Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Seite 2 — Nr. 88
Dienstag, 16. April 182g.
Schwenningen. 15. April. Schwenninger Zentraluhrenanlage. Seit längerer Zeit wurden auf Anregung des Oberbürgermeisters Dr. Lang von Langen Lerhandlungen mit einer hiesigen Spezialuhrenfabrik am gebahnt zu dem Zweck, eine Zentraluhrenanlage zu errichten. 180 Anschlüsse sind jetzt gesichert. Die Anlage kommt auf etwa 15 000 zu stehen.
Geislingen a. St.. 15. April. Ein wenig begehrter S t a d t v o r st a n d s p o st e n. Nach der Geislingen Zeitung hat sich noch kein Bewerber um die Stadtvorstands- stelle auf dem Rathaus angemeldet. Heute abend läuft die Frist ab
Alm, 15. April. Die Aeußerungen des Prinzen A u g u st Wilhelm. Wegen der Zeitungs-Behaup- A"Okn, daß Prinz August Wilhelm von Preußen bei dem Stahlhelmtag in Ulm sich über die Familie des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert absprechend geäußert »abe. hat der Prinz gegen drei der Blätter, die die Behaup- »ungen veröffentlicht hatten. Strafantrag gestellt und durch foinen Rechtsbeistand Klage erhoben.
Aus Stadt uud Laub
Nagold, den 16. April 1929.
Keiner kann über sich sehen. Hiermit will ich sagen: Jeder sieht an andern nur so viel, als er selbst auch ist: denn er kann ihn nur nach Maßgabe seiner eigentlichen Intelligenz fassen und verstehen.
Schopenhauer.
Zum Schuleintritt
Beim Schuleintritt ihres Kindes mag im Herzen der Mutter allerlei Sorge aufsteigen, von der der kleine A-V- C-Schütz an ihrer Seite nichts ahnt. Ihn freut das nagelneue Ränzlein, in dem der Eriffelkasten lustig klappert. Angst vor der Schule hat kein Kind, wenn ihm die Mutter nicht vorher in unkluger Weise mit dem „strengen Lehrer" gedroht hat. Voll Neugier schaut es dem Kommenden entgegen; denn es wächst ja jetzt aus dem Traum- und Märchenalter heraus, will etwas wissen und was tun und Kameraden haben. Die Grundschule mit ihrem feinen Ue- bergang Spiel zur Arbeit, kommt den Bedürfnissen unserer Kinder aufs beste entgegen.
Und doch mag die Mutter recht haben, wenn sie von Sorgen bewegt ist. Gesundheitliche und sittliche Gefahren können ihrem Kind auf dem Schulweg und in der Schule selbst nahetreten, denen sie Vorbeugen, die sie unwirksam machen muß. Sie erziehe darum schon das Vorschulkind zur Selbständigkeit. Es muß wissen, wie man eine Straße überquert, wje man sein Schuhband knüpft. Nach dem Stillesitzen im geschloffenen Schulzimmer muß es sich in der frischen Luft austoben dürfen. Unter der Anleitung der Mutter muß es seine Zeit einteilen lernen für Pflicht und Erholung. Sorgfältige Körperpflege braucht auch das Schulkind. Man sorge für gründliches Waschen und Zähneputzen, besonders abends, für zeitigen und ausreichenden Schlaf, für ein sättigendes Frühstück, das in Ruhe genossen werden kann, weil alle Schularbeiten gemacht sind, der Ranzen gerichtet ist und man nicht Hetzen muß. Der Schulanzug fei schlicht und dauerhaft.
