hat somit den bisherigen Rekord der „Maurestania" somit um 7 Stunden 44 Minuten unterboten.
Die Ankunft der „Bremen" in Newyork.
Newyork, 22. Juli. Als die „Bremen" in Begleitung des Hafendampfers, der den Newyorker Vegrüßungsaus- schuh an Bord hatte, in den Newyorker Hafen einfuhr, ertönten alle Sirenen. Es war ein majestätischer Anblick, als das stolze Schiff hereinkam. Tausende und Abertausende von Menschen begrüßten die „Bremen" jubelnd, als diese um 17 Uhr amerikanische Zeit festmachte. Ein Funkspruch des Kapitäns besagt, daß das Schiff von Sonntag Mittag bis Montag Mittag mit einer Höchstgeschwindigkeit von 29,3 Knoten gefahren sei. Die Fahrgäste bewundern das Geschick des Kapitäns, der trotz des Nebels, der bei Long Island angetroffen wurde, die Geschwindigkeit ein- halten konnte.
Der Katapultflugdienst auf der „Bremen" wird von der Deutschen Lufthansa durchgeführt. Personal der Deutschen Lufthansa befindet sich an Bord der „Bremen". Der Führer des Heinkelflugzeuges war der Pilot v. Studenitz.
Japan erkennt amerikanische Vermittlung nicht an.
Tokio, 23. Juli. Der stellvertretende japanische Außenminister hat am Montag die Vertreter der japanischen Presse empfangen und ihnen mitgeteilt, daß die japanische Regierung von dem amerikanischen Vermittlungsschritt im russisch-chinesischen Streit nicht unterrichtet sei. Der japanische Botschafter in Washington habe keine Verhandlungen mit Staatssekretär Stimson über ein Vorgehen zur Lösung dieses Streites geführt.
Diese Erklärung hat in diplomatischen Kreisen Tokios großes Aufsehen erregt, da man sie als amtliche Ablehnung der amerikanischen Vermittlung ansieht.
Rußland lehnt die Vermittlung ab.
Koumo, 23. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der stellvertretende Außenkommissar Karachan die französische Vermittlung, die im amerikanischen Aufträge zur Beilegung des russisch-chinesischen Streitfalles erfolgte, abgelehnt.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 22. Juli. 4.1S1 G-, 4.189 L.
Dt. Slbl.-Anl. 50.75.
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 10.
Berliner Geldmarkt, 22. Juli. Tagesgeld 7—8 v. H.. Monats- geld 9,5—10,5 o H.. Warenwechsel 7,875 o. H> privatdiskon«: 7,375 v. H. kurz und lang.
Der knnalplan Marseille—Ulm. — Genua gegen die sranzösii^en Absichten. Der aus dem 3. Rhonekongreß in Gens erörterte Plan eines Schifsahrtskanals von Marseille bis Ulm unter Benutzung des Rhonekanals, Genfer See. Neuenburger, Vieler- und Badensees. das keikt der Kerstelluna einer 332 Kilometer langen Was
serstraße zuni Vorteil des Hafens Marseille, ist in Genua zwar vermerkt, aber keineswegs tragisch genommen worden. Italien hat mit seiner Binnenschiffahrt genügend Erfahrungen gemacht, um den praktischen Wert solch kühner Pläne nicht zu überschätzen. In den Genueser Reederkreisen glaubt man nicht, daß es Marseille gelingen dürfte, mit solchen Mitteln das Wasser der Nordseehäfen auf die eigene Mühle zu leiten. Man wisse freilich, daß durch die Verwirklichung des Bauplans nicht nur der Verkehr der Nordseehäfen, sondern auch des Hafens Genua beeinträchtigt würde. Genua könne aber solchen Gefahren durch den Ausbau des Bahnnetzes nach dem Hinterland des Hafens rechtzeitig begegnen. Im besonderen sei der Bau neuer Eisenbahnen für Ciltransporte in der Poebene das beste Mittel, dem Hafen Genua die Delsamen-, Wein- und Getreidefrachten nach der Schweiz wiederzugewinnen.
