Seite 2 — Nr. 34
RegolSer Ingblntt ^ver »eieklichettee"
Dienstag, 23. April 1824 .
.' ^ ^ ff -
i ^ <(-f! ;
sei, und sie haben dargetan, aus weiche Kräfte die faszistische Regierung rechnen könne. Sodann wurde der Versöhnung mit dem Heiligen Stuhl gedacht, die bisherigen Gesetze und Arbeiten des Faszismus ausgezählt und die weiteren Pläne in der Sozial-, Wirtschafts- und Finanzpolitik erwähnt. Die Abrüftung sei bis jetzt nur eine schöne Hoffnung gewesen, der di« fortgesetzt gesteigerten Rüstungen widersprachen. Italien müsse daher zeitig genug für die Derlei di gung des Vaterlands sorgen.
Die Kämpfe in China
Paris, 22. April. Haoas berichtet aus Nanking: Sechs LrkunLungsflugzeuge von Nanking haben im Schansi-Ge- biet Bomben über Schiffen abgeworfen, die Wuhan-Truppen über den Jangtse-Fluß beförderten. Zwei Schiffe wurden versenkt.
Vürltemberg
Stuttgart, 22. April.
Todessatt. Am Samstag ist »n Alter von 70 Jahren Prosessor Julius Eichler, der frühere Hauptkonservator der botanischen Abteilung der staatlichen Naturaliensamm» tung gestorben. Sein Lebeiismerk war die pslanzengeo- graphische Durchforschung von Württemberg und Hohen- -ollern.
Deakmatsweihe für die Gefallenen der 27. Jns.-Div. Bei der Einweihungsfeier des Denkmals für die Gefallenen der 27. Inf.-Division auf dem Waldfriedhof am Sonntag waren u. a. anwesend: Generalseldmarschall Albrecht von Württemberg, Herzog Robert von Württemberg. Finanzminister Dehlingen, Generalleutnant Rein icke von der 5. Reichswehrdivision mit dem Landeskommandanten, zahlreiche Generäle und Offiziere der alten Armee und der Reichswehr, ferner Vertreter der Regimenis- und Kriegervereine, sowie viele frühere Angehörige der Division. Generalleutnant a. D. Exz. Graf Pfeil, der erste Kriegskommandeur der Division, hielt die Gedenkrede. Es wurden viele Kränze niedergelegt
Der schwäbische Pilgerzug beim Papst. An: letzten Mittwoch wurde der schwäbische Jubiläumspilgerz'ug unter Führung von Bischof Dr Sproll vom Papst in einer allgemeinen Audienz empfangen. Dabei hielt laut „Deutsches Volksblatt' der Papst eine Ansprache, in der er u. a. ausführte. daß ihm deutsche Pilgerzüge besonders willkommen seien. Denn er habe es so oft gesehen, besonders im Hl. Jahr und bei Gelegenheit einer jeden Pilgerfahrt: Deutsche Pilger bringen mit sich deutsche Zucht, deutsche Haltung und vor allem deutsche Treue.
Fürsorge für entlassene Heeresangehörige. 3n einem Erlaß des Relchsarbeiksministers vom 9. April 1929 über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenunterstützung für Soldaten, bi« ohne Versorgung entlassen sind, ist folgendes bestimmt: Soldaten, die aus dem Reichshcer oder der Aeichsmarine wegen Dienstuntauglichkeit oder aus anderen Gründen vor Ablauf von 4 Dienstjahren entlassen werden, erhalten vom Reiche keine Versorgung. Wenn sie nach der Entlassung keine Beschäftigung finden, haben sie meist keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung. Denn sie haben in den letzten 12 Monaten vor der Arbeitslosmeldung regelmäßig nicht eine sechs- oder dreimonatige kranken- oder ange- Pelltenversicherungspslichtige Beschäftigung ausüben und dadurch die Anwartschaft auf die Unterstützung erwerben können. Das gleiche gilt von Soldaten, die nach Ablauf von 4 Dienstjahren oder mehr fristlos ohne Versorgung entlassen werden. Gemäß Paragraph 1 Abs. 2. Sah 3 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 16. Juli 1927 beauftragte der Aeichsarbeits- winistec die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung unter dem Vorbehalt, daß sie an seine Weisung gebunden bleibt, mit der Betreuung der Soldaten, die ohne Versorgung entlassen sind. Statt des Nachwe scs der Anwartschaft muß der Soldat, der die Unterstützung in Anspruch nehmen will, sich hierfür durch ein Zeugnis des Truppenteils ausweisen.
