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Nagolder Tagblatt »Der Eeselllchattee
Mittwoch, 5. Juni 1929
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Acht Interpellationen und 21 Anträge .die'mit der"Etäts-
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beratung verbunden seien, beschäftigten sich mit Fragen des
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Mittelstands. Der Mittelstand habe ein Anrecht darauf, daß al ir
einmal in einer Etatsrede des Reichswirtschaftsministers seine Nöte eingehend behandelt werden. Auch die Reichs- regierung sei der Auffassung, daß die Betätigung der öffentlichen Hand in angemessenen Grenzen zu halten sei. Die Klagen richteten sich besonders gegen Länder und Gemeinden. Reichsgesetzliche Maßnahmen seien schwierig, würden aber im Rahmen der Reichsreform möglich sein. Zurzeit müsse die Kontrolle den Länderparlamenten überlassen blei- beiden. Eine steuerliche Bevorzugung solcher Betriebe sei allenfalls dann möglich, wenn es sich um notwendige, aber unrentable Betriebe handle. Der Minister begrüßt die neuerdings vom Ausschuß angenommene Entschließung, wonach
die Besteuerung der Öffentlichen Hand einer Prüfung unterzogen werden soll.
Die Deckung des Bedarfs der Behörden müsse unter besonderer Berücksichtigung des mittelständischen Gewerbes erfolgen.
Zu den Fragen der Vohnungswirkschafk erklärt der Minister, daß eine Benachteiligung des privaten Baugewerbes gegenüber den sozialen Baubetrieben verhindert werden wüste. In der Kreditfrage spricht sich der Minister gegen die Gründung eines neuen Instituts und die Bereitstellung neuer Sonderkredike aus, er tritt dagegen für die Stärkung und Vereinheitlichung der bestehenden Institute, insbesondere für die Beteiligung des Reichs an der Preußenkasse ein. Der Einzelhandel müsse sich in seinem Existenzkampf besonders des genossenschaftlichen Zusammenschlusses bedienen-
Württemberg
Stuttgart. 1. Juni. DerneueVorstanddesForst- amts Stuttgart. Der Staatspräsident hat auf dos Forstamt Stuttgart als Nachiolger für den verstorbenen Forstrat Lang den Forstmeister Rümelin in Lienzingen feinem Ansuchen enstprechend versetzt.
Vom Tage. An einem Neubau im Gewand Eiernest stürzte am 3. Juni nachmittags ein 15 Jahre alter Flaschnerlehrling infolge eigener Unvorsichtigkeit etwa 12 Meter hoch ab. A zog sich schwere Verletzungen zu und wurde nach dem Marienhospital verbracht. — Der Leichnam des am SO. Mai beim Mühlkanal in Cannstatt in den Neckar gefallenen 6 Jahre alten Knaben ist am Wehr des Elektrizitätswerks in Münster geländet worden. — In einem Haus der Neckarstraße hat ein 37 Jahre alter verheirateter Mann in selbstmörderischer Absicht Salzsäure getrunken. Der Lebensmüde befindet sich jetzt im Cannstatter Krankenhaus. — Heute vormittag verübte in einem Haus der Tunzhofer- strahe ein 56 Jahre alter Witwer Selbstmord, indem er sich mit einem Küchenmesser einen tiefen Schnitt in die linke Halsseite beibrachte.
Leonberg, 1. Juni. Todesfall. Oberamtspfleger Besserer, ein allgemein beliebter, tüchtiger ^ean^e^ ist heute im Alter von 55 Jahren gestorben.
Gmünd, 4. Juni. TagungderKonditormeister und der Juweliere. Aus dem ganzen Land kamen dieKonditormeister zum 27. Landesverbandstag selbständiger Konditoren Württembergs, des weiteren aus ganz Deutschland die Besucher der Fachtagung der Juweliere. An neuen Ausstellungen in der Staat!. Höheren Fachschule wurden eröffnet die Ausstellung von Schülerarbeiten, von bedeutsamem künstlerischen Schaffen in den verschiedenen Werkstätten und Klassen zeugend, die neue Werbegraphik und in einer geschmackvollen Ladenstraße eine reichhaltige Schaufensterschau.
