ich, 12. Juni 1928.

Seils 3 — Nr. 135

Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"

Mittwoch. 12. Juni 1929.

ichsyasener Poltzei- ihre glückliche An- dann der Sachver-

Gemeinde- und en

erband württ. Ge» über 11000 Mit- iuni seinen 9. Ver- ersammlung gingen gungen voraus. Vortrag von Ober- über den Verkehr u. Der Verbands- , berührte in seiner Frage der Verwal- enschaft sei gewillk. r öffentlichen Ver- fachung müsse aber larakter aufweisen, ewarnt werden, d im Land zu große zu erwarten, lderung der Staats» e sein. Verbands- te den Geschäfts- ige Wirtschaftslage ung leider nicht zu» zum Körperschafts­gebracht habe. Der it dem 67. Lebens­perschaftsdienst ge» M-Richtlinien sollte ere Dienstlaufbahn den. Der Redner mg eigener Beam- > Reichsbunds der Deutschlands, Dr. inanzpolitische Fra­gstag wurden zwei

tmung besagt u. a.t ausgesprochen, daß en eine letzte kurze geserzt werde. Die ;n, an sich anerken» i n g genauere Fast ng in den zeitlichen beziffert sich auf ;le wurde einstim- Der nächste Der« :att.

)Land

n 12. Juni 1929.

und wegen sich, aber lassen noch tun. Armin.

iarms Fischer

des in Böblingen Zauptmann Alfons Landshut geboren, ahm er als aktiver ch Kriegsende kam Hauptmann nach . Als Führer der Verstorbene große -»auptmann Fischer t 1. Februar 1928 igte. In der kur- nn Fischer weiten den. Die Kleinka- einen Führer und

r, als er mit der verschwollenen Au- , bis alles vorüber sie den Mund zu gar nichts sorgen

de und zog sie mit

und zu ein Stöh- üchtete er in die kleinen Tisch, nnte man ihr scho- mußte? — Wenn er ihr geben? — ikichen, nur für die

zu Boden, den er des Tisches legte, e Buchstaben und

- Zu spät! — bezwang, für den n anderer bereits

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ch zuerst gesträubt, eutewohnung, wie zu tun? — Sollte en sein, daß alles

irte er Trudes bit- ; Worte nicht. Es >em Ton.

taunt zurück. Max mf der Stirn dicke hentuch wegtupfte, ppel da herauf m — Der ganze Hof : der Marbot die ein eiliges Atem- iae: „Was macht

Förderer zugleich. Besondere Ausgaben waren ihm anläß­lich der Fahrten des Luftschiffes „Graf Zeppelin" erwach­sen,' mit Umsicht und unter nicht immer leichten Verhält­nissen hatte Hauptmann Fischer das Kommando über die auf das Zeppelingelände eingerückte Polizeischar durchge­führt. Es mag mit ein Verdienst des nunmehr Toten fein, daß die Start- und Landungsmanöver stets rei­bungslos und ohne Schwierigkeiten vorgenommen werden könnten. Als Flugplatzkommandant für den Flughafen Löwental, der demnächst eröffnet wird, sollte Hauptmann Fischer einige Tage hindurch in Böblingen praktische Er­fahrungen sammeln. Das Schicksal hatte es anders be­stimmt.

Kriegsbefchiidigtenfahrt des A. D. A. E.