Sittliche Gefährdung kann unserm Schulkind daraus erwachsen, daß der Massen- und Herdentrieb die feineren Eewisienregungen abstumpft. Dem „Klaffengeist" kann nicht leicht widerstanden werden. Doch ist gerade auch die Gemeinschaft ein wertvoller Miterzieher. Elternhaus und Schule müssen miteinander um einen guten Geist der Klaffe ringen. Deshalb sollen die Mütter die Sprechstunden des Lehrers besuchen und mit ihm die auftauchenden Schwierigkeiten durchsprechen. Hier kann sich die Mutter auch am besten beraten lassen, wenn es mit dem Lernen schwer gehen sollte, und erfahren, welcher Art die Hilfe sein kann, die sie dem Schulkind bei Erfüllung seiner häuslichen Schulpflichten schuldig ist.
Auch fürs Schulkind muß die Mutter Zeit haben. Es muß seine Freuden und Leiden ihr bringen dürfen, bei ihr Teilnahme und Aufmunterung finden. Die Mutter muß wissen von dem Schulkameraden und von den Einflüssen, denen ihr Kind ausgesetzt ist. Wenn sie sich so um Leib und Seele ihres Schulkindes kümmert, wird sie durch seine Schulzeit auch selbst eine Erweiterung und Bereicherung ihres Mutterseins erleben.
Derrlfchnationale Tagung in Pforzheim
Der vergangene Sonntag vereinte die Deutschnationalen des nördlichen Schwarzwalds (unter ihnen auch der Nagolder Bezirk) mit denen aus Pforzheim und seiner weiteren Umgebung zu einer Eautagung in der Stadt Pforzheim. Im vollbesetzten Saal edes Kaiserhofes begrüßte der Pforzheimer Ortsgruppenvors. der Deutschnationalen Volkspartei. Fabrikant Mahla, die zahlreich Erschienenen und zeigte in kurzen eindrucksvollen Worten den Weg, den Deutschland durch Ergebnis der letzten Maiwahlen ging. Ein Weg, den jeder Nationaldenkende nur als einen Weg des Rückganges anfehen kann: Ist doch heute der Mann im Reihe Kanzler, der den „Frieden" von Versailles unterzeichnet hat.
Als erster Redner sprach hierauf der Landesvorsitzende der Württ. Vürgerpartei, Rechtsrat H i r z e l-Stuttgart, über die Kriegstribute, die wir an die Feindstaaten zu leisten haben. In klarer Weise setzte er den Parteifreunden die durchaus nicht übersichtlichen Zahlungsverpflichtungen Deutschlands auseinander, die auf der großen Lüge von der angeblichen Schuld Deutschlands am Kriege aufgebaut seien. Der Kampf gegen die Schuldlüge müsse daher mit allen Mitteln fortsetzt werden, da nicht nur im neutralen, sondern selbst im feindlichen Auslande die Stimmen sich mehrten, die Deutschlands angebliche Schuld am Kriege als das bezeichnen, was sie sei: als Lüge. Der Dawes- plan habe bis jetzt nicht funktioniert, da die deutsche Wirtschaft keine Ueberschüffe geliefert habe, nur durch die Herreinahme gepumpten Auslandsgeldes hätten wir bisher unsere Zahlungen leisten können, wodurch der große Schwindel über die Durchführbarkeit des Dawesplanes entstanden sei.
Bei den jetzigen Pariser Verhandlungen über das neue Tribut-Abkommen habe die deutsche Regierung nichts getan. Ob bei diesen Verhandlungen die jährlichen Zahlungen Deutschlands von 2,5 Milliarden um einen Bruchteil herabgesetzt werde, bedeute insolange nicht den geringsten Erfolg der Reichsregierung, solange unsere Wirtschaft mit Defizit arbeite. Denn eine mit Unterbilanz arbeitende Wirtschaft kann 1,7 oder 2,1 Milliarden so wenig bezahlen wie 2,5 Milliarden.