Parteiausschluß. Ein Bezirksparteitag der württ. Kommunisten hat nach der .S. T." die Abg. Becker und H a m- mer ausgeschlossen und verlangt, daß sie ihre Landtagsmandate abgeben, was die beiden verweigerten. Die kommunistische Fraktion wird daher nur noch aus 4 Mitgliedern bestehen und damit die Rechte einer Fraktion verlieren, da nach der Vorschrift des Württ. Landtags eine Fraktion mindestens 5 Mitglieder zählen muß.
Ein unredlicher Reichsbahnrat. Zu 8 Monaten Gefängnis verurteilte das Große Schöffengericht Stuttgart den 60 Jahre alten verheirateten Reichsbahnrat Hermann Weber von Stuttgart. Der Verurteilte war Vorstand des Reoistonsbliros bei der Generaldirektion Stuttgart und in dieser Eigenschaft hatte er acht fingierte Zahlungsanweisungen für angebliche Schäden ausfertigen lassen, teilweise auch selbst ausgeferrigt, dann die Quittungen gefälscht und bei der Stationskasse das Geld abgehoben, wodurch er sich 74S4 Mark auf unrechtmäßige Weise beschafft hatte.
Die tückische Weiche, heute mittag gegen >41 Uhr entgleiste bei der elektrischen Weiche am Schloßplatz wieder tzin Straßenbahnwagen der Linie 15 und zwar diesmal ein Anhängewagen, der plötzlich nach links ausbog. während der Motorwagen bereits ordnungsmäßig nach rechts die Weiche überfahren hatte. Durch den Nnhängewagen murden an einem entgegenkommenden Wagen der Linie 1 die Handgriffe abgerissen. Der Schaden ist gering, Personen wurden nicht verletzt. Die Launen der Weiche sind noch ein Rätsel, die genau« Untersuchung konnte keine Ursache ermitteln.
Stuttgart, 22. April. Gemeinden m lagehöchst- s Stz e. Durch eine Verordnung des Innenministeriums und de» Finanzministeriums ist der Gemeindeumlagehöchstsatz für das Rechnungsjahr 1929 auf 12 o. H. festgesetzt worden.
Veamtenuriaud. Die Bekanntmachung des Staats Ministeriums vom 20. April 1929 regelt den Erholungsurlaub der Beamten im Rechnungsjahr 1929. Darnach stehen den württembergischen Staatsbeamten die gleichen Urlaubesätze wie im Rechnungsjahr 1928 zu.
Lage de» Ardeitsmarkt». Der Stand der Hauptunter- ftützungsempfänger am 17. April 1929 war folgender. In der versicherungsmähigen Arbeitslosenunter st üt- -ung und in der Sonderfürsorge standen 71672 Personen und in der Krisenunterstützung 8955. Die Gesamtzahl der Hauptunterstützungrempfänger fiel in der Berichtszeit wieder um 13 959 Personen oder um 14B v. H. von 94 586 auf 80 627.
Boykott gegen Reemtsma-Zigaretten? Die Stuttgarter Wirte brabsichtiaen ernsttick, wenn es zu einer Stillegung
der Waldorf-Astoria kommt, die Reemtsma-Zigaretten in den Betrieben nicht mehr zu führen.
In der Rheinlandstraße Cannstatt—Fellbach wurde ein Radfahrer von einem ihn überholenden Personenkraftwagen angefahren, zu Boden geworfen und so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus Cannstatt den Verletzungen erlag.
*
Aellbach, 22. April. E i n b r u ch i m P o st a m t. Sonntag früh 3.30 Uhr erwachte der im Postgebäude wohnende Postmeister an einem Geräusch und entdeckte einen Einbrecher in der Wohnung, den er mit dem Revolver stellte. Auch der Einbrecher zog seinen Revolver, beide Waffen versagten. Bei dem sich entspinnenden Ringen kam der Postmeister zu Fall und wurde von dem Einbrecher durch einen Pistolenschlag einen Augenblick betäubt. Der Einbrecher Motz ihn in der Speisekammer ein und entkam; er ließ ein dolchartiges Messer und 4 Gummikragen zurück. Die Frau des Postmeisters hatte sich am Rolladenrahmen zum Fenster hinausgeschwungen. Der Rahmen brach, die Frau stürzte 5 Meter tief ab und erlitt schwere Verletzungen.
Roigheim OA. Neckarjulm, 22. April. Furchtbarer Tod durch Verbrennen. Am Samstag vormittag begab sich Frau Lehrer Vögele Wwe., allein auf ihr Grundstück, um dürres Gras abzubrennen. Bei dem herrschenden starken Wind kam sie dem Feuer zu nahe. Ihre Kleider fingen Feuer und die Frau verbrannte bis zur Unkenntlichkeit.
