Samstag, 25. Mai 182g

Seite 2 Nr. 120

Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

hätten Der Vertreter der Deutschen Reichsbahngesellschaft vertrat demgegenüfer den Standpunkt, daß ohne Deckung keinerlei Mehrausgaben gemacht werden dürften- Je­der Pfennig Stundenlohnerhöhung be­deute eine Steigerung der Ausgaben um 13,5 Millionen Mark jährlich. Die Deutsche Reichs- bahngesellschafk sei bereit, ihre gesamten Bücher zwecks Nachprüfung ihrer Lage vorzulegen. Die Verhandlungen dürften dis in die späten Abendstunden andauern.

Anleiheoorschuß der Banken an da, Reich

Berlin. 2s. Mai. Die neue Reichsanleihe wird dem Reich, wie WTB.-Handelsdienst erfährt, durch das sogen. Preußenkonsortium unter Fühurng der Seehandlung in Höhe von 120 Mill. RM. zum Lombardsatz der Rerchs- bank, also zu 811 Prozent, bevorschußt werden. Hierzu kommt noch eine Provision von 16 Prozent. Die Rück­zahlung erfolgt bis spätestens 25. Juli entsprechend den Eingängen aus den Einzahlungsraten der Reichsanleihe. Die Zahlungen werden in Mark geleistet.

Di« Deukfchenverfolgung in Ostoberschlesien

Sattowih, 2s. Mai. Das polnische HetzblattPolska Zachodnia" hatte die Behauptung aufgestellt, die Lehrer der, deutschen Minderheitsschulen in Ostoberschlesien bezögen au» Deutschland Zuschüsse. Darauf wurde gegen 300 deut, sche Lehrer ein Dienststrafverfahren eingeleitet und der Rektor Urbantk in Kattowitz ohne Pensionsberechtigung feines Amtes entsetzt. Derartige Vorgänge sind in den dem Reich entrissenen Landesteilen an der Tagesordnung.

Todesurteile in Sowjetruhland

Moskau, 2s. Mai. Nach amtlicher Mitteilung soll die politische Polizei (G P U., früher Tscheka) im Eisenbahn­wesen und in der Großindustrie Sabotage zum Schaden des revolutionären Sowjetstaats entdeckt haben. Die Direk­toren von Meck, der frühere Generalstabsoffizier Welitscho und der Petersburger Universitätsprofessor Paltschinski wurden zum Tod verurteilt und erschossen. Eine größere Zahl anderer Angeklagter wurde zu Gefängnisstrafen ver- urteilt.

Unfruchtbarmachung von Schwachsinnigen in Michigan

Lansing, 2s. Mai. Der Gouverneur des Staats Michigan (Ver. Staaten) Unterzeichnete einen Gesetzentwurf, der für den Bereich des Staats die Unfruchtbarmachung von Schwach- sinnigen und anderen nicht im vollen Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten befindlichen Personen vorsieht. Das Gesetz tritt an Stelle einer früheren jetzt aufgehobenen Bestimmung, nach der die Unfruchtbarmachung nur mit Zustimmung de» Betreffenden vorgenommen werden durfte.

Württemberg

Stuttgart, 2s. Mai. Der Gemeinderat gegen das Ministerium des Innern. Das Ministerium hatte auf Grund der Ministerialoerordnung verlangt, daß der Gemeinderat Stuttgart nach seiner letzten Sitzung bei der Bildung des Ausschusses für das Städtische Jugendamt je einen Vertreter der evangelischen und der katholischen Geistlichkeit sowie den Oberamtsarzt als Mitglieder auf- nehme. Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte die For­derung ab und beschloß, Rechtsbeschwerde beim Verwal­tungsgerichtshof zu erheben, weil bereits zwei Geistliche, Stadtpfarrer Wüterich und Caritasdirektor Dr. Staubinger, im Ausschuß seien» allerdings nur als Vertreter der frei­willigen Wohlfahrtspflege.