In der zum Zwecke der Besprechung der Kriegsbeschä- digten-Fahrt des A. D. A. E. anberaumten Versamm­lung begrüßte der Vorstand, Herr Rechtsanwalt Renz- Nagold die Mitglieder, die aus dem ganzen Bezirk Na­gold erschienen waren. Besondere Begrüßungsworte rich­tete er an die Vertreter der Presse, die er in diesem Falle um ihre werbende Mitarbeit bat. Vertreter des Ober­amtes, Stadtschultheißenamtes und des Bezirkswohl- sahrtsamtes waren dienstlich verhindert, ließen aber Grüße und die Zusicherung der freudigen Mitarbeit und Unterstützung übermitteln. Nachdem Herr Rechtsanwalt Renz über die Ziele und Bestrebungen des A. D. A. C. im allgemeinen einige Ausführungen gemacht hatte, be- zeichnete er die Ausfahrt für die Kriegsbeschädigten als Ehren- und Anstandspflicht gegenüber den Opfern des Krieges. Ein zweiter Moment sei weiter zu beachten, das der Befriedung innerhalb der Bevölkerung, der innere Ausgleich der Volksschichten. Für die 136 Schwerbeschädig­ten des Bezirkes, in deren Vertretung der Vorsitzende des Reichsbundes anwesend war, ist eine Fahrt geplant, die am 30. Juni erfolgen soll, und zwar von Nagold (7.30 Uhr), über Altensteig (8.30 Uhr), Eimmersfeld, Hochdorf, Besenfeld, Schönmünzach, Herrenalb, Wildbad und zurück zu einem gemütlichen Zusammensein mit Abendessen in Altensteig. Unterwegs ist ein Waldpicknick und ein Mit­tagessen in Waldbad geplant. An der Fahrt, die den Kriegsteilnehmern keinerlei Unkosten verursachen und die über die die Betreffenden in den nächsten Tagen durch den Reichsbund der Kriegsbeschädigten Nachricht erhalten wer­den, nimmt eine Musikkapelle von 6 bis 8 Mann Teil, so- daß unterwegs beim Picknick usw. Kurzweil geboten wer­den kann. Die finanzielle Seite wird von den Mitgliedern des A. D. A. L., die außerdem ihre Fahrzeuge zur freien Verfügung stellen, bestritten, doch ist es selbstverständlich, daß auch von Nichtmitgliedern kleinere Gaben für diesen hochherzigen Zweck nicht abgelehnt werden, wenn sie von der einen oder anderen befreundeten Seite in den näch­sten Tagen darum angegangen werden. Dort zu geben ist nicht nur Dankespflicht gegenüber den Menschen, die ihre Gesundheit für die Volksgemeinschaft geopfert haben, son­dern es muß sich ein jeder zur Ehre gereichen lasten, dort mithelfen zu dürfen. Das gleiche gilt für die städt. Be­hörden. vor allem aber für den Bezirksrat, der u. E. nach zweifellos in hohem Maße verpflichtet ist. Vorgänge aus den Nachbaroberämtern beweisen dies aufs beste. So z. B. hat der Vezirksrat Horb für jeden kriegsbeschädigten Teilnehmer 5 ^4l zur Verfügung gestellt.

Die Schaffensfreudigkeit der jungen Nagolder Orts­gruppe des A. D. A. C. ist zu begrüßen, zu begrüßen vor allem auch deswegen, weil sie ihre Arbeit damit beginnt, anderen eine Freude zu machen. Es wäre zu wünschen, daß alle Fahrzeughalter ohne Ausnahme, ob Mitglied oder nicht, sich in diesem besonderen Falle zur Verfügung stellen, daß aber auch alle Kriegsbeschädigten freudig das gerne und von Herzen Gebotene annehmen.

Vorfpielabend

Donnerstag 8.15 Uhr in der evangelischen Stadtkirche: Werke von I. S. Bach. Arien für Sopran. Violine und Orgel, Lieder für Sopran und Orgel, Musik für Violine und Orgel und für Orgel allein. Sopran: Frl. Stoll, Konzertsängerin aus Stuttgart, Violine: Seminarlehrer Roth; Orgel: St. R. Schmid. Um freiwillige Beiträge zur Deckung der Unkosten wird gebeten. Die Opferbüch­sen sind am Eingang aufgestellt.

Der Bezirksobstbauverein Nagold

hielt am Sonntag, den 9. Mai, nachm. 2.30 Uhr eine Ver­sammlung im Gasthaus zur „Sonne" in Simmers- f e l d. Bei der vorausgehenden Ausschußsitzung wurde beschlossen, daß sich der Verein am Landw. Bezirksfest durch Veranstaltung einer Obstausstellung, sowie durch Aufstellung eines Festwagens beteiligt. Neben Obst sol­len auch Gemüse und Blumen ausgestellt werden. Die Prämiierung musterhafter Obstanlagen soll auch Heuer wieder stattfinden und es ist hiezu der Betrag von 100 Mark aus der Vereinskaste bereitgestellt. Ferner soll ein Kurs für gärungslose Früchteverwertung (Süßmost) in Nagold und Altensteig abgehalten werden. Die nächsten Versammlungen sollen in Nagold und Oberschwandorf stattfinden. — Hieran fügte sich eine im Rahmen der Ver­einsbestrebungen stehende öffentliche Versammlung.