Als zweiter Redner führte sodann Landtagsabgeordneter H a b e r m e h l-Pforzheim aus, daß wir keine feste Führung im Reich hätten, die unser Volk aus den Irrungen und Wirren der Zeit herausführen könne. Die Quelle unseres Elends und unsere Schwäche sei die Durchseuchung weiter Volkskreise mit der marxistischen Gedankenwelt, die
uns zum Spielball gemacht habe. Der letztgewählte Reichstag zeige auch klar, daß bei den meisten Abgeordneten nicht des Vaterlandes Wohl, sondern das Interesse der eigenen Partei im Vordergrund stehe. An der Hand guten Zahlenmaterials bewies der Redner die uferlose Ausgabenwirtschaft des heutigen parlamentarischen Systems dem ein ebenso hemmungsloses Anträgestellen der Linken zur Seite stehe, das nur parteipropagandistischen Wert habe, die sachliche Arbeit der Parlamente aber erschwere.
Sodann ergriff Reichstagsabgeordneter Dingler— Calw das Wort zu seinem Vortrag „Die Not der Landwirtschaft ist Volkes Not". Soweit sich die Landwirtschaft bisher noch halbwegs aufrecht erhalten konnte, gründe sich dies auf den Fleiß und die Bedürfnislosigkeit des Bauernvolkes. Die schlechte Wirtschaftslage verhindere jedoch die Landwirte, rechtzeitig notwendige Betriebserneuerungen oorzunehmen. Die jährliche Vier-Milliarden-Einfuhr von Lebensmitteln könne bei gutem Willen erspart werden. Sie kann und wird es, wenn man der Landwirtschaft die dazu notwendigen Mittel in die Hand gibt. Eine wirtschaftliche Umstellung sei in Deutschland notwendig und dem inneren Markt müsse die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wenn dieser gestärkt würde, dann werde auch die Industrie wieder besseren Absatz haben und im eigenen Reich einen aufnahmefähigen Markt finden. Die Ueberfremdung der deutschen Industrie mache unter der seit 1919 vorhandenen marxistischen Führung, die nur die Deutschnationalen ablehnen, immer größere Fortschritte. Das Ergebnis sei die Stillegung deutscher Betriebe, wie jetzt gerade die der Waldorf-Astoria-Zigarrettenfabrik in Stuttgart. Auch der marxistisch geleitete deutsche Arbeiter werde durch solche Vorgänge allmählich zu der Erkenntnis kommen, daß nicht der hohe Lohn allein, sondern vor allem der dauernde Lohn, die Arbeitsmöglichkeit, für ihn das Wichtigste sei.
Als Kinder eines gemeinsamen Vaterlandes fänden sich Bauern und Städter in der Deutschnationalen Volks- partci zusammen; sie sei deutsch und national und denke als echte Volkspartei nicht nur an die jetzt Lebenden, sondern auch an die Kinder als der Zukunft unseres Volkes.
Lebhafter Beifall dankte dem Redner für seine trefffliche» Ausführungen. — An die Vorträge schloß sich eine äußerst anregende Aussprache, an der sich Stadt und Land, Würt- temberger und Badener in gleicher Weise beteiligten.
Die genossenschaftliche Derarbeitung von Milch im Oberami Nagold
In Württemberg gab es 1927 insgesamt 443 Molkerei-, Milchverkaufs- und Käsereigenoffenschaften, die das ganze Jahr in Betrieb waren. Von ihnen waren 373 Molkereigenossenschaften, 32 Milchverkaufsgenoffenschaften und 38 Sennerei- und Käserei-Genossenschaften. Von den 439 Genossenschaften, von denen die Geschäfts- ergebniffe Vorlagen, befaßten sich 62 ausschließlich mit Frischmilchlieferung, 339 mit der Verarbeitung von Milch und zu einem großen Teil auch mit Frischmilchlieferung. Den Rest bildeten die Sennerei- und Käsereigenoffenschaften.
2m Oberamt Nagold gab es 6 Genossenschaften mit ausschließlichem Milchverkauf, die 1229 Mitglieder hatten. Die Menge der abgesetzten Frischmilch betrug 2 738 174 Liter, wovon 3800 Liter am Platze selbst und 2729874 Liter nach auswärts abgesetzt wurden.