Ilmmerschntzea-Bundesschießeu. 3n den Tagen vom 1- bis 9. Juni wird auf dem Cannstatter Wasen das erste Deutsche Zimmerschühen-Bundesschietzen des vor zwei Jah­ren neu gegründeten Reichsverbands abgehalten als Ersah für das im Weltkrieg 1915 ausgefallene Bundesschießen. Aus dem Reich werden etwa 3000 Schützen erwartet, die auf 72 Schießständen ihre Kunst erproben werden. Unter den zahlreichen Preisen befinden sich solche des Reichspräsi­denten v- Hindenburg, des Herzogs Älbrecht von Württein- berg, der Stadt Stuttgart, der Industrie usw. Am 2. 3uni vormittags findet ein Festzug durch die Stadt Stuttgart zum Wasen stakt, an dem auch die bekannte Knabenkapelle von Dinkelsbühl teilnehmen wird. Am 6. Juni wird auf dem Wasen ein Feuerwerk abgebrannt. Die Preisverteilung ist auf Sonntag, 9. Juni festgesetzt.

Verhaftung von Angehörigen des Roten Frontkämpfer­bunds. Am Donnerstag abend kam ein Kommunist nach Verbüßung einer Strafe in Stuttgart an und wurde von feinen Gesinnungsgenossen in Empfang genommen. Man marschierte dann auf den Leonhardsplatz, wo dem Zurück« gekehrten eine weitere Begrüßung zuteil wurde. Von dort marschierte der Zug nach der Neckarstraße. Einige Leute de» aufgelösten Roten Frontkämpferbunds reihten sich in den Zug ein. Die Schutzpolizei nahm beim Neckartor die Roten Frontkämpfer in Haft. Gleichzeitig wurde der Zug aufgelöst. Die Festgenommenen wurden später wieder auf freien Fuß gesetzt.

Württ. Landesmissionskonferenz ep. Stuttgart, 2s. Mai. Unter der Leitung von Ober­kirchenrat l). Knapp fand wie alljährlich am Dienstag und Mittwoch der Pfingstwoche die Württ. Landesmissions­konferenz statt. Am Dienstag sprach Missionsinspektor Oettli über brennende Fragen der Kamerunmis­sion. Die allgemeine Lage ist dort besonders durch das Wiederaufleben der heidnischen Geheimbünde und den schlechten Einfluß der Küstenstädte bezeichnet. Die evan­gelischen Gemeinden sind im letzten Jahr um 20 v. H. durch Üebertritte aus dem Heidentum gewachsen und zählen außer­dem noch 60G) Taufbewerber. Ihr innerer Stand leidet aber noch unter den Kriegsfolgen. Als eine besondere Not­wendigkeit erweist es sich, das Schulwesen auf eine neue Grundlage zu stellen und eingeborene Lehrer heranzubilden.

Den veränderten Verhältnissen auf den asiatischen Missionsfeldern galt ein Vortrag, den der Präsident der Basler Mission, Pfarrer Burckhardt, hielt. In China, wo die neue Regierung fordert, daß der Religions­unterricht in den Schulen nur fakultatives Fach sein darf, steht die Mission vor der Frage, ob sie auf heidnische Styüler verzichten und damit ein wichtiges Missionsmittel aus der Hand geben muß. Den Ruf nach Selbstverwaltung und kirchlicher Einheit, den die eingeborenen Kirchen in Indien wie in China erheben, anerkennt die Basler Mission

grundsätzlich, prüft aber das Matz der zurzeit möglichen Verwirklichung.

Den eindrucksvollen Abschluß der Tagung bildete ein Vortrag von Univ.-Prof. v. Schlank über die Entchrist- lichung der modernen Menschheit und die Aufgabe der Weltmission.