Ehrung eines Lolksdichlers Im Rundfunk. Der Südfunk wird am 12 . Juni (615 Uhr) das Andenken an einen Volksdichter be­leben, der in seinen noch heute lesenswerten Erzählungen aus der bäuerlichen Welt alle Stufen vom Hochpoetischen bis zum sehr Derben durchlaufen hat: Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius). Der Literarhistoriker der Freiburger Universität, Prof. Witkop, will über Bitzius und die Anregungen, die er der erzählenden Dichtung gegeben hat, in seiner bekannt volkstümlichen Weis« plaudern.

*

Haiterbach, 11. Juni. Schießbahneinweihung. Bei der bisherigen Schießbahn haben sich trotz des an und für W günstigen Geländes im Laufe der Zeit mancherlei Mißstände ergeben, insbesondere war die weite Entfer­nung für die Abhaltung der Schießübungen von Nachteil, st daß sich eine Verlegung in den näher gelegenen, an der Straße nach Nagold befindlichen Zwerenberg als notwen­dig erwiesen hatte. Dank dem Entgegenkommen der Stadtgemeinde konnte daselbst die Errichtung einer neuen Bahn in Angriff genommen werden. Die Einweihung sollte in Verbindung mit einem öffentlichen Preisschießen am vergangenen Sonntag stattfinden. Leider hatte die Veranstaltung unter der Ungunst der Witterung zu lei­den und mußte auf den kommenden Sonntag verschoben werden. — Der Schwarzwaldoerein unternahm am Sonn­tag mittelst Kraftwagen einen Ausflug nach Wildbad und stattete auf dem Rückweg den Hirsauer Klosterspie­len einen Besuch ab.

Wildberg, 12. Juni. Zur Schultheißenwahl in Nieder- ?°stu OA. Brackenheim wird unter dem 10. Juni gemel­kt: Bei der gestrigen Ortsvorsteherwahl haben

Ae gehe» in Mnb?

Vergessen Sie aber vor Ihrer Abreise nicht, Ihre Heimatzeitung, die über alle Ereignisse aus der weiteren und näheren Heimat getreulich berichtet und Sie über alle Sie interessierende Fragen auf dem Laufenden hält, von der Geschäftsstelle nach­senden lassen.

Verlag „Der Gesellschafter", Telefon 29.

von 329 Wahlberechtigten 295 abgestimmt. Davon ent­fielen auf den bisherigen Ortsvorsteher Weinmann 57 Stimmen und auf Stadtschultheiß a. D. d'Argent von Do­bel 23-1 Stimmen. d'Argent war früher Stadtschultheiß in Wildberg OA. Nagold.

Effringcn, 11. Juni. Sängerlorbceren. Unser Gesang­verein Eintracht beteiligte sich am letzten Sonntag an dem Gausängerfest in Stammheim und errang einen 1. Preis außer Gau. Dem Verein ist im letzten Winter eine Anzahl Mitglieder beigetreten, so daß er nun 15 Sänger zählt und wieder über gutes Stimmenmaterial verfügt. Seine Leistungen lassen einen deutlichen Aufstieg erken­nen. Wir wünschen dem Verein zu seiner Weiterentwick­lung alles gute.