Crailsheim, 4. Juni. Jung verdorben. Die erst V Jahre alte, aus einer Fürsorgeanstalt entwichene Johanna Bacher aus Stuttgart schlich sich in die Wohnung eines Beamten ein, wo sie alles durchstöberte. Zurückkehrende Familienangehörige fanden die Wohnung von innen verschlossen. Nach Eintreffen eines Landjägers wurde die Wohnung geöffnet und nach dem Dieb gesucht, der im letzten Mmmer der Wohnung unter einem Tisch versteckt gefunden wurde. Das Erstaunen war groß, als sich der dreist« Eindringling als ein Kind entpuppte. Das Mädchep wurde wieder in die Anstalt, aus der es entwichen war, verbracht.
Waiblingen, 4. Juni. Wettbewerb für ein Ber- waltungsgebäude. Die Allg. Ortskrankenkasse schrieb einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Verwaltungsgebäude aus. Das Verwaltungsgebäude soll erhallen eine Schalterhalle mit 8 Schaltern, einen Sitzungssaal, fünf Zimmer für die Verwaltung, zwei Zimmer für die Vertrauensärzte, eine Zahnklinik mit drei Operationsräumen, ein Arbeitszimmer des Chefarztes, Röntgen- und Technikerzimmer» Büro neben Warteräumen, Badezellen, Re- gistrckkuren u- a.; auch zwei geräumige Wohnungen sollen eingebaut werden.
Backnang, 4. Juni. Der flüchtige Kassier des Arbeitsamts. Zu der Flucht des Kassiers B. wird berichtigend mitgeteilt, daß ihm keine Stellung als Direktor eines Arbeitsamts übertragen werden sollte. Er hat auch keinen Bruder in Spanien. Die Unterschlagung von 3800 Mark und seine Flucht mit einer Kellnerin ist aber Tatsache.
Vom bayrischen Allgäu. 4. Juni. AufderStudien» reise. Dieser Tage traf auf einer Studienreise, die von Sigmaringen aus angetreten wurde und durch di« Schweiz führt, eine größere Anzahl preußischer Tierzuchtinspektoren in Kempten ein, um die Allgäuer Tierzuchthalle und den Spitalhof zu besichtigen. Am Samstag sind 20 Landwirtschaftsschüler von der Landwirtschaftsschule Stade (Hannoo.) mit zwei Lehrkräften zum Besuch der Allgäuer Bauernschule in Kempten eingetroffen.
Der Brudermord in Ulm
Der Stuttgarter Polizeiberichk meldet:
Eine außergewöhnliche Bluttat hak in den letzten Tagen ihre Aufklärung gefunden. In einem Haus der Herrlingersiraße in Ulm bewohnten bis Anfang November o. Is. der 39 Jahre alte Mater Anton Schämig und seine Ehefrau eine Dreizimmerwohnung. Der Ehemann hatte einige Zeit zuvor seinen 6 Jahre jüngeren Bruder, den verheirateten Maler Ludwig Schömig, in seine Hausgemeinschaft ausgenommen. Anfang November erschien nun der Jüngere, Ludwig Schämig, in der Wohnung seiner Schwägerin und brachte vor, ihr Mann habe sie verlassen, sei mit einem reichen Mädchen nach der Schweiz durchge- brannt und Hube ihn (Ludwig) beauftragt, feine Schwägerin zu veranlassen, ihre ganze Wohnungseinrichtung zu verkaufen und mit ihm nach Stuttgart zu verziehen- Die Frau leistete dieser Aufforderung auch Folge und verzog mit ihrem Schwager nach Stuttgart. Hier nahmen Ludwig Schömig und seine Schwägerin Wohnung, wobei sich beide, angeblich einem Wunsche des Anton Schömig folgend, als Ehepaar ausgaben. Bon ihrem Ehemann bekam die Frau Schömig kein Lebenszeichen mehr.
Bor wenigen Tagen nun wurde beim Landeskriminalpolizeiamt Stuttgart die Anzeige erstattet, daß die Vermutung bestehe, daß bei dem Ehepaar Schömig irgend etwas nicht in Ordnung gehe. Die einsehenden kriminalistischen Ermittlungen hatten zur Folge» daß der angebliche Anton Schömig vorläufig festge- nommen werden mußte. Bei seiner Vernehmung hat er dann zugegeben, daß er in Wirklichkeit der Ludwig Schömig sei und Anfang November v. Is. mit seinem Bruder Anton Schömig in einem von diesem in Ulm gepachteten Gartengrundstück Streit bekommen habe, da er mit der Ehefrau des Anton Schömig, seiner Schwägerin, in unerlaubten Beizehungen gestanden habe. Im Verlauf des Streits habe er seinen Bruder Anton mit einem Beil erschlagen und die Leiche im Gartengrundstück vergraben. Dort wurde dann auch die Leiche des Anton Schömig gefunden.