Zur Tagung der Landstreicher in Stuttgart

Seit einem Jahre ziehen sie, ziehen die Vagabunden, Kunden und Landstreicher Deutschlands über die endlosen, grauen Landstraßen, Stuttgart zu. Seit einem Jahr, als Gregor Eog die Parole ausgegeben hat zum Treffen all derer, deren Heimat die Straße ist; zu einem Treffen, um die große Bruderschaft der Vagabunden zu gründen. Gre­gor Eog, selbst Vagabund, ist der geistige Führer der Vagabunden Deutschlands und der Herausgeber des seit zwei Jahren in Stuttgart erscheinendenKunden", der einzigen Vagabundenzeitschrift Deutschlands. Viele Kun­den werden noch immer wandern, werden ihr Ziel viel­leicht nie erreichen. Denn die Straßen sind lang und der Hunger hält oft auf. Ueber tausend Vagabunden haben sich angemeldet, kaum ein- bis zweihundert sind recht­zeitig eingetroffen. Man hatte Hamsun eingeladen und Gorki und viele andere. Sie sind nicht gekommen. Der amerikanische Schriftsteller und ehemaliger Tramp Sinc­lair Lewis, Prof. Theodor Lessing aus Hannover und andere haben Grüße gesandt. Als Auftakt zum Treffen vom 21. bis 23. Mai hatten die Vagabunden fast wie um die Gesellschaft ein wenig zu versöhnen eine Kunst­ausstellung veranstaltet, die zum Teil recht beachtenswerte Arbeiten aus der Literatur, der Malerei und Bildhaue­rei bot, alles von Landstreichern gefertigt. Von den Va­gabunden selbst war jedoch nur dieobere Schicht" er­schienen, Naturapostel und Nachfahrengustav nagels"; die, die im Klinkenputzen nicht den alleinigen Sinn, den Endzweck ihres Daseins erblicken, die ihrem Schicksal grollen und der Gesellschaft, ohne die sie doch nicht leben können. Männer mit kurzen Ho­sen und langen Haaren, mit Christusbärten und Hellen, großen Augen, Frauen in weiten, härenen Gewändern, Kinder, die mehr vom Leben wissen und seiner Härte, als andere Kinder; sie hatten sich zu einer Gemeinde Gleichgesinnter zusammengefunden. Die echten, richtigen Vagabunden mit den verschlissenen Kleidern und dem lau­ernden Blick, die von der Straße ins Gefängnis und vom Gefängnis wieder auf die Straße wandern, waren nicht gekommen. Sie hatten es vorgezogen, allein zu bleiben und unbekannt.

Es wurde die Internationale gesungen und andere Lieder, es wurden viele und lange Reden gehalten, drei Tage lang. Es sprachen Künstler und Geistliche, Profes­soren und Doktoren, alles Menschen, deren Wiege auch am Wegrand stand und die das wie seltsam! nicht vergessen haben, die sich auch heute noch innerlich zu den Vagabunden bekennen. Und es sprachen auch richtige Landstreicher, unter ihnen ein richtiggehender Studien­rat. Man wetterte gegen Gesellschaft Kirche und alle weltliche Ordnung, mit bitteren Worten, mit Mut, oder mit Humor, mit Galgenhumor, je nach seinem Tem­perament. Aber eines vergaßen alle: Sich zu fragen, ob nicht die Schuld an ihrem Leben in Leid und Straßen- staub vielleicht bei ihnen selbst zu suchen sei? ...

Die Kultur macht Fortschritte. Auch die Vagabunden haben jetzt gemeinsame Interessen, die sie verteidigen wol­len. Auch die Vagabunden haben ihre Tagungen, bei de­nen viel gesprochen wird. Ein positives Ergebnis erzielte die Stuttgarter Vagabundenversammlung nicht, konnte sie auch nicht erzielen. Denn das Los des Kunden ist es, einsam zu bleiben, allein oder nur mit sehr wenigen sei­nen Weg zu gehen. Und als die drei Tage um waren, gingen sie alle, die Männer mit den griechischen Sanda­len und den Christusköpfen, mit den abgetragenen Klei­dern und kragenlosen Hemden, die Frauen und Kinder mit den großen Augen, schön still auseinander, um weiter da­hinzuziehen, dahinzuziehen an den Grenzen des Lebens. .

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Brackenheim. 24. Mai. Die Altweibermübie In Tripstrill in Betrieb. 3n den letzten Wochen herrschte in dem herrlich gelegenen Tripstrill ein reger Be- trieb. 3m schönen Wiesengrund ist die Altweibermühle wie­der erstanden. Hart am Südadh.mge des Michelsbergs liegt der kleine, aus einem halben Dutzend Häuser bestehende Weiler Treffendrill, im Volksmund kurzerhandTrips- trill" genannt, der zurzeit von 5 Bauern und einer Förster­familie bewohnt wird. Ein arbeitsamer Bauersmann hak mit der neuen Mühle eine Gartenwirtschaft eröffnet.

Heilbronn, 2s. Mai. Die Käthchen-Spiele. Zur Eröffnung der Festspiele sollen Regierung und Landtag, so­wie bedeutende Persönlichkeiten aus dem schwäbischen Gei­stesleben eingeladen werden. Gerhart Haupkmann, der ur­sprünglich kommen wollte, ist an der Teilnahme verhindert.

