Seite 4 — Nr. 147
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Mittwoch, 26. Juni 1S2S
Der Temps über die Verpflichtungen der Entente.
Paris, 26. Juni. Zur Rede Stresemanns erklärt der Temps, sie sei in Ausdrücken gehalten, die einige Befürchtungen zuliehen über die Entwicklung, die die Reichsregierung der kommenden Konferenz geben wolle. Die Rede Stresemanns über die Bedingungen Deutschlands für die Annahme desPoung-Plans sei weder de jure noch de facto berechtigt. Die angeblichen Verpflichtungen der Entente, das Rheinland unmittelbar und bedingungslos zu räumen, bestehen nicht und nach dem Versailler Vertrag erst dann, wenn Deutschland tatsächlich bezahlt habe (?!). Die Saarfrage stehe nicht zur Erörterung. Zu der Frage der Einsetzung eines Feststellungs- und Versöhnungsausschusses habe Dr. Stresemann mindestens in unklugen Ausdrücken Stellung genommen.Es stehe der Regierungs- konferenz zu, über die Form und die Dauer dieses Ausschusses zu entscheiden. Die Schaffung eines derartigen Ausschusses sei eine notwendige Ergänzung der wesentlichen Bedingugen des betreffenden Artikels des Locarnovertrages.
40 00V Brieftauben.
Wien, 26. Juni. Wie die Korrespondenz Hertzog meldet, ist in Linz ein aus 56 Wagen bestehender Extrazug mit 40 000 Brieftauben eingetroffen. Die Taubentransporte stammen aus Deutschland und dem Saargebiet. 4000 aus Nürnberg stammende Tauben wurden bereits am Sonntag Hochgelasien. Die Wartung der zurückgebliebenen 36 000 Tauben stellte an die Transportbegleiter und die Mitglieder des Linzer Brieftaubenzüchtervereins derartige Anforderungen, dah sich der Verein genötigt sah. um Stellung von Militär zu ersuchen. Die weiteren Abslüge sind größtenteils am Dienstag erfolgt.
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Die „Bremen" an den Lolumbus-Pier zurückgekehrk Dis „Bremen" lichtete heute morgen 8.20 Uhr am Hohewe g. Mo sie seit gestern abend gelegen hatte, die Anker und traf mn 9.30 Uhr auf Bremerhavenreede ein. wo sie am Co- »mnbuspier festmachte.
Handel und Verkehr
Die Klassenlotlerie wird teurer
Ein ganzes Los bis zu 200 Mark
Konkurse. Karl Ficker, Inh. e. gem. Warengeschäfts in Lauf- sen a. N.. und seine Ehefrau Marie Ficker, geb. Förch, daselbst. — Johann Adam Hauser 2, Schre-ner und Bauer in Kälberbronn, Gde. Herzogsweiler. — Raith u. Fritz, G.m.b.H., Strickwarenfabrik in Nutesheim, OA. Leonberg.
Staatenausschuß und Beirat der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie haben, laut „Vorwärts", in Regensburg beschlossen, den Preis des ganzen Staats-Lotterieloses von 120 auf 200 Mark heraufzusetzen, was den Erlös der — in der Zahl unveränderten — 800 000 Lose von 96 auf 160 Millionen, hauptsächlich zugunsten der beteiligten Staaten erhöht. Die laufende und die nächste Lotterie bleiben von der Verteurung zunächst unberührt. „ ,
Die 2. Sigle u. Lie., Schuhfabriken A. G., Kornwestheim, schließt im Geschäftsjahr 1928 einschließlich Vortrag mit einem Reingewinn von 3622000 RM. (i. B. 3721831) RM. ab. woraus wieder 14 v. H. D i v i d e n d e vorgeschlagen werden. Der Rücklage werden 1 Mill. RM. zugennesen, 250 000 RM. für Tan- tiemen verwendet und 412 000 RM. vorgetragen.
Stulkgorker Schlachlviehmarkt, 25. Juni. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 25 Ochsen, 44 Bullen, 300 Jungbullen, 343 Jungrinder, 114 Kühe, 993 Kälber, 2094 Schweine, 7 Schafe. Davon bileben unverkauft: 30 Jungbullen, 30 Jungrinder und 94 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh, Kälber und Schweine mäßig belebt.
Ochsen:
ausgemästet
vollsleischig
tleilchig
Lullen:
ousgemästet
vollsleilckng
fleischig
Iungrinder:
auszemästet voilfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemästet
neüUeiU'"-,
25. 6.
18 6.
Kiihe:
25 6.