Zwei neue italienische Großschisfe. Nach dem Vorbild des Norddeutschen Lloyd wollen die Navigazione Generale Italiana und der Lloyd Sabaudo im Herbst zwei neue Dampfer bauen lassen, die 245 Meter lang und 40 Meter breit sind. Die Geschwindigkeit soll im Höchstmaß 26—28, normal 25 Knoten (45 Kilometer), der Raumgehalt 45 000 Brüttoregistertonnen betragen. Die Kosten sind auf je 350 Millionen Lire <80,5 Will. Mk.) veranschlagt.
Der Zusammenschluß in der Uhrenindustrie. Am 18. Juli wurde nunmehr mit dem Sitz in Villingen die Firma Haus- uhrenwerke G. m. b. H. gegründet. Geschäftsführer ist Heinr. Eieringer in Freiburg. Der G. m. b. H. gehören als Gesellschafter folgende Firmen an: Gebr. Iunghans A.-G., Schramberg: Hamburg-Amerikanische Uhrenfabriken, Schramberg; Vereinigte Freiberger Uhrenfabriken A.-G.. Freiberg (Schl.); Kienze Uhrenfabriken A.-G., Schwenningen: Fritz Mauthe G. m. b. H., Schwenningen: H. Winterhalder Ä.-G. (Hawina), Neustadt i. Schw.; Frick u. Co.. Schwenningen: Uhrenfabriken Lenzkirch A.-G., Lenz- kirch (Schwarzwald): Müller-Schlenker A.-G., Schwenningen: Mattheaus Bäuerle, St. Georgen (Schwarzwald): Kienlinger u. Oberfell, St. Georgen: Schlenker-Grusen, sSchwenningen, und Urgos, Schwenningen. Die Erzeugung der vereinigten Firmen ist mit 200 000 Stück anzunehmen. Sie dürfte 85—90 Prozent der gesamten Hausuhrenherstellunq ausmachen. Man hofft, durch den gemeinsamen Verkauf und Betrieb der durch die neue Organisation erfaßten Hausuhrenwerke eine Ersparung der Vertriebskosten zu erzielen.
Die Deutsche Lufthansa hat das dreimotorige Großflugbaot „Robrbach-Romar" übernommen. Voraussichtlich wird die „Ro- mar", die neben erheblichen Mengen Post und Fracht 20 Fahr- aäste befördern kann, auf einer Ostseestrecke eingesetzt werden. Der Plan der Lufthansa, mit diesem Flugboot einen etappenweisen Fernflug nach Südamerika durchzusllhren, ist nick-« ai-.faegeben.
Zwei Millionen Bolt. Die Firma Koch u. Sterze! A -G. in Dresden hat eine Hochspannung geschaffen, die ans fünf Transformatoren besteht, von denen jeder für 400 000 Volt gebaut ist. Mittels sogenannter Staffelschaltunaen läßt sich eine Spannung von 2 Millionen Volt erzielen. Eine solche Spannung ist bis jetzt in Europa noch nicht erreicht worden.
Die Vereinigten süddeutschen Baubeschlagfabriken, Geschäftsstelle Cannstatt (Teckstr. 9), haben mit sofortiger Wirkung die seitherigen Nabattsätze für sämtliche Kreuzbänder, Hamburger Bänder, württ. Ladenbeschläqe (Jalousiebänder), Haustürwinkel- bünder, einzelne Kloben zu sämtlichen Bändern Nr. l—10, Klobenbänder aller Art, stumpfe Kistenbänder und Kistenschlempen, bayr. Ladenbeschläge in Karn und einzelne Teile jeweils um 5 Prozent auf die bekannten Grundpreise zurückgesetzt, während die bisherigen Sätze für sämtliche Sorten Fensterbeschläge, mit und ohne Einteilung, soiwe einzelne Teile. Kleineisenwaren bestehen bleiben.