Heilbronn, 24. Mai. öubiläumsverbandstag der Küfermeister. Der Verband Süddeutscher selbstän­diger Küfermeister e. V. veranstaltet hier am 25. und 26. Wal seinen (25) öubiläumsverbandstag in Verbindung mit der Eröffnung der AusstellungKüche und Keller'. Bei dem 3ubiläumsverbandstag am Sonntag, 26. Mai, wird Pro­fessor Dr. Meißner-Lichtenstern einen Vortrag halten über die Behandlung der Weine vom ersten bis zum zweiten Ab­stich. Der Verband hat zu seinem öubiläum eine Festschrift herausgebracht, die einen geschichtlichen Rückblick auf den Werdegang des Verbands, aber auch einen Einblick auf die Entwicklung des vielseitigen Küferverfahrens in den letzten 25 3ahren gibt.

Heilbronn. 24. Mai. Fijchereilehrkurs. Die Württ. Landwirtschaftskammer in Stuttgart ließ durch ihren Landessischereisachverständigen vom Dienstag bis Donnerstag im Festsaal der Knabenmittelschule einen Fischereilehrkurs abhalten, in dem das ganze Fischereigebiet unter Vorführung von Lichtbildern und son­stigen Demonstrationen behandelt wurde. An dem Kurs nahm eine größere Zahl von Interessenten (Mitglieder des Fischereivereins, Forst- und Polizeibeomte usw.) teil. Der Lehrgang wurde heute mit einer Besichtigungsfahrt be­schlossen.

Ellwangen, 2s. Mai. Eine interessante Natur, erscheinung. Nach dem Regen in der letzten Woche konnte man die seltsame Beobachtung machen, daß auf ver­schiedenen Straßen nach rascher Austrocknung des Regen­wassers ein gelber Staub an den Rändern der Vertrock­nungsstellen wie feingemahlener Schwefelstaub zurückblieb. Im Volksglauben mancher Gegenden wird diese Erschei­

nung als Schwefelregen bezeichnet. Sie ist darauf zurück­zuführen, daß der Blütenstaub der Bäume durch trockene Winde in der Höhe gerissen und von dort mit dem Regen zu Boden geführt wird. Der Blütenstaub stammt von den Hannen und Fichten des großen Ellwanger Nadelwald­gebiets, die zurzeit blühen und mit ihren leuchtenden roten Kerzen einen wunderbaren Anblick gewähren.

Weilheim OA. Kirchheim, 2s. Mai. Lebensmüde.

Im Gasthaus zumOchsen" übernachtete ein Fräulein Jena, das in Stuttgart im Dienst war und von dort hier- her kam. Offenbar aus Liebeskummer nahm das Fräulein 80prozentige Essigsäure und Salzsäure zu sich, wodurch e» schwere innere Verletzungen erlitt. In sehr bedenklichem Zustand wurde es mit dem Sanitätsauto ins Bezirkskranken.

Haus verbracht.

Tübingen, 24. Mai. Von der Universität. Die ordentliche Professur für englische Philologie an der philo- fophlschen Fakultät der Universität Tübingen wurde dem ordentlichen Profestor Dr. Walter Schirmer in Bona übertragen.

Bad Riedernau OA. Rottenburg, 2s. Mai. Das Bad von der Familie Raidt wieder gekauft. In , Stuttgart tagte gestern eine Mitgliederversammlung des I Verbands Württ. Gewerbevereine. Einen Hauptpunkt der l Tagesordnung bildete der Verkauf des Erholungsheims Bad l Niedernau. Der Rückkauf des Erholungsheims durch die frühere Besitzerin Frau Fr. Raidt Wtrve., Tübingen, wurde gutgeheitzen. Damit gelangt das Bad wieder in den alten Besitz der Familie Raidt.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 25. Mai 1929.

Nichtauf Kerzen und Lampen kommt es an, noch auf Sonne und Mond, sondern was nottut, ist einzig und allein, daß wir die rechten Augen haben, Gottes Herr­lichkeit zu sehen. Selma Lager lös.