Unser Bezirk gehört zu den 11 Oberämtern Württembergs, in denen der genossenschaftliche Frischmilchabsatz besonders stark entwik- kelt war. 45 Milchverkaufsgenoffenschaften hatten in diesen 11 Bezirken ihren Sitz. Die Gesamtmenge der abgesetzten Frischmilch belief sich in diesen 11 Bezirken auf 13 478190 Liter - 79,3 Proz. der in sämtlichen 62 Milch- absatz-Eenoffenschaften zum Absatz kommenden Frischmilchmenge. Von den 339 Genossenschaften, die sich mit der Verarbeitung von Milch und zum großen Teil auch mit der Frischmilchlieserung befaßten, entfielen 4 mit 499 Mitgliedern auf den Oberamtsbezirk Nagold. Die angelieferte Milchmenge belief sich auf 1541013 Liter, wovon 714 008 verarbeitet wurden. Von den 827 005 als Frischmilch ver
kauften Litern wurden 22 416 Liter am Platze selbst und 804 589 Liter nach auswärts verkauft.
Emkertsb urrschriit
Der Zeitungsdienst des deutschen Stcnographenbundes verbreitet folgende Mitteilung, die angesichts des gestern begonnenen Kurses von besonderem Interesse sein dürfte:
Wettschreiüen in Einheitskurzschrift 41000 Arbeiten. Vom Deutschen Stenographenbund (Vorsitzender Regie- rungsrat Dr. Blauert, Dresden), der die Einheitskurzschrift vertritt, ist am 10. März ds. Js. in ganz Deutschland ein Fernwettschreiben abgehalten worden. Nach dem nunmehr festgestellten Ergebnis hat die Veranstaltung einen glänzenden Verlauf genommen. Der Wettbewerb bestand in einem Richtigschreiben und Schnellschreiben. Die Teilnehmer am Richtigschreiben hatten unter Aufsicht einen Text von 600 Silben in korrekte stenographische Verkehrsschrift im Zeitraum von 30 Minuten zu übertragen. Beim Schnellschreiben betrugen die Spitzenleistungen 340 Silben in der Minute. Es beteiligten sich rund 30 000 Personen, die 17 000 Arbeiten im Richtigschreiben und 24 000 Arbeiten im Schnellschreiben, also zusammen 41000 Arbeiten ablieferten. Trotz Grippe, Kälteferien und verschiedener anderer widriger Umstände gestaltete sich das Fernwettschreiben zu dem größten stenographischen Wettkampf, den die Welt je gesehen hat. Die riesige Beteiligung und die erzielten vorzüglichen Leistungen erbrachten erneut den Beweis für die außerordentliche Verbreitung und die unübertreffliche praktische Brauchbarkeit der Einheitskurzschrift, die von den Reichs- und Länderregierungen vor einigen Jahren unter Ausschluß aller anderen Systeme im Schulunterricht eingeführt und für die Anwendung im Behördenbetriebe vorgeschrieben worden ist.
Laura bei de« Zigeuner« tu» Schtvarzwald
Lu» »Schillers Heimatjahren" von Hermann Kurz
Für Zritmigsdruck bearbeitet
Ucheb m e ch tsjch«- L«laq der Deutschen Glocke Ul» a. D.
XlX.
»Ich kann die Meinigen selbst erhalten," ries der andre, »ich bedarf keines hergelaufenen Vagabunden dazu."
Nun schwoll unferm Freunde die Zornesader; er war', einige heftige, stolze Worte hin, und der andre rief: »Wer ist denn Er, daß Er sich da mausig machen will?"
„Das hält' ich zu fragen," entgegnete Heinrich, „aber ich begehre Seine Bekanntschaft nicht zu machen."
„Oh, nach mir darf man fragen! Ich bin Grenadier ä ckev-ll bei Haus Württemberg. Aber wer ist Er?"
„Ich bin auch einigermaßen bei diesem Hause akkredi tiert und möchte ihm nur wünschen, daß es anständigere Grenadiere hätte."
