Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

Montag. 4L Juli 1929.

Juli 1929.

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Baiersbronn, 13. Juli. Heidelbeerzeit. Dieses Jahr sind die Heidelbeeren nach prachtvoller Blüte und schö­nem Ansatz plötzlich leider zum großen Teile abge­fallen. Nur an ganz wenigen Plätzen finden die Samm­ler befriedigenden Ertrag. Dies ist für so viele Familien im Tal ein sehr großer Berdienstaussall. Denn in ertrag­reichen Jahren konnte nicht nur für den eigenen Bedarf, der lieblicheHeibeermost", das gute Eesälz und die ge­trockneten und gedunsteten Beeren aufbewahrt werden, gar viele Eisenbahnwagenladungen gingen hinaus in die Welt und dafür floß ein reicher Geldstrom ins Tal. Das war den Kindern die große freudige Zeit, wo es neue Kleider gab, wo die alten im Walde vollends zu Lumpen wurden. Heuer ist der Ausfall des erwarteten Verdienstes doppelt schwer zu tragen, denn so viele Ernährer sind jetzt jm Sommer ohne Verdienst.

Kurzeit in Baiersbronn. Die herbe Schönheit unserer Schwarzwaldtäler mit ihren so reich wechselnden Land­schaftsbildern hat auch in diesem Jahre schon eine große Anzahl von Fremden angezogen. Heute beginnen im Reiche die Sommerferien und in wenigen Tagen dürften die gastlichen Häuser besetzt sein. Die vielen Besucher mö­gen der Ruhe und seiner Luft unserer Wälder auch die­ses Jahr gute Erholung von des Alltags Sorgen und La­sten finden.

Luftkurort Schönmiinzach, 14. Juli. Besuch von Außen­minister Dr. Stresemann. Reichsaußenminister Strese- mann beehrte unsern Kurort auch während seines dies­jährigen Schwarzwaldaufenthaltes wieder mit einem Be­such. Er traf Donnerstag abend von Bühlerhöhe kommend mit Begleitung hier ein, und stieg im Hotel Wald­horn ab und wurde von Familie Scherer und den an­wesenden Gästen aufs herzlichste begrüßt. Die Herrschaf­ten nahmen im Hotel das Abendessen ein. Bei der Ab­fahrt wurden den hohen Gästen freundliche Abschiedsgrüße zugewunken.

Gerichlssaal

Erschwerte Urkundenfälschung.

Der schon vielfach vorbestrafte Zimmermann Christian Marquardt in Wildberg ließ sich eine Urkunden­fälschung zuschulden kommen, welcher folgender Vorgang zu Grunde lag: Marquardts Frau kam ins Wochenbett, um sich nun die Wochenbeihilfe der Krankenkasse in Na­gold zu sichern, hatte er, da die Zeit seiner Mitgliedschaft bei dieser Kaffe nicht ausreichte, von der Krankenkasse des Innungsverbands in Pforzheim eine Bescheinigung beizu­bringen über die Dauer seiner Mitgliedschaft bei dieser. Von Pforzheim erhielt er eine Bescheinigung seiner Mit­gliedschaft aus dem Jahre 1928, die aber, unter Hinzu­rechnung der Nagolder Mitgliedschaft, immer noch nicht ausreichte, um eine Beihilfe zu begründen. Marquardt änderte daher auf der Mitgliedsbescheinigung der Pforz- heimer Kasse die Jahreszahl 1928 in 1927 ab, und legte der Nagülder Kasse die gefälschte Bescheinigung vor. So­fort wurde die Fälschung bemerkt, die Nagolder Kasse zahlte ihm die verlangte Beihilfe nicht aus, sondern ließ sich von Pforzheim eine neue Bescheinigung kommen, nach welcher die Fälschung einwandfreip hervorging, denn sie lautete auf das Jahr 1928, nicht aber auf 1927.

Marquardt bestritt entschieden, die Fälschung begangen zu haben, fand aber beim Gericht keinen Glauben. Er wurde zu der gesetzlichen Mindeststrafe von 3 Monaten Gefängnis verurteilt wegen schwerer Urkundenfälschung in Tateinheit mit versuchtem B e t r u g.