Herrenberg, 11. Juni. Bezirksratssitzung. Dem Führer eines Kraftrads, dem der Führerschein entzogen werden sollte, wird eine Verwarnung erteilt. — Die am 12. Mai d. I. in Oberndorf stattgefundene Gemeinde- ratswahl wird für ungültig erklärt. — Die Ver­pflegungssätze im Bezirksk rankenhaus werden mit Wirkung vom 1. Juli ds. Js. ab vorbehaltlich der Zustimmung der Amtsversammlung wie folgt erhöht: Für Einheimische 1. Kl. von 6 50 ^l auf 7 80 -st: 2. Kl. von 4 80 -st auf 5.70 -st., 3. Klasse von 3 --st auf 3.60 -st: für Auswärtige 1. Klasse von 7.80 -st auf 9.30 -st, 2. Klasse von 5 80 -/st auf 6.80 -st, 3. Klasse von 3 60 -st auf 4.30 -st. Für Mitglieder der Krankenkassen: für Einhei­mische von 2.70 -st auf 3.20 -st, Auswärtige von 3.20 -st auf 4.30 -st. Ferner wird das Verpflegungsgeld für FUr- sorgekranke auf 3 -st und für Versicherte der Landesver­sicherungsanstalt Württemberg auf 4.30 -st festgesetzt. — Der Bezirksrat nimmt Kenntnis, daß die Kraftfahr- linie Ergenzingen-Mötzingen-Nagold-Baisingen durch Erlaß des Innenministeriums vom 19. Mai 1929 geneh­migt worden ist. — Für Zwecke der Förderung der O b st- absatzregelung sollen vorbehältlich der Zustimmung der Amtsversammlung 2500 -st im Voranschlag eingestellt werden mit der Maßgabe. Laß die Gemeinden und die Landw. Organisationen sich entsprechend beteiligen. — Die Vergütung der im Jahr 1928 entstandenen Amts- vergleichungs kosten an die Gemeinden wird vorbehältlich der Zustimmung der Amtsversammlung ge­nehmigt. — Die Tagesordnung zu der am 20. Juni ds. Js. im Rathaussaal in Herrenberg stattfindenden Amtsversammlung wird festgestellt.

Wirbelstürme in Amerika. In mehreren Ortschaften der Staaten Minnesota und Wisconsin haben Wirbelstürme schweren Schaden angerichtet. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, zwei Personen sind getötet worden, viele andere haben Verletzungen erlitten.

Letzte Nachrichten

Graf Julius Andrassy gestorben.

Budapest, 12. Juni. Der frühere Außenminister Graf Julius Andrassy. der sich am Dienstag mittag wegen eines schweren Prostataleidens einer Operation unterzie­hen mußte, ist um 18 Uhr an den Folgen der Operation im Alter von 69 Jahren gestorben.

Graf Julius Andrassy wurde am 30. Juni 1860 als Sohn des bekannten im Jahre 1890 verstorbenen ungari­schen Staatsmannes gleichen Namens geboren. Seit 1884 hatte sich Andrassy der zunächst als Botschaftsattache in Konstantinopel und Berlin tätig war, der parlamentari­schen Tätigkeit im ungarischen Abgeordnetenhaus gewid­met. Kurz vor dem Kriegsende wurde er der letzte gemein­same Außenminister der Donaumonarchien. Die Revolu­tion enthob ihn seines Amtes. Anläßlich der letzten Wah­len im Dezember 1926 wurde Andrassy wieder ins Ab­geordneten- noch ins Oberhaus gewählt. Während des Wahlkampfes erklärte er, daß sein Programm die Treue zum gesetzmäßigen König sei. In der Weihnachtsnummer des „Pesti Hirlap" 1927 veröffentlichte er einen Aufsatz, in dem er für eine Personalunion mit Oesterreich eintrat. Wiederholt nahm er Veranlassung, sich in scharfen Aeuße- rungen über die gegenwärtige Regierung in Ungarn aus­zusprechen.

Generaldirektor Colsman tritt zurück.

Berlin, 12. Juni. Nach einer Meldung Berliner Blät­ter aus Friedrichshafen wird Kommerzienrat Dr. ina eh. Colsman auf Grund eines in der am Dienstag nachmit­tag abgehaltenen Gesellschafterversammlung des Luft­schiffbau Zeppelin zustandegekommenen Beschlußes am 1. Juli in freundschaftlichem Einvernehmen mit den Gesell­schaftern seine Stellung als Generaldirektor des Luitickiff- baues Zeppelin niederlegen, um sich volkswirtschaftlichen Aufgaben zuzuwenden.

Weitere Mißtraucnsanträge gegen Severing.

Berlin, 12. Juni. Auch die kommunistische und. die deutschnationale Reichstagssraktion baben Mißtrauens­anträge gegen den Reichsinnenminister Severing im Reichstag eingebracht.

Die „Soerigc" wieder unterwegs.

Berlin, 12. Juni. Wie ein Berliner Blatt aus Rey­kjavik meldet, ist das Flugzeug „Sverige" nach verun­glückten Versuchen um 5.23 Uhr nachmittags zum dritten Male zum Weiterflug nach Grönland gestartet.