Was kostet ein Jahr Konkurse? Das Stat. Reichsamt hat zum erstenmal seit 1921 für das Jahr 1928 wieder eine Erhebung darüber veranstaltet, welche Summen bei den in einem Jahr beendeten Konkursen verloren werden. Danach betrugen bei 6621 Konkursen die angemeldeten Verbindlichkeiten 380,6 Millionen RM. Nach Abzug der Konkurskosten blieb eine Schuldmasse von 340,4 Millionen. Nur 22,2 Millionen Forderungen waren als bevorrechtigt anerkannt. Von diesen 22,2 Millionen konnten 53,3 Proz. aus ^7er Teilungsmasse von insgesamt 82,1 Millionen gedeckt werden, von den nichtberechtigten dagegen nur 10,8 Proz. Bei 2791 zu Ende geführten Vergleichsverfahren führten 254 zum Konkurs. Bei den durchgeführten 2012 Vergleichsverfahren, bei denen Schulden und erlassene Beträge festzustellen waren, betrug die Schuldsumme 168,2 Millionen RM.; davon wurden 66,4 Millionen, also mehr als ein Drittel erlassen, während der Rest gedeckt werden konnte.
Konkurse: Erwin Hauk, Architekt, Kirchheim a. N., und Fa. Hauck u. Merckle, Baugeschäst, Kirchheim a. N. — Alfred Winter, Schreiner, Schramberg.
Lausten a. 1t„ 22. Juli. Weiterer Rückgang der Preise für Frühkartoffel,n. Die Frühkartoffelpreise sind nunmehr von 4 Mk. der Zentner auf 3.50 Mk. für den Erzeuger zurückgegangen. Bei diesem niederen Preis ist trotz der günstigen Ernte kaum von einer Rentabilität für den Landmann zu sprechen. Der Preis von 3,50 Mk. wird wohl noch eine Zeitlang anhalten, da die Bauern wegen der Getreide? le weniger an das Kartoffelgraben kommen und daher das Angebot etwas Nachlassen dürfte.
Württ. Nadelstammholzverkäuse. Bei den neuerdings aus den württ. Staatswaldungen abgeboltenen Nadelstammholzverkäufen wurden nachstehende Durchschnitte "''löse in Prozenten der Landesgrundpreise erzielt: im Forstamt < delsheim für 240 Fm. Fichten- und Tannenstammholz 119 Proz., Oberförsterstelle Eisenlautern für 467 Fm. desgl. mit meist beschwerlicher Abfuhr 101 Proz. und für 8 Fm. Forchen 95 Proz.; im Forstamt Schöntal für 60 Fm. Fichten und Tannen 119 Pro,;.; aus 8 weiteren Forft- bezirken des Unterlands für 475 Fm. Fichten- und Tannenstammholz 110 Proz., für 175 Fm. desgl. mit sehr beschwerlicher Abfuhr und zerstreut liegendem Scheidholz 103 Proz., für 29 Fm. Fichten und Tannen 105 Proz., für 3803 Fm. desgl. und 44 Fm. Forchen, meist mit weiter und teilweise schwieriger Abfuhr, 101 Proz., aus 3 oberschwäbischen Forstbezirken für 313 Fm. Fichten, und zwar fast ausschließlich zerstreut liegendes Scheidholz, 101 Proz.: im Forstamt Nattheim für 990 Fm. Fichten und Tannen, zum Teil mit weiter Abfuhr, 102 Proz.: aus 6 Schwarzwaldforstbezirken für 255 Fm. Fichten und Tannen 108 Proz. und für 150 Fm. Forchen 104 Proz. der Landesgrundpreise.
Wetter für Mittwoch und Donnerstag Infolge des Hochdrucks über dem Festland ist für Mittwoch und Donnerstag heiteres und trockenes, zu vereinzelten Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.
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ZZ Denkt an das Wohl -er unter Hitze und SS §o Fliegen leidenden Tiere, A
28 gebt reichlich frisches Wasser, 88
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wird abgehalten und wird zu regem Besuch freundlichst eingeladen.
Vieh aus Sperrbezirken ist zum Markt nicht zugelassen. Ursprungszeugnisse sind milzubringen.
237 Stadtlchultheißenamt: I. V. Rau.
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