Zuchthaus für einen Brandstifter.

Mitunter sieht mans nicht ungern, wenn so ein altes baufälliges Häuschen, das vielleicht gerade im Wege steht, einmal in Flammen aufgeht. Die 'Versicherung bezahlt ja, und damit kann man sich dann ein neues Haus erstellen. Diese Erwägungen spukten auch in dem Kopf des 54 Jahre alten verheirateten Landwirts Eottlieb Schaal von Unterbrüden.

Sein Haus war nun schon fast mehr als baufällig. Neue Balken sollten über dem Grundstock des Hauses ein­gezogen werden, weil die alten morsch und faul waren, neu bedacht sollte es werden. Diese Reparaturen waren aber bei dem morschen Haus mit großer Gefahr verbun­den. Und das wußte das alte Bäuerlein. Und so sann er darüber nach, wie man es bewerkstelligen könnte, daß eben eines Tages die Bude Feuer fängt. Sein Sohn Karl wollte heiraten und bei ihm Wohnung beziehen. So könnte man gleichzeitig auch für den Sohn sorgen, wenn es brennen würde. In einer stillen Nacht schlich er leise in die Scheune und liebäugelte mit einem Reisigbündel, das auf altem Holz lag. Ein Streichholz entzünden und es auf das Reisig legen, war nur das Werk eines Augenblicks. Er wollte aber ganz sicher gehen. Er nahm noch eine Stall-Laterne, und diese stellte er in der Web­stube an einen Balken, so daß dieser unbedingt Feuer fangen mußte. Es sollte eben nicht nur die Scheune ab­brennen. Viel wichtiger war ihm das Wohnhaus.

So leis wie er aufgestanden war, so legte er sich auch wieder zu Bett. Einige Minuten später ließ er sich dann von seiner Frau austiefem" Schlaf wecken. Die Frau war an einem verdächtigen Rascheln erwacht. Er meinte, das sei nur den Wind. Auf ihr Drängen sah er aber doch nach und mußte dann sehen, wie seine Scheuer bereits lichterloh brannte. Er weckte schnell seine Kinder und ver­ständigte seine Frau. Und dann begab er sich in aller Ruhe, trötzdem er über die Größe des Feuers nicht mehr im unklaren war, auf den Abort.

Langsam ging man dann auch daran, die Ge­meinde von dem Brand in Kenntnis zu setzen. Dabei sol­len aber gar zu Hilfsbereite nicht sehr beliebt gewesen sein. So soll die Drohung gefallen sein, wer löscht der fliegt ins Feuer. Es blieb dann auch nicht viel übrig, so daß der Wunsch des Bauern in Erfüllung ging. Er hatte jedoch diesmal die Rechnung ohne den Wirt ge­macht. Die Ermittlung ergab Brandstiftung. Der Verdacht fiel sofort aus ihn. So mußte er neben seinen Söhnen den bitteren Weg in die Untersuchungshaft an- treten, aus der er nicht mehr so schnell loskommen sollte.

Sein anfängliches Leugnen nützte ihn nicht viel, denn sein eigener Sohn sah in seinem Vater den Brandstifter. Zuletzt bequemte er sich auch dazu, ein Geständnis abzu­legen. Allerdings um es später dann zu widerrufen. Und auch jetzt vor dem Schwurgericht in Stuttgart wollte er seine früheren Angaben nicht mehr wahr ha­ben. Er wollte diese nur gemacht haben, da er von der Polizei vergewaltigt worden sei. Diese so beliebte Aus­rede verfing aber nicht. Staatsanwalt und Schwurgericht schenkten ihm keinen Glauben. Jetzt ist er sein Haus end­gültig los, gleichzeitig aber auch seine Freiheit auf zwei Jahre sechs Monate, die er im Zuchthaus zu verbringen hat. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt.

Letzte Nachrichten

Don der Lokomotive erfaßt

Möhringen a. Filder, 14. Juli.