Ludwig Schömig hatte sich vom Tag der Tat an als seinen Bruder Anton ausgegeben und mit seiner Schwägerin
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als Mann und Frau in Stuttgart zusommengewohnk- Er hatte sich auf den Namen Anton Schömig polizeilich ange-
meldet, auf diesen Namen Arbeitslosenunterstützung bezogen und überdies noch für seinen Bruder Anton Schömig eine dreitägige Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung verbüßt. Bon seiner eigenen Frau und seinem Kind lebt Ludwig Schömig seit längerer Zeit getrennt. ,
Südwestdeutsche Holzwirtschaftstagung
Konstanz, 4. Juni. Nach Vorverhandlungen tagte gestern im Jnselhotel unter Vorsitz des 1. Vereinspräsidenten Karl C o m m e r e l l - Höfen (Württbg.) der Verein von Holzinteressenten Südwestdeutschlands (Sitz Freiburg) mit seiner ordentlichen Generalversammlung im 30. Bestehungsjahr bei zahlreicher Beteiligung aus dem gesamten Bereinsgebiet.
Das geschäftsführende Vorstandsmitglied, Syndikus H e r tz e r - Freiburg, erörterte die Veränderungen in den Aufbaugrundlagen und Daseinsbedingungen der südwestdeutschen Holzwirtschaft, ihre Auswirkungen und Folgen. Südwestdeutschland sei ein Kerngebiet der Holzwirtschaft. Darum gehöre die südwestdeutsche Holzwirtschaft nicht zuletzt zu dem Wirtschaftskomplex, in dem die aus dem deutschen Wirtschaftselend sich ergebende Notlage in besonders empfindlicher Weise vertieft ist durch die Veränderungen im Grenzland. In erster Linie beruhen die Veränderungen der Daseinsbedingungen auf der Abtrennung der Absatzgebiete jenseits des Rheins und an der Sara durch die neue Grenzziehung und Zoll-Linie. Wesentlich verschärft wird die Lage durch die Verreichlichung der Landesbahnen und der daraus sich ergebenden Vernachlässigung regionaler Wirtschaftsbedürfnisse, sowie durch Uebergang vom Kilometertarif zum Staffeltarif. Daneben trafen die südwestdeutsche Holzwirtschaft besonders schwer die Durchfuhrausnahmetarife, die es den östlichen Holzproduktionsländern ermöglichten, die alten Absatzmärkte der südwestdeutschen Holzwirtschaft im Westen zu erobern. Die Strukturveränderungen der südwestdeutschen Holzwirtschaft, besonders im Grenzlandgebiet, werden verschärft durch Wandlungen, in der das Holz immer mehr verdrängendenBauweise und durch die Ausbildung neuer Ersa tzbaustoffe; ferner durch Angliederung von Sägewerken an holzverbrauchen§e Industrien, Beschaffungszentralen in gewissen Industriezweigen usw.
In der Aussprache bezeichnet« Landtagsabg. Sch es- f o l d - Laupheim (Württ.) die in Württemberg durch Bildung einer Einkaufsgenossenschaft bereits in konkreter Form durchgeführte Selbsthilfe in der Rohstoffversorgung als dar von der Sägeindustrie allein beeinfli-ßbare Mittel zur Besserung ihrer Daseinsbedingungen. Aehnliche Gedankengänge lagen den Ausführungen von Karl Stier- Radolfzell über die gemeinschaftliche Einkaufstätigkeit im badischen Bodenseegebiet zugrunde. W. Wagner in Fa. Gebr. Heinzel- mann-Schiltach forderte dringend zur Erhaltung der Lebensfähigkeit der badischen Sägeindustrie die Verwirklichung des Zusammenschluhgedankens im Rundholzeinkauf auch für das übrige badische Gebiet. Ein von Karl Mayer- Reinach-Mannheim eingebrachker Beschlußantrag wegen dringend gebotener Befestigung der Zahlungsbedingungen (Zahlung längstens innerhalb 20 Tagen nach Rechnungsstellung) wurde einmütig angenommen. Als Tagungsort der nächstjährigen Generalversammlung istMainz in Aussicht genommen worden.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 5. Juni 1929. Alles persönliche Leben ist Verantwortung.
Dienstnachrichten.
Der Herr Staatspräsident hat eine Studienratstelle an dem Königin-Katharina-Stift in Stuttgart (Bes.-C
1 .-Gruppe 4a) dem Studienrat Dr. Bet sch (geb. von Effringen) an der Mädchenrealschule in Cannstatt übertragen.