Großvillars OA. Maulbronn, 22. April. Auto, Revolver und Schafherde. Auf der Straße Groß- villars—Derdinge« fuhr ein von Breiten kommendes Personenauto mit voller Geschwindigkeit in eine Schafherde, wobei mehrere Schafe erheblich verletzt wurden. Der Lenker des Autos versuchte zu entkommen, was ihm aber nicht möglich war, da die Schafe teilweise vor und unter dem Auto lagen. Als der Schäfer die Nummer des Autos aufschreiben wollte, zog der Kraftwagenführer einen Revolver und erklärte dem Schäfer, wenn er seine Autonummer auf- fchreibe, dann erschieße er ihn auf der Stelle. Der Schäfer hat sich die Nummer gemerkt und wird seine Rechte zu wahren wissen.
Rottenburg a. R., 22. April. Schwerer Zusammenstoß. Gestern abend stieß am Bahnübergang ein Auto mit einem Motorradfahrer mit besetztem Sozius zusammen Schwerverletzt wurden beide Motorradfahrer aus den Trümmern hervorgezogen. Sie schweben in Lebensgefahr.
Schwenningen, 22. April. Der älteste Schwarzwälder Uhrenhändler. In Tennenbronn lebt ein Uhrenhändler, Simon Dichter, der, im 74. Lebensjahr stehend, heute noch mit Uhren in das Land zieht, speziell ins Hessische. Er betreibt den Handel schon seit 1875, also 54 Jahre lang, ist geistig und körperlich vollkommen rüstig und besitzt einen köstlichen Humor.
Langenau, 22. April. Sladtoorstanüswahl. Bei der Stadtvorstandswahl, zu der zwölf Bewerbungen Vorlagen, wurde Rechnungsrat S i g l o ch - Blaubeuren mit 1252 Stimmen gewählt. Der zweite Kandidat, Stadtschultheiß Klein aus Rosenseld OA. Sulz, erhielt 557 Stimmen. Weitere 21 Stimmen entfielen auf Stadtpfleger Fritz aus Langenau und 13 auf Stadtkassier Vogel aus Nürtingen. Die Wahl verlief im Gegensatz zur letzten Wahl vor drei Jahren sehr ruhig.
Alm, 22. April. Beleidigungsklage. Prinz ^ August Wilhelm von Preußen hat mich gegen die „Ulmer Abendpost' durch seinen Rechtsbeistand, Rechtsanwalt Dr. Friedrich Ev erli n g-Berlin, Strafantrag wegen unwahrer Mitteilungen über Redewendungen gestellt, die der Prinz beim Skahlhelmtag in Ulm in einer Rede gebraucht haben soll.
Aus Baden, 22. April. Staatspräsident Bolz in Mannheim. Am Samstag veranstaltete die Vereinigung der W ü r! t e m b e r g e r in Mannheim im großen Nibeluugen-Saai einen Heimatabend, an dem etwa 5000 Württemberger und Württembergerinnen aus Mannheim und anderen badischen Städten teilnahmpn und wozu sich auch der württ. Staatspräsident Dr. Bolz in Begleitung von Ministerialrat Cloß eingefunden hatte. Dr. Bolz ergriff im Lauf der Veranstaltung das Wort. Wenn man diese schwäbische Riesenversammlung sehe, so könne man begreifen, warum Mannheim vor alten anderen badischen Städten nichts dagegen hätte, wenn Baden schwäbische würde. (Große Heiterkeit.> Auf die Frage, warum die Badener und Württemberg nicht Zusammenkommen wollten, sei ihm die Antwort zuteil geworden: Die Schwaben sind uns zu pfiffig. (Große Heiterkeit.) Der Staatspräsident betonte dann die Notwendigkeit und die Berechtigung der Heimatvereine und fügte hinzu, wenn man diese Riesenversammlung von Schwaben sehe, so erkenne man erst recht, wie groß da» Schwabenland wäre, wenn alle Schwaben beieinander sein würden. Die Ausführungen des Staatspräsidenten fanden großen Beifall.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 23. April 1929.
Das Glück ist keine leichte Angelegenheit: Ls ist sehr schwer, es in uns, und unmöglich, es anderswo zu finden. Thamfort.