Heute vormittag ereignete sich bei dem Radfahrerfest des Arbeiterradfahreroereins Solidarität ein schreckliches Unglück. Als um 7.3V Uhr früh während des Radfahrer­rennens 6 Radfahrer über den ungeschützten Bahnüber­gang der Strecke Vaihingen a. F. Unteraichen fahren wollten, kam ein Personenzug angebraust. Drei Radfah­rern gelang es noch, über die Geleise zu kommen, wäh­rend zwei von der Lokomotive erfaßt wurden. Der eine wurde auf den Bahndamm geschleudert und kam mit leich­teren Verletzungen davon, während der andere, ein etwa 2V Jahre alter Mann aus Eßlingen, unter die Räder der Lokomotive kam und mitten entzwei geschnitten wurde.

Schweres Autounglück.

Mühlheim a. R.» 15. Juli. In Mühlhausen-Saaren stürzte am Sonntag Abend ein mit 50 Personen, Män­nern, Frauen und Kindern, besetzter Lastkraftwagen von einer Böschung ab. Von den Insassen, Essener Kommu­nisten, die an einer Gautagung in Saaren teilgenommen hatten, wurden zwei Männer sofort getötet, 2 weitere schwer verletzt.

Das polnische Ozeanflugzeug verunglückt.

Newyork, 14. Juli. Das polnische OzeanflugzeugMar­schall Pilsudski", das am Samstag früh in Paris ge­startet war, ist bei einem Landungsversuch auf der Azo- reninsel Eraciosa am Samstag abend zerstört worden. Der Flieger Jdzikowski wurde dabei getötet, sein Beglei­ter Kubala verwundet. Die polnischen Flieger wollten zu­nächst auf Fayal landen, entschlossen sich dann , aber, nach Hraziosa weiterzufliegen, um dort die Landung zu ver­suchen, da in Fayal die Landungsmöglichkeit zu schlecht war.

Begnadigung der Fememörder in Mecklenburg

Schwerin. 14. Juli. Die mecklenburgische Skaatsregierung prüft zurzeit die Frage, wann die in Mecklenburg verurteil­ten sogenannten Fememörder, deren Begnadigung von den Nationalsozialisten und den übrigen Regierungsparteien gefordert wird, aus der Strafhaft entlassen werden sollen. Ls gilt als sicher, daß die Freilassung bereits in den näch - sten Tagen erfolgen soll. Die Staatsregierung wird von sich aus die Enthaftung beschließen. Wie verlautet, sollen vier Femeverurteilte bereits am Montag freigelassen werden. Zweifelhaft ist es, ob auch ein fünfter Verurteilter schon aus dem Gefängnis entlassen werden kann. Die Regierung wird ferner die Frage prüfen, ob es verfassungsrechtlich möglich ist, das Verfahren gegen den vor einigen Tagen wegen An­stiftung zum Fememord verhafteten Oberleutnant a. D. Ecker mann, der auf Betreiben des Auswärtigen Amtes in Berlin von dem Staat Guatemala ausgeliefert wurde, niederzuschlagen.

Strafanträge im Skinnesprozeß

Berlin. 14. Juli. Im Skinnesprozeß beantragte Oberstaats­anwalt Sturm: 1. gegen Hugo Stinnes jung 8 Monate Gefängnis abzüglich 3 Wochen Untersuchungshaft und 100 000 Mk. Geldstrafe wegen versuchten Betrugs; 2. gegen v. W a l- dvw 6 Monate abz. 7 Wochen, wegen Betrugs; 3. gegen Nokhmann 6 Monate abz. 14 Tage; 4. gegen E. H i r s ch 6 Monate; 5. gegen Bela Groß 5 Monate je abz. 1 Woche; 6. gegen L. Hirsch 6 Monate abz. 1 Woche; 7. gegen Schneid 3 Monate abz. 5 Tage.

