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Mit den illustrierten BeilagenFeierstunden" Unsere Heimat",Die Mode vom Tage".

! Bezugspreise: Monatlich einschließlich Trägerlohn ! lti 1.60; Einzelnummer 10 -Z. Erscheint an ? jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im ! O.-A.-Bezirk Nagold. Schriftleitung, .Druck und Verlag v. E. W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold

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Mit der landwirtschaftlichen Wochenbeilage: Haus-, Garten- und Landwirtschaft"

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Nr. 130 Gegründet 1827 Donnerstag, den 6. Juni 1S2S Fernsprecher Nr. 29 103. Jahrgang

38017 Millionen Tribut

Dr. Skrefemann ist mik seiner Frau und in Begleitung verschiedener Beamten am Mittwoch abend nach Madrid abgereisk. In Paris wird er die Reise aus einige Stunden unterbrechen, um sich mit den deutschen Sachverständigen in der deutschen Botschaft zu besprechen. Am 18. Juni wird Dr. Stresemann wieder in Berlin erwartet.

Der gemeinsame Bericht der Reparakions-Sachverstän­digen soll, wie verlautet, am Freitag mittag 12 Ahr von sämtlichen Teilnehmern, auch von den belgischen, unterzeich­net werden, nachdem über die belgischen Markforderungen im Grundsatz bereits eine Einigung erzielt ist.

Mac Donald hat den Auftrag des Königs zur Kabi­nettsbildung angenommen.

Mac Donald erklärte einem Ausfrager des Petit Pari- sien, die neue Regierung werde eine praktische Politik der Abrüstung und des Friedens betreiben und sich gegen alle Bündnisse erklären. Mik Amerika werde sie wegen der Ab- rüskungs- und Kriegsschuldenfrage Fühlung nehmen.

Das neue englische Parlament wird am 25. Juni zu- sammenkreken.

DerDaily Telegraph" meldet, Präsident Hoover schlage der englischen Regierung vor, die Vereinigten Staaten wer­den auf den beschlossenen Bau der 15 neuen Panzerkreuzer verzichten, wogegen England eine annähernd gleiche Zahl von im Bau begriffenen oder bereits schwimmenden Kreu­zern abwracken soll. Der Kreuzerbau soll in Zukunft ein­geschränkt werden.

Die Lakeranverkräge sollen am nächsten Freitag unker- zeichnek werden-

Die Siedlung von Lampitello am Vesuv, die Terzigno vorgelagert ist, wurde von den glühenden Lavamassen zer­stört, ebenso der Wasserwerksbehälker von Terzigno. Leh terer Ort ist von den Bewohnern geräumt.

Der Vertrag zwischen Chile und Peru, der den Jahr­zehnte dauernde» Streit um das Tacna-Gebiet beendet, ist am 3. Juni unterzeichnet worden. Rach dem Vertrag wird das sehr wertvolle an Salpeter und Metallen reiche Gebiet in der Meise geteilt, daß Chile den kleineren Teil von Tacna an Peru abkrikk, während Peru eine Abfindungssumme von 24 Millionen Mark bezahlt.

Die Forderungen der preußischen Landeskirchen zum Konkordat

Berlin» 5. Juni. Die evangelischen Landeskirchen Preu­ßens haben gemeinsam in einem Schreiben an das preu­ßische Staatsministerium noch einmal ihre Forderungen auf gleichzeitigen und gleichwertigen Vertragsabschluß mit der evangelischen Kirche erhoben, wenn das Konkordat mik der römischen Kurie abgeschlossen würde. Ohne erkennbaren Grund seien die schon im Herbst 1927 eingeleiteten Verhand­lungen mit der evangelischen Kirche nach einigen Monaten von der preußischen Regierung eingestellt worden. Die Landeskirchen sehen sich daher jetzt, nachdem die Regierung zu einer Verständigung mir der Kurie gelangt sein soll, genötigt, die Regierung um eine bestimmte Erklärung zu bitten, ob sie nunmehr bereit sei, die Verhandlungen wieder aufzunehmen mit dem Ziel, auch mit den evangelischen Kirchen zu einer vertragsmäßigen Regelung zu gelangen. Soweit es an den evang- Kirchen liegt, könnten diese Ver­handlungen in kürzester Zeit zum Abschluß gebracht werden.

Hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Stellung zur Konkordats­frage verweisen die Kirchen auf frühere Erklärungen und behalten sich besonders gegenüber den noch nicht bekannten Bestimmungen des Konkordats volle Freiheit der Stellung­nahme vor.Die Grundsätze der Parität würden in einem entscheidenden Punkt verletzt sein, wenn der katholischen Kirche für ihre Organisation und die finanziellen Bedürf­nisse ihrer Verwaltung eine vertragsmäßige Garantie ge­geben würde, während die evangelischen Kirchen lediglich auf einseitig erlassene und deshalb auch der Möglichkeit ein­seitiger Aenderung unterworfene slaatsgesetzliche Bestim­mungen angewiesen wären."

Zum Schluß geben die preußischen Landeskirchen die Erklärung ab, daß es nicht als Sicherung der Parität an­gesehen werden könne, wenn die Staatsregierung sich etwa grundsätzlich bereit erkläre, später, nach Verabschiedung des Vertrags mit der Kurie, auch mit den evangelischen Kirchen Verträge abschließen zu wollen.

Das preußische Konkordat und die Große Koalition

Berlin, 5. Juni. In der Vorstandsfitzung der Demokra­tischen Partei, die sich mit der Konkordatsfrage in Preußen befaßte, wurde erklärt, daß die Demokra- kratische Partei dem Konkordat nur zu stim­men könne, wenn auch die Deutsche Volks­partei es ann-hme, die die Bedingung stellt, daß die Große Koalition auch in Preußen durchgeführt und die Deutsche Volkspartei in die Regierung ausgenommen wird. Für diesen wahrscheinlichen Fall würden einige demokra­tische Mitglieder der preußischen Regierung zum Rücktritt

Nach Angaben der französischen Sachverständigen- Gruppe wurde am Menstag die Gesamtziffer der Tribut veröffentlicht. Die deutsche Abordnung hatte den Gegen- «vartswert des neuen Voung-Abkommens auf 33 bis höch­stens 34,2 Milliarden Goldmark berechnet. Nach der amt­lichen französischen Berechnung dagegen sind es 38 017 Millionen Goldmark, wozu dann noch die Son- derentschädigu. ng an Belgien kommt, über die im Grundsatz ebenfalls schon eine Einigung herbeigcstihrt sein soll.

Der Tribut setzt sich folgendermaßen zusammen:

1. Fünf Monate Dawesplan vom 1. April bis 31. August 1929 1240 Mill. Goldmark.

2. Vom 1. September 1929 bis 31. März 1966, der zu einem Zinssatz von 514 Proz. berechnete Gegenwarts­wert von 37 Annuitäten je im Durchschnitt von 1988 Mill. Goldmark, 32 886 Mill. Goldmark.

Rom, 5. Ma>i. In der römischenStampa" veröffentlicht der Generalsekretär des Jndustriellenverbands, Gino Oli­vetti, einen vielgelesenen, bisher von der Regierung zurück­gehaltenen Aufsatz über die amerikanischen Drohungen, in dem es u. a. heißt: Sicherlich erreicht diese amerikanische Politik den Gipfel des Eigennutzes. Die Vereinig­ten Staaten besitzen mehr als die Hälfte des in der Welt vorhandenen Gollies. Sie sind Besitzer oder kontrollieren mehr als die Hälfte der gesamten Weltrohstofferzeugung, oerlangen von den ehemaligen Verbündeten die Bezahlung aller ihrer Kredite, schließen der Einwanderung ihre Pfor­ten, schützen auf jede Weise ihre Handelsmarine, schließen kFs kremden Banken aus, bemächtigen sich allmählich der wich- r/gsten industriellen Werke in der ganzen Welt, dulden kein» Opposition und verstärken überall ihren wirtschaftlichen Imperialismus. Und alles das genügt noch nicht.

veranlaßt werden. In Betracht kommen besonders der preußische Kultusminister Becker und der Staatssekretär -m Innenministerium, Dr. Ab egg, deren Stellen durch Mitglieder der Deutschen Volkspartei besetzt werden sollen. Dr. Abegg soll Oberpräsident in Stettin werden.