Spiel und Sport

Fugball.

Haiterbach 1 gegen Altensteig 3 ,5:0 (4:1).

Punkt 2.30 Uhr gab am Sonntag der Schiri das Leder frei. Altensteig trat nämlich zu seinem fälligen Retourwettspiel an. Es entwickelte sich gleich ein rassiger Kämpf. Da es um Punkte ging, war das Spiel sehr scharf. Haiterbach hat Anstoß. Der Ball wandert von Mann zu Mann auf das gegnerische Tor. Doch kann Haiterbach zu keinem Erfolg kommen, da die Hin­termannschaft gut auf der Hut ist. Da aber der Altensteiger Verteidiger Hand macht und das erste Tor schon eingeschos­sen war, pfiff der Schiedsrichter 11-Meter-Ball, der unhalt­bar eingcsendet wird. Jetzt stand die Partie 1:0 für Haiter­bach. Der Kampf nimmt immer mehr an Schärfe zu. Haiter­bach läßt sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen. Etwa in der 30. Minute fällt das 2. Tor für Haiterbach. Al- tensteig legt sich jetzt mächtig ins Zeug, kann aber zu keinem Erfolg kommen. Mit dem Stand 2:0 für Haiterbach ging es in die Pause. Scharf geht der Kampf nach der Pause weiter. Die Haiterbacher Mannschaft ist jetzt nicht mehr zu schlagen. Altensteia will das Ehrentor erzielen, kann aber zu keinem Erfolg kommen. Da die Haiterbacher Hintermannschaft gut auf den Beinen ist. So kann der Haiterbacher wieselflinke Sturm noch 3mal einsenden. Damit war der Kampf entschie­den und das Spiel für Haiterbach gewonnen. Wir wünschen unserer Mannschaft auf weiterhin ein ehrenvolles Abschneiden in der B-Klasse und geben ihr viel Glück mit auf den Weg. Ein Herr Beck aus Bad Liebenzell leitete das Spiel gut und korrekt.

Aus aller Welt

Fochs Bruder gestorben. Der ältere Bruder des Mar­schalls Foch, der Iesuitenpaker Germain Foch, ist in Paris im Alker von 76 Jahren gestorben.

Wahlköpenickiade. Während der Studentenschafkswah- len an der Berliner Handelshochschule erschien ein Mann im Wahllokal und erklärte, er sei vom Borstand der Stu­dentenschaft beauftragt, die Wählerlisten dem Borstand aus kurze Zeit zur Einsicht zu überbringen. Die Listen wurden dem Kerl tatsächlich ausgehändigt, mit ihnen ist er verschwun­den. Einige Wahlvorsteher glaubten noch ein übriges tun zu müssen und überbrachten die llrnen samt den abgegebenen Stimmzetteln dem erstaunten Borstand. Dieser klärte str dann auf, daß sie einem frechen Schwindel zum Opfer gefallen seien.

28 Personen an Typhus erkrankt. — 6 Todesfälle. In Heppenheim bei Weinheim hat sich der Typhus trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen weiter ausgebreitet, so daß in die Isolierbaracken der Heidelberger Kliniken allein 28 Typhus­kranke eingeliefert werden mußten. Auch im- benachbarten Heddesheim ist ein Fall zu verzeichnen gewesen.. Bisher sind sechs Typhuskranke gestorben.

Flugzeugabsturz. Infolge Versagens des Motors stürzte am Montag über dem Habichtwald bei Kassel ein von dem Eigentümer Lapp aus Erfurt gesteuertes Sportfkugzeug D 1578 unterhalb des Elfbuchenturms ab. Der Fahrer erlitt nur geringfügige Verletzungen, während eine mitfliegende Dame schwer verletzt wurde. Das Flugzeug wurde verhält­nismäßig leicht beschädigt.

Plündernde Rekruten. In dem polnischen Ort Aaleszeky plünderten etwa 50 Rekruten die Geschäfte der Stadt. Es kam zu einem blutigen Kampf, in dem mehrere Rekruten getötet wurden.