Aus aller Welt

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Aman Allahs deutsche Flugzeuge. Die seinerzeit von König Aman Ullah gekauften zwei Junkersflugzeuge konn­ten wegen der Kämpfe in Afghanistan nicht an Ort und Stelle gebracht werden. Sie gelangten bis Moskau und kehrten von da nach Berlin zurück. Seitdem lagern sie in Tempelhof. Da sie ordnungsmäßig bezahlt sind, aber weder Aman Ullah noch sein Nachfolger Habib Ullah sich um die guten Flugzeuge weiter bekümmert, will die Lufthansa d!» Flugzeuge übernehmen, sobald das Berfügungsrecht fest­gestellt ist. Was aus den beiden andern Personenflugzeugen G 24 und F 13 geworden ist, die Aman Ullah sich nach Kabul Nachkommen ließ, ist nicht bekannt geworden.

Gefährlicher Kampf mik einer Riesenschlange. Jm Zirkus Krone, der zurzeit in Essen spielt, ereignete sich ein auf­regender Vorfall. Ein Inspektor der Tierschau wollte eine Riesenschlange von acht Meter Länge, die sich erst kurze Zeit im Zirkus befindet, in einen besonderen Käfig befördern. Plötzlich umschlang die Schlange Arme und Beine des Man­nes, und schon schickte sie sich an, den gewaltigen Ring um die Brust zu pressen. Die erschreckten Hilferufe des An- gegriffenen machten mehrere Wärter auf den Borfall recht- zeitig aufmerksam. Ihren vereinten Anstrengungen gelan^- es, unter größten Mühen den Inspektor aus seiner gefähr­lichen Lage zu befreien. Hätten die Wärter nicht mit ge- übten Händen zugefaßt, so wäre der Inspektor wahrscheinlich m wenigen Sekunden erdrückt gewesen. So kam er mit dem Schrecken und einigen Druckbeulen an Armen und Beinen davon.

Schweres Eisenbahnunglück bei Saarbrücken. Im Bahn­hof Merzig fuhr ein von Trier kommender Gükerzug auf einen fahrbereiten, stark besetzten Personenzug auf. Die Gü­terzugslokomotive schob sich in den letzten Personenwagen und .i^Arüminerte ihn. 30 Reisende wurden verletzt, der Heizer der Maschine durch Dampf schwer verbrüht.

Sport

Könlg-Warlhausen verunglückt. Aus seinem Weltflug, der bis jetzt mit dem leichten Klemm-Flugzeua glücklich von statten ging und ihn bis nach Aguas Calientes in Mexiko und El Paso (Texas) führte, ist der Flieger Frhr. von König-Warthausen bei einem Autounfall in El Paso ernstlich verletzt worden. Der kühne Flieger, der überall begeistert ausgenommen, dürste zur Wiederherstellung mehrere Wochen im Krankenhaus bleiben müssen.

Deulsch-englischer Vavlspokalkampf. Im Schluhkampf der Europakämpfe um den Davispokal trugen am Freitag nachmittag Deutschland und England aus den Rot-Weiß-Plätzen in Berlin die ersten beiden Einzelspiele aus. Der deutsche Meister D. Prenn schlug, wie schon gemeldet, im ersten Kampf den Engländer Dr. Gregory 6:3, 6:3, 6:2. Jm zweiten Spiele besiegte Moldenhauer den englischen Ranglisten-Ersten Austin ebenso leicht 6:4, 6:2, 6:3. Deutschland führt nach den Erfolgen des ersten Tages im Davis- pokalkamps gegen England bereit» 2:0, . . -

Handel und Verkehr

Die deutsche Automobilindustrie fordert Zollschuh. Der Reichs­verband der deutschen Automobilindustrie fordert in seinem Jahres­bericht einen Zollschutz für deutsche Kraftwagen. Obgleich es der deutschen Industrie durch Rationalisierung usw. gelungen sei, die Er­zeugungskosten wesentlich zu senken und den durchschnittlichen Ar- beitsefsekt gegenüber I92S um l72 o. H. und gegenüber 1913 um 266 v. H. zu heben, habe doch die allgemeine Verschlechterung der Erzeugungs- und Wettbewerbsbedingungen auf dem deut­schen Markt, wie schwierigere Rohstoffbejchasfung, Steuern, so­ziale Lasten, hohe Löhne, Frachten und Zinssätze, eine Kris« herbeigeführt. Für die innere Schwäche unserer Wirtschaft sei das Eindringen der amerikanischen General Motors in die Opel- Werke, die Ueberfremdung der deutschen Kugellagerindustrie und die Verbindung des Amerikaners Ford mit der I. G. Farben­industrie bezeichnend. Wenn eine weitere Vertrustung (Ver­schmelzung) in der Automobilindustrie verlangt werde, so sei dem­gegenüber zu betonen, daß die Verschmelzungen Jahre brauchen und daß vorher gesicherte Verhältnisse geschaffen werden müssen, die nur durch stärkeren Zollschutz erreicht werden könnten.