Behörde und Presse
„Die deutsche Gemeinde" schreibt:
Die Kommunalpolitik marschiert. Diese Tatsache ist unumstritten. Aber es gab eine Zeit, wo die Kommunalpolitik das Stiefkind der Zeitung war. Wer in alten Jahrgängen der Tagesblätter nachforscht, wird in der Mitte des vorigen Jahrhunderts nur wenige Notizen über Angelegenheiten der- Gemeindeverwaltung finden. Erst nach dem Kriege 1870 und dem Anwachsen der Städte, bildete sich in der Oefsentlichkeit mehr Interesse für kommunale Dinge. Mit der Wandlung der Presse in dieser Frage ging die Wandlung der Kommunalvcrwaltung vor sich. Und heute kann man sagen, daß das Verhältnis zwischen Kommune und Presse im allgemeinen recht gut ist. Jetzt ist die Erkenntnis Allgemeingut, daß die Stadtverwaltung und die Presse berufen find, gemeinsam dem öffentlichen Wöhle zu dienen. Beachtenswert find hier die Worte, die das Oberhaupt der Stadt Bamberg im Jahre 1913 bei seiner Einführung sprach: „Die lebendige Anteilnahme der Bürgerschaft an dem Leben der Gemeinde kann nur durch weitgehende Oeffentlichkeit bei der Beratung und Behandlung
der Gcmeindeangelegenheiten erreicht werden. Dieser Oeffentlichkeit dient die Presse. Zwischen ihr und der Kommunalverwaltung sollen, wie vor kurzem der Verband der rheinisch-westfälischen Presse mit Recht betont hat. Beziehungen sein, welche über die amtlichen Veröffentlichungen von Gesetzes wegen hinausgehen. Eine organische Verbindung zwischen der Stadtverwaltung und der Presse soll darum hergestellt werden. Entfaltet so jeder ohne Schädigung sremder Rechte seine Kräfte und arbeitet nach seinen Kräften mit am Gemeinwohl, dann wird eine Vorwärtsbewegung auf der ganzen Linie eintreten".
Einer der bekanntesten kommunalen Fachleute Oberbürgermeister Dr. Most M. d. R. schrieb schon 1914 als Beigeordneter der Stadt Düsseldorf über die Ausgabe der Lokalpresse: „Sie berichtet, sie kritisiert, sie regt an". Schon die eingehende Berichterstattung über die Vorkommnisse in der Gemeindeverwaltung, selbst wenn ihr Unvollkommenheiten und gelegentlich Unrichtigkeiten unterlaufen, vermag reife Frucht zu tragen. Mitteilungen über das, was im Rathaus vorgeht, wofür die Steuermittel verwandt werden, welche Gründe für diese oder jene Maßnahme sprechen, stärken den Bürgersinn und erwecken die Freude zur Mitarbeit an den Aufgaben der Gemeinde. Diese Wirkung wird noch verstärkt, wenn die Presse auch im übrigen ihren hohen Beruf in der Weckung und Belebung des Hei- matgesühls und in der Stärkung des Lokalstolzes erfüllt. Jenes Lokalstolzes, der trotz mancher eigenartiger Blüte, doch alles in allem der Bürgerschaft eines aufstrebenden Gemeinwesens schlechterdings unentbehrlich ist."
In diesem Zusammenhang sei noch kurz auf die Ausführungen hingewiesen, die der Geschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Luther, nachmals Oberbürgermeister von Essen, Reichsfinanzminister, Reichskanzler, aus der Hauptversammmlung des Vereins Deutscher Zeitungsverleger im Frühjahr 1914 in Köln machte. Er ging von der Feststellung aus, daß Verwaltung und Presse die beiden großen Reihen sind, in denen das öffentliche Leben unserer entwickelten Gesellschaft Gestalt gewinnt. Bei diesem Sachverhalt ist die Frage, in welchem Verhältnis Verwaltung und Presse zueinander leben, von größtem allgemeinem Interesse. Das primitive Verhältnis eines bloßen Nebeneinander, verwandelt sich, wie die Erfahrung lehrt, zum Schaden der Gesamtheit leicht in ein Gegeneinander. Deshalb muß das Ziel ein Miteinandcrarbciten von Verwaltung und Presse sein, bei voller Selbständigkeit beider Mächte.
Heute ist der lokale Teil einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste, der Tagespresse, denn sie wurzelt ja im örtlichen Boden und erfreulicherweise kann man die Feststellung machen, daß in der relativ kurzen Zeitspanne eine völlige Umstellung der Presse in der Beachtung und Beurteilung kommunalen Schaffens eingetrcten.