»

Der preußische Ministerpräsident Braun hat die Frak­tionsführer der Regierungsparteien auf Freitag eingeladen, um ihnen den Inhalt des Konkordats mitzuteilen.

Neueste Nachrichten

Berkehrsfragen

Berlin, 5. Ium. Im Haushaltausschutz des Reichstags warnte Abg. Schultz-Bromberg (Dnat.) davor, das kost­bare nationale GutGraf Zeppelin" für die private Unter­nehmung der Polarforschung aufs Spiel zu setzen. Abg. Brüninghaus (D. Vp.) sprach sich gegen ein Monopol der Lufthansa aus. Ohne Wettbewerb gebe es keinen Fort­schritt. Ministerialdirektor Brandenburg erklärte, aus der Nordpolfahrt entstehen dem Reich keinerlei Kosten. Abg. Groß (Z.) bedauerte, daß Hauptmann Köhl ins Auslandgehe, weil er in Deutschland keinen Wirkungs­kreis finde.

Der Ausschuß nahm dann eine Entschließung an, die den Rechnungsunterausschuß beauftragt, bei der Durchsicht der Haushaltrechnung 1928 den Haushalt des Reichsverkehrsmini st eriums besonders ge­nau zu prüfen. Ferner wird ein Antrag Groß an­genommen, der den Reichsverkehrsminister Stegerwald ersucht, nochmals die Frage der Verlegung der Ver- suchsanstaltnachStuttgartzu erwägen, bevor die für die Versuchsanstalt im Haushrlt vorgesehene Summe ausgegeben wird. Ferner wird eine Entschließung an­genommen, die Reichsregierung wolle dem Reichstag die Grundsätze bekannt geben, nach denen beim Reichsbahn­zentralamt die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen erfolgt. Auch eine Uebersicht über die verhältnismäßige Beteiligung der einzelnen Länder und Wirtschaftsbezirke bei diesen Vergebungen soll vorgelegt werden. Dann entspinnt sich eine Aussprache über die Auto- rennstraße Nürburg-Ring und den preußischen Landrat, der diese Ausgaben des Reichs veranlaßt hat. Von der Reichsregierung wird dazu erklärt, daß die preu­ßische Regierung den Landrat in Schutz nehme. Das Reich solle aus diesem Unternehmen herausgehen. Darauf wird folgende Entschließung genehmigt:Die Reichsregierung wird ersucht, 1. über die im Reichshaushaltplan für das Rechnungsjahr 1929 zur Förderung der Gebirgsrenn- und

3. Verzinsung und Teilrückzahlung der Dawesanleihe im Jahresdurchschnitt von 61,8 Mill. ergibt einen Geaen- wartswert von 1021 Mill. Goldmark.

4. Der Gegenwartswert der 22 letzten Jahres­zahlungen, die Deutschland vom 1. April 1966 an für die Abdeckung der interalliierten Kriegsschulden zu bezahlen hat, 2870 Mill. Goldmark; das ergibt zusammen 38 017 Millionen Goldmark.