S. S. A. produziert ein Drittel de» Welkbedarfs. Der schwedisch« Kugellager-Konzern veröffentlicht eine Denkschrift, wonach der Konzern jetzt über ein Drittel des Kugellager-Bedarfs der Welt liefert.

vor einer Erhöhung des Zuckerpreises. In der Zuckerindustrie sind Verhandlungen im Gange, die auf eine Vereinbarung über eine gleichmäßige Festsetzung des Zuckerpreises abzielen.

Der Iavazuckertrust nimmt zu den Brüsseler Zuckeroerhand­lungen den Standpunkt ein, daß eine Verteilung der Zuckerausfuhr zwar annehmbar, eine Beschränkung der Zuckererzeugung aber abzulehnen sei.

Die französische Rheinschiffahrt hat sich im Jahr 1928 weiter stark entwickelt. Die Bergfahrt beförderte auf der Strecke Ruhr­ortMannheim 2,40 Millionen Tonnen gegen 2,09 Mill. im -Vor­jahr, auf der Strecke MannheimStrahburg 1,75 Mill. To. gegen 1,44 Millionen i. V. Stromabwärts wurden befördert rund 1,68 Mill. To., dazu auf der Ruhr nach Düsseldorf Köln und Bonn 237 000 To. Die französische Rheinschiffahrt-Gesell- jchaft wurde 1924 gegründet zurVerwaltung" der von Deutsch­land ausgelieferten Rheinschisfe und Lagerhäuser.

Eine Stadt in Konkurs. Der sächsische Innenminister hat nun- mehr die Genehmigung erteilt, daß gegen die seit einiger Zeit zah- -nngsunfähige Stadt Glashütte bei Bautzen das Konkurs- v-rjahr-n eröffnet werde.

Märkte

Skuktgarter Obst- und Gemüsemarkt, 13. Just. Erdbeeren (Gartenprestlinge) 4060; Himbeeren 4045; Stachelbeeren 25 bis SO; Johannisbeeren (rot) 1820; Heidelbeeren 4045; Kirschen tsuße) 3045; Kartoffeln 710; Buschbohnen 2550: Erbsen, (Brockel) 15; Kopfsalat 48; Wirsing (Köhlkraut) 2025; Weiß­kraut (rund) 2025; Blumenkohl 1 Stück 3080; rote Rüben 1015; gelbe Rüben 812; Karotten (rund) 1 Bund 1020; Zwiebel 1 Pfd. 910; Zwiebel mit Rohr 1 Pfd. 810; Gurken (große) 1 Stück 1535; Rettiche 1 Stück 1025; Monatsrettiche 1 Bund rot 810: Monatsrettiche 1 Bund weihe 1520: Spinat 2025; Rhabarber 1 Bund 810; Kohlraben (Kops) 1 Stück 8-12-