Zum Dreieinigkeitsfest

' Noch nicht so lang ist es her, daß wir staunend vor dem Wunder der Eisblumen standen. Jetzt aber wandern wir schon wieder durch das Prangen und Duften des Grüns, und neue Wunder reden zu uns. Bald wird's Sommer sein. Ohne unser Davon- und Dazutun wird in Sonnengluten und Regenschauern das große Wachsen und Reifen vor sich gehen. Dann aber wird der Herbst wieder Garben zeigen am Himmel und auf Erden, wie sie kein Menschenkind auf­zusetzen vermag. Der wunderreiche Reigen der Jahres­zeiten läßt uns den Schöpfer ahnen.

Noch nicht so lange ist es her, daß wir sinnend in die Weihnachtslichter blickten. Jetzt ist die ernste Passion und Helle Osterzeit schon hinter uns und Pfingsten als das Fest des neuschasfenden göttlichen Geistes hat seine trostreiche Botschaft gebracht. Nun schauen wir an Trinitatis zurück auf den Weg, denn der Dreieinigkeikssonnrug faßt zusam­men, was dargeboten wurde, und seine Schätze sind reich genug, um allen noch kommenden Sonntagen des Jahres Namen und Nahrung zu geben.

Im Reigen der Feste ist ausgesprochen, was der Reigen der Jahreszeiten nur ahnen läßt. Nicht unpersönliches Naturgeschehen, sondern ein lebendiger Wille waltet über dir und deinem ganzen Erdenleben. Der Schöpfer, Träger» Erhalter aller Welten ist derselbe, der den Menschen sich anbot und anbietet in Jesus Christus. Wo Christi Geist und Kraft lebendig ist in Menschen und Zuständen, da ist der Herr der Welt sichtbar an seiner Arbeit.

Das Dreieinigkeitsfest will nicht dem grübelnden Ver­stände zu tausend unlösbaren Aufgaben eine neue stellen. Er weiß, daß kein Mensch das letzte Geheimnis der Welt ausdenken und umschreiben kann. Darum wendet es sich an das Begreifenwollen, und bringt die Botschaft: Wer sich durch Christi Geist das Herz abgewinnen läßt, der ge­winnt den Schöpfer der Welt zum Vater. So will es den sehnenden Menschenherzen Halt und Tiefe bieten für den Lebenskampf, Wegweisung für das Wandern durch Gram und Glück der Welt.

UnsereFeierstunden"

Ja, was soll man wohl sagen zu dem Bild auf der Titelseite unserer Bilderbeilage? Man wird am besten still sein und sich jeden einen eigenen Vers über Per- gangenheit, Gegenwart und Zukunft machen lasten. Im übrigen sind es meist aktuelle Bilder, mit denen die Feierstunden" aufwarten, so: Ein schweres Straßen­bahnunglück, Spreewalddorf durch eine Feuersbrunst verwüstet, Der neue mexikanische Gesandte, Neue Rekru­ten für den Kirchenstaat, DasJngolstädter Haus", Die feierliche Einweihung des neuen Harnack-Hauses, Eine Umwälzung im Motorenbau, Deichbau und Landgewin­nungsarbeiten an der Nordseeküste und schließlichZur 1100-Jahrfeier der Stadt Brakel im Nethegau". Inter­ests dürfte auch die Aufnahme vom Grabe des einzigen weiblichen Unteroffiziers in der preußischen Armee fin­den.

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Unterhaltung und wissen"

enthält:

Wie der Ostpreuße über sich selber lacht Was waren Sie für ein Schüler?

Die Kur (Historische Skizze)

Zu spät erkannt (Gedicht)

Japanische Frauenbewegung Die eine zu Rheine (Skizze)

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Wildberg, 23. Mai. Ehrung bei der Feuerwehr. Unse­rer Berichterstattung sind bei der Ehrung eines Feuer­wehrmannes kleine sinnentstellende Unrichtigkeiten unter­laufen. Wir geben den ganzen Bericht nochmals wieder: Bei der letzten Uebung wurde Herr K. Schanz, Schmied­meister für 40jährige Zugehörigkeit zur Freiw. Feuer­wehr mit Verdienstkreuz und Diplom bedacht. Herr Stadt­schultheiß Schmelzle und Herr Kommandant Rau würdigten die Verdienste des Jubilars, der bereit ist, weiteren Dienst in der Feuerwehr zu leisten, solange es seine Gesundheit erlaubt.

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