Schwarzwaldverein
Man schreibt uns: Trotz des launischen Aprilwetters, das manchen veranlaßt haben mag, lieber nicht aus der Hütte herauszugehen, ist die erste Wanderung in diesem Jahr recht gut geglückt. Ueber 30 Schwarzwaldoereinler, unsere verehrten Damen natürlich wieder in der Mehrzahl, pilgerten am Sonntag Nachmittag einträchtig und in angenehmem Tempo am Friedhof vorbei nach dem Killberg, dann hinunter ins Waldachtal bis zum Schafbrückle. Schon begannen die Schweißtropfen zu perlen! Weiter gings jenseits der Waldach zur Winterhalde, einem Waldteil, der seinen Namen nicht mit Unrecht führt, immer an steigend durch frisch-grünen, dampfenden Tannenwald, bis das Uexküll'sche Anwesen linker Hand sichtbar wurde. Leider ist die Leyertanne nicht mehr, sonst hätten wir ihr einen Besuch abgestattet, so aber nahmen wir den Weg direkt in Richtung Haiterbach. Während bisher die von der Ortsgruppe Nagold durchgeführte Wegmarkieruig (die Strecke Nagold-Haiterbach-Pfalzgrafenweiser usw. ist eine offizielle Zugangslinie zu den Hauptlinien des Württ. Schwarzwaldvereins) in tadelloser Ordnung und uns ein sicherer Führer war, versagte von hier ab die Orientierung. Dennoch erreichten wir nach stark zweistündigem Marsch in bester Stimmung unser Ziel, das weltabgeschiedene, liebliche Städtchen Haiterbach. Im „Lamm" hielten wir Einkehr und verbrachten dort zusammen mit Hai- terbacher AZanderfreunden bei Reden, Gesang und Tanz wirklich gemütliche Stunden. Der eine Teil fuhr mit dem Postomnibus nach Hause, der andere aber ließ es sich nicht nehmen, auch zurückzuwandern, diesmal im Tale am Kechler'schen Schloß vorbei. Angenehm müde und sehr befriedigt kamen wir nach 9 Uhr zurück. Waldheil!
Hütet die Hunde vor dem Wildern
Von der württembergischen Jägervereinigung e. V. wird geschrieben: Mit dem Erwachen der Natur beginnt wieder ein reges Leben und Treiben in der Tier- und Vo- gclwelt in Feld u. Wald. Der 1. Satz Junghasen hat vor wenig. Wochen das Licht der Welt erblickt u. die Brutzeit des Federwild steht in unmittelbarer Nähe. Aus diesem Grunde möchten wir an alle Hundebefitzcr die dringende Bitte richten, ihre Hunde während der Satz- und Brutzeit entweder zu Hause zu lassen oder solche nur angeleint mit aufs Feld und in den Wald zu nehmen, denn in jedem Hund, auch dem besterzogenen, regt sich der vererbte tierische Jagdtrieb, sobald er auf die irische Fährte von Wild kommt und ein unbewachter Augenblick genügt, daß der Spitzer. Schnauzer oder Wolf einen ganzen Satz junger Hasen abwürgt oder die brütende Henne vom Gelege verjagt, die es dann nie mehr zum Weiterbrüten annimmt Welch enormer Schaden unserem Wild alljährlich durch umherstreifende Hunde zugesügt wird, weiß der Laie im allgemeinen nicht, um so mehr aber der Jagdberechtigtc, dessen Klagen Hiewegen immer lauter werden. Darum nehmt Rücksicht auf unser Wild, das namentlich Heuer auch unter der strengen Kälte schwer gelitten hat und dieser vielkack auch zum Opfer gefallen ist. Auch das Wild ist
vielfach auch zum Opfer gefallen ist. Auch ein Gottesgeschöpf und hat Anspruch auf Slyonung. her Hunde außerhalb der öffentlichen Wege an die Leine
Unsere Sozialversicherung. Wie aus Mitteilungen des Reichsarbeitsministeriums heroorgeht, wird im Durchschnitt jeder zweite Arbeiter einmal im Jahr für 24 Taye kram und arbeitsunfähig. Im Jahr 1927 wurden insgesamt 1, Millionen Arbeitsanfälle und 4300 Berrffskrankheiten jur vie Entschädigung nach Unfallrecht angemeldet. Jahrum verlieren durch Unfälle etwa 6000 Frauen den Mann uno 7000 Kinder den Vater. Die Invalidenversicherung versorgt 1850 000 Invaliden, 340 000 Witwen und 780 000 Waisen, das ist dreimal Gviel als vor dem Krieg. Deutschland versichert in der Krantenversicheruna 21 Millionen Arbeite