Handel und Verkehr

Erhöhung der Schutzzölle. Der Reichsverband deutscher Schuh« Händler verlangt in einer Eingabe an die Reichsregierung B«< seitigung der einseitigen Belastung durch die Gewerbesteuer und der Bevorzugung der Konsumvereine. Heranziehung des Schuh­handels zu den Gemeinde- und Staatslieferungen und Erhöhung des Zolls aus Ausiandschuhe.

Aus der Lankwelt. Die Dresdner Bank erzielt« kn Jahr 1928 einen Umsatz von 225,5 Milliarden, was gegenüb» dem Vorjahr eine Erhöhung von rund 40 Milliarden RM. be­deutet. Der Umsatz der deutschen Discontogesellschafl steigerte sich von 1i3.8 um 7 auf 120,6 Milliarden RM. Di« Bilanzsumme bei der Dresdner Bank beträgt 2346 Millionen RM. (1927: 1884 Mill,), die Dividende wie im Vorjahre 10 Proz., das Aktienkapital wie im Vorjahr 100 Millionen RM. »

Streik. Die Kraftdroschenführer in Hamburg, Altona und Wandsbeck sind in den Ausstand getreten.

Yamburg-Amerika-Linie. Der Hapagdampfer „Albert Ballin", der am 31. Mai von Euxhaven abgefahren ist, ist am 10. Juni 7.30 Uhr in Neuyork eingetrossen.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 11. Juni. Dem heutigen Markt waren zugetrieben: 19 Ochsen, 32 Bullen, 250 Jungbullen, 273 Jungrinder. 120 Kühe, 909 Kälber, 1567 Schweine, 17 Schafe. 1 Ziege. Davon blieben unverkauft 10 Jungrinder, 20 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh belebt, Kälber ruhig, Schweins mäßig belebt.

Ochsen;

ausgemästet

oollfleischig

klitschig

Bullen:

ausgemästet

vollfleischig

klitschig

Jungrinder: auszemästet voilsteischlg fleischig gering genährt

«Uhr:

ausgemästet

vollfleischig

11. 6.

6 6.

«llhe:

11. 6.

6. «.

57-62

—

fleischig

21-30

21-2S

46-53

—

gering genährt

16-20

16-20

Kälber:

feinste Mast» und

52—54

50-52

beste Saugkälber

80-83

79-88

48—50

46—49

mitdl. Mast» und

—

—

gute Saugkälber

70-76

68—76

geringe Kälber

58-68

60-66

60—64

59—62

Schweine:

52-57

51-57

über S00 Pfd.

79-80

75-76

45-50

45-48

S40-S0VPfb.

79-81

76-77

200-240 Pfd.

80-82

76-78

160—200 Pfd.

77-80

74—78

120-160 Pst».

72-75

66-72

42-48

unter 120 Pst».

72-75

66-72

32-69

—

Sauen

54-63

52-60

Frachtpreise. Lllwangen: Weizen 12—12.30, Roggen 9 bis 10.30, Gerste 10.50, Dinkel 7.70, Hafer 10.20—10.60. — Ravens- bürg: Korn 12.25—12.50, Besen 9.35. Weizen 11.75—11.95, Roggen 10,50-11, Gerste 10.80—11.50. Haber 10-10.30. — Saolgau: Weizen 12, Dinkel 8.70, Hafer 11. — Reutlingen: Weizen 13 bis 14, Dinkel 11.20, Gerste 12.30—13, Haber 10.50-13. — Urach- Dinkel 9.60-9.90, Roggen 11. Gerste 11.50-11.75, Haber 11.50 bis 12.50. — Ulm: Weizen 11.10—11.30, Gerste 10.70, Haber 10.S0 bi- 11.60

Wetter

Der Hochdruck über dem Kontinent kommt jetzt zur Geltung. Für Donnerstag und Freitag ist mehrfach aufheiterndes, aber noch zu Gewitterbildungen geneigte» Wetter zu erwarten.

Familieu-Rachrichte»

Verlobte: Frida Bäuerle — Eugen Haisch, Besenfeld- Klosterreichenbach.

Vermählte: Karl Koch — Marie Kolmbach, Erzgrube Fünfbronn — Christian Heinzelmann Berta Fritz, Kälberbronn—Pfalz- grafenwerler.

Gestorbene: Joh. Adam Wurster, Gutsbesitzer, 70 Jahre alt, Hochdorf OA. Freudenstadt.