»Und ich will wissen, wer Er ist! Ich bin noch Zollvifi- lator und Hatschier dazu und habe die Verpflichtung, Vaganten anzuhalten. Also weis' Er sich aus!"
Nun würde es «ine stattliche lleberraschung gegeben habe«, wenn der heimliche Eewaltbote des Herzogs seine Vollmacht herausgezogen und den fußgehenden Reiter damit aus dem stolzen Sattel gehoben hätte. Aber das Papier war ihm weder von dem Fräulein noch von Tony herausgegeben worden. Er begnügte sich daher, zu sage»», er glaube als Landbürger sich innerhalb der Grenzen nicht »«halten lassen zu müssen; aber der erbitterte und übermütige Grenadier pocht« auf seine Amtsbefugnis und wagte allerlei beleidigende Vermutungen hinzuzufügen.
Heinrich nahm einen letzten Anlauf und rief, er sei von seinem Tun und Lassen in hiesiger Gegend nur dem Herzog Rechenschaft schuldig, der ihm sein Vertrauen geschenkt
habe, und er wolle hiermit jedermann vor einem unbedachten Schritt gewarnt haben.
Der Name des Herzogs hatte eine sichtbare Wirkung auf den Grenadier. Der Wirt und Schultheiß aber zog sich, die Brille abnehmend, bedenklich zurück, und unser Freund hatte schon das Feld gewonnen, als ein Beispiel von Treulosigkeit sich ereignete, leider nicht ohne seinesgleichen in der Welt Geschichten, seit Eva aus dem Paradies verbannt worden war. Das Weib, das bisher leise in der Ecke geschluchzt hatte, erhob sich auf einmal gegen ihren Wohltäter, sei es nun, daß sie in blinder Rachsucht ihn als die erste Ursache ihrer Mißhandlung ansah, sei es, daß sie die Gelegenheit benutzen wollte, sich bei ihrem Manne wieder einzuschmeicheln. „Oh, es ist alles erlogen!" rief sie lachend. „Ich Hab' ihn erst noch vorgestern mit der alten Geißln herumziehen sehen."
Heinrich erschrak bei diesen Worten. Es fiel ihm bei, daß er sich jüngst auf einem Gang durch den Wald, um die besuchteren Stellen desselben zu vermeiden, von der alten Zigeunerin hatte begleiten lassen.
„Was du sagst, Mantua!" rief der Grenadier. „So, so? Er hält's also mit den Hanniklischen? Ein sauberer Vogel, der sich auf den Herzog beruft! Es wird dem Herzog eine große Ehre sein. Nun, was braucht's da noch Umstände zu machen? Er ist mein Arrestant und kommt mit mir!"
Einen Blick der Verachtung warf Heinrich auf die Elende, die, neugierig, wie es enden werde, vor ihm stand: dann musterte er den Grenadier, und wilde Gedanken stiegen in seinem Herzen auf. Aber der Widersacher war eine Gestalt, die von Kraft und blühender Gesundheit strotzte, und in seinen gelben Reithosen dehnten sich mach tige Schenkel; auch hatte unser armer Freund im glücklichsten Falle noch den Hund, den Wirt und die Seinigen zu furchten, so daß er den Vorsatz, Gewalt zu brauchen, bald wieder fahren ließ.
„Marsch!" rief der Grenadier uud nahm sein Gewehr.
„Wohin?" rief Heinrich mit kochendem Herzen.
„Nach Sulz zum Oberamt!"
„Gut! Da werd' ich Gerechtiqkeit finden."
„Wollen sehen!" sagte der andre trocken und schickte sich zum Aufbruch an. Er zog ein Papier hervor und wies es dem Schulzen, der ihm alsbald einen Zwanziger einhändigte.
„Ein Glas Schnaps abgezogen!" sagte der Grenadier.
„Ich Hab' ihn selber umsonst," versetzte der Wirt jedoch abwehrend.
„Dann schmeckt's nach mehr!" rief der Grenadier lachend.