Etn sonderbarer Unfall
ereignete sich am vergangenen Sonntag Vormittag 11 Uhr, der leicht schwere Folgen hätte haben können. Herr
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung 10)
„Das Trauerspiel der Ebrachs hat seinen Anfang genommen", sagte der General.
„Vater —!" Die junge Frau klammerte sich an ihm fest. „Wenn ich fort bin, ist es zu Ende".
„Ja, Lore-Lies! — Der erste Akt vielleicht. — Dann hebt sich der Vorhang für den zweiten".
Sie konnte diesen würgenden Ton von oben nicht mehr hören. Etwas Unklares krampfte ihr Herz zusammen. Sie fühlte, wie ihr Blut nach dem Kopfe drängte und sie schwindeln machte. — Ihr kam es mit einem Male vor, als trüge sie die Hauptschuld an dem Unglück ihrer Ehe. Vielleicht wenn sie immer geschwiegen, wortlos geduldet und ihn besser zu verstehen gesucht hätte, — vielleicht — vielleicht — zu Dutzenden reihten sich die Selbstanklagen aneinander. „Vater, sag' ihm!"
„Was soll ich ihm sagen?"
„Daß or mir vergibt!"
„Hat er dir etwas zu vergeben, Lore-Lies?"
Marbots Husten klang nur mehr wie ein fernes Keuchen an das Ohr der beiden.
Die junge Frau ging wankend — strauchelte und fiel halb in die Knie. Der General faßte sie unter und hielt ihren Arm fest gegen sich gedrückt.
„Immer vorwärts sehen, sonst verliert man sich," warnte er. „Man muß stets wissen, was man will. Wer das nicht kann, der ist wie ein schwimmendes Holz, das eine Welle ebensogut in den tiefsten Schlamm wie auf eine grüne Wiese werfen kann. Man darf niemals etwas dem Zufall überlassen. Selbst muß man rudern und wär es auch nur mit Armen und Beinen. Dann kommt man immer wieder ans Land. Aber wer sich von den Mastern tragen läßt, gleichviel wohin, der wird zuletzt in einen Strudel gerissen und kommt nie wieder nach oben"
„Ich werde Malstunden geben oder in einem Büro um Arbeit suchen". Ihr war es. als käme ihr von seinen Wor- ten die Kraft zu jeglichem Tun.
„Das ist brav von dir, mein Kind! — Und was wirst du tun, wenn dein Kind zur Welt kommt?"
Sie hatte keine Antwort auf diese Frage.
Das graue Haus des Stationsgebäudes tauchte unter verstaubten Ahornbäumen auf. Ein verschlagenes Licht drang unten aus den Büroräumen, die dunklen Fenster des Oberstockes gähnten wie Löcher. Die offenen Türen zu den Wartesälen schienen riesige Ungetüme zu sein, in denen ab und zu eine Gestalt spurlos verschwand.
Nach kaum fünf Minuten, in denen kein Wort mehr gesprochen wurde, kamen zwei glühende Augen um die Ecke gesprungOl, die Berge warfen den schwachen Widerhall des herandonnernden Maschinenpaares zurück. Die Schienenstränge erschienen unter den rötlichen Lichtern wie glühendes Eisen und verschwamme» weit draußen in mattsilbernen Bändern. An den Fensterreihen erschienen verschlafene Gesichter, horchten auf den Namen der Station und verschwanden wieder.
Ein Postkarren knirschte auf dem Kies, und der diensttuende Beamte hatte die Hände tief in den Taschen seines Mantels stecken. — Er fror.
Der General nahm Lore-Lies Gesicht zwischen seine beiden Hände und küßte es auf Mund, Stirne und Wangen. Das Weiße seiner Augen war tief gerötet. Ohne ein Wort zu sagen, hob er sie in ein Abteil zweiter Klasse. Sie sah ihn erschrocken an. Sie hatte ein Billett dritter gewollt.
Er wehrte mit einem schwachen Zittern um den Mund. „Man muß in solchen Stunden, wie du sie hinter dir hast und wie sie vor dir liegen, allein sein. Jeder zweite ist zuviel".
„Fertig!" rief eine Stimme aus dem Dunkel.
„Vater!"
L«re-Lies hielt die beiden Hände des Generals fest.