Davon erhält Frankreich nach Angabe der franzö­sischen Sachverständigen reichlich die Hälfte, nämlich 19 367 Mill. Goldmark, also nicht weniger als 117 751 Mill. Franken. Es verbleiben Ihm also nach völliger Rückzahlung seiner Kriegsschulden noch 42 Milliarden Franken ReparativnssolL, die es zur Abtragung seiner i n - neren Schuld verwenden wird.

der amerikanische Markt soll noch mehr jeder fremden Ein­fuhr verschlossen werden, und zwar in dem Augenblick, da ^ie amerikanische Industrie und Landwirtschaft sich dara" machen, mit ihren Erzeugnissen alle fremden Märkte zu- übersAwemmen. Gegenüber der allgemeinen Gegen­bewegung, die die amerikanische Politik in ganz Europa er­fahren hat, wäre es nicht unmöglich, daß die Frage von allen interessierten Ländern gemeinsam geprüft würde. Sicherlich wächst beständig die Notwendigkeit einer einträch­tigen Prüfung der Lage Europas Amerika gegenüber. Es ist eine Notwendigkeit, die der Völkerbund bereits hätte füh­len müssmi, wenn er nicht allzusehr darauf bedacht wäre, die Vereinigten Staaten gut zu behandeln. Aber es handelt sich um eine Notwendigkeit, die immer dringender wird, wenn man nicht ruhig der Eroberung Europas durch die ameri­kanischen Geldmänner zusehen will.

Prüfungsstraße Nürburgring eingestellten 2 Millionen Mark hinaus dem Nürnburgunternehmen in Zukunft keiner­lei weitere Reichsmittel in irgendwelcher Form unmittelbar oder mittelbar zuzuwenden; 2. die Beteiligung des Reichs an der verunglückten Nürburgring-G! m. b. H. sofort zum Erlöschen zu bringen.

Verlängerung des Republikschußes

Berlin, 5. Juni. Die Regierungsvorlage über die Ver­längerung des Republikschutzgesetzes um 3 Jahre wurde», gestern von dem zuständigen Ausschuß des Reichsrats an­genommen. Sie kommt morgen im Plenum des Reichsrats zur endgültigen Verhandlung.

Anträge auf Erhöhung des Kartoffel- und Futkerzollsahes

Berlin, 5. Juni. Die Deutschnationale Bolkspartei, die Christliche Bauernpartei und die Deutsche Bauernvartei haben im Einvernehmen mit den Führern der landwirtschaft­lichen Spihenorganisationen Brandes, Schiel«, Hermes und Fehr dem Reichstag zwei Anträge auf Erhöhung der Kar­toffelzölle und des Futterzolls eingereichk. Den Anträgen sind ausführliche Begründungen beigegeben.

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Selbstmord eines LandratH

Wanzleben, 5. Juni. Der Landrat des Kreises Wanz» leben, Regierungs-Bezirk Magdeburg, Kehling, hat sich gestern in seinem Dienstzimmer erschossen. Kehling ge­hörte der sozialdemokratischen Partei an.

polnische Minderheilsschule in der deutschen Grenzmark

Schneidemühl, 5. Juni. In Zakrzewo im Kreis Flatow wurde auf Antrag des polnischen Schulvereins eine wei­tere polnische Minderheitsschule eröffnet. Zur Aufnahme meldeten sich 117 Kinder, 10 weniger als im Antrag de» polnischen Schulvereins angegeben worden waren. An der polnischen Schule werden vier Lehrkräfte unterrichten, drei Lehrer und eine Lehrerin. In Polen werden die deut­schen Schulen unterdrückt, in Deutschland errichtet man neue polnische Schulen.

Der Spionagefall in der Tschechoslowakei

Prag, 5. Juni- Der verhaftete Hauptmann -es General- siabs Falout, der dem Verband der unabhängigen Legio­näre angehört, hat gestanden, daß er zugunsten Deutschlands Spionagedienste geleistet und dafür 4000 Mark monatlich erhalten habe. Helfer habe er nicht gehabß Der Minister filr Nationalverkeidigung, Udrzal, erklärt» im Abgeordnetenhaus, es sei kein Schriftstück verloren ge­gangen, das die Staatssicherheit irgendwie in Gefahr brin­gen könnte.

Völker Europas, vereinigt Euch"

Italienische Kritik an der amerikanischen Wirtschaftspolitik