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Ulm, 14. Juli. Pferdeprämiierung. Bei der staat­lichen Pferdeprämiierung wurden vorgeführt: 22 Hengste, 33 Stu­ten, 6 Familien und eine Einzelzüchtersammlung. Das Preis­gericht bestand aus den Herren: Landoberstallmeister Storz, Oekonomierat Maier und Fabrikant Schwadere r. Der Gesamtdurchschnitt war recht zufriedenstellend. Es wurden ver­geben bei den Hengsten 2 erste, 8 zweite und 9 dritte, bei den Stuten 3 erste, 7 zweite und 14 dritte Preise. Es waren manche recht gute selbstgezüchtete Tiere zu sehen. Der Nachweis ist ein­wandfrei erbracht, daß wir auch in Württemberg in der Lag« sind, das rheinisch-belgische Pferd zu züchten. Auf Fütterung, Weide und Pflege muß noch etwas mehr gesehen werden. Die v»rgrbenen Preise verteilten sich wie folgt: Pferdezuchtverein Langenau 3210 Mark, Geislingen 2190 Mark, Blau­beuren 1000 Mark, Laupheim 600 Mark. Münsing«« 400 Mark Heidenheim 100 Mark.

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S'arker Rückgang der Schweinbestand« kn Deutschland. Das Statistische Reichsamt veröffentlicht soeben die vorläufigen Ergeb­nisse der Schweinezwischenzählung vom 1. Juni 1929. Hiernach ist gegenüber dem Vorjahr ein starker Rückgang der Schweine­haltung eingetreten, und zwar ging die Gesamtzahl der Schwein« von 20186 842 Stück am 1. Juni 1928 auf 16 752 152 Stück am 1. Juni 1929 um rund 20 v. H. zurück. An der Verringerung de« Schweinebestandes sind alle Gattungen fast gleichmäßig beteiligt

Fruchtschranne Nagold.

Mark! am 13. Juli l 929.

Verkauft:

67,10 Ztr. Weizen Preis pro Zlr. l 3.5014 00

8,34 . Gerste .... 12.00

l7,70 , Haber .... 12.0012.50

Handel lebhaft, bei Weizen Preise wiederholt steigend. Bis auf einen kleinen Rest Haber alles verkauft.

Nächster Fruchtmarkt am Samstag, den 20. Juli 1S29.

Büchertisch

Was wird aus dem Vermögen der Frau in der Ehe?

Diese Frage, die in unserer so besonders wirtschaftlich ein­gestellten Zeit eine erhöhte Bedeutung gewonnen hat, beant­wortet ein ausgezeichneter Jurist im neuesten Heft von Lyons illustrierter FrauenzeitschriftModenschau". Die Gleichstellung zwischen Mann und Frau kann man nach den heutigen Ver­hältnissen wohl als eine fast vollkommene ansehen und, was daran noch mangelt, werden die Gesetzgeber und Gesetzgebe­rinnen in kurzer Zeit nachtragen. Wo das Gesetz noch versagt, da ist eine vernünftige und moderne Spruchpraxis immerhin häufiger als früher festzustellen. Für die Frau als Laie be­darf es jedoch gründlicher Orientierung durch den Juristen, um in entscheidenden Fragen ihres Vermögensrechts den richtigen Weg zu gehen. Verwaltungsgemeinschaft des Vermö­gens, Prozeßführung, Schulden der Frau, Gütertrennung und vor allem die gefürchtete Rechtsbeschränkung durch den Ehe­mann, die zu Schikanen aller Art ausgenützt werden kann das stnd wohl Kapitel, die jede Frau und jedes Mädchen in­teressieren muffen. Das Juliheft derModenschau" ist aber auch von seiner modischen und von seiner unterhaltenden Seite eine der erfreulichsten Erscheinungen des Sommers. Groß und Klein, Alt und Jung, und vor allem die Ferien- und Urlaubsmenschen kommen auf ihre Rechnung.

Aus alle i» obiger Spalte angrzeigtra Bücher aad Zeit­schriften nimmt die Buchhaadluag von S. W. Zaiser, Nagold, Bestellungen entgegen.

Familien-Nachrichte»

Gestorbene: Johannes Bloß, Bauer, 67 Jahre alt, Oeschelbronn. Rosine Greiner, 56 I. alt, Herrenberg. Katharine Deuble, 74 Jahre alt, Oberjesingen.

Detier

Dem Hochdruck über dem Kontinenr stehen jetzt Depressionen Im Norden und Südosten gegenüber. Für Dienstag ist aber irmne» noch mehrfach heiteres und vorwiegend trockenes Wetter zu er-' warten. -