Der Wirt schenkte noch ein Gläschen voll. „Auf gute Verrichtung!" rief er. „Aber nicht wahr, Herr Hatschierer? Jetzt ist doch bessere Zeit, wenn man bei jedem Schulzen nur das Papier mit dem Karl Herzog vorzeigen und seinen Sechsbätzner einstreichcn darf, als vorher in Gesellschaft oon Nachtvögeln."
„Hol' mich Gott!" rief der Grenadier. „Es ist ein lustiges Leben! Zwar der Neid frißt sie, und sie sind mir immer auf den Fersen, aber die kriegen mich nicht. Wo diese Schlucker einen Schoppen trinken, da kann ich immer zehn haben. — Marsch!" wiederholte er gegen seinen Gefangenen.
Dieser sah sich nach dem jungen Geistlichen um, den er während des unvermuteten Auftritts ganz vergessen hatte. Lr war verschwunden. Heinrich dachte an den alten lateinischen Vers von den Freunden, die mit dem Glück schmausen und dem Unglück den Rücken kehren, und mit bitteren Empfindungen machte er sich auf den Weg.
Es war schon dunkle Nacht, als sie, einen Berg herab- iteigend, das Städtchen erreichten, welches heute das unfreiwillige Ziel unseres Abenteurers sein sollte. Eine Brücke führte hinein, unter welcher ein schmales Flüßchen mit be- icheidenem Rauschen hinzog. Es war der Neckar. Der Grenadier klopfte an das geschloffene Tor, das sich nach einer Weile knarrend öffnete.
„Vorwärts!" sagte der Grenadier, und sie gingen eine dunkle Straße entlang, während der Nachtwächter die Stunde hinter ihnen tutete.
In einem Winkel des Marktplatzes trafen sie das Oberamtsgebäude und traten ein. (Fortsetzung folgt.)
I Leite 3 — Nr
Iusahrenle versorgungsges satzrente für e 120 Reichsmai rentenberechtic oder monntUl falls die Wais zum vollendet! ausbildung no jenrente über zum vollendete vorgekommen, ohne weiteres Waise aus der vorgenommen
Pfrondorf, 1 rag stattete de einen Besuch o verstrichen die Sängergäste w
Hcrrenüerg, 1929. Zu Vegi läßlich des Hi Ri eck er an den bekannt. Z Erheben oon der sich als ri der Führer rogen. — suche werder Warner, Bl laubnis zur I in Rohrau, dc d r a » -> r s in P»m Betrieb ! irmgen uno d in Eärtringcn Wirtschaft z, L barschaftsstraßl ' überaus scharf ser Umbau wi serung Ode wird ein Veit: jchotter voi Fuhrmann Kc Kbm. im Akkc genehmigt. — Pcltringeu, dt ist. wird endgi — Dem von ' Geschästsvertei — Der Ve r p aus 3 Jahre w ung besichtigt, Bezirks.
klein.
. Seine Haft, ckammer des L, Des Verteidige, Wernigerode e
Die erste : Am Samstag slung, die eine l 'Discontogesells fchaft angestre -Gericht gab de: Stellung des E: zulegen, welch Tresors getrof hätten getrost, auf den 3. Mc
Am Snmstc kumsandrang (
Läi,
vor sich, das tr Verlauf nahm, ragend, wahrer monierte.
In Deutsche Göteborg. In: ichen Städten,a den spielstarken tet.
Auch Münche Besuch aufzuwc aus Montevide dort auszutrag- eine Formoerb die Herzen der llruguayleuten, Hers im Futzbc Mit dem erzie zufrieden sein.
F. C. Nürni Germania 2 Borussia Ne . In Nürnber luddeutsche Mel wurde als Ha, <21 <M Zuschao Daß Germania höchst achtbarer schon lange uri erfahren müsse war das Glück recht verworren iprechen konnte gut zusammenf k .qenstand der a
I Runde
L B. f. B. St
I PhönixKarl
I F. L. Freib
» Die Tabelle