„Tapfer sein, mein Kind. Wenn es nur um das Schlußmachen wäre, dann brauchte ich mich jetzt nur auf die Schienenstränge zu legen. In einer Minute wäre es vorüber! — Alles vorüber! — Man glaubt gar nicht, wieviel ein Mensch ertragen kann! — Gestern starb mir die Frau! — Heute die Tochter — morgen der Sohn. Wenn man drei Söhne und zwei Töchter hat, trifft es einen
„Vater!"
Lore-Lies sah, wie er den Kops schwer auf die Brust sinken ließ.
Die Wagenreihe setzte sich in Bewegung. Sie fühlte sich auf ihren Sitz gedrückt. Eine Tür schmetterte zu. Das Fenster fiel ohne ihr Zutun in die Versenkung.
Mit abgenommenem Hut stand der General auf dem Bahnsteig und sah dem Wagen nach. Sah nach dem weißen Gesicht, das sich aus einem derselben beugte und wie aus Stein gemeißelt wirkte. Das Dunkel der Nacht sog sich daran fest! Die Umrisse verschwommen. Eine Biegung! Ein fernes Donnern.
Dann war es vorbei!-
zehnmal. Die Enkel find mitgerechnet. — Zuletzt ist man ' " .. ourzel. ! '
wie ein Fakir, ausgesogen bis in die Herzwurzek, daß man es kaum mehr fühlt, wenn die Schläge niederprasieln' Eine dröhnende Baßstimme befahl einzusteigen.
Der diensthabende Beamte horchte auf! — Hatte nicht soeben jemand gestöhnt? — Er mußte sich getäuscht haben, denn der Mann dort ging mit festen Schritten über die Geleise nach der Sperre, zeigte seine Karte und verschwand hinter dem Gebäude. Dann kam er mit hastigem Sprunge noch einmal nach vorn und starrte nach der Richtung, welche der Zug genommen hatte. In seinen Händen gleißte im Scheine der Easlampe das schwarze Leder einer Tasche.
„Vergessen", murmelte er vor sich hin. „Vergessen der kleine Zehrpfennig für die ersten Tage der Not. Wo wird sie schlafen heute nacht und wer wird ihr zu essen geben? — Wo konnte eine Zeile, ein Brief sie erreichen? — Er hatte ihr nicht einmal das Versprechen abgenommen, ihm Kunde zu tun, wo sie sich jeweils aufhielt! — Alles vergessen! — Vergessen über der großen Not, die über ihn hereingebrochen war! — Gestern die Frau! — Heute die Tochter! — Morgen? — Was würde morgen sein?
Er kam erst nach Hause, als das Frühbrot bereits über den Dächern lag.
4.
„Das ist nun gewesen wie ein Hornisienschwarm", sagte die Kathrin. „Hat ein Mordsgesurre und -Eesumse gemacht und ist dick gesessen wie eine Beule. Dann war^s mit einem Male wieder vorüber". Sie wischte sich über die Stirn und lief nach dem großen Handbesen, denn in der Ecke des Schlafzimmers schaukelte eine Spinnenfahne. „Sind eine komische Familie, diese Ebrachs".
„Kathrin!" mahnte Lena. Ader das Lachen um ihren Mund hob den Ernst der Rüge auf. „Ich bin doch nun auch eine Ebrach." (Fortsetzung folgt)
E. Koch, der Fahrt sitzender ! Hohe un die Win) rechte Häl Die nebei gen erlitt hauptsächl krankenha ganz kurz« jedesmal gekommen
Ausflug
Von d Mit d> nahmebefe nister — nahm uns nach, wo „Ortsfeldr ohne den gentlich u schon gere gen Pfad« ter. — < Scheffel! ü den, dafür begnügten tränk; an bald entd die natürl sengebräu' gab. O, h Kochgeschir sung" dan muß er w ner Bergt
die Haupt luste" mel nen versch etwas — Ruine mc Krieges ui bädern" fi in den sr; war nun ) zen und m chen Saal wer Kam« herrschte fi dazu gehör und einig« daß sie di tauschten! Uhr war Tag, der, schaftskreis« bleiben wi
Rohrdor abend mit lassungsschü reits am worden, de tet. Tadelt« köstlich rie kuchen, geri — ein kost des schöner sonstigem § tenbache der Kochschi ebenso der wohltuende« gern besuä ichaulich ur
Altensteii schleifens. ( des Herrn nem Buchh gen Altensi bach sauste das Auto, satzrad, das ternd. Das schwestern r ser Wucht bis viermo dernd. Das 20 Meter stamm hatt Straßenrand
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