57-62
57-62
fleischig
21-30
46-54
46-54
gering genährt
17-20
Kälber:
feinste Mast- und
80-83
53-55
53-54
beste Sa ugkälber
47-51
48-51
miltt. Mast- und
70-78
42-44
—
gute Saugkälber
geringe Kälber
57—07
60-63
60—64
Schweine:
83-84
52-57
52-57
über 300 Pfd.
45-49
45-50
240—300 Pfd.
84—85
260-240 Pfd.
85
160-266 Pfd-
88—84
126—160 Pfd-
80-82
42-49
41-48
unier 120 Pfd
80-82
82-4"
82-89
55 — 64
!8 S. 21-30 16-20
79-82
69-76
d4-65
81-82
81- 83
82- 84 80-82 76—79 76-70
5 I — l'5
Vergleichsverfahren. Inh. des Schuhwarengeschäfts „Schuh Reichner" in Stuttgart, Marktstr. 2, Amalie Reich ner geb. S a ch s, Wttwe, und Georg Reichner, Kaufmann in Stuttgart.
Gestorbene: Konrad Haasts, Reichsbahnhofinfpektor, Bad Liebenzell. — D. Theurer Fünfbronn — Katharine Schlecht, geb. Lang, 51 Jahre, Martinsmoos.
Büchertisch
Neue Hauswirtschaft. Eine Monatsschrift für Reform des Hauswesens. Herausgegeben vor Dr. Erna Meyer, München. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart. Preis im Vierteljahr RM. 2.—, Einzelheft 75
Diese neue Zeitschrift wird gewiß ihren Weg gehen, denn sie entspricht einem wirklichen Bedürfnis der wertesten Frauenkreise. Frau Dr. Erna Meyer wohlbekannt durch ihre wegweisende Arbeit zu neuer Hausführung nimmt hier den Kampf gegen veraltete und unwirtschaftliche Haushaltführung auf. Es geht ihr nicht um ein Mooernsein um jeden Preis' sie will nichts Wertvolles zerstören, aber dem gedankenlosen Weitertrotten in ausgetretenen Geleisen wehren und bessere Wege für die vielbelastete Hausfrau bahnen. Auf dem Gebiet der Hauswirtschaft gibt es ja fortgesetzt Neuerungen, die den Haushalt vereinfachen und verbilligen. Auch darüber unterrichtet die Zeitschrift laufend. Der niedere Preis von vierteljährlich RM. 2.— ermöglicht es auch der weniger bemittelten Hausfrau, die „Neue Hauswirtschaft" zu abonnieren. Die kleine Ausgabe wird sich durch Zeit- und Kraftersparnis reichlich bezahlt machen und bei Neuanschaffungen wird sich die Kenntnis aller Neuerscheinungen auf hausrvirtschaftlichem Gebiet als sehr praktisch erweisen. Die Buchhandlung Zaiser in Nagold versendet auf Wunsch gern Probenummern.
Auf alle in obiger Spalte angezeigten Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung von E. W. Zaiser» Nagold, Bestellungen entgegen.
Stadtgemeinde Nagold.
Am Dienstag, den 2. Juli ds. Js., vormittags 7 — 12 Uhr und nachmittags 2 —6 Uhr, findet auf dem hiesigen Rathause eine
Prüfung
der Quittungskarlen
durch den Kontrollbeamten der Landesversicherungsanstalt statt.
Alle Arbeitgeber, die nicht mehr als TO Versicherte beschäfitgen, haben die Quittungskarten der häuslichen und landwirtschaftlichen Dienstboten, Arbeiter, Gesellen, Lehrlinge ufw. zur Prüfung mit den Lohnbüchern vorzulegen.
Auch alle unständig Beschäftigten und die freiwillig Versicherten, letztere nur, wenn nicht das Stadtschultheißenamt das Kleben der Marken besorgt, haben ihre Quittungskarten vorzuzeigen. Im übrigen siehe den Anschlag am Rathaus.
Nagold, den 25. Juni 1929.
Ortsbehörde für die Arbeiteroersicherung.
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Wie im Vorjahr befasse ich mich auch Heuer wieder mit dem Einkauf von
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Um Bestellungen rechtzeitig ausführen zu können, bitte ich mir Ihren Bedarf bald auf geben zu wollen. 2255
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1 Mädchen im Alter von 15—18 Jahren 1 Kochlehrtochter ohne gegenseuige Ent schädigung
15 Mädchen für Haus- und Landwirtschaft Bewerberinnen wollen sich melden beim
Arbeitsamt Nagold
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